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7. Juli - Österreichischer Blasmusikverband

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16. Innsbrucker<br />

Promenadenkonzerte 2010<br />

Musik aus Altösterreich<br />

Allabendlich (außer 20. und 2<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>)<br />

von Mittwoch, <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, bis Sonntag, 1. August,<br />

im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Die Konzerte finden bei jedem Wetter statt.<br />

Freiwillige Spenden erbeten!


16. Innsbrucker<br />

Promenadenkonzerte 2010<br />

Musik aus Altösterreich<br />

Programmbuch<br />

Redaktion:<br />

David Nagiller / Alois Schöpf<br />

Limbus Verlag


Produktion © Limbus Verlag 2010<br />

Umschlagfoto © Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.promenadenkonzerte.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich<br />

Verein Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />

ZVR 026911077


Die Maßstäbe der klassischen Musik<br />

In der Literatur ist die Lage klar: Wer nicht gerade<br />

Sachbücher, Fantasie-Romane oder Krimis schreibt,<br />

steht in den Buchhandlungen im belletristischen Regal<br />

und hat sich gegenüber einer Konkurrenz aus dreitausend<br />

Jahren Vergangenheit und Autoren aus aller Welt<br />

zu bewähren. Was mich betrifft, kenne ich die Nachbarn<br />

im Alphabet, die mir die Sicht auf den alleinigen<br />

Weltruhm verstellen, seitdem ich Autor bin: Es sind<br />

unter vielen anderen Friedrich Schiller, Arthur Schnitzler,<br />

Wolfdietrich Schnurre, William Shakespeare oder<br />

der Dramendichter Sophokles. Leider sind die Regeln<br />

in der Musik ganz anders. Da fristet die Klassik meist in<br />

einer verlorenen Ecke des Geschäfts ihr kümmerliches<br />

Dasein. Der übrige Verkaufsraum wird von Pop, Rock,<br />

Charts, Schlager, Jazz, Ethno, Folk und all ihren vielen<br />

Unterabteilungen beherrscht, wobei sich die Bläsermusik,<br />

sofern sie überhaupt geführt wird, in Spezialgebiete<br />

wie Brass, Volksmusik, Militärmusik oder Böhmische<br />

Musik aufteilt.<br />

Was bei den Schriftstellern Weltliteratur genannt wird,<br />

heißt in der Musik übrigens Weltmusik. Gemeint ist<br />

jedoch etwas ganz anderes: In der Literatur ergibt sich<br />

der von Goethe eingeführte Begriff aus der Überzeugung,<br />

dass jegliche Dichtung, aus welcher Zeit und aus<br />

welchem Land sie auch stammen möge, einem einzigen,<br />

weltweit gültigen Qualitätskanon unterliegt. Im Falle<br />

der Musik wird mit Weltmusik lediglich ein Spezialgenre<br />

bezeichnet, in der sich die Formen des Pop und des<br />

5


Jazz mit regionalen Idiomen ethnischer Musik vermischen.<br />

So undenkbar es in der Literatur ist, dass sich etwa ein<br />

Heimatroman aus den ästhetischen Kriterien guter Literatur<br />

ausklinken kann, weil es ein Heimatroman ist, so<br />

selbstverständlich ist es in der Musik, dass die Klassik<br />

als Maßstab der Qualität keinerlei Rolle mehr spielt.<br />

Dass an diesem Umstand die Komponisten der zeitgenössischen<br />

Musik nicht unschuldig sind, ist bedauerlich.<br />

Zumindest in deutschsprachigen Landen haben sich die<br />

meisten von ihnen im subventionierten Kuckucksheim<br />

der avantgardistischen Misstöne eingerichtet und pfeifen<br />

auf ein angeblich dummes Publikum, das ihre<br />

Kompositionen nicht versteht.<br />

Die Folgen solcher Entwicklungen sind dramatisch.<br />

Abseits eines allgemein verbindlichen Kanons, was die<br />

Qualität einer Komposition ausmacht, wobei dies immer<br />

nur das fragile Ergebnis ständig und leidenschaftlich<br />

geführter Debatten sein kann, ist die Musik in unendlich<br />

viele Königreiche zerbrochen, in denen jeweils<br />

eigene Großwesire, Multimillionäre und Ministeriale<br />

dafür sorgen, dass niemand von außen die Hierarchie<br />

der gekrönten Häupter und das Geschäft zu stören<br />

vermag.<br />

Dieser Entwicklung versuchen die Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />

auch im sechzehnten Jahr ihres Bestehens<br />

entgegenzuwirken. Ausgehend von der weltbekannten<br />

österreichischen Militärmusik des 19. Jahrhun-<br />

6


derts, deren Aufgabe dezidiert darin bestand, die Werke<br />

der Kunstmusik in Bläserbearbeitungen dem Volk zugänglich<br />

zu machen, stehen auch heute hinter allen<br />

Programmen, wie sie im Innenhof der kaiserlichen<br />

Hofburg erklingen, die strengen Maßstäbe der klassischen<br />

Musik: die Maßstäbe der musikalischen Weltliteratur!<br />

Sie gelten für die Werke der Vergangenheit ebenso wie<br />

für all jene zeitgenössischen Stücke, die inzwischen als<br />

Kontrapunkt zu den beseligenden Harmonien des Gestern<br />

als Heutiges so erwünscht wie zugelassen sind. Die<br />

Zuhörer – Gäste wie Einheimische – sollen durch die<br />

Innsbrucker Promenadenkonzerte auf unterhaltsame<br />

und leicht verständliche Weise im Rahmen einer allgemein<br />

zugänglichen Freiluftveranstaltung an die immer<br />

komplexeren Werke der musikalischen Hochkultur<br />

herangeführt werden und zugleich das wunderbare<br />

Erbe der österreichischen Unterhaltungsmusik und<br />

Musikkultur genießen können.<br />

Alois Schöpf<br />

Künstlerischer Leiter<br />

7


8<br />

Unterhaltung auf höchstem Niveau<br />

Die Promenadenkonzerte in Innsbruck sind seit Jahren<br />

ein Höhepunkt im Innsbrucker Sommer. Sie sind nicht<br />

nur Unterhaltung für Gäste und Einheimische auf<br />

höchstem Niveau, sondern üben auch eine Brückenfunktion<br />

zwischen „Ernster“ und „Unterhaltungsmusik“<br />

aus. Damit führen sie die altösterreichische Tradition<br />

fort, Werke von großen Komponisten für Blas-<br />

und Militärmusikorchester zu transkribieren, um diese<br />

der Bevölkerung näherzubringen.<br />

Musikkapellen und Orchester aus Tirol, Südtirol, den<br />

österreichischen Bundesländern, aus Deutschland und<br />

Italien setzen diese Idee um und stellen sich auch den<br />

Herausforderungen zeitgenössischer Kompositionen.<br />

Dies alles geschieht mitten in Innsbruck im schönen<br />

Innenhof der Hofburg, der auch akustisch bestens<br />

funktioniert – und das während des ganzen <strong>Juli</strong> bei<br />

freiem Eintritt.<br />

Wir wünschen den Besuchern aus dem In- und Ausland<br />

schöne Sommerabende in unserer Altstadt und hoffen,<br />

dass sie sich in dem einmaligen musikalischen und architektonischen<br />

Rahmen wohlfühlen.<br />

Karl Gostner<br />

Obmann des Tourismusverband Innsbruck und seine<br />

Feriendörfer


Die Promenadenkonzerte sind nicht<br />

mehr wegzudenken!<br />

Die Promenadenkonzerte im Rahmen des „Innsbrucker<br />

Sommers“ gehören seit 16 Jahren zum vielseitigen<br />

und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm der Tiroler<br />

Landeshauptstadt. Von Beginn an waren die Konzerte<br />

ein Publikumshit, im letzen Jahr wurden sogar<br />

50.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Das Konzept<br />

ist stimmig: Ambiente und Musik passen zusammen<br />

und das fasziniert die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

besonders.<br />

Die Idee, gepflegte österreichische Blasmusik an historischen<br />

Orten aufleben zu lassen, stammt von Herrn<br />

Kapellmeister Alois Schöpf, der besonderen Wert auf<br />

die Qualität des Dargebotenen legt und nur die „Crème<br />

de la Crème“ der Bläserformationen für seine Promenadenkonzerte<br />

einlädt: Anlässlich der 16. Innsbrucker<br />

Promenadenkonzerte sind es dreißig an der Zahl.<br />

Zu hören sind Spitzenorchester aus Italien, Deutschland<br />

und Österreich. Neben treuen Gästen wie der<br />

Stadtmusikkapelle Wilten, der Swarovski Musik Wattens,<br />

der Original Tiroler Kaiserjägermusik, dem Tiroler<br />

Kammerorchester InnStrumenti und der Speckbacher<br />

Stadtmusik Hall wird heuer unter anderem auch die<br />

Kapelle für Neue Musik, Windkraft Tirol unter der<br />

Leitung von Kasper de Roo zu hören sein.<br />

Mit den Innsbrucker Promenadenkonzerten erlebt die<br />

k. u. k.-Zeit ihre musikalische Renaissance. Als Pro-<br />

9


grammrichtlinie gilt: Gespielt werden dürfen nur Stücke,<br />

wie sie bis 1918 hätten gespielt werden können.<br />

Und da Regeln dazu da sind, sie zu übertreten und damit<br />

lebendig zu halten, gibt es auch Ausnahmen.<br />

Als Vorsitzende des Kuratoriums „Innsbrucker Sommerspiele“<br />

freue ich mich, dass wir mit dieser Art der<br />

Musik vielen Bürgerinnen und Bürgern bei freiem Eintritt<br />

eine Freude machen können, und wünsche der<br />

Veranstaltungsreihe auch heuer viel Erfolg!<br />

Hilde Zach<br />

Ehemals Bürgermeisterin und Kulturreferentin der<br />

Landeshauptstadt Innsbruck<br />

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Highlight des Innsbrucker Sommers<br />

Tirol zeichnet sich durch eine vielfältige musikalische<br />

Landschaft aus und verfügt über eine große Anzahl an<br />

Kapellen, Orchestern und Ensembles, die auf hohem<br />

Niveau musizieren. Einige davon werden bei den 16.<br />

Innsbrucker Promenadenkonzerten vom <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> bis zum<br />

1. August 2010 zu hören sein. Neben bedeutenden<br />

einheimischen Orchestern sind wieder zahlreiche renommierte<br />

Kapellen und Orchester aus unseren Nachbarländern<br />

zu Gast.<br />

Die Innsbrucker Promenadenkonzerte schaffen so eine<br />

ideale Verbindung zwischen Orchestern aus dem In-<br />

und Ausland, zwischen Blasmusik und Streicherklängen.<br />

Das Programm umfasst beliebte Operetten- und Walzermelodien<br />

ebenso wie Marschmusik und sinfonische<br />

Werke sowie echten Brass-Sound. Diese gelungene<br />

Mischung überzeugt das Publikum aus nah und fern<br />

und führt jährlich ca. 50.000 Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

auf unterhaltsame Weise zur Klassik hin.<br />

Mein herzlicher Dank gilt dem künstlerischen Leiter<br />

der Promenadenkonzerte Alois Schöpf sowie der Organisationsleiterin<br />

Veronika Schmid mit ihrem Team<br />

für das große Engagement und die abwechslungsreiche<br />

Programmgestaltung. Die Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />

haben sich zu einem fixen Bestandteil des<br />

Innsbrucker Kultursommers entwickelt, und ich freue<br />

11


mich darauf, wenn ab dem <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong> wieder allabendlich<br />

wunderschöne Musik im Innenhof der kaiserlichen<br />

Hofburg erklingen wird.<br />

Ich wünsche allen Mitwirkenden gutes Gelingen und<br />

den Besucherinnen und Besuchern vergnügliche musikalische<br />

Stunden!<br />

Beate Palfrader<br />

Kulturreferentin des Landes Tirol<br />

12


Die Orchester und Ensembles<br />

der 16. Innsbrucker Promenadenkonzerte 2010<br />

Mittwoch, <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 19.00 Uhr Eröffnung<br />

Brass Connection Tirol<br />

Musikalische Leitung: Florian Klingler / Otto Hornek<br />

Mittwoch, <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 20.15 Uhr Festkonzert<br />

Militärmusik Tirol<br />

Musikalische Leitung: Hannes Apfolterer<br />

Donnerstag, 8. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

„Neujahrskonzert im Sommer“<br />

Musikkorps der Bayerischen Polizei<br />

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler<br />

Freitag, 9. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

„Eine Amerikanische Nacht“<br />

Rundfunk-Blasorchester Leipzig<br />

Musikalische Leitung: Thomas Clamor<br />

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Samstag, 10. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

„Eine Italienische Nacht“<br />

Orchestra di Fiati Filarmonica Mousiké<br />

Musikalische Leitung: Savino Acquaviva<br />

14<br />

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Sonntag, 11. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle Innsbruck-Mariahilf/St. Nikolaus<br />

Musikalische Leitung: Josef Schober<br />

Montag, 12. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Tiroler Kammerorchester InnStrumenti<br />

Musikalische Leitung: Gerhard Sammer<br />

Dienstag, 13. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Original Tiroler Kaiserjägermusik<br />

Musikalische Leitung: Hannes Apfolterer<br />

Mittwoch, 14. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

„Richard, Johann, Eduard und Franz“<br />

Sinfonisches Blasorchester Ried<br />

Musikalische Leitung: Karl Geroldinger<br />

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Donnerstag, 15. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Swarovski Musik Wattens<br />

Musikalische Leitung: Günther Klausner<br />

Freitag, 16. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Musikkorps der Bundeswehr<br />

Dirigent: Walter Ratzek<br />

Samstag, 1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 19.00 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Retz<br />

Musikalische Leitung: Gerhard Forman<br />

Samstag, 1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 20.15 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle Wilten<br />

Musikalische Leitung: Peter Kostner<br />

Sonntag, 18. <strong>Juli</strong>, 10.30 Uhr Matinee<br />

Musikkapelle Prutz<br />

Musikalische Leitung: Rudi Pascher<br />

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Sonntag, 18. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Windkraft Tirol, Kapelle für Neue Musik<br />

Musikalische Leitung: Kasper de Roo<br />

16<br />

Seite 75<br />

Montag, 19. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr Konzert und<br />

Großer <strong>Österreichischer</strong> Zapfenstreich<br />

Musikkapelle Mils / Musikkapelle Baumkirchen<br />

Musikalische Leitung: O. Klingler / F. Hoppichler<br />

Mittwoch, 21. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Flachgau<br />

Musikalische Leitung: Lorenz Wagenhofer<br />

Donnerstag, 22. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle Kufstein<br />

Musikalische Leitung: Hermann Wurnig<br />

Freitag, 23. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Bezirksblasorchester Weiz<br />

Musikalische Leitung: Peter Forcher<br />

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Samstag, 24. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Freiburg<br />

Musikalische Leitung: Jürgen Burmeister<br />

Sonntag, 25. <strong>Juli</strong>, 10.30 Uhr Matinee<br />

Musikverein Breitenthal<br />

Musikalische Leitung: Thomas Wieser<br />

Sonntag, 25. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Austria Festival Symphony Orchestra<br />

Musikalische Leitung: Reinhold Wieser<br />

Montag, 26. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Das Große Bozner Blechbläserensemble<br />

Musikalische Leitung: Gottfried Veit<br />

Mittwoch, 28. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Speckbacher Stadtmusik Hall<br />

Musikalische Leitung: Stefan Laube<br />

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Donnerstag, 29. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtkapelle Memmingen<br />

Musikalische Leitung: Johnny Ekkelboom<br />

Freitag, 30. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Musikkapelle Villnöß<br />

Musikalische Leitung: Toni Profanter<br />

Samstag, 31. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Landesblasorchester Baden-Württemberg<br />

Musikalische Leitung: Isabelle Ruf-Weber<br />

Sonntag, 1. August, 10.30 Uhr Matinee<br />

Kärntner Gebirgsschützenkapelle<br />

Musikalische Leitung: Christoph Vierbauch<br />

Sonntag, 1. August, 19.30 Uhr<br />

Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg<br />

Musikalische Leitung: Josef Feichter<br />

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Mittwoch, <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 19.00 Uhr, Eröffnung<br />

Brass Connection Tirol<br />

Musikalische Leitung: Florian Klingler / Otto Hornek<br />

Ziel der Innsbrucker Promenadenkonzerte ist es, sehr<br />

gute Orchester aller Sparten und aus allen Teilen Tirols<br />

einzuladen und ihnen eine Bühne zu bieten. Dies gilt<br />

natürlich auch für den Brass-Bereich, in dem die Brass<br />

Connection Tirol als professionelles Ensemble eine<br />

bedeutende Rolle einnimmt.<br />

Orchester<br />

War es vor zehn Jahren lediglich ein großer Traum, ein<br />

Ensemble zu gründen, um in der Tradition von Philip<br />

Jones Blechbläserkammermusik in großer Besetzung zu<br />

spielen, so ist inzwischen viel mehr daraus geworden.<br />

Die Brass Connection ist mittlerweile nicht nur äußerst<br />

erfolgreich, sondern hat es darüber hinaus auch geschafft,<br />

all die Jahre in fast unveränderter Besetzung zu<br />

spielen, obwohl die Musiker in Sinfonieorchestern wirken,<br />

freiberufliche Musiker sind oder als Pädagogen<br />

ihre Kenntnisse weitergeben.<br />

Die gemeinsame Basis lässt die Mitwirkenden regelmäßig<br />

an den Ausgangspunkt ihrer Karrieren zurückkommen,<br />

um ihren ursprünglichen Klangtraum weiter<br />

zu verwirklichen und zu vervollkommnen.<br />

19<br />

<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>


Dirigent<br />

Florian Klingler wurde 1977 in Innsbruck geboren und<br />

begann mit acht Jahren mit dem Trompetenspiel. Er<br />

studierte von 1993 bis 1999 am Tiroler Landeskonservatorium<br />

Innsbruck bei Erich Rinner. Von 1995 bis<br />

1997 war er Solotrompeter verschiedener Jugendorchester,<br />

unter anderem beim Orchester der Europäischen<br />

Union. Diese Funktion hatte er auch 1997 bis<br />

2000 im NDR-Sinfonieorchester Hamburg inne. Seit<br />

September 2000 ist er Solotrompeter der Münchner<br />

Philharmoniker.<br />

Otto Hornek, Jahrgang 1967, besuchte die Musikschulen<br />

in Hall in Tirol bzw. Innsbruck und studierte am<br />

Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck sowie an der<br />

Universität Mozarteum in Salzburg bei Dany Bonvin.<br />

Seine Laufbahn führte ihn über zahlreiche Meisterkurse<br />

unter anderem bei Branimir Slokar und Dave Taylor in<br />

führende Orchester Österreichs, wo er als freiberuflicher<br />

Musiker engagiert war, sowie zum Blechbläserquintett<br />

Harmonic Brass, wo er von 2002 bis 2004 als<br />

Posaunist und seit 2004 als Arrangeur, Komponist und<br />

Manager tätig ist. Zahlreiche CD-Aufnahmen dokumentieren<br />

sein Können sowohl als Posaunist als auch<br />

als Arrangeur für Blechbläserensembles.<br />

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Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauss / Bearb.: Florian Klingler<br />

Festfanfare der Stadt Wien<br />

Henry Purcell / Bearb.: Eric Crees<br />

Suite aus The Fairy Queen<br />

Giovanni Gabrieli<br />

Canzon<br />

Robert Lucas Pearsall / Bearb.: Otto Hornek<br />

Great God Of Love<br />

Carl Orff / Bearb.: Otto Hornek<br />

Suite aus Carmina Burana<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy / Bearb.: Enrique Crespo<br />

Denn er hat seinen Engeln befohlen<br />

Florian Bramböck<br />

Drei Fanfaren zum Gedenkjahr: Raffl-Fanfare – Anna-Hofer-<br />

Fanfare – Andreas-Hofer-Fanfare<br />

Josef Hellmesberger /Bearb.: Otto Hornek<br />

Teufelstanz<br />

Heinrich Isaac / Bearb.: Otto Hornek<br />

Innsbruck, ich muss dich lassen<br />

21


Zum Programm<br />

Der vielseitige Tiroler Komponist Florian Bramböck<br />

(Jahrgang 1959) kann auf ein umfangreiches Schaffen<br />

verweisen: So hat der Amraser Werke für Bigband,<br />

Blasorchester und Bläserensembles, aber auch für Streicher,<br />

Chor oder Jazzbands komponiert. Sein eigenes<br />

Schaffen beschreibt er so: „Aus dem Unterbewussten<br />

geschenkte Klänge holen, aus dem Rhythmus Kraft<br />

schöpfen, aus der Umgebung Inspiration ziehen und als<br />

Musik zurückgeben.“<br />

Das zehnminütige Werk Drei Fanfaren zum Gedenkjahr<br />

stammt bereits aus dem Jahr 2006 und ist der Brass<br />

Connection Tirol exklusiv gewidmet. Es beschreibt<br />

musikalisch die Hauptfigur des Tiroler Volksaufstands<br />

von 1809 Andreas Hofer und zwei seiner „Schicksalsmenschen“,<br />

seine Gattin Anna und Raffl, der Hofer<br />

nach verlorenem Krieg den Schergen Napoleons I.<br />

auslieferte. Diesem historischen Thema blieb Bramböck<br />

auch im Gedenkjahr 2009 durch die Komposition<br />

seiner Oper Hofers Nacht für das Tiroler Landestheater<br />

treu.<br />

22


Mittwoch, <strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 20.15 Uhr, Festkonzert<br />

Militärmusik Tirol<br />

Musikalische Leitung: Hannes Apfolterer<br />

Seit vielen Jahren ist es der Wunsch der Veranstalter,<br />

die heimische Militärmusik in der Hofburg zu begrüßen.<br />

Bislang war dies aufgrund des Sommerurlaubs des<br />

Orchesters unmöglich. Heuer jedoch beginnt der Urlaub<br />

für die Militärmusiker erst am Tag nach ihrem<br />

Auftritt bei den Promenadenkonzerten, sodass sich alle<br />

Freunde der Militärmusik Tirol auf ein eindrucksvolles<br />

Festkonzert freuen können.<br />

Orchester<br />

Mit der Zuerkennung einer eigenen Militärmusik für die<br />

damalige 6. Gebirgsbrigade im Jahre 1957 begann eine<br />

neue Ära in der Geschichte der Militärmusikkapellen in<br />

Tirol. Mit dem Aufbau der „Militärmusik des Militärkommandos<br />

Tirol“ wurde Siegfried Somma betraut, der<br />

bereits Musikmeister in der deutschen Wehrmacht gewesen<br />

war. Nach der Pensionierung Prof. Sommas<br />

übernahm im Jahre 1972 der frühere Militärmusiker<br />

und Soloklarinettist der Militärmusik Tirol, Hans Eibl,<br />

nach einjähriger Militärkapellmeistertätigkeit bei der<br />

Militärmusik Niederösterreich die musikalische Leitung<br />

des Orchesters. Im Jahre 2000 trat auch Hans Eibl in<br />

den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde mit 1. Jänner<br />

2001 Militärkapellmeister Hannes Apfolterer.<br />

23<br />

<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>


Dirigent<br />

Hannes Apfolterer, geboren 1965 in Mayrhofen im<br />

Zillertal, erwarb sich seine ersten musikalischen Meriten<br />

durch das Diamantene Leistungsabzeichens, das er im<br />

Fach Klarinette in den Niederlanden ablegte. 1983<br />

wurde er zur Militärmusik Tirol einberufen und konnte<br />

während seiner Dienstzeit sein Musikstudium fortsetzen.<br />

1990 legte Apfolterer die staatliche Lehramtsprüfung<br />

im Fach Instrumental- und Gesangspädagogik<br />

und die Diplomprüfung im Hauptfach Klarinette mit<br />

ausgezeichnetem Erfolg ab. Daneben besuchte er bei<br />

Musikdirektor Edgar Seipenbusch die Kapellmeisterschule.<br />

Die Militärmusikkapellmeisterprüfung legte Hannes<br />

Apfolterer 1993 mit Auszeichnung ab. Anschließend<br />

wurde er Zweiter Kapellmeister bei der Militärmusik<br />

Tirol. 1995 wurde Hannes Apfolterer mit der Leitung<br />

der Militärmusik des Militärkommandos Salzburg beauftragt,<br />

seit 1. Jänner 2001 leitet er die Militärmusik<br />

Tirol. Er setzt in konsequenter Weise die Tradition der<br />

Österreichischen Militärmusiken fort und legt neben<br />

den zahlreichen Konzertauftritten großen Wert auf<br />

militärische Veranstaltungen und das kulturelle Geschehen<br />

in Österreich.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.30 Uhr<br />

Franz Rezek<br />

Lahousen, Marsch<br />

Andreas Leonhardt<br />

Prinz Eugen Marsch<br />

24


Anton Rosenkranz<br />

76er Regimentsmarsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauss<br />

Wiener Philharmoniker Fanfare<br />

Antonio Vivaldi / Bearb.: Hans Eibl<br />

Konzert in D-Dur für 2 Trompeten und Orchester<br />

(Michael Geisler / Wolfgang Meil, Trompete)<br />

Frédéric Chopin / Bearb.: Gert Buitenhuis<br />

Militär Polonaise Nr. 1<br />

Hannes Apfolterer<br />

Siegfried Somma Marsch<br />

Johann Strauß / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Waldmeister, Ouvertüre<br />

Josef Strauß / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust, Walzer<br />

Johann Strauß / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Tik-Tak, Polka schnell<br />

Emmerich Kálmán / Bearb.: Hans Mielenz<br />

Jaj Kálmán Bruderherz, Melodienfolge<br />

Karl Komzák / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Vindobona, Marsch<br />

Eric Cook / Bearb.: Norman Richardson<br />

Bolivar, Solo für Posaune und Orchester<br />

(Hannes Hölzl, Posaune)<br />

Anton Ulbrich<br />

Der Sonne entgegen, Marsch<br />

25


Zum Programm<br />

Der Waldmeister (Galium odoratum) ist eine Pflanzenart<br />

aus der Gattung der Labkräuter mit quirlig stehenden,<br />

schmalen Blättern, unterirdisch kriechendem Wurzelstock,<br />

weißen Blüten und borstigen Früchten. Die<br />

gleichnamige Operette in drei Akten stammt von Johann<br />

Strauß Sohn.<br />

Am 4. Dezember 1895 erfolgte die Uraufführung der<br />

Operette Waldmeister im Theater an der Wien. Zwar<br />

fand das Werk den Beifall des Publikums, an seine großen<br />

Operettenerfolge konnte Strauß damit allerdings<br />

nicht anschließen.<br />

Ein kompositorisches Kleinod ist jedoch die Ouvertüre.<br />

Die weit ausschwingende, mehrmals wiederkehrende<br />

Leitmelodie stammt aus dem Walzer des 2. Aktes. Dazwischen<br />

finden sich Jagdmotive und flott dahintänzelnde<br />

Figuren. Eine Schnellpolka bildet den effektvollen<br />

Abschluss des Werkes.<br />

26


Donnerstag, 8. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Musikkorps der Bayerischen Polizei<br />

„Neujahrskonzert im Sommer“<br />

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler<br />

Dieses musikalisch ausgezeichnete, ausschließlich aus<br />

professionellen Musikern bestehende Orchester ist ein<br />

gern gesehener Gast bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten.<br />

Geleitet von einem Dirigenten, der zugleich<br />

Hochschulprofessor und renommierter Veranstalter ist,<br />

beeindruckt das Musikkorps der Bayerischen Polizei<br />

heuer mit dem Programm ihres Neujahrskonzerts, das,<br />

obgleich im <strong>Juli</strong> gespielt, treffsicher den Programmrichtlinien<br />

der Innsbrucker Konzertreihe entspricht.<br />

Orchester<br />

Am 12. November 1951 wurde ein Musikzug der Bayerischen<br />

Bereitschaftspolizei in Rebdorf bei Eichstätt ins<br />

Leben gerufen. Da sich die Auftritte vermehrt auf die<br />

Landeshauptstadt und den oberbayerischen Raum konzentrierten,<br />

wurde das Orchester im Jahre 1954 vom<br />

idyllischen Eichstätt nach München verlegt. Der Name<br />

„Musikzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei“ wurde<br />

1990 in „Musikkorps der Bayerischen Polizei“ abgeändert.<br />

Als einziges professionelles Blasorchester des<br />

Freistaates Bayern erfüllt das Musikkorps heute neben<br />

repräsentativen und hoheitlichen Aufgaben den Auftrag<br />

der Imagepflege für die Bayerische Polizei.<br />

27<br />

8. <strong>Juli</strong>


Dirigent<br />

Johann Mösenbichler, Jahrgang 1959, ist Professor am<br />

Bruckner-Konservatorium in Linz. In seiner Tätigkeit<br />

als Lehrbeauftragter der Universität für Musik und darstellende<br />

Kunst in Wien ist er für das Sinfonische Universitätsblasorchester<br />

zuständig. Mösenbichler hat seinen<br />

Arbeitsschwerpunkt im Bereich der konzertanten<br />

Bläsermusik. Konzertauftritte, die Arbeit als Gastdirigent<br />

sowie umfassende Vortrags-, Lehr- und Jurorentätigkeiten<br />

bei verschiedensten Seminaren, Workshops<br />

und Wettbewerben führten ihn bereits nach Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien, Italien, in die<br />

Schweiz, nach Tschechien, Ungarn, Japan, Taiwan und<br />

Amerika.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Blechbläserquintett<br />

des Musikkorps der Bayerischen Polizei<br />

Leitung: Wolfgang Koch<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Ouvertüre aus der Suite in D-Dur<br />

Enrique Crespo<br />

Ragtime aus der Amerikanischen Suite<br />

Lew Pollack<br />

That’s a plenty<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Eine Nacht in Venedig, Aufzugsmarsch<br />

28


Johann Strauß / Bearb.: Akira Yodo<br />

Der Zigeunerbaron, Ouvertüre<br />

Franz Lehár<br />

Meine Lippen, sie küssen so heiß<br />

(Kerstin Möseneder, Sopran)<br />

Johann Strauß / Bearb.: Otto Wagner<br />

Unter Donner und Blitz, Polka schnell<br />

Johann Strauß<br />

Geschichten aus dem Wienerwald, Walzer<br />

(Thomas Schechinger, Zither)<br />

Franz Lehár<br />

Gern hab’ ich die Frau’n geküsst<br />

(Martin Kiener, Tenor)<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Im Krapfenwaldl, Polka française<br />

Emmerich Kálmán / Bearb.: Andreas Pranzl<br />

Tanzen möcht’ ich aus Die Csárdásfürstin<br />

(Kerstin Möseneder, Sopran / Martin Kiener, Tenor)<br />

Eduard Strauß / Bearb.: Gerhard Baumann<br />

Electrisch, Polka schnell<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Somma<br />

Indigo und die 40 Räuber, Ouvertüre<br />

Frederick Loewe<br />

Ich hätt’ getanzt heut’ Nacht aus My fair Lady<br />

(Kerstin Möseneder, Sopran)<br />

Frederick Loewe<br />

In der Straße, mein Schatz, wo du lebst aus My fair Lady<br />

(Martin Kiener, Tenor)<br />

Johann Strauß / Bearb.: Freek Mestrini<br />

Feuerfest, Polka française<br />

29


Eduard Strauß / Bearb.: Alfred Reed<br />

Bahn frei, Polka schnell<br />

Leonard Bernstein / Bearb.: Jonny Hartl<br />

Beliebte Melodien aus West Side Story<br />

(Kerstin Möseneder, Sopran / Martin Kiener, Tenor)<br />

Zum Programm<br />

Mehr als 25 Jahre war Johann Strauß schon erfolgreich<br />

im Musikgeschäft tätig, bevor er seine erste Operette<br />

Indigo und die 40 Räuber schrieb. Schon Jahre zuvor war<br />

er etwa von Offenbach angeregt worden, sich diesem<br />

Genre zu widmen, doch konnte er sich für die, wie er<br />

sie nannte, „komische Oper“ vorerst nur mäßig begeistern.<br />

Im Februar 1871 jedenfalls fand im Theater an der<br />

Wien die – vom Publikum positiv, von den Kritikern<br />

ambivalent aufgenommene – Uraufführung von Indigo<br />

und die 40 Räuber statt, doch sollte das Werk in seiner<br />

Beliebtheit bald von nachfolgenden Strauß-Operetten<br />

übertroffen werden, insbesondere von Die Fledermaus,<br />

aber auch etwa vom Zigeunerbaron.<br />

Die dem Märchen Ali Baba entnommene Thematik des<br />

Dreiakters Indigo gab es zwar schon vor Strauß, doch<br />

nur seine Operette hat heute noch eine gewisse Bekanntheit,<br />

wohl auch durch die überlieferten Neufassungen<br />

als La Reine Indigo (1875, Paris) und Königin Indigo<br />

(1877, Wien) sowie die posthume Neubearbeitung<br />

von Ernst Reiterer als 1001 Nacht (1906, Wien). Max<br />

Schönherr bearbeitete später die Ballettmusik aus dem<br />

Werk für konzertante Aufführungen.<br />

30


Freitag, 9. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Rundfunk-Blasorchester Leipzig<br />

„Eine Amerikanische Nacht“<br />

Musikalische Leitung: Thomas Clamor<br />

Das Rundfunk-Blasorchester Leipzig hat schon viele<br />

unvergessliche Konzertabende im Innenhof der Hofburg<br />

bestritten. Daher war es keine Frage, dass die Veranstalter<br />

dem Wunsch des Orchesters entgegenkamen,<br />

diesmal ein Spezialprogramm unter dem Titel „Amerikanische<br />

Nacht“ präsentieren zu dürfen.<br />

Orchester<br />

Das Rundfunk-Blasorchester Leipzig begeht im Jahr<br />

2010 sein 60-jähriges Orchesterjubiläum. Gegründet<br />

1950, war das Ensemble 41 Jahre für den Sender Leipzig<br />

tätig. In dieser Zeit erlangte das RBO überregionale<br />

Bekanntheit durch unzählige Rundfunk- und Fernsehauftritte.<br />

Nach Trennung des RBO vom Rundfunksender,<br />

blieb der – im wahrsten Sinne des Wortes – klangvolle<br />

Name weiter bestehen.<br />

Heute präsentiert sich das Rundfunk-Blasorchester<br />

Leipzig als klingender Botschafter, der die lebendige<br />

Kultur der Landkreise Leipziger Land, Muldentalkreis,<br />

Delitzsch und Torgau-Oschatz überregional repräsentiert.<br />

Als einziges deutsches Kulturorchester seines<br />

Genres definiert es maßgeblich den künstlerischen<br />

Entwicklungsstand zeitgenössischer sinfonischer Blä-<br />

31<br />

9. <strong>Juli</strong>


sermusik. Dieses Musikgenre weiter zu fördern ist ausdrückliches<br />

Ziel zahlreicher Veranstaltungen, Konzerte<br />

und Seminare, die im Jubiläumsjahr 2010 besondere<br />

Profilierung erfahren sollen. Dem Orchester ist es<br />

wichtig, seine Aufführungen und Projekte unter eine<br />

Thematik zu stellen. So wird das RBO Leipzig sich in<br />

diesem Jahr unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten<br />

Prof. Thomas Clamor vor allem mit den „Klassikern“<br />

der amerikanischen Musik beschäftigen.<br />

Dirigent<br />

Thomas Clamor studierte an der Nordwestdeutschen<br />

Musikakademie Detmold im Hauptfach Trompete.<br />

1986 wurde er mit 23 Jahren das damals jüngste Mitglied<br />

der Berliner Philharmoniker. Als Solist und<br />

Kammermusiker wirkte er in vielen namhaften Ensembles<br />

mit. Zahlreiche Schallplatten, Fernseh- und<br />

Rundfunkaufnahmen dokumentieren diesen Schaffensbereich.<br />

Gastspiele führten ihn auf alle Kontinente. Seit<br />

frühester Jugend nehmen auch das Dirigieren und die<br />

Ensembleleitung im musikalischen Schaffen Thomas<br />

Clamors eine wichtige Position ein. Dabei dient ihm bei<br />

den Berliner Philharmonikern die Zusammenarbeit mit<br />

großen Dirigenten als Inspiration für das eigene Arbeiten.<br />

Er arbeitete mit den bedeutendsten Jugendorchestern<br />

Europas zusammen. Seit 2001 ist Clamor zudem<br />

Gastprofessor an der Berliner Musikhochschule Hanns<br />

Eisler sowie Professor h.c. an der Musikhochschule<br />

Shanghai.<br />

32


Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Ensemble des Orchesters<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Gesang: Ines Agnes Krautwurst<br />

Leonard Bernstein / Bearb.: Gerd Schlotter<br />

Candide, Ouvertüre<br />

Leonard Bernstein / Bearb.: Gerhard Kneifel<br />

Somewhere aus West Side Story<br />

Leonard Bernstein / Bearb.: Clare Grundman<br />

Slava, Konzertouvertüre<br />

(zu Ehren von Mstislaw Rostropowitsch)<br />

Leonard Bernstein / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

West Side Story<br />

Georg Gershwin / Bearb.: Christian Köhler<br />

Strike up the Band<br />

Traditional / Bearb.: Ulli Singer<br />

Go tell it on the Mountain<br />

Georg Gershwin / Bearb.: Hans-Joachim Rhinow<br />

Melodienfolge: Liza, ’S Wonderful, I love Porgy, Somebody<br />

Loves Me, Summertime, I got Rhythm<br />

33


Zum Programm<br />

Mstislaw Leopoldowitsch Rostropowitsch (1927–2007)<br />

war ein russischer Cellist, Dirigent, Pianist und Humanist.<br />

Rostropowitsch wurde zunächst als Cellist weltberühmt,<br />

um 1970 begann er jedoch auch zu dirigieren.<br />

Neben seinem musikalischen Interesse war er stets<br />

auch politisch sehr engagiert und verließ 1974 nach<br />

schweren Konflikten mit dem Regime die Sowjetunion.<br />

Diesem hervorragenden Künstler widmete Leonard<br />

Bernstein im Jahr 1977 eine Konzertouvertüre mit dem<br />

Titel Slava. Anlass war Rostropowitschs Einstandskonzert<br />

als Music Director des National Symphony Orchestra<br />

in Washington, D.C.<br />

Slava ist ein christlich orthodoxes Familien-Fest, das zu<br />

Ehren des Familien-Schutzheiligen gefeiert wird. „Slava“<br />

war aber eben auch der Spitzname von Mstislaw<br />

Rostropowitsch. Der Stil der gleichnamigen Ouvertüre<br />

ist von Jazz und populärer Musik beeinflusst, nicht<br />

zuletzt in den Breaks für Posaune und Cornet. Die<br />

Verwendung von E-Gitarre mit Sopransaxofon gibt der<br />

beschwingten 7/8-Melodie eine besondere Note.<br />

34


Samstag, 10. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Orchestra di Fiati Filarmonica Mousiké<br />

„Eine Italienische Nacht“<br />

Musikalische Leitung: Savino Acquaviva<br />

Die norditalienische Bläserlandschaft weist eine Reihe<br />

von Orchestern auf, die im Umfeld von Musikschulen<br />

prächtig gedeihen. Dazu gehört auch das Orchestra di<br />

Fiati Filarmonica Mousiké aus der Nähe von Bergamo.<br />

Nach Gästen aus Rovereto und Modena, welche in den<br />

vergangenen Jahren bei den Promenadenkonzerten<br />

aufspielten, werden auch die Gäste aus Gazzaniga mit<br />

authentischer „Italianità“ das Publikum begeistern.<br />

Orchester:<br />

Das Blasorchester Filarmonica Mousiké wurde im Jahre<br />

1991 als Kulturträger des Gebiets Valle Seriana mit<br />

Unterstützung der Stadtmusik Gazzaniga und der Musikschule<br />

Mousiké gegründet. Seit 2003 ist es als Verein<br />

mit eigenem Statut registriert, hat unter verschiedenen<br />

Dirigenten seinen besonderen klanglichen Stil entwickelt<br />

und sich auf zahlreichen Tourneen durch Sizilien,<br />

das Trentino, Südtirol, Frankreich, Umbrien, die Toskana<br />

und Deutschland einen exzellenten Namen gemacht.<br />

Auch bei Wettbewerben war der Klangkörper erfolgreich<br />

und wurde zur „Banda“ des Jahres 1992 in Pesaro<br />

gekürt oder gewann den 1. Preis bei internationalen<br />

10. <strong>Juli</strong><br />

35


Wertungsspielen in Valencia, Riva del Garda und<br />

Kerkrade. Das Orchester wagte auch zahlreiche Erstaufführungen<br />

zeitgenössischer Komponisten. Seit 1996<br />

wirkt Savino Acquaviva als Chefdirigent. Derzeit umfasst<br />

das Orchester sechzig Musiker aus der Umgebung<br />

von Bergamo.<br />

Dirigent<br />

Savino Acquaviva studierte Klarinette bei Maestro Tassis.<br />

Er nahm an zahlreichen internationalen Studiengängen<br />

und Fortbildungsveranstaltungen u. a. in Lanciano<br />

und Siena teil. Er arbeitet nach wie vor mit verschiedenen<br />

Orchestern und Kammermusik-Ensembles,<br />

auch als Solist, intensiv zusammen. Zudem ist er Dirigent<br />

verschiedener Orchester und Ensembles. Im Jahr<br />

1981 gewann er den internationalen Wettbewerb von<br />

Stresa. Häufig wirkt Acquaviva auch als Gastdirigent in<br />

Triest, Mailand, in Umbrien, der italienischen Schweiz<br />

sowie als Jury-Mitglied bei Wettbewerben.<br />

36


Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Ensemble des Orchesters<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Amilcare Ponchielli<br />

Milano, Gran Marcia<br />

Francesco Saverio Mercadante<br />

Omaggio a Bellini<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: Savino Acquaviva<br />

Wilhelm Tell, Ouvertüre<br />

Giuseppe Creatore<br />

March Electric<br />

Gaetano Labanchi<br />

Gran Terzetto<br />

(Flavio Alziati, Piccolo-Flöte / Carlo Dell’Acqua, Es-<br />

Klarinette / Laura Magistrelli, Klarinette)<br />

Giuseppe Verdi / Bearb.: Franco Cesarini<br />

La Forza del Destino, Ouvertüre<br />

Ottorino Respighi / Bearb.: Guy Duker<br />

I Pini di Roma<br />

37


Zum Programm<br />

Pini di Roma, zu Deutsch: die Pinien von Rom, ist eine<br />

sinfonische Dichtung in vier Sätzen von Ottorino<br />

Respighi (1879–1936), die mit Fontane di Roma (die<br />

Brunnen von Rom, 1916) und Feste Romane (Römische<br />

Feste, 1928) die Römische Trilogie bildet, die zu den bekanntesten<br />

Werken des Komponisten zählt. Pini di Roma<br />

entstand im Jahr 1924 und beschreibt das Geschehen<br />

rund um Pinien-Bäume bei der Villa Borghese –<br />

von spielenden und lärmenden Kindern (1. Satz) über<br />

den wehmütigen Gesang aus einer Katakombe (2. Satz)<br />

und den Gesang der Nachtigall in der Vollmondnacht<br />

(3. Satz) bis hin zur Auferstehung eines römischen<br />

Heeres, das im Morgennebel über die Via Appia im<br />

Glanze der neuen Sonne zur Via Sacra und zum Triumph<br />

auf das Kapitol zieht (4. Satz). Respighi schuf in<br />

den Jahren zwischen 1905 und 1935 auch mehrere<br />

Opernwerke und Ballettmusiken, von denen allerdings<br />

keine die Bekanntheit der Römischen Trilogie erlangte.<br />

38


Sonntag, 11. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle<br />

Innsbruck-Mariahilf/St. Nikolaus<br />

Musikalische Leitung: Josef Schober<br />

Die „Mariahilfer“ haben sich in den letzten Jahren, seit<br />

Josef Schober das Orchester leitet, vor allem durch<br />

konsequente Jugendarbeit zu einem der besten Blasorchester<br />

Tirols emporgearbeitet. Aufgrund des hohen<br />

Schüler- und Studentenanteils der Kapelle war es bislang<br />

nicht möglich, bei den in den Schulferien stattfindenden<br />

Promenadenkonzerten aufzutreten. Heuer<br />

konnte durch den frühen Beginn der Innsbrucker Promenadenkonzerte<br />

endlich ein realisierbarer Termin<br />

gefunden werden.<br />

Orchester<br />

Im Jahre 1922 wurde der traditionsreiche Verein als<br />

„Musikkapelle Mariahilf“ von Pfarrer Josef Danler gegründet.<br />

Sehr rasch entwickelte sich die Musikkapelle<br />

zu einem bedeutenden Klangkörper mit Konzertreisen<br />

in das In- und Ausland. Eine emanzipatorische Vorreiterrolle<br />

übernahm die Musikkapelle in unserem Land,<br />

als 1970 die ersten weiblichen Mitglieder zum allgemeinen<br />

Erscheinungsbild der Musikkapelle zählten.<br />

Ab 1991 übernahm Obmann Markus Schillegger die<br />

organisatorische Leitung und seit 1992 dirigiert Kapellmeister<br />

Josef Schober, damals auch Bezirkskapell-<br />

11. <strong>Juli</strong><br />

39


meister des Musikbezirkes Innsbruck-Stadt, die Stadtmusikkapelle<br />

Innsbruck-Mariahilf/St. Nikolaus. Beide<br />

legen ihr Hauptaugenmerk neben der traditionellen<br />

Rolle einer solchen Formation auf die Weiterentwicklung<br />

der Kapelle zum modernen Klangkörper, um auch<br />

dem zeitgemäßen Musikverständnis zu entsprechen.<br />

Diese Entwicklung wurde mit „Ausgezeichneten Erfolgen“<br />

bei verschiedenen Konzertwettbewerben in der<br />

Ober- und Höchststufe eindrucksvoll untermauert,<br />

zuletzt beim Bezirkswertungsspiel im Oktober 2008 in<br />

Innsbruck: Punkte-Höchstzahl in der Stufe D mit 91,83<br />

Punkten.<br />

Dirigent<br />

Josef Schober ist seit 1962 aktiver Musiker als Hornist<br />

und Kapellmeister. Seine musikalische Ausbildung absolvierte<br />

er an der Musikschule Innsbruck, am Konservatorium<br />

Innsbruck und am Mozarteum Salzburg.<br />

Von 1984 bis 1992 fungierte Schober als Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Arzl bei Innsbruck, seit 1992 leitet er<br />

die Stadtmusikkapelle Innsbruck-Mariahilf/St. Nikolaus.<br />

Mit beiden Kapellen nahm er mit viel Erfolg an<br />

Konzert- und Marschwertungsspielen teil. Im Blasmusik-Bezirksverband<br />

Innsbruck-Stadt wirkte er über viele<br />

Jahre als Bezirksjugendreferent und als Bezirkskapellmeister.<br />

Josef Schober initiierte zwei Mal ein Jugendblasorchester<br />

Innsbruck-Stadt, einmal mit Florian Pedarnig und<br />

einmal mit Michael Stern. Weiters installierte er ein<br />

Bezirksblasorchester Innsbruck-Stadt unter der Leitung<br />

von Musikdirektor Edgar Seipenbusch. Zudem organi-<br />

40


sierte er zwei Mal „Die lange Nacht der Blasmusik“ in<br />

Innsbruck mit dem Bezirksverband Innsbruck-Stadt<br />

und Alois Schöpf, eine Vorläuferveranstaltung der<br />

Innsbrucker Promenadenkonzerte.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Sepp Tanzer<br />

Rot-Weiss-Rot, Marsch<br />

Rudolf Kummerer<br />

Kaiserschützenmarsch<br />

Sepp Tanzer<br />

Bozner Bergsteiger, Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Georg Friedrich Händel / Bearb.: Albert Loritz<br />

Feuerwerksmusik, Ouvertüre<br />

Johann Hermann Schein / Bearb.: Frank Erickson<br />

Motette im italienischen Stil<br />

Richard Wagner / Bearb.: Alfred Reed<br />

Huldigungsmarsch<br />

Paul Huber<br />

Evocazioni<br />

Friedrich von Flotow / Bearb.: Stefan Gritscher<br />

Allessandro Stradella, Ouvertüre<br />

Richard Strauss / Bearb.: Stefan Gritscher<br />

Morgen!<br />

Emmanuel Chabrier / Bearb.: Lawrence Odom<br />

Slawischer Tanz<br />

Johann Strauß / Bearb.: Stefan Gritscher<br />

Rosen aus dem Süden, Walzer<br />

41


Franz von Suppé / Bearb.: Stefan Gritscher<br />

Leichte Kavallerie, Ouvertüre<br />

Johann Nowotny / Bearb.: Hans Kliment<br />

92er Regimentsmarsch<br />

Zum Programm<br />

Friedrich von Flotow (1812–1883) brach seine Karriere<br />

als junger Diplomat ab, um sich ganz der Musik zu<br />

widmen. 1844 komponierte er, basierend auf einer<br />

Dichtung von Friedrich Wilhelm Riese, eine romantische<br />

Oper in drei Akten mit dem Titel Alessandro Stradella,<br />

die noch im selben Jahr im Stadttheater Hamburg<br />

uraufgeführt wurde. Das Werk hat einen historischen<br />

Hintergrund und spielt in Italien um 1670: Es handelt<br />

vom abenteuerlichen Lebens des italienischen Komponisten<br />

Alessandro Stradella, der von 1645 bis 1682 lebte<br />

und verschiedene Künstler zu Bühnenwerken inspirierte.<br />

Alessandro Stradella ist eine Oper im Stil der französischen<br />

Opéra Comique, anders als diese jedoch ohne<br />

gesprochene Dialoge und durchkomponiert.<br />

42


Montag, 12. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Tiroler Kammerorchester InnStrumenti<br />

Musikalische Leitung: Gerhard Sammer<br />

Seit Jahren ist es ein Ziel der Innsbrucker Promenadenkonzerte,<br />

den Besuchern nicht nur alle relevanten Orchester<br />

und Ensembles aus Tirol vorzustellen, sondern<br />

auch die altösterreichische Musik, die im Zentrum der<br />

Programme steht, in ihrem Original-Klang darzubieten.<br />

Das Kammerorchester InnStrumenti erfüllt diese Aufgabe<br />

als Stammgast der Konzertreihe immer wieder mit<br />

Erfolg und Charme.<br />

Orchester<br />

Das Tiroler Kammerorchester besteht aus ca. 35 Musikerinnen<br />

und Musikern und nahm im Herbst 1997 seine<br />

Konzerttätigkeit auf. In den vergangenen Jahren<br />

konnte sich das Ensemble aufgrund seiner innovativen<br />

und vielfältigen Konzertprojekte im In- und Ausland<br />

als bedeutender Klangkörper etablieren. Ein hoher<br />

künstlerischer Anspruch ist die grundlegende Motivation<br />

für seine Arbeit – zahlreiche Rundfunkaufnahmen<br />

durch den ORF und die RAI belegen die musikalische<br />

Qualität. Die Programmgestaltung ist vielfältig: Werke<br />

von der Wiener Klassik bis zur jüngsten Gegenwart<br />

werden aufgeführt, dabei stehen im Jahresverlauf jeweils<br />

spezielle „Konzertformate“ im Mittelpunkt. Seit<br />

dem Jahr 2009 gibt es ein eigenes Jahresabonnement<br />

12. <strong>Juli</strong><br />

43


mit fünf Konzerten. Durch diese vielfältigen Aktivitäten<br />

wird das Tiroler Kammerorchester zu einem Kreativzentrum<br />

für Musiker, Komponisten, Chöre, Ensembles,<br />

Solisten und Veranstalter.<br />

Dirigent<br />

Der Innsbrucker Gerhard Sammer (Jahrgang 1970)<br />

absolvierte nach dem Musikgymnasium die Studien der<br />

Musikerziehung und Instrumentalpädagogik sowie das<br />

Lehramtsstudium der Mathematik und Informatik. Die<br />

Reifeprüfung als Dirigent legte er bei Edgar Seipenbusch<br />

am Tiroler Landeskonservatorium ab. Es folgten<br />

eine Chorleiterausbildung sowie zahlreiche Meisterkurse,<br />

Assistenzen und Hospitationen als Dirigent. Hauptberuflich<br />

wirkt Sammer nach einer Zeit als Gymnasiallehrer<br />

und Universitäts-Assistent nunmehr als Professor<br />

an der Hochschule für Musik in Würzburg, seit<br />

2008 sogar als Studiendekan. Er ist Gründer und bisher<br />

einziger musikalischer Leiter des Tiroler Kammerorchesters<br />

InnStrumenti. Gerhard Sammer kann zudem<br />

auf über 100 Publikationen in Büchern und Zeitschriften,<br />

auf redaktionelle Mitarbeit bei Verlagen, die Tätigkeit<br />

als Referent bei Tagungen und Workshops sowie<br />

auf die Leitung verschiedenster Ensembles im In- und<br />

Ausland verweisen.<br />

44


Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Bläserensemble des Orchesters<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie mit dem Paukenschlag: Adagio cantabile, Vivace assai<br />

/ Andante / Menuetto & Trio, Allegro molto / Finale, Allegro<br />

di molto<br />

Michail Glinka<br />

Ruslan und Ludmilla, Ouvertüre<br />

Johann Strauß<br />

Persischer Marsch<br />

Robert Schumann<br />

Scherzo aus der Sinfonie Nr. 3 „Die Rheinische“<br />

Johannes Brahms<br />

Ungarischer Tanz Nr. 5<br />

Johann Strauß<br />

Pizzicato Polka<br />

Johannes Brahms<br />

Ungarischer Tanz Nr. 7<br />

Johann Strauß<br />

Geschichten aus dem Wienerwald, Walzer<br />

Johann Strauß<br />

Im Krapfenwaldl, Polka française<br />

Johann Strauß<br />

Unter Donner und Blitz, Polka schnell<br />

45


Zum Programm<br />

Die Rheinische Sinfonie in Es-Dur ist eigentlich Robert<br />

Schumanns (1810–1856) letzter Beitrag zur Sinfonik,<br />

dem nur noch ein Jahr später die Revision der ursprünglichen<br />

Zweiten, der d-Moll-Sinfonie folgte, welche<br />

daraufhin als Vierte gezählt wurde. Die Rheinische umfasst<br />

auffallenderweise nicht vier, sondern fünf Sätze<br />

sehr unterschiedlichen Charakters, die motivisch eng<br />

miteinander verwandt sind, mit Ausnahme des intermezzohaft<br />

eingeschobenen dritten Satzes.<br />

Das Werk entstand in der unglaublich kurzen Zeitspanne<br />

von einem Monat, zwischen dem <strong>7.</strong> November<br />

und dem 9. Dezember 1850. Der Komponist selbst<br />

meinte dazu: „Ich kann nicht begreifen, dass etwas<br />

Besonderes daran sei, wenn man eine Sinfonie in einem<br />

Monat komponiert. In derselben Zeit hat Händel ein<br />

ganzes Oratorium geschaffen. Wer überhaupt was machen<br />

kann, muss es auch schnell machen können, und<br />

je schneller, desto besser. Der Gedankenfluss und<br />

Ideengang ist wahrer und natürlicher, als bei langer<br />

Reflexion.“<br />

46


Dienstag, 13. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Original Tiroler Kaiserjägermusik<br />

Musikalische Leitung: Hannes Apfolterer<br />

Die Kaiserjägermusik ist als klassische Traditionskapelle<br />

von den Innsbrucker Promenadenkonzerten nicht wegzudenken.<br />

Sie stellt eine eigene Marke dar, die bei einem<br />

Festival unter dem Titel „Musik aus Altösterreich“<br />

nicht fehlen darf. Und sie ist als Orchester in historisch<br />

korrekter Uniform und Besetzung ein getreues Abbild<br />

der damaligen Zeit.<br />

Orchester<br />

Die Original Tiroler Kaiserjägermusik feierte 2007 ihren<br />

35-jährigen Bestand. Ihre historische Tradition geht<br />

zurück auf das Jahr 1815, als Johann Baptist Gänsbacher,<br />

Oberleutnant im Fenner-Jägerkorps, anlässlich<br />

eines Besuches des Kaisers in Innsbruck eine „Militärmusikkapelle“,<br />

bestehend aus vierzehn Musikern, aufstellte.<br />

Diese erste echte Tiroler Militärmusik wuchs<br />

rasch auf dreißig Mann an und bestand bis ins Jahr<br />

184<strong>7.</strong> In den Jahren 1860 bis 1866 wirkten in Tirol drei<br />

Kaiserjäger-Bataillonsmusiken, bevor mit 1. April 1868<br />

sämtliche Musikkapellen bei den Jägerbataillonen aufgelöst<br />

wurden, sodass es bis auf weiteres bei den Kaiserjägern<br />

keine Musik mehr gab. Mit 25. April 1895 wurde<br />

das bisherige Tiroler Jägerregiment „Kaiser“ in vier<br />

Tiroler Kaiserjäger-Regimenter umgewandelt, von de-<br />

13. <strong>Juli</strong><br />

47


nen jedes eine Musikkapelle in der Stärke einer Infanterie-Regimentsmusik<br />

erhielt.<br />

Die Kaiserjägermusiken hatten dieselbe Instrumentalbesetzung<br />

wie jene der Infanterie, der einzige Unterschied<br />

bestand in der Uniformierung: die Kaiserjägermusiken<br />

trugen die Jägeruniform, auf dem Bandelier<br />

des Musikführers, des Regimentstambours, war statt<br />

der silberbeschlagenen Trommelschlägel als Emblem<br />

ein Jägerhorn angebracht.<br />

Mit dem Untergang der österreichisch-ungarischen<br />

Doppelmonarchie hörten auch die Kaiserjägerregimenter<br />

auf zu existieren. Über 50 Jahre mussten vergehen,<br />

ehe Prof. Siegfried Somma, der erste Kapellmeister der<br />

Militärmusik des Militärkommandos Tirol, nach seiner<br />

Pensionierung daranging, die Tradition der Kaiserjägermusiken<br />

wieder aufleben zu lassen. 1971/72 gründete<br />

er – allen Widerständen und Einwänden zum Trotz –<br />

die Original Tiroler Kaiserjägermusik. Die Zahl der<br />

aktiven Mitglieder stieg rasch auf über achtzig Mann an.<br />

Viele Konzerte, Fernsehauftritte, Schallplatten- und<br />

Rundfunkaufnahmen mit einem umfangreichen Repertoire<br />

ließen den Bekanntheitsgrad der „Kaiserjäger“<br />

rasch anwachsen. Reisen führten die Kapelle nach<br />

Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn, Südtirol,<br />

Liechtenstein, in die Schweiz, die Ukraine, nach Thailand<br />

und nach Amerika.<br />

Dirigent<br />

Hannes Apfolterer: siehe Seite 24<br />

48


Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Sepp Tanzer<br />

Bozner Bergsteiger, Marsch<br />

Rudolf Achleitner<br />

Tiroler Adler, Marsch<br />

Ferdinand Preis/ Franz von Suppé<br />

O du mein Österreich, Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Josef Haydn / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Volkshymne<br />

Karl Mühlberger / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Mir sein die Kaiserjäger, Marsch<br />

Franz Lehár<br />

Jetzt geht’s los, Marsch<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien, Ouvertüre<br />

Emmerich Kálmán / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Tanzen möcht’ ich aus Die Csárdásfürstin<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Die Regimentskinder, Marsch<br />

Wolfgang Amadeus Mozart / Bearb.: H. Apfolterer<br />

Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C<br />

2. Satz: Andantino<br />

(Hermann Resinger, Flöte / Katrin Gruber, Harfe)<br />

Antonín Dvořák / Bearb.: Hannes Apfolterer<br />

Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“<br />

4. Satz: Allegro con fuoco<br />

Siegfried Somma<br />

Edelweiß Marsch<br />

49


Erich Giuliani<br />

Epos Tyrol, Sinfonische Dichtung<br />

Hannes Apfolterer<br />

Unser Tirol, Melodienfolge<br />

Sepp Hell<br />

Tirol isch lei oans, Marsch<br />

Zum Programm<br />

Ein Werk eines zeitgenössischen Tiroler Komponisten<br />

findet Eingang in das Programm der Tiroler Kaiserjägermusik:<br />

Der pensionierte Professor für Horn am<br />

Innsbrucker Konservatorium Erich Giuliani konnte im<br />

Frühjahr 2009 in Pettnau in voller geistiger und körperlicher<br />

Frische seinen 90. Geburtstag feiern. Neben seinem<br />

Wirken als Lehrer zahlreicher Größen am in<br />

Blasmusikkreisen lange Zeit missachteten Waldhorn<br />

war Giuliani Kapellmeister von Trachtenkapellen. Auch<br />

als Komponist machte sich Erich Giuliani einen Namen,<br />

so mit Ausbildungsliteratur und Stücken für kleine<br />

Gruppen, dem Konzertmarsch Die Kaiserjäger kommen,<br />

dem Potpourri Impressionen aus Tirol, dem Solostück<br />

Der fröhliche Postillion oder seinem Konzertstück Aphorismen.<br />

Mit der sinfonischen Dichtung Epos Tyrol will<br />

Erich Giuliani an die Kriegswirren 1809 und den Ruf<br />

des Tiroler Volkes nach Freiheit, Unabhängigkeit und<br />

Selbstbestimmung erinnern.<br />

50


Mittwoch, 14. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Ried<br />

„Richard, Johann, Eduard und Franz“<br />

Musikalische Leitung: Karl Geroldinger<br />

Dieses Vorzeigeorchester aus Oberösterreich steht<br />

schon seit geraumer Zeit auf dem „Wunschzettel“ der<br />

Innsbrucker Promenadenkonzerte. Mit einer begleitenden<br />

Filmvorführung zur Transkription der Alpensinfonie<br />

als Konzertschwerpunkt bietet der Abend sicher ein<br />

besonderes audio-visuelles Erlebnis. Ergänzt wird das<br />

monumentale Werk durch Beiträge anderer „Sträuße“,<br />

mit denen der moderne Richard nicht selten verwechselt<br />

wird.<br />

Orchester<br />

Das Sinfonische Blasorchester Ried wurde 1988 gegründet.<br />

Durch jahrelange konsequente Arbeit konnte<br />

es sich aus einem Vorschulblasorchester der Landesmusikschule<br />

Ried zu einem führenden internationalen<br />

Klangkörper entwickeln. Dieser Weg wird seit 1993<br />

auch durch die erfolgreiche Teilnahme an nationalen<br />

und internationalen Wettbewerben dokumentiert, so<br />

etwa in Kerkrade, Rostock, Valencia oder Wasserburg.<br />

Der endgültige Durchbruch zur internationalen Spitze<br />

erfolgte 2001 im Rahmen der alle vier Jahre stattfindenden<br />

Weltmeisterschaft in Kerkrade, wo das SBO<br />

Ried als erstes österreichisches Orchester in der 50-<br />

14. <strong>Juli</strong><br />

51


jährigen Geschichte dieses wichtigsten internationalen<br />

Wettbewerbes im Spitzenfeld musizieren konnte. Dieser<br />

Erfolg wurde im Jahr 2003 durch die seit Jahren<br />

höchste Bewertung eines Orchesters beim renommierten<br />

Orchesterwettbewerb in Valencia bestätigt. Das 20jährige<br />

Bestehen des Orchesters wurde am 26. Oktober<br />

2008 mit einem Konzert im Brucknerhaus Linz gefeiert.<br />

Im Mai 2009 konnte das SBO Ried den Internationalen<br />

Orchesterwettbewerb in Vöcklabruck in der<br />

Höchststufe gewinnen und in der höchsten Spielklasse<br />

beim „World Music Concours“ in Kerkrade wiederum<br />

den Beweis für die internationale Klasse erbringen.<br />

Das SBO Ried vergibt regelmäßig Auftragswerke an<br />

heimische und internationale Komponisten (z. B.<br />

Thomas Doss, Albin Zaininger, Alois Wimmer, Stephen<br />

Melillo, Franco Cesarini). Besonderer Wert wird<br />

neben dem Orchestermusizieren auch auf die Pflege<br />

der Kammermusik gelegt: In flexibler Besetzung präsentiert<br />

die SBO Ried Sinfonietta jährlich ein Kammermusikprojekt.<br />

Aus den Reihen des Orchesters sind bereits viele Kapellmeister<br />

und Jugendbetreuer für die örtlichen Musikkapellen<br />

hervorgegangen. Das SBO Ried ist somit<br />

auch maßgeblich an der Qualitätsentwicklung der regionalen<br />

Blasorchester beteiligt. Das Orchester wird seit<br />

seiner Gründung von Karl Geroldinger geleitet.<br />

Dirigent<br />

Karl Geroldinger studierte Trompete bei Prof. Hultsch<br />

am Brucknerkonservatorium Linz. Er wirkte sodann als<br />

Lehrer an der Landesmusikschule Schärding und zehn<br />

52


Jahre lang als Leiter der Landesmusikschule Ried. Seit<br />

1995 ist Geroldinger Direktor des Landesmusikschulwerkes<br />

Oberösterreich. Er engagiert sich in diversen<br />

Orchestern und Ensembles, so als Kapellmeister des<br />

Musikvereins Enzenkirchen von 1988 bis 2003 und seit<br />

2008. Er ist Gründer und Leiter des Sinfonischen Blasorchesters<br />

Ried (seit 1988).<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Johann Strauß<br />

Aufzugsmarsch<br />

Eduard Strauß<br />

Mit Vergnügen<br />

Johann Strauß<br />

Frisch ins Feld<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauss / Bearb.: Walter Ratzek<br />

Festmarsch<br />

Johann Strauß / Bearb.: Anton Hofmann<br />

Wo die Zitronen blüh’n, Walzer<br />

Eduard Strauß / Bearb.: Anton Sollfelner<br />

Mit Vergnügen<br />

Johann Strauß Vater / Bearb.: Franz Kühnel<br />

Sorgenbrecher Walzer<br />

Franz Strauss / Bearb.: Robert Sarlette<br />

Hornkonzert<br />

Richard Strauss / Bearb.: Jos van der Braak<br />

Eine Alpensinfonie<br />

53


Zum Programm<br />

Wesentlich unbekannter als sein Sohn Richard Strauss<br />

ist der bayerische Komponist Franz Strauss (1822–<br />

1905). Von Kindesbeinen an mit Musik vertraut (u. a.<br />

als Gasthausmusikant) wurde Strauss mit 15 Jahren<br />

Mitglied der Hofkapelle von Herzog Max, dann Eleve<br />

im Opernorchester und schließlich weithin bekannter<br />

Hornist in der Königlich Bayerischen Hofkapelle in<br />

München.<br />

Seine Kompositionen waren vor allem für den<br />

Gebrauch im eigenen Hausorchester gedacht und hatten<br />

meist eine zentrale Rolle für „sein“ Instrument, das<br />

Horn, vorgesehen, so die Fantasie über den Sehnsuchtswalzer<br />

für Horn und Orchester, die Originalfantasie op.6 für Horn<br />

und Orchester, diverse Werke für Horn und Klavier und<br />

Hornquartette, sowie eben zwei Hornkonzerte. Sein<br />

Hornkonzert op. 8 hat in Aufbau und Thematik seinem<br />

Sohn Richard offensichtlich als Vorlage für dessen<br />

Hornkonzert op. 11 gedient, das sich hörbar an der romantisch<br />

gefärbten väterlichen Komposition orientiert.<br />

Neben der strukturellen Ähnlichkeit bestehen auch<br />

starke Parallelen zum Thema des dritten Satzes.<br />

54


Donnerstag, 15. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Swarovski Musik Wattens<br />

Musikalische Leitung: Günther Klausner<br />

Dieses Tiroler Spitzenblasorchester hat in seiner grundsätzlichen<br />

Ausrichtung wieder den Weg zurück in die<br />

traditionelle Musik gefunden. Der diesjährige Termin<br />

bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten wurde auf<br />

Wunsch unserer Freunde aus Deutschland mit dem<br />

Beginn der Generalversammlung der Gesellschaft für<br />

deutsche Militärmusik, welche heuer in Innsbruck stattfindet,<br />

zusammengelegt.<br />

Orchester<br />

Die Swarovski Musik Wattens, die im Jahr 2000 das<br />

100-jährige Bestandsjubiläum feierte, ist ein österreichisches<br />

sinfonisches Blasorchester mit einem Repertoire,<br />

das sich über nahezu fünf Jahrhunderte erstreckt. Einen<br />

breiten Raum nimmt die Pflege der österreichischen<br />

Blasmusikliteratur ein.<br />

Auf zahlreichen Konzertreisen wirkten die ca. 70 Musikerinnen<br />

und Musiker als klingende Botschafter des<br />

Unternehmens Swarovski sowie Tirols und Österreichs<br />

in aller Welt, so unter anderem in Japan, China, Taiwan,<br />

Singapur und Dubai und mehrmals in den USA sowie<br />

in vielen Ländern Europas. Bei verschiedenen TV-Auftritten<br />

und durch viele CD-Einspielungen erreichte die<br />

15. <strong>Juli</strong><br />

55


Kapelle vor allem mit österreichischer Musik ein Millionenpublikum.<br />

Dirigent<br />

Günther Klausner ist ausgebildeter Industriekaufmann<br />

und studierte am Tiroler Landeskonservatorium Instrumentalpädagogik<br />

im Hauptfach Trompete bei Erich<br />

Rinner und als Schwerpunktfach Blasorchesterleitung<br />

bei Florian Pedarnig. Acht Jahre lang war er Solotrompeter<br />

und Ensembleleiter bei der Militärmusik Tirol.<br />

Kurse und Lehrgänge führten ihn bis nach Trient zum<br />

Europäischen Institut für Blasorchesterdirektion sowie<br />

ans Management Center in Innsbruck.<br />

Klausner war bereits Kapellmeister der Bürgerkapelle<br />

Brixen und künstlerischer Leiter des Auswahl-Orchesters<br />

Bläserharmonie Brixen. Er ist als Juror, Referent<br />

und Aufnahmeleiter bei diversen Wettbewerben, Kursen<br />

und CD-Produktionen tätig. Seit dem Jahr 2005<br />

leitet er die Landesmusikschule Kufstein und Umgebung.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Bernhard Linhart<br />

Defregger Marsch<br />

Carl Michael Ziehrer<br />

Der Vater des Regiments<br />

Eduard Wagnes<br />

Die Bosniaken kommen<br />

56


Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Paul Dukas<br />

Fanfare aus dem Ballett La Péri<br />

Gert Buitenhuis<br />

Swarovski Marsch<br />

Otto Nicolai<br />

Die lustigen Weiber von Windsor, Ouvertüre<br />

Franz Cibulka<br />

Clarinova<br />

(Ensemble „Working Clarinets“)<br />

Giovanni Orsomando<br />

Banda Sucre, Marcia Sinfonica<br />

Georges Bizet / Bearb.: Clarke McAlister<br />

Carmen Suite: Prelude / Aragonaise / Habanera / Torero-<br />

Lied<br />

Enrico Toselli / Bearb.: Thomas Rüedi<br />

Serenata, Solo für Tenorhorn und Blasorchester<br />

(Klaus Knapp, Tenorhorn)<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík<br />

Mississippi River Marsch<br />

Josef Strauß / Bearb.: Peter Wesenauer<br />

Sphärenklänge, Walzer<br />

Johann Strauß / Bearb.: Armin Suppan<br />

Csárdás aus der Operette Ritter Pásmán<br />

57


Zum Programm<br />

Weniger als Komponist denn vielmehr als Klaviervirtuose<br />

machte der aus Florenz stammende Enrico Toselli<br />

(1883–1926) von sich reden: Er galt als Wunderkind<br />

und begab sich zwischen seinem 14. und seinem 24.<br />

Lebensjahr auf zahlreiche Konzertreisen, die ihn bis<br />

nach Ägypten führten. Nach 1910 konnte er an seine<br />

früheren Erfolge allerdings nicht mehr anknüpfen. Tosellis<br />

kompositorisches Schaffen beschränkt sich im<br />

Wesentlichen auf zwei heute unbekannte Opern, La<br />

cattiva Francesca und La principessa bizzarra, sowie auf die<br />

im Jahr 1900 entstandene Serenata op. 6,1. Sie erfreut<br />

sich bis heute großer Beliebtheit und wurde schon 1950<br />

als Filmmusik in einem italienischen Streifen eingesetzt.<br />

Ursprünglich als Klavierstück konzipiert, wurde sie bald<br />

für diverse Instrumente adaptiert, die Bearbeitung für<br />

Geige und Klavier fertigte der Komponist als Reaktion<br />

auf zahlreiche Anfragen des Publikums selbst an.<br />

58


Freitag, 16. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Musikkorps der Bundeswehr<br />

Dirigent: Walter Ratzek<br />

Das Musikkorps der Bundeswehr ist das Elite-Orchester<br />

innerhalb der deutschen Militärkapellen. Es stellt für<br />

die Promenadenkonzerte eine besondere Auszeichnung<br />

dar, dass seitens des Bundesverteidigungsministeriums<br />

dieser Klangkörper auserkoren wurde, im Rahmen der<br />

Konzertreihe mitzuwirken und das Treffen der Freunde<br />

der Deutschen Militärmusik in Innsbruck musikalisch<br />

aufzuwerten.<br />

Orchester<br />

Mit einem von General Dr. Speidel unterzeichneten<br />

Befehl wurde das Musikkorps der Bundeswehr unter<br />

der Bezeichnung „Lehrmusikkorps“ 1957 gemeinsam<br />

mit dem Wachbataillon beim Bundesministerium der<br />

Verteidigung aufgestellt. Von Anfang an als Repräsentationsmusikkorps<br />

der Bundeswehr konzipiert, war –<br />

der Aufgabenstellung gemäß – die ansehnliche Personalstärke<br />

von 82 Offizieren und Soldaten aller Dienstgrade<br />

vorgesehen. Am 1. Juni 1959 wurde das sogenannte<br />

„Lehrmusikkorps“ in „Stabsmusikkorps der<br />

Bundeswehr“ umbenannt. In diesem Jahr fand auch das<br />

erste Konzert in der neu erbauten Bonner Beethovenhalle<br />

statt. Es bildete den Auftakt der inzwischen traditionellen<br />

Konzerte des Stabsmusikkorps in Bonn. Seit<br />

16. <strong>Juli</strong><br />

59


dem 1. <strong>Juli</strong> 2000 heißt das Bonner Stabsmusikkorps<br />

„Musikkorps der Bundeswehr“. Diese besondere Bezeichnung<br />

unterstreicht die Bedeutung des traditionsreichen<br />

Klangkörpers: als repräsentatives Konzertorchester<br />

vertritt es die Streitkräfte im In- und Ausland.<br />

Ebenso ist das Musikkorps im protokollarischen Ehrendienst<br />

für die Bundesrepublik Deutschland mit<br />

Schwerpunkt in Bonn und im westdeutschen Raum an<br />

herausgehobener Stelle tätig.<br />

Dirigent<br />

Oberstleutnant Walter Ratzek wurde 1960 in Offenau<br />

(Baden-Württemberg) geboren. Nach seinem Abitur<br />

trat er 1979 in Stuttgart beim Heeresmusikkorps 9 in<br />

die Bundeswehr ein. Von 1980 bis 1985 studierte er<br />

Dirigieren bei Professor Wolfgang Trommer und Klavier<br />

in der Klasse José Luis Prado an der Robert-<br />

Schumann-Hochschule für Musik Düsseldorf. Anschließend<br />

wurde er als 2. Musikoffizier beim Gebirgsmusikkorps<br />

8 in Garmisch-Partenkirchen und ab 1987<br />

als stellvertretender Chef des Stabsmusikkorps der<br />

Bundeswehr und Leiter des Kammerorchesters eingesetzt.<br />

Von 1989 bis 1995 leitete Ratzek als Chef das<br />

Heeresmusikkorps 2 in Kassel. Anschließend wurde<br />

ihm die Leitung des Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr<br />

anvertraut. Als Gastdirigent nationaler wie<br />

internationaler renommierter Orchester, Leiter von<br />

Workshops und diversen Fortbildungsveranstaltungen<br />

ist Ratzek in der Musik-Szene sowohl als Dirigent als<br />

auch als Pianist international bekannt. Seit Oktober<br />

60


2001 ist ihm die Leitung des Musikkorps der Bundeswehr<br />

übertragen.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Richard Strauss<br />

Wiener Philharmoniker Fanfare<br />

Cuno Graf von Moltke<br />

Des Großen Kurfürsten Reitermarsch<br />

Carl Latann<br />

Frei weg<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Wagner / Bearb.: Sigmund Goldhammer<br />

Morgenlied und Aufzug der Heere<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Walter Ratzek<br />

Dichter und Bauer, Ouvertüre<br />

Adolph Reckzeh / Bearb.: Hans Ahrens<br />

An der Lisaine<br />

Paul Hindemith / Bearb.: Keith Wilson<br />

Sinfonische Metamorphosen<br />

Allegro, Turandot / Scherzo / Andantino / Marsch<br />

Hans Joachim Marx<br />

Lebensfreude, Walzer<br />

Karl Haefele / Bearb.: Friedrich Deisenroth<br />

Großherzog Friedrich von Baden<br />

Carl Maria von Weber / Bearb.: Gerhard Baumann<br />

Aufforderung zum Tanz<br />

Richard Strauss / Bearb.: Lucien Cailliet<br />

Suite mit Walzern aus dem Rosenkavalier<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy / Bearb.: Walter Ratzek<br />

Saltarello, 4. Satz aus der Italienischen Sinfonie<br />

61


Zum Programm<br />

In seinen Sinfonischen Metamorphosen verarbeitete Paul<br />

Hindemith drei Stücke für Klavier und die Turandot-<br />

Ouvertüre von Carl Maria von Weber. Virtuosität, Fantasie<br />

und Humor kennzeichnen somit eines der erfolgreichsten<br />

Orchesterwerke Hindemiths. Es sind nicht<br />

nur Variationen über Themen Carl Maria von Webers,<br />

sondern freie Umwandlungen im Hindemith’schen Stil.<br />

In dem 1943 komponierten, kraftvollen Werk begeistern<br />

insbesondere das Turandot-Scherzo – durch sein<br />

pentatonisches, an chinesische Musik erinnerndes Motiv<br />

– und ein übermütiges Jazz-Fugato für Bläser und<br />

Schlagwerk. Der heroische Marsch ist der Schlusssatz<br />

der Sinfonischen Metamorphosen, die mehr als 20 Minuten<br />

Aufführungszeit beanspruchen: Er verkörpert Energie<br />

und optimistische Dynamik: Der strahlende Held feiert<br />

seinen Triumph und tritt mit Fanfarenklängen die glorreiche<br />

Heimreise an. Großartige Musik für einen Superhelden!<br />

62


Samstag, 1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 19.00 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Retz<br />

Musikalische Leitung: Gerhard Forman<br />

Zwei langjährig auf hohem Niveau musizierende Leistungsträger<br />

aus dem Osten und dem Westen Österreichs<br />

sollten einen Abend gestalten. Unter diesem<br />

Motto wurden das Orchester der Musikschule Retz und<br />

die Stadtmusikkapelle Wilten eingeladen, um bei zwei<br />

aufeinanderfolgenden Konzerten das Beste der blasmusikalischen<br />

Tradition Österreichs hörbar zu machen.<br />

Orchester<br />

Das SBO Retz ist ein Auswahlorchester mit den besten<br />

Bläser- und Schlagzeugschülern, Absolventen und<br />

Freunden der Musikschule Retz. Es umfasst 52 Mitglieder<br />

mit einem Altersdurchschnitt von derzeit 21<br />

Jahren. Der Klangkörper hat es geschafft, sich seit der<br />

Gründung im Jahr 2003 einen herausragenden Ruf in<br />

Österreich und seit dem letzten Erfolg beim renommierten<br />

Wettbewerb „Flicorno d’Oro“ in Italien auch<br />

international zu erarbeiten. Ausgewählte Spielstätten<br />

und eine sorgfältige Auswahl der Literatur tragen dazu<br />

bei, das Orchester zu einem würdigen Repräsentanten<br />

Niederösterreichs werden zu lassen. Dem SBO Retz ist<br />

es innerhalb von wenigen Jahren gelungen, zu den leistungsfähigsten<br />

sinfonischen Blasorchestern in Österreich<br />

zu gehören.<br />

1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong><br />

63


Dirigent<br />

Gerhard Forman studierte am Konservatorium Wien,<br />

am Konservatorium und an der Universität für Musik<br />

Graz Horn sowie später Dirigieren an der Universität<br />

für Musik und darstellende Kunst Wien. Er bestand die<br />

Lehrbefähigungsprüfung mit einstimmiger Auszeichnung.<br />

Seit 1990 wirkt er als Lehrer für die Fächer Horn,<br />

Musiktheorie, Orchester und Dirigieren an der Musikschule<br />

Retz, mit September 1999 wurde Forman zum<br />

Musikschulleiter bestellt. Im Jahr 2001 übernahm er die<br />

Leitung der Stadtkapelle Retz, zudem ist Gerhard Forman<br />

Landesjugendreferent des Niederösterreichischen<br />

<strong>Blasmusikverband</strong>es.<br />

Er absolvierte Konzerte im In- und Ausland und leitete<br />

CD-Einspielungen mit verschiedenen Orchestern und<br />

Kammermusikensembles und ist darüber hinaus Mitbegründer<br />

und Intendant des Retzer Musiksommers.<br />

64


Beim Goldenen Dachl, 18.35 Uhr<br />

Sepp Tanzer<br />

Höttinger Vögelfacher Marsch<br />

Norbert Gälle<br />

Böhmischer Traum, Polka<br />

Hermann Dostal<br />

Fliegermarsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Gustav Mahr / Bearb.: Gerhard Forman<br />

Kaisertreu Marsch<br />

Johann Strauß / Bearb.: Max Villinger<br />

Die Fledermaus, Ouvertüre<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Stefan Ebner<br />

Sieg der österreichischen Volkshymne<br />

Johann Strauß / Bearb.: Rudolf Topf<br />

Stürmisch in Lieb’ und Tanz, Polka schnell<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Rosen aus dem Süden, Walzer<br />

Percy Aldridge Grainger / Bearb.: Frederick Fennell<br />

Lincolnshire Posy<br />

65


Zum Programm<br />

Zahlreiche Kompositionen des gebürtigen Australiers<br />

Percy Aldridge Grainger basieren auf angelsächsischen<br />

Volksliedern, so auch das 1937 entstandene Lincolnshire<br />

Posy. Das Werk entstand im Auftrag der „American<br />

Bandmasters’ Association“. Drei der sechs Sätze schuf<br />

Grainger innerhalb von nur vier Tagen! Die Premiere<br />

des Stückes am <strong>7.</strong> März 1937, bei der nur drei Sätze<br />

gespielt wurden, endete in einem Desaster: Die professionellen<br />

Musiker des Ensembles hatten außerordentliche<br />

Schwierigkeiten mit den ungewöhnlichen Rhythmen<br />

und krummen Takten der Volkslieder. Im Vorwort<br />

der später erschienenen Partitur erklärte Grainger,<br />

dass die einzigen Spieler, die sich vor den ungewöhnliche<br />

Rhythmen scheuen würden, „erfahrene Musiker“<br />

seien, „die mehr an ihr Bier denken als an ihre Musik“.<br />

Das ca. 16 Minuten dauernde Werk besteht aus sechs<br />

verschiedenen Abschnitten, die auf englischen Volksliedern<br />

aus der Region Lincolnshire basieren. Sie lauten:<br />

Lisbon (Dublin Bay), Horkstow Grange, Rufford Park Poachers,<br />

The Brisk Young Sailor, Lord Melbourne und The Lost<br />

Lady Found.<br />

66


Samstag, 1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong>, 20.15 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle Wilten<br />

Musikalische Leitung: Peter Kostner<br />

Als langjährig auf hohem Niveau musizierender Leistungsträger<br />

aus Tirol bzw. der Landeshauptstadt Innsbruck<br />

ist die Stadtmusikkapelle Wilten eine fixe Institution<br />

im Rahmen der Innsbrucker Promenadenkonzerte.<br />

Orchester<br />

In alten Urkunden des Stiftes Wilten ist das Entstehungsjahr<br />

der Musikkapelle mit 1650 verbrieft – damals<br />

noch als eine der zu dieser Zeit gebildeten Pfarrmusiken.<br />

Zu einer regulären „Musikbande“ formierte sich<br />

die Wiltener Musik erst 1814 nach der Rückkehr Tirols<br />

zu Österreich. Seit dieser Zeit sind die Wiltener ununterbrochen<br />

urkundlich bei feierlichen Anlässen in Tirol<br />

genannt. Waren es anlässlich der Beisetzung Andreas<br />

Hofers 1823 lediglich 13 Musikanten, umfasst der<br />

Klangkörper heute ca. 70 Musiker, die aus allen Berufsschichten<br />

kommen. Auf dem Programmzettel der Wiltener<br />

ist von klassischen Ouvertüren bis zu sinfonischen<br />

Blasmusikwerken, vom Wiener Walzer bis zur<br />

böhmischen Polka oder vom Operettenpotpourri bis<br />

zum Musical alles vertreten und wird auch auf höchstem<br />

Niveau dargeboten.<br />

1<strong>7.</strong> <strong>Juli</strong><br />

67


Dirigent<br />

Peter Kostner (Jahrgang 1963) stammt aus Hatting im<br />

Oberinntal, wo er auch heute noch mit seiner Familie<br />

lebt. Seit 1983 ist Kostner Mitarbeiter im ORF-Landesstudio<br />

Tirol, seit 1995 auch Bereichsleiter für Volks-<br />

und Blasmusik. Seine musikalische Tätigkeit begann er<br />

als Flügelhornist und Tenorist bei der Musikkapelle<br />

Hatting, die er fünf Jahre als Kapellmeister leitete. Eine<br />

enge Verbindung zur alpenländischen Volksmusik hat<br />

Kostner durch seine aktive Tätigkeit als Musikant auf<br />

mehreren Instrumenten und als Mitglied in mehreren<br />

Ensembles, wobei die Harfe sein Hauptinstrument ist.<br />

Die Stadtmusikkapelle Wilten leitet Peter Kostner seit<br />

1995.<br />

In seine Zeit fallen viele bedeutende Fest- und Galakonzerte<br />

im In- und Ausland und vorbildliche CD-Einspielungen<br />

mit konzertanter Blasmusik im traditionellen,<br />

aber auch im zeitgenössisch-sinfonischen Bereich.<br />

Peter Kostner ist Vorstandmitglied im Tiroler Volksmusikverein,<br />

Musikbeirat im Landesverband der Tiroler<br />

Blasmusikkapellen und gefragter Juror sowie Referent<br />

bei Workshops und Fortbildungsveranstaltungen im<br />

musikpädagogischen Bereich.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.35 Uhr<br />

Hermann Josef Schneider<br />

Alt Starhemberg Marsch<br />

Rudolf Novacek<br />

Castaldo Marsch<br />

Wilhelm August Jurek<br />

Deutschmeister Regimentsmarsch<br />

68


Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Tilman Susato / Bearb.: Elgar Howarth<br />

Pavane für 10 Blechbläser<br />

Edvard Grieg / Bearb.: Sepp Tanzer<br />

Huldigungsmarsch<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Die Regimentskinder, Marsch<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Serenade für Bläser<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Elmar Neulinger<br />

Die Irrfahrt um’s Glück, Ouvertüre<br />

Johann Strauß / Bearb.: Armin Suppan<br />

Bauernpolka<br />

Johann Strauß / Bearb.: Hans Hartwig<br />

Kaiserwalzer<br />

Thomas Doss<br />

Colossus – Die Sage über die Riesen Haymon und Thyrsus<br />

Auftragswerk der Stadtmusikkapelle Wilten<br />

Michael Stern<br />

Wiltauer Marsch<br />

Traditionell / Bearb.: Peter Kostner<br />

Heimatklang, Volksweisen aus Tirol<br />

in verschiedenen Ensembles<br />

Florian Pedarnig<br />

Tiroler Gedenken, Marsch<br />

69


Zum Programm<br />

Sigurd Jorsalfar, zu Deutsch: Sigurd, der Kreuzfahrer,<br />

lautet der Titel einer Bühnenmusik des norwegischen<br />

Komponisten Edvard Grieg (1843–1907). Das ca. 35minütige<br />

Werk für Solisten, Chor und Orchester entstand<br />

1872 und wurde im April desselben Jahres im<br />

Christiania-Theater in Oslo uraufgeführt. Das in norwegischer<br />

Sprache verfasste Schauspiel in drei Akten<br />

basiert auf einem Libretto von Bjørnsterne Bjørnsen,<br />

der sich wiederum an der Heimskringla saga orientierte.<br />

Das Stück spielt im Norwegen des 12. Jahrhunderts<br />

und erzählt die Geschichte der königlichen Brüder Sigurd<br />

und Øystein im Kampf um die Vorherrschaft im<br />

Land, wobei natürlich eine edle Frau, die zwischen den<br />

beiden steht, eine wichtige Rolle spielt. Das Stück endet<br />

mit einer Versöhnung: Man ist zur Einsicht gekommen,<br />

dass die beiden Königsbrüder, aus Haralds Stamm entsprossen,<br />

besser ihre Talente bündeln, um Norwegens<br />

Zukunft zu sichern und Wohlstand für alle zu schaffen.<br />

Als Vorspiel zum dritten Akt kommt der Huldigungsmarsch<br />

zum Einsatz: er umrahmt den Einzug der Gefolgsleute<br />

der beiden Brüder.<br />

70


Sonntag, 18. <strong>Juli</strong>, 10.30 Uhr, Matinee<br />

Musikkapelle Prutz<br />

Musikalische Leitung: Rudi Pascher<br />

Das Tiroler Oberland wird im Jahre 2010 von der Musikkapelle<br />

Prutz vertreten, die sich mit viel Engagement<br />

und im Zusammenwirken mit einer nahe gelegenen<br />

Musikschule zu einer der besten Kapellen Tirols entwickelt<br />

hat. Diese Erfolgsgeschichte wird nunmehr mit<br />

einer Einladung zur Konzertreihe belohnt.<br />

Orchester<br />

Eine der ersten urkundlichen Erwähnungen der Musikkapelle<br />

Prutz findet sich um 1840 im Zusammenhang<br />

mit der Vertreibung eines Bären aus dem örtlichen<br />

Wald mit Tschinellen und Trommeln. Im Jahre 1924<br />

veranstaltete die Musikkapelle ein großes Sommerfest<br />

am Sauerbrunnplatz, dessen Einnahmen zur Rückzahlung<br />

eines Darlehens verwendet wurden. Der Obmann<br />

stellte wegen chronischen Geldmangels bei der Gemeinde<br />

einen Antrag auf Übernahme der Restschuld<br />

von 600 Schilling. Erst nach längeren Verhandlungen<br />

einigte man sich im Jahre 1936 auf einen jährlichen<br />

Zuschuss von 300 Schilling. Mit der Bestellung des<br />

Junglehrers Othmar Falch zum Kapellmeister im Jahr<br />

1958 und mit der Wahl von Ing. Gottlieb Nigg zum<br />

Obmann im Jahre 1961 begann eine neue Ära in der<br />

Vereinsgeschichte. Beinahe dreißig Jahre standen beide<br />

18. <strong>Juli</strong><br />

71


gemeinsam an der Spitze der Musikkapelle. In diese<br />

Zeit fiel auch der Bau des nunmehr „alten Pavillon“<br />

beim Gasthof Rose. Mehr als 2000 freiwillige Arbeitsstunden<br />

wurden geleistet, um sich ein eigenes Heim mit<br />

Proberaum zu schaffen.<br />

Dirigent<br />

Rudi Pascher, Jahrgang 1955, unterrichtet seit 1977 an<br />

der Hauptschule Prutz/Ried die Fächer Mathematik<br />

und Musik. Er studierte Posaune am Landeskonservatorium<br />

in Innsbruck und schloss ebendort 1983 den<br />

viersemestrigen Kapellmeisterkurs bei Prof. Hans Eibl<br />

ab. Pascher war auch Teilnehmer der Dirigierklasse für<br />

Opern- und Sinfonieorchester bei Musikdirektor Edgar<br />

Seipenbusch und besuchte weitere Meisterkurse und<br />

Kurse bei H. Robert Reynolds, Robert Tennyson, Sigismund<br />

Seidl und Thomas Doss.<br />

Rudi Pascher wirkt seit 1978 als Leiter der Jugendkapelle<br />

der Hauptschule Prutz/Ried, seit 1988 als Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Prutz und ist seit 1990 Obmann<br />

und organisatorischer Leiter des Sinfonischen<br />

Blasorchesters Landeck. Er ist auch Bezirkskapellmeister-Stellvertreter<br />

des Blasmusikbezirks Landeck und<br />

stellvertretender Landeskapellmeister von Tirol.<br />

Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr<br />

Karl Komzák<br />

84er Regimentsmarsch<br />

Ferdinand Preis / Franz von Suppé<br />

O du mein Österreich<br />

72


Johann Nowotny<br />

Aller Ehren ist Österreich voll<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Wilhelm August Jurek<br />

Deutschmeister Regimentsmarsch<br />

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Albert Schwarzmann<br />

Die Landstreicher, Ouvertüre<br />

Johann Strauß / Bearb.: Otto Wagner<br />

Vergnügungszug, Polka schnell<br />

Franz Lehár / Bearb.: Rudi Pascher<br />

Gold und Silber, Walzer<br />

Josef Franz Wagner<br />

Schwert Österreichs, Marsch<br />

Philipp Fahrbach der Jüngere<br />

Im Kahlenbergdörfl, Polka française<br />

Johann Strauß / Bearb.: Otto Wagner<br />

Eine Nacht in Venedig, Ouvertüre<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Bruno Hartmann<br />

Florentiner Marsch<br />

Karl Komzák / Bearb.: Albert Schwarzmann<br />

Am Gardasee, Polka Mazur<br />

Johann Strauß / Bearb.: Albert Schwarzmann<br />

Leichtes Blut, Polka schnell<br />

Karl Komzák / Bearb.: Albert Schwarzmann<br />

Der letzte Gruß, Solo für Flügelhorn<br />

Franz Rezek / Bearb.: Rudi Pascher<br />

Innsbrucker Promenade, Marsch<br />

73


Zum Programm<br />

Die Landstreicher – die Operette in einem Vorspiel und<br />

zwei Akten von Carl Michael Ziehrer, Libretto von<br />

Leopold Krenn und Karl Lindau – wurde 1899 beim<br />

Sommertheater Venedig in Wien uraufgeführt. Sie ist<br />

die einzige der 22 Operetten Ziehrers, die nicht in Vergessenheit<br />

geraten ist, und erlebte über 1600 Aufführungen.<br />

Das Stück spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Oberbayern<br />

und handelt vom vagabundierenden Ehepaar<br />

August und Berta Fliederbusch. Das volkstümliche,<br />

leicht sentimentale Werk enthält viele einschmeichelnde<br />

Melodien, etwa die Duette der beiden Leutnants Rudi<br />

und Mucki Das ist der Zauber der Montur und Was uns<br />

auch immer der Tag hat gebracht. Einzelne Teile der Operette<br />

werden nach wie vor konzertant aufgeführt, so die<br />

Polka française In flagranti, die Landstreicher-Quadrille<br />

oder der Mimi-Walzer.<br />

74


Sonntag, 18. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Windkraft Tirol, Kapelle für Neue Musik<br />

Musikalische Leitung: Kasper de Roo<br />

Windkraft Tirol, Kapelle für Neue Musik, ist ein Profi-<br />

Orchester mit Musikern aus Nord- und Südtirol und<br />

mit hoher internationaler Reputation. Die Veranstalter<br />

sind stolz, dass sie endlich das Budget zustande brachten,<br />

um dieses bedeutende Ensemble mit seinem außergewöhnlichen<br />

Dirigenten Kasper de Roo einladen<br />

zu können. Das Konzert stellt den Versuch dar, den<br />

Programmrichtlinien zu entsprechen, zugleich aber<br />

einen Bogen zur faszinierenden modernen Bläsermusik<br />

abseits jeglichen Benelux-Blasmusik-Einheitsbreis zu<br />

spannen.<br />

Orchester<br />

Das grenzüberschreitende Ensemble „Windkraft Tirol“<br />

wurde 1999 mit der Motivation gegründet, aufbauend<br />

auf der weltweit kaum vergleichbaren Blasmusiktradition<br />

Nord- und Südtirols auch das Repertoire der zeitgenössischen<br />

Szene in weitgehend singulärer Position zu<br />

erkunden. Von Windkraft Tirol ergingen deshalb bereits<br />

zahlreiche Kompositionsaufträge, etwa an Franz<br />

Hackl, Johannes Maria Staud oder Franz Schreyer. Viele<br />

der Musiker des Ensembles sind Mitglieder in den<br />

führenden Orchestern Europas. Hinzu kommen noch<br />

junge Musiker, die zumeist am Landeskonservatorium<br />

18. <strong>Juli</strong><br />

75


Innsbruck studieren, mit dem ein Kooperationsabkommen<br />

besteht. Es ist auch diese Mischung aus Erfahrung<br />

und jugendlichem Elan, die aus „Windkraft<br />

Tirol, Kapelle für Neue Musik“ ein im Umgang mit<br />

zeitgenössischen Ideen besonders geeignetes Ensemble<br />

macht.<br />

Dirigent<br />

Kasper de Roo studierte am Konservatorium in Den<br />

Haag und Amsterdam und war anschließend zunächst<br />

Fagottist des „Rotterdams Philharmonisch Orkest“, ehe<br />

er 1979 beim Cabrillo Music Festival am Dirigentenpult<br />

debütierte und kurz darauf Preisträger beim Internationalen<br />

Wettbewerb für junge Dirigenten in Besançon<br />

wurde. Seine steile Karriere brachte ihn zunächst 1984<br />

als Kapellmeister an die Staatsoper Stuttgart, ab 1992<br />

als Musikdirektor nach Innsbruck und 1994 gleichzeitig<br />

als Chefdirigent zum „National Symphony Orchestra of<br />

Ireland“ nach Dublin. Neben dem bekannten Opernrepertoire,<br />

das er an den Opernhäusern in Amsterdam,<br />

Enschede, Brüssel, Berlin, Bonn, Stuttgart und als<br />

Opernchef in Innsbruck pflegte, und neben der sinfonischen<br />

Musik, die er in zahlreichen Orchesterkonzerten<br />

von Buenos Aires bis Warschau zur Aufführung<br />

brachte, leitete er viele Uraufführungen zeitgenössischer<br />

Musik. Mit „Windkraft Tirol, Kapelle für Neue<br />

Musik“, deren künstlerischer Leiter er seit 1999 ist,<br />

erschien 2005 die erste Aufnahme. Konzerte mit Werken<br />

von Birtwistle, Lindberg, Rihm, Staud, Tüür und<br />

vielen Uraufführungen von österreichischen Komponisten<br />

fanden beim Festival Klangspuren Schwaz, dem<br />

76


Festival Transart Bozen, Arena Festival Riga, Gaida<br />

Festival Vilnius und in Innsbruck und Basel statt. Einladungen<br />

als Gastdirigent erhielt Kasper de Roo vom<br />

Koninklijk Philharmonisch Orkest Antwerpen, vom<br />

Sinfonieorchester des NDR, vom Staatsorchester Stuttgart,<br />

vom Sinfonieorchester der Beethovenhalle Bonn,<br />

von der Nationalphilharmonie Warschau, dem Orquesta<br />

Sinfónica Nacional Buenos Aires und dem<br />

Bruckner Orchester Linz.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Ensemble des Orchesters<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Alexander Borodin / Bearb.: Albert Schwarzmann<br />

Polowetzer Tänze<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Ouvertüre C-Dur<br />

Modest Mussorgski / Bearb.: Gert van Keulen<br />

Bilder einer Ausstellung<br />

Michael Riessler<br />

Aponivi<br />

77


Zum Programm<br />

Michael Riessler (Jahrgang 1957) ist ein deutscher Jazz-<br />

Klarinettist und Komponist. 1986 wurde in Rennes das<br />

von ihm komponierte Stück L’Ecole des Bouffons des<br />

belgischen Dramatikers Michel de Ghelderode aufgeführt,<br />

und Riessler begann, bei den Darmstädter Ferienkursen<br />

für moderne Musik zu unterrichten. Das<br />

1992 für die Donaueschinger Musiktage komponierte<br />

Album Héloïse wurde mit dem Preis der deutschen<br />

Schallplattenkritik ausgezeichnet. 1997 entstanden für<br />

die Biennale Berlin Literaturvertonungen unter dem<br />

Titel Honig und Asche. Es folgten multimediale Projekte<br />

wie Email und Aponivi.<br />

Aponivi bezeichnet in der Sprache der Hopi-Indianer<br />

den Wind, der die Schlucht hinabbläst und die Geister<br />

der unsichtbaren Lebenskräfte, die Kachinas, mit sich<br />

führt. Als Tanz mit hochabstrakten Masken werden sie<br />

sichtbar. Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit<br />

dem Schlagzeuger Terry Bozzio und wurde in Schwaz<br />

bei den Tiroler Klangspuren uraufgeführt.<br />

78


Montag, 19. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr, Konzert und<br />

Großer <strong>Österreichischer</strong> Zapfenstreich<br />

Musikkapelle Mils / Musikkapelle Baumkirchen<br />

Musikalische Leitung: O. Klingler / F. Hoppichler<br />

Orchester<br />

Die Musikkapelle Mils wurde im Jahre 1812 durch den<br />

Militärmusiker Georg Lahartinger gegründet. Im Jahre<br />

1889 wurden die Musikanten erstmalig uniformiert. Die<br />

damalige Tracht bestand aus grauem Rock und grauem<br />

Hut mit grünem Band sowie einer Spielhahnfeder und<br />

einer weißen Hahnenfeder. Anhand von Skizzen wurde<br />

im Jahre 1923 eine Nationaltracht angefertigt, mit der<br />

die Musikanten neu eingekleidet wurden. Die Musikkapelle<br />

Mils zählt 73 aktive Mitglieder, deren Durchschnittsalter<br />

zwischen 30 und 33 Jahren liegt. Über<br />

Nachwuchssorgen kann die Musikkapelle Mils nicht<br />

klagen, sind doch dreißig Musikschüler in Ausbildung.<br />

Die MK Baumkirchen wurde ursprünglich als Musikkapelle<br />

Fritzens-Baumkirchen 1882 gegründet. Als offizielles<br />

Gründungsdatum einer eigenen Baumkirchner<br />

Musikkapelle wird 1901 angegeben. Die Gestaltung und<br />

Umrahmung von weltlichen und kirchlichen Festen<br />

zählt zu ihren Hauptaufgaben. Die Kapelle versteht<br />

sich als ein wichtiger Verein im dörflichen Geschehen<br />

und will das Gemeinschaftsleben und damit die Lebensqualität<br />

von Jung und Alt fördern. Obmann ist seit<br />

19. <strong>Juli</strong><br />

79


1998 Alois Tait, Kapellmeister seit 1984 Franz Hoppichler.<br />

Dirigent<br />

Oswald Klingler, Jahrgang 1958, ist in Mils aufgewachsen<br />

und dort wohnhaft. Seit 1988 wirkt er als Kapellmeister<br />

der örtlichen Musikkapelle, seit 1986 ist er mit<br />

kurzer Unterbrechung auch deren Jugendreferent. Zuvor<br />

bekleidete er mehrere Jahre das Amt des Chronisten<br />

und des Schriftführers.<br />

Franz Hoppichler, Jahrgang 1954, ist im Hauptberuf<br />

Diplomierter psychiatrischer Gesundheits- und Krankenpfleger.<br />

Er gilt als regionale Blasmusikgröße und<br />

Vollblutmusikant ersten Ranges. Seine Ausbildung genoss<br />

Hoppichler bei Prof. Alois Fintl, dem damaligen<br />

Kapellmeister der Salinenkapelle Hall, sowie bei Prof.<br />

Hans Zorn am Landeskonservatorium. Franz Hoppichler<br />

war 1972/73 Mitglied der Militärmusik Tirol sowie<br />

Kapellmeister in Mils von 1975 bis 1978.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Gustav Mahr<br />

Hoch Tirol<br />

Carl Michael Ziehrer<br />

Schönfeldmarsch<br />

Karl Pichler<br />

Kaiser Franz Josef Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Paul Dukas<br />

La Péri, Fanfare<br />

80


Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Einzugsmarsch aus Der Zigeunerbaron<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: Lorenzo Pusceddu<br />

Tankred, Ouvertüre<br />

Johannes Brahms / Bearb.: Josef Pecsi<br />

Ungarischer Tanz Nr. 5<br />

Carl Höhne / Bearb.: Thomas Brunmayr<br />

Slavische Fantasie, Solo für Trompete<br />

(David Klingler, Trompete)<br />

Felix Carena / Bearb.: Fritz Warwas<br />

Die Geheimnisse der Etsch, Walzer<br />

Georges Bizet / Bearb.: Charles Godfrey, Alfred Reed<br />

Intermezzo aus der L’Arlésienne Suite Nr. 2<br />

Robert Stolz / Bearb.: Hans Eibl<br />

Gruß aus Wien, Marsch<br />

Siegfried Somma<br />

Großer <strong>Österreichischer</strong> Zapfenstreich<br />

(gemeinsam mit der MK Baumkirchen und der Ehrenkompanie<br />

des Tiroler Kaiserjägerbundes)<br />

81


Zum Programm<br />

Dass man im Urlaub nicht nur dem Müßiggang huldigen<br />

muss, zeigt das Beispiel von Felix Carena (1879–<br />

1966): Es war im Jahr 1932, als im Gasthof Rose in<br />

Innichen im Pustertal ein italienischer Gast, eben Carena,<br />

bei einem Gläschen Wein eifrig Noten schrieb. Der<br />

Komponist arbeitete an einem Werk für Sinfonieorchester<br />

mit dem Titel I segreti dell’ Adige (später auch: I<br />

Misteri dell’ Adige). Fünf Jahre später, 1937, erschien der<br />

Walzer in der Bearbeitung für Blasorchester mit dem<br />

Titel Geheimnisse der Etsch.<br />

Die Komposition beschäftigt sich thematisch mit dem<br />

415 Kilometer langen Fluss Etsch, der in den Ötztaler<br />

Alpen auf dem Sattel des Reschenscheidecks in 1525<br />

Meter entspringt, den Vintschgau, Meran und Bozen<br />

passiert und Südtirol durch die Salurner Klause verlässt.<br />

Nach Verona fließt die Etsch in einer Ebene, die flachen<br />

Ufer werden sumpfig, der Strom selbst schlammig<br />

und träge. Sie mündet bei Porto Fossone in das Adriatische<br />

Meer.<br />

Obwohl das einzige bekannte Werk des Komponisten<br />

Carena, erfreut sich der Walzer Geheimnisse der Etsch<br />

nach wie vor großer Beliebtheit und wurde mehrmals<br />

bearbeitet, so für Klavier, für Zither, Salonorchester<br />

und eben Blasorchester. Charakteristisch sind die<br />

Hornrufe am Beginn des Stückes, welche vom Bläser<br />

guten Ansatz und starke Nerven verlangen.<br />

82


Mittwoch, 21. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Flachgau<br />

Musikalische Leitung: Lorenz Wagenhofer<br />

Anspruch der Promenadenkonzerte ist es auch, alljährlich<br />

Vertreter aus allen österreichischen Bundesländern<br />

zu begrüßen. Aus Salzburg wurde daher 2010 das SBO<br />

Flachgau eingeladen. Dieses junge Auswahlorchester<br />

beweist, welche Leistungen in kürzester Zeit erbracht<br />

werden können, wenn Engagement und Begeisterung<br />

auf entsprechende finanzielle und strukturelle Rahmenbedingungen<br />

treffen.<br />

Orchester<br />

Das Sinfonische Blasorchester Flachgau entstand aus<br />

dem Bezirksjugendorchester Flachgau. Es wurde im<br />

Jahre 2003 vom Bezirksblasmusikverband Flachgau neu<br />

eingerichtet. Es ist ein aus jungen Blasmusikern, die<br />

hauptsächlich in der Region beheimatet sind, bestehendes<br />

Auswahlorchester, das bereits bei vielen Wettbewerben<br />

erfolgreich war: Beim Österreichischen Bundeswettbewerb<br />

für Jugendorchester 2003 erreichte es<br />

etwa den 1. Platz mit ausgezeichnetem Erfolg. Im Jahre<br />

2005 nahm das Orchester erfolgreich beim Mid Europe<br />

in Schladming teil und wurde im Jahr darauf abermals<br />

eingeladen. Im Jahre 2006 und 2007 erfolgte die Umwandlung<br />

des Bezirksjugendorchesters zum Sinfonischen<br />

Blasorchester Flachgau. Das Orchester spielt<br />

21. <strong>Juli</strong><br />

83


sinfonische Blasmusik unterschiedlichster Stilistik. Das<br />

Repertoire reicht von der traditionellen Blasmusik über<br />

Blasorchesterliteratur des 20. Jahrhunderts bis hin zur<br />

zeitgenössischen Blasorchesterliteratur. Im <strong>Juli</strong> 2009<br />

erreichte das Sinfonische Blasorchester Flachgau beim<br />

World Music Contest in Kerkrade in der ersten Division<br />

einen sehr guten Erfolg.<br />

Dirigent<br />

Lorenz Wagenhofer ist Direktor und Lehrer am Musikum<br />

Hof, Bezirkskapellmeister des Flachgaues und<br />

Landeskapellmeister-Stellvertreter von Salzburg. Der<br />

im Jahre 1963 im Tennengauer Abtenau geborene Wagenhofer<br />

war bis zu seinem 18. Lebensjahr Mitglied der<br />

Trachtenmusikkapelle Abtenau. Es folgte der Präsenzdienst<br />

bei der Militärmusik. Anschließend begann er<br />

sein Studium im Fach Posaune an der Universität Mozarteum<br />

in Salzburg, welches er im Jahre 1987 mit dem<br />

Konzertdiplom abschloss. Neben dem Studium sammelte<br />

Wagenhofer auch viele Erfahrungen im Bereich<br />

der Unterhaltungsmusik. Im Jahre 1984 begann Wagenhofer<br />

am Musikum (damals noch „Salzburger Musikschulwerk“)<br />

zu unterrichten. Im Jahre 1987 wurde er<br />

zum Direktor der Musikschule Flachgau IV, dem heutigen<br />

Musikum in Hof bei Salzburg. Neben seiner beruflichen<br />

Verpflichtung als Musikschuldirektor war er<br />

noch zehn Jahre Kapellmeister der Bürgerkorpskapelle<br />

der Stadt Hallein. Seit dem Jahre 2002 ist er Bezirkskapellmeister<br />

des Flachgaues. Von <strong>Juli</strong> 2003 bis Jänner<br />

2009 war Lorenz Wagenhofer Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle<br />

Eugendorf. Seit Herbst 2009 leitet er<br />

84


die Stadtmusik Salzburg. Auch ist er zusammen mit<br />

Peter Schwaiger Landeskapellmeister-Stellvertreter im<br />

Bundesland Salzburg. Im Jahre 2009 absolvierte Wagenhofer<br />

den berufsbegleitenden Lehrgang „Blasorchesterleitung“<br />

am Tiroler Landeskonservatorium bei<br />

Thomas Ludescher mit ausgezeichnetem Erfolg.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Franz Lehár<br />

Jetzt geht’s los!, Marsch<br />

Johann Strauß<br />

Radetzky-Marsch<br />

Ferdinand Preis / Franz von Suppé<br />

O du mein Österreich, Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauss / Bearb.: Eric Banks<br />

Festmusik der Stadt Wien<br />

Nikolai Rimski-Korsakow / Bearb.: Tohru Takahashi<br />

Russische Ostern, Ouvertüre<br />

Josef Suk / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Ins neue Leben, Marsch<br />

Franz Lehár / Bearb.: Alois Domberger<br />

Gold und Silber, Walzer<br />

Edward Gregson<br />

Tuba Concerto, Solo-Stück<br />

Jakob Gruchmann<br />

Phönix<br />

(Auftragskomposition und Uraufführung)<br />

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Jan Cober<br />

Moskau, Tscherjomuschki, Operettenausschnitte<br />

85


Zum Programm<br />

In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts tauchten neue<br />

Namen im böhmischen Musikleben auf: Leoš Janáček,<br />

Josef Bohuslav Foerster oder Josef Suk (1874–1935).<br />

Sie gelten als Repräsentanten der tschechischen Musikmoderne.<br />

Josef Suk studierte am Prager Konservatorium,<br />

zunächst in der Violinklasse, anschließend in der<br />

Kompositionsklasse bei Antonín Dvořák. Diesem<br />

stand er später – als Schwiegersohn – auch menschlich<br />

sehr nahe. Suk war über vierzig Jahre lang 2. Geiger des<br />

1892 am Prager Konservatorium gegründeten Tschechischen<br />

Quartetts (České kvarteto). Dieses regte durch<br />

regelmäßige Konzerttätigkeit, auch im Ausland, und<br />

durch seinen hohen künstlerischen Rang die Entstehung<br />

neuer Kompositionen an.<br />

Nach 1910 spitzte sich in Prag der sogenannte „Kampf<br />

um Dvořák“ zu: Antonín Dvořák wurde zu jener Zeit<br />

im Ausland immer bekannter und auf heimischem Boden<br />

entstanden Bestrebungen, dies zu verhindern. Neben<br />

Dvořák wurde auch Josef Suk zur Zielscheibe der<br />

Kritik. Ungeachtet aller Angriffe ist Suks Werk allmählich<br />

auch über die Grenzen seines Heimatlandes vorgedrungen:<br />

Ins neue Leben ist ein Konzertmarsch, der mit<br />

einer dreistimmigen Trompetenfanfare und Trommelwirbeln<br />

beginnt und daran anschließend ein immer<br />

wiederkehrendes Marschthema variiert. Das Werk gewann<br />

die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen<br />

in Los Angeles 1932 (von Stockholm 1912 bis London<br />

1948 standen die Künste mit bis zu 14 „Disziplinen“<br />

auf dem olympischen Programm) und erfreute sich bis<br />

in die Nachkriegszeit noch großer Beliebtheit.<br />

86


Donnerstag, 22. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtmusikkapelle Kufstein<br />

Musikalische Leitung: Hermann Wurnig<br />

Die Stadtmusikkapelle Kufstein ist eine der leistungsstarken<br />

traditionellen Ortskapellen aus dem Tiroler<br />

Unterland. Mit Hermann Wurnig steht ein routinierter<br />

Kapellmeister alter Schule, der mit der altösterreichischen<br />

Musik bestens vertraut ist, an der Spitze des Orchesters.<br />

Orchester<br />

Die Gründung des Vereins 1852 wird Dekan Prötzner<br />

und dem Lehrer Johann Obersteiner zugeschrieben.<br />

Der Aufschwung kam mit Wilhelm Köhle, der die Kapelle<br />

1897 übernahm und die Weichen für die Zukunft<br />

stellte. Ihm folgte im Jahre 1902 der legendäre Sylvester<br />

Greiderer. Er ordnete das ungeregelte Vereinsleben<br />

neu. Der Zweite Weltkrieg ging an der Stadtmusikkapelle<br />

nicht spurlos vorüber: Der Anschluss Österreichs<br />

an das Deutsche Reich bescherte der Kapelle bis 1943<br />

einen kommissarischen Leiter. Bereits 1969 wurde die<br />

Jugendkapelle gegründet. Seit den 1970er Jahren wurde<br />

die Kapelle vor allem durch den Langzeit-Dirigenten<br />

Hermann Wurnig geprägt.<br />

22. <strong>Juli</strong><br />

87


Dirigent<br />

Hermann Wurnig, Jahrgang 1943, war ab 1957 Klarinettist<br />

bei der Stadtmusikkapelle Kufstein. Nach dem<br />

Präsenzdienst, den er bei der Militärmusik Tirol unter<br />

Prof. Siegfried Somma ableistete, wirkte Wurnig als<br />

Musiklehrer an der städtischen Musikschule Kufstein<br />

und studierte gleichzeitig Klarinette am Konservatorium<br />

in Innsbruck bei Prof. Walter Kefer. In weiterer<br />

Folge legte er sowohl auf diesem Instrument als auch<br />

auf der Blockflöte die Reifeprüfung ab. 1973 übernahm<br />

Wurnig die Leitung der Stadtmusikkapelle Kufstein.<br />

Nach 19-jährigem Wirken übergab er 1991 die Führung<br />

an Kapellmeister Sebastian Pfluger. Elf Jahre lang fungierte<br />

Hermann Wurnig als Bezirkskapellmeister des<br />

Musikbezirkes Kufstein, in dieser Zeit wurde er auch<br />

zum Direktor der Musikschule Kufstein bestellt. Zwischen<br />

1994 und 2001 leitete er die Postmusik Innsbruck.<br />

Im Jahr 2006, mittlerweile zum Ehrenkapellmeister<br />

ernannt, übernahm Hermann Wurnig erneut<br />

die Leitung der Kufsteiner.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Erwin Trojan<br />

Alpenjäger-Marsch<br />

Franz Rezek<br />

Lahousen, Marsch<br />

Johann Holzinger<br />

Kopal-Jäger, Marsch<br />

88


Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Giuseppe Verdi /Bearb.: Albert Rossow<br />

Triumph-Marsch aus Aida<br />

Carl Maria von Weber / Bearb.: Gerhart Drijvers<br />

Oberon, Ouvertüre<br />

Carl Teike<br />

Graf Zeppelin, Marsch<br />

Josef Strauß / Bearb.: Ralf Emig<br />

Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust, Walzer<br />

Josef Strauß / Bearb.: Herbert Malzer<br />

Auf Ferienreisen, Polka<br />

Emmerich Kálmán / Bearb.: Eugen Fülling<br />

Gräfin Mariza, Potpourri aus der Operette<br />

Johann Strauß / Bearb.: Elmar Neulinger<br />

Wo unsre Fahne weht, Marsch<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Elmar Neulinger<br />

Die Frau Meisterin, Ouvertüre<br />

Oscar Fetrás / Bearb.: August Reckling<br />

Tirol in Lied und Tanz, Potpourri<br />

Rudolf Herzer / Bearb.: Richard Hubert<br />

Hoch Heidecksburg, Marsch<br />

89


Zum Programm<br />

Ein fast vergessener Komponist ist Oscar Fetrás<br />

(1854–1931). Aus dem Leben des Komponisten wissen<br />

wir fast nichts, allerdings ist eine umfassende Werksammlung<br />

erhalten geblieben. So hat Fetrás etwa Fantasien<br />

zu Themen von Josef Strauß, Giuseppe Verdi<br />

oder Friedrich Smetana und drei Märsche, darunter<br />

einen – allerdings heutzutage unbekannten – Andreas-<br />

Hofer-Marsch, komponiert. Zudem schuf der Komponist<br />

u. a. die Ouvertüre Blumenfest, die Suite Walzerflut<br />

oder 100 Jahre in 15 Minuten sowie mehrere Tänze, darunter<br />

sein bekanntestes Werk Mondnacht auf der Alster.<br />

Mit dem Titel Tirol in Lied und Tanz bezeichnete Oscar<br />

Fetrás ein Divertimento, also ein heiteres, mehrsätziges<br />

Instrumentalstück, das 1929 erschienen ist. Das als<br />

Opus 139 bezeichnete Werk wurde ursprünglich für<br />

eine Salonorchester-Besetzung geschrieben, vom deutschen<br />

Komponisten August Reckling – von ihm<br />

stammt etwa der bekannte Marsch Der kleine Korporal –<br />

für großes Blasorchester bearbeitet.<br />

90


Freitag, 23. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Bezirksblasorchester Weiz<br />

Musikalische Leitung: Peter Forcher<br />

Auf Empfehlung des Steirischen <strong>Blasmusikverband</strong>s<br />

wurde in diesem Jahr als Vertreter der Steiermark das<br />

Bezirksblasorchester Weiz eingeladen. Leiter des Orchesters<br />

ist der erfahrene, aus Osttirol stammende Kapellmeister<br />

und Klarinettist Peter Forcher, der in Innsbruck<br />

schon mehrmals mit seinem Pannonischen Blasorchester<br />

und mit einem Harmoniemusikensemble<br />

erfolgreich konzertiert hat.<br />

Orchester<br />

Das Oststeirische Bezirksorchester setzt sich aus Vertretern<br />

von 16 Musikkapellen zusammen. Durch die<br />

Größe des Bezirkes wurde dieser vor ca. 40 Jahren in<br />

zwei Blasmusikbezirke aufgeteilt, den Musikbezirk Weiz<br />

und den Musikbezirk Birkfeld. Das Bezirksorchester<br />

Weiz besteht seit 16 Jahren und hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, alle zwei Jahre ein größeres Projekt mit einem<br />

Gastdirigenten ins Leben zu rufen: So spielte das Bezirksorchester<br />

Weiz vor sechs Jahren auch bei der Mid<br />

Europe in Schladming. Das Projekt 2010 – Innsbrucker<br />

Promenadenkonzerte – wird von Peter Forcher geleitet.<br />

23. <strong>Juli</strong><br />

91


Dirigent<br />

Peter Forcher, geboren 1959 in Lienz, studierte am<br />

Landeskonservatorium in Innsbruck, an der Hochschule<br />

für Musik und darstellende Kunst Graz, Expositur<br />

Oberschützen. 1987 legte er die Diplomprüfung im<br />

Fach Klarinette ab. Er gehörte u. a. dem Gustav-<br />

Mahler-Jugendorchester an, wirkte bei mehreren Ensembles<br />

mit, wie beim Klangforum Wien, beim Ensemble<br />

des 20. Jahrhundert, beim Wiener Bläsersextett,<br />

bei der Österreichischen Bläserharmonie, beim Trio-<br />

Clarin oder bei der vienna clarinet connection. Seit<br />

1982 ist er Lehrer für Klarinette und Saxofon an der<br />

Musikschule Birkfeld, seit 1989 Lehrbeauftragter an der<br />

Universität für Musik und darstellende Kunst Graz,<br />

Institut Oberschützen. 1990 gründete er das Pannonische<br />

Blasorchester, das er auch dirigiert. Im Oktober<br />

2005 wurde er zum Kapellmeister der Elin Stadtkapelle<br />

Weiz bestellt.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Josef Franz Wagner<br />

47er Regimentsmarsch<br />

Hermann Josef Schneider<br />

Alt Starhemberg Marsch<br />

Franz Blumel<br />

27er Regimentsmarsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Einzugsmarsch aus Der Zigeunerbaron<br />

92


Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Wein, Weib und Gesang, Walzer<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Die lustigen Dorschmiede<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Sankt Hubertus Ouvertüre<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Boccaccio Marsch<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Tohru Takahashi<br />

Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien<br />

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Annen-Polka op.117<br />

Johann Strauß / Bearb.: Anton Hofmann<br />

Wo die Zitronen blüh’n, Walzer<br />

Franz Cibulka<br />

Per Bella ad Pacem<br />

Franz Lehár / Bearb.: Hans Ahninger<br />

Jetzt geht’s los!, Marsch<br />

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Zauber der Montur, Marsch aus Die Landstreicher<br />

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Loslassen!, Polka schnell<br />

93


Zum Programm<br />

In der ersten Hälfte der 1840er Jahre komponierte<br />

Franz von Suppé für den Direktor des Theaters in der<br />

Josefstadt – für den er auch als Sänger arbeitete – etwa<br />

25 Werke, die man nicht wirklich als vollwertige Operetten<br />

ansehen kann, sondern eher als Musik-Theater<br />

bezeichnen muss. Sie waren in der Regel für die Provinztheater<br />

in und um Wien und in Preßburg und<br />

Ödenburg vorgesehen. Eines dieser Stücke war Ein<br />

Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien. Die Ouvertüre zu<br />

dem 1844 im Theater an der Josefstadt uraufgeführten<br />

Bühnenstück war allerdings der einzige Beitrag des<br />

Komponisten Franz von Suppé zu dem ansonsten erfolglosen<br />

Werk, das nach drei Aufführungen im Vergessen<br />

der Geschichte verschwand. Wie viele der frühen<br />

Werke Suppés ist auch die Ouvertüre zu Ein Morgen,<br />

ein Mittag, ein Abend in Wien von den Studien der<br />

Werke Gaetano Donizettis und Gioacchino Rossinis<br />

beeinflusst. Wie Rossini wiederholt Suppé 8- oder 16taktige<br />

Melodien, steigert dabei aber ständig Instrumentation<br />

und Lautstärke, um die Intensität zu erhöhen.<br />

Die Ouvertüre besteht aus frischer, ausgelassener Musik<br />

zu Beginn und am Ende, welche einen langsamen,<br />

lyrischen Mittelteil umschließen.<br />

94


Samstag, 24. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Sinfonisches Blasorchester Freiburg<br />

Musikalische Leitung: Jürgen Burmeister<br />

Gelebte Partnerschaft – in diesem Sinne ist die Einladung<br />

des SBO Freiburg zu verstehen, ist doch die Stadt<br />

im Breisgau Partnerstadt der Landeshauptstadt Innsbruck.<br />

Dass es sich beim SBO noch dazu um einen<br />

hochkarätigen Klangkörper handelt, ist umso erfreulicher.<br />

Orchester<br />

Das Sinfonische Blasorchester Freiburg wurde 1988 auf<br />

Initiative des langjährigen Präsidenten des Oberbadischen<br />

<strong>Blasmusikverband</strong>es Breisgau, Eugen Faller, und<br />

des damaligen Verbandsjugendleiters Hans-Peter<br />

Rinklin als Verbandsjugendblasorchester gegründet.<br />

1992 übernahm Bernhard Winter die musikalische Leitung:<br />

Unter seiner Führung konnte das Orchester beachtliche<br />

Ergebnisse erzielen. So waren Höhepunkte<br />

insbesondere die Verleihung des Regio-Kulturpreises<br />

1995 in Freiburg, der 1. Preis in der höchsten Schwierigkeitsstufe<br />

mit der besonderen Auszeichnung der Jury<br />

beim internationalen Wettbewerb für Blasorchester<br />

1996 in Straßburg und der Gewinn des CD-Wettbewerbs<br />

1999 bei den internationalen Musiktagen in<br />

Vöcklabruck mit der 1998 produzierten CD Ragtimes &<br />

Habaneras. Durch die Umbenennung Anfang 1996 von<br />

24. <strong>Juli</strong><br />

95


„Verbandsjugendblasorchester“ in „Sinfonisches Blasorchester“,<br />

kurz SBO genannt, sollten bereits in der<br />

Namensgebung Repertoire und Anspruch des Ensembles<br />

verdeutlicht werden, das sich damit auch für<br />

Musikerinnen und Musiker jenseits der Jugendorchesteraltersgrenzen<br />

geöffnet hat. Im Herbst 2002 hat Jürgen<br />

Burmeister den Dirigentenstab übernommen und<br />

seither mehrere erfolgreiche Konzerte im neuen<br />

Stammkonzertsaal im Kultur- und Bürgerhaus in Denzlingen<br />

dirigiert.<br />

Dirigent<br />

Jürgen Burmeister, Jahrgang 1967, begann seine musikalische<br />

Karriere in der Blasmusik: Mit dem Jugendblasorchester<br />

und der Stadtkapelle Radolfzell am Bodensee<br />

sowie dem Landesjugendblasorchester Baden-<br />

Württemberg nahm er an vielen nationalen und internationalen<br />

Wettbewerben erfolgreich teil. Nach dem<br />

Wehrdienst beim Heeresmusikkorps in Ulm studierte er<br />

Posaune, Chor- und Orchesterleitung an der staatlichen<br />

Musikhochhochschule Freiburg i. Br. und schloss mit<br />

dem Aufbaustudiengang „Künstlerische Reife“ ab. Er<br />

spielte im Philharmonischen Orchester Freiburg, im<br />

Basler Sinfonischen Orchester, in der Bayerischen<br />

Staatsoper München, im Kölner Philharmonischen<br />

Orchester und in den verschiedensten Kammermusik-<br />

Ensembles in Deutschland und der Schweiz. Ebenso<br />

engagierte er sich in Big-Bands und im Popularmusik-<br />

Bereich.<br />

96


Nach zahlreichen Studien bei renommierten Dirigenten<br />

schloss er zusätzlich eine Dirigenten-Ausbildung in<br />

Trossingen mit ausgezeichnetem Erfolg ab.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Johann Strauß<br />

Russischer Marsch<br />

Pjotr I. Tschaikowski<br />

Walzer der schlafenden Schönen aus Dornröschen<br />

Nikolai Rimski-Korsakow<br />

Triumphmarsch aus Mlada<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Nikolai Rimski-Korsakow / Bearb.: Tony de Roij<br />

Triumphmarsch aus Mlada<br />

Michail Glinka / Bearb.: Jose Schyns<br />

Ruslan und Ludmilla, Ouvertüre<br />

Alexander Borodin<br />

Polowetzer Tänze<br />

Wassili Kalinnikow<br />

2. Satz aus der aus Sinfonie Nr. 1<br />

Friedrich Smetana<br />

Tanz der Komödianten<br />

Engelbert Humperdinck<br />

Vorspiel zur Oper Hänsel und Gretel<br />

Johann Strauß / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Russischer Marsch<br />

Pjotr I. Tschaikowski /Bearb.: Wil van der Beek<br />

Tanz der kleinen Schwäne<br />

Aram Khatchaturian<br />

Einleitung, Lied und Scherzo aus Die Witwe von Valencia<br />

97


Pjotr I. Tschaikowski / Bearb.: Plamen Kabaktschiev<br />

Walzer der schlafenden Schönen aus Dornröschen<br />

Zum Programm<br />

Die Polowetzer Tänze sind vier Tänze aus der Oper Fürst<br />

Igor von Alexander Borodin. Borodin war bei der<br />

Komposition dieser vieraktigen Oper, die im November<br />

1890 in der Hofoper von Sankt Petersburg uraufgeführt<br />

wurde, übrigens auch Librettist. Das Textbuch<br />

basiert auf dem mittelalterlichen Igor-Lied.<br />

In der Oper selbst werden die Polowetzer Tänze mit Chören<br />

ausgeführt, jedoch gibt es auch Bearbeitungen nur<br />

für Orchester. Zu einem Teil baute der Komponist<br />

russische Folklore in die Tänze ein, und wo dies nicht<br />

der Fall ist, ließ er sich von der russischen Folklore<br />

inspirieren. Die Musik ist teilweise stark orientalisch<br />

gefärbt. Die Aufführungsdauer beträgt etwa zwölf Minuten.<br />

Auf dieser Basis entstand auch das von Michel<br />

Fokine choreografierte Ballett in einem Akt, das inhaltlich<br />

von der gleichnamigen Ballettszene im zweiten Akt<br />

von Borodins Oper Fürst Igor völlig losgelöst ist. Die<br />

Uraufführung desselben fand am 19. Mai 1909 am Théâtre<br />

du Châtelet in Paris statt.<br />

98


Sonntag, 25. <strong>Juli</strong>, 10.30 Uhr, Matinee<br />

Musikverein Breitenthal<br />

Musikalische Leitung: Thomas Wieser<br />

Nicht sehr häufig, aber doch immer wieder schaffen<br />

Musikkapellen aus einwohnerschwachen Gemeinden<br />

durch das Wirken außergewöhnlicher Kapellmeister<br />

und tüchtiger Vorstände mit einem talentierten und<br />

leistungswilligen Nachwuchs den Weg an die Spitze.<br />

Ein Beispiel für eine solche Erfolgsgeschichte ist der<br />

Musikverein aus der schwäbischen 1250-Einwohner-<br />

Gemeinde Breitenthal.<br />

Orchester<br />

Die Anfänge der Kapelle reichen etwa in die Mitte des<br />

19. Jahrhunderts zurück und liegen im kirchenmusikalischen<br />

Bereich. In den Jahren ab 1890 bis 1914 erweiterte<br />

sich die daraus später entstandene Tanzkapelle zu<br />

einer Gruppe, die auch auswärts kleine Konzerte geben<br />

konnte. Ab 1918 erfolgte der Umbau des Orchesters in<br />

eine Konzertkapelle in Kavalleriemusikbesetzung (reine<br />

Blechbesetzung), das Niveau der Kapelle stieg bis zur<br />

Oberstufe. 1951 wurde in Verbindung mit dem Aufbau<br />

einer Jugendkapelle der Musikverein Breitenthal gegründet.<br />

Der Leistungsstand der rund 55 Musikerinnen<br />

und Musiker zählenden Kapelle hat sich seither stetig<br />

gesteigert: So wurde 2005 beim internationalen Blasorchesterwettbewerb<br />

„Flicorno d’Oro“ 2005 in Riva del<br />

25. <strong>Juli</strong><br />

99


Garda mit drei ersten Preisen ein herausragender Erfolg<br />

erzielt. Ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen<br />

Entwicklung des Orchesters war der Oberstufenwettbewerb<br />

des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes im Oktober<br />

2005. Dort erzielte der Musikverein Breitenthal<br />

den 1. Platz.<br />

Dirigent<br />

Thomas Wieser wurde 1975 in Krumbach geboren.<br />

Seinen ersten Posaunenunterricht erhielt er im Alter<br />

von neun Jahren bei Markus Kolb. An der Berufsfachschule<br />

für Musik in Krumbach erhielt er als Gastschüler<br />

bei Peter Seitz Posaunenunterricht. Wieser ist seit 1996<br />

Dirigent des Musikvereins Breitenthal. Im Oktober<br />

1997 begann er sein Lehramtsstudium für Realschule<br />

an der Universität und der Hochschule für Musik in<br />

Würzburg. Dort erhielt er Posaunenunterricht und eine<br />

Ausbildung zum Chorleiter. Im Dezember 2001 folgte<br />

der Abschluss des Lehramtsstudiums mit dem 1.<br />

Staatsexamen. Ab Oktober 2001 studierte er Blasorchesterleitung<br />

an der Musikhochschule Nürnberg-<br />

Augsburg bei Prof. Maurice Hamers. Wertvolle Impulse<br />

erhielt Wieser in Meisterkursen und Workshops von<br />

Alfred Reed, Douglas Bostock und Johann Mösenbichler.<br />

Neben zahlreichen ausgezeichneten Erfolgen bei<br />

Wertungsspielen wurde Thomas Wieser beim internationalen<br />

Blasorchesterwettbewerb „Flicorno d’Oro“ in<br />

Italien zum besten Dirigenten des Wettbewerbs gekürt.<br />

Neben dem Musikverein Breitenthal dirigiert Thomas<br />

Wieser seit Mai 2004 auch das Jugendblasorchester<br />

Marktoberdorf, mit dem er im <strong>Juli</strong> 2005 beim World<br />

100


Music Contest in Kerkrade/Holland eine Goldmedaille<br />

gewann.<br />

Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr<br />

Adolf Scherzer<br />

Bayerischer Defiliermarsch<br />

Carl Gottlieb Lippe<br />

Schützen Defiliermarsch<br />

Sepp Tanzer<br />

Mein Tirolerland<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Engelbert Humperdinck / Bearb.: Eiji Suzuki<br />

Abendsegen aus der Oper Hänsel und Gretel<br />

Wilhelm Friedrich Wieprecht / Bearb.: Hans Ahrens<br />

Triumphmarsch<br />

Marc Camphouse<br />

Watchman, Tell Us of the Night<br />

Pietro Mascagni / Bearb.: Willy Hautvast<br />

Intermezzo aus Cavalleria Rusticana<br />

Amilcare Ponchielli / Instr.: Emiliano Gusperti<br />

Sinfonie in b-Moll<br />

Johann Strauß / Bearb.: Anton O. Sollfelner<br />

Alice-Polka<br />

Émile Waldteufel / Bearb.: Anton O. Sollfelner<br />

Herbstweisen, Walzer<br />

František Matej Hilmar / Bearb.: Vladimir Studnicka<br />

Esmeralda, Polka<br />

Theo Rupprecht / Bearb.: Simon Felder<br />

Don Quixote, Marche grotesque<br />

Joseph Hellmesberger / Bearb.: Tohru Takahashi<br />

Dance Diabolique, Charakterstück<br />

101


Zum Programm<br />

„Eine Hymne für alle Kinder, die Opfer von Misshandlungen<br />

wurden; Watchman, Tell Us of the Night soll ihrer<br />

Einsamkeit, dem Verlust ihrer Unschuld, aber auch der<br />

Hoffnung auf Heilung ihrer Wunden Ausdruck verleihen“,<br />

schildert Mark Camphouse seine Beweggründe<br />

beim Verfassen dieses Werks. Der bekannt gesellschaftskritische<br />

und politische Komponist setzt sich<br />

jedoch nicht nur mit dem schwierigen Thema Kindesmisshandlung,<br />

sondern auch mit der Bewältigung seelischer<br />

Traumata, ihren Ausdrucksformen und deren<br />

Bewältigung durch menschliche Zuwendung auseinander.<br />

Das Stück enthält nach einem ruhigen Beginn mit Flöten<br />

und Altsaxofon viele Taktwechsel, die Musik spielt<br />

aber weitgehend im Bereich der Tonalität, wenngleich<br />

zuweilen mehrere Tonarten parallel verwendet werden.<br />

Es gibt allerdings auch sehr melodiös-gefühlvolle Passagen.<br />

Die Musik erscheint rhythmisch anfangs sehr frei, ein<br />

erster Choral entwickelt sich jedoch aus einem Pianissimo<br />

zu einem der emotionalsten Momente der Komposition.<br />

Es folgen Teile, welche in ihrer instrumentalen,<br />

rhythmischen und thematischen Gestaltung die<br />

Alpträume der Kinder, das Aufsteigen des Bösen und<br />

das Verdrängen der Alpträume beschreiben. Das Ringen<br />

zwischen Gut und Böse entscheidet sich schlussendlich<br />

zugunsten der Hoffnung und das Werk endet,<br />

wie es begonnen hat.<br />

102


Sonntag, 25. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Austria Festival Symphony Orchestra<br />

Musikalische Leitung: Reinhold Wieser<br />

Als zweites Streichorchester der diesjährigen Konzertsaison<br />

dürfen alte Bekannte nicht fehlen: Das Austria<br />

Festival Symphony Orchestra hatte leider beim Konzert<br />

im Vorjahr unter einem Schlechtwettereinbruch zu<br />

leiden – umso mehr hoffen die Veranstalter diesmal auf<br />

einen wunderschönen Sommerabend für wunderschöne<br />

Musik.<br />

Orchester<br />

Aus der Tradition gewachsen – so wie es in Österreich<br />

üblich ist – entstammt das Orchester den traditionellen<br />

kulturellen Strukturen Alt-Österreichs. Auf den Spuren<br />

der Klassiker Mozart, Beethoven, Brahms, Strauß und<br />

Lehár & Suppé sieht es sich einer ständigen klanglichen<br />

und musikalischen Weiterentwicklung verpflichtet.<br />

Heimat des Austria Festival Symphony Orchestra ist<br />

Oberndorf nahe Salzburg, von wo aus vor fast 200<br />

Jahren das Weihnachts- und Friedenslied Stille Nacht,<br />

heilige Nacht den Siegeszug rund um die Welt antrat. Ein<br />

besonderes Konzert des Orchesters war sicherlich der<br />

Auftritt in der Volkskongresshalle am Platz des Himmlischen<br />

Friedens in Beijing.<br />

103<br />

25. <strong>Juli</strong>


Dirigent<br />

Reinhold Wieser wurde 1959 in eine neunköpfige Familie<br />

in Mittersill geboren. 1978/79 diente Wieser bei der<br />

Militärmusik Salzburg. Zu dieser Zeit begann er auch<br />

sein Trompeten-Studium am Mozarteum Salzburg. Seit<br />

1981 arbeitet Wieser als Musiklehrer in Salzburg Stadt.<br />

Der zweifache Familienvater ist seit 2005 Akademischer<br />

Kulturmanager und betreibt seit zehn Jahren einen<br />

intensiven Kulturaustausch mit der Volksrepublik<br />

China. Er gründete das Festival SalzART, das er bis<br />

heute leitet, 2003 das Austria Festival Orchestra und<br />

2004 das Austria Festival Symphony Orchestra.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Ensemble des Orchesters<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Zsuzsanna Kiss, Konzertmeisterin / Waltraud Nagl,<br />

Sopran / Roman Stalla, Tenor<br />

Franz von Suppé<br />

Die Schöne Galathée, Ouvertüre<br />

Johann Strauß<br />

Annen-Polka, Schwipslied<br />

Johann Strauß<br />

Rosen aus dem Süden, Walzer<br />

Josef Strauß<br />

Die Libelle, Polka Mazur<br />

Pablo de Sarasate<br />

Carmen, Fantasie für Solovioline<br />

(Martin Osiak, Violine)<br />

104


Franz Lehár<br />

Lippen schweigen, Walzerlied aus Die lustige Witwe<br />

Johann Strauß<br />

Unter Donner und Blitz, Polka schnell<br />

Franz Lehár<br />

Da geh ich ins Maxim aus Die lustige Witwe<br />

Viktor Monti<br />

Csárdás<br />

Leonard Bernstein<br />

Candide, Ouvertüre<br />

Claude-Michel Schönberg / Bearb.: Bob Krogstad<br />

I dreamed a dream aus Les Miserables<br />

Aram Khatchaturian<br />

Säbeltanz aus dem Ballett Gayaneh<br />

Johann Schrammel<br />

Wien bleibt Wien, Marsch<br />

Zum Programm<br />

Franz von Suppé (1819–1895) hinterließ mehr als 200<br />

Bühnenwerke, meist Operetten, so etwa Boccaccio, Banditenstreiche,<br />

Dichter und Bauer oder Pique Dame, aber auch<br />

Opern wie die Leichte Kavallerie oder Paragraph 3. Die<br />

schöne Galathée, eine einaktige Operette mit einem Libretto<br />

von Leonhard Kohl von Kohlenegg (veröffentlicht<br />

unter dem Pseudonym Poly Henrion), wurde im<br />

Juni 1865 in Meysels Theater, Berlin, uraufgeführt. Im<br />

September desselben Jahres folgte die österreichische<br />

Erstaufführung in Wien.<br />

Die Verbindung eines mythologischen Themas mit<br />

komödiantischen Elementen und einer weiblichen<br />

Hauptrolle galt spätestens seit Offenbachs Operette Die<br />

105


schöne Helena aus dem Jahr 1864 als Erfolgsgarantie. Die<br />

Operette spielt in der Antike auf der Insel Zypern: Der<br />

aufstrebende Bildhauer Pygmalion verliebt sich in die<br />

von ihm geschaffene Statue der Nymphe Galathée,<br />

welche auf sein Flehen hin von der Göttin Venus zum<br />

Leben erweckt wird. Allerdings erweist sich die Angebetete<br />

– im Gegensatz zu ihrer äußerlichen Reinheit<br />

und Schönheit – als mit einem fragwürdigen Charakter<br />

ausgestattetes Flittchen, das sowohl dem Diener Ganymed<br />

als auch dem reichen Mydas Avancen macht,<br />

weshalb die Verwandlung schon bald auf neuerliches<br />

Bitten Pygmalions rückgängig gemacht wird.<br />

Einige Teile der Operette wurden für konzertante Aufführungen<br />

bearbeitet, etwa der G-Dur-Walzer oder<br />

eben die besonders populäre Ouvertüre.<br />

106


Montag, 26. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Das Große Bozner Blechbläserensemble<br />

Musikalische Leitung: Gottfried Veit<br />

Alle Bereiche und Möglichkeiten der Blasmusik zu präsentieren,<br />

ist ein Anliegen der Innsbrucker Promenadenkonzerte.<br />

Dazu gehören neben Sinfonischer Blasmusik,<br />

Brassband-Sound und der Harmoniemusik der<br />

Klassik auch feierliche Blechbläsergruppen. Eine solche<br />

hat der vormalige VSM-Verbandskapellmeister Gottfried<br />

Veit, ein Meister seines Faches, zusammengestellt.<br />

Orchester<br />

Das Große Bozner Blechbläserensemble wurde 1997<br />

ins Leben gerufen und formiert sich aus einer Reihe<br />

diplomierter Instrumentalisten, an deren Spitze der<br />

bekannte Südtiroler Trompeter Karl Hanspeter steht.<br />

Die Standardbesetzung besteht aus je vier Trompeten,<br />

Hörnern, Posaunen, einer Tuba und Pauken.<br />

Das Ensemble widmet sich vorwiegend der romantischen<br />

Blechbläsermusik großer Besetzung, zählt aber<br />

auch „Alte Musik“, venezianische Mehrchörigkeit sowie<br />

Kompositionen zeitgenössischer Manufaktur zu seinem<br />

Repertoire. In letzter Zeit widmete sich das GBB verstärkt<br />

auch der Musik Tiroler Komponisten. Besonders<br />

erfolgreich war das Große Bozner Blechbläserensemble<br />

in den letzten Jahren mit der Konzertreihe „Kathedrale<br />

der Klänge“, die in der Stiftskirche Muri-Gries statt-<br />

107<br />

26. <strong>Juli</strong>


fand. Mit Erfolg aufgetreten ist das GBB auch im<br />

Rahmen der „Gustav Mahler-Wochen“ in Toblach und<br />

bei der Konzertreihe „Musica Tirolensis“ in Algund.<br />

Dirigiert wird diese außergewöhnliche Blechbläserformation<br />

seit ihrer Gründung von Gottfried Veit.<br />

Dirigent<br />

Gottfried Veit wurde 1943 in Bozen geboren, wo er<br />

noch heute lebt. In jungen Jahren lernte er das Klarinettenspiel<br />

und versuchte sich autodidaktisch als Komponist.<br />

Er ging ans Mozarteum Salzburg und studierte<br />

Musikerziehung, am Konservatorium der Stadt Bozen<br />

erwarb er das Diplom im Fach Klarinette. Er legte in<br />

Salzburg die Kapellmeisterprüfung ab. Veit komponierte<br />

über 300 Werke aus den Bereichen Blasmusik,<br />

Kammermusik, Lieder und Chorsätze sowie die Bühnenmusik<br />

zu Gerhart Hauptmanns Schauspiel Schluck<br />

und Jau. In vielen seiner Kompositionen kommt seine<br />

Verbindung zur Heimat zum Ausdruck, darunter Tiroler<br />

Heldengedenken, die Konzertouvertüre Etschland, die<br />

Tongemälde Meran, Schloss Tirol, Der Schlern und Reich der<br />

Dolomiten oder die Andreas Hofer Fanfare. Veit dirigierte<br />

unter anderem das Südtiroler Landesblasorchester, das<br />

Jugendblasorchester des Verbandes Südtiroler Musikkapellen,<br />

die Musikkapelle Zwölfmalgreien/Bozen, die<br />

Bürgerkapelle St. Michael/Eppan, die Jugendkapelle<br />

Bozen und den Gelf-Chor.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Richard Wagner<br />

Richard Wagner Musik<br />

108


Heinrich Isaac<br />

Innsbruck, ich muss dich lassen<br />

Richard Strauss<br />

Wiener Philharmoniker Fanfare<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauss / Bearb.: I. Ferrari<br />

Königsmarsch<br />

Tilman Susato<br />

Tanzsuite: La Mourisque / Basse Danse Bergeret / Pavane /<br />

Battaille<br />

Giovanni Gabrieli<br />

Sonata pian e forte aus Symphoniae Sacre<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Einzug der Königin von Saba<br />

Gottfried Veit<br />

Gustav Mahler Musik<br />

Philip Hayes<br />

Ubi sunt gaudia<br />

Richard Strauss<br />

Festmusik der Stadt Wien<br />

Gioacchino Rossini<br />

Le Rendez-vous de Chasse<br />

Giovanni Gabrieli<br />

Canzon Septimi e Octavi Toni á 12<br />

Sepp Thaler<br />

Präludium heroicum<br />

Franz von Suppé / Bearb.: David Marlatt<br />

Leichte Kavallerie, Ouvertüre<br />

Chris Hazell<br />

Three Brass Cats: Mr. Jums – Black Sam – Borage<br />

109


Zum Programm<br />

Gioacchino Rossini (1792–1868) ist mit noch heute<br />

weltweit aufgeführten Werken wie Der Barbier von Sevilla,<br />

Wilhelm Tell und Aschenputtel einer der bedeutendsten<br />

Opernkomponisten des Belcanto. Innerhalb von zwei<br />

Jahrzehnten bis 1829 hat Rossini 39 Opern komponiert,<br />

von denen auch weitere Namen wie Tankred, Die<br />

Italienerin in Algier, Othello oder Der Mohr von Venedig oder<br />

Die diebische Elster bekannt sind.<br />

Dass dieser große Komponist aber auch 16 Kantaten,<br />

acht Hymnen (darunter eine dem französischen Kaiser<br />

Napoléon III. gewidmete), 15 große geistliche Werke<br />

sowie eine Reihe rein instrumentaler Werke geschrieben<br />

hat, ist weniger bekannt.<br />

Eines dieser Instrumentalwerke ist das 1828 geschaffene<br />

Stück Le Rendez-vous de Chasse, das als eines der wichtigsten<br />

Dokumente klassischer Jagdmusik gilt. Diese<br />

hatte sich im Lauf der Geschichte ja von einer<br />

Gebrauchs- und Signalmusik hin zur Kunstmusik entwickelt<br />

und wurde etwa auch von Léo Delibes in seinem<br />

Ballett Sylvia (Les chasseresses) oder von Carl Maria<br />

von Weber im Freischütz verwendet. Le Rendez-vous de<br />

Chasse entstand im Walde von Compiègne, dem früheren<br />

Jagdgebiet der französischen Könige.<br />

110


Mittwoch, 28. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Speckbacher Stadtmusik Hall<br />

Musikalische Leitung: Stefan Laube<br />

Ein ständiger Gast aus der Region Hall und Umgebung<br />

ist die Speckbacher Stadtmusik Hall. Das Orchester,<br />

das in den vergangenen Jahren vor allem durch technische<br />

Präzision beeindruckte, steht heuer erstmals unter<br />

der Leitung von Stefan Laube, der schon 2009 mit der<br />

K. u. k. Postmusik Tirol in der Hofburg überzeugte.<br />

Orchester<br />

1826 ist als Gründungsjahr der Haller Kapelle nachweisbar.<br />

Von 1875 bis 1910 gab es keine von der Stadt<br />

und ihrem Magistrat unterstützte Blasmusik. Die Neugründung<br />

erfolgte im Jahr 1911. Seit dieser Zeit trägt<br />

das Orchester auch die typische Tracht. Unter den Kapellmeistern<br />

Theo Steiner (1945–1971) und Herbert<br />

Ebenbichler (1971–1994) entwickelten sich die Speckbacher<br />

zu einem profilierten Klangkörper.<br />

Dirigent<br />

Stefan Laube wurde 1968 in Hall in Tirol geboren. Von<br />

1985 bis 1993 studierte er am Tiroler Landeskonservatorium<br />

und absolvierte die staatliche Lehrbefähigungsprüfung<br />

und die Diplomprüfung im Fach Klarinette.<br />

Zudem absolvierte er Meisterkurse bei Alois Brandhofer,<br />

Hans Deinzer, Sabine Meyer und Reiner Wehle.<br />

111<br />

28. <strong>Juli</strong>


Der Mitbegründer der Holzbläserwoche Lienz ist seit<br />

mehreren Jahren Mitarbeiter im Tonstudio Sillton. Seit<br />

2006 leitet Stefan Laube die K. u. k. Postmusik Tirol,<br />

seit 2009 die Speckbacher Stadtmusik Hall.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Eduard Wagnes<br />

Die Bosniaken kommen, Marsch<br />

August Reckling<br />

Der kleine Korporal, Marsch<br />

Edmund Patzke<br />

Salut à Luxemburg, Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Franz von Suppé / Bearb.: Hans Eibl<br />

Wiener Jubelouvertüre<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Eduard Scherzer<br />

Traumideale, Walzer<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Danubia, Marsch<br />

Jules Massenet / Bearb.: Verne Reynolds<br />

Ballettmusik zu Le Cid<br />

Andreas Leonhardt / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Prinz Eugen Marsch<br />

Paul Hindemith<br />

Konzertmusik op. 41<br />

2. Satz: Sechs Variationen über das Lied Prinz Eugen<br />

Johann Strauß<br />

Morgenblätter, Walzer<br />

Johann Strauß / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Russischer Marsch<br />

112


Zdeněk Fibich / Bearb.: Gerhard Baumann<br />

Poème, Idylle<br />

Johann Strauß / Bearb.: Johann Österreicher<br />

Eljen a Magyar, Polka schnell<br />

Zum Programm<br />

Mit 26 Opern zwischen 1867 und 1922 ist Jules Émile<br />

Frédéric Massenet (1842–1912) wohl der bedeutendste<br />

französische Komponist dieses Genres zur Zeit der<br />

Jahrhundertwende. Eines seiner früheren Werke ist Le<br />

Cid, eine Oper in vier Akten, die 1885 in der komischen<br />

Oper Paris uraufgeführt wurde und auf einem gleichnamigen<br />

Theaterstück von Pierre Corneille basiert.<br />

Das Libretto stammt von Louis Gallet, Édouard Blau<br />

und Adolphe d’Ennery.<br />

Die Geschichte spielt am Hof König Ferdinands: Der<br />

Kastilier Rodrigue liebt Chimène, die Tochter des Grafen<br />

Gormas. Als dieser den greisen Vater von Rodrigue<br />

beleidigt, verlangt der Gedemütigte, dass Rodrigue seine<br />

Ehre rette und den Grafen zum Duell fordere. Dabei<br />

wird Gormas getötet. Nicht ahnend, wer der Mörder<br />

ist, schwört Chimène Rache – es entsteht der klassische<br />

Konflikt zwischen Liebe und Pflicht. Gelöst wird<br />

der dramatische Knoten, indem Rodrigue für den König<br />

in den Krieg zieht und den aussichtslos scheinenden<br />

Kampf gegen die Mauren gewinnt. So erringt er<br />

sich nebst dem Ehrentitel „Le Cid“ schließlich doch die<br />

Hand Chimènes. Die Oper wird heute kaum mehr aufgeführt,<br />

erhalten hat sich die beliebte konzertante Fassung<br />

der Balletmusik mit der bekannten Aragonaise.<br />

113


Le Cid zeigt einen ganz anderen Massenet als den von<br />

Manon oder Werther, seinen beiden populärsten Werken.<br />

Gefühl und einschmeichelnde Kantilenen treten hier<br />

hinter den heroischen, teils martialischen Ausdruck der<br />

Musik zurück.<br />

114


Donnerstag, 29. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Stadtkapelle Memmingen<br />

Musikalische Leitung: Johnny Ekkelboom<br />

Nach Freiburg spielt mit den Memmingern ein zweites<br />

großes deutsches Stadtorchester in der Hofburg auf.<br />

Die Stadtkapelle Memmingen ist mit der traditionellen<br />

Musik bestens vertraut und hat zahlreiche Preise errungen,<br />

so etwa den Vizemeister-Titel beim renommierten<br />

Deutschen Orchesterwettbewerb 200<strong>7.</strong><br />

Orchester<br />

Die Stadtkapelle Memmingen gehört zu den wichtigsten<br />

Kulturträgern der Stadt Memmingen und zählt mit<br />

ihrer Jugendkapelle zu den ältesten Kapellen Deutschlands<br />

– eine „echte“ Blasmusikkapelle wurde vor Ort<br />

schon anno 1794 urkundlich erwähnt. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg, durch den die Stadtkapelle neben dem<br />

Tod von 25 Musikern den Verlust ihres gesamten Notenmaterials<br />

und fast aller Musikinstrumente zu verzeichnen<br />

hatte, war es für den damals eingesetzten<br />

Stadtkapellmeister Hermann Winthuys sehr schwer, das<br />

Orchester wieder aufzubauen. Das Blasorchester ist<br />

mittlerweile ein Klangkörper auf Höchststufen-Niveau,<br />

es repräsentiert die Stadt Memmingen weit über die<br />

Stadtgrenzen hinaus: 2005 erreichte das Orchester eine<br />

Goldmedaille beim WMC Kerkrade, beim 6. Deutschen<br />

Orchesterwettbewerb 2007 wurde es Vizemeister. Die<br />

115<br />

29. <strong>Juli</strong>


meisten aktiven Musikerinnen und Musiker wurden in<br />

der eigenen Jugendkapelle und in guter Zusammenarbeit<br />

mit der Städtischen Sing- und Musikschule ausgebildet.<br />

Neben der Liebe zur konzertanten, sinfonischen<br />

Musik gehört zum Repertoire der Stadtkapelle Memmingen<br />

auch die Pflege der traditionellen Blasmusik<br />

und der Unterhaltungsmusik.<br />

Dirigent<br />

Johnny Ekkelboom wurde 1953 in Enschede (Niederlande)<br />

geboren und studierte an der dortigen Musikhochschule<br />

Klarinette sowie am Konservatorium in<br />

Zwolle Kammermusik. 1978 begann er seine Dirigentenlaufbahn,<br />

1986 studierte er Orchesterdirigat bei Sef<br />

Pijper. Nach Deutschland kam Johnny Ekkelboom im<br />

Juni 1994 als Musikschullehrer. Mit der Stadtkapelle<br />

Memmingen war und ist er sehr erfolgreich, beispielsweise<br />

1997 beim Landesmusikfest in Brilon oder im<br />

Jahr 2000 beim 4. Deutschen Orchesterwettbewerb in<br />

Karlsruhe. Zu Erfolgen im In- und Ausland führte er<br />

auch das Jugendblasorchester Marktoberdorf, das er<br />

von 1996 bis 2004 leitete. Mittlerweile ist er auch gefragter<br />

Wertungsrichter und Ausbilder für Dirigenten<br />

beim Allgäu-Schwäbischen Musikbund ASM. Die musikalische<br />

Leitung der Brassband Oberschwaben-Allgäu<br />

hatte er von Januar 2004 bis November 2006 inne. Seit<br />

Anfang 2007 leitet Ekkelboom die Brass Band A<strong>7.</strong><br />

116


Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Karl Mühlberger<br />

Mir sein die Kaiserjäger, Marsch<br />

Heinrich Steinbeck<br />

Regimentsgruß, Marsch<br />

Max Hempel<br />

Laridah, Marsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík<br />

Triglav, Marsch<br />

Pjotr I. Tschaikowski / Bearb.: Piet Stalmeier<br />

Slavischer Marsch<br />

Antonín Dvořák / Bearb.: Pavel Stanek<br />

Legende Nr. 4<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík<br />

Florentiner Marsch<br />

Modest Mussorgski / Bearb.: Tohru Takahashi<br />

Eine Nacht auf dem kahlen Berge<br />

Richard Strauss / Bearb.: Albert Davis<br />

Zueignung<br />

Ullrich Sommerlatte / Bearb.: Johnny Ekkelboom<br />

Der alte Peter<br />

Johann Strauß<br />

Egyptischer Marsch<br />

Johann Strauß<br />

Schnellzugpolka<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Uncle Teddy<br />

117


Zum Programm<br />

Den Namen des russischen Komponisten Modest<br />

Mussorgski (1839–1881) verbindet man vor allem mit<br />

seiner Oper Boris Godunow sowie dem Klavierzyklus<br />

Bilder einer Ausstellung. Weniger bekannt ist seine sinfonische<br />

Dichtung Eine Nacht auf dem kahlen Berge, welche<br />

eines der relativ wenigen Beispiele für russische Programmmusik<br />

des 19. Jahrhunderts darstellt. Mussorgski<br />

beschreibt mit diesem Werk in feurigen Orchesterfarben<br />

den erschreckenden Hexensabbat in der Johannisnacht,<br />

der Nacht vom 23. auf den 24. Juni. Der Komponist<br />

bearbeitete das Stück mehrfach selbst und hat es<br />

in seine Oper Der Jahrmarkt von Sorotschinzy eingearbeitet.<br />

Später verwendete Nikolai Rimski-Korsakow das<br />

Werk für Die Nacht auf dem Berge Triglaw im dritten Akt<br />

seiner Oper Mlada. In weiterer Folge entstanden Orchesterbearbeitungen,<br />

etwa von Leopold Stokowski<br />

und Wissarion Schebalin.<br />

118


Freitag, 30. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Musikkapelle Villnöß<br />

Musikalische Leitung: Toni Profanter<br />

Die Villnößer beeindrucken sowohl im konzertanten<br />

Bereich als auch bei Musik in Bewegung. Im Vorjahr<br />

fiel das Konzert der sympathischen Südtiroler Musikkapelle<br />

leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser,<br />

weshalb sie nach einem alten Promenadenkonzert-Gesetz<br />

wieder eingeladen wurden. Dies wäre jedoch aufgrund<br />

der Qualität des Orchesters auch ohne Regenguss<br />

geplant gewesen.<br />

Orchester<br />

Nach einer Eintragung im Villnößer Pfarrarchiv wirkte<br />

bei der am 21. September 1801 erfolgten Einweihung<br />

der neuen Pfarrkirche von St. Peter Villnöß eine kleine<br />

Bläsergruppe mit. Hinweise auf einen Weiterbestand<br />

ergeben sich aus verschiedenen weiteren Eintragungen<br />

wie „Ankauf von Instrumenten“ oder „Empfang des<br />

Bischofs“. Durch konsequente Jugendarbeit und Probentätigkeit<br />

unter der Führung des heutigen Kapellmeisters<br />

Toni Profanter erlebte der Klangkörper in den<br />

80er-Jahren einen einmaligen Aufschwung. Der bisherige<br />

Höhepunkt in der Geschichte des Musikvereins<br />

war die erfolgreiche Teilnahme am 4. Österreichischen<br />

Bundes-Blasmusik-Wettbewerb im September 1999 in<br />

Feldkirchen in Kärnten.<br />

119<br />

30. <strong>Juli</strong>


Dirigent<br />

Toni Profanter wurde am 24. <strong>Juli</strong> 1954 in Villnöß geboren<br />

und ist Landesstabführer des Verbandes Südtiroler<br />

Musikkapellen und seit dem Jahre 1980 Kapellmeister<br />

der Musikkapelle Villnöß. Nach der Ausbildung zum<br />

Kapellmeister im Jahre 1976 leitete er verschiedene<br />

Musikkapellen im Raum Eisacktal. Zwischen 1989 und<br />

dem Jahre 2000 war er Bezirkskapellmeister von Brixen.<br />

Er arbeitet seit 1983 beim Verband Südtiroler Musikkapellen<br />

mit und ist seit 1996 Verantwortlicher für<br />

„Musik in Bewegung“.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Josef Franz Wagner<br />

Unter dem Doppeladler<br />

Carl Michael Ziehrer<br />

Schönfeld Marsch<br />

Rudolf Achleitner<br />

Tiroler Adler<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Richard Strauß / Bearb.: Rudi Seifert<br />

Also sprach Zarathustra, Eröffnungsfanfare<br />

Johann Strauß / Bearb.: Wil van der Beek<br />

Der Zigeunerbaron, Ouvertüre zur Operette<br />

Carl Maria von Weber / Bearb.: Robert Brunnlechner<br />

Andante und Rondo Ungarese<br />

(Birgit Profanter, Fagott)<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: Edmond Jonghmans<br />

Wilhelm Tell, Ouvertüre<br />

120


<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Einzug der Olympischen Meisterringer, Marsch<br />

James Barnes<br />

Symphonic Ouverture<br />

Philip Sparke<br />

Theatre Music: Overture, Entr’acte, Finale<br />

Carl Teike<br />

Graf Zeppelin, Marsch<br />

Zum Programm<br />

Aufbauend auf einer Erzählung von Maurus Jókai und<br />

einem Libretto von Ignaz Schnitzer komponierte Johann<br />

Strauß in einem für ihn ungewöhnlich langen<br />

Zeitraum von zwei Jahren die Operette in drei Akten<br />

Der Zigeunerbaron. Die Uraufführung fand im Oktober<br />

1885 im Theater an der Wien statt. Neben Die Fledermaus<br />

und Eine Nacht in Venedig wurde das Werk zum<br />

größten Bühnenerfolg und wird noch heute oft gespielt.<br />

Allerdings erfüllte sich seine Hoffnung nicht, mit dem<br />

Werk rasch den Weg auf die Opernbühne zu finden.<br />

Die Handlung spielt in einem vom Krieg verwüsteten<br />

Ungarn: Der türkische Statthalter musste fliehen und<br />

seine kleine Tochter zurücklassen, die unter Zigeunern<br />

als Ihresgleichen aufwächst. Die wohlhabende Familie<br />

Barinkay, mit dem türkischen Pascha befreundet, musste<br />

ins Exil gehen. 25 Jahre später, um 1745 herum,<br />

kehrt der junge Sándor Barinkay in die Heimat zurück,<br />

wo der Schweinezüchter Zsupán inzwischen die elterlichen<br />

Güter besetzt hat und sich als rechtmäßiger Eigentümer<br />

empfindet. Um Streit zu vermeiden und an<br />

das ihm zustehende Erbe zu kommen, hält Barinkay<br />

121


um die Tochter des „Schweinefürsten“ an, die aber<br />

heimlich Ottokar, den Sohn ihrer Erzieherin liebt. So<br />

entspinnt sich eine Geschichte aus Liebschaft und Eifersucht,<br />

Geld und Macht, die Sándor eben unter die<br />

Zigeuner führt und ihn zu deren „Fürsten“ macht. Ein<br />

erneuter Kriegszug, der schlussendlich die Auflösung<br />

bringt, darf nicht fehlen: Nach siegreicher Beendigung<br />

des Krieges erhält Barinkay, der sich vor dem Feind<br />

ausgezeichnet hat, alle seine Güter zurück, wird zum<br />

Baron geadelt und heiratet schließlich die Tochter des<br />

vormaligen Statthalters. Auch Zsupáns Tochter kann<br />

ihren Ottokar heiraten.<br />

122


Samstag, 31. <strong>Juli</strong>, 19.30 Uhr<br />

Landesblasorchester Baden-Württemberg<br />

Musikalische Leitung: Isabelle Ruf-Weber<br />

Eines der besten Blasorchester Deutschlands ist zweifelsohne<br />

das LBO Baden-Württemberg. Schon vor<br />

zehn Jahren beeindruckte das Ensemble mit einem<br />

außergewöhnlichen Projekt, einer CD-Aufnahme des<br />

Donaueschinger Komponistenkreises rund um Paul<br />

Hindemith. Seit dieser Zeit laufen auch die Bemühungen,<br />

das Orchester nach Innsbruck einzuladen.<br />

Orchester<br />

Der erste öffentliche Auftritt erfolgte kurz nach der<br />

Gründung am 11.11.1978 aus Anlass des 25-jährigen<br />

Bestehens des Landtags von Baden-Württemberg. Die<br />

80 Musikerinnen und Musiker kommen größtenteils aus<br />

ganz Baden-Württemberg. Durch sein hohes musikalisches<br />

Niveau hat sich das Orchester in den letzten Jahren<br />

zu einer der gefragtesten Adressen für hochqualifizierte<br />

und engagierte Musikerinnen und Musiker entwickelt.<br />

An vier Wochenenden pro Jahr erarbeitet das<br />

Orchester in intensiven Proben anstehende Konzertprogramme.<br />

Das Repertoire umfasst Originalkompositionen<br />

und Bearbeitungen klassischer Werke. Uraufführungen<br />

und kammermusikalische Besetzungen sind<br />

ebenso Bestandteil des jährlichen Programms. Zahlrei-<br />

123<br />

31. <strong>Juli</strong>


che internationale Preise und CD-Produktionen dokumentieren<br />

die besondere Qualität des Orchesters.<br />

Dirigentin<br />

Nach dem Erwerb des Primarlehrerpatents mit anschließender<br />

dreijähriger Lehrtätigkeit begann Isabelle<br />

Ruf-Weber 1985 mit der hauptberuflichen Ausbildung<br />

zur Blasorchester-Dirigentin an der Musikhochschule<br />

in Luzern. 1989 schloss sie ihre Studien mit dem Erwerb<br />

des Dirigierdiploms mit Auszeichnung ab. Im<br />

gleichen Jahr erlangte sie auch das Lehrdiplom für<br />

Querflöte. Es folgten anschließend ein Studienaufenthalt<br />

an der University of Michigan (USA) im Hauptfach<br />

Dirigieren, die Ausbildung zur Kapellmeisterin bei Sylvia<br />

Caduff in Luzern, der Besuch zahlreicher Meisterkurse<br />

im Ausland und ein einjähriger Nachdiplomkurs<br />

für Orchesterdirigieren an der Musikhochschule Zürich<br />

bei Johannes Schlaefli. Ruf-Weber ist seit 1988 musikalische<br />

Leiterin des Blasorchesters Neuenkirch, seit der<br />

Saison 2001 liegt die musikalische Gesamtleitung des<br />

Stadttheaters Sursee in ihren Händen. Nach einem erfolgreichen<br />

Gastdirigat wurde sie 2004 zur ständigen<br />

künstlerischen Leiterin des Landesblasorchesters Baden-Württemberg<br />

berufen. Ende 2007 übernahm sie<br />

die musikalische Leitung des Blasorchesters La Landwehr<br />

de Fribourg. Darüber hinaus wirkt Isabelle Ruf-<br />

Weber als Gastdirigentin und Musikpädagogin bei verschiedenen<br />

Orchesterprojekten mit. Bei Dirigier- und<br />

Musikwettbewerben im In- und Ausland ist sie ein viel<br />

gefragtes Jurymitglied. Der Internationale Musikbund<br />

CISM übertrug ihr 2005 das Vizepräsidium der Musik-<br />

124


kommission. 2007 wurde sie Mitglied der Musikkommission<br />

des Schweizerischen <strong>Blasmusikverband</strong>es SBV.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Benedetto Marcello<br />

Psalm XIX<br />

Samuel Scheidt<br />

Galliard Battaglia<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Einzug der Königin von Saba<br />

Tilman Susato<br />

Sätze aus Susato Suite<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Leoš Janáček<br />

Sokol-Fanfare – 1. Satz der Sinfonietta op. 60<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: José Schyns<br />

Die diebische Elster, Ouvertüre<br />

Franz Schmidt / Bearb.: Hans Mielenz<br />

Zwischenspiel aus der Oper Notre Dame<br />

Nikolai Rimski-Korsakow<br />

Konzert für Posaune und Militärkapelle<br />

(Michael Wolkober, Posaune)<br />

Maurice Hamers<br />

Chakra<br />

Hector Berlioz / Bearb.: Marco Tamarini<br />

Ungarischer Marsch aus der Oper Fausts Verdammnis<br />

Giuseppe Verdi<br />

Allegro con Brio, 1. Akt aus der Oper Rigoletto<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: Eduardo Pansini<br />

Petite polka chinoise<br />

125


Richard Wagner / Bearb.: Siegmund Goldhammer<br />

Elsas Zug zum Münster aus der Oper Lohengrin<br />

Zum Programm<br />

Die Militärmusik in Russland machte im 19. Jahrhundert<br />

eine wenig organisierte Entwicklung durch, noch<br />

1860–70 dominierten die sogenannten „Wurm-Blechblasmusiken“,<br />

benannt nach dem deutschen, in Russland<br />

wirkenden Trompeter und Dirigenten Wilhelm<br />

Wurm. Eine Reform der Militärkapellen in den Jahren<br />

1874–76 sollte dem ein Ende bereiten. Unmittelbar<br />

beteiligt an der Durchführung dieser Reform war der<br />

damalige Inspektor der Marinechöre, Nikolai Rimski-<br />

Korsakow (1844–1908).<br />

Rimski-Korsakow entwickelte sich zu einem Komponisten<br />

mit einem sehr reichhaltigen Schaffen, der stets<br />

für jene musikalische Form, nach der gerade Bedarf<br />

bestand, schrieb. Während seiner Tätigkeit als Inspektor<br />

der Militärkapelle des Zaren 1873–83 komponierte<br />

er das Konzert in B-Dur für Posaune und Militärkapelle aus<br />

dem Jahr 187<strong>7.</strong> Das Werk beginnt mit einer kurzen<br />

Einführung durch Triolen in den Holzbläsern, bevor<br />

der Solist sein fanfarenhaftes, sich später abgewandelt<br />

wiederholendes Eröffnungsthema präsentiert, das mit<br />

einem ruhigeren zweiten Thema wechselt.<br />

Im Andante cantabile des zweiten Satzes kehrt Rimski-<br />

Korsakow zu den Wurzeln des Blasorchesters in der<br />

Harmoniemusik zurück. Eine Kadenz leitet zum martialischen<br />

letzten Satz über, der nach einer weiteren<br />

Kadenz mit einer Fanfare endet.<br />

126


Sonntag, 1. August, 10.30 Uhr, Matinee<br />

Kärntner Gebirgsschützenkapelle<br />

Musikalische Leitung: Christoph Vierbauch<br />

Auch eine Kapelle aus Kärnten ist im Programm der<br />

Promenadenkonzerte obligatorisch. Und heuer handelt<br />

es sich um ein besonders leistungsstarkes Orchester,<br />

das zudem die militärische Tradition Österreichs verkörpert<br />

wie kaum eine andere Amateur-Kapelle. Ein<br />

Vormittag Altösterreich pur erwartet das Publikum!<br />

Orchester<br />

Die Kärntner Gebirgsschützenkapelle wurde 1994 auf<br />

Initiative des Bataillonskommandanten des Jägerbataillons<br />

26, Oberst Alois Sulzgruber, gegründet. Die Kapelle<br />

steht in enger Verbindung mit dem Jägerbataillon<br />

26 und der Garnison Spittal und neben den musikalischen<br />

Zielen verfolgt der Klangkörper auch die Förderung<br />

der militärischen Landesverteidigung. Als Auswahlorchester<br />

besteht die Gebirgsschützenkapelle aus<br />

ca. 60 Musikern des Oberkärntner Raumes, welche alle<br />

Mitglieder anderer Kapellen Oberkärntens sind. Großer<br />

Wert wird im Besonderen darauf gelegt, dass nicht ausschließlich<br />

Musiker mit abgeschlossenem Studium,<br />

sondern auch junge Musiker mit besonders großem<br />

Ehrgeiz und Können in die Kapelle aufgenommen<br />

werden. Hier bietet sich ihnen die Möglichkeit, schwie-<br />

1. August<br />

127


ige, mit vielen Blaskapellen (auch auf Grund mangelnder<br />

Besetzung) nicht spielbare Musik aufzuführen.<br />

Neben dem musikalisch hohen Niveau sei auch auf die<br />

Uniformierung dieses Orchesters hingewiesen. Sie erfolgte<br />

nach dem Muster der Offiziersuniform des k. u.<br />

k. Landwehrinfanterieregiments 4, Klagenfurt. Fixer<br />

Bestandteil des Jahresprogramms sind die traditionellen<br />

Neujahrskonzerte. Ein besonderer Höhepunkt des Jahres<br />

2009 war die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum<br />

Nationalfeiertag in Wien.<br />

Dirigent<br />

Christoph Vierbauch – geboren 1950, wohnhaft in Flattach<br />

– ist beruflich als Musikschulleiter und -lehrer der<br />

fünf Musikschulen Heiligenblut, Winklern, Flattach,<br />

Obervellach und Kolbnitz im Mölltal tätig.<br />

1972 übernahm er die musikalische Leitung der Trachtenkapelle<br />

Flattach und baute sie in seiner 30-jährigen<br />

Kapellmeistertätigkeit zu einem Höchststufenorchester<br />

aus. Beim WMC in Kerkrade/Holland erreichte er mit<br />

der Trachtenkapelle Flattach zwei Gold-Medaillen.<br />

Als langjähriger Bezirkskapellmeister des Bezirkes Spittal/Drau<br />

und Landeskapellmeisterstellvertreter des<br />

Kärntner <strong>Blasmusikverband</strong>es prägte er die musikalische<br />

Entwicklung in Kärnten mit.<br />

Christoph Vierbauch war vor fünfzehn Jahren Mitbegründer<br />

der Kärntner Gebirgsschützenkapelle und leitet<br />

seitdem diesen Klangkörper.<br />

128


Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr<br />

Anton Friedrich<br />

Khevenhüllermarsch<br />

Anton Seifert<br />

Kärntner Liedermarsch<br />

Robert Janschitz<br />

Kärntner Gebirgsschützenmarsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Rudolf Kummerer<br />

Kaiserschützenmarsch<br />

Paul Albert von Kéler / Bearb.: Hans Kliment<br />

Lustspiel-Ouvertüre<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Bruno Hartmann<br />

Die Regimentskinder, Marsch<br />

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Hans Ahninger<br />

Wiener Bürger, Walzer<br />

Albert Lortzing / Bearb.: Jos Dobbelstein<br />

Fünftausend Taler, Lied aus Der Wildschütz<br />

(Andreas Gasser, Bass)<br />

Josef Strauß / Bearb.: Hans Kliment<br />

Frauenherz, Polka Mazurka<br />

<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Bruno Hartmann<br />

Marinarella, Ouvertüre<br />

Karl Komzák / Bearb.: Adolf Vancura<br />

Sturmgalopp<br />

Johann Strauß / Bearb.: Josef Abwerzger<br />

Ja, das Schreiben und das Lesen aus Der Zigeunerbaron<br />

(Andreas Gasser, Bass)<br />

Johann Strauß / Bearb.: Alfred Janauschek<br />

Vergnügungszug, Polka schnell<br />

129


<strong>Juli</strong>us Fučík / Bearb.: Jaroslav Sip<br />

Siegestrophäen, Marsch<br />

Franz Hauck<br />

Mexikanischer Feuertanz<br />

Wilhelm August Jurek<br />

Deutschmeister Regimentsmarsch<br />

Zum Programm<br />

Der Komponist <strong>Juli</strong>us Fučík (1872–1916) ist vor allem<br />

durch seine Marschmusik bekannt und populär geworden,<br />

so sind etwa Einzug der Gladiatoren, der Florentiner<br />

Marsch oder Salve Imperator längst „Weltmusik“. Von<br />

seinen „größeren Werken“ haben sicherlich neben den<br />

Walzern Vom Donauufer und Traumideale vor allem zwei<br />

themenbezogene Konzertouvertüren, nämlich die St.<br />

Hubertus Ouvertüre, die musikalisch eine Jagd beschreibt,<br />

und die Marinarella Ouvertüre Bestand. Mit Letzterer<br />

nimmt Fučík den Zuhörer auf einen Spaziergang ans<br />

Meer mit, charmante Begleiterin ist ein Mädchen namens<br />

Marinarella. Die Originalfassung wurde für<br />

Streichorchester komponiert, der Autograph liegt in der<br />

Musiksammlung in Prag. Geschrieben wurde diese populäre<br />

Komposition, von der es auch mehr als ein halbes<br />

Dutzend Blasmusikausgaben gibt, in seiner Zeit als<br />

Militärkapellmeister beim Infanterie-Regiment Nr. 86 in<br />

Sarajewo. Diese war eine von Fučíks fruchtbarsten Perioden<br />

als Komponist: am 30. September 1907 entstand<br />

die Reinschrift von Marinarella, 14 Tage später komponierte<br />

er die Polka Der alte Brummbär (Fagottsolo), am 3.<br />

Dezember 1907 folgte der Marsch La Rosa di Toscana,<br />

der 1908 in Florentiner Marsch umbenannt wurde.<br />

130


Sonntag, 1. August, 19.30 Uhr<br />

Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg<br />

Musikalische Leitung: Josef Feichter<br />

Die Pfeffersberger sind eine Kapelle, die immer wieder<br />

überzeugt und die deshalb auch beim Stammpublikum<br />

sehr beliebt ist. Die Freunde aus Südtirol bestreiten<br />

daher diesmal das Abschlusskonzert der Innsbrucker<br />

Promenadenkonzerte. Damit ist ein musikantischer<br />

Ausklang der Konzertreihe garantiert.<br />

Orchester<br />

Am 25. November 1932 gründete Peter Mitterrutzner<br />

(„Kerscherbauer“) mit Kapellmeister Leopold Mader<br />

die Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg. Aufgrund<br />

des Kriegsbeginns musste die Kapelle im Sommer 1939<br />

aufgelöst werden, doch schon 1945 fand man sich wieder<br />

zusammen. Im Februar 1963 übernahm Andreas<br />

Reifer aus Gereuth die Stelle des Kapellmeisters. Waren<br />

die Pfeffersberger bisher als bescheidene Dorfkapelle<br />

aufgetreten, so gelang es dem neuen Dirigenten aufgrund<br />

seines musikalischen Talents, seines Fleißes und<br />

des unermüdlichen Einsatzes, die Musikkapelle im Laufe<br />

von 45 Jahren auf ein hohes Niveau zu bringen.<br />

Heute zählt die Musikkapelle zu den herausragenden<br />

Blasorchestern in Südtirol.<br />

1. August<br />

131


Dirigent<br />

Josef Feichter leitet die Musikkapelle Pfeffersberg seit<br />

2008. Er ist Nachfolger von Andreas Reifer, der 45<br />

Jahre an der Spitze der Kapelle stand. Josef Feichter<br />

wurde 1963 in Sexten geboren und studierte in Innsbruck,<br />

München, Wien und Boston Musik. Er ist mehrfacher<br />

Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe<br />

und war mehrere Jahre lang Mitglied des Gustav-Mahler-Jugendorchesters<br />

unter bedeutenden Dirigenten<br />

wie Claudio Abbado oder Franz Welser Möst.<br />

Feichter konzertiert mit dem Haydn-Orchester von<br />

Bozen und Trient sowie der Bozner Streicherakademie<br />

und ist Mitglied der Bläserformation I Fiati di Parma<br />

sowie musikalischer Leiter des Ensembles Concertino<br />

Brixen. Der Pfeffersberger Kapellmeister unterrichtet<br />

an den Musikschulen in Brixen und Bruneck. Letzterer<br />

steht er seit 1995 als Direktor vor.<br />

Beim Goldenen Dachl, 19.05 Uhr<br />

Richard Hunyaczek<br />

99er Regimentsmarsch<br />

Hans Schmid<br />

Rainermarsch<br />

Josef Franz Wagner<br />

47er Regimentsmarsch<br />

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg<br />

Karel Eska / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Nasim Hranicarum, Marsch<br />

Josef Richard Rozkošný / Bearb.: Will van der Beek<br />

Die Moldaunixen, Ouvertüre<br />

132


Gioacchino Rossini / Bearb.: Heribert Raich<br />

Introduktion, Thema und Variationen<br />

(Daniel Pahl, Klarinette)<br />

Gioacchino Rossini / Bearb.: Jos Hanniken<br />

Semiramis, Ouvertüre<br />

Johann Schrammel / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Wien bleibt Wien, Marsch<br />

John Zdechlik<br />

Celebrations<br />

Carl Teike / Bearb.: Siegfried Rundel<br />

Alte Kameraden, Marsch<br />

Émile Waldteufel<br />

Die Schlittschuhläufer, Walzer<br />

Sepp Tanzer<br />

Raketenflug, Marsch<br />

Friedrich Smetana / Bearb.: Karel Bělohoubek<br />

Galop Bajaderek<br />

Robert Neumair<br />

Jubiläumsmarsch<br />

Giuseppe Verdi / Bearb.: Christiaan Jansen<br />

La Traviata, Einleitung zum 1. Akt<br />

Zum Programm<br />

Émile Waldteufel (1837–1915) entstammt einer Musikerfamilie:<br />

Sein Vater Louis hatte ein angesehenes Orchester<br />

und sein Bruder Léon war ein beliebter Musiker.<br />

Als dieser am Konservatorium in Paris einen Platz<br />

als Violinstudent bekommen hatte, zog die ganze Familie<br />

dorthin. Émile verbrachte sein restliches Leben dort:<br />

Er studierte Musik am Konservatorium und arbeitete<br />

133


zeitweise in einer Klavierfabrik. 1865 wurde er Hofpianist<br />

der Kaiserin Eugénie am Hofe des Napoléon III.<br />

Nach dem französisch-preußischen Krieg spielte das<br />

Orchester auch auf den Präsidentenbällen im Elysée.<br />

Aber bisher kannte nur ein begrenzter Teil der Gesellschaft<br />

Waldteufels Musik. Er war bereits 40 Jahre alt,<br />

als sein Bekanntheitsgrad langsam wuchs. Er komponierte<br />

insgesamt über 250 Tänze, vor allem Walzer.<br />

Im Oktober 1874 spielte er bei einem Fest, dem auch<br />

der Prinz of Wales, der zukünftige Edward VII., beiwohnte.<br />

Dieser war begeistert von seinem Manolo-<br />

Walzer. Er machte in der Folge Waldteufels Musik in<br />

Großbritannien bekannt. In dieser Zeit schuf Waldteufel<br />

einige seiner berühmtesten Werke, die noch heute<br />

auf der ganzen Welt erklingen, allen voran sein Paradestück,<br />

den Schlittschuhläufer-Walzer (Les Patineurs, op. 183)<br />

aus dem Jahre 1882. Dieses auch für Klavier zu zwei<br />

Händen gesetzte Stück widmete Émile Waldteufel dem<br />

Schauspieler Ernest Coquelin (1848–1909).


Wir danken für Unterstützung und Kooperation<br />

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Fantasy Veranstaltungstechnik


„Die Verbindung von regionaler Unverwechselbarkeit<br />

und internationalem Qualitätsanspruch<br />

kennzeichnet nicht nur die Promenadenkonzerte,<br />

sondern auch die Bankgeschäfte der Hypo Tirol<br />

Bank. Daher helfen wir als Sponsoren gern, diese<br />

Konzertreihe zu realisieren.“<br />

Dir. Werner Pfeifer

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