· Wort der Vikarin Hannah Hofmeister 3 · 50 Jahre Evangelische in ...
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Prosit Neujahr!<br />
Im September, nach <strong>der</strong> Sommerpause, beg<strong>in</strong>nt<br />
für viele e<strong>in</strong> neues Jahr: E<strong>in</strong> neues<br />
Schul- o<strong>der</strong> Arbeitsjahr.<br />
Die Erholung im Sommer hat uns geholfen<br />
mal etwas An<strong>der</strong>es <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n zu bekommen<br />
und neue Kräfte zu tanken.<br />
Und jetzt? Zeit für e<strong>in</strong>en Neubeg<strong>in</strong>n! Mit<br />
Schwung und neuen Ideen gehen wir wie<strong>der</strong><br />
zur Arbeit. Vielleicht können wir gute Erfahrungen<br />
aus dem Urlaub <strong>in</strong> unser Alltagsleben<br />
mitnehmen? Zum Beispiel, dass ich mir mehr<br />
Zeit für die Familie nehme?<br />
Alles wird neu!<br />
O<strong>der</strong> doch nicht? Im Nu s<strong>in</strong>d wir wie<strong>der</strong> im<br />
Alltagstrott, schnell s<strong>in</strong>d die Vorsätze<br />
an verme<strong>in</strong>tlich Notwendigem<br />
gescheitert. Ausgebremst.<br />
Habe ich mir zu viel vorgenommen?<br />
Hat mich noch <strong>der</strong> alte Ärger<br />
geh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, wie<strong>der</strong> neu auf jemand<br />
zuzugehen, um ihm o<strong>der</strong> ihr e<strong>in</strong>e<br />
neue Chance zu geben?<br />
Von wegen Zeit für e<strong>in</strong>en Neuanfang!<br />
Wann ist denn wirklich Zeit für e<strong>in</strong>en<br />
Neubeg<strong>in</strong>n?<br />
Bei Gott ist immer Zeit für e<strong>in</strong>en<br />
Neubeg<strong>in</strong>n. Für mich ist es e<strong>in</strong> gro-<br />
Die Blätter fallen, fallen wie von weit<br />
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,<br />
als welkten <strong>in</strong> den Himmeln ferne Gärten;<br />
sie fallen mit verne<strong>in</strong>en<strong>der</strong> Gebärde.<br />
Und <strong>in</strong> den Nächten fällt die schwere Erde<br />
aus allen Sternen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>samkeit.<br />
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.<br />
Und sieh dir andre an: es ist <strong>in</strong> allen.<br />
Und doch ist E<strong>in</strong>er, welcher dieses Fallen<br />
unendlich sanft <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Händen hält.<br />
Ra<strong>in</strong>er Maria Rilke<br />
ßes Geschenk, zu wissen: ich kann neu anfangen!<br />
Jetzt. Was war und was ist, das kann<br />
mich nicht mehr zurückhalten und wie<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
die verfahrenen Muster drängen. Mit Gottes<br />
Hilfe komme ich leichter aus e<strong>in</strong>er aussichtslosen<br />
Situation heraus.<br />
In <strong>der</strong> Bibel steht, wie Jesus auf Menschen<br />
zugeht und sie dazu br<strong>in</strong>gt, selber wie<strong>der</strong> neu<br />
anzufangen. Die Prostituierte, die ihr Leben<br />
än<strong>der</strong>n möchte, aber es bisher nicht geschafft<br />
hat. Der Gelähmte, <strong>der</strong> sich nicht rühren<br />
kann und doch geheilt wird, so dass er<br />
vor Freude spr<strong>in</strong>gt. Der skeptische römische<br />
Hauptmann, <strong>der</strong> unterm Kreuz plötzlich das<br />
WORT DER VIKARIN<br />
E<strong>in</strong> Neuanfang mit Gott<br />
Staunen und Glauben<br />
lernt.<br />
Bei Gott kann man<br />
auch gerade dann<br />
neu anfangen,<br />
wenn man es gar<br />
nicht vermutet.<br />
Seite 3<br />
Der Herbst ist e<strong>in</strong>e Zeit, neu anzufangen.<br />
Nicht nur <strong>der</strong> September, auch noch später<br />
im Jahr. Wenn die Bäume ihre Blätter verlieren.<br />
Erst farbenfroh prächtig, dann dürr, grau,<br />
absterbend. Aufbruch und Neuanfang wird<br />
es auch dann noch geben. Auch bei uns,<br />
wenn wir eigentlich schon wie<strong>der</strong><br />
zu erschöpft s<strong>in</strong>d, um etwas<br />
anzugehen. Je<strong>der</strong>zeit können<br />
wir auftanken bei Gott und<br />
auch mit ihm neu anfangen. Im<br />
Monatsspruch vom November<br />
sagt uns Gott zu: "Seht, ich mache<br />
alles neu!". Für diesen<br />
Herbst wünsche ich Ihnen,<br />
dass Sie sich trauen, mit Gott<br />
neu anzufangen und sich durch<br />
ihn erneuern lassen.<br />
Ihre <strong>Hannah</strong> <strong>Hofmeister</strong><br />
E<strong>in</strong>e Handvoll Sommer<br />
Nimm e<strong>in</strong>e Handvoll Sommer <strong>in</strong> den Herbst h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />
um von den Früchten <strong>der</strong> Er<strong>in</strong>nerung zu zehren<br />
und von den langen Tagen, blau vor Sonnensche<strong>in</strong>,<br />
die jäh entschwunden s<strong>in</strong>d und nicht mehr<br />
wie<strong>der</strong>kehren.<br />
Friedrich Tschudi