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Zu den Anfängen der Orthopädie in Graz - Universitätsklinik für ...

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<strong>Zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Anfängen</strong> <strong>der</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>in</strong> <strong>Graz</strong><br />

Artikel von Dr. Weiss Norbert<br />

Unternehmenshistoriker <strong>der</strong> KAGes , 2011<br />

Erste <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> habilitierte Orthopä<strong>den</strong><br />

1905 habilitierten sich zwei Nicoladoni-Schüler <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> <strong>für</strong> „Orthopädische<br />

Chirurgie“, nämlich Arnold Wittek und Hans Spitzy. Spitzy hatte zuvor Albert Hoffa<br />

auf e<strong>in</strong>er viel beachteten Studienreise durch die Vere<strong>in</strong>igten Staaten (1904) begleitet<br />

und nach dem Tod von Professor Ebner (1906) das neu geschaffene Primariat <strong>der</strong><br />

chirurgisch-orthopädischen Abteilung am Anna-K<strong>in</strong><strong>der</strong>spital übernommen. Bei <strong>den</strong><br />

Freun<strong>den</strong> des verstorbenen Professors Ebner führte er e<strong>in</strong>e Spen<strong>den</strong>sammlung<br />

durch, mit <strong>der</strong>en Erlös sich e<strong>in</strong> orthopädischer Turnsaal <strong>für</strong> das K<strong>in</strong><strong>der</strong>spital<br />

f<strong>in</strong>anzieren ließ. 1910 verfasste Spitzy geme<strong>in</strong>sam mit dem Münchener Orthopä<strong>den</strong><br />

Fritz Lange das späterh<strong>in</strong> noch zahlreich aufgelegte Werk „Chirurgie und<br />

<strong>Orthopädie</strong> im K<strong>in</strong>desalter“, welches ihm <strong>den</strong> Titel e<strong>in</strong>es Extraord<strong>in</strong>arius e<strong>in</strong>trug.<br />

1913 übersiedelte Professor Spitzy nach Wien, wo er 1956 (etwa drei Wochen vor<br />

Arnold Wittek) sterben sollte.<br />

Wie Spitzy war auch Arnold Wittek 1911 <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> zum außeror<strong>den</strong>tlichen Professor<br />

ernannt wor<strong>den</strong>. Im Rahmen des Krankenhausneubaues befasste er sich mit <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung des medikomechanischen Institutes, das am 1. Mai 1913 eröffnet wurde.<br />

Gleichzeitig <strong>in</strong>itiierte er nach deutschem Vorbild die „Krüppel<strong>für</strong>sorge“ <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Steiermark, <strong>der</strong>en Grundgedanke dar<strong>in</strong> bestand, orthopädische Patienten <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Erwerbsprozess e<strong>in</strong>zuglie<strong>der</strong>n. Ergebnis dieser Bemühungen waren die Gründung<br />

des Orthopädischen Spitals (Unfallkrankenhauses) <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> (1918), <strong>der</strong> Landes-<br />

Sonnenheilstätte auf <strong>der</strong> Stolzalpe (1920) und <strong>der</strong> „Landes-Pflege- und<br />

Ausbildungsanstalt <strong>für</strong> krüppelhafte Jugendliche“ <strong>in</strong> Andritz (1927), die alle unter<br />

se<strong>in</strong>er ärztlichen Leitung stan<strong>den</strong>.<br />

Spitzys Nachfolger <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> wurde Philipp Erlacher (1886–1980), <strong>der</strong> nach se<strong>in</strong>er<br />

Promotion <strong>in</strong> <strong>Graz</strong> (1910) – wie Spitzy – auch bei Fritz Lange (übrigens e<strong>in</strong>em<br />

Schüler von Adolf Lorenz) <strong>in</strong> München die <strong>Orthopädie</strong> studiert hatte. Seit 1913<br />

leitete er als Primarius die chirurgisch-orthopädische Abteilung des Anna-<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>spitals. Nach e<strong>in</strong>er kriegsbed<strong>in</strong>gten Unterbrechung habilitierte er sich 1919 <strong>in</strong><br />

<strong>Graz</strong> <strong>für</strong> das Fach <strong>der</strong> Orthopädischen Chirurgie (Extraord<strong>in</strong>arius seit 1923).<br />

Professor Hans Haberer von Kremshohenste<strong>in</strong>, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Emeritierung des<br />

Nicoladoni-Nachfolgers Viktor Ritter von Hacker 1924 nach <strong>Graz</strong> berufen wurde,<br />

stellte <strong>den</strong> Antrag auf e<strong>in</strong>en eigenen orthopädischen Assistenten <strong>für</strong> die chirurgische<br />

Kl<strong>in</strong>ik. Diesem Antrag wurde zwar nicht stattgegeben, doch stand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge<br />

Professor Erlacher von <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik auch <strong>für</strong> orthopädische Fälle <strong>der</strong><br />

chirurgischen Kl<strong>in</strong>ik zur Verfügung. Damals bestand übrigens e<strong>in</strong>e eigene<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>station im zweiten Stock des Chirurgieblocks (Westflügel). Erlacher leitete<br />

dann auch die orthopädische Ambulanz <strong>der</strong> chirurgischen Kl<strong>in</strong>ik. 1929 nahm er<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Spitzy als Vertreter Österreichs an <strong>der</strong> Gründungsversammlung <strong>der</strong>

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