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Wir machen uns auf den Weg - Kreisvolkshochschule Norden

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Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht<br />

oder: Wie Eltern ihre Kinder sinnvoll fördern können<br />

Ein indianisches Sprichwort besagt:<br />

“Das Gras wächst nicht schneller, wenn<br />

man daran zieht”. Mit <strong>uns</strong>eren Kindern<br />

verhält es sich ähnlich: Damit Kinder<br />

wachsen und gedeihen, können Eltern<br />

aber für “Sonne, Wasser und Nährstoffe”<br />

sorgen. Was Kinder brauchen, ist<br />

eine anregende Umgebung und eine<br />

liebevolle Begleitung durch die Eltern.<br />

Wenn Kindern viele Gelegenheiten<br />

zum Entdecken und Ausprobieren, zum<br />

Fühlen und Empfin<strong>den</strong> geboten wer<strong>den</strong>,<br />

können sie ihre Sinne schärfen, und das<br />

heißt: lernen.Im Folgen<strong>den</strong> (und in <strong>den</strong><br />

folgen<strong>den</strong> Ausgaben) wer<strong>den</strong> wir Ihnen<br />

ein paar sinnvolle Spiele vorstellen,<br />

die Ihren Kindern bestimmt Spaß<br />

<strong>machen</strong> wer<strong>den</strong> und ihre Entwicklung<br />

unterstützen können.<br />

Sinnvolle Spiele sind Spiele,<br />

die die Sinne anregen<br />

Die Sinne sind die Grundlage allen<br />

Lernens. Nur wenn alle Sinne gut funktionieren,<br />

kann ein Kind die Erfahrungen<br />

sammeln, die es braucht, um sich die<br />

Welt zu erschließen.<br />

<strong>Wir</strong> Erwachsenen müssen <strong>uns</strong> keine<br />

Gedanken mehr darüber <strong>machen</strong>, wie<br />

wir <strong>auf</strong>recht gehen oder eine Treppe<br />

hochsteigen, wie wir eine Tasse oder<br />

einen Stift in die Hand nehmen, wie<br />

wir sehen und hören, riechen und<br />

schmecken. Alles läuft automatisch<br />

ab, und das ist das Ergebnis einer<br />

im wahrsten Sinne des Wortes sinnvollen<br />

Entwicklung. Das Sinnessystem<br />

ist ein Wunderwerk aus unzähligen<br />

Feinheiten. Die Entwicklung der Sinne<br />

beginnt schon im Mutterleib, sie verläuft<br />

rasant im Baby- und Kleinkindalter<br />

und verfeinert sich ganz kontinuierlich<br />

bis zum Schulalter. Baustein für Baustein<br />

wird in der Sinnesentwicklung<br />

zusammengesetzt, bis die Kinder<br />

schließlich gerüstet sind fürs Lesen-,<br />

Schreiben- und Rechnenlernen in der<br />

Schule. Kinder entdecken ihre Sinne<br />

ganz von selbst und sammeln l<strong>auf</strong>end<br />

sinnvolle Erfahrungen.<br />

Sinnvolle Spiele müssen keine<br />

großartigen Aktionen sein. Oft genügt<br />

eine kleine Idee, um ein Spiel zu<br />

beginnen und auszubauen. Ohne<br />

großen Aufwand und mit wenig Material<br />

können alle Sinne angeregt wer<strong>den</strong>.<br />

Hauptsache, es macht <strong>den</strong> Kindern<br />

Spaß!<br />

Für <strong>den</strong> Spür- und <strong>den</strong><br />

Tastsinn könnte man:<br />

- die Schuhe der ganzen Familie<br />

durcheinanderwerfen und immer ein<br />

Paar heraussuchen<br />

- unter einer Decke Dinge verstecken,<br />

von <strong>den</strong>en es immer zwei gleiche gibt;<br />

die gleichen müssen ertastet wer<strong>den</strong><br />

- aus Knetmasse Kugeln, Würfel oder<br />

Phantasiefiguren formen<br />

- Münzen sortieren<br />

- <strong>auf</strong> jede Hand einen Gegenstand<br />

legen und sagen, welcher schwerer ist.<br />

Auch das Wäsche<strong>auf</strong>hängen kann<br />

man ohne großen Aufwand zu einem<br />

Tastspiel nutzen. Sortieren Sie zum<br />

Beispiel mit Ihrem Kind die Socken<br />

oder Handtücher aus dem Korb – aber<br />

mit geschlossenen Augen! Wer schafft<br />

es dann, “blind” einige Socken oder<br />

Handtücher mit Wäscheklammern <strong>auf</strong><br />

die Leine zu hängen?<br />

Mit bei<strong>den</strong> Beinen fest <strong>auf</strong> dem<br />

Bo<strong>den</strong> stehen<br />

Von einem sicheren Menschen sagt<br />

man, er stehe mit bei<strong>den</strong> Beinen<br />

fest <strong>auf</strong> dem Bo<strong>den</strong>, er habe einen<br />

Standpunkt oder er ließe sich nicht aus<br />

dem Gleichgewicht bringen.<br />

Der Gleichgewichtssinn ist das<br />

Standbein dieser Sicherheit. Er lenkt<br />

für <strong>uns</strong> so selbstverständliche Dinge<br />

wie <strong>auf</strong>rechtes Gehen, Sitzen oder<br />

Stehen. Und er ist die Grundlage für<br />

Fähigkeiten, <strong>auf</strong> die es in der Schule<br />

ankommt: <strong>auf</strong>merksam sein, still sitzen,<br />

mit <strong>den</strong> Augen Dinge fixieren können.<br />

“Haltung bewahren” kann ein Kind<br />

nur, wenn das Gleichgewicht stimmt.<br />

Auf eine Sache kann es sich nur dann<br />

konzentrieren, wenn auch der eigene<br />

Körper im Gleichgewicht ist. In sich<br />

ruhen kann nur, wer sich <strong>auf</strong> sein<br />

inneres Gleichgewicht verlassen kann.<br />

Für <strong>den</strong> Gleichgewichtssinn<br />

könnte man:<br />

- Bierdeckel als Inseln im Zimmer ver-<br />

teilen, so dass das Kind immer mit<br />

einem Bein von Deckel zu Deckel<br />

gehen muss<br />

- alte Matratzen als Trampolin<br />

benutzen<br />

- einen Luftballon <strong>auf</strong> dem Finger,<br />

<strong>auf</strong> der Nasenspitze oder dem Knie<br />

balancieren<br />

- <strong>auf</strong> einer <strong>auf</strong>geblasenen Luftmatratze<br />

stehen und miteinander kämpfen, bis<br />

einer umfällt.<br />

- eine Hindernisbahn mit Tischen,<br />

Stühlen, Schachteln und Balancierseilen<br />

<strong>auf</strong>bauen, <strong>auf</strong> der das Kind<br />

krabbeln, kriechen und klettern muss.

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