09.01.2013 Aufrufe

Wir machen uns auf den Weg - Kreisvolkshochschule Norden

Wir machen uns auf den Weg - Kreisvolkshochschule Norden

Wir machen uns auf den Weg - Kreisvolkshochschule Norden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das letzte Kindergartenjahr<br />

als Brücke zur Grundschule<br />

Kindertageseinrichtungen und Grundschulen<br />

sind neben dem Elternhaus<br />

als erste öffentliche Erziehungs-<br />

und Bildungseinrichtungen in der<br />

Verantwortung, <strong>den</strong> Ansprüchen<br />

der Kinder gerecht zu wer<strong>den</strong> und<br />

Grundlagen für Lebenslanges Lernen<br />

zu schaffen.<br />

Mit dem Programm “Das letzte<br />

Kindergartenjahr als Brücke zur<br />

Grundschule”, für das von 2007<br />

bis 2011 jährlich 5 Mio. Euro<br />

eingesetzt wer<strong>den</strong>, soll die Bildungs-<br />

und Erziehungsarbeit in der<br />

Kindertageseinrichtungen gestärkt<br />

und ein Beitrag zur Anschlußfähigkeit<br />

der bei<strong>den</strong> Bildungsbereiche geleistet<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

So wie in <strong>den</strong> weiterführen<strong>den</strong><br />

Schulen <strong>den</strong> Schülerinnen und<br />

Schülern durch berufsorientierende<br />

Maßnahmen eine Brücke in das<br />

Arbeitsleben gebaut wird, soll <strong>den</strong><br />

Kindern in <strong>den</strong> Kindergärten durch<br />

schulvorbereitende Angebote der<br />

Übergang in die Grundschule<br />

erleichtert wer<strong>den</strong>.<br />

Um stabile Brücken zu bauen,<br />

müssen die Verantwortlichen<br />

zusammenarbeiten – dabei sind die<br />

Eltern einzubeziehen.<br />

Im Einzelnen wollen wir durch<br />

folgende Maßnahmen die<br />

Bildungs- und Erziehungsqualität<br />

in <strong>den</strong> Kindergärten selbst und die<br />

Zusammenarbeit von Kindergarten<br />

und Grundschule verbessern:<br />

1. Im Rahmen der Schulanmeldung ca.<br />

15 Monate vor der Einschulung sollen<br />

die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller<br />

Kinder ermittelt wer<strong>den</strong>.<br />

2. Durch <strong>den</strong> flächendecken<strong>den</strong> Einsatz<br />

von Beratungsteams soll die vielerorts<br />

bereits gute Zusammenarbeit zwischen<br />

Kindergarten und Grundschule weiter<br />

verbessert wer<strong>den</strong>.<br />

3. In Modellprojekten sollen gezielte<br />

Förder- und Bildungsangebote im<br />

letzten Jahr vor der Einschulung<br />

umgesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

4. Die Fachkräfte in Kindertagesstätten<br />

und Grundschulen sollen gemeinsam<br />

weiterqualifiziert wer<strong>den</strong>.<br />

(Bernd Busemann,<br />

Niedersächsischer Kultusminister,<br />

in: Mitteilungen aus dem MK)<br />

Kinder sind Lern-Profis<br />

Vom ersten Tag an setzen sich<br />

Babys mit der Welt auseinander und<br />

lernen unermüdlich: z.B. das Sitzen,<br />

Krabbeln, L<strong>auf</strong>en und Sprechen. Denn<br />

das Gehirn ist eine Lernmaschine,<br />

die nahezu immer betriebsbereit<br />

ist – schließlich ist sie zum Lernen<br />

gemacht. Die entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Lernstrategien wer<strong>den</strong> im Vor- und<br />

Grundschulalter ausgebildet. In dieser<br />

Zeit wer<strong>den</strong> nämlich die Nervenzellen<br />

im Hirn untereinander verdrahtet.<br />

Dank dieser Verbindungen können<br />

im Hirn Wahrnehmung, Informationsverarbeitung,<br />

Denken und Lernen<br />

erst stattfin<strong>den</strong>. Wie vielfältig und<br />

intensiv sich diese Zellen verknüpfen,<br />

hängt ganz entschei<strong>den</strong>d davon ab,<br />

wieviel das Gehirn zu tun bekommt,<br />

das heißt, wie stark es durch<br />

Sinneseindrücke und Erfahrungen<br />

gefordert wird.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass<br />

Eltern ein ausgeklügeltes Lern- und<br />

Trainingsprogramm für ihre Kinder<br />

abspulen sollten. Meist haben Eltern<br />

sowieso ein gutes Gespür für <strong>den</strong><br />

“Spiel- und Lerntrieb” ihrer Kinder<br />

und wer<strong>den</strong> beinahe unbewußt zu<br />

idealen Förderern. Im Vorschulalter<br />

sind Entdeckerfreude und<br />

Fantasie zwei wichtige Lernhelfer<br />

– sei es bei Rollenspielen, beim<br />

Experimentieren in der Küche, beim<br />

Malen oder beim Zuhören, wenn<br />

Eltern, andere Erwachsene oder<br />

größere Geschwister vorlesen. Auch<br />

Musik kann eine wichtige Rolle im<br />

Lernprozess einnehmen.<br />

Schon Comenius wusste: “Lust<br />

unterstützt das Gedächtnis.” Oder<br />

mit anderen Worten: Mit Spaß lernt<br />

es sich besser. Wer beim Spiel vor<br />

<strong>den</strong> anderen ins Ziel gegangen ist,<br />

“Schach und matt!” rufen konnte<br />

oder eine knifflige Aufgabe gelöst hat,<br />

der kennt dieses Gefühl der tiefen<br />

Befriedigung, ein Glücksgefühl, das<br />

Auswirkungen über diesen kurzen<br />

Moment des Erfolgs hinaus hat. Bei<br />

einem solchen Aha- Erlebnis – oder<br />

modern ausgedrückt: “Flow” – wird<br />

die Glücksdroge Dopamin freigesetzt.<br />

Eine Belohnung, die sich Körper und<br />

Gehirn selbst gönnen, und ein Garant<br />

fürs Lernen. Was nämlich beim<br />

Spielen und Lernen Freude macht,<br />

wird vom Gedächtnis liebend gern<br />

<strong>auf</strong>genommen.<br />

Das macht auch deutlich, wie<br />

fatal es ist, Kindern die Lösung<br />

eines Problems vorzugeben,ihnen<br />

diese “Mühe” abzunehmen. Der<br />

Entwicklungspsychologe Jean Piaget<br />

hat diese “Katastrophe” mit wenigen<br />

Worten beschrieben: “Wer einem<br />

Kind die Lösung eines Problems<br />

sagt, betrügt es um seine eigenen<br />

Erfahrungen.” Und aus diesen lernt<br />

der Mensch nun mal am meisten.<br />

(Auszug aus Du<strong>den</strong>, Elternratgeber<br />

Vor- und Grundschule, Tipps<br />

und Hilfen zum Schulalltag 2007.<br />

Mehr Texte zum Weiterlesen und<br />

Herunterla<strong>den</strong> unter: www.du<strong>den</strong>.de)<br />

Wie lange kann ein Kind sich konzentrieren?<br />

5 - 7 Jahre = 15 Minuten<br />

8 - 9 Jahre = 20 Minuten<br />

10 -12 Jahre = 25 Minuten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!