09.01.2013 Aufrufe

ÖH und Rektorat haben verhandelt - ÖH Medizin Wien

ÖH und Rektorat haben verhandelt - ÖH Medizin Wien

ÖH und Rektorat haben verhandelt - ÖH Medizin Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KoMPLEMENTäRMEDIZIN – AKUPUNKTUR<br />

1<br />

Komplementärmedizin<br />

Akupunktur<br />

Akupunktur, eine Therapiemethode<br />

der TcM (=Traditionelle<br />

chinesische<strong>Medizin</strong>),istwohleine<br />

der bekanntesten komplementärmedizinischen<br />

Behandlungsmethoden. Im<br />

chinesischen spricht man von „zhenjiu“,<br />

was am ehesten als „Akupunktur<br />

(Zhen= Nadel) <strong>und</strong> Moxibustion“<br />

(Jiu= Moxa, vom japan. Mogusa, eine<br />

Heilpflanze durch deren Verbrennung<br />

gewissen Punkten zusätzlich therapeutische<br />

Wärme zugeführt wird)<br />

übersetzt werden kann.<br />

Erstmals wurde Akupunktur im .<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert vor Christus schriftlich<br />

erwähnt, Grabf<strong>und</strong>e weisen aber darauf<br />

hin dass möglicherweise bereits vor<br />

8000 Jahren mit Steinsplitternadeln<br />

akupunktiert wurde. Im zentralen<br />

Werk „Huang Di Nei Jing“ („Innere<br />

Klassiker des Gelben Fürsten“) aus dem<br />

dritten vorchristlichen Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

wurde die Akupunktur als eine der<br />

Hauptsäulen der chinesischen <strong>Medizin</strong><br />

dargestellt. In Europa wurde diese<br />

Behandlungsmethode erstmals 165<br />

durch den Holländer De Bondt in W.<br />

Pisos Werk „De utriusque Indiae“<br />

erwähnt. Der Begriff „Akupunktur“<br />

(lat. Acus pungere: Nadel stechen)<br />

wurde zum ersten Mal 168 von<br />

Dr. Willem Ten Rhyne, Arzt bei der<br />

Ostindischen Handelskompanie, verwendet.<br />

In Österreich wurde 1986 die<br />

Akupunktur vom obersten Sanitätsrat<br />

als Heilmethode anerkannt, 1991 wurde<br />

das offizielle Ärztekammerdiplom für<br />

Akupunktur eingeführt.<br />

Das Ziel einer Akupunkturtherapie<br />

ist es, das energetische Potential des<br />

Menschen zu beeinflussen. Der Fluss<br />

des Qui (Lebensenergie) soll durch die<br />

Nadel am geeigneten Akupunkturpunkt<br />

erreicht <strong>und</strong> manipuliert werden.<br />

Das Qui beinhaltet auch das duale<br />

Prinzip des Yin <strong>und</strong> Yang, die in ewigem<br />

Wechselspiel stehen. Ein relativer<br />

Mangel bzw. Überschuss an Yin oder<br />

Yang kann zu Beschwerden führen.<br />

Um einer energetischen Dysbalance<br />

auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen, werden im<br />

Sinne einer chinesischen Diagnostik<br />

die vier Verfahren Betrachtung, Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

durch Geruch <strong>und</strong> Gehör,<br />

Betastung <strong>und</strong> Betrachtung eingesetzt.<br />

Die dabei erhobenen Daten werden<br />

anhand der acht Leitkriterien algor/<br />

calor (Kälte/ Wärme), extima/ intima<br />

(Oberfäche/ Inneres), depletio/ repletio<br />

(energetische Defizienz/ energetische<br />

Überladung) <strong>und</strong> Yin/ Yang qualifiziert.<br />

Dann werden eventuell vorhandene<br />

krankheitsauslösende Agenzien <strong>und</strong> die<br />

betroffenen Funktionskreise (orbes) bzw.<br />

Leitbahnen (sinarteriae) bestimmt.<br />

Im therapeutischen Ansatz der Akupunktur<br />

soll von dieser Diagnostik<br />

ausgehend das energetische Ungleichgewicht<br />

durch den Reiz des Nadelstichs<br />

(bei anderen Formen durch Wärme-<br />

Moxibustion, Massage- Akupressur,<br />

etc.) ausgeglichen werden. Das energetische<br />

System eines Individuums ist über<br />

die 61 klassischen Akupunkturpunkte<br />

(chin. Shu xue, lat. foramina) zugänglich,<br />

die jeweils durch ihre anatomisch- topographische<br />

Lage definiert sind <strong>und</strong> auf<br />

einer bestimmten Hauptleitbahn liegen.<br />

Wissenschaftliche Erklärungsmodelle<br />

umfassen nervös- reflektorische<br />

Akupunkturnadeln auf dem Yin- <strong>und</strong> Yang- Meridian um das Qui zu beeinflussen.<br />

<strong>und</strong> humoral- endokrine (vermehrte<br />

Freisetzung von ß- Endorphin, ACTH,<br />

...) Faktoren.<br />

Wenn du nach diesem kurzen Einblick<br />

Lust bekommen hast, etwas mehr in<br />

die Akupunktur hineinzuschnuppern,<br />

gibt es die Möglichkeit eines (oder<br />

gleich beide) der zwei Wahlfächer<br />

„Akupunkturtherapie“ zu besuchen.<br />

Wenn du dich für eine Ausbildung<br />

in Akupunktur interessierst, bietet z.<br />

B. die Österreichische Gesellschaft für<br />

Akupunktur (Sitz: Kaiserin Elisabeth<br />

Spital) Kurse an, die zum Teil schon<br />

während des Studiums besucht werden<br />

können. Weitere Informationen<br />

findest du z. B. auf www.akupunktur.at<br />

oder du kommst zur Beratungszeit für<br />

Komplementärmedizin jeden Donnerstag<br />

1 –1 Uhr in die Fachschaft (AKH,<br />

Ebene 6M)!<br />

Stephanie Helfert<br />

Sachbearbeiterin für<br />

Komplementärmedizin<br />

med4you • Zeitung der Universitätsvertretung <strong>Medizin</strong> an der MUW

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!