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hohe Auflösung - Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Bauen <strong>und</strong> Erhalten <strong>in</strong> der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong><br />

2<br />

Oberkirchenrat <strong>Kirche</strong>nbaudirektor<br />

He<strong>in</strong>z Thomas Striegler Dipl.-Ing. Georg Weber<br />

Leiter des Dezernats Leiter der Referatsgruppe<br />

F<strong>in</strong>anzen, Bau <strong>und</strong> Liegenschaften Bauwesen<br />

In den 1.178 <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong> wird gegenwärtig<br />

e<strong>in</strong> Bestand von r<strong>und</strong> 4.100 Gebäuden unterhalten<br />

<strong>und</strong> gepflegt. H<strong>in</strong>zu kommen 71 Objekte im<br />

gesamtkirchlichen Eigentum. Mit 1.650 Gebäuden<br />

unter Denkmalschutz unterliegen ca. 40 % des<br />

Gebäudebestands den staatskirchenvertraglichen<br />

Regelungen <strong>in</strong> den Ländern <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

Nach e<strong>in</strong>er im Jahr 1999 veröffentlichten Dokumentation<br />

über die Neubautätigkeit soll mit dem<br />

vorliegenden Band e<strong>in</strong> Überblick über die umfängliche<br />

<strong>und</strong> breit gefächerte Tätigkeit der Referatsgruppe<br />

Bauwesen der EKHN im Umgang mit<br />

den bestehenden Gebäuden gegeben werden.<br />

Komplexe Gesamtsanierungen hochkarätiger Baudenkmale<br />

stehen neben zahlreichen Renovierungsprojekten<br />

an <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den aus den<br />

verschiedenen Bauepochen <strong>und</strong> reizvollen Restaurierungsaufgaben.<br />

Daneben illustrieren Beispiele<br />

für die zunehmend <strong>in</strong>s Blickfeld rückenden<br />

Bau-aufgaben zur Nutzungserweiterung von <strong>Kirche</strong>ngebäuden<br />

e<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt.<br />

Durch außergewöhnliches Engagement aufgeschlossener<br />

<strong>Kirche</strong>nvorstände, qualitätsbewusster<br />

Architekten <strong>und</strong> Ingenieure, erfahrener <strong>und</strong><br />

leistungsfähiger Handwerker, der Denkmalbehörden<br />

<strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz sowie e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl fachlich Beteiligter unterschiedlichster<br />

Spezialgebiete s<strong>in</strong>d Ergebnisse erzielt worden,<br />

die als Beispiele für künftige Aufgabenstellungen<br />

herangezogen werden können. Allen, die daran<br />

mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.<br />

Dezernat 3–F<strong>in</strong>anzen, Bau <strong>und</strong> Liegenschaften<br />

Oberkirchenrat He<strong>in</strong>z Thomas Striegler<br />

Referatsgruppe Bauwesen<br />

<strong>Kirche</strong>nbaudirektor Georg Weber<br />

Referat Bauwesen <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Dekanate 1<br />

<strong>Kirche</strong>nbaudirektor Dipl.-Ing. Georg Weber<br />

Dipl.-Ing. Wolfgang Feilberg<br />

Dipl.-Ing. Stefanie Ebenritter<br />

Dipl.-Ing. Angela Gotthardt<br />

Dipl.-Ing. Barbara Schmid<br />

Referat Bauwesen <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Dekanate 2<br />

<strong>Kirche</strong>noberbaurat Dipl.-Ing. Hans-Georg Lange<br />

Dipl.-Ing. Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Dipl.-Ing. Joachim Bay<br />

Dipl.-Ing. Knut Faust<br />

Dipl.-Ing. Thomas Lang<br />

Dipl.-Ing. Heike L<strong>in</strong>ke<br />

Dipl.-Ing. Joachim Sykala<br />

Referat Bauwesen Gesamtkirche, Bauleitplanung <strong>und</strong><br />

Dokumentation<br />

<strong>Kirche</strong>noberbaurat Dipl.-Ing. Hans-Otto Dierkes<br />

Dipl.-Ing. Joachim Benz<br />

Dipl.-Ing. Klaus Haßkerl<br />

Dipl.-Ing. Dieter H<strong>in</strong>z<br />

Nicole Kettenr<strong>in</strong>g<br />

Dorothea Schlender-Bobrowski<br />

Sachgebiet für Energieberatung, Heizungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> Verbrauchsdatenerfassung<br />

Dipl.-Ing. Hartmut Hanke<br />

Dipl.-Ing. Burkhard Müller<br />

Sachgebiet Arbeitssicherheit<br />

Dipl.-Ing. Siegfried Eyrich<br />

Re<strong>in</strong>hard Franke<br />

Helmut Krebs<br />

Josef Nill<strong>in</strong>g<br />

Serviceteam<br />

Elke Pfeifer<br />

Ursula Berleth<br />

Hiltrud Holz<br />

Petra Kaltwasser-Pipp<strong>in</strong>g


Babenhausen, Stadtkirche 19<br />

Bad Ems, Mart<strong>in</strong>skirche 22<br />

Bad Homburg, Gedächtniskirche 23<br />

Beilste<strong>in</strong>, Schlosskirche 32<br />

Birkenau, <strong>Kirche</strong> 30<br />

Breidenbach, <strong>Kirche</strong> 29<br />

Büd<strong>in</strong>gen, Marienkirche 21<br />

Büttelborn, <strong>Kirche</strong> 22<br />

Darmstadt, <strong>Kirche</strong>nverwaltung 27<br />

Frankfurt-Bockenheim,<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum 12<br />

Frankfurt-Bockenheim,<br />

Zentrum Verkündigung 13<br />

Frankfurt, Dornbuschkirche 11<br />

Frankfurt, Jugendkulturkirche 4<br />

Fraurombach, <strong>Kirche</strong> 18<br />

Friedberg, Stadtkirche 21<br />

Gießen, Geme<strong>in</strong>dezentrum 26<br />

Görsroth, Geme<strong>in</strong>dehaus 10<br />

Hachenburg, Schlosskirche 26<br />

Hackenheim, Alte <strong>Kirche</strong> 27<br />

Höchst Kloster, Tagungshaus 9<br />

Hohensolms, Jugendburg 11<br />

Kirch-Göns, Geme<strong>in</strong>dehaus 7<br />

Kronberg, Johanneskirche 16<br />

Leusel, <strong>Kirche</strong> 25<br />

Lich, Marienstiftskirche 15<br />

Löhnberg, <strong>Kirche</strong> 25<br />

Ma<strong>in</strong>z, Christuskirche 14<br />

Maxsa<strong>in</strong>, <strong>Kirche</strong> 24<br />

Maxsa<strong>in</strong>, Pfarrhaus 24<br />

Nieder-Seemen, <strong>Kirche</strong> 18<br />

Niederweidbach, Marienaltar 30<br />

Nochern, <strong>Kirche</strong> 32<br />

Oberhöchstadt, K<strong>in</strong>dergarten 7<br />

Ober-Ramstadt, Geme<strong>in</strong>dezentrum 8<br />

Oberursel, Geme<strong>in</strong>dezentrum 6<br />

Offenbach-Waldheim,<br />

<strong>Kirche</strong>nzentrum 5<br />

Oppenheim, St. Kathar<strong>in</strong>en-<strong>Kirche</strong> 20<br />

Ortenberg, Marienkirche 16<br />

Rod ander Weil, Geme<strong>in</strong>dehaus 10<br />

Schotten, Stadtkirche 17<br />

Ste<strong>in</strong>fischbach, Pfarrhaus 6<br />

Ste<strong>in</strong>heim, <strong>Kirche</strong> 23<br />

Weilburg, Schlosskirche 28<br />

Wiesbaden, R<strong>in</strong>gkirche 33<br />

Worms, Dreifaltigkeitskirche 31<br />

3


Frankfurt –Umbau der Peterskirche zur Jugendkulturkirche<br />

4<br />

Durch ihre vorteilhafte Lage nahe der Zeil<br />

eignet sich die Peterskirche besonders gut<br />

für e<strong>in</strong>e moderne, ökumenisch offene Jugend-Kultur-<strong>Kirche</strong>.<br />

Durch umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />

wird e<strong>in</strong> multifunktionaler<br />

Veranstaltungsraum für bis zu 1000 Personen<br />

geschaffen. Daneben wird die <strong>Kirche</strong><br />

e<strong>in</strong> Café, Sem<strong>in</strong>ar- <strong>und</strong> Büroräume sowie e<strong>in</strong>e<br />

Kapelle beherbergen. Extrem unterschiedliche<br />

Nutzungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>- <strong>und</strong> demselben<br />

Raum erfordern e<strong>in</strong> <strong>hohe</strong>s Maß anFlexibilität.<br />

Die Alltagsfunktionen werden im<br />

Seitenschiff gestapelt <strong>und</strong> haben sowohl visuellen<br />

Bezug nach außen als auch zum <strong>Kirche</strong>n<strong>in</strong>nenraum.<br />

Der große <strong>Kirche</strong>nraum ist<br />

durch die ortsveränderbaren E<strong>in</strong>bauten des<br />

Bartresens <strong>und</strong> der Bühne unterschiedlich<br />

nutzbar <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Größe veränderbar.<br />

Von der Decke abfahrbare, raum<strong>hohe</strong> Banner<br />

lassen spürbare Zonierungen zu, ohne<br />

den Hauptraum zu stören. Mehrschichtiges<br />

Gittergewebe ermöglicht vielschichtige Projektionen.<br />

Zentrales Gestaltungselement<br />

<strong>und</strong> Rückgrat des Konzeptes ist die so genannte<br />

Lichtwand: e<strong>in</strong>e ca. 400 m 2 große,<br />

beidseitig mit Licht bespielbare Trennung<br />

zwischen Veranstaltungsraum <strong>und</strong> dah<strong>in</strong>ter<br />

liegenden Nutzflächen.<br />

Bauherr: jugend-kultur-kirche<br />

sankt peter gGmbH, Frankfurt<br />

Architekt: 54f architekten +<strong>in</strong>genieure,<br />

Darmstadt<br />

Bau- <strong>und</strong> Liegenschaftsabteilung<br />

<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband<br />

Frankfurt: Klaus Weilmünster<br />

Bauzeit: 2004-2007


In der städtebaulichen Situation gruppieren<br />

sich Geme<strong>in</strong>dehaus, K<strong>in</strong>dertagesstätte <strong>und</strong><br />

Wohnhaus um e<strong>in</strong>en Platz. Während die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

<strong>und</strong> das Wohnhaus den abknickenden<br />

Verlauf der umgebenden Bebauung<br />

fortführen, betont das Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

durch se<strong>in</strong>e exponierte Stellung <strong>und</strong> den<br />

vorgestellten Glockenträger se<strong>in</strong>en sakralen<br />

Charakter.<br />

Die gesamte Anlage ist e<strong>in</strong>geschossig <strong>und</strong><br />

komplett <strong>in</strong> Holzständerbauweise errichtet.<br />

Die Wand- <strong>und</strong> Dachelemente wurden werkseitig<br />

vorgefertigt <strong>und</strong> auf der Baustelle <strong>in</strong><br />

kurzer Bauzeit montiert.<br />

In den Hauptachsen des Saales e<strong>in</strong>gestellte<br />

Stahlrahmen tragen die e<strong>in</strong>gelegten Dachelemente<br />

<strong>und</strong> übernehmen die Aussteifung<br />

des Gebäudes <strong>in</strong> Querrichtung. Zu Gunsten<br />

e<strong>in</strong>er klaren <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fachen L<strong>in</strong>ienführung im<br />

Innenraum s<strong>in</strong>d alle konstruktiven Bauteile<br />

<strong>in</strong> die Dämmebene von Dach <strong>und</strong> Wand <strong>in</strong>tegriert.<br />

E<strong>in</strong>e feuchtegesteuerte M<strong>in</strong>imallüftung<br />

sorgt zum e<strong>in</strong>en für e<strong>in</strong>en hygienischen<br />

Luftaustausch, zum anderen werden die<br />

beim Lüften entstehenden Wärmeverluste<br />

so ger<strong>in</strong>g wie möglich gehalten. Die Realisierung<br />

e<strong>in</strong>er ökologisch s<strong>in</strong>nvollen lowtech<br />

Architektur schlägt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen<br />

Bedarf an Heizenergie <strong>und</strong> niedrigen<br />

Unterhaltskosten nieder.<br />

KIRCHENRAUM<br />

Der städtebaulichen Absicht folgend bef<strong>in</strong>det<br />

sich der kreuzförmige Sakralraum zusammen<br />

mit dem Glockenturm an vorderster<br />

Stelle des Langhauses. Die anschließenden<br />

Räume, kle<strong>in</strong>er <strong>und</strong> großer<br />

Saal, können bei Bedarf zugeschaltet werden.<br />

Die Materialität von Holz wird <strong>in</strong>den Oberflächen<br />

des Innenraums, den E<strong>in</strong>bauten <strong>und</strong><br />

den Außenfassaden thematisiert. Die reduzierte<br />

Verwendung von Materialien sowie<br />

der Verzicht auf konstruktive Merkmale dienen<br />

der <strong>in</strong>tuitiven Wahrnehmung von Licht<br />

<strong>und</strong> Architektur.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong>r<br />

<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>deverband<br />

Offenbach<br />

Bauberatung: Gerd Lippisch<br />

Architekt: architektengruppe s+e+s,<br />

Mühlheim am Ma<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Bauzeit: 2002 -2003<br />

Offenbach-Waldheim –Neubau e<strong>in</strong>es <strong>Kirche</strong>nzentrums<br />

5


Ste<strong>in</strong>fischbach –Neubau e<strong>in</strong>es Pfarrhauses<br />

Oberursel –Neubau e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>dezentrums<br />

für die <strong>Evangelische</strong> Versöhnungsgeme<strong>in</strong>de<br />

6<br />

Das neue Pfarrhaus nutzt die Topografie<br />

des Hanggr<strong>und</strong>stückes. Die Wohnräume<br />

s<strong>in</strong>d nach Süden <strong>und</strong> Westen ausgerichtet.<br />

Die großzügige Verglasung wird für den solaren<br />

Wärmegew<strong>in</strong>n im W<strong>in</strong>ter genutzt <strong>und</strong><br />

gibt e<strong>in</strong>en w<strong>und</strong>erschönen Weitblick <strong>in</strong> das<br />

Talfrei. Durch den kompakten Gr<strong>und</strong>riss ist<br />

e<strong>in</strong> wirtschaftliches Verhältnis zwischen<br />

Baukörper <strong>und</strong> Wohnfläche gegeben. Die<br />

gewählte Konstruktion, gemauerte Außenwände<br />

<strong>und</strong> tragende Innenstützen, ermöglicht<br />

die freie, <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>teilung der<br />

Räume.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Ste<strong>in</strong>fischbach-Reichenbach<br />

Architekt: Reuter +Werr, Idste<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Fotos: Bernd Schuster, Hünstetten<br />

Bauzeit: 2003 -2004<br />

Mit se<strong>in</strong>en beiden differenziert gestalteten<br />

Baukörpern fügt sich der Neubau gut <strong>in</strong> die<br />

bestehende Bebauung e<strong>in</strong>. Die Straßenfassade<br />

zeigt klar se<strong>in</strong>e Bestimmung als evangelisches<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum.<br />

E<strong>in</strong> großflächig, teilweise über zwei Geschosse<br />

verglaster zentraler E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

mit Galerie auf der Vorplatzseite verb<strong>in</strong>det<br />

Hauptbaukörper mit Gottesdienstraum<br />

<strong>und</strong> Nebenbaukörper mit Küche,<br />

Haustechnik <strong>und</strong> Büro. Der Gottesdienstraum<br />

mit glaskünstlerisch gestalteter gebogener<br />

Apsiswand über zwei Geschosse ist<br />

mit dem Gruppenraum mittels flexibler<br />

Trennwand zusammenschaltbar. E<strong>in</strong> großzügiges<br />

Foyer erschließt die unterschiedlichen<br />

Nutzungsbereiche. Geme<strong>in</strong>deraum, Jugendraum,<br />

Archivraum <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>debüro r<strong>und</strong>en<br />

das Raumprogramm ab.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong><br />

Versöhnungsgeme<strong>in</strong>de Oberursel<br />

Architekt: Architektengruppe GHP, Oberursel<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Bauzeit: 2003 -2004


In e<strong>in</strong>em Wettbewerb wurde die architektonische<br />

Lösung für die bauliche Umsetzung<br />

des angestrebten pädagogischen Konzeptes<br />

gef<strong>und</strong>en. Der K<strong>in</strong>dergarten arbeitet mit<br />

dem „Offenen Konzept“, e<strong>in</strong>er weitgehenden<br />

Selbstbestimmung der K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> der<br />

Reggio-Pädagogik ,deren Schwerpunkt auf<br />

der S<strong>in</strong>nesschärfung <strong>und</strong> dem Erleben der<br />

Umwelt sowie des Mite<strong>in</strong>anders <strong>in</strong> der Natur<br />

liegt. Der Anbau gibt dem bereits bestehenden<br />

K<strong>in</strong>dergarten e<strong>in</strong>e neue, eigene Identität<br />

durch die Verwendung verschiedener natürlicher<br />

Baumaterialien <strong>und</strong> deren ästhetischem<br />

Zusammenspiel.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Oberhöchstadt<br />

Architekt: Kulla Architekten,<br />

Hattersheim am Ma<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Barbara Schmid<br />

Bauzeit: 2003<br />

Das neue Geme<strong>in</strong>dehaus sollte für die verschiedensten<br />

Aktivitäten der ländlichen <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

nutzbar se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> äußerst flexibles<br />

Raumangebot wird dieser Forderung<br />

gerecht. Das ane<strong>in</strong>er langen Dorfstraße liegende<br />

Gr<strong>und</strong>stück ist von Wiesen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

lockeren Ortsrandbebauung umgeben. Daher<br />

wurde bewusst e<strong>in</strong>e selbständige Form<br />

gewählt, die aus den <strong>in</strong>neren Vorgaben entwickelt<br />

worden ist <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Verb<strong>in</strong>dung<br />

zu den weiten Aussichten <strong>in</strong> der<br />

Ost-West-Ausrichtung ermöglicht. Leichtigkeit,<br />

Transparenz <strong>und</strong> Geborgenheit vermittelt<br />

die Gebäudeform von Geme<strong>in</strong>desaal<br />

<strong>und</strong> Foyer durch komplett verglaste Stirnseiten<br />

<strong>und</strong> geschwungene L<strong>in</strong>ienführung<br />

des Pultdaches <strong>und</strong> der Südwand. Dem<br />

schließt sich der geradl<strong>in</strong>ige Kubus für Nebenräume,<br />

Technik, Küche <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>em<br />

Gruppenraum an. Verstärkt wird der<br />

Gesamte<strong>in</strong>druck durch die Pfosten-Riegel-<br />

Konstruktion der Fassaden <strong>und</strong> die Gebäudehülle<br />

aus leichtem Alum<strong>in</strong>iumblech.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Kirch-Göns<br />

Architekt: Alexander Ehrenspeck, Fernwald<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Bauzeit: 2004<br />

Oberhöchstadt –Erweiterung des K<strong>in</strong>dergartens<br />

Kirch-Göns –<br />

Neubau e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>dehauses<br />

7


Ober-Ramstadt –<br />

Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des Geme<strong>in</strong>dezentrums "Prälat-Diehl-Haus"<br />

8<br />

Die <strong>in</strong>den 1950er Jahren mit e<strong>in</strong>em Großen<br />

Saal, Sitzungszimmer <strong>und</strong> Empore erweiterte<br />

ehemalige Hofreite war <strong>in</strong> die Jahre gekommen.<br />

Mit der aktuellen Sanierung sollte<br />

das Gebäude heutigen Bedürfnissen angepasst<br />

<strong>und</strong> die Erschließung auf die Südseite<br />

verlegt werden. Die Umstrukturierung erfolgte<br />

im behutsamen Umgang mit der ursprünglichen<br />

Architektur <strong>und</strong> dem Erhalt der<br />

maßstäblichen Proportionen. So tritt z.B.<br />

der neue W<strong>in</strong>dfang eigenständig vor die erhaltene<br />

Fassade <strong>und</strong> kennzeichnet die Bedeutung<br />

des Hauses lediglich durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

die Wand geschnittenes Kreuz. Der Küchenbereich<br />

wurde aus dem Kellergeschoss mit<br />

direktem Bezug zum jetzt teilbaren Großen<br />

Saal <strong>in</strong> das Erdgeschoss verlegt. Die Jugend<br />

erhielt im Untergeschoss, verb<strong>und</strong>en mit<br />

dem Lichthof, e<strong>in</strong>en neuen Bereich.<br />

Das vorgegebene Raumprogramm für das<br />

Dekanat wurde mit e<strong>in</strong>em neuen Baukörper<br />

<strong>in</strong> moderner Architektursprache realisiert.<br />

Es entstanden Büroräume, e<strong>in</strong> Sitzungszimmer<br />

sowie e<strong>in</strong>e großzügige kommunikative<br />

Halle mit Teeküche. Dank e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen<br />

Farbkonzeptes stehen Alt- <strong>und</strong> Neubau<br />

e<strong>in</strong>trächtig nebene<strong>in</strong>ander. Esdom<strong>in</strong>iert e<strong>in</strong><br />

erdverb<strong>und</strong>enes <strong>in</strong>tensives Rot den cremefarbenen<br />

Putz <strong>und</strong> die naturfarbene Holzverkleidung.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Ober-Ramstadt<br />

Architekt: Peter Würtenberger,<br />

Ober-Ramstadt<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Angela Gotthardt,<br />

Barbara Schmid<br />

Bauzeit: 2003 -2004


Kloster Höchst –Umbau <strong>und</strong> Sanierung des Tagungshauses<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong><br />

Das <strong>in</strong>se<strong>in</strong>en Ursprüngen aus dem 12. Jh.<br />

stammende Kloster steht als Gesamtanlage<br />

unter Denkmalschutz. Nach wechselvoller<br />

Geschichte wurde es <strong>in</strong> den 1950er Jahren<br />

zur Jugendbildungsstätte umgestaltet. Anlass<br />

für den erneuten Umbau <strong>und</strong> die Sanierung<br />

waren die nicht mehr zeitgemäße<br />

Ausstattung der Gästezimmer <strong>und</strong> Tagungsräume,<br />

die aktuellen brandschutztechnischen<br />

Anforderungen <strong>und</strong> vor allem die veraltete<br />

<strong>und</strong> desolate Haustechnik. Weitere<br />

Gründe waren schlechte Orientierungsmöglichkeiten<br />

für die Gäste, fehlende Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Gebäudeteilen<br />

<strong>und</strong> dadurch bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e sehr aufwändige<br />

Bewirtschaftung. Bei allen Maßnahmen<br />

sollten der Charme der Anlage, die<br />

unterschiedlichen Charaktere der Höfe erhalten<br />

<strong>und</strong> betont werden. Jetzt erschließt<br />

e<strong>in</strong> neues Foyer mit Treppen- <strong>und</strong> Aufzugsanlage<br />

<strong>in</strong> der Gebäudemitte die verschiedenen<br />

Bereiche wie Aula <strong>und</strong> Speisesaal im<br />

ehemaligen Refektorium. Weiter verfügt das<br />

Haus über e<strong>in</strong>en Raum der Stille sowie 118<br />

Betten <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zel- <strong>und</strong> Doppelzimmern mit<br />

Bad.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Nassau</strong><br />

Architekten: Kolb +Neumann, Darmstadt<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Otto Dierkes,<br />

Joachim Benz<br />

Bauzeit: 2003 -2004<br />

Fotos: Kolb +Neumann, Darmstadt<br />

9


Görsroth –Umnutzung e<strong>in</strong>er Scheune zum Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

Rod ander Weil –<br />

Durch den Umbau der alten Scheune nutzte<br />

die Geme<strong>in</strong>de die Chance, e<strong>in</strong> offenes Haus<br />

zu gestalten <strong>und</strong> gleichzeitig das Gebäude<br />

<strong>in</strong> das vorhandene Ortsbild e<strong>in</strong>zupassen.<br />

Die bestehende Gr<strong>und</strong>rissaufteilung <strong>in</strong> drei<br />

Zonen im Erdgeschoss <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en großen<br />

Raum im Obergeschoss (ehemalige Tenne)<br />

wurde <strong>in</strong> ihrem Charakter beibehalten. Die<br />

neuen, notwendigen Ergänzungen spielen<br />

mit dem reizvollen Kontrast von Alt <strong>und</strong><br />

Neu.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Görsroth<br />

Architekt: Reuter +Werr, Idste<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange, Steffen Theil<br />

Fotos: Bernd Schuster, Hünstetten<br />

Bauzeit: 2000<br />

Umnutzung <strong>und</strong> Erweiterung der Pfarrscheune zum Geme<strong>in</strong>dehaus<br />

10<br />

Die zum Ensemble des Kirchhofes gehörende<br />

Pfarrscheune sollte behutsam saniert<br />

<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>em Erweiterungsbau versehen<br />

werden, um e<strong>in</strong>e neue Nutzung als Geme<strong>in</strong>desaal<br />

zu ermöglichen. Die Orig<strong>in</strong>alsubstanz<br />

aus dem späten 18. Jh. konnte<br />

hierzu weitgehend erhalten bleiben. Die<br />

B<strong>und</strong>wände <strong>und</strong> liegenden Stühle haben ihre<br />

ursprüngliche Tragefunktion im Zusammenhang<br />

mit dem Gesamttragwerk vollständig<br />

behalten. Die typische sechsteilige<br />

Gr<strong>und</strong>struktur der Scheune bleibt durch die<br />

Angliederung des Erweiterungsbaus ungestört.<br />

Die ehemalige Tenne thematisiert die<br />

mittige Durchfahrt als Foyer mit halböffentlichem<br />

Charakter. Der Saal wird giebelseitig<br />

durch große Doppelflügeltüren großzügig<br />

belichtet <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er äußeren Gestalt<br />

bewusst schlicht gehalten. Die Ausfachung<br />

des Holztragwerks erfolgte <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

mit Lehmbaustoffen.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Rod an der Weil<br />

Architekt: Architektengruppe GHP, Oberursel<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Bauzeit: 2003 -2004


Die aus den 1960er Jahren stammende Dornbuschkirche<br />

sollte aufgr<strong>und</strong> des extremen<br />

Rückganges an Gottesdienstbesuchern verkle<strong>in</strong>ert<br />

oder abgerissen werden. Durch Planungsstudien<br />

konnte nachgewiesen werden,<br />

dass e<strong>in</strong> Teilabbruch die beste Lösung darstellt.<br />

Städtebaulich verbleibt e<strong>in</strong> räumlich<br />

<strong>und</strong> funktional <strong>in</strong>taktes Ensemble –bestehend<br />

aus Geme<strong>in</strong>dezentrum, "Restkirche"<br />

<strong>und</strong> Turm; es entsteht e<strong>in</strong> neuer Kirchplatz<br />

mit großem öffentlichen Potential. Der<br />

geräumige Altarbereich bzw. Chor verbleibt<br />

als alte/ neue <strong>Kirche</strong>.<br />

Die nach dem Abbruch offen verbliebene<br />

Baukörperseite wird mit e<strong>in</strong>er neuen Wand<br />

bzw. Fassade verschlossen, die durch Stanzungen<br />

<strong>und</strong> Abdrücke der "alten" <strong>Kirche</strong> –<br />

d.h. der entfernten baulichen Elemente wie<br />

E<strong>in</strong>gangsfassade, Altar <strong>und</strong> Empore – aus<br />

der Fläche heraus zu e<strong>in</strong>er plastischen<br />

Struktur verformt wird. Auf dem Platz wird<br />

der Gr<strong>und</strong>riss der abgebrochenen <strong>Kirche</strong><br />

wiedergegeben.<br />

Frankfurt –Rückbau der Dornbuschkirche<br />

Bauherr: Ev. Regionalverband Frankfurt<br />

Architekten: Meixner, Schlüter Wendt,<br />

Frankurt/Ma<strong>in</strong><br />

Bau- <strong>und</strong> Liegenschaftsabteilung Ev. Regionalverband<br />

Frankfurt: Klaus Weilmünster<br />

Bauzeit: 2003 -2005<br />

<strong>Evangelische</strong> Jugendburg Hohensolms mit Kulturzentrum Regenbogenhalle<br />

Die als <strong>Evangelische</strong> Jugendbildungsstätte<br />

genutzte <strong>und</strong> aus dem 14.Jh. stammende,<br />

denkmalgeschützte Burg Hohensolms war<br />

im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e zeitgemäße Nutzung zu<br />

sanieren. Das bisher ungenutzte Stall- <strong>und</strong><br />

Scheunengebäude "Regenbogenhalle" wurde<br />

zur Vervollständigung des Bildungsangebots<br />

zum Kulturzentrum mit Tonstudio, Räumen<br />

für Musikproben <strong>und</strong> Besprechungen,<br />

"Internetcafé" <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em multifunktionalen<br />

Saal ausgebaut.<br />

E<strong>in</strong> angebautes neues Foyer mit Treppenhaus,<br />

Aufzug <strong>und</strong> Begegnungszone erschließt<br />

die bisher nicht <strong>in</strong>tern verb<strong>und</strong>enen<br />

Geschosse.<br />

Soweit möglich wurden alle alten historischen<br />

Bauteile bewahrt <strong>und</strong> fachgerecht restauriert.<br />

Alle erforderlichen neuen Bauteile<br />

<strong>und</strong> statischen Elemente wurden als deutlich<br />

zum 21. Jh. gehörend gestaltet. Die bewusste<br />

Verwendung "moderner Materialien"<br />

wie Stahl <strong>und</strong> Glas, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den<br />

auch früher schon <strong>in</strong> der Burg verbauten<br />

Hölzern <strong>und</strong> Naturste<strong>in</strong>en, schuf zusammen<br />

mit den gewählten Detailausbildungen e<strong>in</strong><br />

besonderes Spannungsfeld zwischen alt<br />

<strong>und</strong> neu.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong><br />

Architekt: Re<strong>in</strong>er Bierbach, Herborn<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Otto Dierkes,<br />

Klaus Haßkerl, Dieter H<strong>in</strong>z<br />

Bauzeit: 2001 -2003<br />

11


Frankfurt-Bockenheim –Neubau e<strong>in</strong>es Geme<strong>in</strong>dezentrums mit Umgestaltung<br />

<strong>und</strong> Sanierung der St. Jakobskirche<br />

12<br />

Die Zusammenführung von bisher über mehrere<br />

Orte verteilter E<strong>in</strong>richtungen der <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

unmittelbar bei der historischen<br />

Jakobskirche sollte e<strong>in</strong>en Identifikationsgew<strong>in</strong>n,<br />

aber auch erhebliche Vorteile <strong>in</strong><br />

funktionaler <strong>und</strong> betriebswirtschaftlicher H<strong>in</strong>sicht<br />

bewirken. So entstand e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />

Geme<strong>in</strong>de-Zentrum, das Bauwerke aus drei<br />

Epochen verzahnt: das moderne Geme<strong>in</strong>dezentrum,<br />

den historischen Kirchturm von<br />

1853 <strong>und</strong> das nach dem Krieg wieder errichtete<br />

Gotteshaus, das auf e<strong>in</strong>em Vorläuferbau<br />

aus dem 14. Jh. fußt.<br />

Das Geme<strong>in</strong>dehaus mit zweckmäßigem<br />

Raumprogramm wurde an den historischen<br />

Turm der Jakobskirche angebaut. E<strong>in</strong>e gläserne<br />

E<strong>in</strong>gangshalle dient als zentrale Erschließung,<br />

als B<strong>in</strong>deglied zwischen Alt <strong>und</strong><br />

Neu. E<strong>in</strong> frei durch den Luftraum der Halle<br />

gespannter Steg verb<strong>in</strong>det im Obergeschoss<br />

den Neubau mit dem Turm. Dessen archaisch<br />

wirkende Mauern aus Naturste<strong>in</strong> wurden freigelegt,<br />

Spuren der wechselvollen Vergangenheit<br />

bewusst sichtbar belassen. Alle E<strong>in</strong>bauten<br />

<strong>und</strong> Möbel wurden speziell für diese Gebäude<br />

entworfen. Der neu gestaltete Vorplatz<br />

mit Rampen, Sitzmauern <strong>und</strong> Stufen öffnet<br />

die Anlage zum städtischen Platz <strong>und</strong> lädt<br />

zum Verweilen <strong>und</strong> Festefeiern e<strong>in</strong>. Offenheit<br />

<strong>und</strong> leichte Zugänglichkeit entsprechen dem<br />

heutigen Selbstverständnis der Geme<strong>in</strong>de.<br />

Mit der Umgestaltung der St. Jakobskirche<br />

fand die Geme<strong>in</strong>defusion ihren Abschluss.<br />

Der gesamte <strong>Kirche</strong>nraum e<strong>in</strong>schließlich des<br />

neuen Altarbereiches lässt sich, jetzt ebenerdig,<br />

mit ger<strong>in</strong>gem Aufwand verändern <strong>und</strong><br />

den vielfältigen (auch profanen) Nutzungen<br />

anpassen. E<strong>in</strong>e flexible E<strong>in</strong>zelbestuhlung ersetzt<br />

die festen Bankreihen. Die Orgel- <strong>und</strong><br />

Sängerempore wurde unter Beibehaltung<br />

großer Teile der tragenden Konstruktion<br />

komplett umgebaut, so dass sie wieder ausreichenden<br />

Platz für den <strong>Kirche</strong>nchor bietet.<br />

Das verwandelbare Altar-Retabel aus Metallgewebe<br />

dient gleichzeitig der Raumakustik.<br />

Neue Glasfenster von Saskia Schulz ergänzen<br />

die wertvollen Crodel-Fenster der 1950er Jahre.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong>r Regionalverband Frankfurt<br />

Architekten: Gottste<strong>in</strong> Architekten mit Architekturbüro<br />

Nieper <strong>und</strong> Partner, Darmstadt<br />

Bau- <strong>und</strong> Liegenschaftsabteilung Ev. Regionalverband<br />

Frankfurt: Thomas Voigtländer<br />

Fotos: Madjid Asghari<br />

Bauzeit: 2002-2005


Die imZeichen zurückgehender Mitgliederzahlen<br />

aufgegebene Markuskirche wurde für<br />

das Zentrum Verkündigung vorgesehen, <strong>in</strong><br />

dem mehrere Fachabteilungen <strong>und</strong> Handlungsfelder<br />

der EKHN zusammengefasst<br />

s<strong>in</strong>d. Im ehemaligen großen <strong>Kirche</strong>nschiff<br />

s<strong>in</strong>d alle Raumelemente der sakralen <strong>und</strong><br />

geme<strong>in</strong>schaftlichen Nutzungen untergebracht:<br />

der neue, deutlich kle<strong>in</strong>ere Sakralraum,<br />

e<strong>in</strong> Foyer für die Raumverteilung, die<br />

Bibliothek <strong>und</strong> der Meditationsraum. Der<br />

<strong>Kirche</strong>nbaukörper wurde zwischen den alten<br />

Strebepfeilern auf der Ost- <strong>und</strong> Westseite<br />

geöffnet, um Licht <strong>in</strong>s Innere zubr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong><br />

damit auch den ehemaligen Lichtzustand<br />

der Jugendstilkirche wieder herzustellen.<br />

Dabei kragt die Bibliothek <strong>in</strong> das Volumen<br />

des <strong>Kirche</strong>nraumes <strong>und</strong> bildet damit den<br />

kreuzförmigen Gr<strong>und</strong>riss. Die Anbauten für<br />

die Verwaltungs- <strong>und</strong> Gruppenräume formieren<br />

sich um die Lichthöfe.<br />

Im Inneren der <strong>Kirche</strong> wird Profilbauglas für<br />

die Abtrennung, z.B. zwischen <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong><br />

Bibliothek, e<strong>in</strong>gesetzt. Damit wird durch die<br />

gleiche Materialität wie die der Außenwände<br />

e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen den neuen Anbauten<br />

<strong>und</strong> der <strong>Kirche</strong> hergestellt. Durch die<br />

Verwendung von opaken <strong>und</strong> transluzenten<br />

Baustoffen, durch die Überlagerung von Materialien<br />

wie Glas, Gewebe <strong>und</strong> Textilien<br />

wird das Tageslicht durch verschiedene<br />

Schichten <strong>und</strong> Räume bis <strong>in</strong>s Innere des <strong>Kirche</strong>nraums<br />

geführt <strong>und</strong> gefiltert. Je nach Tageslicht<br />

entstehen unterschiedliche Reflexionen<br />

<strong>und</strong> Lichtstimmungen. Hierdurch erhält<br />

der <strong>Kirche</strong>nraum se<strong>in</strong>e sakrale Anmutung.<br />

Frankfurt-Bockenheim –<br />

Umbau der Markuskirche zum Zentrum Verkündigung<br />

Bauherr/Projektleitung : Ev. Regionalverband Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

Nutzer : <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong>, Darmstadt<br />

Architekt /Generalplaner : pfeifer. kuhn. architekten –Feiburg<br />

Statik: Ingenieurbüro Schlier u. Partner, Darmstadt<br />

Bau- <strong>und</strong> Liegenschaftsabteilung<br />

Ev. Regionalverband Frankfurt: Steffen Theil<br />

Fotos: Ruedi Walti –Basel /Schweiz<br />

Planungs- <strong>und</strong> Bauzeit : 2000 -2005<br />

13


Ma<strong>in</strong>z –<br />

Gesamtsanierung der Christuskirche<br />

14<br />

Die Christuskirche wurde nach Plänen des<br />

Ma<strong>in</strong>zer Stadtbaumeisters Eduard Kreyssig<br />

zwischen 1896 <strong>und</strong> 1903 als Zentralbau<br />

nach dem Vorbild des kurz zuvor entstandenen<br />

Berl<strong>in</strong>er Doms erbaut. Mit dem Wiederaufbau<br />

nach dem zweiten Weltkrieg erfuhr<br />

der ursprüngliche Vierungsraum e<strong>in</strong>e<br />

Umdeutung als Zentralraum. Im Zuge sich<br />

wandelnder liturgischer Konzepte genügten<br />

diese räumlichen Lösungen immer weniger<br />

den Ansprüchen der Nutzer. Zugleich nahm<br />

die Bedeutung als Veranstaltungsort für<br />

Konzerte <strong>und</strong> Ausstellungen kont<strong>in</strong>uierlich<br />

zu. Der aktuelle Innenumbau umfasst deshalb<br />

auch e<strong>in</strong>e räumliche Erweiterung durch<br />

den Teilausbau des Untergeschosses. Die<br />

Umgestaltung des <strong>Kirche</strong>nraums orientiert<br />

sich an der Lage der neuen Pr<strong>in</strong>zipalstücke,<br />

an den Anforderungen e<strong>in</strong>er flexiblen Nutzbarkeit<br />

<strong>und</strong> an raumakustischen Erfordernissen.<br />

Das zur Raummitte gekrümmte<br />

Chorpodest wurde abgebrochen <strong>und</strong> wieder<br />

mit geraden Stufen aufgebaut, die vermauerten<br />

Pfeiler geöffnet, die Trennwand<br />

zur Vorkirche umgebaut sowie Fußboden,<br />

elektrische Ausstattung <strong>und</strong> Bestuhlung erneuert.<br />

Im Rahmen der Baumaßnahmen wurden<br />

Fassaden <strong>und</strong> Bauzier gere<strong>in</strong>igt <strong>und</strong> denkmalgerecht<br />

<strong>in</strong>stand gesetzt. Die Kupferdeckungen<br />

auf der Kuppel, den Kranzgesimsen,<br />

Balustraden <strong>und</strong> im Glockenraum<br />

wurden erneuert. Frisch vergoldet erstrahlt<br />

die Kupferverkleidung des Kuppelkreuzes<br />

aus der Bauzeit <strong>in</strong> neuem Glanz.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong><br />

Christuskirchengeme<strong>in</strong>de Ma<strong>in</strong>z<br />

Bauberatung: Alfred Holetzke<br />

Architekt: B<strong>in</strong>genheimer, Hädler,<br />

Schmil<strong>in</strong>sky, BHS, Darmstadt<br />

Baureferat EKHN: Dieter Blechschmidt,<br />

Hans Mittmann<br />

Georg Weber,<br />

Wolfgang Feilberg<br />

Fotos, <strong>in</strong>nen: Ralf Heidenreich, Offenbach<br />

Bauzeit: 1998 –2003 (Außensanierung)<br />

Bauzeit: 2002 –2004 (Innensanierung)


Das im16. Jh. entstandene Bauwerk gilt als<br />

die letzte mittelalterliche Hallenkirche <strong>Hessen</strong>s.<br />

Zwei schmale Seitenschiffe bilden e<strong>in</strong>en<br />

Umgang um den Chorraum, e<strong>in</strong>e überputzte<br />

Holztonne deckt das Mittelschiff. Die<br />

letzte Renovierung erfolgte <strong>in</strong> den 1950er<br />

Jahren, daher war es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

dass sich die Farbgebung <strong>in</strong>zwischen als<br />

grau <strong>in</strong> grau darstellte <strong>und</strong> z.B. die Renaissance-Rollwerkmalereien<br />

kaum noch erkennbar<br />

waren. Untersuchungen an den<br />

signifikanten Stellen des Baukörpers führten<br />

immer wieder auf die Spur der ältesten,<br />

aus der Erbauungszeit um 1500 stammenden<br />

Farbfassung. Deren Farbkonzeption beruht<br />

ausschließlich auf der Unterstreichung<br />

der architektonischen Gliederung mittels e<strong>in</strong>er<br />

Graufassung auf allen Werkste<strong>in</strong>en, Arkadbögen,<br />

Scheidebögen, Pfeilern, Rippen,<br />

Maßwerken <strong>und</strong> Fensterlaibungen. Die systematische,<br />

Werkste<strong>in</strong> unterstützende, helle<br />

Fugenmalerei verb<strong>in</strong>det Farbfassung <strong>und</strong><br />

Architektur. Umdie Raumwirkung der gotischen<br />

Hallenkirche zu betonen, entfernte<br />

man die Banke<strong>in</strong>bauten <strong>in</strong> den Seitenschiffen,<br />

nivellierte den Fußboden <strong>und</strong> stellte<br />

weitestgehend die ursprüngliche Farbfassung<br />

wieder her, wobei die Rollmalereien<br />

lediglich e<strong>in</strong>er gründlichen Re<strong>in</strong>igung bedurften.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong><br />

Marienstiftsgeme<strong>in</strong>de, Lich<br />

Architekt: Architekt-In-Duo,<br />

Marion Krimmel +<br />

Katja Hartmann, Ober-Mörlen<br />

Restaurator: Karl-Bernd Beierle<strong>in</strong>, Marburg<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange, Heike L<strong>in</strong>ke<br />

Bauzeit: 2002<br />

Lich –<br />

Innenrestaurierung der Marienstiftskirche<br />

15


Ortenberg –Gesamtsanierung der Marienkirche<br />

16<br />

Der ursprünglich romanische <strong>Kirche</strong>nbau<br />

wurde <strong>in</strong> der seltenen Form e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>schiffigen<br />

Anlage mit Querhaus errichtet. Im 14.<br />

Jh. entstand der Chor <strong>und</strong> im 15. Jh. erfolgte<br />

e<strong>in</strong>e Erweiterung um die beiden Seitenschiffe.<br />

Der Innenraum ist <strong>in</strong> mehreren späteren<br />

Umbauphasen gestaltet worden <strong>und</strong><br />

vermittelt den typisch gotischen Raume<strong>in</strong>druck<br />

e<strong>in</strong>es Licht durchfluteten, <strong>in</strong> die Höhe<br />

strebenden Raumes.<br />

Nach Abschluss der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen<br />

an der Baukonstruktion<br />

war für die Neugestaltung des Innenraumes<br />

die Wiederherstellung der Farbfassungen<br />

beispielsweise der Gewölbemalereien <strong>und</strong><br />

die Gestaltung der Ausstattungselemente<br />

von besonderer Bedeutung. Im Zuge e<strong>in</strong>er<br />

neuen Nutzungskonzeption des gesamten<br />

<strong>Kirche</strong>nraumes auch für profane kulturelle<br />

Veranstaltungen, konnte das Turmuntergeschoss<br />

nutzbar gemacht werden. Vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> erfuhr die gesamte Haustechnik,<br />

besonders die Lichtgestaltung, e<strong>in</strong>e<br />

zeitgemäße Erneuerung. Die Neugestaltung<br />

der Außenanlagen macht die <strong>Kirche</strong> im<br />

Stadtraum wieder erlebbar.<br />

Bauherr: Ev. <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Ortenberg<br />

Architekt: Claus Giel, Dieburg<br />

Restaurator: Michael Hangleiter, Otzberg<br />

Statik: Marks +Zimmermann, Siegen<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange, Joachim Sykalla<br />

Bauzeit: 2003 -2007<br />

Kronberg –Dach- <strong>und</strong> Dachkonstruktionssanierung der Johanneskirche<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

St. Johann, Kronberg<br />

Architekt: Architekturbüro He<strong>in</strong>rich, Dornburg<br />

Statik: Hans Benn<strong>in</strong>ghoven, Frankfurt<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Barbara Schmid<br />

Bauzeit: 2003<br />

Langjähriger Wassere<strong>in</strong>trag durch die<br />

schadhafte Schiefere<strong>in</strong>deckung hatte den<br />

aus Nadelholz gefertigten gotischen<br />

Dachstuhl stark geschädigt. Bei der erforderlichen<br />

Sanierung war besonders auf den<br />

Schutz der reichen Bemalung aus dem 17<br />

Jh. auf der raumseitigen Brettverschalung<br />

e<strong>in</strong>er Holztonnen-Decke über dem <strong>Kirche</strong>nschiff<br />

zuachten. Nach Abbruch der Dache<strong>in</strong>deckung<br />

dichteten die Zimmerleute das<br />

Dach am Ende e<strong>in</strong>es jeden Arbeitstages mit<br />

Folie wieder sicher ab. Zur Sanierung wurden<br />

alle geschädigten Hölzer durch neue<br />

Bauteile <strong>in</strong> gleicher Form <strong>und</strong> gleichem<br />

Querschnitt ersetzt. Zug umZug erfolgte die<br />

Ertüchtigung der Knotenpunkte der Konstruktionshölzer.<br />

Nach der statischen Sicherung<br />

erfolgte die E<strong>in</strong>deckung der Dachflächen<br />

mit Deutschem Schiefer <strong>in</strong> Altdeutscher<br />

Deckung.


Die evangelische Stadtkirche Schotten<br />

(ehemalige Wallfahrtskirche Unserer Lieben<br />

Frau) wurde <strong>in</strong> den Jahren 1966/67 (<strong>in</strong>nen)<br />

<strong>und</strong> 1970-1978 (außen) umfassend saniert.<br />

Im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen<br />

erfolgten verschiedene E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> die<br />

Dachkonstruktionen über <strong>Kirche</strong>nschiff <strong>und</strong><br />

Chor.<br />

Durch die vielfältigen Verschneidungen der<br />

Dachgeometrie des Rhombendaches kam<br />

es <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit se<strong>in</strong>erzeit nicht fachgerecht<br />

ausgeführten Reparaturmaßnahmen<br />

an der Dachkonstruktion fortwährend<br />

zum Wassere<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong>folge von Undichtigkeiten,<br />

<strong>in</strong>sbesondere an den Kehlen <strong>und</strong><br />

Dachverschneidungen. Dieser Wassere<strong>in</strong>tritt<br />

führte im Laufe der letzten Jahrzehnte zu<br />

umfassenden Schädigungen der Tragglieder<br />

des Dachstuhls sowie angrenzender Bereiche<br />

der Mauerwerkskonstruktion <strong>und</strong> der<br />

Gewölbe.<br />

Die dadurch auftretenden Schäden wurden<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit häufig durch lokale<br />

Reparatur- <strong>und</strong> Flickmaßnahmen behoben,<br />

ohne die Schadensursachen zu beseitigen.<br />

Es zeigten sich neben den Schädigungen<br />

des Holzwerkes der Dachkonstruktion <strong>in</strong>sbesondere<br />

flächiger mikrobiologischer Befall<br />

der Gewölbekonstruktion sowie der<br />

Raumschale.<br />

Da die gravierendsten Schäden im Bereich<br />

des Dachstuhles über dem <strong>Kirche</strong>nschiff zu<br />

f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> sämtliche Kehlbereiche <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich konstruktiv mangelhaft ausgeführt<br />

waren, wurde das Dachtragwerk <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em<br />

ersten Bauabschnitt erneuert.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten Bauabschnitt wurden die<br />

Dachtragwerke des westlichen Walmdaches<br />

<strong>und</strong> über dem Chor <strong>in</strong> situ zimmermannsmäßig<br />

<strong>in</strong>stand gesetzt. Die Türme im Südwesten<br />

<strong>und</strong> Norden wurden ebenfalls konstruktiv<br />

überarbeitet.<br />

Alle Dachflächen wurden neu verschiefert,<br />

die Dachentwässerung <strong>in</strong> Kupfer erneuert.<br />

Schotten –Sanierung des Dachtragwerks der Stadtkirche<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Schotten<br />

Architekt: Sichau &Walter, Fulda<br />

Statik: VHT, Ulrich Grimm<strong>in</strong>ger, Darmstadt<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Joachim Sykala<br />

Bauzeit: 2003 –2004<br />

17


Fraurombach –Sanierung <strong>Kirche</strong>nschiff <strong>und</strong> Chordach der <strong>Kirche</strong><br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Fraurombach<br />

Architekt: Sichau <strong>und</strong> Walter, Fulda<br />

Statik: VHT, Ulrich Grimm<strong>in</strong>ger, Darmstadt<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange, Heike L<strong>in</strong>ke<br />

Bauzeit: 2000 –2002<br />

Nieder-Seemen – Gesamtsanierung der <strong>Kirche</strong><br />

18<br />

Die ehemalige Wallfahrtskirche Liebfrauen mit<br />

schlichtem romanischen Schiff stammt <strong>in</strong> ihren<br />

Ursprüngen aus dem 12. Jh. Später erhielt sie<br />

zur Unterbr<strong>in</strong>gung von Pilgern e<strong>in</strong> aufgesetztes<br />

Fachwerkobergeschoss sowie e<strong>in</strong>en Anbau für<br />

die Sakristei. An der gesamten Primärkonstruktion<br />

des Dachstuhles aus dem 16. Jh. zeigten<br />

sich gravierende Schäden. Zur Instandsetzung<br />

wurde das geschädigte Holztragwerk gemäß<br />

dem orig<strong>in</strong>alen Vorbild weitgehend konstruktiv<br />

repariert. Die Zimmerarbeiten wurden <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit konservatorischen Maßnahmen<br />

am Mauerwerk ausgeführt. Der geschlossene,<br />

überkommene Gesamtzustand der Orig<strong>in</strong>alkonstruktion<br />

des Dachtragwerks sowie die romanischen<br />

<strong>und</strong> gotischen Putz- <strong>und</strong> Fugmörtel der<br />

Chorscheidewand des <strong>Kirche</strong>nschiffs s<strong>in</strong>d von<br />

besonderer Qualität. Hier erfolgten konservatorische<br />

Sicherungsmaßnahmen. Die Mauerkronen<br />

konnten durch Verfüll-, Ergänzungs-, Vernadelungs-<br />

<strong>und</strong> Mauerarbeiten konstruktiv <strong>in</strong>stand<br />

gesetzt werden. Die Raumschale des<br />

Chores wurde durch Sicherungsmaßnahmen<br />

geschützt. Nach Abschluss der Arbeiten am<br />

Dachstuhl erfolgte die Wiedere<strong>in</strong>deckung des<br />

Daches, wobei Fehlstellen ausgebessert, Dachentwässerung<br />

<strong>und</strong> Blitzschutz neu verlegt wurden.<br />

Die neue Elektrotechnik mit Beleuchtung<br />

konnte im Dachraum <strong>in</strong>stalliert werden.<br />

Die evangelische <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> Nieder-Seemen<br />

ist e<strong>in</strong> spätgotischer Saalbau mit rechteckigem,<br />

leicht im W<strong>in</strong>kel versetzten Chor. <strong>Kirche</strong>nraum<br />

<strong>und</strong> Chor haben als oberen Abschluss<br />

e<strong>in</strong>e durchgehende Holzbalkendecke.<br />

In der Mitte des steilen Satteldaches<br />

erhebt sich der Turm <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Dachreiters<br />

mit barocker Turmhaube. Der Standort<br />

des Bauwerkes an hochwassergefährdeter<br />

Stelle <strong>in</strong> unmittelbarer Nähe des Seemenbaches<br />

führte über die Jahrh<strong>und</strong>erte immer<br />

wieder zu Schäden <strong>und</strong> Schädl<strong>in</strong>gsbefall auf<br />

Gr<strong>und</strong> anhaltender Durchfeuchtung. Neuerlich<br />

zu sanieren waren daher die Deckenkonstruktion,<br />

die Dachkonstruktion, das<br />

Mauerwerk, Außen- <strong>und</strong> Innenputz, die F<strong>und</strong>amente<br />

<strong>und</strong> Außenanlagen sowie die Heizung.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Nieder-Seemen<br />

Architekt: Re<strong>in</strong>hold Melzer, Büd<strong>in</strong>gen<br />

Restaurator: Stefan Klöckner, Gelnhausen<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange, Joachim Sykala<br />

Bauzeit: 2003


Ihre heutige Form erhielt die Stadtkirche im<br />

15. Jh., erfuhr jedoch mehrfach gr<strong>und</strong>legende<br />

Umgestaltungen, besonders im Inneren.<br />

Dies führte zu der letztlich so unbefriedigenden<br />

Raumwirkung, die es bei der letzten<br />

auch statisch <strong>und</strong> raumklimatisch erforderlichen<br />

Maßnahme zu sanieren galt.<br />

Das Innenniveau im Langhaus wurde auf<br />

den Stand von 1475 abgesenkt, verb<strong>und</strong>en<br />

mit der Tieferlegung des angrenzenden<br />

Straßenniveaus <strong>und</strong> des Marktplatzes. Der<br />

Glockenstuhl im Turm wurde um e<strong>in</strong>e Ebene<br />

tiefer gelegt. Damit war die denkmalgerechte<br />

Sanierung des Turmdachstuhls möglich.<br />

Parallel dazu erfolgte der Austausch<br />

des alten Zementputzes durch e<strong>in</strong>en offenporigen<br />

Kalkputz. Detailgenau erfolgte die<br />

Sanierung des Dachstuhls über Chor <strong>und</strong><br />

Langhaus. Der barocke Dachreiter über<br />

dem Weste<strong>in</strong>gang erhielt wieder die historisch<br />

überlieferte offene Laterne mit e<strong>in</strong>er<br />

Glocke. Der schiefe Turm konnte <strong>in</strong> situ repariert<br />

<strong>und</strong> stabilisiert werden. Im Inneren<br />

wurde e<strong>in</strong> neuer Bodenaufbau mit Sandste<strong>in</strong>plattenbelag<br />

hergestellt. Die farbliche<br />

Neufassung des Innenraumes erfolgte nach<br />

historischen Bef<strong>und</strong>en.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Babenhausen<br />

Architekt: Claus Giel, Dieburg<br />

Statik: Marks +Zimmermann, Siegen<br />

Restaurator: Michael Hangleiter, Otzberg<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Angela Gotthardt<br />

Bauzeit: 2001 -2006<br />

Babenhausen –Sanierung der Stadtkirche<br />

19


Oppenheim –<br />

Gesamtsanierung der St. Kathar<strong>in</strong>en-<strong>Kirche</strong><br />

20<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

St. Kathar<strong>in</strong>en, Oppenheim<br />

Architekt: He<strong>in</strong>rich Jost, Lambrecht<br />

Statik: Dr.-Ing. O. Schwab u.<br />

Dipl.-Ing. Lemke, Köln<br />

Restaurator: Vitus Wurmdobler, Erbes-Büdesheim<br />

Landschaftsarchitekt<strong>in</strong>: Stella Junker-Mielke, Worms<br />

Baureferat der EKHN: Dieter Blechschmidt,<br />

Hans Mittmann, Georg Weber,<br />

Wolfgang Feilberg<br />

Bauzeit: 1996 -2006<br />

Die im13. bis 15. Jh. erbaute <strong>Kirche</strong> St. Kathar<strong>in</strong>en<br />

fand <strong>in</strong> der jüngeren Vergangenheit<br />

Aufnahme <strong>in</strong> verschiedene nationale <strong>und</strong> <strong>in</strong>ternationale<br />

Baudenkmal-Forschungs- <strong>und</strong><br />

Förderprogramme, die kont<strong>in</strong>uierliche qualitätvolle<br />

Sanierungsarbeiten unterstützen.<br />

Besonders die Restaurierung der mittelalterlichen<br />

Farbverglasungen der Fenster<br />

konnte dabei auf f<strong>und</strong>ierte Forschungsergebnisse<br />

aufbauen.<br />

Die Neudeckung <strong>und</strong> Sanierung der Dächer,<br />

zusammen mit der Herstellung e<strong>in</strong>er funktionsfähigen<br />

Wasserableitung zum Schutz<br />

des Bauwerks <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Bauzier waren<br />

schon von jeher e<strong>in</strong>e vordr<strong>in</strong>gliche <strong>und</strong><br />

auch kostspielige Aufgabe aller Erhaltungsmaßnahmen.<br />

Die <strong>in</strong>den 1930er Jahren zuletzt<br />

durchgeführte Komplettsanierung aller<br />

Dachflächen war unter heutigen Gesichtspunkten<br />

nicht fachgerecht durchgeführt<br />

worden <strong>und</strong> daher bereits wieder desolat,<br />

so dass die gesamte Dachfläche mit Altlayer<br />

Schiefer <strong>in</strong> altdeutscher Deckung erneuert<br />

werden musste.<br />

Es s<strong>in</strong>d nicht nur die noch teilweise gut erhaltenen<br />

bauzeitlichen Maßwerkteile aus<br />

dem 14. Jh., sondern auch die bei den<br />

großen Restaurierungen des 19. Jh. <strong>und</strong> zwischen<br />

1934-37 e<strong>in</strong>gebrachten Architekturteile,<br />

die <strong>in</strong>zwischen mehr oder m<strong>in</strong>der stark<br />

<strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogen worden waren.<br />

Das Baumaterial, Buntsandste<strong>in</strong> aus dem<br />

Raum Miltenberg, war aufgr<strong>und</strong> unzureichender<br />

Widerstandsfähigkeit gegen Witterungse<strong>in</strong>flüsse<br />

an vielen Stellen sanierungsbedürftig.<br />

H<strong>in</strong>zu kamen sämtliche Arbeiten<br />

zur Wiederherstellung der verputzten Fassadenflächen.<br />

Zur Wiedergew<strong>in</strong>nung der mittelalterlichen<br />

Raumfassung des Westchores <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Rekonstruktion<br />

des Raume<strong>in</strong>drucks des 19. Jh.<br />

im Langhaus, im Querhaus <strong>und</strong> im Ostchor<br />

kamen auch im Innenraum Ste<strong>in</strong>metze, Maler,<br />

Restauratoren <strong>und</strong> andere Fachleute<br />

zum Zuge. Die Haustechnik wurde komplett<br />

erneuert. Den Abschluss der Maßnahme bildete<br />

der Neubau e<strong>in</strong>es Funktionsgebäudes<br />

sowie die Wiederherstellung der Außenanlagen<br />

nach Vorlagen des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts.


Die aus dem 15. Jh. stammende Marienkirche<br />

wurde außen <strong>und</strong> <strong>in</strong>nen umfassend saniert.<br />

Der historische Dachstuhl wurde zimmermannsmäßig<br />

ausgebessert <strong>und</strong> Fehlstellen<br />

erneuert. Wo erforderlich, erfolgte<br />

die Schiefer-Neue<strong>in</strong>deckung des Daches.<br />

Gr<strong>und</strong>legend restauriert wurde die <strong>in</strong>nere<br />

Raumschale des Bauwerks. Besondere Aufmerksamkeit<br />

schenkte man den historischen<br />

Wandmalereien über dem Chorbogen<br />

<strong>und</strong> den aus Werkste<strong>in</strong> gefertigten Architektur-<br />

<strong>und</strong> Bauzierelementen. Zudem<br />

mussten statische Sicherungsarbeiten an<br />

den Gewölberippen durchgeführt werden.<br />

Die künstlerische Ausgestaltung der Annenkapelle<br />

erfolgte nach e<strong>in</strong>em Entwurf von<br />

Madele<strong>in</strong>e Dietz. Abger<strong>und</strong>et wurden die<br />

Maßnahmen durch e<strong>in</strong>e zeitgemäße Überarbeitung<br />

<strong>und</strong> Ergänzung der Fußböden sowie<br />

der haustechnischen Anlagen.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Büd<strong>in</strong>gen<br />

Architekt: Schulteß Planungsgesellschaft mbH, Friedberg<br />

Statik: VHT, Ulrich Grimm<strong>in</strong>ger, Darmstadt<br />

Restaurator: Gerd Belk, Schlitz<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange, Stefanie Ebenritter<br />

Bauzeit: 2001 –2003<br />

Im Jahr 1260 wurde mit dem Bau der Stadtkirche<br />

als dreischiffige Hallenkirche "Unserer<br />

Lieben Frau" begonnen. Sie gehört aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer architektonischen Qualität <strong>und</strong><br />

ihrer Größe zu den wichtigsten <strong>Kirche</strong>nbauten<br />

<strong>in</strong> <strong>Hessen</strong>. Hochwertige Ausstattungsstücke<br />

der mittelalterlichen Ste<strong>in</strong>metz- <strong>und</strong><br />

Holzbildhauerkunst sowie die qualitätvollen<br />

Glasmalereien vom 14.Jh. bis zur heutigen<br />

Zeit tragen ihren Teil dazu bei.<br />

Die Außensanierung der Stadtkirche umfasste<br />

neben der Überarbeitung <strong>und</strong> Ausbesserung<br />

der Sandste<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Putzflächen an<br />

der Fassade die Reparatur des Dachstuhls<br />

<strong>und</strong> der Schieferdeckung. Instand gesetzt<br />

wurden auch die Kehlen zwischen den<br />

Zwerchhäusern. Neu angebrachte Schutzverglasungen<br />

bewahren die mittelalterlichen<br />

Fenster. Die übrigen Fenster wurden<br />

durch Edelstahlnetze gesichert.<br />

Büd<strong>in</strong>gen –<br />

Gesamtsanierung der Marienkirche<br />

Friedberg –<br />

Aussensanierung der Stadtkirche<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Friedberg<br />

Architekt: Schulteß Planungsgesellschaft mbH, Friedberg<br />

Statik: Dr.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Gräfe, Dreieich<br />

Restaurator: Gerd Belk, Schlitz<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange, Stefanie Ebenritter<br />

Bauzeit: 1996 -2002<br />

21


Bad-Ems –<br />

Aussenrenovierung der Mart<strong>in</strong>skirche<br />

Büttelborn –<br />

Innenrenovierung der <strong>Kirche</strong><br />

22<br />

Die im12. Jh. im Stil e<strong>in</strong>er flach gedeckten<br />

romanischen Emporenbasilika erbaute Mart<strong>in</strong>skirche<br />

hat im Laufe der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

verschiedenste Umbauten <strong>und</strong> stilistische<br />

Wandlungen erfahren, bis sie <strong>in</strong> den 1950er<br />

Jahren wieder ihren romanischen Charakter<br />

erhielt. Voruntersuchungen zur anstehenden<br />

Außenrenovierung hatten den teilweise<br />

desolaten Zustand des Putzes durch Witterungse<strong>in</strong>flüsse<br />

aber auch unsachgemäße<br />

vorangegangene Ausbesserungsarbeiten ergeben.<br />

Nach Abschluss der qualitätvollen<br />

Außensanierung erhielten die Außenwandflächen<br />

<strong>und</strong> Architekturgliederungen e<strong>in</strong>e<br />

Neufassung mit M<strong>in</strong>eralfarbe entsprechend<br />

dem letzten Ersche<strong>in</strong>ungsbild.<br />

E<strong>in</strong>e Herausforderung war die Restaurierung<br />

des Südportals, da es ke<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>weise auf<br />

die ursprünglich filigrane Ausarbeitung der<br />

Pilasterbasen gab. Auf Empfehlung der Restaurator<strong>in</strong><br />

erfolgte die Neufassung schließlich<br />

<strong>in</strong> schmucklosen Grautönen, die sich im<br />

Gesamtbild harmonisch e<strong>in</strong>fügen.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong><br />

Mart<strong>in</strong>skirchengeme<strong>in</strong>de Bad Ems<br />

Architekt: Hans-Joachim Becker, Koblenz<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber, Angela Gotthardt<br />

Bauzeit: 1997 -2000<br />

Die aus dem 18. Jh. stammende <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />

Büttelborn bedurfte e<strong>in</strong>er umfassenden Renovierung.<br />

In Zuge der Arbeiten traten Emporenmalereien<br />

aus der Bauzeit zu Tage,<br />

die bislang unter verschiedensten Farbschichten<br />

verborgen gelegen hatten. Nach<br />

ihrer Restaurierung zeigen sich auf 15 Tafeln<br />

die zwölf Apostel sowie Jesus Christus, Luther<br />

<strong>und</strong> der Kalvarienberg. In Anlehnung<br />

an ihre ursprüngliche Farbfassung erhielt<br />

auch die Barockorgel e<strong>in</strong>en Spezial-Anstrich,<br />

der nicht neu <strong>und</strong> perfekt wirkt, sondern<br />

mit dem Gesamtraumkonzept harmoniert.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Büttelborn<br />

Architekt: Schmitt <strong>und</strong> Partner,<br />

Büttelborn<br />

Restaurator: Matthias Steyer, Eppste<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Stefanie Ebenritter<br />

Bauzeit: 2003


Zum 100-jährigen Jubiläum wurde die <strong>Kirche</strong><br />

wieder <strong>in</strong> ihrer ursprünglichen farblichen<br />

Raumfassung gestaltet. Um mehr<br />

Platz für e<strong>in</strong>e flexible Nutzung zu schaffen,<br />

entfernte man Taufbecken, Kanzel <strong>und</strong> die<br />

erste Bankreihe im Chor. Der im Zuge e<strong>in</strong>er<br />

früheren Umgestaltung e<strong>in</strong>gebaute ste<strong>in</strong>erne<br />

Altar konnte durch e<strong>in</strong>en vorhandenen<br />

Holzaltar ersetzt werden. Böden <strong>und</strong> Sitzbänke<br />

wurden aufgearbeitet, e<strong>in</strong> neues Beleuchtungskonzept<br />

setzt den restaurierten<br />

<strong>Kirche</strong>nraum stilvoll <strong>in</strong> Szene.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Ste<strong>in</strong>heim<br />

Architekt: architektengruppe s+e+s,<br />

Mühlheim am Ma<strong>in</strong><br />

Restaurator: Michael Hangleiter, Otzberg<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Stefanie Ebenritter<br />

Bauzeit: 2002<br />

Die Innenrenovierung der Anfang des 20.<br />

Jh. erbauten Gedächtniskirche schloss auch<br />

die Taufkapelle <strong>und</strong> die Vorhalle e<strong>in</strong>. Dabei<br />

konnten Wände, Deckenbemalung <strong>und</strong><br />

Holzwerk nach bauzeitlichen Bef<strong>und</strong>en ausgestaltet<br />

werden. Der Altarraum erfuhr e<strong>in</strong>e<br />

zeitgemäße Umstrukturierung. Um e<strong>in</strong>e<br />

größere Flexibilität <strong>in</strong> der Nutzbarkeit zu erreichen,<br />

baute man die starren <strong>Kirche</strong>nbänke<br />

zu beweglichen Elementen um. E<strong>in</strong> neues<br />

Beleuchtungskonzept unterstreicht die<br />

Wirkung der wiederhergestellten Räume.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong><br />

Gedächtniskirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Bad Homburg<br />

Architekt: architektengruppe s+e+s,<br />

Mühlheim am Ma<strong>in</strong><br />

Restaurator: Matthias Steyer, Eppste<strong>in</strong><br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>ter<br />

Bauzeit: 2002<br />

Ste<strong>in</strong>heim –<br />

Renovierung des <strong>Kirche</strong>n<strong>in</strong>nenraumes<br />

Bad Homburg –Innenrenovierung der Gedächtniskirche<br />

23


Maxsa<strong>in</strong> –Aussensanierung des Pfarrhauses<br />

Maxsa<strong>in</strong> –Aussensanierung der <strong>Kirche</strong><br />

24<br />

Die Planung für das ortsbildprägende <strong>und</strong><br />

denkmalpflegerisch höchst <strong>in</strong>teressante Anwesen<br />

wurde 1902 von dem Düsseldorfer<br />

Architekt Ernst Roet<strong>in</strong>g durchgeführt, dessen<br />

orig<strong>in</strong>ale Entwurfszeichnungen mit Genehmigungsvermerken<br />

<strong>und</strong> verschiedenen<br />

Detailzeichnungen noch vorliegen. Entsprechend<br />

konnten die Außenfassade <strong>und</strong><br />

Dache<strong>in</strong>deckung von Haupt- <strong>und</strong> Nebengebäude<br />

saniert werden. Orig<strong>in</strong>algetreu wiederhergestellt<br />

werden konnten die Überdachung<br />

des E<strong>in</strong>gangs sowie die Gr<strong>und</strong>stückse<strong>in</strong>friedung.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Maxsa<strong>in</strong><br />

Architekt: Walter Herz, Selters;<br />

Mitarbeit: Herkenroth +Schwickert,<br />

Wirges<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber, Thomas Lang,<br />

Joachim Bay<br />

Bauzeit: 2002 -2004<br />

In se<strong>in</strong>er jetzigen Form entstand das <strong>Kirche</strong>nschiff<br />

im Barockstil des ausgehenden<br />

18. Jh. Der historische Kirchturm stammt<br />

aus dem 14. Jh. <strong>und</strong> erhielt im Verlauf der<br />

jetzigen Sanierung neue Dachbalken, e<strong>in</strong>e<br />

neue Schalung <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e neue E<strong>in</strong>deckung.<br />

Die neu verputzte Außenfassade der <strong>Kirche</strong><br />

wurde nach bauzeitlichen Bef<strong>und</strong>en farbig<br />

gefasst. Auf dem Turmdach verleiht der<br />

frisch vergoldete Wetterhahn der <strong>Kirche</strong><br />

wieder strahlenden Glanz.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Maxsa<strong>in</strong><br />

Architekt: Herkenroth +Schwickert, Wirges<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber, Thomas Lang<br />

Bauzeit: 2001


Die ehemalige Hof- <strong>und</strong> Schlosskirche<br />

stammt <strong>in</strong> ihrer jetzigen Präsentation aus<br />

dem 18. Jh. Sie ist reich geschmückt mit<br />

farbkräftigen Decken- <strong>und</strong> Brüstungsmalereien<br />

sowie prächtigen Schnitzereien an der<br />

vor der Chorempore situierten Kanzel. Die<br />

Restaurierung des Innenraumes gliederte<br />

sich <strong>in</strong> die Gewerke der Baudenkmalpflege<br />

sowie der Gemälde- <strong>und</strong> Skulpturenrestaurierung.<br />

Dazu zählten allgeme<strong>in</strong>e Renovierungs-<br />

<strong>und</strong> Anstricharbeiten an den Wänden,<br />

die Überarbeitung der Chordecke, die<br />

Konservierung der Bretterdecke im <strong>Kirche</strong>nschiff,<br />

der Emporenbrüstungen, der Gestühle<br />

<strong>und</strong> der Kanzel. Innenraum <strong>und</strong> Ausstattung<br />

wurden <strong>in</strong> der ursprünglichen Farbigkeit<br />

rekonstruiert.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Löhnberg<br />

Architekt: Dieter Herget,<br />

Löhnberg-Niedershausen<br />

Restaurator: Ochsenfarth Restaurierungen,<br />

Paderborn<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Angela Gotthardt<br />

Bauzeit: 1998<br />

Als e<strong>in</strong> vorzüglich erhaltenes Beispiel e<strong>in</strong>er<br />

ländlichen Barockkirche, die vor allem<br />

durch ihre Ausstattung bee<strong>in</strong>druckt, gilt die<br />

kle<strong>in</strong>e Landkirche <strong>in</strong> Leusel. Besonders die<br />

<strong>Kirche</strong>ndecke <strong>und</strong> das Dach waren erheblich<br />

restaurierungsbedürftig. Die Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen Dachsparren <strong>und</strong> Mauerlatten<br />

auf der zweischaligen Außenmauer war<br />

durchgängig schadhaft. Die reich bemalte<br />

Holztonnendecke wies erhebliche, zum Teil<br />

durch Wasser verursachte Schäden auf <strong>und</strong><br />

wurde sorgfältig gere<strong>in</strong>igt, restauriert <strong>und</strong><br />

konserviert. Die Außenschale der <strong>Kirche</strong><br />

wurde mit Kalkputz erneuert, <strong>in</strong>nen erfolgte<br />

e<strong>in</strong> neuer Anstrich.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Leusel<br />

Architekt: Karlhe<strong>in</strong>z Geißler, Alsfeld<br />

Statik: VHT, Ulrich Grimm<strong>in</strong>ger,<br />

Darmstadt<br />

Restaurator: Manfred Lausmann,<br />

Schwalmstadt<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange, Heike L<strong>in</strong>ke<br />

Bauzeit: 2003-2004<br />

Löhnberg –Innenrenovierung der <strong>Kirche</strong><br />

Leusel –Innen- <strong>und</strong> Aussensanierung der <strong>Kirche</strong><br />

25


Hachenburg –Aussensanierung der Schlosskirche<br />

Giessen –<br />

Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des Geme<strong>in</strong>dezentrums der Pankratiusgeme<strong>in</strong>de<br />

26<br />

Die Schlosskirche aus dem 18. Jh. mit spätgotischem<br />

Chor wies erhebliche Schäden im<br />

Bereich des Dachgesimses <strong>und</strong> der Außenhaut<br />

auf. Nach entsprechenden Voruntersuchungen<br />

wurden die schadhaften Holzgesimse<br />

<strong>in</strong> Eichenholz ergänzt <strong>und</strong> farblich angelegt.<br />

Nach Abschluss der Überarbeitung<br />

sämtlicher Dachflächen wurden die Anschlüsse<br />

weitgehend erneuert. In Abstimmung<br />

mit dem Landesamt für Denkmalpflege<br />

erfolgte die Farbgestaltung der Außenflächen<br />

nach bauzeitlichen Bef<strong>und</strong>en. Der<br />

talseitige Sockelbereich erhielt e<strong>in</strong>en Sanierputz.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Hachenburg<br />

Architekt: Dieter Herget,<br />

Löhnberg-Niedershausen<br />

Restaurator<strong>in</strong>: Christiane E. Kunz, Bad Homburg<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber, Thomas Lang,<br />

Joachim Bay<br />

Bauzeit: 2002<br />

Das Gründerzeitgebäude <strong>in</strong> zentraler <strong>in</strong>nerstädtischer<br />

Lage, seit Jahren als kirchliches<br />

Geme<strong>in</strong>dezentrum genutzt, wurde als Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>es beschränkten Architektenwettbewerbs<br />

im Inneren umfassend saniert <strong>und</strong><br />

um e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Anbau, der Foyer <strong>und</strong> notwendige<br />

Nebenräume aufnimmt, erweitert.<br />

Wesentlicher Aspekt der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit dem Altbau ist die bescheidene Rücknahme<br />

der Neubaumasse auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fachen<br />

<strong>und</strong> reduzierten e<strong>in</strong>geschossigen Putzbau,<br />

der über e<strong>in</strong>e Glasfuge -das neue Foyer<br />

- formal deutlich vom Altbau getrennt<br />

wird <strong>und</strong> diesen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er zeitgemäßen Form<br />

belässt.<br />

Die dunklere Farbe des Neubaus verb<strong>in</strong>det<br />

sich mit der Farbe des Altbausockels, <strong>und</strong><br />

der hellereAltbau wird -quasi wie auf e<strong>in</strong>em<br />

Präsentierteller -se<strong>in</strong>er <strong>in</strong>haltlichen Bedeutung<br />

gerecht <strong>in</strong> Szene gesetzt.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong>r<br />

<strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>deverband Gießen<br />

Architekten: Rohrbach +Schmees, Gießen<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Georg Lange,<br />

Dorothee Re<strong>in</strong>iger-Po<strong>in</strong>tner<br />

Bauzeit: 2004 -2005


Darmstadt –Sanierung des Dienstgebäudes der <strong>Kirche</strong>nverwaltung<br />

Das denkmalgeschützte Gebäude der <strong>Kirche</strong>nverwaltung<br />

der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Hessen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nassau</strong>, erbaut 1906 –1912 als<br />

hessische Landeshypothekenbank, musste<br />

wegen gravierender technischer <strong>und</strong> funktionaler<br />

Unzulänglichkeiten umfassend saniert<br />

werden. Wesentliche Maßnahmen waren die<br />

Verbesserung des Brandschutzes, z.B. die<br />

Umgestaltung der Treppenhäuser zu Fluchttreppenhäusern<br />

nach heutigen Anforderungen.<br />

Die zum Flur offenen Treppenhäuser<br />

konnten durch den E<strong>in</strong>bau verglaster Brandschutztüren<br />

<strong>in</strong> den Fluren erhalten bleiben.<br />

Verträglich mit der historischen Bausubstanz<br />

wurde die Haustechnik erneuert: die technischen<br />

Trassen verlaufen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er abgehängten<br />

Unterdecke. Von dort aus wird jeweils<br />

die darunter <strong>und</strong> die darüber liegende Etage<br />

versorgt. Zusätzliche Fläche schufen der Ausbau<br />

von Dachbereichen <strong>und</strong> die Unterbauung<br />

e<strong>in</strong>er Terrasse.<br />

Die Farb- <strong>und</strong> Materialwahl für die Innengestaltung<br />

<strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene Beleuchtungskonzept<br />

geben dem historischen<br />

Bestand <strong>und</strong> der künstlerischen Ausstattung<br />

e<strong>in</strong>en angemessenen Rahmen.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Nassau</strong><br />

Architekt: Hoechstetter <strong>und</strong> Partner,<br />

Darmstadt<br />

Baureferat der EKHN: Hans-Otto Dierkes<br />

Bauzeit: 2001-2002<br />

E<strong>in</strong>e wechselvolle Geschichte e<strong>in</strong>schließlich<br />

profaner Nutzung hatte die 1815 als katholische<br />

<strong>Kirche</strong> geweihte Alte <strong>Kirche</strong> im Ortsmittelpunkt<br />

durchlaufen, bis sie 2003 von<br />

der evangelischen Geme<strong>in</strong>de erworben<br />

wurde. Die ehemalige Sakristei nimmt jetzt<br />

Funktionsräume auf, <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Mehrzweckraum<br />

für die Geme<strong>in</strong>de konnte durch e<strong>in</strong>e<br />

gläserne Raumtrennung unter der Empore<br />

gewonnen werden. Nach Abschluss der Innensanierung<br />

gaben die wiederhergestellten<br />

Orig<strong>in</strong>alfenster, ergänzt durch neue,<br />

künstlerisch gestaltete Fenster, der <strong>Kirche</strong><br />

wieder ihren würdigen Charakter.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Hackenheim<br />

Architekt: Ekkehard Enders, Hochheim am Ma<strong>in</strong><br />

Baureferat EKHN: Dieter Blechschmidt, Wolfgang Feilberg<br />

Bauzeit: 2003-2004<br />

Hackenheim –Restaurierung der Alten <strong>Kirche</strong><br />

27


Weilburg –<br />

Sanierung der Schlosskirche<br />

28<br />

Die Schlosskirche <strong>in</strong> Weilburg entstand im<br />

Rahmen der Stadt- <strong>und</strong> Schlosserneuerung<br />

durch Graf Johann Ernst von <strong>Nassau</strong>-Weilburg<br />

(1684 –1719) <strong>und</strong> wurde 1713 fertig<br />

gestellt. Erbaut vom Architekten Julius Ludwig<br />

Rothweil, ist sie der größte <strong>und</strong> bedeutendste<br />

protestantische <strong>Kirche</strong>nbau <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong><br />

<strong>und</strong> wurde zum Vorbild zahlreicher <strong>Kirche</strong>nbauten<br />

entlang der Lahn, im Westerwald,<br />

im Taunus <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Pfalz.<br />

Neben dem großartigen Muldengewölbe<br />

s<strong>in</strong>d der prächtige Kanzelaltar von Anton<br />

Ruprecht, die eleganten Stuckaturen von<br />

Andrea Gallas<strong>in</strong>i <strong>und</strong> die Malereien von Georg-Christian<br />

Seekatz d. Ä. als gestalterische<br />

Schwerpunkte hervorzuheben. 1760<br />

erfolgte bereits e<strong>in</strong>e erste Renovierung an<br />

der Gewölbekonstruktion <strong>und</strong> zwischen<br />

1820 <strong>und</strong> 1831 e<strong>in</strong>e zweite. Seit Beg<strong>in</strong>n des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts wurden weitere Renovierungsmaßnahmen<br />

ausgeführt. Nachdem die<br />

<strong>Kirche</strong> wegen akuter E<strong>in</strong>sturzgefahr der<br />

Decke gesperrt werden musste, wurde die<br />

aktuelle Sanierung begonnen.<br />

Hauptprobleme der <strong>in</strong> zwei Abschnitten<br />

durchgeführten Maßnahme waren:<br />

-die statische Sicherung der Kuppelkonstruktion<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Dachkonstruktion<br />

-das Festlegen der restauratorischen Gesamtkonzeption<br />

des <strong>Kirche</strong>n<strong>in</strong>nenraumes<br />

-die Restaurierung der Ausstattungsgegenstände,<br />

wie z.B. Kanzelaltar <strong>und</strong> Kanzelrückwandgemälde<br />

-die Sicherung <strong>und</strong> Wiederbefestigung der<br />

absturzgefährdeten Stuckaturen <strong>und</strong> Putzflächen<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Weilburg<br />

Architekt: Rohrbach +Schmees, Gießen<br />

Statik: Karl Hofmann, Frankfurt-Höchst<br />

Restaurator: Josef Weimer, Elz<br />

Jean Kramer, Fulda<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber<br />

Bauzeit: 1989 -1998


Das Wahrzeichen der Mitte des 13. Jh. erbauten,<br />

leicht erhöht stehenden Hallenkirche<br />

ist ihr <strong>hohe</strong>r, schlanker Turm, bekrönt<br />

von e<strong>in</strong>em außerordentlich spitzen Helm<br />

mit achteckigem Gr<strong>und</strong>riss, der <strong>in</strong> sich stark<br />

verdreht ist. Wohl schon bald nach der Errichtung<br />

haben sich durch unzureichende<br />

F<strong>und</strong>amentierung <strong>und</strong> e<strong>in</strong> schlechtes statisches<br />

System die Außenwände durch den<br />

Gewölbedruck nach außen gelehnt, <strong>und</strong><br />

auch die Innenpfeiler stehen nicht mehr im<br />

Lot. Mangelnde Pflege <strong>und</strong> unsachgemäße<br />

Reparaturen <strong>in</strong> den vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

machten e<strong>in</strong>e umfassende Sanierung<br />

<strong>in</strong> drei Bauabschnitten notwendig. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stand dabei die Erhaltung der<br />

Standsicherheit des historischen Gebäudes.<br />

1. Bauabschnitt:<br />

Instandsetzung der Holzkonstruktion des<br />

Turmhelmes e<strong>in</strong>schließlich Neue<strong>in</strong>deckung<br />

mit Schiefer <strong>und</strong> Sanierung der Mauerkrone<br />

des Turms.<br />

2. Bauabschnitt:<br />

Instandsetzung der Holzkonstruktion des<br />

Dachtragwerks über dem <strong>Kirche</strong>nschiff <strong>und</strong><br />

dem Chor, Sanierung der Mauerkronen <strong>und</strong><br />

der Gewölbeoberseite, Verpressen der Strebepfeiler<br />

<strong>und</strong> der westlichen Giebelwände.<br />

Dache<strong>in</strong>deckung mit Schiefer <strong>und</strong> Ausbesserung<br />

des Fassadenverputzes <strong>und</strong> Erneuerung<br />

des Außenanstrichs.<br />

3. Bauabschnitt:<br />

Verfüllen der Risse <strong>und</strong> Hohlstellen <strong>in</strong> Gewölbe<br />

<strong>und</strong> Gurtbögen, Restaurierung der<br />

<strong>in</strong>neren Raumschale sowie der Ausstattung.<br />

Breidenbach –<br />

Gesamtsanierung der <strong>Kirche</strong><br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Breidenbach<br />

Architekt: Walter Dörr, Lohra<br />

Restaurator<strong>in</strong>: Ulrike Höhfeld, Marburg<br />

Statik: Haberland +Arch<strong>in</strong>al +<br />

Zimmermann, Marburg<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Thomas Lang<br />

Bauzeit: 1999 -2005<br />

29


Birkenau –<br />

Innenrenovierung der <strong>Kirche</strong><br />

Niederweidbach –<br />

Restaurierung des Marienaltares<br />

30<br />

Bauherr: Ev. <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de Birkenau<br />

Architekten: happel architekten, Reichelsheim<br />

Restaurator<strong>in</strong>: Andrea Frenzel, Wiesbaden<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Angela Gotthardt<br />

Bauzeit: 2002<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Niederweidbach<br />

Restaurator: Peter Weller-Plate, Ockenheim<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Thomas Lang<br />

Restaurierungszeit: 2004 -2005<br />

Nach Plänen des Darmstädter Architekten<br />

Georg Moller entstand 1818 die klassizistische<br />

Landkirche auf rechteckigem Gr<strong>und</strong>riss<br />

mit dreiseitig umlaufenden Emporen auf dorischen<br />

Sandste<strong>in</strong>säulen. Darüber tragen<br />

hölzerne Säulen, ebenfalls <strong>in</strong> dorischer Ordnung,<br />

die flache Decke. Sakristei <strong>und</strong> Gerätekammer<br />

s<strong>in</strong>d durch Innenwände abgetrennt,<br />

Altar, Orgel <strong>und</strong> Kanzel <strong>in</strong> der Mittelachse<br />

situiert. Die <strong>Kirche</strong> wurde als<br />

schmuckloser Putzbau mit R<strong>und</strong>bogenfenstern<br />

<strong>und</strong> quadratischem Dachreiter mit flachem<br />

Helm errichtet.<br />

1914 erhielten die Emporenbrüstungen e<strong>in</strong>e<br />

hochwertige Ornamentmalerei, ebenso die<br />

Orgelbrüstung <strong>und</strong> die Putzdecke. Graue<br />

E<strong>in</strong>farbigkeit charakterisierte dann die letzte<br />

Modernisierung 1963.<br />

Die Innenraumgestaltung erfolgte <strong>in</strong> der<br />

Fassung von 1914, der stimmigsten Farbgebung<br />

für den klassizistischen Bau. Verschiedene<br />

Arbeiten am Sandste<strong>in</strong>portal des E<strong>in</strong>gangs<br />

sowie an Dach <strong>und</strong> Wänden des Anbaues<br />

waren notwendig, außerdem wurde<br />

die Haustechnik komplett erneuert. Die Entfernung<br />

e<strong>in</strong>iger Bankreihen im vorderen <strong>Kirche</strong>nraum<br />

vergrößerte den Chorbereich.<br />

Der spätmittelalterliche Schnitzaltar zählt zu<br />

den bedeutendsten <strong>und</strong> wertvollsten Schätzen<br />

sakraler Kunst <strong>in</strong> Mittelhessen. Er gliedert<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hölzerne, kastenförmige<br />

Predella, den mit Skulpturen geschmückten<br />

Schre<strong>in</strong> <strong>und</strong> die beiden beidseitig bemalten<br />

Flügel. Nach vorangegangenen Sicherungsarbeiten<br />

war das vordr<strong>in</strong>gliche Ziel der<br />

jüngsten Restaurierung die Konsolidierung<br />

der geschädigten Holzsubstanz sowie die<br />

Sicherung der bedrohten Mal- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ierschichten.<br />

Damit verb<strong>und</strong>en war die Abnahme<br />

der Substanz gefährdenden, verbräunten<br />

Überzüge <strong>und</strong> der Überfassungen<br />

des Schre<strong>in</strong>s. Alte Kittungen mussten, da<br />

sie viel zu hart waren, entfernt werden. Um<br />

den geschwächten hölzernen Träger vor<br />

weiteren Schäden zu schützen, wurden alle<br />

Fehlstellen gekittet, auch wenn dies e<strong>in</strong>en<br />

erheblichen Aufwand an Retuschierarbeiten<br />

nach sich zog.


Die e<strong>in</strong>schiffige, barocke Hallenkirche wurde<br />

im Jahr 2002/2003 e<strong>in</strong>er kompletten<br />

Außensanierung unterzogen. Die Innensanierung<br />

folgte im Jahr 2005, da diverse<br />

Schäden im Bereich der Holzdecke <strong>und</strong> an<br />

den Wänden aufgetreten waren. Die neu<br />

gewählten Farben der Wand- <strong>und</strong> Deckenflächen<br />

entsprechen den ursprünglichen<br />

Farbtönen der vorangegangenen restauratorischen<br />

Bestandsuntersuchungen. Die<br />

komplette Innenausstattung wurde <strong>in</strong> Anpassung<br />

an diese Farbtöne überarbeitet,<br />

die Orgel saniert. Der teilweise stark beschädigte<br />

Sandste<strong>in</strong>boden wurde gere<strong>in</strong>igt<br />

<strong>und</strong> restauriert.<br />

Dr<strong>in</strong>gend erforderlich war auch die Erweiterung<br />

<strong>und</strong> Modernisierung der veralteten<br />

WC-Anlagen im Kellergeschoss, um dem<br />

großen Publikumsandrang bei kirchlichen<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Konzerten gerecht zu<br />

werden. Dabei konnte der bisher abgetrennte<br />

Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong>raum zugänglich gemacht<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> den Flurbereich im Keller <strong>in</strong>tegriert<br />

werden.<br />

Die erneuerte Elektro<strong>in</strong>stallation <strong>und</strong> die<br />

Beschallungsanlage, die erweiterte Beleuchtung<br />

mit den für Wartungsarbeiten erforderlichen<br />

umlaufenden Stahl- <strong>und</strong> Holzkonstruktionen<br />

<strong>und</strong> die Beachtung aller sicherheitstechnischen<br />

Aspekte s<strong>in</strong>d die<br />

Hauptbestandteile der haustechnischen<br />

Modernisierung.<br />

Worms –<br />

Innensanierung der Dreifaltigkeitskirche<br />

Bauherr<strong>in</strong>: <strong>Evangelische</strong> Gesamtgeme<strong>in</strong>de Worms<br />

Architekt: Helmut Schembs, Worms<br />

Restaurator<strong>in</strong>: Iris Uhrig, Alzey<br />

Baureferat der EKHN: Georg Weber, Wolfgang Feilberg<br />

Bauzeit: 2005<br />

Fotos: Kühnle, Baranenko<br />

31


Beilste<strong>in</strong> –<br />

Instandsetzung des Turmhelmes <strong>und</strong> des Daches der Schlosskirche<br />

Nochern –Innenrenovierung der <strong>Kirche</strong><br />

32<br />

E<strong>in</strong>gehende Voruntersuchungen hatten ergeben,<br />

dass die Schieferdeckungen des<br />

Turmhelmes <strong>und</strong> auch des <strong>Kirche</strong>ndaches<br />

Schäden <strong>und</strong> Mängel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen<br />

Maße aufwiesen, dass die Erneuerung der<br />

E<strong>in</strong>deckungen <strong>und</strong> die Sanierung der<br />

Dachstuhlkonstruktion erforderlich waren.<br />

Zusätzlich mussten statische Sicherungsmaßnahmen<br />

durchgeführt werden. Die<br />

Schäden am Holzwerk beruhen größtenteils<br />

auf dauerhaftem Wassere<strong>in</strong>trag durch die<br />

<strong>und</strong>ichte Dache<strong>in</strong>deckung <strong>und</strong> so entstandene<br />

Fäule <strong>und</strong> Schwammbefall des Holzes.<br />

Die denkmalgerechte Neue<strong>in</strong>deckung erfolgte<br />

mit Moselschiefer <strong>in</strong> Altdeutscher<br />

Deckung.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Beilste<strong>in</strong>-Rodenroth<br />

Architekt: Architekturbüro He<strong>in</strong>rich, Dornburg<br />

Statik: Dr.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Gräfe, Dreieich<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange, Thomas Lang<br />

Bauzeit: 2005 <strong>und</strong> 2006<br />

Es war e<strong>in</strong> Glücksfall, dass die ursprüngliche<br />

Holzkonstruktion sowie Empore, Orgel<br />

<strong>und</strong> Gestühl im Orig<strong>in</strong>alzustand erhalten<br />

waren. Verdeckt durch e<strong>in</strong>e Paneeldecke<br />

aus den 1960er Jahren lag auch die bauzeitliche<br />

Farbfassung, so dass der <strong>Kirche</strong>n<strong>in</strong>nenraum<br />

stilecht renoviert werden<br />

konnte. Unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer<br />

Gesichtspunkte erfolgte der<br />

E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Teeküche sowie von<br />

Sanitärräumen <strong>in</strong> der Sakristei. So bietet<br />

sich den Geme<strong>in</strong>demitgliedern die Möglichkeit,<br />

die <strong>Kirche</strong> auch für Zusammenkünfte<br />

außerhalb der Gottesdienste zu nutzen.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngeme<strong>in</strong>de<br />

Nochern<br />

Architekt: Christof Heil<br />

Restaurator<strong>in</strong>: Andrea Frenzel, Wiesbaden<br />

Baureferat EKHN: Georg Weber, Robert Seregely,<br />

Joachim Bay<br />

Bauzeit: 2004


Die imausgehenden 19. Jh. im Stil des Historismus<br />

von dem Berl<strong>in</strong>er Architekturprofessor<br />

Johannes Otzen erbaute <strong>und</strong> für ihre<br />

Zeit typische R<strong>in</strong>gkirche erfährt seit Anfang<br />

2003 e<strong>in</strong>e umfassende Sanierung der<br />

Außenhaut. Generell be<strong>in</strong>halten die Arbeiten<br />

die Re<strong>in</strong>igung <strong>und</strong> Festigung der Ste<strong>in</strong>e<br />

sowie die Neuverfugung der gesamten Fassade,<br />

wobei besonders beanspruchte Fugen<br />

mit Blei verfüllt werden. Wo nötig, werden<br />

e<strong>in</strong>zelne Partien entsalzt <strong>und</strong> stark verwitterte<br />

Teile durch neue Sandste<strong>in</strong>e ersetzt.<br />

Erforderlich s<strong>in</strong>d auch die Reparatur<br />

der bleiverglasten Fenster sowie e<strong>in</strong>e wirksame<br />

Taubenvergrämung. In der Doppelturmanlage<br />

zeigen sich Risse, die nach e<strong>in</strong>gehenden<br />

statischen Untersuchungen behoben<br />

werden. E<strong>in</strong> zusätzlicher Innenraum<br />

für die zeitgemäße geme<strong>in</strong>dliche Nutzung<br />

der <strong>Kirche</strong> entstand durch e<strong>in</strong>e zweite,<br />

äußere Verglasung der so genannten Reformatorenhalle.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> ihrer besonderen<br />

städtebaulichen, bauhistorischen <strong>und</strong> kirchengeschichtlichen<br />

Bedeutung wird die<br />

R<strong>in</strong>gkirche als nationales Kulturdenkmal<br />

geführt.<br />

Bauherr: <strong>Evangelische</strong> R<strong>in</strong>gkirchengeme<strong>in</strong>de<br />

Bauberatung: He<strong>in</strong>rich Schmiedeberg<br />

Architekt: Planergruppe H.T.W.W., Wiesbaden<br />

Baureferat EKHN: Hans-Georg Lange<br />

Baubeg<strong>in</strong>n: 2003<br />

Wiesbaden –<br />

Aussensanierung der R<strong>in</strong>gkirche<br />

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