Businessabend mit Ungeheuer - Karlsruher SC

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| Im Porträt: Serhat Akin
Entscheidungen für...
Serhat Akin
Seit dem Spätjahr 2009 ist Serhat Akin wieder im Wildpark. Zunächst im Trainings -
betrieb beim KSC II, um sich wieder fit zu machen, anschließend dann in der
Regionalliga mit Einsätzen und Treffern im Punktspielbetrieb, und schließlich seit
Anfang des Jahres als fester Bestandteil des Profikaders. Der 28-jährige mehrfache
türkische und belgische Meister und Nationalspieler seines Landes kehrte damit zu
dem Verein zurück, in dem er groß geworden ist. Wir haben unsere Nummer 19 mit
unseren ‚Elf Entscheidungen’ konfrontiert.
1. Deutsch oder türkisch?
Von meiner Mentalität her bin ich schon
eher deutsch. Ich bin hier geboren und
hier aufgewachsen. Meine Eltern sind
tür kisch, zu Hause sprechen wir auch
türkisch. Wenn man mich beispielsweise
fragen würde, wo ich nach dem Fußball
leben werde, würde ich Deutschland sa -
gen - einfach, weil meine Mentalität
eher die deutsche ist.
2. Dein schönster Nationalmann schafts -
moment: Georgien oder Slowa kei?
Lichtenstein – in dem Länderspiel habe
ich zwei Tore gemacht. Gegen Georgien
gab ich mein Debüt im Nationaltrikot,
und gegen die Slowakei habe ich mei -
nen ersten Nationalelftreffer erzielt.
Auch wenn ich hier groß geworden bin,
ist es schon etwas Besonderes, für die
Türkei zu spielen. Meine Mutter und
mein Vater sind aus der Türkei, viele
Freunde auch. Das größte Erlebnis war
2002 in Südkorea der dritte Platz mit der
Türkei. Was da los war, war unbeschreiblich.
3. Dein Top-Innenverteidiger: Zoran
Mirkovi oder Fabio Cannavaro?
Zoran Mirkovic. Ich kenne ihn von
Fener bahce Istanbul. Damals waren wir
fünf Jahre nicht Meister geworden – und
der Club beschloss, groß einzukaufen.
Zoran kam von Juventus Turin. Ein ganz
großer Spieler. Ich habe drei Jahre mit
ihm zusammengespielt, und heute ist er
Vizepräsident bei Partizan Belgrad. Aber
das Allerbeste ist, dass Iashi, der be -
hauptet, alle Spieler zu kennen, ihn
nicht kannte. Vielleicht war er da noch
zu jung…
4. Mittelfeld oder Angriff?
Ich habe als kleiner Junge als rechter
Verteidiger angefangen, dann ging es
immer weiter nach vorne. Da habe ich
dann, egal ob im Mittelfeld oder Sturm,
immer oft getroffen, auch bei Fener -
bahce war das so. Wenn ich es mir aussuchen
dürfte: im Sturm als einer von
zwei Angreifern.
5. Deine schönste Meisterschaft:
Istanbul oder Anderlecht?
Istanbul, auf jeden Fall. Vor allem die
erste Meisterschaft. Wir waren fünf Jahre
nicht Meister geworden. In der Saison
haben wir 6:0 gegen Galatasaray ge -
wonnen. Beim Spitzenduell gegen den
damaligen Zweitplatzierten lagen wir zu
Hause 0:3 zur Halbzeit zurück, am Ende
gewannen wir 4:3. Ein magischer Mo -
ment. Und die Feier war unglaublich.
6. Urlaub: Türkei oder sonst wo?
Sonstwo. Ich war ja lange genug in der
Türkei, auch in meinem Ferienhaus.
Wenn ich Urlaub mache, dann irgendwo,
wo meine Familie und ich Ruhe
haben. Wir wollen uns aber auch noch
ein, zwei Städte anschauen – New York
oder Las Vegas wären was.
7. Deine Rückkehr: Rückschritt oder
Neuanfang?
Ein Rückschritt war nach meiner schwe -
ren Verletzung (Anmerk. der Red.:
Bauchmuskelriss) kaum mehr möglich -
meine Karriere stand auf der Kippe. Es
ist für mich ein Neuanfang, über den ich
mich jeden Tag wie ein kleiner Jugend -
spieler freue. Im Nachhinein war es
vielleicht auch irgendwie gut für mich -
weil du es schätzen lernst, was du
machen darfst.
8. Niyazi oder Serhat?
Ich habe drei Namen, Niyazi Serhat Akin.
Niyazi ist der Bauchname, so heißt das
in der Türkei. Das ist eine alte Tradition.
Normalerweise ist Serhat der Vorname
und Akin der Nachname.
Rüstü
D. Alves Mirković V. Kompany R. Carlos
Essien
Iniesta Xavi
Messi Ronaldinho
Ibrahimovic
Deine Traumelf
9. Vor dem Spiel: alles normal oder
alles Ritual?
Auf ein, zwei Dinge passe ich auf. So
gehe ich zuerst mit dem rechten Fuß auf
den Platz. Aber ich würde das nicht
überbewerten. Ich bete sehr viel, wün -
sche mir Dinge. Das reicht als Vorbe -
reitung.
10. Tee oder Kaffee?
Beides nicht. Wenn es unbedingt sein
muss, dann eher Tee. Am liebsten sind
mir frisch gepresste Säfte oder abends
mal ein Bananenshake. Cola oder Fanta
haben wir gar nicht zu Hause.
11. Kino oder DVD?
Ich mag Filme sehr gerne. Und ich gehe
sehr gerne ins Kino. Es gibt einfach Fil -
me, die kannst du dir nur im Kino an -
schauen, so wie im Moment Avatar. Aber
es spricht auch nichts gegen einen ge -
mütlichen DVD-Abend zu Hause.