Bericht von der Baustelle - Wengia Solodorensis
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<strong>der</strong>n mitgetragen. Auf den Tag genau<br />
ein Jahr später schlossen sich die Reformer<br />
in <strong>der</strong> «Allgemeinen deutschen<br />
Burschenschaft» zusammen.<br />
Metternich sah in diesen «revolutionären<br />
Tendenzen» eine Gefährdung<br />
seiner restaurativen Politik und <strong>der</strong><br />
Heiligen Allianz. Aus diesem Grunde<br />
kam ihm die blutige Tat des jungen<br />
Studenten und Wartbugfests-Teilnehmer<br />
Karl Ludwig Sand sehr gelegen.<br />
Als dieser nämlich 1819 aus politischen<br />
Motiven den Schriftsteller<br />
<strong>von</strong> Kotzebue ermordete und darauf<br />
<strong>von</strong> <strong>der</strong> Gerichtsbarkeit zum Tode<br />
verurteilt und hingerichtet wurde, gab<br />
ihm dies die Gelegenheit, gegen die<br />
neue Bewegung vorzugehen: mit den<br />
sog. Karlsba<strong>der</strong> Beschlüssen folgte<br />
die Einführung <strong>der</strong> Pressezensur sowie<br />
eines Universitätsgesetzes, das<br />
den Zusammenschluss <strong>von</strong> Studenten<br />
verbot. Die Beschlüsse wurden<br />
rasch in die Tat umgesetzt («Demagogenverfolgungen»),<br />
was den Burschenschaften<br />
ein zwischenzeitliches<br />
Ende bereitete.<br />
Die ersten schweizerischen Studentenverbindungen<br />
Wie bereits erwähnt, kam in <strong>der</strong><br />
Schweiz während <strong>der</strong> Besetzung<br />
durch die Napoleonischen Truppen<br />
eine patriotische Stimmung auf, die<br />
seither als Nährboden für die liberale<br />
Bewegung gilt. Letztere verlangte eine<br />
Reform des Bundesvertrages <strong>von</strong><br />
1815, <strong>der</strong> den lockeren Staatenbund<br />
<strong>von</strong> 1798 wie<strong>der</strong>hergestellt hatte.<br />
Während die nicht-akademische Be-<br />
völkerung auf den Schützenfesten<br />
den Willen zu einer Verfassungsreform<br />
demonstrierte und sich mit Vorliebe<br />
in Turnvereinen zusammenschlossen,<br />
gründeten die Studenten<br />
im Sommer 1819 den «Schweizerischen<br />
Zofingerverein», die erste eidgenössische<br />
Studentenverbindung.<br />
Bald bildete <strong>der</strong> Verein in den grösseren<br />
Universitätsstädten des Landes<br />
Sektionen. 1832 spaltete sich eine<br />
Gruppe <strong>von</strong> konservativ gesinnten<br />
Studenten ab, die mit dem liberalen<br />
Kurs <strong>der</strong> Zofinger nicht mehr einverstanden<br />
waren, und gründeten die<br />
«Helvetia.» Auch die «Helvetia» hatte<br />
rasch Sektionen an mehreren Universitäten.<br />
1841 wurde <strong>der</strong> katholischkonservative<br />
Schweizerische Studentenverein<br />
(«St.Ver» genannt; er<br />
war ein Nachfolger des «Schwyzervereins»)<br />
aus <strong>der</strong> Taufe gehoben. Als<br />
einzige <strong>der</strong> Solothurner Verbindungen<br />
gehört ihm die «Palatia» an.<br />
Lukas Künzler v/o Silius<br />
Quellen:<br />
Leutenegger, Marco (Hrsg.): Farbe<br />
tragen, Farbe bekennen. Eine Ausstellung<br />
zum Solothurner Verbindungswesen.<br />
Begleitschrift zur<br />
gleichnam. Ausstellung im Kant. Museum<br />
Altes Zeughaus Solothurn,<br />
1993<br />
www.wikipedia.ch, Geschichte <strong>der</strong><br />
Studentenverbindungen<br />
www.studentenlie<strong>der</strong>.de.vu<br />
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