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Report 15 - Verband Deutscher Betoningenieure

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Bild 5: Schnitt durch das hydraulische Muliportsystem mit Längskanal,<br />

276 Fülldüsen und Prallbalken<br />

vember 2008 anhand von Setzungspegeln beobachtet.<br />

Die Zwischenergebnisse flossen in<br />

eine von der Dorsch Consult Wasser und<br />

Umwelt GmbH erstellte und von der BAW<br />

begleitete flächige Setzungsberechnung ein.<br />

Die Ergebnisse der Messungen zeigen, dass<br />

die Hälfte der maximal erwarteten Setzung<br />

von 6,5 cm vorweggenommen wurde.<br />

Im Zuge der Bauvertragsgestaltung wurde<br />

die Anwendung einer aktiven Begrenzung der<br />

Frischbetontemperatur auf Basis von Klimadaten<br />

des Deutschen Wetterdienstes im Rahmen<br />

eines Pilotprojekts in der WSV vereinbart<br />

[5]. Denn neben den Randbedingungen<br />

bei der Bemessung ist die Beherrschung der<br />

Hydratationswärme im jungen Beton maßgeblich<br />

für die sichere Herstellung eines wasserundurchlässigen<br />

Bauwerks.<br />

Ferner wurde bei der Planung der Konstruktion<br />

auf eine konsequente Hohlraumminimierung,<br />

insbesondere in den Häuptern geachtet.<br />

Die Befüll- und Entleerungsleitungen<br />

für Revisionszwecke werden deshalb weitestgehend<br />

erdseitig verlegt. Auf quer verlaufende<br />

Kontrollgänge in den Häuptern wurde<br />

verzichtet.<br />

Bei der baulichen Gestaltung wurde auf<br />

scharfe Übergänge der Bauwerkskanten verzichtet;<br />

diese wurden sozusagen „verschmiert“<br />

(Bild 7), um Steifigkeitssprünge zu vermeiden.<br />

Aufgrund der sorgfältigen Konstruktionsplanung<br />

und der baulichen Vorbereitung<br />

wurden gute Voraussetzungen für die fugenlose<br />

Bauweise der 2. Schleuse Wusterwitz getroffen.<br />

4 Besonderheiten bei der<br />

Bemessung der fugenlosen<br />

Schleusenkonstruktion<br />

Im Wesentlichen werden Schleusenbauwerke<br />

durch folgende Einwirkungen beansprucht:<br />

� Erd- und Wasserdruck<br />

� Setzungen des Baugrunds<br />

� Temperaturgeschichte während der Betonerhärtung<br />

� Witterungseinflüsse während der Nutzung<br />

Bei üblichem Abmessungsverhältnis zwischen<br />

Längs- und Querrichtung werden Erd-<br />

8<br />

und Wasserdruck im<br />

Allgemeinen über<br />

die Quertragrichtung<br />

abgetragen.<br />

Konventionelle<br />

Raumfugen in den<br />

Wänden und der<br />

Bodenplatte haben<br />

nur einen vernachlässigbaren<br />

Einfluss<br />

auf den Lastabtrag<br />

in Querrichtung.<br />

Der Einfluss der<br />

Baugrundsetzungen<br />

muss i.d.R. sowohl<br />

für die Quer- als<br />

auch für die Längsrichtung<br />

rechnerisch<br />

untersucht werden.<br />

Die Auswirkung in<br />

jeweiliger Tragrichtung<br />

hängt von der<br />

Setzungsmulde ab, die vor allem von der Steifigkeit<br />

und Homogenität des Baugrunds sowie<br />

den Lasteinwirkungen bestimmt wird.<br />

Bei derzeit üblichen Fugenabständen von<br />

maximal <strong>15</strong> m ist die Auswirkung auf die<br />

Stahlbetonbauteile in Längsrichtung betrachtet<br />

als gering einzuschätzen, da die Bau-<br />

Bild 6: Betonierarbeiten an der 68 200 m³ umfassenden<br />

monolithischen Stahlbetonsohle<br />

der Schleuse Hohenwarthe<br />

grundsetzungen durch Fugenbewegungen<br />

ohne den Aufbau von Zwangskräften ausgeglichen<br />

werden können. Bei fugenloser Bauweise<br />

ist die Setzungsmulde mit auf der sicheren<br />

Seite liegenden Annahmen rechnerisch<br />

zu erfassen; anschließend muss die<br />

Empfindlichkeit der Konstruktion gegenüber<br />

der zu erwartenden Setzungsmulde analysiert<br />

werden. Im Falle der Schleuse Wusterwitz<br />

wurde die Setzungsmulde mit einem 3D-FE-<br />

Modell untersucht. Der auf diese Weise er-<br />

Bild 7: Draufsicht im Bereich des Oberhaupts – konstruktive Gestaltung der Bauwerksübergänge<br />

a) im Setzungssattel b) im Setzungstal<br />

Bild 8: Beanspruchung in einem Schleusenquerschnitt infolge eines großen Setzungsunterschieds

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