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Ernährungsberatung fürs Baby - BFG

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Fachinfo:<br />

<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost: Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Hann. Münden, 19. Juni 2012<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, Frankfurt / Main<br />

Die Ernährung im 1. Lebensjahr!<br />

• Die Milch macht‘s – zu Beginn des 1. Lebensjahres<br />

deckt sie alle Ernährungsbedürfnisse.<br />

• Lange nicht bekannt: die Bedeutung der Bifidusflora.<br />

• Allergievorbeugung im Säuglingsalter.<br />

• Manche <strong>Baby</strong>s haben spezielle<br />

Ernährungsbedürfnisse.<br />

• Endlich Zeit für Beikost – wie geht es weiter?<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 1


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Unglaublich, wie schnell ein <strong>Baby</strong> wächst …<br />

Körpergewichtszunahme in den ersten 3 Monaten:<br />

30 g pro Tag.<br />

Meilensteine der Entwicklung.<br />

Körperliche<br />

Entwicklung<br />

Sprachliche<br />

Entwicklung<br />

Geistige<br />

Entwicklung<br />

Wachstum in den ersten 2 Monaten:<br />

4 cm pro Tag.<br />

Geburt 3 Monate 6 Monate 8 Monate 9 Monate 12 Monate<br />

Kann Kopf Auf Unterarme<br />

kaum heben stützen<br />

Freies Sitzen Krabbeln Laufen<br />

Plauderlaute<br />

Wiederholt<br />

Silben<br />

ma-ma/<br />

ba-ba<br />

Probiert spielend<br />

alles aus<br />

Versteht<br />

bestimmte<br />

Worte und<br />

reagiert mit<br />

Gesten<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Spricht ca.<br />

7 Wörter und<br />

versteht<br />

Befehle<br />

Verwendet<br />

„Werkzeug“,<br />

erkennt<br />

Spiegelbild<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wie schafft ein <strong>Baby</strong> diese enormen<br />

Entwicklungsschritte?<br />

Eine Grundvoraussetzung ist die<br />

richtige Ernährung,<br />

denn sie liefert die Nährstoffe für:<br />

ein gesundes Wachstum.<br />

eine optimale körperliche<br />

und geistige Entwicklung.<br />

den Schutz vor<br />

Nährstoffmangel.<br />

die Entwicklung<br />

starker Abwehrkräfte.<br />

So viele Nährstoffe braucht<br />

ein <strong>Baby</strong>.<br />

Ziele der Säuglingsernährung<br />

Früher<br />

Heute zusätzlich<br />

Überleben<br />

Normales Wachstum<br />

Optimale Entwicklung<br />

Immunsystem �<br />

− Infektionen �<br />

− Allergien �<br />

Übergewicht �<br />

Intelligenz �<br />

Sehschärfe �<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die Milch macht‘s – zu Beginn des 1. Lebensjahres<br />

deckt sie alle Ernährungsbedürfnisse.<br />

Gestillte <strong>Baby</strong>s starten perfekt<br />

geschützt ins Leben!<br />

Das Beste, was eine<br />

Mutter tun kann, um<br />

ihr <strong>Baby</strong> optimal zu<br />

schützen, ist, möglichst<br />

4 bis 6 Monate ausschließlich<br />

zu stillen.<br />

Muttermilch schützt,<br />

denn sie ist ideal auf<br />

die Bedürfnisse eines<br />

<strong>Baby</strong>s abgestimmt.<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Muttermilch schützt <strong>Baby</strong>s bestmöglich.<br />

Sie liefert alle lebenswichtigen Nähr- und Aufbaustoffe für ein gesundes Wachstum, z. B.:<br />

langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LC-PUFA) für die geistige Entwicklung<br />

und das Sehvermögen.<br />

Optimalen Eiweißgehalt für ein gesundes Wachstum.<br />

Förderung der Bifidusschutzflora für einen sicheren Immunschutz.<br />

Muttermilch – eine natürliche Quelle von Bifiduskulturen.<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Bifidusflora – die gesündeste<br />

Darmflora des Säuglings.<br />

Stuhlausstrich eines gestillten Säuglings.<br />

Mit freundlicher Genehmigung von Prof. Heine, Rostock.<br />

Was tun, wenn die Muttermilch nicht reicht?<br />

Besonders häufiges Anlegen.<br />

2 bis 3 Liter pro Tag trinken,<br />

z.B. Stilltee, Mineralwasser.<br />

Evtl. „Stillprobe”: Säugling vor und<br />

nach dem Stillen wiegen.<br />

Evtl. Zwiemilchernährung, also<br />

eine Kombination aus Stillen und<br />

Säuglingsnahrung (nach Rücksprache).<br />

Wichtiger Hinweis zum Stillen<br />

Stillen ist für Ihr <strong>Baby</strong> die beste Ernährungsform und zugleich ein guter Schutz gegen Krankheiten. Häufiges Anlegen ist der beste Weg, den Milchfluss anzuregen.<br />

Die Entscheidung, nicht zu stillen, ist nur schwer rückgängig zu machen. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer<br />

Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt.<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

„Probier‘s doch mal aus…“<br />

Aber nein: Säuglingsnahrung ist doch kein<br />

Experimentierfeld.<br />

Welche ist denn die richtige?<br />

Kuhmilch? Säuglingsmilch? HA-Nahrung? Sojamilch? Ziegenmilch?<br />

Kuhmilch, Ziegenmilch, Sojamilch & Co …<br />

sind keine Alternative.<br />

g/100 ml<br />

Viel zu viel<br />

Viel zu wenig<br />

Ziegenmilchnahrungen = werden nicht empfohlen. Sie sind als Anfangsnahrungen nicht<br />

zugelassen.<br />

U.a. da keine ausreichenden Studien vorliegen, die die Unbedenklichkeit von Ziegenmilchnahrung unterstützen.<br />

Sojanahrungen = werden nicht empfohlen.<br />

U.a. da Soja pflanzliche Substanzen enthält, die hormonähnliche Wirkungen haben können.<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wird ein <strong>Baby</strong> nicht gestillt, ist<br />

Säuglingsnahrung die einzige Alternative.<br />

Säuglingsmilchnahrungen<br />

für <strong>Baby</strong>s ohne Allergierisiko<br />

Anfangsmilchen Folgemilchen<br />

Welche Nahrung in welchem Alter?<br />

Anfangsnahrung<br />

Für die ausschließliche Ernährung<br />

während der ersten 6<br />

Lebensmonate<br />

Kennzeichnung „ab Geburt“<br />

PRE – enthält nur Laktose als<br />

Kohlenhydrat<br />

Stufe 1 – etwas sämiger durch<br />

Stärkezusatz<br />

HA-Nahrungen<br />

für <strong>Baby</strong>s mit Allergierisiko<br />

Anfangsnahrungen Folgenahrungen<br />

Folgenahrung<br />

Begleitende Säuglingsnahrung,<br />

wenn Beikost eingeführt wird<br />

Kennzeichnung „nach dem 6. Monat“<br />

Höherer Eisengehalt<br />

Stufe 2 – für die ausgewogene Ernährung<br />

in Kombination mit Gläschen<br />

und Breien nach dem 6. Monat<br />

Stufe 3 – für den sicheren Übergang auf<br />

die Familienkost ab dem 10. Monat<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Was heißt eigentlich „Ad-libitum-Fütterung“?<br />

Ad-libitum-Fütterung bedeutet Fütterung nach Verlangen des Kindes.<br />

Das heißt:<br />

Immer, wenn ein <strong>Baby</strong> Hunger hat,<br />

darf es so viel trinken, wie es mag.<br />

Bei Säuglingsnahrung bedeutet das:<br />

Etwas mehr Nahrung zubereiten,<br />

als das <strong>Baby</strong> durchschnittlich trinkt.<br />

Verwenden Sie einen Sauger mit einem<br />

kleinen Saugloch.<br />

Bitte das <strong>Baby</strong> aber nicht drängen, die Flasche leerzutrinken.<br />

Ernährungsplan Säuglingsnahrungen.<br />

Kein erhöhtes Allergierisiko<br />

Alter des Kindes<br />

(Monat)<br />

Pre<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Kleinkind-Milch 1+<br />

Kleinkind-Milch 2+<br />

Bei erhöhtem Allergierisiko<br />

Alter des Kindes<br />

(Monat)<br />

HA Pre<br />

HA 1<br />

HA 2<br />

HA 3<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.-9. 10.-12. 13. -36.<br />

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.-9. 10.-12. 13. -36.<br />

Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt oder der Hebamme<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Allergievorbeugung im Säuglingsalter.<br />

Neurodermitis ist die häufigste allergische<br />

Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen.<br />

Häufigkeiten allergischer Erkrankungen („jemals“) bei<br />

Kindern und Jugendlichen (0 bis 17 Jahre), nach Geschlecht<br />

Auftreten von Neurodermitis ist bei Kleinkindern und Kindern häufig.<br />

Prävention im Säuglingsalter schützt Mehrzahl allergiegefährdeter Kinder.<br />

AWMF* empfiehlt zur Prävention Stillen bzw. eine geprüfte HA-Nahrung.<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Foto: <strong>Baby</strong> mit<br />

Neurodermitis<br />

Quelle: Robert-Koch-Institut (Hrsg.) (2008). Erkennen – Bewerten – Handeln *AWMF = Arbeitsgemeinschaft der wiss. med. Fachgesellschaften<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wie entsteht eine Allergie?<br />

Erstkontakt mit dem Allergen<br />

Sensibilisierung<br />

Allergen Allergie-Antikörper<br />

(allergenspezifisches IgE)<br />

Sensibilisierung der<br />

Mastzellen im Gewebe<br />

Allergen Allergenspezifisches<br />

IgE ����<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Zweitkontakt mit dem Allergen<br />

Allergische Reaktion<br />

Auslösung der<br />

allergischen Reaktion<br />

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Mastzelle<br />

Auf eine allergische Erkrankung<br />

folgt oft die nächste.<br />

Der natürliche Verlauf allergischer<br />

Erkrankungen im Kindesalter.<br />

Mastzelle<br />

Heuschnupfen<br />

(allergische Rhinitis),<br />

oft in Verbindung mit<br />

Bindehautentzündung<br />

(Konjunktivitis)<br />

Allergisches Asthma<br />

(Asthma bronchiale)<br />

Neurodermitis<br />

(oder atopisches Ekzem)<br />

Nahrungsmittelallergie


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wer gilt als allergiegefährdet?<br />

Wichtig zu wissen:<br />

„Angesichts der hohen Zahl<br />

allergiekranker Kinder sollten<br />

sich bereits werdende Eltern<br />

informieren, wie sich das<br />

Allergierisiko bei Kindern<br />

senken lässt.“<br />

Prof. Dr. Carl-Peter Bauer<br />

Stellvertretender Vorsitzender der<br />

Gesellschaft für Pädiatrische<br />

Allergologie und Umweltmedizin (GPA)<br />

Allergien werden vererbt: Je nach Familienanamnese<br />

liegt das kindliche Risiko einer Allergie bei 20 bis 80 %.<br />

Neurodermitis (atopische Dermatitis) ist die häufigste<br />

atopische Manifestation im Kindes- und Jugendalter.<br />

Hat mein Kind ein erhöhtes Allergierisiko?<br />

Ein einfacher Fragebogen gibt Klarheit!<br />

Ihr Kind hat ein<br />

erhöhtes Allergierisiko!<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Mit der richtigen Ernährung<br />

und weiteren Vorsorgemaßnahmen<br />

können man das Allergierisiko<br />

eines <strong>Baby</strong>s deutlich reduzieren!<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Sollten Schwangere und stillende Mütter<br />

allergieauslösende Nahrungsmittel vermeiden?<br />

Nein, der Nutzen einer solchen Ernährungsweise ist nicht belegt.<br />

Im Gegenteil: Durch Einschränkung der Lebensmittelwahl steigt<br />

das Risiko einer unzureichenden Nährstoffzufuhr bei Mutter und Kind.<br />

Schwangere und Stillende sollen<br />

sich ausgewogen, abwechslungsreich<br />

und gesund ernähren und<br />

eine Portion fettreichen Fisch<br />

pro Woche essen!<br />

Am besten vier bis sechs Monate lang stillen!<br />

Muttermilch schützt jedes zweite allergiegefährdete <strong>Baby</strong> vor der<br />

Ausbildung einer Allergie.<br />

Konsequent sein lohnt sich: Am besten ist es, wenn ein allergiegefährdetes<br />

<strong>Baby</strong> mindestens vier Monate lang nur Muttermilch bekommt!<br />

Gestillte <strong>Baby</strong>s starten perfekt<br />

geschützt ins Leben.<br />

Neugeborene sollten möglichst<br />

vier bis sechs Monate lang<br />

ausschließlich gestillt werden!<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Und was ist mit nicht gestillten <strong>Baby</strong>s<br />

mit Allergierisiko?<br />

Das empfehlen Experten Wichtig zu wissen:<br />

Wenn nicht gestillt wird oder<br />

nicht genügend Muttermilch<br />

zur Verfügung steht:<br />

HA-Nahrung mit einem in<br />

der Allergieprävention<br />

bestätigten Hydrolysat<br />

Für einen optimalen Allergieschutz<br />

ist die richtige Ernährung von<br />

entscheidender Bedeutung!<br />

Eine hypoallergene Säuglingsanfangsnahrung<br />

(HA-Nahrung)<br />

ist die einzige Alternative, wenn<br />

nicht gestillt wird!<br />

Keine Alternative: Sojanahrung!<br />

Wichtiger Hinweis zum Stillen<br />

Stillen ist für Ihr <strong>Baby</strong> die beste Ernährungsform und zugleich ein guter Schutz gegen Krankheiten. Häufiges Anlegen ist der beste Weg, den Milchfluss anzuregen.<br />

Die Entscheidung, nicht zu stillen, ist nur schwer rückgängig zu machen. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer<br />

Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt.<br />

Was ist bei HA-Nahrungen* anders?<br />

Das Milcheiweiß in einer HA-Nahrung wird in einem speziellen<br />

Herstellungsprozess in kleine Bausteine gespalten und verliert dadurch<br />

weitgehend seine allergieauslösende Wirkung.<br />

Hydrolyse<br />

(Behandlung des Eiweißes<br />

durch Enzyme)<br />

Molkeneiweiß<br />

Spaltung in kleine<br />

Bruchstücke (Peptide)<br />

Hitzebehandlung Aufbrechen der<br />

räumlichen Struktur<br />

Hydrolysat (aufgespaltenes Eiweiß)<br />

* HA = hypoallergen (= allergenarm).<br />

Durch die Hydrolyse gehen die allergieauslösenden<br />

Eigenschaften weitgehend verloren.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Können alle HA-Nahrungen<br />

Allergien vorbeugen?<br />

NEIN!<br />

Bei allen HA-Nahrungen ist das Eiweiß<br />

aufgespalten (gesetzlich vorgeschrieben).<br />

Je nach verwendetem Eiweiß sowie Art und Weise der<br />

Aufspaltung unterscheiden sich aber die HA-Nahrungen<br />

voneinander und nicht alle wirken gleich gut.<br />

Über den allergievorbeugenden Effekt sagt der Begriff<br />

„hypoallergen“ allein also nichts aus.<br />

Tatsächlich sind nicht alle HA-Nahrungen wirksam!<br />

HA ist nicht gleich HA!<br />

Wichtig ist, an welchen Stellen das Eiweiß gespalten wurde:<br />

− Werden keine allergieauslösenden Bereiche (Epitope*) zerstört, kann das<br />

Eiweiß weiterhin Allergien auslösen.<br />

− Bleibt nur ein kleiner Teil der Epitope erhalten, wird das Immunsystem<br />

trainiert und dadurch Allergien vorgebeugt.<br />

Deshalb muss jedes Hydrolysat in sorgfältig durchgeführten Studien auf<br />

seine Wirksamkeit hin überprüft werden.<br />

* Epitop = kleiner Bereich eines Antigens, gegen den das Immunsystem Antikörper bildet.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die GINI-Studie:<br />

Die weltweit größte Allergiepräventionsstudie, gefördert vom<br />

Bundesministerium.<br />

HA-Nahrung kann allergiepräventiv wirken. Aber nicht jede HA-Nahrung<br />

wirkt.<br />

Erhalten allergiegefährdete <strong>Baby</strong>s in den ersten 4 Monaten<br />

konsequent und ausschließlich geprüftes HA, so lässt sich das<br />

Auftreten allergischer Hauterkrankungen wie Neurodermitis<br />

signifikant senken, und zwar langfristig bis zum Alter von 6 Jahren!<br />

<strong>Baby</strong>s mit Allergierisiko brauchen<br />

konsequent eine wirksame HA-Nahrung.<br />

So sollte es sein:<br />

Nicht gestillte <strong>Baby</strong>s mit erhöhtem<br />

Allergierisiko sollten in den ersten vier bis<br />

sechs Lebensmonaten nur HA-Nahrung mit<br />

nachgewiesenem allergiepräventivem Effekt<br />

des Hydrolysats bekommen.<br />

Leider ist es aber so:<br />

Nur 35 % der <strong>Baby</strong>s mit Allergierisiko<br />

erhalten eine passende HA-Nahrung – 65 %<br />

hingegen die falsche Nahrung!<br />

Es besteht ein hoher Aufklärungsbedarf!<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Ernährungsempfehlungen der AWMF*-Leitlinie!<br />

Gesunde, abwechslungsreiche<br />

Ernährung in der<br />

Schwangerschaft,<br />

inkl. Fisch<br />

Quelle: AWMF: Leitlinie zur Allergieprävention (2009)<br />

Stillen in den ersten<br />

4 Lebensmonaten<br />

*AWMF = Arbeitsgemeinschaft der wiss. med. Fachgesellschaften<br />

AWMF*: Präventionsmaßnahmen<br />

bei Allergierisiko im Überblick.<br />

Gesunde Ernährung<br />

Rechtzeitig Beikost<br />

Impfen laut STIKO<br />

*AWMF = Arbeitsgemeinschaft der wiss. med. Fachgesellschaften<br />

4 Monate ausschließlich Stillen<br />

Kein Übergewicht<br />

Kein Schimmel im Innenraum<br />

Geprüftes HA, wenn<br />

die Mutter nicht stillen<br />

kann oder möchte.<br />

Geprüfte HA-Nahrung<br />

Keine Haustiere anschaffen<br />

Keine Tabakrauchexposition<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Lange nicht bekannt: die Bedeutung der<br />

Bifidusflora.<br />

Wir starten hier…<br />

Der Darm – Heimat der Darmflora – hat eine<br />

enorme Oberfläche.<br />

Lunge<br />

ca. 100 m 2<br />

Harn- und<br />

Genitalschleimhaut<br />

ca. 1 m 2<br />

Der Darm ist nicht nur das wichtigste Verdauungsorgan, sondern gleichzeitig<br />

auch das größte Immunorgan. Hier befinden sich nahezu 80% aller Immunzellen.<br />

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(…)<br />

Haut<br />

ca. 2 m2 Darmschleimhaut<br />

ca. 400 m 2


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die Darmflora überzieht die Darmschleimhaut mit<br />

einem schützenden Film.<br />

Der Darm bildet eine Barriere gegen körperfremde Stoffe (Schadstoffe,<br />

Krankheitserreger).<br />

Als erster Schutzwall wirkt dabei eine gesunde Darmflora, die den gesamten<br />

Darm auskleidet.<br />

Zum Verständnis…<br />

Was ist die Darmflora genau?<br />

Im Darm leben ca. 100 Billionen<br />

(10 14 ) Bakterien.<br />

Das sind 10-mal mehr als die Anzahl<br />

der Körperzellen des Menschen.<br />

Darmflora :<br />

Das ist die Gesamtheit der Bakterien,<br />

die den menschlichen Darm besiedeln.<br />

(entspricht beim Erwachsen einer Biomasse von 1-2 kg)<br />

Die schützende<br />

Darmflora<br />

So sieht der Darm stark vergrößert<br />

aus: viele kleine Ausstülpungen<br />

vergrößern die Oberfläche.<br />

Hier siedeln sich die Darmbakterien,<br />

also die Darmflora, an.<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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Mikrovilli der Bürstensaummembran des<br />

Dünndarms. Elektronenmikroskopische Aufnahme


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die Darmflora beim Start ins Leben:<br />

Welchen Einfluss hat Muttermilch?<br />

Stuhlausstrich eines gestillten Säuglings. Mit freundlicher<br />

Genehmigung von Prof. Heine, Rostock.<br />

Beim gestillten <strong>Baby</strong> besteht die Darmflora bis zu 99% aus Bifidusbakterien.<br />

Was wir jedem <strong>Baby</strong> nur wünschen können: eine gesunde<br />

Bifidusflora, die bei gestillten <strong>Baby</strong>s so typisch ist!<br />

Die Darmflora des gestillten Säuglings<br />

besteht bis zu 99% aus Bifidusbakterien.<br />

Die Bifidusflora schützt <strong>Baby</strong>s bestmöglich:<br />

Schutz vor Durchfall<br />

Stärkung der Abwehrkräfte<br />

(…)<br />

Die Darmflora unter Ernährung mit Muttermilch*<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

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* Misouka (1982)


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die Bifidusflora schützt <strong>Baby</strong>s bestmöglich.<br />

Beobachtung bei gestillten Kinder:<br />

weniger Durchfallerkrankungen durch<br />

eine gesunde Bifidusflora.<br />

So binden sich<br />

Bifidusbakterien<br />

an die Darmwand.<br />

Die Bifidusflora schützt <strong>Baby</strong>s vor Durchfallerkrankungen,<br />

hemmt Krankheitserreiger und stärkt die Abwehrkräfte.<br />

Gestillte Säuglinge genießen die Vorteile einer<br />

gesunden Bifidusflora.<br />

Bei gestillten Säuglingen ist :<br />

• die Prävalenz und Schwere akuter Diarrhoe<br />

reduziert (WHO-Data; Quigley et al.,2007)<br />

• die Inzidenz von Mittelohrentzündungen (Chantry<br />

et al., 2006)und respiratorischen Infektionen (Quigley et<br />

al., 2007) reduziert.<br />

Bei gestillten oder mit Spendermilch gefütterten Frühgeborenen ist:<br />

• die Prävalenz von nekrotisierender Enterokolitis geringer und ein<br />

schwerer Krankheitsverlauf seltener (Lukas et al., 1990; Schur et al., 2008)<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 20


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wie fördert Muttermilch <strong>Baby</strong>s Bifidusflora?<br />

Viele Bestandteile der Muttermilch helfen beim Aufbau der gesunden<br />

Darmflora, wie z.B. Laktose oder ein niedriger Eiweißgehalt.<br />

Lange Zeit nicht bekannt: außerdem enthält Muttermilch selbst<br />

Bifidusbakterien, die sich in <strong>Baby</strong>s Darm ansiedeln.<br />

Muttermilch Bifidusbakterien<br />

Gesunde<br />

Darmflora<br />

enthält fördern fördert<br />

Wodurch wird der Aufbau einer<br />

gesunden Bifidusflora gestört?<br />

Keine / wenig<br />

Muttermilch<br />

Säuglingsnahrung<br />

ohne Probiotika<br />

Antibiotika<br />

Kaiserschnitt-Geburt Frühgeburt / Intensivpflege<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Darmreifung,<br />

Verdauung und<br />

Immunsystem<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 21


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

„Was meinen die bloß?“<br />

Verpackungen lesen und verstehen!<br />

Probiotika<br />

Lebende „gute“ Mikroorganismen, die sich im<br />

Darm ansiedeln und eine direkte Wirkung auf die<br />

Darmflora haben.<br />

Prebiotika<br />

Spezifische unverdauliche Stoffe, die den evtl.<br />

bereits vorhandenen „guten“ Darmbakterien als<br />

Futter dienen (indirekter Weg).<br />

Probiotika fördern die Darmflora direkt, Prebiotika<br />

indirekt.<br />

Probiotika<br />

(Wirkungen sind stammspezifisch)<br />

Gelangen direkt in den<br />

Darm.<br />

Erhöhten nur den Anteil der<br />

nützlichen Bakterien in der<br />

Darmflora.<br />

Prebotika<br />

Können nicht wirken, wenn<br />

Bifidusbakterien im Darm<br />

fehlen.<br />

Können auch potenziell<br />

pathogenen Bakterien<br />

fördern.<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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+<br />

GOS (aus Lactose) FOS (aus Chicoreé)


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Kaiserschnitt – Start mit den „falschen“ Bakterien.<br />

Kaiserschnitt:<br />

Fehlender Kontakt zur Vaginal- und<br />

Rektalflora der Mutter<br />

Geburt in der sterilen Umgebung<br />

des Operationssaales<br />

Häufiger Gebrauch von Antibiotika<br />

Vaginale Geburt:<br />

• Natürlicher Kontakt des Kindes mit<br />

der Vaginal- und Rektalflora der<br />

Mutter<br />

• Kontakt zu Bakterien aus der<br />

Umwelt<br />

Starterkultur der Mutter fehlt Orale Aufnahme von Bakterien<br />

der mütterlichen Floren<br />

Geburt durch Kaiserschnitt…<br />

Erhöhtes Risiko für akute Diarrhöe.<br />

Kaiserschnitt erhöht das Risiko für akute Diarrhoe um rund 45% und<br />

das eines Klinikaufenthaltes aufgrund akuter Diarrhoe um rund 30%<br />

Laubereau et al. Arch Dis Child 2004; 89: 993-7; Hakansson et al. Clin. Exp. Allergy 2003;33:757-67<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Manche <strong>Baby</strong>s haben spezielle<br />

Ernährungsbedürfnissen.<br />

3-Monats-Koliken und leichte<br />

Verdauungsbeschwerden.<br />

Bis zu 40% aller Säuglinge leiden in den ersten Lebensmonaten an<br />

unspezifischen gastrointestinalen Störungen, wie 3-Monats-Koliken,<br />

Blähungen und Durchfall – oft begleitet von exzessivem Schreien.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Die funktionelle Unreife des Verdauungssystems scheint<br />

eine Hauptursache für Verdauungsbeschwerden zu sein.<br />

Funktionelle Unreife des ZNS<br />

Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

Erregungssteuerung<br />

Gestörte<br />

Eltern-Kind<br />

Interaktion<br />

Kuhmilchallergie<br />

Umweltfaktoren<br />

Rauchen<br />

Unreife des Magen-<br />

Darm-Systems<br />

Laktaseaktivität<br />

Darmmotorik<br />

verzögerte/gestörte<br />

bakterielle<br />

Darmbesiedlung<br />

Was tun bei Säuglingskoliken?<br />

Gestillte <strong>Baby</strong>s<br />

Vorliegen einer<br />

Kuhmilcheiweißallergie?<br />

1 Woche probeweise Verzicht<br />

auf Milchprodukte in der<br />

Ernährung der Stillenden<br />

Blähende Lebensmittel in<br />

mütterlicher Ernährung?<br />

1 Woche probeweise Verzicht<br />

auf verdächtige Lebensmittel<br />

Keine Diät der Mutter<br />

auf eigene Faust!<br />

Flaschenernährte <strong>Baby</strong>s<br />

Vorliegen einer<br />

Kuhmilcheiweißallergie?<br />

Therapeutische Spezialnahrung<br />

(extensives Hydrolysat)<br />

Laktoseverdauung noch<br />

unzureichend?<br />

Spezialnahrung mit<br />

niedrigem Laktosegehalt<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Warum kann laktosereduzierte<br />

Milchnahrung wirken?<br />

Transitorischer relativer Laktasemangel<br />

Verzehrte Laktosemenge übersteigt die Kapazität<br />

der verfügbaren Laktase<br />

vermehrte Gasbildung durch gesteigerte bakterielle Fermentation<br />

im Dickdarm<br />

Deshalb:<br />

Blähungen, krampfartige<br />

Bauchschmerzen<br />

Weniger Laktose in der Nahrung<br />

Weniger Laktose gelangt in den Darm<br />

Weniger Blähungen und Koliken<br />

Laktosereduktion – bis zu 40 % weniger<br />

Schreien<br />

► Entwicklung der mittleren Schreidauer nach Ernährung mit einer Laktasebehandelten<br />

Säuglingsmilchnahrung.<br />

Laktosereduktion – bis zu 40 % weniger Schreien<br />

Kanabar D, Randhawa M, Clayton P: Improvement of symptoms in infant colic following reduction of lactose load with lactase. J Hum Nutr Diet 2001; 14 (5): 359–363.<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Leicht verdauliches Eiweiß HA – bis zu 50 %<br />

weniger gastrointestinale Symptome.<br />

Inzidenz gastrointestinaler Symptome bei Säuglingen<br />

im Alter von 3 und 6 Monaten.<br />

Leicht verdauliches Eiweiß HA – bis zu 50 % weniger gastrointestinale Symptome*<br />

Exl BM, Deland U,Secretin MC,Preysch U, Wall M, Shmerling DH: Improved general health status in an unselected infant population following an allergen-reduced dietary<br />

intervention programme: the ZUFF-STUDY-PROGRAMME. Part II: infant growth and health status to age 6 months. Eur J Nutr 2000; 39: 145–156.<br />

Probiotische Milchsäurekulturen LR reuteri –<br />

bis zu 85 % weniger Schreien.<br />

► Entwicklung der medianen Schreizeit pro Tag unter Supplementierung mit<br />

LR reuteri<br />

Probiotische Milchsäurekulturen LR reuteri – bis zu 85 % weniger Schreien<br />

Francesco Savino, Lisa Cordisco, Valentina Tarasco, Elisabetta Palimeri, Roberto Calabrese, Roberto Oggero, Stefan Roos and Diego Matteuzzi:<br />

Lactobacillus reuteri DSM 17 938 in Infantile Colic: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Pediatrics published online Aug 16, 2010;<br />

DOI: 10.1542/peds.2010–0433.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Vermehrtes Aufstoßen und Spucken<br />

Aufstoßen und Spucken, ein häufiges<br />

Problem in der Kinderarztpraxis.<br />

Bis zu 2 von 3 Säuglingen stoßen<br />

nach einer Mahlzeit kleine Mengen<br />

Nahrung wieder auf.<br />

Solange der Säugling gut gedeiht, ist<br />

dies kein gravierendes<br />

Gesundheitsproblem, aber eine<br />

Störung des Wohlbefindens.<br />

Vermehrtes Spucken belastet nicht nur<br />

die erkrankten Kinder, sondern auch<br />

ihre Familien.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Maßnahmen zur Reduktion von Spucken.<br />

(bei nicht-gestillten <strong>Baby</strong>s)<br />

Auswahl der richtigen Saugerlochgröße<br />

Schaumreste aus der Flasche nicht mit verfüttern<br />

Kleinere und dafür häufigere Mahlzeiten<br />

Ausgiebig aufstoßen lassen nach einer Mahlzeit<br />

Anschließend auf der rechten Seite lagern<br />

Umstellung von Pre- auf eine Stufe-1-Nahrung<br />

Verwendung einer angedickten Nahrung auf<br />

ärztlichen Rat!<br />

Höhere Viskosität der Nahrung –<br />

bis zu 75% weniger Reflux.<br />

Unter Ernährung mit einer stärkeangedickten Säuglingsnahrung sinkt der<br />

Anteil der betroffenen Kinder mit moderatem und schwerem Reflux.<br />

Anteil der Kinder mit moderatem und schwerem Reflux<br />

Infante D, Tormo R: Estudio del tratamiento dietetico de las regurgiaciones mediante una leche para lactantes de<br />

consistencia modificada. Ensayo clinico NIDINA A.R. in NIDINA A.R. ensayos clinicos. Pulso ediciones. Nestlé Espana S.A. 1998; 4–11.<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Endlich Zeit für Beikost – wie geht es weiter?<br />

Wann mit Beikost beginnen?<br />

Die Beikosteinführung sollte frühestens nach dem 4. Monat,<br />

spätestens nach dem 6. Monat zusätzlich zum Stillen bzw. zur<br />

Milchnahrung erfolgen.<br />

Beikostbeginn sehr früh =<br />

vor der 17. Lebenswoche<br />

Allergierisiko �<br />

Gefahr des Verschluckens �<br />

Unvollständige Verdauung<br />

Überfütterung �<br />

Geburt 7 Monate<br />

Beikostbeginn sehr spät =<br />

nach der 26. Lebenswoche<br />

Wachstum und Entwicklung �<br />

Zufuhr lebenswichtiger Nährstoffe,<br />

insbesondere Eisen �<br />

Auslassen von „Meilensteinen<br />

der Entwicklung“<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Woran erkenne ich,<br />

dass ein <strong>Baby</strong> reif für Beikost ist?<br />

Das <strong>Baby</strong>…<br />

interessiert sich stark für andere Nahrung.<br />

kann selbst aufrecht sitzen.<br />

ist bereit zu kauen.<br />

kann selbstständig Lebensmittel<br />

in den Mund stecken.<br />

drückt mit dem Löffel gefütterte Nahrung<br />

nicht mehr mit der Zunge heraus.<br />

will häufiger gestillt werden.<br />

Wenn ein Kind so weit ist, werden Monat für Monat eine Still-<br />

/Milchmahlzeit nach der anderen durch einen Brei ersetzt.<br />

Welche Beikost braucht ein Kind?<br />

1. Brei: vom Mono-Gemüse zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei<br />

1.<br />

Üblicherweise beginnt man mit dem Füttern von Brei am Mittag.<br />

Frühestens nach dem 4., spätestens nach dem 6. Monat.<br />

Fertige Breie: Für alle Schritte und Altersstufen im Gläschen und<br />

im Becher.<br />

Für die Selbstzubereitung: Menü nach Rezepten des FKE*.<br />

Für die ersten Tage<br />

Gemüse, z.B. Karotten<br />

oder Kürbis<br />

2. 2.<br />

Etwa ab der 2.Woche<br />

Gemüse + Kartoffeln<br />

* FKE = Forschungsinstitut für Kinderernährung. ** Mageres Fleisch (v. a. Rind) sollte als Eisenlieferant nun regelmäßig<br />

auf dem Tisch stehen. Einmal wöchentlich ist Fisch eine gesunde Alternative, da er viele Omega-3-Fettsäuren enthält.<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Etwa ab der 3.Woche<br />

Gemüse + Kartoffeln +<br />

Rapsöl +<br />

Fleisch** oder Fisch**<br />

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3.


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Welche Beikost braucht ein Kind?<br />

2. Brei: Milch-Getreide-Brei<br />

Etwa 1 Monat später als das Menü.<br />

Üblicherweise am Abend<br />

Fertige Breie: als Milch-Breie oder<br />

Getreide-Breie zum Anrühren oder<br />

verzehrfertig als sogenannte Abend-Breie.<br />

Für die Selbstzubereitung: Milch-Getreide-Brei<br />

nach Rezepten des FKE.<br />

Milch<br />

Vollmilch mit 3,5 % Fett<br />

oder Folgemilch<br />

Getreide<br />

Flocken oder Grieß für<br />

Säuglinge, am besten<br />

Vollkorn mit Jodzusatz,<br />

ohne weitere Zusätze<br />

Welche Beikost braucht ein Kind?<br />

3. Brei: Frucht und Getreide<br />

Etwa 1 Monat später als der Milch-Getreide-Brei.<br />

Üblicherweise am Nachmittag.<br />

Fertige Breie: als „Frucht und Getreide“-<br />

Breie im Gläschen.<br />

Für die Selbstzubereitung: Getreide-Obst-Brei<br />

nach Rezepten des FKE.<br />

Getreide<br />

Flocken oder Grieß für<br />

Säuglinge, am besten<br />

Vollkorn mit Jodzusatz,<br />

ohne weitere Zusätze<br />

Obst<br />

Frisches Obst der Saison<br />

(Banane nicht täglich),<br />

Früchte aus Gläschen<br />

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1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

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Obst<br />

Frisches Obst der Saison<br />

(Banane nicht täglich),<br />

Früchte aus Gläschen<br />

Fett<br />

Rapsöl


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Beikostmahlzeiten: Einzelbausteine<br />

einer gemischten Tagesernährung.<br />

Die 3 Typen Beikost-Mahlzeiten können sich nicht gegenseitig ersetzen,<br />

da jeder Typ unterschiedliche Schwerpunkte für die Nährstoffversorgung hat:<br />

Das Menü ist besonders reich an Eisen, Vitaminen sowie<br />

Ballaststoffen und liefert die lebenswichtigen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.<br />

Der Milch-Getreide-Brei liefert zusammen mit der verbleibenden Milchmahlzeit<br />

die notwendige Menge Calcium und ist reich an Phosphor und Vitamin B2.<br />

Der Frucht-Getreide-Brei ist milchfrei, damit der Säugling nicht zu viel Eiweiß erhält.<br />

Er liefert Vitamine (v. a. Vitamin C), Spurenelemente und Ballaststoffe.<br />

Die verbleibende Milchmahlzeit und die 3 genannten Typen Beikostmahlzeiten sind<br />

Einzelbausteine einer gemischten Tagesernährung mit Nährstoffgehalten, die den<br />

Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) entsprechen*.<br />

* Mit Ausnahme von Eisen und Jod.<br />

Warum füttere ich diese 3 Mahlzeiten?<br />

Milchnahrung Getreide-Obst-Brei<br />

Gemüse-Kartoffel-<br />

Fleisch-Brei<br />

+<br />

Milch-<br />

Getreide-Brei<br />

=<br />

Zufuhr der Nährstoffe<br />

entspricht den Empfehlungen<br />

der DGE*<br />

Kritische Nährstoffe:<br />

Eisen<br />

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Jod<br />

Jede Mahlzeit ist ein wichtiger Baustein für die<br />

abwechslungsreiche, gesunde Tagesernährung.<br />

* DGE = Deutsche Gesellschaft für Ernährung.


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Wie es weitergeht? Erst Beikost, später Familienkost.<br />

Nach dem 4. Monat Bis zu 3 Jahren<br />

17. und 18.<br />

Lebenswoche<br />

19. und 20.<br />

Lebenswoche<br />

6. Monat<br />

7. Monat<br />

Stillen oder<br />

Kleinkind-Milch<br />

Brotmahlzeit mit<br />

Kleinkind-Milch<br />

Morgens Mittags Nachmittags Abends<br />

1. Beikostmonat – frühestens nach dem 4. Monat, spätestens nach dem 6. Monat<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

Eine Mahlzeit<br />

Gemüse (mit Kartoffeln)<br />

Eine Mahlzeit<br />

mit Fleisch<br />

oder Fisch<br />

Früchte als Nachtisch<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

2. Beikostmonat – Ersetzen der 2. Milchmahlzeit durch einen Milch-Getreide-Brei<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

Eine Mahlzeit<br />

mit Fleisch<br />

oder Fisch<br />

Früchte als Nachtisch<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

3. Beikostmonat – Ersetzen der 3. Milchmahlzeit durch einen Frucht-Getreide-Brei<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

Eine Mahlzeit<br />

mit Fleisch<br />

oder Fisch<br />

Früchte als Nachtisch<br />

Übergang zur Familienkost – frühestens ab dem 10. Monat<br />

Brot /<br />

Früchteriegel /<br />

Obst<br />

Gemüse / Kartoffeln /<br />

Nudeln / Reis /<br />

Fleisch / Fisch /<br />

Eier /<br />

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Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Stillen oder<br />

Säuglingsmilch<br />

Milch-Getreide-Brei<br />

Frucht und Getreide Milch-Getreide-Brei<br />

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Brot /<br />

Jogolino /<br />

Obst<br />

Welche Beikost bei allergiegefährdeten<br />

Kindern?<br />

Beikostbeginn auch für allergiegefährdete<br />

Säuglinge zwischen der 17. und der 26.<br />

Lebenswoche:<br />

Eine Verzögerung des Beikostbeginns<br />

hat keinen Vorteil.<br />

Der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel<br />

hat ebenfalls keinen Vorteil.<br />

Langsamer Beginn: Anfangs sollten am<br />

besten nur ein oder zwei neue Zutaten pro<br />

Woche eingeführt werden.<br />

Milch-Getreide-Bei<br />

Brotmahlzeit mit<br />

Kleinkind-Milch


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Welche Milch braucht ein Kind im Beikostalter?<br />

Nach und nach ersetzt jede Beikostmahlzeit eine<br />

Milchmahlzeit.<br />

Weiterhin sollte das Kind mindestens 1-mal täglich gestillt<br />

werden oder eine Flasche trinken.<br />

Nach dem 6. Monat sind Folgenahrungen eine gesunde<br />

Alternative.<br />

Wichtig: Beikosteinführung heißt nicht<br />

automatisch Abstillen!<br />

Und nach dem ersten Geburtstag…?<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Kleinkinder haben immer noch<br />

besondere Ernährungsbedürfnisse.<br />

Die Wachstumsphase setzt sich im Kleinkindalter fort.<br />

Im Vergleich zum Körpergewicht ist der Nährstoffbedarf<br />

immer noch erhöht.<br />

Dabei ist das Magenvolumen weiterhin reduziert.<br />

Mehrbedarf an Nährstoffen von Kleinkindern im Vergleich<br />

zu Erwachsenen (pro kg Körpergewicht)<br />

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Frankfurt am Main: Umschau/Braus, 2000.<br />

Optimierte Mischkost.<br />

Die empfohlene Ernährung für Kleinkinder und die ganze Familie.<br />

Sparsam<br />

Fett- und zuckerreiche Lebensmittel<br />

Mäßig<br />

Tierische Lebensmittel<br />

Reichlich<br />

Getränke (kalorienfrei oder -arm)<br />

und pflanzliche Lebensmittel<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Ergebnisse „GRETA-Studie“:<br />

Theorie und Wirklichkeit.<br />

Die Zufuhr besonders wichtiger Nährstoffe (Eisen, Jod, Vitamin D und Folsäure) ist<br />

im Kleinkindalter nicht ausreichend. Es besteht das Risiko für Entwicklungsdefizite.<br />

Die Eiweißzufuhr ist hingegen zu hoch. Das ist möglicherweise ein Risikofaktor für<br />

die Entstehung von Übergewicht.<br />

Tägliche Nährstoffversorgung<br />

Quelle: FKE 2010: Abschlussbericht GRETA-Studie.<br />

Kleiner Bauch, großer Nährstoffbedarf!<br />

8 mg Eisen sind enthalten in<br />

333 g Rinderhack<br />

900 g Schweinefilet<br />

100 µg Jod sind enthalten in<br />

300 g Lachs<br />

650 g Brokkoli oder Möhren<br />

13,5 g Protein sind enthalten in nur<br />

je 65 g Rinderhack, Schweinefilet oder Lachs<br />

400 ml Kuhmilch<br />

Eine Nährstoffversorgung im Kleinkindalter ist mit<br />

herkömmlichen Lebensmitteln eine große Herausforderung!<br />

.<br />

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<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Was muss ich beim Übergang<br />

zur Familienkost beachten?<br />

Etwa ab dem 10. Monat schrittweiser Übergang<br />

zur Kleinkindkost (modifizierte Erwachsenenkost).<br />

Feste, zerkleinerte Kost neben<br />

Milch- und Breinahrung<br />

3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten<br />

(entsprechend dem Mahlzeitenrhythmus der Familie)<br />

Keine kleinen, harten Lebensmittel (z.B. Nüsse)<br />

Keine süßen, fetten, salzigen und scharfen Speisen<br />

� Berücksichtigung der besonderen Ernährungsbedürfnisse<br />

� Gewöhnung an die „optimierte Mischkost“<br />

Vorteile einer Kleinkind-Milch.<br />

Kleinkind-Milch ist altersgerecht zusammengesetzt :<br />

kindgerecht reduzierten Eiweißgehalt,<br />

Vitamin D,<br />

Jod,<br />

Eisen und<br />

Folsäure.<br />

Somit leistet die Kleinkind-Milch täglich einen<br />

wichtigen Beitrag zur Ernährung des Kleinkindes<br />

und stellt die ausreichende Versorgung mit kritischen<br />

Nährstoffen sicher.<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 38


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Zusammenfassung – Alimentäre<br />

Allergieprävention.<br />

1. Neurodermitis – häufigste allergische Erkrankung<br />

bei Kindern und Jugendlichen.<br />

2. Keine spezielle, allergenarme Diät für die<br />

Schwangere und stillende Mutter.<br />

3. Stillen ist die beste Allergieprävention.<br />

4. Für nicht gestillte <strong>Baby</strong>s wird eine geprüfte HA-<br />

Nahrung empfohlen.<br />

5. Wirksamkeit eines Hydrolysats (HA) muss<br />

wissenschaftlich erwiesen sein.<br />

6. Noch heute bekommen 2 von 3 nicht gestillten,<br />

allergiegefährdeten <strong>Baby</strong>s eine Standard-<br />

Säuglingsmilch!<br />

Zusammenfassung – Bifidusflora.<br />

1. Muttermilch fördert die Ausbildung einer<br />

gesunden Bifidusflora.<br />

2. Die Bifidusflora fördert die Darmreifung und<br />

schützt das <strong>Baby</strong> vor z.B. gastrointestinalen<br />

Infekten.<br />

3. Kaiserschnittkindern fehlt die “Starterkultur“ der<br />

Mutter.<br />

4. Probiotika fördern die gesunde Darmflora direkt,<br />

Prebiotika indirekt.<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 39


<strong>Ernährungsberatung</strong> <strong>fürs</strong> <strong>Baby</strong><br />

Vom Stillen bis zum Start mit Beikost:<br />

Der aktuelle Stand der Wissenschaft.<br />

Zusammenfassung – Beikost.<br />

1. Beikosteinführung heißt nicht automatisch<br />

Abstillen.<br />

2. Drei Beikostmahlzeiten lösen nach und nach je<br />

eine Milchmahlzeit ab.<br />

3. Eine Milchmahlzeit am Morgen ergänzt die<br />

Breimahlzeiten.<br />

4. Allergiegefährdete <strong>Baby</strong>s brauchen keine<br />

besondere Beikost.<br />

5. Am Ende des ersten Lebensjahres erfolgt der<br />

Übergang zur kleinkindgerechten Familienkost.<br />

HURRA! Geschafft…<br />

Hann. Münden, den 19./20. Juni 2012<br />

1. Bübchen Hebammen-Seminar:<br />

Von der Idee zum eigenen Kurs<br />

Dr. Dagmar Kreft<br />

Nestlé Nutrition Institute, D - 60523 Frankfurt am Main 40

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