Blickpunkt..... - Seniorenzentrum Oberstaufen

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Blickpunkt..... Ausgabe Juni 2012 Seite 16 Zeitsprung — Knicks und Diener „Gib das schöne Händchen“, so wurden kleine Jungen und kleine Mädchen in den 40-er und 50-er Jahren ermahnt, wenn sie Onkel oder Tante begrüßten. Gemeint war die rechte Hand. Das war für die Kleinen nicht ganz leicht. Welche Hand war denn die Schönere? Aussehen taten doch beide gleich? Rechts und links auseinander zu halten ist für viele Kinder erst einmal ein Glücksspiel. Bei den Schuhen hatte man es leichter, die passten einfach nur dann, wenn sie richtig rum angezogen wurden. Nur durch stetes Training wurde die Grußhandlung schließlich richtig vollzogen. Wer 1950 ein Kind war, hatte es nicht so leicht wie die Kids von heute. Es gab noch eine Menge Verhaltensmaßregeln, die zu befolgen waren, wollte man seinen Eltern keine Schande machen. So hatten die kleinen Mädchen einen Erwachsenen mit einem „Knicks“ zu begrüßen. Das war ein beidseitiges leichtes Einknicken mit den Knien, als ein Zeichen des Respekts vor einer älteren oder höher stehenden Person. Dazu neigte man auch etwas den Kopf. Den Jungen wurde damals ein sogenannter „Diener“ abverlangt. Dabei standen die Beine akkurat parallel zueinander und während man die Hand gab, wurde der Kopf ehrerbietig geneigt. Und ohne Schlips (Krawatte) und Kragen traten selbst 14-jährige Jungs nicht in der Gesellschaft auf. Gegen Ende der 50-er Jahre dann, reduzierten wir Mädchen den Knicks, indem wir nur kurz mit dem rechten Bein nach hinten ausschlugen und die Schuhspitze an den Boden hackten. Das war ein bisschen lässiger, schadete aber auf Dauer den Schuhen. Aber die Erwachsenen akzeptierten diese Auflockerung der Etikette, waren doch mit dem verlorenen Krieg und der Besatzungszeit auch manche Sitten verschwunden oder doch stark aufgeweicht worden. Solche Umgangsformen sind erhalten geblieben in den Begrüßungsritualen des Adels und der Kirche. Und sie erleben heute Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth, Schloßstraße 28, 87534 Oberstaufen
Blickpunkt..... Ausgabe Juni 2012 Seite 17 eine überraschende Renaissance. Höflichkeit ist wieder gefragt und gute Umgangsformen werden wieder geübt und sind erwünscht. Sie erleichtern den Umgang miteinander, schaffen eine freundliche Atmosphäre und zeugen von Haltung und Respekt. Bei offiziellen Anlässen wie Ehrungen, Bällen oder Theateraufführungen wird sich wieder verneigt und sogar ein angedeuteter Knicks ist bei den Damen wieder zu sehen. Graziös und charmant wie eh und je! Gedichte Wasser von Rosemarie Schreuer Von den Felsen schaue ich hinunter in die unergründliche Tiefe des Meeres Wellen schlagen gegen das Gestein Gischt spritzt in die Höhe Glitzernde Tropfen funkeln in der Sonne und fallen zurück in das schäumende Wasser Schwärme bunter kleiner Fische spielen in den Wellen, schwimmen hoch und sinken in die Tiefe Algen wiegen sich im Sog, bemooste Steine werden sichtbar, bevor die neuen Wellen mit Getöse das Geschaute überspülen Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth, Schloßstraße 28, 87534 Oberstaufen
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