Festschrift
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abgenommen, doch durch Mechanisierung und Spezialisierung, dank der Flurbereinigung<br />
1964, sich leistungs mäßig gesteigert. An den sonnigen Südhängen<br />
rund um das „Wengertshäusla“, am Sonn- und Schlossberg jenseits der<br />
Bundesstraße 8 gedeiht vorzüglicher Frankenwein auf einer Flä che von über<br />
50 ha, der bekannte „Einersheimer Vogelsang“.<br />
Geologisch liegt Markt Einersheim in der Zone des Gipskeupers mit Grundgips.<br />
Vor Jahrmillionen setzte das Keupermeer die Flöze des wertvollen Gipses<br />
ab bis zu einer Mäch tigkeit von 5-6 Metern. Durch die Gebrüder Knauf, Iphofen,<br />
dem größten Unternehmen seiner Branche auf dem Kontinent, wird jener<br />
abgebaut und verarbeitet. In dieser alten, bodenständigen Industrie finden<br />
viele Menschen Arbeit und Brot.<br />
Durch die Ansiedelung vieler Heimatvertriebener aus dem deutschen Osten<br />
nach dem 2. Weltkrieg wuchs die Bevölkerung um 50 Prozent. Im Jahre 1949<br />
siedelte sich Schlossermei ster Alois Fritsch aus dem Sudetenland hier an<br />
und begann mit der Fabrikation von Mohnmühlen im kleinen bescheidenen<br />
Stammhaus beim Landturm. Immer größer, mit Patenten versehene Maschinen<br />
gesellten sich dazu, insbesondere Bäckereimaschinen. Der Betrieb wuchs<br />
zusehends. 1951 wurde eine eigene Gießerei angeschlossen. Die Zahl der Beschäftigten<br />
stieg 1956 auf 60 Mann; heute sind es etwa 450. Wegen seiner Verdienste<br />
um die Ge meinde wurde Herr Alois Fritsch 1971 zum Ehrenbürger der<br />
Gemeinde ernannt. Als weiterer bedeutsamer Industriezweig entstand 1964<br />
in der Possenheimer Straße „Ap paratebau Hans Stahl“, heute Stahl Großküchen<br />
GmbH, welche Großküchen und Theken für Bäckereien und Hotelküchen<br />
aus Stahl blech herstellt. Über 70 Beschäftigte haben dort ihre Arbeitsplätze.<br />
Ein ausgedehntes Netz von gut markierten Wanderwegen erstreckt sich um<br />
den Ort herum, durch Wiesen, Felder und Wälder hinauf zu den Höhen des<br />
Steigerwal des. Ruhebänke laden jeweils zum Verweilen ein, um den Rundblick<br />
in die weite Bucht mit ihren schmucken Kirchdörfern zu genießen.<br />
Das Terrassenbad, idyllisch im Mühlengrund unterhalb der Bahnbrücke gelegen,<br />
bietet bei schönem Wetter Stunden der Erholung in gesunder Luft und<br />
klarem Wasser.<br />
Eine Gemeindebibliothek bietet eine reichhaltige Aus wahl von Büchern für<br />
jung und alt; sie befindet sich in der Volksschule.<br />
Gepflegte Gasthäuser mit Fremdenzimmer laden zum Besuch ein und erfreuen<br />
mit kernig fränkischer Kost, edlem Frankenwein und großer Gastlichkeit.<br />
Politisch ist Markt Einersheim eine selbständige Gemeinde, die seit 1. Mai 1978<br />
der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen angeschlossen ist, und sie gehört seit<br />
dem 1. Juli 1982 zum Landkreis Kitzingen am Main, Bezirk Unterfranken.<br />
Seit 1810 hat hier das Evang.-Luth. Dekanat Markt Einersheim seinen Sitz, dem<br />
1969 der Bereich des Dekanats Burghaslach angeschlossen und damit zum<br />
„Steiger walddekanat“ erweitert wurde. Die evangelische Pfarrei zählt über<br />
750 Seelen, die über 300 Katholiken werden von der Pfarrei Iphofen-Dornheim<br />
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