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Abschlussbericht "AGE CERT" [PDF, 316KB] - INQA

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<strong>Abschlussbericht</strong><br />

<strong>INQA</strong>-Projekt: 17-09<br />

Entwicklung eines Vermarktungs- und Organisationskonzeptes<br />

zu <strong>AGE</strong> CERT - Qualitätssiegel altersgerechte Personalentwicklung<br />

der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung<br />

Projektleitung<br />

Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung<br />

Dipl. Betriebsw. (FH) Susann Kocura<br />

Projektpartner<br />

innowise GmbH, Duisburg<br />

CCCP GmbH, Köln<br />

Dr. Becker Beratung & Training, Dr. Becker Services GmbH, Köln<br />

Laufzeit<br />

10/2009 - 01/2010<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 1


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ...................................................................................................................... 3<br />

1.1 Gesamtziel des Vorhabens..................................................................................... 3<br />

1.2 Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen............................................ 3<br />

2 Projektbeschreibung .................................................................................................... 5<br />

2.1 Gesamtziel.............................................................................................................. 5<br />

2.2 Projektorganisation ................................................................................................. 5<br />

2.3 Zeitlicher Ablauf ...................................................................................................... 6<br />

3 Projektpartner ............................................................................................................... 8<br />

3.1 Kurzprofile .............................................................................................................. 8<br />

3.1.1 innowise GmbH.................................................................................................. 8<br />

3.1.2 CCCP GmbH ..................................................................................................... 8<br />

3.1.3 Dr. Becker Beratung & Training.......................................................................... 9<br />

3.2 Teilprojekte der Projektpartner................................................................................ 9<br />

3.2.1 Teilprojekt innowise GmbH ................................................................................ 9<br />

3.2.2 Teilprojekt CCCP GmbH ...................................................................................12<br />

3.2.3 Teilprojekt Dr. Becker Beratung & Training .......................................................14<br />

4 Ergebnisse ...................................................................................................................15<br />

4.1 Ergebnisse innowise GmbH...................................................................................15<br />

4.1.1 Arbeitspaket 1: Organisation der Testierung .....................................................15<br />

4.1.1.1 Ablauf der Siegelvergabe ..............................................................................15<br />

4.1.1.2 personelle Organisation.................................................................................15<br />

4.1.1.3 Ablauf des Testierungsprozesses..................................................................17<br />

4.1.2 Arbeitspaket 2: Auswahl und Qualitätskontrolle der Visitatoren.........................20<br />

4.1.2.1 Bewerbungs- und Zulassungsverfahren.........................................................20<br />

4.1.2.2 Kriterien für eine Autorisierung als VisitatorIn ................................................21<br />

Qualitätssicherung.........................................................................................22<br />

4.1.3 Arbeitspaket 3: Materialzusammenstellung für die Visitatoren...........................22<br />

4.1.3.1 Unternehmen.................................................................................................22<br />

4.1.3.2 Visitatoren .....................................................................................................23<br />

4.1.4 Arbeitspaket 4: Entwicklung eines Beirates / unabh. Germium..........................26<br />

4.1.5 Arbeitspaket 5: Aufbau einer Geschäftsstelle/eines „Servicebüros“...................27<br />

4.2 Ergebnisse CCCP GmbH.......................................................................................27<br />

4.2.1 Ausbau der Webseite........................................................................................27<br />

4.2.2 PR-Konzept.......................................................................................................29<br />

4.2.3 Zielgruppendefinition.........................................................................................30<br />

4.2.4 Akquiseleitfäden................................................................................................31<br />

4.3 Ergebnisse Dr. Becker Beratung & Training...........................................................31<br />

4.3.1 Allgemeines ......................................................................................................31<br />

4.3.2 Schulungskosten...............................................................................................32<br />

4.3.3 Lehrziele ...........................................................................................................32<br />

4.3.4 Curriculum.........................................................................................................33<br />

4.3.5 Ordner-Konzept.................................................................................................37<br />

5 Fazit und Ausblick .......................................................................................................39<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 2


1 Einleitung<br />

1.1 Gesamtziel des Vorhabens<br />

Einem Großteil der Unternehmen sind die Auswirkungen des demographischen Wandels auf<br />

unternehmerischer Ebene durchaus bewusst. Doch in vielen Unternehmen herrscht noch<br />

immer Unkenntnis darüber, wie sich diese Veränderungen auf das eigene Agieren nach<br />

innen und außen auswirken.<br />

Unter welchen Bedingungen ältere Arbeitnehmer tatsächlich bis zum Erreichen der<br />

Altersgrenzen im Unternehmen verbleiben und dort auch produktiv tätig sein können, ist zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings in vielen Bereichen unserer Arbeitswelt fraglich. Die<br />

hierfür vor allem auf Seiten der Unternehmen erforderlichen personalpolitischen<br />

Rahmenbedingungen und Maßnahmen mit dem Ziel einer altersübergreifenden<br />

Qualifizierung, Gesundheitsförderung und Personalentwicklung fehlen in vielen<br />

Unternehmen.<br />

Mit <strong>AGE</strong> CERT sollen zukünftig vorbildliche Ansätze im Umgang mit alternden Belegschaften<br />

sichtbar gemacht werden und damit auch andere Unternehmen zur Umsetzung und Etablierung<br />

altersintegrativer Maßnahmen angeregt werden.<br />

Da sich bisher weder im wissenschaftlichen Diskurs noch in der betrieblichen Praxis eine<br />

einheitliche Konzeption für altersgerechtes Management durchgesetzt hat, ist es an der Zeit<br />

im Rahmen der Entwicklung von <strong>AGE</strong> CERT - Qualitätssiegel altersgerechte<br />

Personalentwicklung die vorliegenden Forschungsbefunde und Gestaltungsvorschläge neu<br />

zu systematisieren. Bei der Entwicklung eines solchen Konzeptes muss vor allem darauf<br />

fokussiert werden, die strategischen Ziele und adäquaten Maßnahmen in die Sprache der<br />

Unternehmen zu übersetzen. Nur so kann in ausreichendem Maße für die Folgen des<br />

demographischen Wandels sensibilisiert und der Wandel gestaltet werden.<br />

Für eine möglichst schnelle Verbreitung von <strong>AGE</strong> CERT und der damit verbundenen<br />

Sensibilisierung der Marktteilnehmer für das Thema Alter und Arbeit bedarf es einer<br />

adäquaten Vermarktung und dem Aufbau von entsprechenden Organisationsstrukturen für<br />

die Vergabe von <strong>AGE</strong> CERT. Ebenfalls muss aufbauend auf dem vorhandenen Konzept zu<br />

<strong>AGE</strong> CERT ein Schulungskonzept für die Visitatoren entwickelt werden.<br />

1.2 Bezug des Vorhabens zu den förderpolitischen Zielen<br />

<strong>INQA</strong>– Initiative neue Qualität der Arbeit verfolgt ähnliche Ziele wie das von der Marie-Luise<br />

und Ernst Becker Stiftung initiierte <strong>AGE</strong> CERT - Qualitätssiegel altersgerechte<br />

Personalentwicklung. Ziel von <strong>INQA</strong> ist es, "gute Arbeitsbedingungen zu schaffen und dabei<br />

die Interessen der Beschäftigten und der Unternehmen miteinander zu verbinden". Durch<br />

<strong>AGE</strong> CERT wird der Einhaltung dieser von <strong>INQA</strong> gesetzten Ziele mehr Nachdruck verliehen<br />

und messbar gemacht. Denn <strong>AGE</strong> CERT liefert hierzu geeignete Strukturen und Prozesse,<br />

die Unternehmen und ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, Arbeitsfähigkeit und<br />

Unternehmenserfolg zu verbinden und damit langfristig zu sichern.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 3


<strong>AGE</strong> CERT spricht damit Unternehmen an, die bereits gute und sehr gute Ansätze einer<br />

altersgerechten Personalentwicklung vorweisen können und dies nach außen<br />

kommunizieren wollen. Auch das ist ein Ziel von <strong>INQA</strong> – Beispiele guter Praxis sichtbar zu<br />

machen. Auf der anderen Seite spricht <strong>AGE</strong> CERT aber auch jene Unternehmen an, die<br />

noch wenig für ihre alternden Belegschaften und den Erhalt der Leistungsfähigkeit tun. <strong>AGE</strong><br />

CERT sensibilisiert somit und animiert dazu, sich Gedanken zu machen - an dessen Ende<br />

eine neue Qualität der Arbeit erreicht wird.<br />

Mit zahlreichen Produkten, Praxishilfen, Tools und Kooperationsmodellen trägt <strong>INQA</strong> bereits<br />

dazu bei, Veränderungsprozesse in den Unternehmen anzustoßen. Ein konkretes und für<br />

Unternehmen handhabbares Instrument fehlt jedoch.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 4


2 Projektbeschreibung<br />

2.1 Gesamtziel<br />

Einem Großteil der Unternehmen sind die Auswirkungen des demographischen Wandels auf<br />

unternehmerischer Ebene durchaus bewusst. Doch in vielen Unternehmen herrscht noch<br />

immer Unkenntnis darüber, wie sich diese Veränderungen auf das eigene Agieren nach<br />

innen und außen auswirken. Unter welchen Bedingungen ältere Arbeitnehmer tatsächlich bis<br />

zum Erreichen der Altersgrenzen im Unternehmen verbleiben und dort auch produktiv tätig<br />

sein können, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings in vielen Bereichen unserer<br />

Arbeitswelt fraglich. Die hierfür vor allem auf Seiten der Unternehmen erforderlichen<br />

personalpolitischen Rahmenbedingungen und Maßnahmen mit dem Ziel einer<br />

altersübergreifenden Qualifizierung, Gesundheitsförderung und Personalentwicklung fehlen<br />

in vielen Unternehmen.<br />

Mit <strong>AGE</strong> CERT sollen zukünftig vorbildliche Ansätze im Umgang mit alternden Belegschaften<br />

sichtbar gemacht werden und damit auch andere Unternehmen zur Umsetzung und Etablierung<br />

altersintegrativer Maßnahmen angeregt werden.<br />

Da sich bisher weder im wissenschaftlichen Diskurs noch in der betrieblichen Praxis eine<br />

einheitliche Konzeption für altersgerechtes Management durchgesetzt hat, ist es an der Zeit<br />

im Rahmen der Entwicklung von <strong>AGE</strong> CERT - Qualitätssiegel altersgerechte<br />

Personalentwicklung die vorliegenden Forschungsbefunde und Gestaltungsvorschläge neu<br />

zu systematisieren. Bei der Entwicklung eines solchen Konzeptes muss vor allem darauf<br />

fokussiert werden, die strategischen Ziele und adäquaten Maßnahmen in die Sprache der<br />

Unternehmen zu übersetzen. Nur so kann in ausreichendem Maße für die Folgen des<br />

demographischen Wandels sensibilisiert und der Wandel gestaltet werden.<br />

Für eine möglichst schnelle Verbreitung von <strong>AGE</strong> CERT und der damit verbundenen<br />

Sensibilisierung der Marktteilnehmer für das Thema Alter und Arbeit bedarf es einer<br />

adäquaten Vermarktung und dem Aufbau von entsprechenden Organisationsstrukturen für<br />

die Vergabe von <strong>AGE</strong> CERT. Ebenfalls muss aufbauend auf dem vorhandenen Konzept zu<br />

<strong>AGE</strong> CERT ein Schulungskonzept für die Visitatoren entwickelt werden.<br />

2.2 Projektorganisation<br />

Das Projekt wurde von der Initiative Neue Qualität der Arbeit (<strong>INQA</strong>) gefördert. Die<br />

Zuwendungen nach Maßgabe des § 44 der Bundeshaushaltsordnung wurden unmittelbar<br />

von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) zur Verfügung gestellt.<br />

Die fachliche Projektbegleitung seitens der BAUA wurde Herrn Dr. Götz Richter übertragen.<br />

Mit der Projektleitung wurde seitens Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung Frau Susann<br />

Kocura betraut.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 5


Die Aufgaben der Projektleitung:<br />

- Koordination der Projektpartner<br />

- Sammlung/Aufbereitung von Zwischenergebnissen<br />

- Berichterstattung gegenüber BAUA<br />

- Organisation von regelmäßiger Projekttreffen<br />

- Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Verwaltung der Zuwendung<br />

Als Kooperationspartner der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung konnten die innowise<br />

GmbH aus Duisburg, die Werbeagentur CCCP GmbH aus Köln und Dr. Becker Beratung &<br />

Training ebenfalls aus Köln gewonnen werden.<br />

2.3 Zeitlicher Ablauf<br />

Das Projekt stand durch die kurze Laufzeit insgesamt unter einem enormen Zeitdruck. Das<br />

Projekt hatte eine Laufzeit von vier Monaten, beginnend am 01. Oktober 2009. Um die<br />

knappen zeitlichen Ressourcen des Projektes optimal auszuschöpfen wurde ein Zeitplan<br />

erstellt der die Projektarbeit in 3 große Arbeitspakete aufgeteilt. Die Sicherstellung des<br />

zeitlichen Ablaufs und die Steuerung des Projektfortschritts wurden in insgesamt drei<br />

Projekttreffen mit allen Projektbeteiligten koordiniert. In den Projekttreffen stimmten sich die<br />

Projektpartner untereinander und mit der Projektleitung ab. In kurzen aussagekräftigen<br />

Präsentationen stellten die Projektpartner die jeweiligen Stände der Teilprojekte vor. Parallel<br />

zu diesen Projekttreffen fanden kontinuierlich über die gesamte Laufzeit regelmäßige<br />

Statusmeetings zwischen der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung und den einzelnen<br />

Projektpartnern statt.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 6


Abbildung 1: Projektplan (Quelle: Becker Stiftung)<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>-Projekt 17-09 7


3 Projektpartner<br />

3.1 Kurzprofile<br />

3.1.1 innowise GmbH<br />

innowise steht für innovative Produkte und Dienstleistungen in Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik. Für Unternehmen werden maßgeschneiderte Lösungen zur Entwicklung und<br />

Vermarktung neuer Produkte und Dienstleistungen zur Steigerung ihrer<br />

Wettbewerbsfähigkeit entwickelt.<br />

innowise unterstützt bei der Personal- und Organisationsentwicklung und begleitet bei der<br />

Erschließung neuer Märkte im In- und Ausland. Für Ministerien und Verbände werden<br />

unabhängige Studien und Gutachten erstellt. Dabei umfassen die Dienstleistungen die<br />

Evaluation von Förderprogrammen, die Abschätzung von Gesetzesfolgen, die Analyse<br />

von Innovationspotenzialen in einzelnen Branchen und Märkten sowie<br />

Forschungsarbeiten zum Thema Kompetenz- / Organisationsentwicklung und Innovation.<br />

innowise verfügt über ein breites Wissen und langjährige Erfahrung in folgenden<br />

Bereichen:<br />

Industrie, Dienstleistung und Handwerk<br />

Innovations- und Technologiemanagement<br />

Personal- und Organisationsentwicklung<br />

Erschließung von Auslandsmärkten<br />

Material- und Energiemanagement<br />

Produkte und Dienstleistungen in Wachstumsmärkten<br />

Ministerien, Verbände und Vereinigungen<br />

Innovations- und Technologiepolitik<br />

Beschäftigungsfähigkeit und Prävention<br />

Internat. Kooperation und Außenwirtschaft<br />

Nachhaltigkeit und Innovation<br />

Sozio-ökonomische Forschung für die Welt von Morgen<br />

Quelle: www.innowise.eu<br />

3.1.2 CCCP GmbH<br />

CCCP heißt Creative Communication Christoph Pracht. Die inhabergeführte Agentur<br />

besteht seit 1983 und betreut mit 8 Mitarbeitern Kunden aus den Bereichen Handel,<br />

Medien und Institutionen. Das Hauptarbeitsgebiet ist die strategische Beratung der<br />

Kunden bei Markenaufbau und Markenentwicklung, die gezielte Entwicklung kreativer<br />

Kommunikationsprozesse und innovativer Marketing-Instrumente einschließlich der<br />

Umsetzung im Full-Service.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 8


Dabei kann die Agentur auf langjährige Erfahrungen im Bereich Handelskommunikation,<br />

Messe- und Jugendmarketing, B-t-B-Kommunikation und Spezialmarketing für<br />

Medienunternehmen zurückgreifen und sie gezielt auch im Corporate Communication<br />

einsetzen.<br />

Quelle. www.cccp-online.de<br />

3.1.3 Dr. Becker Beratung & Training<br />

Dr. Becker Beratung & Training (DBBT) vermittelt aus der eigenen Praxis heraus wertvolle<br />

Informationen und Instrumente zur dauerhaften Gesunderhaltung von Mitarbeitern, Teams<br />

und Führungskräften. Alles, was dort angeboten wird, ist realitätserprobt,<br />

qualitätsgesichert und auf dem neuesten medizinischen Stand.<br />

Die Dr. Becker Unternehmensgruppe, zu der u.a. die Dr. Becker Klinikgesellschaft gehört,<br />

verfügt über rund 30 Jahre Erfahrung im Gesundheitsmanagement. DBBT weiß somit<br />

genau, welchen Stellenwert die Gesundheit - physisch, wie auch psychisch - in Alltag oder<br />

Berufsleben hat und wie diese wichtigste Ressource des Menschen geschützt und<br />

gefördert werden kann.<br />

Besonders wertvoll ist Gesundheitswissen, das DBBT aus der interdisziplinären<br />

Zusammenarbeit seiner Teams gewinnt, denn Rehabilitation ist nur dann erfolgreich,<br />

wenn Mediziner, Therapeuten, Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialwissenschaftler,<br />

Soziologen, Pflegekräfte und Ernährungsberater eng zusammenarbeiten. In keinem<br />

anderen Gesundheitsbereich ist dies gegeben.<br />

Um dieses einzigartige Schnittstellenwissen an andere Unternehmen zur Prävention von<br />

Erkrankungen und zum Erhalt der Leistungsfähigkeit weiterzugeben, wurde Dr. Becker<br />

Beratung & Training gegründet. DBBT bietet spezielle Trainings und Seminare für<br />

Führungskräfte des unteren und mittleren Managements an. Z.B. werden<br />

Handlungskompetenzen, wie Führungskräfte die eigene psychische Gesundheit und die<br />

Ihrer Mitarbeiter stützen, vermittelt und im wie mit psychisch erkrankten oder gefährdeten<br />

Mitarbeitern konstruktiv umgegangen werden kann.<br />

Ein weiterer Bereich ist die Schulung von Multiplikatoren, wie z. B. Gesundheitsmanagern,<br />

Betriebsräten oder Ärzten, um den Transfer von Gesundheitswissen zu sichern.<br />

Quelle: www.dbbt.de<br />

3.2 Teilprojekte der Projektpartner<br />

3.2.1 Teilprojekt innowise GmbH<br />

Das Teilprojekt "Entwicklung eines Konzeptes zur organisatorischen Umsetzung von <strong>AGE</strong><br />

CERT unter Leitung von Projektleitung. Dr. Michael Krause unterteilt sich in 5<br />

Arbeitspakete, die nachfolgend näher erläutert werden.<br />

Arbeitspaket 1: Organisation der Testierung<br />

Die zu klärenden Fragen im Zusammenhang mit der Testierung betreffen die Arbeiten an<br />

der Schnittstelle zwischen der Geschäftsstelle und den zu zertifizierenden Unternehmen.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 9


Das beinhaltet die Festlegung bzw. Ausgestaltung der einzelnen Schritte einschließlich<br />

der Siegelvergabe.<br />

Der Ablauf sieht vor, dass nach dem Selbstcheck (Internet) eine Empfehlung bezüglich<br />

einer Visitation ausgesprochen wird. An dieser Stelle setzt der eigentliche<br />

Testierungsprozess ein. Der dann folgende Prozess ist bezüglich der internen<br />

(Geschäftsstelle) und externen (zu den Visitatoren und Unternehmen) Abläufe weiter zu<br />

strukturieren. Es kann vorgesehen werden, dass Unternehmen, die testiert werden wollen,<br />

dieses bei einer einzurichtenden Testierungsstelle beantragen. Der Antrag wird geprüft,<br />

ein unabhängiger, testierter Visitator wird mit der Durchführung der Testierung beauftragt.<br />

Für die Auswahl der Visitatoren ist ein entsprechendes Verfahren zu entwickeln (ggf. nach<br />

Branchen, Unternehmensgröße, Region; es kann z.B. auch vorgesehen werden, dass die<br />

Unternehmen den Visitator selbst aus einem Visitatorenpool auswählen können). Das<br />

Verfahren selbst ist innerhalb eines definierten Zeitraumes durchzuführen und mit einer<br />

Prüfung abzuschließen. Das Ergebnis der Prüfung wird in einem ausführlichen<br />

Visitationsbericht dokumentiert, bei Erfüllen der Kriterien wird eine Empfehlung zur<br />

Verleihung des Siegels an das Unternehmen ausgesprochen.<br />

Bezogen auf die Verleihung des Siegels sind verschiedene Varianten zu entwickeln und<br />

hinsichtlich ihrer Wirkungen, Vor- und Nachteile, ihrer Umsetzbarkeit etc. zu bewerten und<br />

zu vergleichen. Eine offizielle, öffentlichkeitswirksame Verleihung des Siegels an die<br />

erfolgreich testierten Unternehmen kann z.B. einmal jährlich bspw. im Rahmen der<br />

Jahrestagung der Marie-Luise und Ernst Becker-Stiftung stattfinden. Alternativ könnte<br />

eine zusätzliche Veranstaltung hierfür vorgesehen werden. Darüber hinaus sind<br />

Möglichkeiten zu entwickeln, die Siegelvergabe regional zu organisieren, um über die<br />

Verleihung öffentlichkeitswirksam für die testierten Unternehmen in der Lokal-<br />

/Regionalpresse zu berichten (ggf. Aufbau einer Zusammenarbeit mit Kammern und/oder<br />

Verbänden als regionale Partner). Visitierte Unternehmen können sich auf der Website<br />

des Qualitätssiegels entsprechend darstellen.<br />

Ergebnis dieses Arbeitspaketes ist eine Beschreibung des Prozesses der Organisation<br />

der Testierung.<br />

Arbeitspaket 2: Auswahl und Qualitätskontrolle der Visitatoren<br />

Die Durchführung der Testierung erfolgt durch unabhängige Visitatoren.<br />

Neben einer Schulung der Visitatoren (siehe unten) sind hinsichtlich der Eignung und<br />

Auswahl sowie einer Qualitätskontrolle u.a. folgende Fragen zu klären:<br />

Welche Voraussetzungen muss ein Visitator mitbringen (z.B. nachgewiesene Erfahrung in<br />

der Beratung von Unternehmen zum alter(n)sgerechten Personalmanagement, wie erfolgt<br />

der Nachweis?)?<br />

Wie „bewerben“ sich interessierte Visitatoren, wie wird die Kompetenz überprüft (u.a.<br />

Definition eines Soll-Kompetenzprofils)?<br />

Wie erfolgt die Auswahl (z.B. Auswahlprozess mit persönlichem Gespräch)?<br />

Wie kann die Qualität der Arbeit der Visitatoren sichergestellt und überprüft werden (zum<br />

Beispiel sind im Sinne einer kollegialen Fallberatung regelmäßige Treffen der Visitatoren<br />

denkbar, Evaluation der Visitatoren durch Befragung der besuchten Unternehmen,<br />

Prüfung durch einen unabhängigen Gutachter, der stichprobenartig an Terminen in den<br />

Unternehmen teilnimmt)?<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 10


Hierzu werden verschiedene Möglichkeiten entwickelt, dargestellt und bewertet (u.a.<br />

Argumentenbilanzen). Ergebnis dieses Arbeitspaketes ist ein Konzept mit einer<br />

Beschreibung der Auswahl und Qualitätskontrolle der Visitatoren inkl. Soll-<br />

Kompetenzprofil und Checklisten.<br />

Arbeitspaket 3: Materialzusammenstellung für die Visitatoren, Erstellung von<br />

Teilnehmermaterialien<br />

Für die an einem Zertifizierungsverfahren teilnehmenden Unternehmen und die<br />

Visitatoren sind entsprechende Materialien zu erarbeiten bzw. zusammenzustellen, die<br />

Betriebe bei der Vorbereitung auf die Testierung und die Visitatoren bei der Durchführung<br />

der Visitation unterstützen.<br />

Dabei kann in erster Linie an Materialien gedacht werden, mit denen Unternehmen in den<br />

verschiedenen Gestaltungsbereichen Maßnahmen entwickeln und umsetzen können, die<br />

die Basis für eine erfolgreiche Testierung darstellen. Diese Unterlagen sind<br />

handlungsorientiert, d.h. mit Hinweisen auf Maßnahmen und Instrumente zu gestalten, so<br />

dass Unternehmen die Fragestellungen selbstständig bearbeiten können.<br />

Darüber hinaus können weitere Unterlagen und Materialien (z.B. Arbeitsmaterialien,<br />

Checklisten etc. für die vertiefende Bearbeitung von Personalfragestellungen, Hinweise<br />

auf neueste Studien) in einem geschützten Bereich auf der Website zur Verfügung gestellt<br />

werden. Visitatoren und zur Zertifizierung angemeldete Unternehmen erhalten Zugang zu<br />

diesem Bereich.<br />

Ergebnis dieses Arbeitspaketes ist eine Übersicht zu den Teilnehmermaterialien sowie zu<br />

Unterlagen für die Visitatoren. In diesem Zusammenhang ist zu klären, wer die<br />

verschiedenen Unterlagen erstellt.<br />

Arbeitspaket 4: Entwicklung eines Beirates / unabh. Germium<br />

Die Verantwortung für das gesamte Testierungsverfahren sollte bei einem unabhängigen<br />

Gremium liegen, die für die Vergabe des Qualitätssiegels <strong>AGE</strong> CERT zuständig ist.<br />

Hierfür ist eine eigenständige Institution zu schaffen. Dies könnte u.a. ein Gremium wie<br />

eine Kommission, ein Beirat oder ein Kuratorium oder ein eingetragener Verein (e.V.)<br />

sein. Mitglieder eines solchen Gremiums bzw. Träger eines solchen Vereins sollten<br />

Institutionen und/oder Personen aus Wissenschaft, Verbandswesen, Politik und Wirtschaft<br />

sein, die eine ausgewiesene Kompetenz im Thema demographieorientierte Personalarbeit<br />

haben. Das können neben der Becker-Stiftung und der Hochschule Vechta z.B. das<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die <strong>INQA</strong> (BAuA), das<br />

Demographienetzwerk, Hauptverbände der Berufsgenossenschaften oder<br />

Krankenkassen, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sowie Experten aus<br />

dem Bereich Personalmanagement sein. Die Zusammensetzung sollte auch unter<br />

Gesichtspunkten der Unterstützung der Netzwerkbildung sowie des Marketings und der<br />

Verbreitung des Qualitätssiegels erfolgen.<br />

Ergebnis dieses Arbeitspaketes ist ein Bericht mit der Beschreibung von Struktur und<br />

Aufgaben der Testierungsstelle. Der Bericht enthält auch Vorschläge für die Besetzung<br />

der Testierungsstelle (Institutionen und ggf. Personen).<br />

Arbeitspaket 5: Aufbau einer Geschäftsstelle/eines „Servicebüros“ als Anlaufstelle für<br />

Unternehmen<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 11


In einem „Servicebüro“ werden alle Aufgaben im Zusammenhang mit der operativen<br />

Durchführung der Testierung und der Administration des Verfahrens gebündelt (von der<br />

Bearbeitung von Anfragen, der Antragstellung über die Terminierung und<br />

Terminüberwachung bis zum Berichtswesen und zur Ausstellung von Zertifikaten,<br />

Ausbildung und Akkreditierung von VisitatorInnen).<br />

Darüber hinaus sollte das Servicebüro verschiedene Dienstleistungen zur Unterstützung<br />

von Unternehmen und VisitatorInnen im Testierungsprozess und darüber hinaus anbieten.<br />

Es ist festzulegen, welche Leistungen dieses Angebot umfassen sollte. Das könnten z.B.<br />

Handlungshilfen im Sinne von Leitfäden und Checklisten sein, aber auch die Vermittlung<br />

von Ansprechpartnern für spezielle Fragestellungen, die Unternehmen im Rahmen ihres<br />

alter(n)sgerechten Personalmanagements bearbeiten wollen.<br />

Dabei sind die verschiedenen Leistungen des Servicebüros dahingehend zu<br />

differenzieren, ob sie Kernleistungen sind, die im Rahmen des Preises für die Testierung<br />

enthalten sind, oder ob zusätzliche Services bereitgestellt werden, die zusätzlich von den<br />

Unternehmen bzw. den VisitatorInnen zu bezahlen sind.<br />

Es wird vorgeschlagen, dass eine interaktive Website Bestandteil des Servicebüros ist.<br />

Darüber hinaus soll eine Datenbank aller testierten Unternehmen aufgebaut werden.<br />

Dazu ist zu klären, welche Daten zu erfassen sind, wie diese Daten – vor allem unter<br />

Vertraulichkeitsgesichtspunkten – aufbereitet und ausgewertet werden etc. Es kann z.B.<br />

gedacht werden an den Aufbau eines Benchmarking, an eine jährliche Auswertung nach<br />

Unternehmensgrößen, Branchen, Regionen, Themenfeldern etc. und eine<br />

Veröffentlichung der Ergebnisse in einem Bericht bzw. auf der Website. Die Datenbank ist<br />

sollte darüber hinaus für das qualitative Controlling und die Steuerung genutzt werden<br />

können (u.a. quantitative Entwicklung der Testierungen, Schwerpunkte bei den<br />

Nachfragern als Basis für gezielte Vermarktungsaktionen).<br />

Im Rahmen des Projektes werden die verschiedenen Möglichkeiten der institutionellen<br />

Ausgestaltung des Servicebüros hinsichtlich ihrer Eignung und Umsetzungsbedingungen<br />

überprüft und miteinander verglichen. In diesem Zusammenhang werden auch rechtliche<br />

Fragestellungen hinsichtlich der Nutzungsrechte des Siegels, Maßnahmen bei Verstößen<br />

gegen diese Nutzungsregeln (z.B. Einrichtung einer Schiedsstelle) und Haftung für evtl.<br />

entstehende Schäden bearbeitet.<br />

Ergebnis dieses Arbeitspaketes ist ein Geschäftsplan für das Servicebüro mit einer<br />

Beschreibung des Aufgabenspektrums, der Klärung betriebswirtschaftlicher<br />

Fragestellungen (Bezahlmodelle, Betreibermodelle etc.), Vorschlägen für die<br />

Ausgestaltung des Angebotes sowie dessen Vermarktung.<br />

3.2.2 Teilprojekt CCCP GmbH<br />

Im Rahmen dieser Arbeit unter Leitung von Christoph Pracht soll die Webseite www.agecert.de<br />

zu einer interaktiven Informations- und Dialogplattform ausgebaut werden. Hierfür<br />

müssen Informationen nutzergerecht systematisiert und aufbereitet werden. Das<br />

redaktionelle Informationsangebot (siehe Grafik unten) umfasst dabei:<br />

Umsetzungsmodelle, Best Practice, Strategie und Beratung, Transfer Wissenschaft-<br />

Praxis, Förderprogramme und gesetzliche Rahmenbedingungen. Ebenfalls sollen auf<br />

dieser Plattform Angebote von Kooperationspartnern (Verbänden, Institutionen und<br />

Initiativen) integriert werden. Um auch den Dialog zwischen den Unternehmen und auch<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 12


zwischen Wissenschaft und Praxis weiter anzuregen soll parallel zu den oben genannten<br />

Punkten ein Blog, Forum, Newsletter, FAQ etc. integriert werden.<br />

Abbildung 2: Übersicht Ausbau "Informations- und Dialogplattform <strong>AGE</strong> CERT (Quelle: CCCP GmbH)<br />

Hierzu findet eine enge Verzahnung zum Projektpartner innowise GmbH statt, um im<br />

Rahmen des Arbeitspaketes 5 zu klären, inwieweit die Pflege und Moderation der<br />

Webseite eine Aufgabe des Servicebüros ist und wie die Aktualität der Informationen<br />

kontinuierlich gewährleistet bleibt.<br />

Parallel zu diesen Arbeiten wird ein PR-Konzept erstellt. Im PR-Konzept werden dafür<br />

Kooperationspartner im Bereich Verbände und Institutionen gesucht. Für diese Partner<br />

werden Informationsmaterialien (Fachartikel für Verbandsmedien, Internet-Artikel,<br />

Pressematerial) erstellt bzw. für den Versand als Printprodukte zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 13


3.2.3 Teilprojekt Dr. Becker Beratung & Training<br />

Anspruch des Siegels <strong>AGE</strong> CERT ist es, auf der Basis einer wissenschaftlichen<br />

Fundierung der Prüfkriterien den Siegelträgern eine altersgerechte Personalentwicklung<br />

zu bestätigen. Nutzen und Wirkung des Siegels für die testierten Organisationen können<br />

nur dann nachhaltig realisiert werden, wenn gewährleistet ist, dass die Überprüfung der<br />

Erfüllung der Anforderungen durch objektive und unabhängige Visitatoren erfolgt.<br />

Im Rahmen der Siegelvergabe ist deshalb nicht nur sicherzustellen, dass durch die<br />

Person des Visitators dieser Anspruch nach außen vertreten wird und die<br />

Qualitätskriterien des Prozesses der Überprüfung der sich bewerbenden Unternehmen<br />

sowie die Ableitung der Empfehlung für die Vergabe des Siegels eingehalten werden<br />

(fachlich kompetente Vorbereitung/Begleitung und objektive Bewertung). Das stellt an die<br />

Person des Visitators hohe Kompetenzanforderungen, was sich natürlich auch im Aufbau<br />

und den Inhalten der Schulung widerspiegeln muss.<br />

Unter Leitung von Dipl. Pädagogin/ Andragogin (Univ.) Silke Grießhammer soll ein<br />

Schulungskonzept für die Visitatoren von <strong>AGE</strong> CERT und ein Trainerordner erarbeitet<br />

werden.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 14


4 Ergebnisse<br />

4.1 Ergebnisse innowise GmbH<br />

4.1.1 Arbeitspaket 1: Organisation der Testierung<br />

4.1.1.1 Ablauf der Siegelvergabe<br />

Der Ablauf der Siegelvergabe ist in den vorhergehenden Bausteinen zur Entwicklung des<br />

Qualitätssiegels <strong>AGE</strong> CERT erarbeitet und im Rahmen von fünf Pilot-Visitationen unter<br />

Leitung des Instituts für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (iqpr) getestet<br />

worden. Damit liegt die grundsätzliche Vorgehensweise vom webbasierten Selbstcheck<br />

bis zur Verleihung des Siegels vor (vgl. Abbildung 3)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Selbstcheck<br />

Altersgerechte<br />

Personalentwicklung<br />

VORBEREITUNG FEEDBACK VISITATION ZIEL<br />

Kurzfragebogen<br />

Unternehmen<br />

Abbildung 3: Ablauf der Siegelvergabe<br />

Anhand des in Abbildung 3 beschriebenen Prozesses wurde im Einzelnen geklärt, wie der<br />

Prozess der Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und den VisitatorInnen unter<br />

Einschaltung einer Geschäftsstelle bzgl. der Aufgabenverteilung und des Ablaufs im<br />

Einzelnen strukturiert und organisiert wird. Hierzu wurde zunächst die Frage bearbeitet,<br />

wie die Siegelvergabe personell zu bearbeiten ist. Im Anschluss daran werden die<br />

Aufgaben der Geschäftsstelle kurz dargestellt um auf dieser Basis die<br />

Aufgabenzuordnung und den Ablauf der Siegelvergabe zu konzipieren und zu<br />

beschreiben.<br />

4.1.1.2 personelle Organisation<br />

Auswertung und<br />

Empfehlung<br />

Erstellung des<br />

Visitationsplans<br />

Durchführung<br />

der Visitation<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Der Selbstcheck als erster Schritt im Rahmen von <strong>AGE</strong> CERT erfolgt anonym durch<br />

Beantwortung eines Fragebogens im Internet.<br />

Wenn das Unternehmen sich nach Durchführung des Selbstchecks entscheidet, das<br />

Qualitätssiegel <strong>AGE</strong> CERT erwerben zu wollen, erfolgen eine Begleitung des<br />

Unternehmens und die Überprüfung der Erfüllung der Anforderungen für eine<br />

Verleihung des<br />

Siegels<br />

Gewichteter Fragebogen zu Arbeitsgestaltung, Laufbahngestaltung, Gesundheitsverhalten, Weiterbildung und Gratifikation<br />

Unternehmensdaten (Branche, Struktur, Größe, Mitarbeiterzahl etc.)<br />

Auswertung des Selbstchecks, Empfehlung für Verbesserungen oder Empfehlung zur Durchführung der Visitation<br />

Visitationsgrundlagen und -ziele, betriebliche Gesprächspartner, Zeitplanung<br />

Vor-Ort-Prüfung, ausführlicher Visitationsbericht , Empfehlung zur Verleihung des Siegels<br />

Verleihung des Qualitätssiegels <strong>AGE</strong> CERT zur dreijährigen Nutzung<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 15


Siegelvergabe durch einen zertifizierten Visitator. Dieser für die fachlich-inhaltlichen<br />

Aufgaben zuständige Visitator wird durch eine Geschäftsstelle unterstützt, die die<br />

administrativen Aufgaben übernimmt, die während des gesamten Prozesses der<br />

Siegelvergabe anfallen. Die Entscheidung über die Siegelvergabe wird durch die Marie-<br />

Luise und Ernst Becker Stiftung (ggf. in Abstimmung mit einem Beirat) getroffen. Für die<br />

Durchführung dieser Aufgaben werden nach den Erfahrungen aus der Pilotphase 3<br />

Personentage für den Visitator kalkuliert.<br />

Die Aufgaben des Visitators in diesem Prozess umfassen:<br />

- die Kommunikation mit dem Unternehmen,<br />

- die Erfassung von Strukturdaten sowie die Anforderung weiterer Unterlagen zur<br />

Überprüfung der im Selbstcheck getätigten Angaben des Unternehmens,<br />

- die Auswertung der Unterlagen sowie die Prüfung der Voraussetzungen für eine<br />

Siegelvergabe sowie die Ableitung von Empfehlungen an das Unternehmen,<br />

- die Erstellung eines Visitationsplans,<br />

- eine Vor-Ort-Überprüfung des Unternehmens (Visitation),<br />

- die Erstellung eines ausführlichen Visitationsberichtes mit Empfehlungen für das<br />

Unternehmen sowie<br />

- das Aussprechen einer Empfehlung zur Vergabe des Siegels an die Marie-Luise und<br />

Ernst Becker-Stiftung.<br />

Im Rahmen der Umsetzung des Siegels <strong>AGE</strong> CERT ist eine Geschäftsstelle aufzubauen,<br />

die alle administrativen und koordinierenden Aufgaben an der Schnittstelle zwischen<br />

Becker Stiftung, den Unternehmen, den VisitatorInnen, den Kooperationspartnern, dem<br />

Beirat sowie der Öffentlichkeit wahrnimmt. Im der ersten Umsetzungsphase 2010 werden<br />

diese Aufgaben zunächst durch eigene Mitarbeiter abgedeckt.<br />

Die Aufgaben der Geschäftsstelle:<br />

- Beantwortung von Anfragen zum Siegel<br />

- Unterstützung/Beratung interessierter Unternehmen hinsichtlich der Auswahl einer<br />

geeigneten Visitatorin/eines geeigneten Visitators<br />

- Kommunikation und Korrespondenz mit den VisitatorInnen<br />

- Kommunikation und Korrespondenz mit den Unternehmen<br />

- Kommunikation und Korrespondenz mit den Kooperationspartnern<br />

- Kommunikation und Korrespondenz mit dem Beirat<br />

- (Terminliche) Organisation und Koordinierung von (regionalen) Veranstaltungen zur<br />

Siegelverleihung<br />

- Terminliche Verfolgung des Visitationsprozesses (in Abstimmung mit den<br />

VisitatorInnen)<br />

- Quantitatives und qualitatives Controlling, u.a. Auswertung der unterschiedlichen<br />

Akquisitionswege (aktive Akquisition, gezielte Ansprache von Unternehmen,<br />

Pressearbeit, Internet / SelbstCheck), Dauer der Visitationsprozesses, Erfolgsquote<br />

etc.<br />

- Auswertung der Evaluationsbögen<br />

- Ausstellung der Urkunden<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 16


- Aufbau und Pflege einer Unternehmensdatenbank der zertifizierten Unternehmen<br />

(Unternehmensdaten, Branche, Mitarbeiterzahl etc.)<br />

- Jährliche Auswertung der Daten und Erstellung eines Berichtes (u.a. Darstellung der<br />

zertifizierten Unternehmen nach Branchen, Größen, Alter, Bundesland; Auswertung<br />

der bearbeiteten Themenfelder z.B. in Verbindung mit dem Benchmarking etc.)<br />

4.1.1.3 Ablauf des Testierungsprozesses<br />

Es wird davon ausgegangen, dass Unternehmen über drei grundsätzliche Wege zum<br />

Siegel <strong>AGE</strong> CERT gelangen:<br />

1. Eine Visitatorin/ein Visitator akquiriert aktiv ein Unternehmen für <strong>AGE</strong> CERT. In<br />

diesem Fall wird das Unternehmen durch den Visitator an das<br />

Testierungsverfahren „herangeführt“, d.h. die Organisation des Prozesses<br />

(Abstimmung mit der Geschäftsstelle etc.) erfolgt zusammen mit dem Visitator.<br />

2. Aufgrund von allgemeinen „Werbemaßnahmen“ (z.B. Artikel und Berichte in<br />

Zeitungen und Zeitschriften) wird ein Unternehmen auf das Siegel aufmerksam<br />

und macht daraufhin den SelbstCheck im Internet oder wendet sich direkt an die<br />

Geschäftsstelle, um nähere Informationen zu erhalten.<br />

3. Durch persönliche Ansprache, z.B. durch Visitatoren, auf Messen, Kongressen<br />

etc., interessiert sich ein Unternehmen für das Siegel und strebt eine Visitation an.<br />

Im ersten Fall entfällt die Auswahl eines Visitators. In den Fällen 2 und 3 können sich die<br />

Unternehmen entweder direkt an die Geschäftsstelle wenden und erhalten dann von<br />

dieser die benötigten Informationen. Für den Fall, dass sich ein Unternehmen für die<br />

Testierung entscheidet, sucht das Unternehmen – ggf. mit Hilfe der Geschäftsstelle – eine<br />

Visitatorin/einen Visitator aus, der dann direkt mit dem Unternehmen Kontakt aufnimmt.<br />

Denkbar ist auch, dass das Unternehmen vor der Kantaktaufnahme mit der<br />

Geschäftsstelle zunächst den Selbstcheck im Internet durchführt, und sich danach an die<br />

Geschäftsstelle wendet (oder den Prozess abbricht, da nach dem Selbstcheck eine<br />

Entscheidung gegen die Testierung fällt).<br />

1a. Eine Visitatorin/ein Visitator akquiriert aktiv ein Unternehmen für <strong>AGE</strong> CERT. Für<br />

das Testierungsverfahren bzw. die Siegelvergabe schließt sie/er einen Vertrag mit<br />

dem Unternehmen ab.<br />

-> weiter unter 6.<br />

1b. Ein Unternehmen wird gezielt angesprochen, z.B. durch einen Visitator, Verbände ,<br />

auf Kongressen, Messen etc.<br />

-> weiter unter 2 (Selbstcheck) oder<br />

-> weiter unter 3 (Geschäftsstelle).<br />

1c. Ein Unternehmen wird durch allgemeine Werbemaßnahmen, Artikel (z.B. in<br />

Zeitschriften), Suchen im Internet etc. auf <strong>AGE</strong> CERT aufmerksam.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 17


-> weiter unter 2 (Selbstcheck) oder<br />

-> weiter unter 3 (Geschäftsstelle).<br />

2. Das Unternehmen macht den Selbstcheck im Internet.<br />

3. Das Unternehmen fragt bei der Geschäftsstelle <strong>AGE</strong> CERT an (per Mail, Telefon<br />

oder schriftlich) und erhält Erstinformationen zum Siegel und zum<br />

Testierungsprozess.<br />

Im Falle einer Entscheidung für ein Testierungsverfahren verweist die Geschäftsstelle<br />

auf den Visitatorenpool und wählt gemeinsam mit dem Unternehmen eine<br />

Visitatorin/einen Visitator aus oder empfiehlt eine Visitatorin/einen Visitator.<br />

4. Die Geschäftsstelle informiert die Visitatorin/den Visitator.<br />

5. Die Visitatorin/der Visitator nimmt Kontakt zu dem Unternehmen auf und<br />

informiert über dne genauen Ablauf des Testierungsverfahrens und schickt dem<br />

Unternehmen einen Vertrag über den Visitationsprozess sowie eine<br />

Vertraulichkeitserklärung zu (3 Personentage).<br />

6. Nach Vertragsabschluss informiert der Visitator die Geschäftsstelle, dass das<br />

Unternehmen die Siegelvergabe anstrebt. Das Unternehmen wird in eine<br />

Kandidatenliste aufgenommen. Nach Abschluss des Vertrages startet das<br />

Vergabeverfahren, das innerhalb eines Zeitraumes von höchstens 8 Wochen<br />

durchzuführen ist.<br />

7. Das Unternehmen schickt dem Visitator den Selbstcheck zu.<br />

8. Der Visitator wertet den Selbstcheck aus.<br />

9. Der Visitator ermittelt telefonisch auf der Basis des Erfassungsbogens die<br />

ergänzenden Informationen und Daten und fordert zusätzliche Unterlagen an.<br />

10. Das Unternehmen schickt die zusätzlichen Unterlagen an den Visitator.<br />

11. Der Visitator wertet den Selbstcheck und die Unterlagen aus, klärt ggf. in<br />

telefonischer Absprache mit dem Unternehmen noch offene Punkte und leitet<br />

Empfehlungen für das weitere Vorgehen ab (Nachbesserungen, Anmeldung zur<br />

Visitation etc.). Er erstellt eine reduzierte Itemliste und koppelt diese inkl. der<br />

Empfehlungen an das Unternehmen zurück.<br />

12. Das Unternehmen hinterlegt die Itemliste mit entsprechenden Belegen.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 18


13. Der Visitator erstellt einen Visitationsplan.<br />

14. Der Visitator vereinbart mit dem Unternehmen einen Visitationstermin. Er meldet<br />

den Termin an die Geschäftsstelle.<br />

15. Der Visitator führt die Vor-Ort-Prüfung durch.<br />

16. Der Visitator erstellt einen ausführlichen Visitationsbericht und spricht eine<br />

Empfehlung für die Siegelvergabe aus.<br />

17. Der Visitator leitet den Visitationsbericht an die Geschäftsstelle weiter. Diese<br />

reicht den Bericht an die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung.<br />

18. Die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung trifft eine Entscheidung über die<br />

Siegelvergabe.<br />

19. Die endgültige Entscheidung wird der Geschäftsstelle mitgeteilt.<br />

20. Die Geschäftsstelle informiert Visitator und Unternehmen über die Entscheidung.<br />

21a. Hat das Unternehmen die Anforderungen erfüllt, erhält das Unternehmen von der<br />

Geschäftsstelle innerhalb von 4 Wochen das Zertifikat.<br />

Hat das Unternehmen die Anforderungen nicht in vollem Umfang erfüllt, erhält es<br />

die Möglichkeit, erforderliche Nachbesserungen innerhalb einer Frist von 8 Wochen<br />

vorzunehmen. Für die erforderliche Nachprüfung (erneute Unterlagenprüfung und<br />

Vor-Ort-Termin) wird ein halber Tagessatz in Rechnung gestellt.<br />

Hat das Unternehmen die Anforderungen nicht erfüllt, erhält es die Möglichkeit,<br />

entsprechend der Empfehlungen zur Erfüllung der Anforderungen nachzubessern<br />

und sich innerhalb einer Frist von 6 Monaten erneut einer Prüfung zu unterziehen. In<br />

diesem Fall werden für die Nachprüfung (erneute Unterlagenprüfung und Vor-Ort-<br />

Termin) zwei Tagessätze in Rechnung gestellt.<br />

Überschreitet das Unternehmen zur Erfüllung der Anforderungen die gesetzte Frist<br />

von 6 Monaten, so muss es sich für das Testierungsverfahren erneut anmelden.<br />

Die Terminüberwachung und Koordinierung im Nachprüfungsverfahren erfolgt durch<br />

die Geschäftsstelle in Zusammenarbeit mit dem Visitator.<br />

22. Die Geschäftsstelle schickt dem Unternehmen einen Evaluationsbogen zur<br />

Bewertung des Visitators zu.<br />

23. Das Unternehmen schickt den Evaluationsbogen an die Geschäftsstelle. Die<br />

Ergebnisse werden durch die Geschäftsstelle ausgewertet und im Normalfall einmal<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 19


jährlich an die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung rückgekoppelt.<br />

Bei Beschwerden bzw. negativen Ergebnissen wird umgehend die Marie-Luise und<br />

Ernst Becker Stiftung informiert.<br />

24. Der Visitator rechnet mit dem Unternehmen ab, überweist die vereinbarte<br />

Servicegebühr an die Geschäftsstelle.<br />

25. Die offizielle Verleihung des Siegels durch die Marie-Luise und Ernst Becker<br />

Stiftung an erfolgreiche Unternehmen erfolgt ein bis zwei Mal jährlich im Rahmen<br />

einer zentralen Veranstaltung.<br />

Darüber hinaus sollte vorgesehen werden, regionale Veranstaltungen zur<br />

Siegelvergabe zu organisieren, um die Werbewirkung für die erfolgreich<br />

zertifizierten Unternehmen zu erhöhen. Hier ist noch zu prüfen, welche<br />

Einrichtungen als regionale Partner in Frage kommen (ggf. „Vertretungen“ des<br />

Verbands der Familienunternehmen, Industrie- und Handelskammern,<br />

Handwerkskammern).<br />

4.1.2 Arbeitspaket 2: Auswahl und Qualitätskontrolle der Visitatoren<br />

Den Visitatoren fällt im Testierungsprozess eine wichtige Rolle zu. Sie müssen durch eine<br />

Dokumentenprüfung sowie einen Vor-Ort-Termin bewerten, ob eine Antrag stellende<br />

Organisation die Anforderungen an das Qualitätssiegel erfüllt.<br />

Das stellt an die Person des Visitators hohe Kompetenzanforderungen. Einerseits wird<br />

das notwendige Wissen für die Testierung/Visitation durch eine Schulung vermittelt 1 , nach<br />

deren erfolgreichem Abschluss die Beraterin/der Berater die Zulassung als zertifizierte<br />

Visitatorin/zertifizierter Visitator erhält. Damit der Anspruch des Siegels zuverlässig<br />

umgesetzt werden kann, muss die Person andererseits aber auch bereits eine Vielzahl<br />

von Kompetenzen mitbringen.<br />

Im Folgenden werden das Bewerbungsverfahren sowie die erforderlichen<br />

Voraussetzungen dargestellt und Ansatzpunkte für eine Sicherung der Qualität der<br />

Visitatoren erläutert.<br />

4.1.2.1 Bewerbungs- und Zulassungsverfahren<br />

Personen, die eine Zulassung als Visitator anstreben, müssen sich hierum bei der Marie-<br />

Luise und Ernst Becker Stiftung bewerben. Da die Visitatoren das Siegel und die dahinter<br />

stehende „Philosophie“ einer altersgerechten Personalentwicklung und damit auch die<br />

Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung nach außen vertreten, legt die Stiftung großen Wert<br />

darauf, dass sie die Visitatoren persönlich kennt. Deshalb umfasst das<br />

Bewerbungsverfahren eine schriftliche Bewerbung, mit der der notwendige Nachweis der<br />

Voraussetzungen erfolgt, sowie ein persönliches Gespräch mit der Marie-Luise und Ernst<br />

Becker Stiftung. Ist die Stiftung von der Bewerberin/dem Bewerber überzeugt, durchläuft<br />

1 vgl. hierzu Kapitel 4.4 Ergebnisse Dr. Becker Beratung und Training; Seite 42<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 20


diese/r die Schulung, nach deren erfolgreichem Abschluss die Zulassung zum und die<br />

Aufnahme in den Pool der Visitatoren für das <strong>AGE</strong> CERT Siegel erfolgt.<br />

4.1.2.2 Kriterien für eine Autorisierung als VisitatorIn<br />

Als VisitatorIn können sich Personen, nicht aber Unternehmen bewerben. Die<br />

Bewerberin/der Bewerber muss für sich als Person nachweisen, dass sie die folgenden<br />

Anforderungen erfüllt. Der Visitator muss einen hohen thematisch-inhaltlichen Bezug zu<br />

den Gestaltungsfeldern des Qualitätssiegels <strong>AGE</strong> CERT mitbringen. Die<br />

wettbewerbsneutrale Beratung von vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen muss zu<br />

seinem Kerngeschäft gehören.<br />

Die Anforderungen sind im Einzelnen<br />

- Thematischer Bezug und ganzheitlicher Beratungsansatz: Der Visitator muss über<br />

Kenntnisse und Erfahrungen in mindestens 3 der Gestaltungsfelder des Siegels<br />

verfügen und nachweisen, dass er einen ganzheitlichen Beratungsansatz verfolgt. Die<br />

einseitige Ausrichtung z.B. auf Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes reicht<br />

für eine Zulassung nicht aus.<br />

Der Bewerber muss über 3 Jahre Erfahrung in der betrieblichen Beratung zum<br />

demographischen Wandel verfügen und dieses über 3 Referenzen nachweisen.<br />

- Methodenkenntnisse: Der Visitator muss einschlägige Methodenkenntnisse zum<br />

demographischen Wandel (z.B. Altersstrukturanalyse, Anwendung des WAI) besitzen<br />

und Beratungsmethoden wie Moderationstechniken, Interview- und<br />

Gesprächstechniken beherrschen.<br />

- Bezug zu den Zielgruppen des Siegels: Der Visitator muss die betrieblichen<br />

Rahmenbedingungen der Zielgruppen des Siegels, d.h. kleiner und mittelgroßer<br />

Unternehmen bzw. Organisationen (ca. 250 Beschäftigte) und die Möglichkeiten der<br />

Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur betrieblichen Gestaltung des<br />

demographischen Wandels kennen.<br />

- Zusammenarbeit mit anderen einschlägigen Akteuren: Der Visitator sollte möglichst<br />

mit anderen Akteuren, die Unternehmen bei der Gestaltung des demographischen<br />

Wandels unterstützen, zusammenarbeiten bzw. an diese vermitteln können. Dazu<br />

zählen u.a. Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Verbände.<br />

- Kenntnisse über Unterstützungsangebote für Unternehmen: Der Visitator sollte<br />

einschlägige Unterstützungs- und Förderangebote (z.B. Angebote von Krankenkassen<br />

zum Gesundheitsmanagement, Bildungsscheck, Potenzialberatung) kennen und<br />

Unternehmen beim Zugang zu diesen Angeboten (z.B. Antragstellung, Vermittlung<br />

von Ansprechpartnern) unterstützen.<br />

- Qualitätsstandards: Der Visitator muss sich mit der „Philosophie“ des Qualitätssiegels<br />

identifizieren und die dafür vorgesehenen Qualitäts- und Beratungsstandards<br />

anerkennen. Dazu unterzeichnet er den Qualitätskodex des Siegels (siehe Anhang)<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 21


und stellt darüber hinaus seine eigenen Vorstellungen zur Umsetzung des Siegels dar.<br />

Er erklärt seine Bereitschaft, sich gemeinsam mit den anderen Visitatoren<br />

auszutauschen und die Qualität des Siegels und deren Sicherung weiter zu<br />

optimieren.<br />

Qualitätssicherung<br />

Zur Sicherung der Qualität der Visitatoren werden verschiedene Maßnahmen eingesetzt<br />

bzw. in den Prozess integriert:<br />

- Anforderungen an und Auswahl der Bewerber: Die oben dargestellten Anforderungen<br />

an Visitatoren und der beschriebene Auswahl- und Schulungsprozess stellen sicher,<br />

dass die hohen Qualitätsansprüche von Beginn an berücksichtigt werden.<br />

- Erklärung zu den Qualitätsstandards:<br />

Der Visitator verpflichtet sich durch Anerkennung des Qualitätskodex des Siegels, die<br />

Visitationsstandards umzusetzen.<br />

- Geheimhaltungsvereinbarung mit dem Unternehmen: Der Visitator schließt mit dem<br />

Unternehmen eine Geheimhaltungsvereinbarung ab, die eine vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit sicherstellt.<br />

- Bewertung durch die Unternehmen: Nach Abschluss des Visitationsprozesses<br />

bewerten die Unternehmen anhand eines Evaluationsbogens den Visitator.<br />

- Besuche während der Visitation vor Ort: Die Stiftung überzeugt sich durch<br />

stichprobenhafte Teilnahme an den Visitationen vor Ort von der Leistung des<br />

Visitators (diese Besuche sollten unangekündigt stattfinden). Ein solcher Besuch kann<br />

auch durch ein Mitglied des Beirates durchgeführt werden.<br />

- Regelmäßiges Treffen der Visitatoren: Die Visitatoren treffen sich mindestens ein Mal<br />

jährlich zu einem Erfahrungsaustausch, um Verbesserungen für die Umsetzung des<br />

Siegels zu erarbeiten.<br />

4.1.3 Arbeitspaket 3: Materialzusammenstellung für die Visitatoren<br />

Für die an einem Zertifizierungsverfahren teilnehmenden Unternehmen und die<br />

Visitatoren sind Materialien zusammenzustellen, die Betriebe bei der Vorbereitung auf die<br />

Testierung und die Visitatoren bei der Durchführung der Visitation unterstützen.<br />

Die in diesem Arbeitspaket angefertigte Aufstellung soll auch auf die Webseite<br />

übernommen werden, entsprechende Materialien werden dabei verlinkt.<br />

4.1.3.1 Unternehmen<br />

Schriften und Broschüren, die einen Überblick über das Thema Demographischer Wandel<br />

geben (Reihenfolge alphabetisch):<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 22


- Bertelsmann Stiftung/Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (Hrsg.):<br />

Erfolgreich mit älteren Arbeitnehmern. Strategien und Beispiele für die betriebliche<br />

Praxis, Bielefeld 2005. (als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Bundesverband der Betreibskrankenkassen: Beschäftigungsfähigkeit erhalten!<br />

Strategien und Instrumente für eine langes gesundes Arbeitsleben, Praxishilfe, Essen<br />

2007 (als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb): Produktiv und Innovativ im<br />

Demografischen Wandel! Wege zu einer zukunftsfesten Personalpolitik – ein<br />

Leitfaden, München 2007 (als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Industriegewerkschaft Metall: Alternsgerechte Arbeit gestalten -<br />

Generationensolidarität organisieren, Arbeitshilfe zur Umsetzung der<br />

Altersstrukturanalyse im Rahmen des Tarifvertrages zur Gestaltung des<br />

demografischen Wandels bei Eisen und Stahl, Frankfurt/Main 2007 (über die IG Metall<br />

käuflich zu erwerben)<br />

- Industriegewerkschaft Metall: Demografie-Check Betriebliche Altersstruktur,<br />

Arbeitshilfe des Projekts „Gute Arbeit“, Frankfurt/Main 2006 (über die IG Metall<br />

käuflich zu erwerben)<br />

- Industriegewerkschaft Metall: Materialien zu einer alternsgerechten und<br />

lernförderlichen Arbeitspolitik, Arbeitsmappe des Projekts „Gute Arbeit“,<br />

Frankfurt/Main 2005 (über die IG Metall käuflich zu erwerben)<br />

- <strong>INQA</strong>-Mittelstand (Hrsg.): Guter Mittelstand: Erfolg ist kein Zufall, Leitfaden: Bausteine<br />

für eine gute Arbeits- und Organisationsgestaltung, Dortmund 2009 (als<br />

Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- <strong>INQA</strong>-Mittelstand (Hrsg.): Check „Guter Mittelstand: Erfolg ist kein Zufall“. Wie lassen<br />

sich die Arbeitsgestaltung und Organisation verbessern?, Dortmund 2009 (als<br />

Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (Hrsg.): Demografische Analyse und<br />

Strategieentwicklung im Unternehmen, Köln 2005<br />

- Institut für betriebliche Prävention: Menschen in altersgerechter Arbeitskultur. Arbeiten<br />

dürfen, können und wollen! Unternehmen und Führungskräfte für die Gestaltung des<br />

demografischen Wandels motivieren, Münster 2009 (als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Rump, J./Eilers, S.: Ökonomische Effekte des Age Managements, Sternenfels 2009.<br />

- Techniker Krankenkasse: Gesund alt werden im Betrieb. Wie Führungskräfte den<br />

demografischen Wandel gestalten, Hamburg o.J. (als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Voelpel, S.; Leibold, M.; Früchtenicht, J.-D.: Herausforderung 50 plus – Konzepte zum<br />

Management der Aging Workforce: Die Antwort auf das demographische Dilemma,<br />

Erlangen 2007.<br />

4.1.3.2 Visitatoren<br />

Schriften und Broschüren für eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit den<br />

verschiedenen Themen von <strong>AGE</strong> CERT (zusätzlich zu den oben genannten Schriften und<br />

Broschüren):<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 23


Übergreifend<br />

- Flüter-Hoffmann, C.: Lebenszyklusorientierte Personalpolitik – „Work-Life-Balance“-<br />

Modelle und „Demographietools“ für die betriebliche Praxis, Köln 2006.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Giesert, M. (Hrsg.): Arbeitsfähigkeit 2010. Was können wir tun, damit Sie gesund<br />

bleiben? Hamburg 2002.<br />

- <strong>INQA</strong> (Hrsg.): Arbeitsbewältigungs-Coaching – Neue Herausforderungen erfordern<br />

neue Beratungswerkzeuge, Dortmund 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- <strong>INQA</strong> (Hrsg.): Why WAI? Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und<br />

Prävention – Erfahrungsberichte aus der Praxis, Dortmund 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Szymanski, H., Lange, A., Berens, T.: Die Bilanzierung von Instrumenten zum<br />

demographischen Wandel, Dortmund/Berlin/Dresden 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Zukunft im Zentrum (Hrsg.): Demografie handhaben – JobMotion Leitfaden für kleine<br />

und mittlere Unternehmen, Berlin o.J.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- ZWH (Hrsg.): Handbuch Demographie Beratung. Erfahrungen, Beispiele und<br />

Konzepte für Bildung, Training und Beratung im Handwerk, Düsseldorf 2007.<br />

Arbeitsgestaltung<br />

- Althauser, U.: Intergenerative Personalarbeit als Antwort auf veränderte<br />

Altersstrukturen, in: Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (Hrsg.):<br />

Zukunft Hessen, Zukunft Deutschland – Chancen der demografischen<br />

Heruasforderung, S. 133-160, Köln 2005.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Buck, H.; Kistler, E.; Mendius, H.-G.: Demographischer Wandel in der Arbeitswelt –<br />

Chancen für eine innovative Arbeitsgestaltung, Stuttgart 2002.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (Hrsg.): Information: Die Mischung macht’s:<br />

jung und Alt gemeinsam bei der Arbeit, Berlin 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Georg, A.; Barkholt, C.; Frerichs, F.: Modelle alternsgerechter Arbeit aus<br />

Kleinbetrieben und ihre Nutzungsmöglichkeiten, Dortmund/Berlin/Dresden 2005.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (Hrsg.): Länger arbeiten in gesunden<br />

Organisationen – Praxishilfe zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung in Industrie,<br />

Handel und öffentlichem Dienst, Saarbrücken 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Knauth, P.: Älter werden im Betrieb - Lebensorientierte Arbeitsgestaltung<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Morschhäuser, M. (Hrsg.): Gesund bis zur Rente – Konzepte gesundheitsgerechter<br />

Arbeits- und Personalpolitik, Stuttgart 2002.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 24


- Szymanski, H.: Die alterssensible Gefährdungsbeurteilung – Basis für eine<br />

zeitgemäße Arbeitsgestaltung, in: REFA-Nachrichten 6/2006, S. 20-25.<br />

Gesundheit<br />

- Bundesverband der Betriebskrankenkassen (Hrsg.): Auf dem Weg zum gesunden<br />

Unternehmen – Argumente und Tipps für ein modernes betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement, Essen 2004.<br />

- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (Hrsg.): Prävention kennt keine<br />

Altersgrenzen – Demografischer Wandel in der Arbeitswelt, Berlin 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Kriener, B.; Neudorfer, E.; Künzel, D.; Aichinger, A.: Gesund durch Arbeitsleben –<br />

Empfehlungen für eine zukunfts- und alternsorientierte beriebliche<br />

Gesundheitsförderung in Klein- und Mittelunternehmen, Wien 2004.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Landesunfallkasse Freie und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Gesundheit als<br />

Wettbewerbsfaktor – Strategien zur betrieblichen Gesundheitsförderung, Chancen des<br />

demographischen Wandels für die Personalpolitik, Fehlzeitenmanagement, Hamburg<br />

2003.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Morschhäuser, M./Schmidt, E.: Beteiligungsorientiertes Gesundheitsmanagement<br />

angesichts alternder Belegschaften – Handlungshilfe zur Durchführung einer<br />

Mitarbeiterbefragung und von Gesundheits-Workshops, Stuttgart 2002.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

Weiterbildung<br />

- Bewilogua, J. et al.: Nutzung und Ausbau von Innovationspotenzialen älterer<br />

Menschen durch die Entwicklung neuer Lern-, Tätigkeits- und Handlungsfelder, Berlin<br />

2003.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- <strong>INQA</strong> (Hrsg.): Geistig fit im Beruf – Wege für ältere Arbeitnehmer zur Stärkung der<br />

grauen Zellen, Dortmund 2008.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- <strong>INQA</strong> (Hrsg.): Lernen gehört zum Leben – Lebenslanges Lernen zu Sicherheit und<br />

Gesundheit, Dortmund 2008.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- <strong>INQA</strong> (Hrsg.): Lernfähig im Tandem – Betriebliche Lernpartnerschaften zwischen<br />

Jüngeren und Älteren, Dortmund 2009.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Morschhäuser, M. Reife Leistung – Personal- und Qualifizierungspolitik für die künftige<br />

Altersstruktur, Berlin 2006.<br />

Laufbahngestaltung<br />

- Buck, H.; Schletz, A. (Hrsg.): Wege aus dem demographischen Dilemma durch<br />

Sensibilisierung, Beratung, Gestaltung, Stuttgart 2001.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 25


- Grewer, H.-G.; Matthäi, I.; Reindl, J.: Der innovative Ältere – Warum die Entwickleruhr<br />

länger als sieben Jahre tickt, Saarbrücken 2006.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

- Ilmarinen, J.: Towards a longer worklife! Ageing and the quality of worklife in the<br />

European Union, Helsinki 2006.<br />

(als Download/<strong>PDF</strong> verfügbar)<br />

Gratifikations- und Anreizgestaltung<br />

- Roßnagel, C. & Hertel, G.: Altersbedingte Unterschiede in Inhalten und im<br />

Zustandekommen von Arbeitsmotivation und Arbeitszufriedenheit. In: Zeitschrift für<br />

Arbeitswissenschaft, 60 (3), S. 181-186., 2006<br />

- Brinkmann, R.: Berufsbezogene Leistungsmotivation und Leistungsorientierung älterer<br />

Arbeitnehmer. Ergebnisse eines explorativen Forschungsprojektes zur kontroversen<br />

Diskussion um die Leistungsmotivation und Leistungsorientierung älterer<br />

Arbeitnehmer., 2006 (als Download unter: http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2004-620-<br />

3-1.pdf)<br />

- Herzberg, F.; Mausner, B. & Snyderman, B. The motivation to work, New York 1959<br />

- Schulte, K.: Arbeitszufriedenheit über die Lebensspanne. Eine empirische Analyse zu<br />

den Ursachen für die hohe Arbeitszufriedenheit älterer Beschäftigter, Pabst Science<br />

Publishers (Beiträge zur Wirtschaftspsychologie, 8), Lengerich 2005<br />

- Krammer, M.: Vergütungspolitik unter den Vorzeichen des demografischen Wandels.<br />

In: Happe, G. (Hg.): Demografischer Wandel in der unternehmerischen Praxis. Mit<br />

Best-Practice- Berichten, 1. Aufl., Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, S. 33–43.,<br />

Wiesebaden 2007<br />

4.1.4 Arbeitspaket 4: Entwicklung eines Beirates / unabh. Germium<br />

Um die Unabhängigkeit des Siegels und dessen Weiterentwicklung sicherzustellen, wird<br />

empfohlen, einen Beirat einzurichten. In diesen Beirat sollen Personen berufen werden,<br />

die über entsprechende Erfahrungen mit dem Thema demographischer Wandel verfügen<br />

und darüber hinaus über ihre Diffusionskanäle dazu beitragen, das Siegel bekannt zu<br />

machen und Unternehmen für eine Visitation zu gewinnen. Zu den Beiratsmitgliedern<br />

zählt auch je ein Vertreter der Kooperationspartner des Siegels.<br />

Um eine möglichst breite Umsetzung zu unterstützen, sollten weitere führende Verbände<br />

über eine Beiratsfunktion eingebunden werden.<br />

- Hochschule Vechta, Prof. Frerich Frerichs<br />

- Fachhochschule Ludwigshafen, Prof. Jutta Rump<br />

- Verband der Familienunternehmen, N.N.<br />

- Bundesverband der Betriebskrankenkassen, N.N.<br />

- Bundesinstitut für Berufsbildung, N.N.<br />

- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, N.N.<br />

- Das Demographienetzwerk, N.N.<br />

- Bundesministerium für Arbeit und Soziales, N.N.<br />

- Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), N.N.<br />

- Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), N.N.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 26


- Zentralverband des Deutschen Handwerks, N.N.<br />

- Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, N.N.<br />

Die Beiratsmitglieder werden von der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung berufen. Der<br />

Beirat kommt einmal jährlich zu einer Sitzung zusammen. Dieses Treffen sollte in<br />

Verbindung mit der Jahrestagung der Stiftung und der Vergabe des Siegels verbunden<br />

werden.<br />

4.1.5 Arbeitspaket 5: Aufbau einer Geschäftsstelle/eines „Servicebüros“<br />

In diesem Arbeitspaket wurden verschiedene Varianten eines Businessplans<br />

durchgespielt. Diesen Varianten wurden verschiedene Annahmen zugrunde gelegt<br />

hinsichtlich<br />

der Anzahl der pro Jahr zu zertifizierenden Unternehmen,<br />

der Anzahl der auszubildenden sowie ausgebildeten VisitatorInnen,<br />

der Höhe und Art der Lizenzgebühr sowie<br />

der anfallenden Sachkosten für die Ausstattung der Geschäftsstelle.<br />

4.2 Ergebnisse CCCP GmbH<br />

4.2.1 Ausbau der Webseite<br />

Im Rahmen der Arbeit wurde die Webseite www.age-cert.de zu einer interaktiven<br />

Informations- und Dialogplattform ausgebaut. Bis dato konnte man unter der Adresse nur<br />

den Selbstcheck finden.<br />

Im Rahmen dieser Arbeiten wurde Konzeptionsarbeit geleistet. Hierbei ist das<br />

redaktionelle Konzept, das Screendesign und die technische Struktur erarbeitet wurden. 2<br />

Die Webseite ist folgendermaßen aufgebaut<br />

• Startseite<br />

• Über <strong>AGE</strong> CERT<br />

o Grundlagen<br />

o Selbstcheck<br />

o Das Siegel<br />

• Best Practise<br />

• Aktuelles<br />

o Aktuelles (Singleansicht)<br />

o Aktuelles (Archiv)<br />

• Presse<br />

• Blog<br />

• Kontakt<br />

• <strong>AGE</strong> CERT Selbstcheck<br />

o Hintergrund-Informationen<br />

o Selbstcheck starten<br />

2 vgl. hierzu www.age-cert.de und beispielhaft die Abbildungen 3 und 4<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 27


o Als <strong>PDF</strong> Downloaden<br />

• Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung<br />

• Impressum<br />

In naher Zukunft soll das Angebot stetig erweitert werden, d.h. es werden sukzessive die<br />

erfolgreich testierten Unternehmen im Bereich "Good Practise" vorgestellt, es werden<br />

detaillierte Informationen aus der Wissenschaft praxisrelevant aufbereitet,<br />

Umsetzungsmodelle mit Beispielen und weitergehenden Infos werden ergänzt, sodass die<br />

Webseite nach und nach immer mehr Informationen bereitstellt und auf relevante<br />

Angebote von Dritten (<strong>INQA</strong>, DDN) verweist.<br />

Die Bereiche "Forum" und "Visitatoren- Netzwerk" sind technisch fertig gestellt und<br />

können bei Bedarf online gestellt werden. Hierfür bedarf es zunächst einer "kritischen<br />

Masse" an Interessierten, testierten Unternehmen und Visitatoren.<br />

Der Webauftritt soll genauso leben, wie das Thema auch, d.h. neue Entwicklungen fließen<br />

ständig in den Auftritt mit ein, so dass die User immer wieder neues entdecken..<br />

Abbildung 4: Startseite www.age-cert.de<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 28


Abbildung 5: <strong>AGE</strong> CERT - Grundlagen www.age-cert.de<br />

4.2.2 PR-Konzept<br />

Parallel zu diesen Arbeiten wurde ein PR-Konzept erstellt.<br />

Die Zielgruppe ist in Verbänden und Organisationen gut vernetzt. Diese Netzwerke<br />

müssen genutzt werden, um <strong>AGE</strong> CERT bekannt zu machen. Dabei wird von einem<br />

beiderseitigen Nutzen für Verbände und <strong>AGE</strong> CERT ausgegangen: Verbände können<br />

Informationen auf neuestem Stand für ihre Mitglieder bereitstellen und <strong>AGE</strong> CERT erhält<br />

unmittelbaren und gestützten Zugang zu den Mitgliedsunternehmen.<br />

Dabei sollen die Informationsmaterialien das Bewusstsein für die Herausforderung<br />

demographischer Wandel gerade für den Mittelstand schärfen und auf die Informations-<br />

und Hilfsangebote von <strong>AGE</strong> CERT m Internet hinweisen. Unterstützend wird mit Mitteln<br />

der klassischen PR die Wirtschaftspresse und Tageszeitungen und Fachmedien für<br />

Personalentwicklung gearbeitet.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 29


Die Pressemappe enthält hierfür folgende Materialien:<br />

- Basispressemitteilung zum <strong>AGE</strong> CERT Selbstcheck<br />

"Unternehmens-Selbstcheck auf www.age-cert.de: Fit für den demographischen<br />

Wandel?"<br />

- Basispressemitteilung zum <strong>AGE</strong> CERT Siegel<br />

"Neues Qualitätssiegel für altersgerechte Personalentwicklung in Unternehmen:<br />

<strong>AGE</strong> CERT"<br />

- Best Practice<br />

"Demografie macht auch vor der DATEV nicht halt: Erfolgreiches<br />

Altersmanagement in einer jungen Branche"<br />

"Vorbildliche Umsetzung altersgerechter Personalentwicklung: Bei Hering Bau ist<br />

Mitarbeiterpflege kein Lippenbekenntnis"<br />

Mitarbeiterportrait " Hermann Schütz geht lieber arbeiten als in den Vorruhestand:<br />

Mir geht’s doch gut hier"<br />

- Interviews<br />

"Interview mit Dr. Petra Becker: Gesellschaft muss Altersstereotypen aufgeben"<br />

"Interview mit Prof. Frerich Frerichs: Die Kultur der Frühverrentung ist beendet"<br />

- Faktenspiegel<br />

"Statistisches Bundesamt, 2009: Zahlen und Fakten zur demografischen<br />

Entwicklung in Deutschland"<br />

Neben diesen Arbeiten wurde parallel ein Presseverteiler angelegt, der alle relevanten<br />

Verbände, Fachzeitschriften und Tageszeitschriften mit den entsprechenden Ressorts<br />

(Wirtschaft, Ansprechpartnern und Kontaktdaten.<br />

4.2.3 Zielgruppendefinition<br />

Die Zielgruppe für das Qualitätssiegel <strong>AGE</strong> CERT wurde übereinstimmend mit allen<br />

Projektteilnehmern und der Projektleitung Herrn Dr. Richter folgendermaßen definiert:<br />

- inhabergeführte Familienunternehmen,<br />

- aus dem produzierenden Gewerbe,<br />

- mit mehr als 250 Mitarbeitern an einem Standort,<br />

- Unternehmen mit mehreren Standorten testieren jeden Standort einzeln.<br />

Die Zielgruppe wurde vorerst so eingegrenzt, da die Marie-Luise und Ernst Becker<br />

Stiftung exklusiv mit dem Verband Die Familienunternehmer - ASU e.V.<br />

zusammenarbeiten wird. Die Familienunternehmer unterstützen die Becker Stiftung im<br />

Rahmen dieser Kooperation als exklusiver Partner aus dem Bereich der<br />

Unternehmerverbände oder vergleichbarer Institutionen in der Öffentlichkeitsarbeit für ihre<br />

Projekte zur altersgerechten Personalentwicklung und als „Türöffner“ bei ihren<br />

Mitgliedsunternehmen zur Testierung nach <strong>AGE</strong>-CERT.<br />

In den folgenden Jahren soll auch <strong>AGE</strong> CERT und die Qualitätskriterien weiter angepasst<br />

werden, um anderen Zielgruppen wie Verwaltungen, öffentlichen Dienst oder<br />

Gesundheitswesen noch besser gerecht zu werden. Zunächst aber wurde das Siegel für<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 30


kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe<br />

entwickelt.<br />

4.2.4 Akquiseleitfäden<br />

Für die Ansprache dieser Unternehmen sind zwei Akquiseleitfäden erstellt wurden. Der<br />

erste Gesprächsleitfaden wurde für Unternehmen erstellt, die nach einer Informationsveranstaltung,<br />

Vortrag etc. angesprochen werden sollen. Bei der Veranstaltung werden<br />

die Teilnehmer über den <strong>AGE</strong> CERT Selbstcheck informiert und motiviert, diesen<br />

durchzuführen. Interessenten werden in eine Datenbank aufgenommen um später<br />

telefonisch nachfassen zu können. Der zweite Gesprächsleitfaden wurde für die<br />

Kaltakquise der Zielgruppe erstellt. Hierzu wird der Versand eines ersten<br />

Informationsschreibens, in welchem <strong>AGE</strong> CERT kurz vorgestellt und Bezug auf den<br />

Selbstcheck genommen wird. Hier wird auch der <strong>AGE</strong> CERT Flyer beigelegt. Ca. 10 Tage<br />

nach Versand des Schreibens soll telefonisch nachgefasst werden. Parallel hierzu wurde<br />

eine Argumentationshilfe erstellt, die die wichtigsten Einwände und Argumente hierzu<br />

zusammenfasst. Diese werden im Rahmen der Visitatorenausbildung detailliert behandelt.<br />

4.3 Ergebnisse Dr. Becker Beratung & Training<br />

4.3.1 Allgemeines<br />

Die Visitatorenausbildung im Rahmen des Qualitätssiegels Altersgerechte<br />

Personalentwicklung <strong>AGE</strong> CERT bereitet bereits erfahrene Organisationsberater/innen<br />

mit schon vorhandener Feldkompetenz im Personal- und Organisationsentwicklungsbereich<br />

auf eine gutachterliche Tätigkeit im Rahmen von <strong>AGE</strong> CERT vor. 3 Deshalb<br />

versteht sich die Ausbildung als Training von Spezialkompetenzen und -techniken,<br />

welches an einem bereits hohen Niveau der zukünftigen Visitatoren anschließt.<br />

Anhand dieser Kriterien erfolgt eine sorgfältige Auswahl der Personen, die später als<br />

Visitatoren eingesetzt werden sollen.<br />

Die Ausbildung zum zertifizierten Visitator wird in 2010 zunächst in 2 Phasen ablaufen:<br />

Phase 1 „Pilotphase“: Um den Grundstock an Visitatoren zu sichern erfolgt in der<br />

Pilotphase eine gezielte Auswahl und Schulung durch die Stiftung. Es sollen aus dem<br />

bestehenden Netzwerk vier Visitatoren ausgewählt und entsprechend geschult werden.<br />

Die Visitatoren dieser Phase sind bis Ende April 2010 ausgebildet.<br />

Phase 2: Um den Grundstock an Visitatoren kontinuierlich aufzustocken erfolgt in Phase 2<br />

im dritten Quartal 2010 (Start: September/ Oktober) eine zweite Ausbildungsrunde. In<br />

dieser sollen weitere fünf Visitatoren ausgebildet werden. Die Auswahl der Visitatoren<br />

erfolgt nach den genannten Auswahlkriterien erneut durch die Stiftung.<br />

Eine weitere Aufstockung ist jederzeit mit diesem Konzept möglich.<br />

3 vgl. hierzu Kapitel 4.1.2.2 Kriterien für eine Autorisierung als VisitatorIn, Seite 20<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 31


4.3.2 Schulungskosten<br />

Die Ausbildung zum <strong>AGE</strong> CERT Visitator 1.550 € zzgl. gesetzl. MwSt.<br />

Folgende Zusatzleistungen sind im Preis enthalten:<br />

- Umfangreiche und praxistaugliche Schulungsunterlagen inkl. einer CD mit<br />

allen Inhalten und Vorlagen<br />

- Das Zertifikat für jeden Teilnehmer<br />

- Mittagessen und Pausengetränke<br />

Die Gebühr wird vor Schulungsbeginn in Rechnung gestellt.<br />

4.3.3 Lehrziele<br />

Die dreitägige Aus- und Fortbildung soll den Teilnehmenden befähigen als <strong>AGE</strong> CERT<br />

Visitator selbstständig einen Visitationsprozess zu planen, umzusetzen und<br />

abzuschließen. Dementsprechend werden nachfolgende Lehrziele für die Qualifizierung<br />

benannt:<br />

Der Teilnehmende<br />

- kennt die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung.<br />

- hat sich aktiv mit der zu Grunde liegenden Idee und der Philosophie von <strong>AGE</strong><br />

CERT beschäftigt und kann diese wiedergeben.<br />

- hat sich mit dem spezifischen Nutzen (Nutzenargumentation) von <strong>AGE</strong> CERT<br />

auseinander gesetzt und bringt entsprechende Argumente hervor<br />

- kennt die fünf Handlungsfelder sowie die jeweiligen Zieldimensionen und kann<br />

entsprechende Zusammenhänge erläutern sowie auf die betriebliche Praxis<br />

übertragen.<br />

- hat sich mit dem gesamten Prozess von <strong>AGE</strong> CERT reflexiv und beispielhaft<br />

auseinandergesetzt und kann die einzelnen Phasen des Prozesses benennen<br />

sowie zentrale ausgestaltende Elemente erklären und anwenden (u.a.<br />

Selbstcheck, Visitation, Vorstellungs- und Abschlusspräsentation etc.).<br />

- kann kleine und mittlere Unternehmen mittels der Prozesselemente (u.a.<br />

Selbstcheck, Visitation, etc.) einschätzen und entsprechende argumentativ<br />

begründete und nachvollziehbare Empfehlungen zur Siegelvergabe geben.<br />

- entwickelt mit den anderen Teilnehmenden ein gemeinsames Verständnis von und<br />

für die eigene Rolle im Rahmen des „demographischen und dynamischen Siegels“<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 32


<strong>AGE</strong> CERT durch eine aktive Beteiligung und Auseinandersetzung mit den<br />

einzelnen Inhaltspunkten der Qualifizierung.<br />

… um in seiner Funktion als <strong>AGE</strong> CERT Visitator zu agieren.<br />

4.3.4 Curriculum<br />

Diese Schulung enthält die Auseinandersetzung mit dem Siegel sowie dem spezifischen<br />

Prozess der Visitation im Rahmen von <strong>AGE</strong> CERT. Ebenso erfolgt in diesem Rahmen<br />

eine gemeinsam durchgeführte Visitation. Der Umfang der Schulung beträgt drei Tage.<br />

Im Rahmen der Schulung werden folgende Inhalte bearbeitet.<br />

- Das <strong>AGE</strong> CERT Verfahren im Überblick (Tag 1)<br />

Hintergrund und Idee<br />

Philosophie und Ziele<br />

wissenschaftliche Konzeption<br />

Ablauf und Phasen<br />

Aufgaben der Visitatoren im Überblick, Berechtigungen<br />

Nutzenargumentation<br />

Selbstcheck<br />

- Die Visitation (Tag 2)<br />

Visitationsziele<br />

Ablauf, Schritte und Vorgehen<br />

Dokumentenprüfung<br />

Visitation vor Ort<br />

Verfassung eines Visitationsberichtes<br />

- Praxistag (Tag 3)<br />

Der detaillierte Ablauf der Schulung wird im folgenden detailliert dargestellt.<br />

.<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 33


Schulungstag 1<br />

Zeitplan Inhalt Methode Material<br />

9:00 – 9:30 • Begrüßung der Teilnehmenden durch den Trainer und<br />

Vertretung der Stiftung (Frau Kocura, Stiftung)<br />

• Vorstellung von Ablauf, Termine, Zeiten (Curriculum)<br />

• Vorstellung der Qualifizierungsziele<br />

• Ausgabe der Visitatorenordner inkl. CD<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 34<br />

Vortrag,<br />

Input<br />

Flip Chart,<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO) und CD<br />

9:30 – 10:00 Themenbezogene Vorstellungsrunde der Teilnehmer „Steckbrief & Landkarte“ Karten, Metaplan<br />

10:00 – 10:45 Das <strong>AGE</strong> CERT Verfahren im Überblick: (Teil 1)<br />

Kaffeepause (15 Min)<br />

11:00 – 12:15<br />

Mittagspause (45 Min)<br />

• Hintergrund und Idee<br />

• Philosophie und Ziele<br />

Das <strong>AGE</strong> CERT Verfahren im Überblick: (Teil 2)<br />

• Wissenschaftliche Konzeption<br />

• Ablauf und Phasen<br />

Vortrag,<br />

Input,<br />

Diskussion<br />

Vortrag,<br />

Input,<br />

13:00 – 13:15 Lockerungsübung: „Ich und Alter(n)“ Spiel<br />

13:15 – 14:45 • Aufgaben der Visitatoren im Prozess, Berechtigungen<br />

Kaffeepause (15 Min)<br />

15:00 – 16:15<br />

• VO: „Auf einen Blick…“<br />

• VO: „<strong>AGE</strong> CERT- Erstberatung – Hilfe für Unternehmen“<br />

• Nutzenargumentation<br />

16:15 – 16.30 • Rückblick<br />

• VO: „Der <strong>AGE</strong> CERT Selbstcheck“<br />

• VO: „Die Siegelvergabe“<br />

• Ausblick auf Tag 2<br />

• Gemeinsamer Abschluss<br />

Diskussion<br />

Input, Diskussion,<br />

Zweierarbeit,<br />

Übung<br />

Input,<br />

Praxisfälle, Homepage<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO) und CD<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO) und CD<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO)<br />

Internetzugang<br />

Blitzlicht Flip Chart


Schulungstag 2<br />

Zeitplan Inhalt Methode Material<br />

9:00 – 9:15 • Begrüßung der Teilnehmenden durch den Trainer und Rückblick<br />

9:15 – 10:30<br />

Kaffeepause (15 Min)<br />

10:45 – 12:15<br />

Mittagspause (45 Min)<br />

• Vorstellung des Ablaufs Tag 2, offene Fragen etc.<br />

VO: „Die Visitation“, (Teil 1)<br />

• Visitationsziele<br />

• Ablauf, Schritte und Vorgehen der Visitatoren<br />

• Einsatz von Erhebungsbogen<br />

VO: „Die Visitation“, (Teil 2)<br />

• Dokumentenprüfung und Nachweise<br />

• Erstellung eines Visitationsplans<br />

• Arbeitshilfe Visitations-Goldstandards<br />

• Erstellung und Arbeit mit dem Visitationsprotokoll<br />

13:00 – 14:45 VO: „Die Visitation“, (Teil 3)<br />

Kaffeepause (15 Min)<br />

15:00 – 16.15<br />

• Die Betriebsbegehung<br />

• Gestaltung von Eröffnungs- und Abschlusspräsentation<br />

• Durchführung von Mitarbeitergesprächen<br />

• Verfassung eines Visitationsberichts<br />

Vorbereitung des Praxistags (Tag 3)<br />

• Unternehmensbriefing<br />

16:15 – 16.30 • Rückblick<br />

• Überblick eingeforderter Dokumente und Nachweise<br />

• Schrittplanung (Handlungsplan)<br />

• Gemeinsamer Abschluss<br />

Input Metaplan,<br />

Flip Chart<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 35<br />

Input,<br />

Diskussion<br />

Input,<br />

Diskussion<br />

Einzelarbeit,<br />

Plenum<br />

Input,<br />

Diskussion,<br />

Beispiele,<br />

Rollenspiele/<br />

Plenumsarbeit<br />

Input,<br />

Diskussion<br />

Blitzlicht<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO)<br />

und CD<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO)<br />

und CD,<br />

Arbeitsblätter<br />

PPP,<br />

Visitatorenordner (VO)<br />

und CD,<br />

Arbeitsblätter<br />

PPP


Schulungstag 3<br />

Zeitplan Inhalt Methode Material<br />

ca. 8:30 – 12:15<br />

Anreise zum zu visitierenden Unternehmen (N.N.)<br />

Vor-Ort Visitation im Unternehmen<br />

• Eröffnungsrunde mit Unternehmensvertretern<br />

• Betriebsbegehung<br />

• Mitarbeitergespräche<br />

• Abschlussrunde mit Unternehmensvertretern<br />

Mittagspause (45 Min) ggf. zeitverschoben<br />

Rückfahrt<br />

Praxistag QM-Standards,<br />

Visitationsprotokolle (Vorlagen)<br />

14:00 – 15:00 Reflexionsrunde der Vor-Ort Visitation Diskussion Metaplan, Flip Chart<br />

Kaffeepause (15 Min)<br />

ca. 15:15 –<br />

16:30<br />

• Gemeinsame Evaluation (Lehr-Lernziel-Kontrolle) der<br />

Qualifizierung<br />

• Offizielle Übergabe der Visitatorenberechtigung/<br />

Qualifizierungsbestätigung<br />

(durch Frau Kocura, Stiftung)<br />

• Besprechung weiterer Vorgehenspunkte<br />

• Gemeinsames „Startfoto“<br />

• Gemeinsamer Abschluss und Verabschiedung<br />

Diskussion,<br />

Blitzlicht,<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 36<br />

Plenum<br />

Metaplan, Flip Chart<br />

Qualifizierungsnachweise,<br />

Camera


4.3.5 Ordner-Konzept<br />

a. Trainerordner:<br />

Hierbei handelt es sich um den Schulungsordner des Trainers. Dieser Ordner verwendet<br />

lediglich der Trainer, der die Visitatorenausbildung abhält. Hier findet der Trainer sämtliche<br />

Schulungsunterlagen, Arbeitsblätter, Fallarbeiten und Präsentationen für die Schulung.<br />

b. Visitatorenordner:<br />

Hierbei handelt es sich um den Teilnehmerordner den die Visitatoren nach bzw. während der<br />

Schulung erhalten. Hiermit können sie später aktiv während ihrer Praxisarbeit arbeiten.<br />

Hierin finden Sie Checklisten, Leitfäden, Präsentationsmaterial und Empfehlungen.<br />

c. CD:<br />

Hierauf befinden sich für die Visitatoren zentrale Dokumente. Die CD ist dem<br />

Visitatorenordner beigefügt.<br />

Teilnehmerunterlage (Handout):<br />

Hierbei handelt es sich um Schulungsunterlagen die den Visitatoren während ihrer eigenen<br />

Ausbildung ausgehändigt werden. Sie fungieren ergänzend zu b. und c.<br />

a. Trainerordner<br />

1. Rahmenbedingungen der Qualifizierung<br />

2. Schulungspräsentation (PPP)<br />

3. Übungen und Arbeitsblätter<br />

4. Materialien: Visitatorenordner<br />

b. Visitatorenordner<br />

0. „Auf einen Blick…“<br />

- Rahmenbedingungen der Qualifizierung (TN-Handout) + Finanzen<br />

- Start in die Praxis mit <strong>AGE</strong> CERT<br />

- Adressen und Ansprechpartner<br />

- Qualitätskodex<br />

- Adressen Netzwerk Visitatoren<br />

- Vertraulichkeitserklärung<br />

- Muster Angebotserstellung<br />

- Muster Visitationsvertrag<br />

1. <strong>AGE</strong> CERT- Erstberatung – Hilfe für Unternehmen<br />

- Durchführung <strong>AGE</strong> CERT- Erstberatung<br />

- Flyer und Werbematerialien zu <strong>AGE</strong> CERT<br />

- Powerpoint-Präsentation zur <strong>AGE</strong> CERT- Erstberatung<br />

- Nutzenargumentation & Akquiseleitfäden (Allg. + <strong>AGE</strong> CERT)<br />

2. Der <strong>AGE</strong> CERT Selbstcheck<br />

- Hintergrund-Informationen zum Selbstcheck<br />

- Gedruckte Version des Selbstchecks<br />

- Eine Beispiel Auswertung<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 37


- Erläuterungen und Ergebnisse des Selbstchecks<br />

3. Die Visitation<br />

- Empfehlungen zur Durchführung der Visitation<br />

- Der Visitationsplan<br />

- Muster Erhebungsbogen (leer)<br />

- PPP <strong>AGE</strong> CERT Visitationspräsentation<br />

- Arbeitsbeispiel Einzelbetrachtung in der Abschlusspräsentation<br />

- Muster Visitationsbericht<br />

- Arbeitshilfe Visitation Goldstandards<br />

- Arbeitshilfe Dokumentenprüfung (SK)<br />

- Fragen im Mitarbeitergespräch<br />

- Formular Visitationsprotokoll<br />

- Dokumentencheckliste (Nachweise)<br />

- Evaluationsbogen für Unternehmen<br />

4. Die Siegelvergabe<br />

- Das <strong>AGE</strong> CERT Siegel<br />

- Nutzungsrechte<br />

5. Hintergrundinformationen zum Siegel<br />

- Kurzüberblick – Hintergrund & Philosophie von <strong>AGE</strong> CERT<br />

- Konzeptionelle Grundlagen<br />

- Hauptstudie ZAG (Gesamtwerk)<br />

6. Vertiefung<br />

- Materialsammlung<br />

c. Inhalte CD:<br />

Musteranschreiben - Visitationsbericht an Stiftung (Teil 1)<br />

Musteranschreiben - Visitationsbericht an Unternehmen (Teil 1)<br />

Vorlage Visitationsbericht (Teil 2)<br />

PPP Vorlage Erstberatung<br />

Vorlage PPP <strong>AGE</strong> CERT Visitationspräsentation<br />

Vorlage Erhebungsbogen<br />

Vorlage Visitationsvertrag<br />

Vorlage Visitationsplan<br />

Arbeitshilfe Visitation Goldstandards<br />

Formular Visitationsprotokoll<br />

Evaluationsbogen für Unternehmen<br />

Vertraulichkeitserklärung (SK)<br />

Angebotsvorlage<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 38


5 Fazit und Ausblick<br />

In der kurzen Laufzeit des Projektes von 4 Monaten konnte ein weiterer großer Schritt in<br />

Richtung Markteinführung von <strong>AGE</strong> CERT gemacht werden. Für die weitere Vermarktung<br />

und Professionalisierung des Siegels wurde die zukünftige Pressearbeit konzipiert und<br />

vorbereitet. Der Webauftritt als erster Anlaufpunkt für Interessierte ist fertig gestellt und muss<br />

nun stetig ausgebaut werden.<br />

Die Arbeiten der innowise GmbH haben den gesamten Vergabeprozess anhand der<br />

Vorerfahrungen aus der Pilotphase strukturiert und alle Verantwortlichkeiten seitens der<br />

Unternehmen, Visitatoren und Geschäftsstelle/Becker Stiftung geklärt. Die<br />

Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben für die nächsten 3 Jahre haben bestätigt,<br />

dass die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung den Finanzierungsbedarf zunächst allein<br />

bewältigen kann. In 2010 wird die Geschäftstelle von <strong>AGE</strong> CERT voraussichtlich voll über<br />

die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung laufen und dann je nach Bedarf ausgebaut bzw.<br />

ausgegliedert.<br />

Auch die Schulungsunterlagen sind weitestgehend fertig gestellt und müssen lediglich in<br />

einzelnen Details angepasst werden. Eine erste Schulungsrunde ist für April 2010 geplant,<br />

so dass ab Mitte Mai vier ausgebildete Visitatoren zur Verfügung stehen.<br />

Im Vordergrund der nächsten Schritte steht die Akquirierung potentieller Unternehmen für<br />

das Siegel <strong>AGE</strong> CERT, um die Zielgröße von 50 Unternehmen im Jahr 2010 zu erreichen.<br />

- Aussendung der Pressemitteilungen, kontinuierliche Pressearbeit<br />

- konkrete Maßnahmenplanung mit dem Verband Die Familienunternehmer - AUS e.V.<br />

- Berufung eines Beirates<br />

- Berufung einer/eines Schirmherren<br />

- Teilnahme an Messen, Veranstaltungen, Tagungen<br />

- Konzeption und Gestaltung eines Messestandes<br />

- Kopperation mit weiteren Multiplikatoren<br />

- Planung und Durchführung einer eigenen Veranstaltung mit allen Multiplikatoren<br />

(Infos für Unternehmen, erste feierliche Siegelvergabe)<br />

<strong>Abschlussbericht</strong>, <strong>INQA</strong>- Projekt 17-09 39

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