Ausgabe 06/09 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)

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26 Landesnachrichten Spitzengespräch mit Staatssekretär Weinmeister Am 7. Mai wurden die forst- und ver bands - politischen Gespräche des BDF im Rahmen eines Besuches im Hessischen Mi- Werner Schaaf nisteriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz fortgesetzt. Der Vorsitzende des BDF, Dr. Manfred Johann, und die Vorstandsmitglieder Stefan Brinkmann und Werner Schaaf wurden vom neuen Staatssekretär Mark Weinmeister empfangen. Begleitet wurde dieses Gespräch von Karl Apel, dem stellvertretenden Leiter der Forstabteilung. Neben der Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen, ergaben sich viele interessante, aktuelle und wichtige Gesprächsthemen, deren offene Ansprache im Hinblick auf die im Forst Beschäftigten, aber auch den gesamtgesellschaftlichen Stel len - wert des Waldes, gerade vor dem Hintergrund der jetzigen Wirtschaftskrise, mehr denn je geboten ist. Im Vordergrund standen zunächst die Auswirkungen des derzeitigen Haushaltsdefizits auf die Wirtschafts- und Beschäftigtensituation des Landesbetriebs. Hierzu kam seitens des Staatsekretärs die klare Aussage, dass es derzeit keine Überlegungen zu weiteren Personaleinsparungen und Organisationsänderungen im Forstbereich gibt und dass die Möglichkeit der Rücklagenbildung aus seiner Sicht einen in die Zukunft gerichteten, sinnvollen Weg aufzeigt, auch schwierige wirtschaftliche Situationen relativ unabhängig von der Haushaltslage des Landes zu bewältigen. Weiteres Thema war die Frage, ob das Land Hessen die Zertifizierung nach FSC anstrebt. Hier gäbe es zur Zeit einen Prüfauftrag seitens des Hessischen Ministerpräsidenten. Eine Entscheidung solle auf eine möglichst umfassende Prüfung gegründet werden und sei noch keinesfalls getroffen. Auf die Frage welchen Stellenwert die Landesregierung den außerhalb des Staatsforstbetriebes durch Hessen-Forst wahrgenommenen Aufgaben beimesse, wurde insbesondere die Waldpädagogik hervor- v.l.n.r.: Karl Apel, Dr. Manfred Johann, Staatssekretär Mark Weinmeister, Werner Schaaf, Stefan Brinkmann gehoben und durch den Staatsekretär betont, wie positiv er die derzeitigen Leistungen hier sähe und dass hier keinesfalls beabsichtigt sei, Einschränkungen vorzunehmen. Die Neueinstellung und vor allem Verbeamtung von Forstpersonal war ebenfalls ein wichtiges Thema, bei dem der Staatssekretär einräumte, dass vor allem die finanzielle Benachteiligung von Forstangestellten gegenüber beamteten Kollegen mittelfristig ein Problem der Wettbewerbsfähigkeit des Landes gegenüber anderen Bundesländern auf dem Arbeitsmarkt darstellen könnte. Dennoch betonte er die grundsätzliche Frage der Pensionslasten, die den Landeshaushalt zunehmend einschränken würden, schloss aber eine Verbeamtung in der Zukunft nicht grundsätzlich aus. Der BDF hat hier seinen Stand- Meldung des dbb Hessen Tarifübertragung für Beamte Mit Landtagsdrucksache 18/401 vom 5. 5. 2009 haben die Fraktionen der CDU und der FDP einen Gesetzesentwurf zur Besoldungsanpassung 2009/2010 im Hes - sischen Landtag eingebracht. Der Gesetzesentwurf sieht dem Grunde nach die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die sich in einem aktiven Beschäftigungsverhältnis be find - lichen Beamtinnen und Beamten vor. Zwar werden die für 2009 geplanten linearen Erhöhungen auch den Pensionärinnen und Pensionären zugestanden, nicht jedoch die Einmalzahlung von 500 BDF punkt und die Forderung nach Verbeamtung deutlich vertreten. Der BDF machte ebenfalls deutlich, dass die erheblich schlechtere Bezahlung der angestellten Forstleute nicht nur den Betriebsfrieden stört, sondern auf Dauer auch zu einer Demotivation der Betroffenen führt, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den Landesbetrieb. Weitere Themen waren Aussagen der Koalitionsvereinbarung über die Zukunft der Landesbetriebe, die Vergabeverfahren für Unternehmereinsätze und eine beabsichtigte Änderung des Bundeswaldgesetzes. Der BDF bedankt sich bei Staatsekretär Weinmeister für das offene Gespräch und wird die Entscheidungen der kommenden Jahre in der Legislaturperiode aufmerksam und kritisch begleiten. Euro. Insoweit wird der dbb versuchen, im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens noch Einfluss zu nehmen. Losgelöst von diesem Gesetzesentwurf ist auch in die Arbeitszeitfrage der hes si - schen Beamtinnen und Beamten Richtung Zeitgutschriften auf den dann einzu rich - ten den Arbeitszeitkonten Bewegung gekommen. Dies ist allerdings nicht Frage eines Gesetzgebungsverfahrens, sondern kann im Wege der Änderung der Arbeitszeitverordnung geregelt werden. Näheres wird berichtet, wenn die politischen Entscheidungsprozesse abgeschlossen sind.
BDF-Aktuell 6/2009 Termine 17. 6. 2009, 9.30 Uhr: Mitgliederoffene Vorstandssitzung, Rainrod, Landgasthof „Kupferschmiede“ Wussten Sie …? … dass der BDF ein Sozialwerk unterhält, das Ihnen in Versicherungs- und Finanzfragen hilft? Ersparnisse von 15 – 20% gegenüber Standardversicherungstarifen sind möglich. MECKLENBURG-VORPOMMERN Wie bereits in den letzen Jahren werden auch in diesem Jahr durch die Landesforstanstalt (LFoA) Mecklenburg-Vorpommern sechs junge Fachhochschulabsolventen zu Forstinspektoren ausgebildet. Der Vorbereitungsdienst der Forstinspektoranwärter umfasst eine einjährige Ausbildung im Anschluss an ein erfolgreiches Forststudium. Während dieser Zeit lernen die Anwärter die Verwaltungsstruktur der Landesforstanstalt kennen und werden in den Fachgebieten Waldbau, Waldschutz, Naturschutz – Öffentlichkeitsarbeit, forstliche Nutzung - Technik, Finanz wesen und Betriebswirtschaft sowie in Verwaltungs- und Rechtsgrundlagen geschult. Im Rahmen ihrer Ausbildung führten die sechs Anwärter der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern am 17. April eine Exkursion in das Forstamt Abtshagen- Rügen durch. Das Foto der Anwärter mit ihrem Ausbildungsleiter, vor der Ostseeküste Rügens, scheint zunächst etwas untypisch für das traditionell geprägte Forstimage. Doch gerade an der Küste gibt es diverse Ansprüche an den Wald, die häufig zu Konflikten führen. Interessen von Erholungssuchenden, Hotelbesitzern, Investoren, Naturschützern und Interessen der Waldbesitzer selbst stoßen nicht selten aufeinander. Das Forstamt Abtshagen- Rügen hat als Forstbehörde die Einhaltung des Waldgesetzes zu kontrollieren. So Forstlicher Nachwuchs unterwegs im Forstamt Abtshagen-Rügen BDF Landesgeschäftsstelle Gerhard Kunze Raabgarten 4, 36304 Alsfeld-Liederbach Fon 0 66 31/70 82 60 E-Mail bdf-hessen@t-online.de Internet www.bdf-hessen.de Von links: Ausbildungsleiter Thorsten Nanzka, Anwärter/innen: Thomas Langer, Nadine Rahm, Christine Gaier, Christoph Peters; hintere Reihe: Christoph Willert, Mattes Krüger. konnten die Anwärter unter der Führung des Forstamtsleiters Gerd Klötzer das Waldgesetz, von Waldabstandsregelung bis hin zu Waldumwandlungen, erläutern und anhand einiger Lehrbeispiele diskutieren. Aber nicht nur die hoheitliche Ausbildung stand an diesem Tag auf dem Programm. Es wurde ebenso die Privatwaldbetreuung im Revier Poseritz erörtert. Bereits zu Beginn der Exkursion wurden verschiedene Waldstandorte der Festlandsreviere Abtshagen und Sievertshagen des Forstamtes besichtigt. Dort wurde, neben Förderprogrammen der Europäischen Union und der Holzbringung auf Nassstandorten, insbesondere die Eschenkomplexkrankheit thematisiert. Bei dieser zuletzt immer häufiger auftretenden Krankheit an der Gemeinen Esche kommt es zum Absterben einzelner Bäume oder ganzer Bestände. Die Anwärter konnten sich hier ein Bild über das Ausmaß der Schäden machen und unterschiedlichste Lösungsansätze besprechen. So entstand im Verlauf des Anwärtertages eine rege forstfachliche Dis kussion, die den Anwärtern wichtige Informationen für ihre Laufbahnprüfung Ende September, bzw. für ihren späteren Berufswunsch als Förster, gab. 27
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