Tankstelle für Vorstandsmitglieder - ECSA

Mein Leben in Brasilien
Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Nun
bin ich schon fast 5 Monate in Brasilien
und hab es immer noch nicht geschafft
euch zu schreiben.Aber jetzt
kommen alle Informationen auf einmal.
Ich wohne hier in Südbrasilien in der
größten Stadt meines Bundesstaates
Santa Catarina. Die Stadt heißt Joinville
und sie ist wirklich groß. Meine
kleine Wohnung mitten im Zentrum
ist für mich in den letzten Monaten
ein richtiges Zuhause geworden und
ich bin froh,dass ich mich immer wieder
mal zurückziehen kann.
Fünf Tage die Woche helfe ich bei
einem Projekt am Rande der Stadt.
Das Projekt nennt sich „Ecos Esperanca“,
was übersertzt soviel wie
„Echo der Hoffnung“ bedeutet. Ich
mag meine Arbeit sehr,weil sie viele
verschiedene Arbeitsbereiche hat
und somit nie langweilig wird. Ein
Bereich sind die drei kleinen Heime,
in denen jeweils ca. 8 Kinder mit
einer Sozialmutter leben. Ein weiterer
Bereich dient der körperlichen Be-
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tätigung – Fußball, Volleyball und
Streetdance. Den Kindern macht es
riesen Spaß und da es kostenlos ist,
sind immer viele dabei. Ein großer
Teil meiner Arbeit besteht aber
darin,dass ich bei einem Patchworkprojekt
für Frauen mithelfe.Die Frauen
können zu uns kommen und die
Nähmaschinen und die Stoffe benutzen.Das
Genähte wird dann verkauft
und nur ein kleinerTeil des Geldes
wird dafür benutzt, neues Material
zukaufen,den Rest bekommen
die Frauen.Ich finde,dass es ein sehr
gutes Projekt ist, aber da es erst vor
ein paar Monaten begonnen hat,
sind erst sehr wenige Frauen dabei.
Trotzdem sind unsere Nähstunden
immer sehr heiter.
Ein weiterer Arbeitsbereich, der mir
sehr viel Freude macht,ist die Arbeit
mit lernschwachen Kindern aus den
Schulen.Wir versuchen sie zum Lernen
zu motivieren, aber es ist doch
oft sehr schwer, da viele Eltern der
Kinder auch nur eine geringe Schulbildung
besitzen und darauf bei
ihren eigenen Kindern auch nicht
vielWert legen.Da ist es dann für die
Kinder auch nur schwer verständlich,weshalb
sie jetzt Mathe machen
müssen, wenn ihre Eltern ihnen zeigen,
dass man auch ohne ganz gut
leben kann.
Das Ziel ist, dass sie eine gute Schulbildung
bekommen und dadurch
eine bessere Lebensqualität. Mich
stimmt es oft nachdenklich und
traurig,wenn ich z.B.vor einem Kind
aus der 3. Klasse sitze, was noch
nicht wirklich lesen kann. Trotzdem
sind diese Kinder nicht dumm. Oft
entdecke ich an ihnen eine große
Stärke in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Neben der Nachhilfe gibt es aber
auch besondere Veranstalltungen.
Einmal haben wir Spielsachen aus
Plastiktüten, leeren Flaschen, Dosen
und so weiter gebastelt.Es war wirklich
großartig und alle hatten eine
Menge Spaß.
Ein Programmpunkt ist noch sehr
wichtig zu erwähnen. Jeden
Samstag findet ein Kinderprogramm
statt. Die Kinder haben verschiedene
Möglichkeiten kreativ zu
werden, ob beim Theater, beim Basteln
oder beim Gitarrenunterricht.
Danach gibt es eine kleine Mahlzeit
für alle und eine kleine Erholungspause,
bis es dann zum gemeinsamen
Programm kommt, mit singen
und einer Geschichte. Es ist ein buntes
Treiben, da es meistens sehr viel
Kinder sind. Ich habe mich gut eingelebt
und bin froh diese Erfahrungen
sammeln zu können. Damit will
ich wirklich allen danken, die in den
letzten Monaten an mich gedacht
haben, für mich gebetet haben oder
die Arbeit hier finanziell unterstützt
haben. Danke schön. Bitte denkt
auch weiterhin an mich, denn wie
immer im Leben gibt es einiges zu
danken und einiges zu bitten.
Kleine Gebetsliste
– für die Kinder mit denen ich
arbeite
– für die 4 Wochen Kinderfreizeit,
bei denen ich im Januar mithelfe
– dass ich die Sprache noch besser
lerne
– für all die lieben Menschen, die
mir hier begegnen
– dass ich hier helfen kann
Somit sende ich euch herzliche
Grüße aus der weiten Ferne
Eure Gilah Schmeck