Das Magazin - Diez Centimos

abenteuer Katalonien
Sonne, Strand und Meer -
das ist die eine Seite Kataloniens. Sie kennt man.
Wälder, Berge, Flüsse und Seen – das ist
die andere, eher weniger bekannte, Seite
des Landes. Natur pur, unberührt, sanft
und wild, still und abgelegen vom großen
trubel. das Katalonien abseits bekannter
Ferienpfade, abseits seiner zerklüfteten
Küste, den langgestreckten Sandstränden
und verborgenen Buchten, dem Türkis
des Meeres, das mit dem klaren Blau
des Sommerhimmels wetteifert, birgt
im Landesinneren einen geheimnisvollen
Reiz, dem man sich nicht entziehen kann,
nicht entziehen möchte. Wer sich hierhin
wendet, seine urlaubstage hier verbringt,
der nimmt wunderschöne Naturimpressionen
mit nach Hause, die sich einprägen,
weil sie anders sind, als bereits Erlebtes.
dieses Katalonien, das andere Katalonien,
wollen wir Ihnen vorstellen. „Abenteuer
Katalonien“ heißt darum unsere neue
Rubrik. Wir betonen an dieser Stelle,
dass alle Gebiete „eigen erforscht“ sind,
will heißen, sie wurden seitens unserer
Redaktion durchwandert und erklettert.
Nima Ashoff macht sich hier für uns auf
den Weg. das Klettern liegt ihr im blut
und die Natur am Herzen, somit erhalten
Sie authentische Berichte und im Falle
von Fragen ist Nima gerne bereit, Ihnen
hilfreich Rede und Antwort zu stehen.
(info@abenteuer–spanien.de)
Climb on!
Die Natur zu erleben, das gelingt am besten
zu Fuß, mit dem Mountainbike oder
hoch zu Ross. Eröffnen möchte ich diese
Rubrik mit einem Thema, für das mein
herz besonders schlägt: dem Klettern!
mit dem Klettern habe ich begonnen, um
meine Höhenangst zu bekämpfen, aber
auch, weil ich neue Herausforderungen
und Outdooraktivitäten liebe.
Dieser Sport bedeutet für mich mehr, als
lediglich eine steile Felswand zu erklimmen.
Es erfordert Konzentration, Kraft,
Körperbeherrschung und biss, immer im
direkten Zusammenspiel mit der Natur.
Ein weiteres Plus ist das Teamwork mit
dem Kletterpartner und die gegenseitige
Motivation. Wie oft hat mich mein Sicherungsmannn
schon angefeuert, nicht
aufzugeben und am Ball zu bleiben, bis
ich endlich oben angekommen bin! Sieht
eine Kletterroute von unten betrachtet
einfach aus, so verliert man an der Wand
oftmals die Orientierung. Auf die Frage
„Wo muss ich denn hin???“ bekomme ich
jedoch oft die wenig hilfreiche Antwort
zu hören: „Nach oben!“
Belohnt wird die Anstrengung mit grandiosen
Ausblicken! Dazu kommt ein
großes Glücksgefühl über den Erfolg, die
Tour geschafft zu haben und ein breites,
zufriedenes Lächeln im Gesicht – was will
man mehr!
Katalonien verfügt über einige weltbekannte
Klettergebiete. Siruana, eine imposanten
felslandschaft, 30 Kilometer
von Reus und 300 km von Figueres entfernt,
ist eines davon. Der Ort selber liegt
auf 737 m Höhe und bietet einen atemberaubenden
Blick auf das Tal und den
Stausee. Die vierzig Einwohner versprechen
eine stille Idylle. Dem addiert sich,
dass der Ort zur autofreien Zone erklärt
ist. den PKW parkt man bequem vor dem
Ortseingang.
Die Region bietet allen Naturfreunden,
ob Wanderer oder Kletterfreaks traumhafte
Möglichkeiten. 800 Routen aller
Schwierigkeitsgrade für die, die lieber
steile Wände erklimmen, als gerade Wege
laufen, sind ein beachtliches Angebot!
Einen perfekten Überblick über die Region
bietet der Kletterführer „Siurana“, zu
erhalten in dem Café „Pastisseria Aimar“
des nächstgelegenen Ortes Cornudella de
Montsant. Er beinhaltet alles, was wichtig
zu wissen ist, um in der Region seinen
Aufenthalt perfekt zu planen und ist somit
seine 25,-Euro wert. Die Bäckerei ist
sowohl bei den Bewohnern, als auch bei
Besuchern, ein beliebter Treffpunkt, was
nicht nur an den guten Leckereien liegt,
sondern auch daran, dass sie über WiFi
verfügt.
Der örtliche Campingplatz ist nur bedingt
zu empfehlen. Seine lage ist für Kletterer
ideal, da viele Sektoren zu Fuß zu erreichen
sind, allerdings sind die sanitären
Anlagen dürftig ausgestattet. Die beiden
einzigen Duschkabinen haben weder Ablagen
für handtücher noch Kleiderhaken,
was das das Duschen etwas umständlich
gestaltet.
Wildcampen ist unter Kletterern weit
verbreitet und wird in Siurana toleriert.
Bitte, dies nur mit größter Rücksicht auf
die Natur und ohne Müll zu hinterlassen!
Eine tolle Sache ist, dass man seine Wasservorräte
in fast jedem Dorf kostenlos
an einem Brunnen auffüllen kann. Bei
warmen Temperaturen garantiert der
nahe gelegene Stausee für eine erfrischende
Abkühlung.
Er hat mich schon von manchem Angstschweiß
befreit. Zubehör und die Möglichkeit
die Kletterschuhe neu besohlen
zu lassen, gibt es in der Botiga „Goma
II“. Sie wird von einem sehr netten Ehepaar
geführt. Seit Neuestem ist auch eine
kleine Café-Ecke angeschlossen. Die Beratung
ist gut, man nimmt sich viel Zeit
für seine Kunden. und die knüpfen bei
einem Kaffee neue Kontakte mit gleichgesinnten.
Siurana liegt keine 30 Kilometer von
Margalef entfernt. 500 weitere Routen,
die zu erklimmen sind, schließen sich somit
in unmittelbarer Nähe an. Margalef
ist touristisch kaum erschlossen und verfügt
lediglich über eine Herberge. Einen
Führer erhalten Sie selbstverständlich
auch hier. Er kostet 10 Euro, ist schlicht
gehalten aber durchaus nützlich. Siurana
und Margalef sind ein „Muss“ für jeden,
der die felsige Natur und die Herausforderung
diese zu erklimmen, liebt.
Climb on!
Nima Ashoff
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