Download - Evangelischer Kirchenkreis An Sieg und Rhein

Standorte aufgegeben und dafür erheblich in der Stadtmitte investiert. Weitere
Investitionen in eine Aufstockung des Kindergartens und eine Sanierung des
Gemeindehauses sind in Umsetzung bzw. Vorbereitung und belaufen sich auf ein
Volumen von über 1 Million Euro. Dabei versteht die Kirchengemeinde ihr
Engagement als Stadtkirche bezogen auf die gesamte Stadt und als Angebot an alle
ihre Bürgerinnen und Bürger.
Am vorgesehen neuen Standort dagegen fehlt jegliche evangelische Infrastruktur.
b. Die Evangelische Grundschule, die auf eine Gründung der Evangelischen
Kirchengemeinde zurückgeht, setzt in ihrem Schulprogramm darauf, evangelischen
Glauben nicht nur durch die Vermittlung religiösen Grundwissens zu vermitteln,
sondern durch vielfältige und enge Kooperationen mit der Evangelischen
Kirchengemeinde erfahrbar zu machen: Wöchentliche Schulgottesdienste nach
einem zwischen Schule und Gemeinde vereinbarten Konzept gehören ebenso dazu
wie gemeinsame Projekte und regelmäßige Angebote im Bereich der Kinderchor-
und der Kinderarbeit. Für Kinder und Eltern, Lehrerinnen und Lehrer gleichermaßen
ist der Pfarrer vor Ort ein wichtiger Gesprächspartner vor allem in seelisch oder
finanziell prekären Lebenslagen. Die Kooperation zwischen Familienzentrum und
Schule stellt den Familien der Schule in unmittelbarer Nachbarschaft ein
hochqualifiziertes Beratungsangebot zur Verfügung. Die Evangelische Beratungsstelle
für Erziehungs-, Jugend-, Ehe- und Lebensfragen steht den Eltern der Grundschule im
vertrauten Kontext zeitnah und unentgeltlich offen. Die Nähe von Evangelischem
Kindergarten und Evangelischer Grundschule, die Begegnungen von
Kindergartenkindern und Grundschulkindern, sowie der Austausch zwischen
Kollegium der Schule und Erzieherinnen im Kindergarten haben in zurückliegender
Zeit meist einen reibungslosen Übergang vom Kindergarten in die Schule und eine
intensive Begleitung der Entwicklung der Kinder auch über den Wechsel von
Kindergarten zu Grundschule ermöglicht. Immer wieder haben Familien Kinder in
beiden Einrichtungen. Durch die Neukonzeption der Familienarbeit haben sich am
Standort in der Stadtmitte inzwischen viele Familien in der Eltern-Kind-Arbeit
eingefunden, die nun ihre Kinder im Evangelischen Kindergarten anmelden und sich
perspektivisch für den Übergang in die Evangelische Grundschule interessieren.
In der Kooperation mit der Jugendarbeit der Gemeinde steht sozialpädagogische
Kompetenz, in Kooperation mit dem Forum Kirchenmusik musikpädagogische
Kompetenz im Kontext der Schule unentgeltlich zur Verfügung.
Die Kirchengemeinde sieht nicht, wie am neuen Standort diese Kooperationen auch
nur in annähernder Qualität gestaltet werden können.
Sie verweist darüber hinaus auf die Schwierigkeiten, die sich für Familien ergeben,
die Kinder sowohl in der Evangelischen Grundschule als auch in den Einrichtungen
der Kirchengemeinde haben.
c. Das Presbyterium der Kirchengemeinde befürchtet durch den Umzug einen
Identitätsverlust der Evangelischen Grundschule und damit langfristig auch eine
Gefährdung in ihrem Bestand. Kinder und Eltern identifizieren die Evangelische
Grundschule „Viktoriastraße“ wesentlich auch über den räumlichen Kontext: Die
Evangelische Grundschule hat zwar keine Aula, dafür aber in der Wahrnehmung der
Familien eine Kirche. Wesentliche Schulereignisse werden traditionell in der
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