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Herbst 2009 - Evangelischer Kirchenkreis An Sieg und Rhein

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BERICHT DES SUPERINTENDENTEN<br />

vor der Kreissynode <strong>An</strong> <strong>Sieg</strong> <strong>und</strong> <strong>Rhein</strong><br />

13. November <strong>2009</strong><br />

Beuel<br />

1


Menschen<br />

• Pfarrdienst Seite 4<br />

• Polizeiseelsorge Seite 6<br />

• Gestellungsverträge Seite 7<br />

Themen<br />

• Kirchenmusik Seite 8<br />

• Kindertagesstätten Seite 9<br />

• <strong>Kirchenkreis</strong>konzeption Seite 10<br />

• Ökumene Seite 10<br />

Finanzen<br />

• Neues kirchliches Finanzwesen Seite 11<br />

• Rechnungsprüfung Seite 12<br />

• Haus der Kirche Seite 13<br />

Zukunft<br />

• Kirche im Aufbruch Seite 13<br />

• Ökostrom Seite 14<br />

Schluss Seite 15<br />

<strong>An</strong>lagen<br />

• Gemeindegliederentwicklung 2000 – <strong>2009</strong><br />

• Personalia<br />

• Bericht Pfarrer Zenner<br />

• Bericht Pfarrer Pistorius<br />

• Bericht Pfarrerin Sondermeier<br />

2


Hohe Synode, liebe Schwestern <strong>und</strong> Brüder, verehrte Gäste,<br />

im Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeine steht heute nach<br />

Losung, Lehrtext <strong>und</strong> Liedvers folgender Zusatz:<br />

„13. November 1741: Alle Brüdergemeinen ehren Jesus Christus<br />

als Haupt <strong>und</strong> Ältesten seiner Gemeinde (vgl. 16. September)“.<br />

Vielleicht haben Sie zurückgeblättert: „16. September 1741: Synode<br />

der Brüder-Unität in London; Jesus Christus Herr <strong>und</strong> Ältester<br />

seiner Gemeinde.“<br />

Was ist vor 268 Jahren in der Brüdergemeine geschehen? Was ist<br />

daran so bedeutungsvoll, dass eine Erwähnung heute noch notwendig<br />

<strong>und</strong> sinnvoll erscheint?<br />

Eigentlich etwas in Kirche durchaus Normales, nur die Reaktion<br />

der Brüder-Unität ist äußerst ungewöhnlich.<br />

Ich zitiere aus einer Biographie über Zinzendorf:<br />

„Damals geschah es nämlich, daß die Gemeinde einen Specialb<strong>und</strong><br />

mit Jesus schloß; es ereignete sich dies am 16. September 1741,<br />

auf einer Synode zu London, als der „Generalälteste“ Leonhard<br />

Dober um Entlassung aus seinem Amte bat, weil die Synode bemerkt<br />

hatte, daß er dazu nicht die rechte Art der Gabe habe. Da<br />

entschied man sich, keinen anderen als Jesum selbst zum Generalältesten<br />

anzunehmen.“<br />

Die Synode bemerkt, dass der kurz zuvor zum Generalältesten<br />

gewählte Leonhard Dober sein Amt in der Leitung der Kirche nicht<br />

ausfüllen kann. Aber anstatt aus den Reihen der Synode das Amt<br />

neu zu besetzen, wird Jesus als Generalältester angenommen.<br />

Hohe Synode, welch eine Symbolhandlung! Macht sie doch deutlich,<br />

dass Ämter in der Leitung der Kirche auf jeder Ebene nur geliehene<br />

<strong>und</strong> abgeleitete Ämter sind. Stellen Sie sich vor, ein Presbyterium<br />

wählt Jesus zum Vorsitzenden, die Landessynode bestimmt<br />

ihn zum Präses, er steht als Superintendent an der Spitze<br />

dieser Synode.<br />

Was damals in London geschah, weist auf den Gr<strong>und</strong> unseres Kirche-Seins<br />

hin. Nicht wir sind die Herren oder Herrinnen der Kirche,<br />

nicht wir sind die klugen Köpfe dieser Synode. Herr der Kirche ist<br />

<strong>und</strong> bleibt Jesus Christus.<br />

Dies ist <strong>An</strong>spruch <strong>und</strong> Entlastung zugleich. Er betraut uns mit der<br />

ehrenvollen Aufgabe, sein Reich in dieser Welt mitzubauen, aber<br />

er leitet seine Kirche, behütet sie <strong>und</strong> uns wie seinen Augapfel,<br />

lässt sie <strong>und</strong> uns nicht im Stich.<br />

3


Menschen<br />

Die Entscheidungen der Landessynoden 2007 <strong>und</strong> 2008, den Zugang<br />

zum Pfarrdienst neu zu ordnen, zeigen erste Auswirkungen.<br />

<strong>An</strong>ders als erhofft führt das Besetzungsrecht der Landeskirche in<br />

jedem zweiten Fall nicht zu mehr Bewegung auf dem Pfarrstellenmarkt.<br />

Für die 3. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Troisdorf gab es<br />

auf die erste Ausschreibung durch die Landeskirche elf Bewerbungen.<br />

Nach Vorauswahl <strong>und</strong> Gesprächen mit sechs Bewerberinnen<br />

<strong>und</strong> Bewerbern hat das Presbyterium um eine erneute Ausschreibung<br />

gebeten, die zwar drei Bewerbungen zur Folge hatte, von<br />

denen aber nur eine einzige für das Profil der Stelle in Frage kam.<br />

Da das Leitungsgremium verständlicherweise eine Wahl unter<br />

mehreren Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrern anstrebt, wird im Dezember<br />

eine dritte Ausschreibung im Amtsblatt erscheinen, dieses Mal in<br />

Verantwortung des Presbyteriums. Ähnliches gilt für die Stelle am<br />

Berufskolleg in Hennef. In der ersten <strong>und</strong> zweiten R<strong>und</strong>e gab es je<br />

eine Bewerbung, in der dritten fünf.<br />

Nicht nur dass viele Sitzungen <strong>und</strong> Gespräche notwendig sind, die<br />

dann zu keinem positiven Ergebnis führen, es geht auch viel Zeit<br />

ins Land. Die Pfarrstelle am Berufskolleg in Hennef ist seit dem<br />

1.7.<strong>2009</strong> frei <strong>und</strong> wird hoffentlich zum 1.2.2010 besetzt werden<br />

können. Auch bei der Pfarrstelle in Troisdorf wird es eine Vakanz<br />

nach dem Ausscheiden von Pfarrer Groß geben.<br />

War es früher möglich, ohne große Probleme Abwesenheiten wegen<br />

Krankheit, Kontaktstudium, Beurlaubung oder Vakanzen<br />

durch Pfarrerinnen im Probedienst <strong>und</strong> Pfarrer mit Beschäftigungsauftrag<br />

zu überbrücken, hat sich die Situation in den letzten<br />

Monaten radikal geändert. Zwei der drei Pfarrstellen mit besonderem<br />

Auftrag sind mit Vertretungsaufgaben betraut, Pfarrerin Katrin<br />

Wüst entlastet mit der Hälfte ihrer Pfarrstelle den Assessor<br />

Reinhard Bartha, mit der anderen Hälfte erteilt sie Religionsunterricht<br />

an der Heinrich-Hanselmann-Schule <strong>und</strong> arbeitet sich in die<br />

Pfarrstelle für Behindertenarbeit ein, die sie ab 1.4.2010 übernehmen<br />

soll.<br />

Da uns nach heutigem Stand zum 1.1.2010 keine mbA-Stelle zugewiesen<br />

ist, müssen die vorhandenen Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer im<br />

Amt Vertretungsdienste leisten. Zurzeit betrifft dies die Beurlau-<br />

4


ung von Pfarrer Thumm in Eitorf <strong>und</strong> die langfristige Krankschreibung<br />

einer Kollegin. Für die ersten Monate im kommenden<br />

Jahr ist in Hennef Pfarrer Richter zu vertreten, der für die Probezeit<br />

in der Seelsorge in der B<strong>und</strong>eswehr beurlaubt wird. Da auch<br />

hier die Landeskirche Besetzungsrecht hat, wird die Vakanz sich<br />

voraussichtlich bis weit ins Jahr 2010 hinziehen.<br />

Die Zukunft sieht nicht rosiger aus, denn der theologische Nachwuchs<br />

bleibt in dem erforderlichen Maße aus: Nach den theologischen<br />

Prüfungen im <strong>Herbst</strong> <strong>2009</strong> sind sechs Menschen in den<br />

Vorbereitungsdienst übernommen worden <strong>und</strong> acht Bewerbungen<br />

für die Probedienststellen lagen vor.<br />

Bis Ende des Jahres soll die Abteilung I im Landeskirchenamt prüfen,<br />

unter welchen Bedingungen Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer im <strong>An</strong>gestelltenverhältnis<br />

eingestellt werden können. Unsere Synode<br />

sollte auf der Tagung im Juni 2010 darüber beraten, wie Vertretungsdienste<br />

in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> verantwortlich geregelt<br />

werden können, sonst werden in Zukunft planbare Abwesenheiten<br />

wie ein Kontaktstudium nur schwer oder gar nicht verwirklicht<br />

werden können.<br />

Allerdings hat die derzeitige Situation auch positive Aspekte: Die<br />

Aussichten für einen Wechsel aus einer Pfarrstelle heraus in eine<br />

andere oder den Ruf in eine Pfarrstelle sind bedeutend größer geworden.<br />

Pfarrerinnen mit Motivation <strong>und</strong> Erfahrung sind auf dem<br />

Pfarrstellenmarkt gesucht. Die vor Jahren propagierte „Kultur des<br />

Wechsels“ mit Begrenzung der ersten Pfarrstelle auf zehn Jahre<br />

<strong>und</strong> so genannten Zehnjahresgesprächen scheiterte schlicht an<br />

der Realität in unserer Kirche, da freie Stellen fehlten. Ich halte<br />

den in den anderen Landeskirchen üblichen Wechsel der Pfarrstelle<br />

nach sechs oder acht Jahren für ein gutes Instrument der Personalführung.<br />

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang auch auf das mit Spannung<br />

erwartete Urteil der Verwaltungskammer vom September<br />

<strong>2009</strong> eingehen. Vier Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer unserer Landeskirche<br />

hatten gegen das Auswahlverfahren geklagt. Die Verwaltungskammer<br />

hat in diesen vier Fällen wie folgt entschieden:<br />

1. Es gibt keinen <strong>An</strong>spruch auf einen Beschäftigungsauftrag<br />

2. Beschäftigungsaufträge können widerrufen werden<br />

3. das Auswahlverfahren ist rechtmäßig, da es um die Ausgestaltung<br />

besonderer Pfarrstellen (mbA) geht<br />

4. das Verfahren ist tauglich.<br />

5


Da weitere dreizehn Verfahren anhängig sind <strong>und</strong> Revision beim<br />

Verwaltungsgerichtshof der Union <strong>Evangelischer</strong> Kirchen (UEK)<br />

zugelassen ist, besteht zurzeit noch keine Rechtsklarheit.<br />

Das mediale Interesse um das Auswahlverfahren unserer Landeskirche<br />

war sehr groß. Leider war die Berichterstattung nicht immer<br />

sachlich, sondern verlief nach dem Muster „Böse Kirche – arme<br />

Pfarrer“. In Zeiten, in denen Maultaschen <strong>und</strong> mitgenommene Kinderwagen<br />

zur Kündigung führen <strong>und</strong> ein entsprechendes Echo<br />

hervorrufen, werden wir als Kirche auch unter diesem Blickwinkel<br />

betrachtet, trotz aller guten Pressearbeit in Landeskirche <strong>und</strong> <strong>Kirchenkreis</strong>.<br />

Die Landessynode hat im Januar <strong>2009</strong> die Neukonzeption der Polizeiseelsorge<br />

beschlossen. Bisher war die Polizeiseelsorge in der<br />

rheinischen Kirche auf kreiskirchlicher Ebene angesiedelt. In Zukunft<br />

wird sie, wie in anderen evangelischen Kirchen, als landeskirchliche<br />

Aufgabe gestaltet. Um die kirchliche Arbeit in der Polizei<br />

entsprechend der Behördenstrukturen flächendeckend abzusichern,<br />

wurden insgesamt 5,5 landeskirchliche Pfarrstellen errichtet<br />

Unser <strong>Kirchenkreis</strong> war der Pfarrstelle im Umfang von 50 Prozent<br />

der Behörde Köln zugeordnet. Diese Stelle konnte nicht zeitnah<br />

besetzt werden. Durch Umorganisation wurde die bereits zum<br />

1.7.<strong>2009</strong> besetzte 100-Prozent-Stelle um unseren <strong>Kirchenkreis</strong><br />

erweitert. Seit dem 1.10.<strong>2009</strong> ist Landespfarrerin Regina Kulpe<br />

v.Eckardstein für die Behörden Köln, <strong>Rhein</strong>-Erft-Kreis, <strong>Rhein</strong>isch-<br />

Bergischer-Kreis, Oberbergischer Kreis <strong>und</strong> <strong>Rhein</strong>-<strong>Sieg</strong>-Kreis zuständig.<br />

Beim gemeinsamen <strong>An</strong>trittsbesuch beim Landrat am<br />

6.11.<strong>2009</strong> habe ich gelernt, dass die Kommunen Bad Honnef <strong>und</strong><br />

Königswinter zum Bereich der Polizeidirektion Bonn gehören. Der<br />

Aufgabenbereich der Landespfarrerin für Polizeiseelsorge umfasst<br />

Seelsorge <strong>und</strong> Beratung, Ethik, Spiritualität, Einsatzbegleitung sowie<br />

friedensstiftende Maßnahmen. Ökumenische <strong>und</strong> überregionale<br />

Zusammenarbeit sind selbstverständlich. Der Brückenschlag<br />

zwischen Kirche <strong>und</strong> Polizei ist durch den Beschluss der Landessynode<br />

<strong>2009</strong>, landeskirchliche Pfarrstellen für Polizeiseelsorge zu<br />

errichten, auf absehbare Zeit gesichert. Dafür bin ich sehr dankbar<br />

<strong>und</strong> werde dem Pfarrkonvent vorschlagen, 2010 einen gemeinsamen<br />

Konvent mit Polizistinnen <strong>und</strong> Polizisten durchzuführen, um<br />

aus erster Hand zu hören, wie zum Beispiel der juristische Begriff<br />

„Strafverfolgungszwang“ den Dienst beeinflusst.<br />

6


In den Sommerferien wurde die Landeskirche über die Möglichkeit<br />

des Abschlusses zusätzlicher Gestellungsverträge für Religionsunterricht<br />

durch das nordrhein-westfälische Schulministerium<br />

informiert. Unser Schulreferat hat dieses <strong>An</strong>gebot sehr intensiv<br />

genutzt <strong>und</strong> nach vielen Gesprächen mit Schulleitungen <strong>und</strong> dem<br />

Landeskirchenamt 21 Gestellungsverträge im Umfang von 5,5 Personalstellen<br />

abgeschlossen. Sechs Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer erhöhen<br />

ihren Dienstumfang, sieben Personen werden im <strong>An</strong>gestelltenverhältnis<br />

angestellt. Die Verträge umfassen alle Schulformen<br />

<strong>und</strong> sind unbefristet. Um die Zahl von 21 Verträgen für den Bereich<br />

unseres <strong>Kirchenkreis</strong>es würdigen zu können, weise ich darauf<br />

hin, dass in der <strong>Rhein</strong>ischen Kirche 180, in der Evangelischen<br />

Kirche von Westfalen vier <strong>und</strong> in der Lippischen Kirche ein Gestellungsvertrag<br />

abgeschlossen wurden. Die 180 Gestellungsverträge<br />

im <strong>Rhein</strong>land entsprechen 80 Vollzeitstellen.<br />

Die Umsetzung der Gestellungsverträge geschieht auf drei Wegen:<br />

Wer bisher nicht bei der Kirche beschäftigt ist, wird im <strong>An</strong>gestelltenverhältnis<br />

eingestellt. Dieser Vertrag ist auf zwei Jahre befristet<br />

<strong>und</strong> endet bei Nichtbestehen der Lehrprobe. Alle Neuverträge werden<br />

über die Vereinigten Kreissynodalvorstände abgeschlossen.<br />

Damit ist gewährleistet, dass das Schulreferat bei Beendigung eines<br />

Vertrages schnell reagieren <strong>und</strong> eine Neubesetzung in die<br />

Wege leiten kann. Wir haben die Zusage, dass diese Verträge für<br />

uns kostenneutral sind. Bei der Vergabe der Verträge sind bevorzugt<br />

Pastorinnen <strong>und</strong> Pastoren berücksichtig worden, die keine<br />

<strong>An</strong>stellung im Pfarrdienst gef<strong>und</strong>en haben.<br />

Bei Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer, die keine Pfarrstelle im Umfang von<br />

100 Prozent haben, wird der Stellenumfang um die im Gestellungsvertrag<br />

vereinbarte St<strong>und</strong>enzahl komplikationslos erhöht.<br />

Falls dies nicht möglich ist, müssen neue kreiskirchliche Pfarrstellen<br />

errichtet werden. Über die Aufstockung am Berufskolleg<br />

<strong>Sieg</strong>lar werden wir unter TOP 5.7 beschließen.<br />

Schwierig wird die Umsetzung bei geteilten Stellen, da hier eine<br />

zusätzliche Pfarrstelle errichtet werden muss. Wir werden morgen<br />

unter TOP 7.2 darüber beraten <strong>und</strong> entscheiden.<br />

Insgesamt bin ich sehr dankbar für das vorher nicht absehbare<br />

Geschenk der zusätzlichen Gestellungsverträge, da der Ausfall<br />

von Religionsunterricht so deutlich verringert werden kann. Ich<br />

hoffe, dass der Kurs der Landesregierung auch nach den Landtagswahlen<br />

beibehalten wird. Falls nicht, muss im Zusammenhang<br />

mit dem Rahmenkonzept über den pfarramtlichen Dienst neu über<br />

7


den Beschluss nachgedacht werden, sicher refinanzierte Pfarrstellen<br />

– dazu gehören auch Schulpfarrstellen – nicht in die Planung<br />

einzubeziehen.<br />

Die zusätzlichen Gestellungsverträge bringen für die <strong>Kirchenkreis</strong>e<br />

<strong>und</strong> Kirchengemeinden die Verpflichtung, die Zusammenarbeit<br />

zwischen Religionslehrerinnen, Pfarrern <strong>und</strong> Gemeinden in den<br />

Blick zu nehmen <strong>und</strong> zu fördern. Es kann nicht sein, dass Menschen,<br />

die im Auftrag der Kirche arbeiten, nichts voneinander wissen.<br />

Absprachen zwischen dem Pfarrer, der den Schulgottesdienst<br />

leitet <strong>und</strong> der Lehrerin, die Religion unterrichtet, sind unabdingbar.<br />

Eine Einladung in das Presbyterium, in dessen Bereich die<br />

Schule liegt, ist ebenfalls notwendig. Meine Bitte: Nehmen Sie<br />

Kontakt miteinander auf.<br />

Themen<br />

Auf der <strong>Herbst</strong>synode 2008 habe ich ausführlich über die geplanten<br />

Fortbildungen in Sachen Kirchenmusik informiert. Da von Seiten<br />

der Landeskirche in den vergangenen Monaten die C-Musiker-<br />

Ausbildung verstärkt ins Gespräch gekommen ist, hat die Kreiskantorin<br />

in Absprache mit mir die Befähigungsnachweiskurse vorerst<br />

zurückgestellt. Ab März 2010 wird unter Federführung des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es Köln-Nord in Kooperation mit den anderen Kölner<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>en <strong>und</strong> den <strong>Kirchenkreis</strong>en Bonn <strong>und</strong> Bad Godesberg-<br />

Voreifel der erste C-Kurs beginnen, der sich über 30 Monate erstreckt.<br />

Die Termine sind bis Ende des Jahres 2010 durchgeplant.<br />

Drei Interessenten aus unserem <strong>Kirchenkreis</strong> sind benannt, wird<br />

sind gut vertreten, der Kurs ist belegt. In unseren Haushalt werden<br />

für die Jahre 2010-2012 jeweils 5.029 Euro eingestellt. Der<br />

Eigenanteil für die zehn Teilnehmenden liegt bei 1.200 Euro pro<br />

Jahr <strong>und</strong> Person. Die Zwischenprüfung für die C-Ausbildung wird<br />

als Befähigungsnachweis anerkannt.<br />

In diesem Jahr war aus ökumenischer <strong>und</strong> kirchenmusikalischer<br />

Sicht das Ökumenische Chorfest unter dem Motto „Herr, gib uns<br />

den Geist der Einheit“ im Juni ein herausragendes Ereignis. Sowohl<br />

das Konzert der hauptamtlichen evangelischen <strong>und</strong> katholischen<br />

Kirchenmusikerinnen <strong>und</strong> Kirchenmusiker mit Chor- <strong>und</strong> Orgelmusik<br />

in der Abtei auf dem Michaelsberg als auch der Evensong in<br />

8


der Hennefer Pfarrkirche St. Simon <strong>und</strong> Judas mit 500 Sängerinnen<br />

<strong>und</strong> Sängern waren unvergessliche Erlebnisse.<br />

Manchmal ist es schwer mit der Ökumene. Wir diskutieren über<br />

unterschiedliches Amtsverständnis <strong>und</strong> das Trennende beim<br />

Abendmahl. Gremien stoßen an ihre Grenzen <strong>und</strong> Hoffnungen auf<br />

eine gemeinsame Mahlfeier beim Ökumenischen Kirchentag 2010<br />

in München werden im Vorfeld zurückgewiesen. Im Juni habe ich<br />

in <strong>Sieg</strong>burg <strong>und</strong> Hennef erlebt, wie gemeinsam zur eigenen Freude<br />

<strong>und</strong> zur Ehre Gottes musiziert <strong>und</strong> gesungen wurde <strong>und</strong> so eine<br />

Gemeinschaft entstand, für die ich sehr dankbar bin.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt können noch keine konkreten Aussagen<br />

zu den Auswirkungen des neuen Kindergartengesetztes KIBIZ auf<br />

die Arbeit in unseren Kindertagesstätten gemacht werden. Deutlich<br />

ist aber, dass diese Neuregelung zu viel Unruhe bei allen Beteiligten,<br />

Mehrarbeit bei den Erzieherinnen <strong>und</strong> finanziellen Belastungen<br />

bei den Trägern geführt hat. Eigentlich hat KIBIZ ja das<br />

Wohl der Kinder im Auge. Meine Befürchtung ist, dass die Erzieherinnen<br />

ähnlich wie Mitarbeitende in der Pflege mit noch mehr Listen<br />

<strong>und</strong> Schreibarbeiten überhäuft werden <strong>und</strong> die Träger aus finanziellen<br />

Gründen die Trägerschaft abgeben müssen. Mein Vorschlag:<br />

Laden Sie Landtagsabgeordnete in Ihre Kindertagesstätte<br />

ein <strong>und</strong> zeigen vor Ort die Auswirkungen von KIBIZ, sowohl die<br />

positiven wie die negativen.<br />

Zwei Kirchengemeinden geben die Verantwortung für ihre Kindertagesstätten<br />

ab. Die Kirchengemeinde Bonn-Holzlar hat zum<br />

1.4.<strong>2009</strong> die Trägerschaft an den Verein „KJF Gemeinnützige<br />

evangelische Gesellschaft für Kind, Jugend <strong>und</strong> Familie“ abgegeben,<br />

wird aber die religionspädagogische Arbeit fortführen. Mit<br />

Ablauf des Kindergartenjahres <strong>2009</strong>/2010 wird die Einrichtung<br />

„Kirchenmäuse“ der Kirchengemeinde Königswinter geschlossen.<br />

Die geplante Umgehungsstraße in Königswinter hätte einen<br />

Gr<strong>und</strong>stücksteil der Kindertagesstätte beansprucht. Das Gebäude<br />

müsste abgerissen <strong>und</strong> durch einen Neubau an anderer Stelle ersetzt<br />

werden. Aus guten Gründen hat das Presbyterium sich gegen<br />

eine solche Maßnahme entschieden <strong>und</strong> wird die Arbeit mit<br />

Kindern in Zukunft durch andere <strong>An</strong>gebote fortführen.<br />

Erfreulicherweise haben sechs Kindertagesstätten die Zertifizierung<br />

zum „Familienzentrum“ erfolgreich bestanden <strong>und</strong> zwar:<br />

Ruppichteroth; Lohmar/Wahlscheid/Birk, Sankt Augustin-Niederpleis,<br />

<strong>Sieg</strong>burg, Seelscheid, Troisdorf <strong>und</strong> Thomasberg. Die Einrichtung<br />

in Much hat sich für 2010 beworben.<br />

9


Auf ein besonderes Problem möchte ich in diesem Zusammenhang<br />

hinweisen. In der arbeitsrechtlichen Kommission unserer<br />

Kirche wird zurzeit über die Tariferhöhung für Mitarbeitende in<br />

den Kindertagesstätten beraten. Es besteht nach meinen Informationen<br />

Einigkeit über die Notwendigkeit einer <strong>An</strong>gleichung an die<br />

Tarife im Öffentlichen Dienst. Falls dies nicht geschieht, werden<br />

wir in den evangelischen Kindertagesstätten bald einen Mangel an<br />

qualifizierten Erzieherinnen haben. <strong>An</strong>dererseits wird die Tariferhöhung<br />

zu finanziellen Schwierigkeiten bei den Trägern führen.<br />

Um weitere Schließungen zu verhindern, ist eine Erhöhung der<br />

Zuweisung durch das Land unumgänglich.<br />

Die von der Sommersynode beschlossene <strong>Kirchenkreis</strong>konzeption<br />

wurde wie folgt umgesetzt: Die halbe Pfarrstelle am Helios-<br />

Klinikum in <strong>Sieg</strong>burg wird zum 1.1.2010 durch Pfarrer Ralf Günther<br />

besetzt, der 25 Prozent seiner Pfarrstelle in Beuel behält. Seine<br />

Kollegin Bettina Gummel stockt auf 75 Prozent auf.<br />

Für das Gespräch mit den Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrern an den Berufskollegs<br />

<strong>und</strong> den weiterführenden Schulen wurde vom Kreissynodalvorstand<br />

ebenso eine Arbeitsgruppe eingesetzt wie für die<br />

Überlegungen, ob, wann <strong>und</strong> wie eine <strong>Kirchenkreis</strong>satzung auf<br />

den Weg gebracht werden soll. Es ist geplant, der Sommersynode<br />

zu berichten.<br />

Die Gespräche mit den Nachbarkirchenkreisen über die Errichtung<br />

einer hauptamtlichen Koordinatorenstelle für die Notfallseelsorge<br />

konnten bis zu dieser Synode noch nicht abgeschlossen werden,<br />

da über den Umfang der Stelle noch keine Klarheit herrscht.<br />

Die Stelle in der Evangelischen Erwachsenenbildung wird zurzeit<br />

ausgeschrieben. Der Erwachsenenbildungsausschuss hat die entsprechenden<br />

Beschlüsse gefasst.<br />

Die ökumenische Zusammenarbeit mit dem Kreiskatholikenrat<br />

verläuft weiterhin gut. Vor allem der „Gottesdienst für Unbedachte“<br />

ist dank der administrativen Hilfe der Kommunen bei der Beschaffung<br />

der Namen derer, die ohne kirchlichen Beistand beerdigt<br />

worden sind, zu einer festen Institution <strong>und</strong> seelsorglichen<br />

Hilfe für die <strong>An</strong>gehörigen geworden.<br />

10


Mit großem Engagement wurde gemeinsam die „Interkulturelle<br />

Woche <strong>2009</strong>“ vorbereitet. Leider mussten am Ende die Verantwortlichen<br />

die traurige Bilanz ziehen, dass sich über den Kreis der<br />

unmittelbar Beteiligten nur sehr wenige Menschen für solche Veranstaltungen<br />

ansprechen lassen.<br />

Trotz aller Rückschläge <strong>und</strong> Negativerfahrungen haben wir zur<br />

Ökumene keine Alternative. Im Blick auf den Ökumenischen Kirchentag<br />

vom 12. bis 16.Mai 2010 möchte ich aus den Materialien<br />

des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zitieren:<br />

„Heute ist eine konfessorische Ökumene gefragt. Im sogenannten<br />

Neo-Atheismus, der gegen den „Gotteswahn“ von Juden, Christen<br />

oder Muslimen ankämpfen will, steht überhaupt die Rationalität<br />

des Glaubens an die Existenz Gottes, die Wahrheitsfähigkeit des<br />

Menschen <strong>und</strong> die Würde der menschlichen Person auf dem Spiel.<br />

Hier dürfen wir nicht nur die Gemeinsamkeiten zwischen den<br />

Christen beschwören, wir müssen sie uns auch spirituell <strong>und</strong> theologisch<br />

neu aneignen <strong>und</strong> in gemeinsamen Äußerungen <strong>und</strong> Haltungen<br />

zu den großen Fragen unter anderen der Bioethik, der<br />

weltweiten sozialen Gerechtigkeit, der Wirtschaftsethik <strong>und</strong> der<br />

politischen Ethik nachhaltig in die Gesellschaft einbringen.“<br />

Ich bin sicher, dass auf der Ebene der Gemeinde viel von dieser<br />

konfessorischen Ökumene gelebt wird <strong>und</strong> ermutige Sie, darin<br />

nicht nachzulassen.<br />

Finanzen<br />

Auf der Landessynode im Jahr 2010 wird eine schwierige Entscheidung<br />

in Sachen „Neues Kirchliches Finanzwesen“ (NKF) zu<br />

treffen sein. Im Jahr 2006 wurde die Einführung von NKF in der<br />

<strong>Rhein</strong>ischen Kirche beschlossen. R<strong>und</strong> sechs Millionen Euro wurden<br />

für die Einführung der doppelten Buchführung einschließlich<br />

der Bildung eines Projektteams zur Verfügung gestellt. Die Bilanz<br />

nach drei Jahren ist sehr ernüchternd: Es gibt massiven Widerstand,<br />

weil die Kosten sowohl für die Einführung wie auch für den<br />

laufenden Betrieb nicht vorliegen. Die Buchungssoftware MACH<br />

erweist sich als störungsanfällig <strong>und</strong> muss ständig verbessert werden.<br />

Auch im Blick auf die Qualität der Schulungen gibt es viele<br />

negative Rückmeldungen. Insgesamt ist zu sagen, dass NKF in der<br />

11


<strong>Rhein</strong>ischen Kirche nicht akzeptiert <strong>und</strong> nicht aus vollem Herzen<br />

unterstützt wird.<br />

Die Kirchenleitung hat aufgr<strong>und</strong> dieses Dilemmas eine Studie in<br />

Auftrag gegeben, die sich für eine Fortführung von NKF ausspricht,<br />

allerdings um den Preis zusätzlicher finanzieller Mittel.<br />

Zusätzliche sieben Millionen Euro sollen investiert werden, um das<br />

Projekt NKF zu einem zufriedenstellenden Ende zu führen.<br />

Die Entscheidung in Sachen NKF ist deshalb so schwierig, weil eine<br />

Rückkehr zu der jetzt praktizierten kameralistischen Buchführung<br />

nur um den Preis des Verlustes von sechs Millionen Euro zu<br />

haben <strong>und</strong> im Blick auf EKD <strong>und</strong> öffentliche Hand wegen der<br />

Kompabilität auch nicht sinnvoll ist. Die Alternative der erweiterten<br />

Kameralistik bedeutet ebenfalls den Verlust der bisherigen Investitionen<br />

<strong>und</strong> einen Neuanfang mit erheblichen finanziellen Mitteln.<br />

Also bleibt eigentlich nur die Einführung von NKF. Hier sind<br />

allerdings erhebliche <strong>An</strong>strengungen in verschiedenen Bereichen<br />

auf allen Ebenen notwendig, damit dieses Projekt gelingen kann<br />

<strong>und</strong> den Einsatz zusätzlicher erheblicher Mittel rechtfertigt. Als<br />

erstes muss deutlich kommuniziert werden, weshalb die <strong>Rhein</strong>ische<br />

Kirche NKF braucht. Es geht nicht nur um eine buchungstechnische<br />

Umstellung, sondern die Aufstellung eines Haushaltbuches<br />

bedeutet Planung <strong>und</strong> Umsetzung von Zielen. Mit der Aufstellung<br />

der Gesamtkonzeptionen für Kirchengemeinden <strong>und</strong> <strong>Kirchenkreis</strong>e<br />

ist der Einstieg in diese neue Form von Leitungshandeln<br />

erfolgt. Darüber hinaus ermöglicht NKF, die Nachhaltigkeit<br />

von Entscheidungen abzubilden <strong>und</strong> fördert so den verantwortlichen<br />

Umgang mit Ressourcen.<br />

Vieles wäre noch zu nennen. Für mich wird entscheidend sein, ob<br />

die Kirchenleitung benennen kann, wie hoch dauerhaft der finanzielle<br />

Aufwand sein wird <strong>und</strong> welche Zeitkontingente in den Leitungsgremien<br />

zukünftig erforderlich sein werden, um mit Zielen<br />

zu leiten <strong>und</strong> zu führen.<br />

Das Rechnungsprüfungswesen wird ab 2011 in der <strong>Rhein</strong>ischen<br />

Kirche regionalisiert. In fünf Regionen werden <strong>Kirchenkreis</strong>e <strong>und</strong><br />

das Landeskirchenamt zu regionalen Rechnungsprüfungsämtern<br />

mit je fünf Mitarbeitenden zusammengefasst. Unser <strong>Kirchenkreis</strong><br />

bildet mit den <strong>Kirchenkreis</strong>en Köln, Bonn, Bad Godesberg-Voreifel,<br />

<strong>An</strong> der Agger, Braunfels <strong>und</strong> Wetzlar eine Region. Die Umstrukturierung<br />

wird begleitet von einer Kommission für Rechnungsprüfungsqualität.<br />

Die Vorteile dieses Modells sind: Unabhängigkeit,<br />

keine Einzelprüfer mehr sowie Trennung von Prüfung <strong>und</strong> Bera-<br />

12


tung. Die Effektivität der Rechnungsprüfung wird sicher erhöht,<br />

über die Kosten liegen noch keine <strong>An</strong>gaben vor. Die Landessynode<br />

2010 wird über das neue Modell entscheiden.<br />

Die Renovierung des „Hauses der Kirche“ in <strong>Sieg</strong>burg ist abgeschlossen.<br />

Die Gesamtkosten dieser Baumaßnahme betrugen<br />

198.938,16 Euro. Damit wurde der <strong>An</strong>satz um 57.444,16 Euro<br />

überschritten. Gr<strong>und</strong> dafür waren unter anderem der nicht geplante<br />

behindertengerechte Umbau des Erdgeschosses, die vollständige<br />

Erneuerung des Treppenhauses, Instandsetzung der Giebel-<br />

<strong>und</strong> Rückseite, Defekte an den elektrischen Leitungen im Altbau<br />

sowie Mehrkosten bei der Verlagerung des Eine-Welt-Ladens.<br />

Der Kreissynodalvorstand hat die Baukasse festgestellt. Sie wird<br />

vom Landeskirchenamt geprüft <strong>und</strong> der Synode zur Entlastung<br />

vorgelegt.<br />

Zukunft<br />

Kirche im Aufbruch<br />

<strong>An</strong> der Zukunftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Kassel vom<br />

24. bis 26.9.<strong>2009</strong> haben aus unserem <strong>Kirchenkreis</strong> Pfarrerin Brigitte<br />

Sondermeier, Pfarrer Dietmar Pistorius <strong>und</strong> Pfarrer Paul Zenner<br />

teilgenommen. Ihre Berichte sind als <strong>An</strong>hang beigefügt.<br />

Mein Eindruck ist, dass „Kirche im Aufbruch“ bei uns noch nicht<br />

angekommen ist.<br />

Auf der Internetseite www.kirche-im-aufbruch.ekd.de werden seit<br />

etwas mehr als einem Jahr Beispiele guter Praxis vorgestellt. Ein<br />

Projekt unseres <strong>Kirchenkreis</strong>es ist dort nicht zu finden. Es kann<br />

nicht daran liegen, dass in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> keine kreativen<br />

Ideen umgesetzt werden. Ist die EKD zu weit weg? Ist der Reformprozess,<br />

der durch das sogenannte Impulspapier „Kirche der Freiheit“<br />

angestoßen werden sollte, im Bewusstsein der Kirchengemeinden<br />

nur etwas für Funktionäre? Wie kann „Kirche im Aufbruch“<br />

bei uns ankommen <strong>und</strong> die von Pfarrer Pistorius angesprochene<br />

Vernetzung Gestalt gewinnen? Vielleicht durch einen Werkstatttag<br />

im kommenden Jahr, in dem wir unsere Projekte einander<br />

vorstellen. Oder aufgr<strong>und</strong> eines Studientages, den Presbyterien in<br />

Kooperation mit den Nachbargemeinden durchführen. Oder durch<br />

einen Blick auf die Internetseite von „Evangelisch weil…“ in Zu-<br />

13


sammenhang mit Konfirmandenarbeit <strong>und</strong> Erwachsenenbildung.<br />

Gerne gebe ich die Bereitschaft unserer Delegierten weiter, in Gemeinden<br />

über Kassel zu berichten.<br />

<strong>An</strong> dieser Stelle weise ich auf zwei Gelegenheiten zur Vernetzung<br />

<strong>und</strong> zum Blick über den Kirchturm hinaus hin: Am 13. September<br />

2010 findet in Koblenz der nächste „Tag <strong>Rhein</strong>ischer Pfarrerinnen<br />

<strong>und</strong> Pfarrer“ statt. Der nächste Presbytertag ist für das Jahr 2013<br />

in Bonn geplant.<br />

Noch weiter geht die Planung der EKD in Sachen „Themenjahre“.<br />

Bis zum Reformationsjubiläum 2017 soll jedes Jahr unter ein bestimmtes<br />

Motto gestellt werden, so 2010 „Reformation <strong>und</strong> Bildung“<br />

<strong>und</strong> 2011 „Reformation <strong>und</strong> Freiheit“. Für eine Jahresplanung<br />

können diese Vorgaben hilfreich sein.<br />

Das Landeskirchenamt hatte sich im Juni dieses Jahres an die Kirchengemeinden<br />

<strong>und</strong> <strong>Kirchenkreis</strong>e gewandt mit dem Hinweis,<br />

dass die Evangelische Kirche in Deutschland einen Rahmenvertrag<br />

für Ökostrom abgeschlossen hat, der von anderen Institutionen<br />

übernommen werden kann. Gemeinsam mit dem Synodalbeauftragten<br />

für den Umweltschutz Günter Wagner habe ich die Kirchmeister<br />

für den 22.9. zu einem Informationsabend über diesen<br />

Beschluss <strong>und</strong> weitere Maßnahmen zum Klimaschutz eingeladen.<br />

Es wurde verabredet, dass Herr Nölleke vom Verwaltungsamt eine<br />

Umfrage bei den Kirchengemeinden durchführt, ob die Bereitschaft<br />

zum Wechsel auf Ökostrom besteht <strong>und</strong> wenn ja, mit wie<br />

viel Kilowattst<strong>und</strong>en. Diese Daten sind notwendig, um bei Verhandlungen<br />

mit Stromanbietern gemeinsam bessere Konditionen<br />

erzielen zu können. Herr Wagner wird im Austausch mit den anderen<br />

Umweltbeauftragten der Landeskirche nach <strong>An</strong>geboten Ausschau<br />

halten, die die von der EKD angebotenen Kriterien des OK-<br />

Power <strong>und</strong> den Standard des landeskirchlichen <strong>An</strong>gebotes „Goldlabel“<br />

noch übertreffen.<br />

Wenn die Synode morgen auf <strong>An</strong>trag des Ausschusses für Mission<br />

<strong>und</strong> Ökumene der Errichtung eines Fachausschusses Umweltmanagement<br />

zustimmt, werden die Möglichkeiten der Umsetzung<br />

der Beschlüsse der Landessynode zum Thema „Globalisierung“<br />

auch in unserem <strong>Kirchenkreis</strong> weiter steigen. Die Umsetzung weiterer<br />

Klimaschutzmaßnahmen an <strong>Sieg</strong> <strong>und</strong> <strong>Rhein</strong> sind dringend<br />

notwendig.<br />

14


Schluss<br />

Zum Schluss bleibt wie immer der Dank.<br />

Ich danke allen in den Kirchengemeinden, in den Presbyterien, im<br />

Pfarrkonvent, in den Dienststellen, hier in der Kreissynode <strong>und</strong> vor<br />

allem im Kreissynodalvorstand <strong>und</strong> in der Superintendentur, die<br />

gemeinsam mit ihren Gaben <strong>und</strong> Talenten, mit ihrer Zeit <strong>und</strong> ihrem<br />

Glauben gewürdigt sind, unter dem Generalältesten Jesus,<br />

dem Haupt der Kirche, am Bau seines Reiches auf dieser Erde mitzuwirken.<br />

Dafür dürfen wir immer wieder neu um Gottes Geist bitten. Denn<br />

es gilt, was der im Jahr 1972 verstorbene Patriarch Athenagoras<br />

gesagt hat:<br />

„Ohne den Heiligen Geist<br />

ist Gott fern,<br />

bleibt Christus in der Vergangenheit,<br />

ist das Evangelium ein toter Buchstabe,<br />

die Kirche ein bloßer Verein,<br />

die Autorität eine Herrschaftsform,<br />

die Mission Propaganda,<br />

die Liturgie eine Geisterbeschwörung<br />

<strong>und</strong> das christliche Leben eine Sklaven-Moral.“<br />

Hans Joachim Corts<br />

11. November <strong>2009</strong><br />

15


Personalia Synode <strong>2009</strong><br />

Pfarrstellen:<br />

Katrin Wüst, mbA-Stelle 50% Behindertenreferat <strong>und</strong> RU <strong>und</strong> 50%<br />

Entlastung Assessor seit 1.10.<strong>2009</strong><br />

Ordiniert wurden:<br />

Prädikant Friedemann Knippschild, Hennef<br />

Gewählt wurde:<br />

Pfarrer Ulrich Pollheim zur Wahl- <strong>und</strong> Kontaktperson für die Pfarrvertretung<br />

Prädikantinnen <strong>und</strong> Prädikanten:<br />

zurzeit 29 in 19 Kirchengemeinden <strong>und</strong> der JVA <strong>Sieg</strong>burg;<br />

zusätzlich 4 <strong>An</strong>wärterinnen <strong>und</strong> <strong>An</strong>wärter<br />

Pastorinnen <strong>und</strong> Pastoren im Ehrenamt:<br />

zurzeit 11 in 11 Kirchengemeinden<br />

Neu im <strong>Kirchenkreis</strong>:<br />

Vikarin <strong>An</strong>nekathrin Bieling, Sankt Augustin Niederpleis <strong>und</strong> Mülldorf<br />

seit 1.10.<strong>2009</strong><br />

Den Dienst beendet haben:<br />

Pfarrerin Ulrike Müller (Cyganek), <strong>Sieg</strong>burg<br />

Pfarrerin z.A. Dr. <strong>An</strong>nette Schmitz-Dowidat, Wahlscheid<br />

Pfarrerin mbA Nicola Löser-Rott<br />

Pfarrer Reinhard Behnke, Berufskolleg Hennef<br />

Prädikantin Mary Wirths, Beuel<br />

Prädikant Dr. Karl-Uwe Preusker, Honrath<br />

Den Dienst beenden werden:<br />

Prädikant Manfred Schönenberg, Seelscheid zum 06.12.<strong>2009</strong><br />

Pfarrer Manfred Groß, Troisdorf zum 31.12.<strong>2009</strong><br />

Pfarrer Stephan Hünninger, Behindertenarbeit zum 31.03.2010<br />

Pfarrer Claus-Jörg Richter, Hennef zum 31.03.2010<br />

16


Zukunftswerkstatt Kassel <strong>2009</strong><br />

Vom 24.-26.September fand die „Zukunftswerkstatt Kassel <strong>2009</strong>“<br />

der Evangelischen Kirche in Deutschland statt. Die Zukunftswerkstatt<br />

markiert eine wichtige Station in dem Reformprozess der<br />

EKD, der durch das Impulspapier „Kirche der Freiheit“(2006) angestoßen<br />

wurde.1200 Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter aus den Gliedkirchen<br />

<strong>und</strong> den kirchlichen Werken haben an den Veranstaltungen<br />

teilgenommen, von ihnen über 900 als von den Landeskirchen<br />

benannte Multiplikatoren.<br />

Persönliche Eindrücke<br />

Die Tagung war hervorragend organisiert:<br />

Hotelzimmer bestellt, Tagungsausweis, der zur Nutzung aller öffentlichen<br />

Verkehrsmittel berechtigt, Handbuch mit allen wichtigen<br />

Informationen zur Tagung.<br />

Haupttagungsgebäude ist die Kongresshalle, Verpflegung vor<br />

Ort(zum Schluss ein festliches Abendessen).Kirchentagsatmosphäre.<br />

Die Menschen kommen schnell miteinander<br />

ins Gespräch. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit<br />

stellt sich ein: so vielfältig <strong>und</strong> so groß ist unsere Kirche. Mitarbeiterdank!<br />

Aus Predigt <strong>und</strong> Vorträgen gemerkte Sätze<br />

Eröffnungsgottesdienst, Bischof Dr. Martin „Über die Sorge<br />

“(1.Petrus 5,7)<br />

„Die entscheidende Veränderung der Perspektive in der Kirche besteht<br />

für mich darin: nicht zuerst auf das zu schauen, was uns bedrückt<br />

<strong>und</strong> was unser Handeln lähmt, sondern den Blickwinkel<br />

bewusst wenden <strong>und</strong> zuerst auf Christus sehen, um mit den erleuchteten,<br />

klaren Augen des Glaubens neu die Wirklichkeit zu betrachten.<br />

So werden wir frei, so werden wir Kirche der Freiheit.“<br />

Eröffnung der Zukunftswerkstatt, Katrin Göring-Eckardt, Präses<br />

der Synode der EKD<br />

„Wir wollen in diesen Tagen in Kassel den bereits zurückgelegten<br />

Weg ins Offene <strong>und</strong> Neue bedenken, die Vielzahl <strong>und</strong> Unterschiedlichkeit,<br />

das Innovative der Projekte wahrnehmen <strong>und</strong> gemeinsam<br />

eine Perspektive des Handelns bis zum Jahr 2017 weiterentwickeln.“<br />

17


Eröffnungsvortrag, Bischoff Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber<br />

„Du stellst unsere Füße auf weiten Raum“<br />

„Der weite Raum der Reform“<br />

„..Wir besinnen uns auf unsere reformatorischen Wurzeln <strong>und</strong> wissen<br />

uns in der Pflicht, als evangelische Kirche der „Freiheit eines<br />

Christenmenschen“ zu dienen.<br />

Zugleich ist uns bewusst, dass das Zeugnis der christlichen Kirchen<br />

im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert noch deutlicher als im vergangenen Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ökumenischen Charakter tragen muss- einen ökumenischen<br />

Charakter freilich, der sich nicht an unterschiedsloser Uniformität,<br />

sondern an der uns in aller Verschiedenheit geschenkten<br />

Einheit ausrichtet. Im Geist der Barmer Theologischen Erklärung<br />

„die Botschaft von der freien Gnade Gottes an alles Volk“ ausrichten.“<br />

„Der Ausgang aus den mentalen Gefangenschaften unserer<br />

Kirche“<br />

Gefangenschaft im eigenen Milieu, Geistliche Furchtsamkeit, Aktivismus,<br />

“Wir lassen uns von einem Aktivismus leiten, den wir nicht auf<br />

seine Nachhaltigkeit hin prüfen. Wir fordern die Kräfte von beruflichen<br />

wie ehrenamtlichen Mitarbeitenden bis aufs Äußerste, ohne<br />

nach der Notwendigkeit <strong>und</strong> Sinn der geforderten Aktivität zu fragen...nur<br />

Gelassenheit führt dazu, das bleibende Wichtige vom<br />

gerade jetzt Dringlichen zu unterscheiden.“<br />

„Die richtigen Sorgen zur rechten Zeit“<br />

..Wir brauchen uns nicht einzubilden, wir könnten alle Fragen<br />

gleichzeitig lösen. Es kommt vielmehr darauf an, uns für den Auftrag<br />

der Kirche wichtigen Fragen zu stellen. ´Trachtet zuerst nach<br />

dem Reich Gottes <strong>und</strong> nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das<br />

alles zufallen. (Matth.6,33).Ein guter Leitsatz für den Reformprozess<br />

in der evangelischen Kirche! <strong>An</strong> ihn wollen wir uns halten auf<br />

allen Stationen des Weges zum Reformationsjubiläum 2017.“<br />

Re-aktion<br />

Dr.h.c. Schmid-Scheibler<br />

„ ..wie sieht die Alltags- <strong>und</strong> Sonntagswirklichkeit aus? Ist es nicht<br />

so, dass die so genannte Kerngemeinde - wie wohl öffentlich gemeint<br />

- sehr oft zum internen <strong>An</strong>lass einer überschaubaren, nahezu<br />

privaten Gruppe geworden ist…Die entscheidende Frage ist<br />

nun:… Wie schaffen wir die Übergänge?“<br />

18


Kernstück der Zukunftswerkstatt ist die Galerie der guten Praxis<br />

100 Projekte aus Gemeinden, <strong>Kirchenkreis</strong>e <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

aller Gliedkirchen werden vorgestellt<br />

Vizepräses Petra Bosse-Huber<br />

„Wir werden Handwerkszeug bekommen <strong>und</strong> geistliche Nahrung<br />

durch Menschen <strong>und</strong> Projekte, die uns ansprechen.“<br />

Ein für mich nach wie vor besonders eindrückliches Projekt ist das<br />

Stuhlprojekt, gestaltet zusammen mit behinderten Menschen. Ein<br />

Pfarrer aus Essen erzählte, wie die Gemeinde von diesem Projekt<br />

angeregt wurde, ihre Kirche mit den jeweils eigenen Stühlen der<br />

Gottesdienstbesucher (Bürostuhl von der Arbeit mitgebracht,<br />

„mein Lieblingsstuhl“, Küchenstuhl usw.)den Gottesdienstraum zu<br />

bestuhlen. Ihre Stühle in der Kirche zu sehen, zum Teil auch von<br />

fremden Menschen besetzt, führte zu einem intensiven Glaubensgespräch.<br />

Werkstattarbeit<br />

Bedenklich war, dass nach Aussagen von Mitarbeitenden der EKD,<br />

im Vorfeld der Vorbereitung der Zukunftswerkstatt die Seelsorge<br />

erst nach wiederholtem Bemühen einiger zum Werkstattthema<br />

wurde.<br />

Die Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer der Seelsorgewerkstatt verabschiedeten<br />

folgende Impulse für den weiteren Reformprozess:<br />

- Seelsorge spielt im Kirchlichen Handeln eine wichtige Rolle.<br />

Deshalb muss Seelsorge im Reformprozess stärker wahrgenommen<br />

werden.<br />

- Wir brauchen Rahmenbedingungen zur Entwicklung <strong>und</strong><br />

Pflege der jeweils eigenen seelsorglichen Identität.<br />

In der Diskussion mit Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen der Gliedkirchen<br />

wurde mit großem Interesse die prozessorientierte Seelsorgekonzeption<br />

unseres <strong>Kirchenkreis</strong>es zur Kenntnis genommen.<br />

Stationenweg<br />

Am Samstagvormittag gehen die Teilnehmenden der Zukunftswerkstatt<br />

einen gemeinsamen Erfahrungsweg durch Kassel <strong>und</strong><br />

verweilen an einzelnen Erlebnisstationen. Diese sind in Gehalt<br />

<strong>und</strong> Gestalt von Bibelversen geprägt.<br />

19


Besonders beeindruckt hat mich die Methode der fortlaufenden<br />

Bibellese. In einem Park stehen Menschen verschiedenen Alters<br />

auf Rednerpodesten <strong>und</strong> lesen laut aus der Bibel vor. Die Menschen<br />

gehen von Vorleser zu Vorleser, bleiben stehen, wo ein<br />

Wort sie erreicht. Mitten im Alltag entsteht eine „Stille verwebenden<br />

Schweigens“.<br />

Was mir bis dahin nicht bewusst war, erklärt Prof. Dr. Fulbert Steffensky<br />

zu einer der Schönheiten des Protestantismus:<br />

Posaunenchöre mit ihrer Choraltradition sind eine rein Evangelische<br />

Ausdrucksweise kirchlicher Spiritualität.<br />

Er bew<strong>und</strong>erte ebenso unsere alten Gesangbuchlieder.<br />

“Die Lieder, die ich schon lange gesungen habe, sind wie alte<br />

Formulare, in die ich im Laufe meines Lebens meine Ängste, meinen<br />

Schmerz <strong>und</strong> mein Glück eingetragen habe. Es sind aber auch<br />

die Lieder meiner Toten, meiner verstorbenen Frau, meines Vaters,<br />

meiner Mutter <strong>und</strong> deren Toten.“<br />

„Die Musik <strong>und</strong> die Lieder sind die Muttersprache des Glaubens.“<br />

„Ermutigung zur Reformation“<br />

B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler<br />

Ein Satz aus dem Grußwort bei der Abschlussk<strong>und</strong>gebung:<br />

„Ich finde es richtig <strong>und</strong> wichtig, dass sich die evangelische Kirche,<br />

Sie alle, meine Damen <strong>und</strong> Herren, sich Gedanken über gute<br />

Gottesdienste <strong>und</strong> eine gute innere Ordnung machen. Zugleich<br />

bin ich mir sicher: Die Kirche der Zukunft, die Kirche der Freiheit,<br />

wird nie das Eigentliche aus dem Blick verlieren: den Menschen<br />

<strong>und</strong> sein Heil, die Verantwortung für die Schöpfung <strong>und</strong> besonders<br />

die Sorge um die, die sich nicht selbst helfen können.“<br />

Paul Zenner<br />

20


Kritiklose Selbstgefälligkeit<br />

Ein kritischer Blick auf die Zukunftswerkstatt der „Kirche im Aufbruch !“<br />

I. Die Zukunftswerkstatt<br />

Vom 24. bis 26. September trafen sich in Kassel auf Einladung der EKD 1200 Delegierte<br />

aus den Landeskirchen zur Zukunftswerkstatt. Als Delegierte wurden<br />

neben Mitgliedern der Kirchenleitungen Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren<br />

aus den Gliedkirchen eingeladen: überwiegend Hauptamtliche. Allein ein<br />

Drittel der Teilnehmenden waren Pfarrerinnen <strong>und</strong> Pfarrer <strong>und</strong> immerhin 10<br />

Prozent Superintendentinnen <strong>und</strong> Superintendenten oder vergleichbare Amtsträger.<br />

Als einer der Delegierten der Evangelischen Kirche im <strong>Rhein</strong>land durfte<br />

ich an dieser Werkstatt teilnehmen.<br />

Drei Jahre nach dem Erscheinen des Impulspapieres „Kirche der Freiheit“ 2006,<br />

im Nachgang zum Zukunftskongress in Wittenberg in 2007, der Bildung einer<br />

Steuerungsgruppe für den Reformprozess 2008 <strong>und</strong> unterschiedlichen Reformschritten<br />

in den Landeskirchen sollte diese Zukunftswerkstatt - so Bischof Huber<br />

– Zeit <strong>und</strong> Raum bieten, „über Stand <strong>und</strong> Perspektiven des gemeinsamen<br />

Reformprozesses in der evangelischen Kirche nachzudenken: Was haben wir<br />

erreicht? Was können wir voneinander lernen? Wie geht es weiter?“<br />

Das Programm der Zukunftswerkstatt begann öffentlichkeitswirksam mit einem<br />

Gottesdienst <strong>und</strong> dem Impulsreferat des scheidenden Ratsvorsitzenden Wolfgang<br />

Huber, gefolgt vom „Plaudern im Palais“, einem geselligen Abend, bei<br />

dem die Möglichkeit bestand, die „Galerie guter Praxis“ zu besichtigen: 100 von<br />

den Gliedkirchen benannte innovative Projekte. Den Freitag eröffneten „<strong>An</strong>dachten<br />

anders“ an unterschiedlichen Orten. <strong>An</strong>schließend wurde in 30 Werkstätten<br />

zu konkreten Fragen im Reformprozess diskutiert. Die gewählte Methode<br />

des „World-Café“ diente dem „Voneinander lernen“. Am Nachmittag<br />

wurden dann in 11 Foren konkrete Überlegungen <strong>und</strong> Projekte, die sich aus der<br />

bisherigen Arbeit am Reformprozess herauskristallisiert haben <strong>und</strong> in die Phase<br />

der Realisierung übergehen sollen, zur Diskussion gestellt. Der festlich gestaltete<br />

Abend galt der Verleihung unterschiedlicher evangelischer Preise. Am Samstagvormittag<br />

begab sich die Zukunftswerkstatt nach einem Vortrag von Fulbert<br />

Steffensky auf einen Stationenweg, in dem die Thematik des Aufbruchs spirituell<br />

vertieft wurde. Mit dem Grußwort des B<strong>und</strong>espräsidenten <strong>und</strong> der Proklamation<br />

von „Sätzen der Verlässlichkeit“ endete die Zukunftswerkstatt. Alle Redebeiträge,<br />

eine Übersicht über die Veranstaltung inkl. Fotostrecke sowie eine<br />

erste Dokumentation finden sich auf der Website http://www.kirche-imaufbruch.ekd.de/zukunftswerkstatt.html.<br />

21


2. Einordnung der Zukunftswerkstatt in den Reformprozess:<br />

Rat <strong>und</strong> Kirchenkonferenz haben drei Themen zu den bevorzugten Handlungsfeldern<br />

im Reformprozess benannt:<br />

1. Qualität entwickeln (besonders in Gottesdienst <strong>und</strong> Kasualien)<br />

2. Missionarische Kompetenz stärken<br />

3. Leitung <strong>und</strong> Führung auf allen kirchlichen Ebenen qualifizieren.<br />

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt wurden zu den beiden ersten Schwerpunkten<br />

gebildete Kompetenz-Zentren vorgestellt: Das Kompetenz-Zentrum für Gottesdienst<br />

in Hildesheim sowie das Kompetenz-Zentrum für Predigtkultur in Wittenberg<br />

zur Qualitätsentwicklung im Gottesdienst. Die missionarische Kompetenz<br />

soll zukünftig gestärkt werden durch ein Kompetenzzentrum „Mission in<br />

der Region“ mit Sitz in Dortm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Zweigstellen in Stuttgart <strong>und</strong> Greifswald.<br />

In der konkreten Ausgestaltung der Kompetenzzentren scheint sich mir sehr<br />

stark eine Problematik der EKD widerzuspiegeln, die sich bis in Ebenen der Gemeinden<br />

lähmend auf den Reformprozess auswirkt: Was in den Gemeinen als<br />

Kirchturmdenken wirkliche Vernetzung verhindert, findet sich in anderem<br />

Maßstab auf EKD-Ebene als Widerstreit von Konfessionen, landeskirchlichen<br />

Traditionen <strong>und</strong> Frömmigkeiten wieder. Es gilt stets den Proporz zu wahren,<br />

selbst wenn es dazu dann nötig sein sollte, statt nur einem Kompetenzzentrum<br />

zwei zu gründen oder das andere an drei Standorten zu führen. Wie lähmend<br />

sich diese Haltung auswirken kann, zeigt aktuell die Wahl zum Rat der EKD; wo<br />

es in 12 Wahlgängen nicht gelang, sich auf die 14 zu wählenden Kandidatinnen<br />

<strong>und</strong> Kandidaten für den Rat zu einigen.<br />

Zugleich wird daran deutlich, dass die EKD, obwohl gerade die beiden letzten<br />

Ratsvorsitzenden Kock <strong>und</strong> Huber bestrebt waren, der EKD eine größere Eigenständigkeit<br />

<strong>und</strong> ein Selbstverständnis als Kirche zu erarbeiten, die Überwindung<br />

der landeskirchlichen Gräben als inneren Reformprozess noch vor sich hat.<br />

Einer Veranstaltung wie der EKD-Zukunftswerkstatt kommt in dieser Hinsicht<br />

insofern Relevanz zu, als dass sie die Wahrnehmung der EKD als eigene Größe<br />

<strong>und</strong> Gemeinschaft der Gliedkirchen bei Multiplikatorinnen <strong>und</strong> Multiplikatoren<br />

fördert, Menschen aus unterschiedlichen Landeskirchen mit ähnlichen Problemen<br />

konfrontiert <strong>und</strong> ins Gespräch bringt <strong>und</strong> so die Wahrnehmung der Vielfalt<br />

als Chance ermöglicht. Unter diesem Gesichtspunkt ist die hohe Zahl an Delegierten<br />

aus kirchenleitenden Gremien sicher kein Schade.<br />

Dabei wird jedoch aus zwingenden Reformgründen selbst zu fragen sein, welche<br />

Aufgaben sinnvollerweise als gemeinsame Aufgaben von der EKD neu<br />

wahrgenommen werden müssen <strong>und</strong> welche Aufgaben z.B. auch von einzelnen<br />

22


estehenden Kompetenzzentren der Landeskirchen im Auftrag der EKD wahrgenommen<br />

werden könnten.<br />

3. Zweifelhafte Qualität<br />

Wenn die EKD- Zukunftswerkstatt einen Beitrag zur Stärkung der EKD beigetragen<br />

hat, dann lag das unter anderem sicher auch an der hoch professionellen<br />

Organisation, die von der <strong>An</strong>meldung bis zum Gepäcktransfer zur Abreise perfekt<br />

war.<br />

Demgegenüber stehen zum Teil eklatante qualitative Mängel in der Durchführung<br />

mehrerer Veranstaltungen, die sich vor allem bei den Werkstätten <strong>und</strong><br />

Foren zeigten <strong>und</strong> für den Unmut etlicher Teilnehmender sorgte. Wenn zum<br />

Beispiel Moderatoren des Wordcafés den Teilnehmenden vorgeben, was sie<br />

nun zu denken <strong>und</strong> zu schreiben haben, wenn Projekte in den Foren so vorgestellt<br />

werden, dass sich keiner der Teilnehmenden ein wirkliches Bild machen<br />

kann, wenn Themenfeinführungen so lange dauern, dass Diskussionen der Teilnehmenden<br />

gar nicht mehr möglich sich… - es sich bei den Ausführenden aber<br />

jeweils um hochrangige kirchenleitende Personen handelt, dann lässt das Zweifel<br />

an der Reformfähigkeit einer so geleiteten Kirche aufkommen.<br />

Offensichtlich entscheidet mehr das Amt <strong>und</strong> der landeskirchliche Proporz <strong>und</strong><br />

nicht die Kompetenz <strong>und</strong> Begabung auf unterschiedlichen Ebenen der Kirchen<br />

über die Zuweisung von Aufgaben <strong>und</strong> Funktionen. (Dies gilt im Übrigen auch<br />

für die der Kulturbeauftragten, Petra Bahr, zugewiesene Rolle der Moderatorin.<br />

Sie ist keine <strong>An</strong>twort auf Günter Jauch <strong>und</strong> sollte es auch gar nicht erst versuchen).<br />

4. Galerie guter Praxis – Workshop – Forum<br />

Meine Ernüchterung bezüglich des Erreichten im Reformprozess wurde zudem<br />

von meinem Gang durch die „Galerie guter Praxis“, meiner Teilnahme am<br />

Workshop „Wachsen in guter Nachbarschaft – Missionarische Konzepte in <strong>Kirchenkreis</strong>en<br />

“ <strong>und</strong> am Forum „Evangelische Verantwortungseliten – Eine Herausforderung“<br />

genährt.<br />

Die „Galerie guter Praxis“ enthielt für mich als an innovativen Formen kirchlichen<br />

Handelns schon länger Interessierten wenig Neues <strong>und</strong> vieles, was ich<br />

längst zum etablierten Repertoire <strong>und</strong> guten Ton einer offenen Kirche zähle:<br />

Jugendgottesdienste in unterschiedlichen Formaten, viel Bemühen um eine<br />

Wiederbelebung der Taufe, nette Ideen für einladende Gemeinden, soziale Arbeit<br />

im Kiez… Mein Ideen-Rucksack wurde nur wenig angereichert.<br />

23


Der Workshop „Wachsen in guter Nachbarschaft“ brachte unter Moderation<br />

des Leiters des neuen Kompetenzzentrums „Mission in der Region“ Menschen<br />

zusammen, denen die Erkenntnis in die Notwendigkeit, das Kirchenturmdenken<br />

zu überwinden, gemeinsam war. Doch die Hoffnung, miteinander Handlungsansätze<br />

zu entwickeln, die eine Aussicht auf Gelingen haben, blieb im Zusammentragen<br />

von Bedenken stecken.<br />

Im Forum „Evangelische Verantwortungseliten“ wurde eine Thematik angesprochen,<br />

die ich für alle kirchlichen Ebenen für relevant halte. Im Blick auf die<br />

Ebene der EKD wurde die Gründung einer „Philipp-Melanchthon-Gesellschaft“<br />

zur Diskussion gestellt, leider ohne die Idee dieser Gesellschaft soweit zu konkretisieren,<br />

dass man als Teilnehmer des Forums darüber hätte ein klares Bild<br />

gewinnen können <strong>und</strong> kompetent Stellung nehmen. So w<strong>und</strong>ert mich die Skepsis<br />

bei der Mehrheit der Teilnehmenden nicht. In der bereits erschienenen Dokumentation<br />

der Zukunftswerkstatt ist davon jedoch genauso wenig zu lesen,<br />

wie über die berechtigte <strong>An</strong>frage, wie sich diese Gesellschaft zu den bereits bestehenden<br />

Akademien verhält. Wenn aber mit den Diskussionen der Zukunftswerkstatt<br />

so umgegangen wird, stellt sich mir die Frage, ob der ganze Kongress<br />

letztlich nur ein dekoratives Element für eine – nicht nur im Vorfeld des anstehenden<br />

Ratswechsels – zu beobachtende kritiklose Selbstgefälligkeit der Akteure<br />

war.<br />

5. Impulse für die Weiterarbeit<br />

Die rheinische Auswertung der Zukunftswerkstatt ließ in meiner Wahrnehmung<br />

eine gewisse Ratlosigkeit erkennen, wie der Reformprozess im <strong>Rhein</strong>land aufgenommen<br />

<strong>und</strong> fortgeführt werden könnte.<br />

Für mich ergeben sich in meinem Tätigkeitsumfeld jedoch mehrere <strong>An</strong>sätze:<br />

1. Der Reformprozess ist alternativlos. Ihn auf unterschiedlichen Ebenen zu<br />

gestalten notwendig. Dabei ist es nötig <strong>und</strong> noch keineswegs befriedigend<br />

gelöst, die Transparenz der Ebenen untereinander herzustellen.<br />

Trotz neuer Möglichkeiten der Kommunikation wissen die Ebenen zu<br />

wenig voneinander. Das im <strong>Rhein</strong>land bewährte Mittel der Synodalbeauftragten<br />

ist jedoch in der rheinischen Auswertung zunächst belächelt<br />

worden. Ich hielte es trotzdem für eine Möglichkeit, flächendeckend<br />

Menschen zu haben, die die Transparenz zwischen den Ebenen herstellen<br />

können <strong>und</strong> Reformimpulse multiplizieren können.<br />

2. Ihnen könnte ebenso der Aufbau von regionalen Reform-Netzwerken<br />

zukommen. Der Gang durch die Galerie guter Praxis <strong>und</strong> der Abgleich<br />

zum Beispiel mit den Berichten der Gemeinden des <strong>Kirchenkreis</strong>es <strong>An</strong><br />

<strong>Sieg</strong> <strong>und</strong> <strong>Rhein</strong> für die Kreissynode zeigt, wie viel innovatives Potential al-<br />

24


lein in diesem <strong>Kirchenkreis</strong> vorhanden ist <strong>und</strong> sich ohne Probleme mit<br />

den vorgestellten 100 Best-Practice Beispielen messen könnte. Was aber<br />

fehlt, ist das Wissen voneinander, die Vernetzung ähnlicher Initiativen,<br />

das Lernen voneinander <strong>und</strong> auch das Hinweisen auf Besonderheiten, die<br />

in der eigenen Gemeinde nicht gegeben sind, aber auch nicht geschaffen<br />

werden müssen, weil sie in der Region bereits vorhanden sind. Die Galerie<br />

guter Praxis oder gar eine Zukunftswerkstatt wären in diesem Interesse<br />

auch als regionale Instrumente denkbar.<br />

3. Solche Netzwerke könnten auch die Funktion regionaler Think-Tanks<br />

übernehmen, die Kirche auf unterschiedlichen Ebenen weiterdenken.<br />

Viel kreatives Denken ist zu recht in den parochialen <strong>und</strong> funktionalen<br />

Gemeinden verortet. Auf der Ebene der <strong>Kirchenkreis</strong>e fehlt jedoch eine<br />

Vernetzung innovativer Kräfte, die regional denken <strong>und</strong> planen.<br />

4. Dies würde natürlich ein moderates Aufweichen der starren Orientierung<br />

an der territorial abgegrenzten Parochie bedeuten. In einer immer mobileren<br />

Welt ist es nötig über die Parochie hinauszudenken, ohne sie aufzugeben.<br />

Denn sie bleibt die Kirche vor Ort <strong>und</strong> in der Nähe der Mobilitätsverlierer.<br />

Aber Parochien müssen geöffnet werden, andere Gemeindeformen<br />

gleichberechtigt akzeptiert werden <strong>und</strong> die kirchenrechtlichen<br />

Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. So sind in der rheinischen<br />

Kirche zwar nach der Kirchenordnung inzwischen Personalgemeinden<br />

möglich, es fehlt jedoch immer noch das dazu gehörige Ausführungsgesetz.<br />

Der von der Zukunftswerkstatt bejubelte Preisträger des<br />

AMD-Preises „Fantasie des Glaubens“, „Emotion“, kann im <strong>Rhein</strong>land nur<br />

als e.V. außerhalb der Landeskirche agieren. So verhindert das starre<br />

Festhalten an der Parochie gerade das, was sie leisten soll, nämlich Beheimatung<br />

der Menschen in der Kirche.<br />

6. Zum Schluss<br />

Trotz der kritischen <strong>An</strong>merkungen bin ich dankbar für die Möglichkeit, an der<br />

Zukunftswerkstatt in Kassel teilgenommen zu haben. Die Begegnung mit Menschen<br />

aus unterschiedlichen Landeskirchen <strong>und</strong> verschiedensten Arbeitsfeldern<br />

war bereichernd. Die Wahrnehmung des EKD-Reformprozesses aufschlussreich.<br />

Der Blick auf den Stand der Reformbemühungen in unterschiedlichen Orten<br />

<strong>und</strong> aus unterschiedlichen Landeskirchen hat den eigenen Status quo geklärt:<br />

Im Blick auf die kreativen Ideen <strong>und</strong> innovative Projekte sind wir in der Region<br />

im EKD Vergleich schon weit gekommen. Unsere Schwäche liegt im vernetzten<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln. Hier könnten wir von anderen lernen, ohne gleich bischöflich<br />

zu werden.<br />

Dietmar Pistorius<br />

25


Zukunftswerkstatt Kassel<br />

„Kirche im Aufbruch“, „Kirche auf dem Weg“, ...das sind die<br />

Stichworte, die mir als erstes einfallen, wenn ich an die „Zukunftswerkstatt<br />

Kassel“, in der Zeit vom 24.-26.09.<strong>2009</strong>, zurückdenke.<br />

Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 war diese<br />

Zukunftswerkstatt eine Art Zwischenstation.<br />

Ich nahm als Ausstellerin zusammen mit einer Kollegin bei der<br />

„Galerie guter Praxis“ teil. Die Landeskirche hatte das Weiterbildungsprojekt<br />

für Pfarrer/innen „Orientierungswissen Glauben –<br />

die großen Worte des Glaubens neu entdecken“, bei dem wir beide<br />

uns seit Jahren engagieren, ausgewählt zur Präsentation bei der<br />

„Zukunftswerkstatt Kassel“. Diese „Galerie guter Praxis“ stellte 100<br />

innovative Projekte aus allen Landeskirchen im Bereich der EKD<br />

vor. Sie war bunt <strong>und</strong> vielfältig. Man konnte eine Fülle an anregenden<br />

Ideen <strong>und</strong> <strong>An</strong>stößen sammeln für die eigene Praxis.<br />

Diesem Zwecke dienten auch Werkstätten <strong>und</strong> Foren, die mehr auf<br />

der „Theorie-Ebene“ bisherige Projekte reflektierten <strong>und</strong> <strong>An</strong>regungen<br />

gaben.<br />

Im Ganzen war wohl das wichtigste die Kommunikation, also:<br />

Ideen, die andere begeistern, kennen zu lernen, die anderen Landeskirchen<br />

wahrzunehmen, sich über Projekte auszutauschen,<br />

die „Lust auf die Zukunft“ der Kirche machen, usw. ...<br />

Bei der Bilanz in Düsseldorf, zwei Wochen später, wurde festgehalten,<br />

dass man sich Veranstaltungen dieser Art in kleinerem Rahmen<br />

auch für die Ebene unserer Landeskirche wünscht, einfach,<br />

weil man gar nicht weiß, was andere machen <strong>und</strong> weil man soviel<br />

voneinander lernen könnte.<br />

Brigitte Sondermeier<br />

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