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Sportliche Highlights<br />
garantiert Weltcupsaison und<br />
„Amateur Challenge“<br />
Auch im Finale sind bei der internationalen Indoor-Turnierserie noch alle Siegeschancen offen<br />
>>> Nirgendwo sonst kocht die Spannung der internationalen<br />
Zuschauer im Finale noch einmal so spürbar hoch wie beim Weltcup.<br />
Und nirgendwo sonst werden so viele Hoffnungen geweckt<br />
und wieder enttäuscht. Denn auch bei einem Spitzenpferd und<br />
einer Spitzenreiterin reicht ein Hufschlag gegen die Hindernisstange,<br />
um Siegesträume in Sekunden zunichte zu machen. Dafür<br />
kann gleichzeitig einer der weniger beachteten Reiter durch Talent<br />
und Fortune Furore machen. Wer sich für das Finale qualifiziert<br />
hat, startet in der Wertung noch einmal bei Null und muss sich hier<br />
völlig neu bewähren.<br />
Bruno Broucqsault gewann für viele völlig überraschend das<br />
Finale des Sony Ericson FEI Worldcup 2004 in Mailand. Der 46jährige<br />
Franzose leitet in der Nähe von Lille einen Reitstall mit 150<br />
Pferden. Während der drei Wettkampftage unterlief Broucqsaults<br />
Pferd, dem sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits von<br />
einem Anglo-Araber abstammenden Dileme de Cephe, kein einziger<br />
Fehler. Überzeugt hat der Spitzensportler sowohl im Zeitspringen<br />
als auch im Stechparcours des zweiten Springens. Ein Erfolg,<br />
den er selbst wohl am wenigsten erwartet hat. „Als ich herkam,<br />
habe ich gehofft, vielleicht unter die ersten fünf zu kommen,“ sagt<br />
Broucqsault . „Dass ich sogar gewinne, konnte ich mir nicht vorstellen.“<br />
Meredith Michaels-Beerbaum aus Deutschland, die mit<br />
ihrem Pferd, dem elfjährigen Hannoveraner Shutterfly, als Topoder<br />
sogar „Kronfavoritin“ galt, verwies der Franzose damit souverän<br />
auf den zweiten Platz. Dritter wurde Markus Fuchs auf<br />
Tinka’s Boy, der aus der ersten Teilprüfung als Sieger hervor ging.<br />
Toni Hassmann, der Profireiter aus dem westfälischen Lienen,<br />
qualifizierte sich zwar für das Finale, belegte in Mailand aber nur<br />
den 6. Platz. Und die Amazone Helena Weinberg musste für Milano<br />
leider passen, weil sich ihr Spitzenpferd Gavi eine Verletzung<br />
zugezogen hatte. An ihrer Stelle ging dann der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger<br />
Lars Nieberg an den Start.<br />
WIE DIE FEI IM MAI 2004 BEKANNT GAB, finden die Weltcup<br />
Finals in Dressur und Springen 2005 vom 20. bis 24. April im amerikanischen<br />
Spielerparadies Las Vegas statt. Damit werden die<br />
abschließenden Wettkämpfe in den beiden Disziplinen erstmals in<br />
der Geschichte des Weltcups am selben Ort ausgetragen. Vorab<br />
qualifizieren sich die Sportler der 12 internationalen Leagues auch<br />
in der kommenden Saison bei Weltklasse Turniere in Metropolen<br />
wie London, Amsterdam, Paris oder Göteborg für Westeuropa.<br />
Hinzu kommen unter anderem Turniere in Tokio (Japan League),<br />
Abu Dhabi (Arab League), Cape Town (South Africa), Auckland<br />
(New Zealand League), Washington (USA East Coast), Kuala<br />
Lumpur (South East Asian), Sao Paulo (South American), Los<br />
Angeles (USA West Coast) und Tashkent (Central Asian). Ins<br />
Finale gelangen nur die jeweils bestplatzierten aus der jeweiligen<br />
Landesliga.<br />
Und vorerst sind die Sieger von Mailand auch die unangefochtenen<br />
Favoriten für die kommende Saison. Als Erstplazierter von<br />
Bruno Broucqsault auf Dileme de Cephe, Berlin 2003<br />
Milano ist Broucqsault im Finale von 2005 in jedem Fall am Start,<br />
unabhängig von seinem Abschneiden bei den einzelnen Qualifikationsturnieren.<br />
Vorjahres-Champion und Mitglied der deutschen<br />
Springreiter Equipe für Athen Markus Ehning belegte in Mailand<br />
auf Anka immerhin den 13. Platz.<br />
Der FEI Weltcup gilt im Spitzensport als das Indoor Event mit<br />
dem weltweit höchsten Prestige und ist damit so spektakulär wie<br />
der Big Slam im Tennis oder der Golf Ryder Cup. Das Publikum verfolgt<br />
gebannt die Leistung der Profireiter und genießt bei den meisten<br />
Turnieren zusätzlich ein exklusives Rahmenprogramm. Darüber<br />
hinaus haben ambitionierte Reiter, Reitsportförderer, Pferdebesitzer<br />
und Pferdefreunde vor allem in der kommenden Saison bei<br />
einigen Weltcup-Terminen die Chance, sich auf den Weltbühnen<br />
des Profisports eigene Lorbeeren zu verdienen. Bei den Turnieren<br />
der „<strong>Stübben</strong> International Amateur Challenge“ werden an drei<br />
Fotos: Bernd König, Rau / Imago