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12<br />

Ein hanseatischer Kosmopolit<br />

Jacques Toffi über Fotografie,<br />

Pferde und Freundschaft<br />

Der gebürtige Syrier studierte zunächst Schifffahrt, erwarb ein Kapitänspatent und fuhr zur See<br />

Sabine und Franke Sloothaak in Mafiapose<br />

Toni Hassmann und Pferd freuen sich über ihren Sieg<br />

Blick aus der Box<br />

>>> Franke und Sabine Sloothaak ließen sich von ihm schon in<br />

Abendgala und Mafiapose ablichten. Monika Theodorescu stand<br />

ihm als nachdenkliche Amazone Modell. Jacques Toffi gilt als herausragender<br />

Künstler und als Zauberer mit der Kamera. In der<br />

Pferdesportszene ist er ist einer der gefragtesten Fotografen<br />

schlechthin. Denn wenigen gelingt es so wie ihm, den Sekundenbruchteil<br />

zu erfassen, in dem sich der Sprung eines Pferdes in seiner<br />

ganzen Dramatik entfaltet, oder in dem sich die spannungsgeladene<br />

Atmosphäre eines Spitzenturniers verdichtet. Zu seinem<br />

Werk gehören Ausstellungen, Kalender und Bücher, die allesamt<br />

weltweit erfolgreich sind. Trotzdem macht der gebürtige Syrer von<br />

seinem Promistatus nur ungern Gebrauch. In den VIP Zelten wird<br />

man ihn auf den großen Turnieren der Welt vergeblich suchen.<br />

Small Talk und Bussi-Gesellschaft sind nicht sein Metier. „Das<br />

lenkt mich ab,“ erklärt er. „Ich brauche zu lange, bis ich danach<br />

wieder eins bin mit meiner Arbeit.“<br />

Ein Kompliment ist es dagegen, wenn nach dem Derby jemand<br />

fragt, wie es möglich ist, gute Fotos zu liefern, ohne dass ihn<br />

jemand auf dem Turnier gesehen habe. Oder auch wenn ihn<br />

ein bekannter Hamburger Industrieller und Pferdezüchter nach<br />

10 Jahren Arbeit beim alljährlichen Polo erstmals mit einem verhaltenen<br />

Handzeichen grüßt. Jacques Toffi schätzt „das Reduzierte.“<br />

Nicht zuletzt deshalb gefallen ihm von den eigenen Bildern<br />

auch die Schwarzweiß-Aufnahmen vielfach am besten. Über sich<br />

sagt er: „Ich bin in vieler Hinsicht wesentlich hanseatischer als die<br />

Hanseaten.“ Dazu gehört auch, dass er lieber seine Arbeit für sich<br />

sprechen lässt als darüber zu reden. Am spröden Hamburg, der<br />

Stadt, in der er seit den siebziger Jahren zuhause ist, mag er vor<br />

allem das „Unterstatement“.<br />

DER FOTOGRAF, der seine Kameraausrüstung gern gänzlich unfällig<br />

im saloppen T-Shirt oder Parka über den Parcours schleppt,<br />

lehnt Oberflächlichkeiten ab. Zwischen den berufsbedingt häufigen<br />

Reisen tankt er im elbnahen Stadtteil Nienstedten auf. Der<br />

richtige Ort für einen Künstler, der erst einmal Schifffahrt studiert<br />

hat und sogar ein Kapitänspatent für große Fahrt besitzt. Etwa<br />

13 Jahre lang fuhr Jacques Toffi zur See, bevor er Mitte der achtziger<br />

Jahre beschloss, Berufsfotograf zu werden. Und auch das ist<br />

„eine harte Arbeit, die viel Disziplin voraussetzt“, sagt er.<br />

„Mein Vater und meine Mutter waren Griechen, die nach dem<br />

ersten Weltkrieg nach Syrien geflohen sind,“ erzählt Toffi. Aufgewachsen<br />

ist er zusammen mit sechs Geschwistern in der Hafenstadt<br />

Lattakia. In einem Viertel, in dem sich seit jeher Menschen<br />

aus den unterschiedlichsten Kulturen begegnet sind. „Eine Mutter<br />

versteht sich mit anderen Müttern. Und an der Basis ist das<br />

Zusammenleben der Menschen fast immer leicht,“ sagt der Fotograf.<br />

„Freundschaft und die gegenseitige Hilfsbereitschaft in Alltagsdingen<br />

sind da wichtiger als jeder ideologische Überbau.“ Und<br />

Freundschaft sei die ohnehin einzige Versicherung im Leben, auf<br />

die man wirklich zählen könne. Die ständige Begegnung mit

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