Betriebsübergabe: Rechtzeitig loslassen - DACHDECKER ...
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Das Magazin der ZEDach- GRUPPE II.Quartal/2012<br />
NEWS<br />
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2. Flavent ® Wohnraum Be- und Entlüfter<br />
als strömungstechnisch optimierte Lösung für motorische<br />
und statische Be- und Entlüftungen in Küche und Bad<br />
3. Flavent ® Dachablauf<br />
zur optimalen Entwässerung von Flachdächern<br />
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Feuchtigkeit aus der Wärmedämmung an die Außenluft<br />
ab und verhindern somit Dampfblasenbildungen und<br />
folglich Risse in der Dachhaut<br />
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und statische Be- und Entlüftungen in Küche und Bad<br />
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zur optimalen Entwässerung von Flachdächern<br />
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für die Entwässerung von Dachfl ächen mit Dachrandabschluss<br />
über Entwässerungsrohre an der Fassade<br />
7.<br />
9.
Editorial<br />
Genossenschaft –<br />
ein Gewinn für alle<br />
Der Sommer ist da, die Sonne scheint<br />
und wenn nicht, schickt sie ihre<br />
Strahlen trotzdem durch die Wolken.<br />
Da bietet sich der Wechsel zu einem<br />
Stromlieferanten an, der keine Rechnung<br />
stellt. Was liegt da näher als die Sonne. So<br />
bleibt zu hoffen, dass die Regierungsparteien<br />
hinsichtlich der Novellierung des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes endlich zu<br />
vernünftigen Lösungen für eine zukunftsträchtige<br />
Solarförderung kommen. Gleichzeitig<br />
sind die Herstellerpreise, vor allem für<br />
Photovoltaikmodule, weiterhin rückläufig,<br />
was gerade auch kleine und mittlere Photovoltaikanlagen<br />
wieder lukrativ macht.<br />
Dass Frauen auch im Dachdeckerberuf<br />
mitreden, wird in Das DACH seit jeher<br />
betont. Was sie leisten, um dem Chef<br />
den Kopf für die Kundengewinnung<br />
und Auftragsabwicklung frei zu halten<br />
oder wie ihre Meinung zu Erdbeertorte<br />
und der Abgabe kostenfreier Angebote<br />
ist, sagen Corina Huntemann und Marion<br />
Jäger auf Seite19 bzw. 30.<br />
Erstaunliches gibt es aus der Nähe unserer<br />
Hauptstadt zu berichten. Der Landesverband<br />
in Potsdam setzt sich hier mit<br />
starkem Engagement für den Nachwuchs<br />
und die Innungsarbeit ein (Seite 28).<br />
Im Betriebsporträt ab Seite 20 beweist<br />
der 77-jährige Dachdeckermeister Reiner<br />
Crolow, wie man auch in zunehmendem<br />
Alter noch aktiv seinen Betrieb<br />
leitet und die ehrenamtliche Arbeit für<br />
den Berufsstand nie aus den Augen lassen<br />
muss. Das Titelthema zur <strong>Betriebsübergabe</strong><br />
zeigt hierzu viele Parallelen auf<br />
(Seite 12).<br />
„Dachdecker immer obenauf“ lautet ein<br />
Werbespruch der AktionDACH. „Oben<br />
auf, nicht nur auf dem Dach“, sagt<br />
Dachdeckermeister Wolfgang Werth,<br />
der gerade Weltmeister in einem außergewöhnlichen<br />
und neuartigen Hobby<br />
geworden ist (Seite 32).<br />
„Wir können stolz auf unsere Rechtsform<br />
Genossenschaft sein,“ sagt der<br />
ZEDACH-Vorstand anlässlich der 49.<br />
Generalversammlung in Mainz. Die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
in 2011 wurden bestens genutzt und<br />
brachten die gewünschten Erfolge (Seite<br />
6). Erfolg hatte auch die junge Dachdeckerin,<br />
die sich zur DACH+HOLZ auf<br />
dem ZEDACH Messestand präsentierte.<br />
Nina Franke wurde kurze Zeit später zur<br />
Miss Handwerk gewählt (Seite 9). In diesem<br />
Sinne wünsche ich uns allen einen<br />
sonnigen, gewinnbringenden Sommer<br />
und viel Spaß beim Lesen.<br />
Ihre<br />
Brigitte Puech<br />
n Brigitte Puech, Vorstand<br />
der Dachdecker-Einkauf Süd eG,<br />
Mannheim.<br />
Das Dach 3
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Inhalt<br />
62012 wurde zum Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />
ausgerufen. Auch die ZEDACH hat die positive<br />
Konjunkturentwicklung zu nutzen gewusst und kann<br />
beste Ergebnisse in Mainz vorlegen.<br />
19 Gut, dass es den Dachdecker gibt. Der arbeitet<br />
gern und macht kostenlose Angebote. Kaum ein Bäcker<br />
lässt vorher von seinem Erdbeerkuchen abbeißen.<br />
28 Ohne Innungen und Verbände gäbe es ein Stochern<br />
im Nebel, sagt der Landesverband Brandenburg.<br />
36 Nachwuchswerbung leicht gemacht. Mit dem<br />
Aktionsprogramm „Dachdecker – Dein Beruf.“<br />
Titelfotos: Höpken/Montage: L+S/Patz Beilagen: BRAAS, Lehrlingskoffer (DEG regional)<br />
News<br />
ZEDACH Generalversammlung 2012 6<br />
Miss Handwerk bei ZEDACH 9<br />
Die Lage im Dachdeckerhandwerk 10<br />
99 Meisterbriefe 11<br />
Titelthema<br />
<strong>Betriebsübergabe</strong> – rechtzeitig <strong>loslassen</strong> 12<br />
Vorgestellt<br />
Porträt – Reiner Crolow 20<br />
Landesinnungsverband Brandenburg 28<br />
Frauen im Handwerk – Corina Huntemann 30<br />
Persönlich<br />
Wolfgang Werth – Segway-Polo Weltmeister 32<br />
Nachgefragt – Jochen Angerstein 46<br />
Betrieb<br />
Social Media 16<br />
Angebotsabgabe 19<br />
Kundenbindung – Marketingpreis für Lenk GmbH 34<br />
Von der Schule zum Gesellen (Teil VI) 36<br />
Material+Technik<br />
Klöber – Neues Flachdach-Programm 24<br />
Roto – Schallschutz mit Komfort 26<br />
Velux – Innovation: Die neue Generation Dachfenster 38<br />
Holz konstruktiv – Dielen als Stegbelag 40<br />
Service<br />
Mini-Jobber 42<br />
Job-Tickets 43<br />
Rubriken<br />
Editorial – Brigitte Puech 3<br />
Kommentar – Jan Juraschek 15<br />
Gewinnspiel/Humor/Impressum 44<br />
Das Dach 5
News<br />
n Alles im Lot bei den Genossenschaften.<br />
„<br />
Mit dem Zusammenschluss zum<br />
Dienstleister ZEDACH (Zentralgenossenschaft<br />
des Dachdeckerhandwerks)<br />
im Jahr 1963 haben die Dachdecker-Genossenschaften<br />
einen Grundstein<br />
zu gleichberechtigter Beteiligung aller<br />
Mitglieder am gemeinsamen Erfolg gelegt.<br />
Der Erfolg bestätigt, dass sich in wesentlichen<br />
Wirtschaftsbereichen mit gemeinwirtschaftlicher<br />
Selbsthilfe mehr erreichen<br />
lässt.“ Mit diesen Worten begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Kurt Krautscheid,<br />
Neustadt/Wied, die Gäste zur 49. Generalversammlung<br />
der ZEDACH in Mainz,<br />
an der auch ZVDH-Präsident Karl-Heinz<br />
Schneider und ZVDH-Vizepräsident Ann<br />
„Die positive Entwicklung<br />
zu nutzen gewusst“, Kurt Krautscheid,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender.<br />
6 Das Dach<br />
n „Marktanteile ausgebaut“,<br />
Horst Böckling, ZEDACH-Vorstand.<br />
ZEDach-Generalversammlung 2012<br />
Gute Stim<br />
dré Büschkes teilnahmen. „Zu Recht“, so<br />
Krautscheid weiter, „wurde 2012 zum ‚Internationalen<br />
Jahr der Genossenschaften‘<br />
proklamiert. 2011 war für uns alle ein Rekordjahr.<br />
Die ZEDACH-Genossenschaften<br />
haben die positive Entwicklung zu nutzen<br />
gewusst. Wir können mit guten Ergebnissen<br />
gestärkt und zuversichtlich in die Zukunft<br />
blicken.“ Sein besonderer Dank galt<br />
allen Beschäftigten des Verbundes.<br />
„Die 6 Genossenschaften haben mit ihren<br />
rd. 6.000 Mitgliedsbetrieben und über<br />
130 Verkaufsstellen im In- und Ausland<br />
den Umsatz um 15 % auf 1,3 Milliarden<br />
Euro gesteigert“, erklärte Horst Böckling<br />
vom ZEDACH-Vorstand und wies dabei<br />
auf das beste ZEDACH-Ergebnis in der<br />
fast 50-jährigen Geschichte hin. Der Ausbau<br />
des Holzsektors in Richtung Zimmerhandwerk<br />
werde sehr positiv ange-
nommen, und im Bereich energetischer<br />
Sanierung und nachhaltigem Bauen<br />
sei ZEDACH nach wie vor der kompetente<br />
Ansprechpartner. Im Ranking um<br />
die Marktanteile sprach Böckling von<br />
rd. 3,8 Milliarden Umsatzvolumen im<br />
deutschen Markt. „ZEDACH“, so der Vorstand,<br />
„hat hier klar seinen Marktanteil<br />
auf über 30 % ausgedehnt.“<br />
Stolz könne man auf die Rechtsform Genossenschaft<br />
sein. ZEDACH sei jederzeit<br />
ein Garant für die Existenzsicherung der<br />
Handwerksbetriebe, sagte Böckling und<br />
hob vor allem die wirksame Arbeit der<br />
ZEDACH-Fachgruppen, insbesondere<br />
Vertrieb und Marketing, hervor. Böckling<br />
appellierte an die Politik, die Bestrebungen<br />
zu Steueranreizen für Bauwillige<br />
und Investoren voranzutreiben.<br />
Aufsichtsrat und Vorstand wurden von<br />
den Mitgliedern für ihren Einsatz und<br />
positive Arbeitsergebnisse einstimmig<br />
entlastet.<br />
mung in Mainz<br />
Zum Thema „Materialgarantien – mehr<br />
Sicherheit durch Partnerschaft“, referierte<br />
ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich<br />
Marx und warb um Unterstützung<br />
für die neu aufgelegte Produktdatenbank<br />
des ZVDH. Marx verstand es, die Materie<br />
um die Garantiehinterlegung seitens der<br />
Industrie anschaulich darzustellen und<br />
sorgte für eine interessante Diskussion<br />
zum Abschluss der Generalversammlung.<br />
n Präsident Karl-Heinz Schneider (r.)<br />
und sein Vize André Büschkes verfolgen<br />
mit Interesse die Aussagen der ZEDACH.<br />
n „Materialgarantien hinterlegen<br />
bringt Sicherheit für alle“, Ulrich Marx,<br />
Hauptgeschäftsführer des ZVDH.<br />
n Neu in den ZEDACH Aufsichtsrat<br />
gewählt wurde Knut Brüggemann aus<br />
Liebenau (r.) für die Dachdecker-Einkauf<br />
Ost eG. Er ist ebenfalls Obermeister der<br />
Dachdecker-Innung Nienburg.<br />
Die weiteren Mitglieder:<br />
Peter Schiffl, Viernheim,<br />
Dachdecker-Einkauf Süd eG,<br />
Dirk Bollwerk, Rees,<br />
DEG Dach-Fassade-Holz eG,<br />
Manfred Feger, Kronberg,<br />
Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG,<br />
André Büschkes, Euskirchen, ZVDH,<br />
Kurt Krautscheid, Neustadt/Wied,<br />
DEG Alles für das Dach eG,<br />
Bernd Kleyer, Visbek,<br />
Dachdecker-Einkauf Nordwest eG (v.l.).<br />
Das Dach 7
News<br />
MENSCHEN<br />
n Nikolaus Engelke, Dachdeckermeister<br />
und Betriebswirt B.A. (FH) ist neuer<br />
Ausbildungsleiter am Landesbildungszentrum<br />
des Sächsischen Dachdeckerhandwerks<br />
e.V. in Bad Schlema.<br />
Engelke, 1981 in<br />
Hannover geboren,<br />
erhielt im Rahmen<br />
seines Studiums vielfältige<br />
Einblicke in<br />
unterschiedlichste<br />
Unternehmen und<br />
Funktionsbereiche, u. a. in die Bereiche<br />
Einkauf und Marketing. „Ziel<br />
eines modernen und marktgerechten<br />
Weiterbildungsangebotes muss sein,<br />
die Unternehmer, Gesellen und Auszubildenden<br />
bestmöglich auf die sich<br />
immer schneller verändernden Bedingungen<br />
der Märkte vorzubereiten.<br />
Das LBZ wird das Dachdeckerhandwerk<br />
als innovativer Partner bei den<br />
künftig zu bewältigenden Herausforderungen<br />
zuverlässig unterstützen“,<br />
sagt der neue Mann.<br />
n Jochen angerstein aus Königslutter<br />
übernahm während der Delegiertentagung<br />
Hameln jetzt offiziell die Position<br />
des Landesinnungsmeisters des<br />
Landesverbandes<br />
Niedersachsen-Bremen.<br />
Der Dachdecker,Diplom-Ingenieur<br />
und studierte<br />
Betriebswirt hat sich<br />
bereits seit mehreren<br />
Monaten an der Seite<br />
seines Vorgängers<br />
Traugott Grundmann in die Materie<br />
eingearbeitet. „Ich möchte neue<br />
Mitglieder für die Innung gewinnen<br />
und um junge Menschen kämpfen,<br />
dass sie Handwerker werden“, sagt<br />
Angerstein und appelliert gleichzeitig<br />
an die Ausbildungsbereitschaft der<br />
Betriebe.<br />
8 Das Dach<br />
150 Jahre Genossenschaftsverband<br />
Belächelt, aber nachhaltig und sicher<br />
„Genossenschaften tragen direkt zur Verbesserung des Lebensstandards in der Welt bei.<br />
Sie erinnern daran, dass es möglich ist, gleichzeitig wirtschaftlich profitabel zu sein<br />
und soziale Verantwortung zu tragen“, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Und<br />
welch schöner Zufall, genau im Jahr des 150-jährigen Bestehens des Deutschen Genossenschaftsverbandes<br />
erhält der Genossenschaftsgedanke mit dem „Internationalen<br />
Jahr der Genossenschaften“ weltweit die verdiente Anerkennung. Wird hiermit doch<br />
klar die Bedeutung der Genossenschaften und ihre Rolle für die wirtschaftliche und<br />
soziale Entwicklung vieler Länder hervorgehoben. Weltweit gehören über 800 Millionen<br />
Mitglieder einer Genossenschaft an. In Deutschland sind es über 20 Millionen in<br />
den rd. 8.000 Genossenschaften. Und wer in konjunkturell gutem Klima schon beste<br />
Erfolge erzielt, vermag auch in Krisenzeiten Sicherheit zu gewährleisten. So hat das<br />
Erfolgsmodell Genossenschaft nachhaltiges<br />
und zukunftsfähiges Wirtschaften<br />
EIN GEWINN FÜR<br />
unter anderem in der Finanzkrise gezeigt.<br />
UNSERE GEMEINSCHAFT<br />
Auch wenn manche über ihre Bodenständigkeit<br />
lächeln, die sie von allzu riskanten<br />
Geschäftsgebaren abhält, gehört das vielleicht<br />
gerade zu den besten Eigenschaften<br />
genossenschaftlichen Handelns.<br />
Mit Mit 20 20 Millionen Millionen Mitgliedern Mitgliedern und und mehr mehr als als 800.000 800.000 Mitarbeitern Mitarbeitern<br />
in über über 7.500 7.500 Genossenschaften Genossenschaften sind sind wir wir eine eine treibende treibende Kraft Kraft<br />
für Wirtschaft Wirtschaft und und Gesellschaft Gesellschaft in in Deutschland. Deutschland. Gemeinsam<br />
Gemeinsam<br />
übernehmen übernehmen wir wir Verantwortung Verantwortung – – und und deshalb deshalb sind sind wir wir ein ein<br />
Gewinn Gewinn für unsere unsere Gemeinschaft.<br />
Gemeinschaft.<br />
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WORTUNG<br />
REGIONAL<br />
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Gut beraten<br />
„Solidarität, Sicherheit, Verwurzelung<br />
in der Region – das heißt Genossenschaft.<br />
In den Krisenjahren 2008 und<br />
2009 waren es die Genossenschaftsbanken,<br />
die unseren Mittelstand vor<br />
einer Kreditklemme bewahrt haben.“<br />
David McAllister, Ministerpräsident des<br />
Landes Niedersachsen.<br />
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ZEDach Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge<br />
Die Schraube muss ins holz<br />
Die ZEDACH Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge tagte bei GOEKE Intermedia in<br />
Emsdetten. Auf dem Programm standen die Besichtigung der hochmodernen, vollautomatischen<br />
Logistik des Lieferanten für Werkzeugakkus der Eigenmarke XCell.<br />
Für eine besondere Überraschung<br />
sorgte ein stattlicher Zimmermann,<br />
der in voller Kluft am Holzblock die<br />
Leistungskraft der XCell Werkzeugakkus<br />
präsentierte. Äußerst angetan von<br />
der Leistung trieben die Besucher mit<br />
dem Fachmann um die Wette Schrauben<br />
ins Holz. Der Zimmermann ist<br />
gleichzeitig das "Model" auf dem Plakat<br />
der aktuellen ZEDACH-Aktion.
Nr. 1 bei Germany’s Power People<br />
Miss handwerk bei ZEDach<br />
Die ZEDACH Fachgruppe Photovoltaik und Solar tagte auf Einladung der<br />
Firma SCHLETTER im oberbayrischen Haag. Als Hersteller innovativer<br />
Leichtmetall-Erzeugnisse entwickelt und produziert SCHLETTER modernste<br />
Solar-Montagesysteme und fortschrittliche Produkte aus Aluminium<br />
und Edelstahl. Hans Urban, stellv. Geschäftsführer von SCHLETTER,<br />
stellte das Unternehmen vor und wies dabei auf die Historie, die Internationalität<br />
und die Zukunftsstrategie hin. Dazu gehöre u.a. die Elektromobilität.<br />
Zu den Themen Statik, Lastnormen und Bestandsprüfungen sowie<br />
„Photovoltaik im Sinne der Bauordnung“, referierte Dr. Zapfe. Aerodynamisch<br />
optimierte Systeme wie das Produkt-Programm der Serie „AluGrid“<br />
fanden starke Aufmerksamkeit durch ihre besondere wirtschaftliche<br />
Darstellungsmöglichkeit und die Montagegeschwindigkeit. Eine Werksbesichtigung<br />
und ein gemütliches Abendprogramm rundeten den Tag ab.<br />
20 Prozent Zuwachs<br />
Zahl der Genossenschaften steigt<br />
Die Bedeutung der genossenschaftlichen Kooperation für die mittelständische Wirtschaft<br />
nimmt weiter zu. Lt. DGRV ist die Anzahl der gewerblichen Genossenschaften<br />
2011 von 1.622 auf 1.928 gestiegen. Ein großer Schwerpunkt der Neugründungen<br />
liegt im Bereich der Energie und im Nahrungsmittelbereich. Dr. Günther Schulte,<br />
Mitglied der Hauptgeschäftsführung im MITTELSTANDSVERBUND: „Die aktuellen<br />
Zahlen belegen die stetig wachsende Rolle der Kooperation für einen erfolgreichen<br />
Mittelstand. In einer Zeit, in der die Märkte durch einen verschärften Wettbewerb<br />
und einen ausgeprägten Konzentrationsprozess gekennzeichnet sind, wird die Genossenschaft<br />
zur elementaren Kraftquelle des gewerblichen Mittelstandes.“ Der genossenschaftliche<br />
Verbund ist die mit Abstand mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation<br />
in Deutschland. Derzeit sind im DGRV 18,4 Millionen Genossenschaftsmitglieder<br />
und 5.654 genossenschaftliche Unternehmen organisiert. Auch die Umsetzung der<br />
Energiewende vollzieht sich hauptsächlich durch regionale Kooperationen in Form<br />
von Energiegenossenschaften.<br />
Auf der DACH+HOLZ zeigte sie sich bereits am Messestand der ZEDACH-Gruppe. Klar,<br />
Dachdeckerin Nina Franke sammelte Stimmen für ihre Wahl zur Miss Handwerk 2012.<br />
Der ZEDACH-Besuch hatte sich gelohnt, meinten auch ihre Kollegen vom Dachdeckerbetrieb<br />
Gördes aus dem westfälischen Hattingen, der den Wettbewerb seiner Mitarbeiterin<br />
mit einer eigenen Marketingkampagne begleitete. Es wurde für sie gevotet und<br />
kurze Zeit später, auf der Handwerksmesse in München, fiel die Entscheidung zu ihren<br />
Gunsten. Das Handwerksblatt bat um Bewerbungen für den Kalender „Germany’s Power<br />
People“. Nina schaffte es bis zum Fotoshooting in den Kalender und dann unter die<br />
letzten 6 zur Wahl der Miss Handwerk. Herzlichen Glückwunsch auch dem Mitgliedsbetrieb<br />
der DEG Dach-Fassade-Holz, Hamm, mit der Niederlassung Bochum.<br />
ZEDach Fachgruppe PV/Solar<br />
Treffen bei SchLETTER in Oberbayern<br />
n Miss Handwerk, Nina Franke aus Hattingen.<br />
n Die Zukunft im Griff hat die ZEDACH, wie hier mit ihrer<br />
Fachgruppe Photovoltaik und Solar.<br />
Das Dach 9
News<br />
Buchtipp<br />
Solaranlagen an<br />
Dach und Fassade<br />
Der Autor, Dipl. Ing. Heinz Effelsberg,<br />
informiert über die verschiedenen Anlagenkomponenten<br />
und ihre Funktionen.<br />
Die Neuerscheinung bietet Dachdeckerbetrieben<br />
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10 Das Dach<br />
HÖPKEN<br />
Was bringt das Jahr 2012?<br />
Die Lage im Dachdeckerhandwerk<br />
Im I. Quartal 2012 hat sich die Stimmung unter den Betriebsinhabern im Vergleich<br />
zum Vorjahr nur unmerklich verschlechtert: 76,5 % sind mit der Geschäftslage zufrieden<br />
oder bezeichnen sie als gut oder sehr gut.<br />
I Die auslastung<br />
Ähnlich verhält es sich mit den vermeldeten Zahlen zur betrieblichen Auslastung:<br />
Bei der Personalauslastung konnte mit 77,7 % der Wert des Vorjahres (80,6 %) nicht<br />
erreicht werden, bei der Geräteauslastung wurde mit 59,7 % im Vergleich zum Vorjahr<br />
(62,5 %) ebenfalls ein geringerer Grad registriert.<br />
I Die aussichten<br />
Bei der Frage nach den Geschäftsaussichten für den weiteren Verlauf des Jahres<br />
2012 wurde eine Durchschnittsnote von 2,4 angegeben. Dies ist derselbe Wert wie<br />
im Frühjahr 2011; im Jahr 2010 wurde bei der entsprechenden Quartalsumfrage ein<br />
Notenschnitt von 2,7 erreicht.<br />
I Die Preispolitik<br />
Die Unternehmen sehen aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität weiterhin wenig<br />
Spielraum für Preissteigerungen gegenüber den Kunden. Zum Vergleich: 84,9 %<br />
der Betriebe haben im vergangenen halben Jahr steigende Einkaufspreise festgestellt,<br />
gerade einmal 32,4 % jedoch gestiegene Verkaufspreise durchsetzen können. Die<br />
Stundenverrechnungssätze stiegen binnen eines Jahres um 1,9 %.<br />
Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz gegründet<br />
Eine Stimme für den Brandschutz<br />
Mehrere Brandschutz-Verbände gründeten gemeinsam das Deutsche Institut für vorbeugenden<br />
Brandschutz e.V. (DIvB). Das Institut wird die verbandsübergreifenden<br />
Themen koordinieren und die Interessen der Brandschutzbranche gegenüber Politik,<br />
Behörden und anderen Gruppen vertreten. Zu den Gründungsmitgliedern gehört<br />
auch die Deutsche Rockwool GmbH. Die übergreifenden Zielsetzungen des vorbeugenden<br />
Brandschutzes – baulich, anlagentechnisch und organisatorisch – stehen im<br />
Mittelpunkt. Das DIvB sucht dazu auch die Zusammenarbeit mit allen Organisationen,<br />
die im deutschen Brandschutz aktiv sind. @ www.divb.org
Meisterschaft im Dachdecker- und Klempnerhandwerk<br />
99 Meisterbriefe überreicht<br />
99 Meisterbriefe wurden in einer großen Meisterfeier am Bundesbildungszentrum<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks (BBZ) in Mayen<br />
überreicht. Davon 87 Meisterbriefe im Dachdeckerhandwerk und 12<br />
im Klempnerhandwerk. In über 1.800 Stunden hatten sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Dachdeckermeisterstudiums in der<br />
Kombination von Meistervorbereitung und Fachschulstudium seit August<br />
2011 auf die Prüfung vorbereitet. 87 % der aus ganz Deutschland<br />
und Österreich kommenden Teilnehmer, darunter zwei Frauen, haben<br />
es dann geschafft. Vor großem Publikum in der voll besetzen Aula des<br />
BBZ wurden Meisterinnen und Meister geehrt.<br />
�<br />
�<br />
Das DACH auf dem richtigen Weg<br />
Die Macher der Handwerkskampagne, die Agentur Scholz &<br />
Friends, ruft die Handwerker auf, ihre „Lebensgeschichten“ zu<br />
erzählen. Sie suchen außergewöhnliche Persönlichkeiten und<br />
Werdegänge. Na, da liegt die ZEDACH-Zeitschrift „Das DACH“ ja<br />
genau richtig, da Menschen und ihre Themen hier seit Jahren im<br />
Fokus stehen.<br />
Neuer Werbefilm<br />
Der neue TV-Spot der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ rückt die<br />
Handwerker und die vielfältigen Facetten und Ergebnisse handwerklicherSchaffenskraft<br />
in den Mittelpunkt.<br />
Mit dem zweiten Kampagnenspot<br />
setzt die<br />
Imagekampagne des<br />
Handwerks die Kommunikationslinie<br />
der vergangenen<br />
zwei Jahre<br />
fort, in der bereits die<br />
Größe und Vielseitigkeit des Wirtschaftsbereiches im Vordergrund<br />
standen. Er ist auch unter www.handwerk.de im Internet abrufbar.<br />
n Knapp 100 neue Meisterinnen und Meister im Dachdecker-<br />
und Klempnerhandwerk freuen sich über ihren Erfolg.<br />
aktionDach<br />
Gerüstplanen-aktion<br />
geht weiter<br />
Das Dachdeckerhandwerk ist Garant für nachhaltiges<br />
Bauen und Modernisieren auf hohem Niveau. Dachdecker<br />
sind die Experten für die Wärmedämmung, die<br />
Gestaltung von Fassaden, die Erstellung von Dachstühlen<br />
sowie die Montage von Solaranlagen. „Oben ohne<br />
macht nur Spaß, bis es anfängt zu regnen“, so das Motto<br />
des Großbanners, das sofort die Aufmerksamkeit der<br />
Betrachter auf sich zieht und insbesondere auch junge<br />
Menschen ansprechen soll. Die AktionDACH, als Gemeinschaftswerbeaktion<br />
von Handwerk, Industrie und<br />
Handel stellt die Gerüstplanen und weitere Aktionsmittel<br />
allen Innungsbetrieben weiterhin kostenfrei zur<br />
Verfügung. Der kostenlose Versand erfolgt wie gewohnt<br />
über die D+W-Service GmbH des ZVDH. Anfordern unter:<br />
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zvdh@dachdecker.de, Stichwort „Gerüstbanner“.<br />
Das Dach 11
Titelthema: <strong>Betriebsübergabe</strong><br />
n Im partnerschaftlichen Dialog über die strategische Ausrichtung: Sohn Mathias Koch und Vater Klaus Koch.<br />
12 Das Dach<br />
Erfahrung kann man nic<br />
Rund 22.000 mittelständische Unternehmen mit rund 287.000 Beschäftigten suchen jedes Jahr<br />
einen Nachfolger. Der Übergabeprozess braucht viel Zeit und oftmals die Hilfe eines Beraters.<br />
Gerade auch dann, wenn die Kinder übernehmen.
Mit Anfang 50 sind viele Dachdecker auf dem Zenit der<br />
eigenen Schaffenskraft. Sie haben sich etwas aufgebaut,<br />
verfügen über volle Auftragsbücher und freuen sich über<br />
ihren Erfolg. Da denkt kaum einer gerne daran, dass dieses alles<br />
unwiderruflich ein Ende haben wird und oftmals schneller, als<br />
es dem Einzelnen lieb ist. Bei rund einem Viertel der mittelständischen<br />
Unternehmen steht das Nachfolgethema plötzlich und<br />
unerwartet vor der Tür, eben weil der Chef schwer erkrankt oder<br />
stirbt. Diese Zahl stammt vom Institut für Mittelstandsforschung<br />
Bonn (IfM) und sie hat weitreichende volkswirtschaftliche Folgen.<br />
Denn jedes Jahr müssen etwa 6.000 Unternehmen mit<br />
34.000 Mitarbeitern dichtmachen, weil sich niemand findet,<br />
der den Laden weiterführt. Es macht also Sinn, frühzeitig an<br />
den Erstfall zu denken. Auch und gerade aus ganz persönlichen<br />
Gründen. Einen Nachfolger finden heißt für viele<br />
Dachdecker, die eigene Rente zu sichern. Und es<br />
heißt, dass das eigene Lebenswerk eine Fortsetzung<br />
findet, dass weitergeführt wird, was man<br />
mit viel Energie aufgebaut und womöglich über<br />
so manche Krise hinweggeführt hat.<br />
I Mit Nachfolge früh genug beschäftigen<br />
Das Thema Nachfolge verdrängen oder vertagen<br />
hilft auf keinen Fall. „Da kann man gar nicht früh<br />
genug mit anfangen. Bei uns ist das ein Prozess<br />
über zehn Jahre.“ Klaus Koch ist einer, der die<br />
Übergabe schon vor Jahren auf den Weg gebracht<br />
hat, ganz ohne Not und Zeitdruck. Der 53-Jährige<br />
hat seine beiden Söhne als Gesellschafter der<br />
Koch Gruppe mit Hauptsitz in Wirges im Westerwald<br />
mit ins Boot geholt und beide verantworten<br />
Bereiche in Eigenregie. Sohn Thorsten leitet<br />
bereits den Gesamteinkauf der Gruppe mit 360<br />
Mitarbeitern, zu der acht Unternehmen gehören.<br />
Sohn Mathias ist für Abläufe und Ergebnis des Betriebs in Wirges<br />
verantwortlich. Und Eigenregie heißt für Klaus Koch, dass<br />
er sich da nicht als Besserwisser einmischt. „Unseren Betrieb<br />
gibt es in vierter Generation und schon mein Vater hat mir früh<br />
ht vererben<br />
Freiheiten gelassen.“ Das macht Koch jetzt genauso, weil die<br />
Nachfolgeregelung in seinen Augen eben keine Einbahnstraße<br />
ist, sondern gemeinsame Spielregeln braucht. „Es geht nur ohne<br />
Zwang, Druck ist tödlich“, sagt Koch.<br />
Wie die Übergabe Schritt für Schritt abläuft, klären die Drei<br />
intern, ohne externe Beratung. Allein bei der Umsetzung<br />
kommen Steuerberater und Juristen ins Spiel, um das Ganze<br />
sauber zusammenzubringen. Läuft also alles glatt? „Nein, es<br />
gibt auch bei uns Zoff, ist doch klar. Aber wir sind auf einem<br />
guten Weg“, sagt Koch. Zwei Dinge seien dafür entscheidend.<br />
Erstens geht es nicht um Vater und Sohn, sondern um rein<br />
betriebswirtschaftliche Dinge. Deshalb ist das kein Thema<br />
beim Abendbrot, das Private soll geschützt bleiben. Zweitens<br />
trifft sich Koch mit seinen Söhnen jeden Montagmorgen für<br />
ein, zwei Stunden. Der Termin besitzt höchste Priorität und<br />
wird so gut wie nie verschoben. Hier blicken die drei Chefs<br />
auf die vergangene Woche zurück und planen die beginnende.<br />
Und es kommt alles auf den Tisch, was den Dreien wichtig<br />
ist in Sachen Geschäft, auch Kritik. Jedes Thema kann hier<br />
angesprochen werden und so entsteht Vertrauen, dass die<br />
Unternehmensführung und damit auch die Übergabe ein gemeinsames<br />
Projekt auf Augenhöhe ist.<br />
I Nachfolger muss gut mit der Lösung leben können<br />
Klar ist die Koch Gruppe ein großes Unternehmen und die Verantwortlichkeiten<br />
können gut verteilt werden. Doch auch in<br />
Wirges würde es richtig Stress geben, wenn der Senior meinte,<br />
er könne die Regeln der Nachfolge alleine bestimmen. Söhne<br />
sind erwachsene Menschen und haben ihre eigenen Vorstellungen,<br />
wie ein Betrieb zu führen ist. Da kommen dann ganz<br />
schnell doch wieder die familiären Emotionen ins Spiel, wenn<br />
der Vater darüber hinweggeht. Klar hat er oftmals den Betrieb<br />
aufgebaut und natürlich hält er seine Art ihn zu leiten für die<br />
richtige. Und den Wert des Unternehmens sieht er gerne optimistisch:<br />
keine Schulden mehr, vielleicht sogar Betriebsgelände<br />
in Eigentum, viele tolle Kunden. Da braucht sich der Junior<br />
doch nur noch ins gemachte Nest zu setzen. Das ist sicher auch<br />
richtig und doch immer nur eine Seite der Wahrheit. Denn der<br />
Junior kann rechnen und weiß, dass die Margen heute eben<br />
geringer sind als vor 20 Jahren. Und er will nicht nur für die<br />
Rente des Vaters arbeiten, sondern auch selbst ein dem Risiko<br />
Das Dach 13
Titelthema: <strong>Betriebsübergabe</strong><br />
angemessenes Unternehmergehalt verdienen. „Also braucht<br />
es bei der Übergabe eine Lösung, mit der der Nachfolger gut<br />
leben kann“, bringt es Dachdeckermeister Siegfried Klohs aus<br />
Loose in Schleswig-Holstein auf den Punkt.<br />
Der 59-Jährige hat den 18-Mann-Betrieb bereits an seinen<br />
Sohn Bastian übergeben. Er weiß nicht nur aus eigener Erfahrung<br />
wovon er spricht, sondern hat auch schon einen gewissen<br />
Abstand zum Geschehen. „Wir haben uns vier Jahre Zeit genommen<br />
und einen Berater ins Boot geholt. In der Rückschau<br />
kann ich sagen, dass es genau richtig so war.“ Nerven hat ihn<br />
der Übergabeprozess dennoch reichlich gekostet, von Anfang<br />
an. Denn heute<br />
wollen immer weniger<br />
Kinder den<br />
elterlichen Betrieb<br />
übernehmen. Das<br />
Institut der deutschen<br />
Wirtschaft<br />
Übergabe der Firma an ein Nichtfamilienmitglied<br />
– und sei es nur<br />
vorübergehend.<br />
Trotz der Vielzahl der Fälle gibt<br />
n Hat den es Betrieb für den bereits Unternehmensübergang<br />
an Sohn Bastian übergeben:<br />
Siegfried Klohs.<br />
kein Standardprozedere. Allein erbschaftssteuerrechtliche<br />
Fragen<br />
Köln (IW) hat recherchiert, dass nur 44<br />
schlie ßen manchmal das Übersprin-<br />
Prozent der Eigner ihre Unternehmen<br />
gen einer Generation aus. So wer-<br />
an Kinder, Enkel oder Neffen übertragen,<br />
den Übertragungen an Neffen und<br />
Tendenz weiter fallend. Entweder fehlt<br />
Nichten inzwischen weit höher be-<br />
diesen die Eignung oder sie haben andesteuert<br />
als früher – dies war bislang<br />
re berufliche Ziele. Auch Bastian Klohs<br />
ein üblicher Weg, das Unternehmen<br />
hatte eigene Vorstellungen. Er machte<br />
in der Familie zu halten, wenn kein<br />
eine Lehre als Kaufmann, dann eine als<br />
eigenes Kind existierte. Das Geld,<br />
Zimmerer<br />
das<br />
und<br />
ans Finanzamt<br />
dann doch<br />
fließt,<br />
noch<br />
fehlt dann<br />
eine<br />
als Dachdecker.<br />
in der Firma<br />
Also<br />
und<br />
alles<br />
gefährdet<br />
klar<br />
die<br />
mit<br />
Wei-<br />
der<br />
Nachfolge:<br />
terführung<br />
weit gefehlt.<br />
des Unternehmens.<br />
Der Junior ging<br />
nach der Lehre Unterstützung für ein bei Jahr der nach kompleNeuseeland.xen Für Übergabeplanung den Senior brach leistet eine Welt die<br />
zusammen. Nachfolgeberatung „Der kommt nie der wieder, Industrie- habe<br />
ich gedacht.“ und Handelskammern Aus persönlichen (IHKs). Grün- Zu<br />
den kam den Bastian Angeboten Klohs zählen aber Nachfolge- doch sehr<br />
schnell tage zurück mit und grundlegenden wollte den Informa- Betrieb<br />
übernehmen. tionen, Seminare und direkte Beratungsgespräche.<br />
Auch eine Über-<br />
I Externer gabe-/Übernahmebörse Berater hilft gehört<br />
über Fallstricke zum Repertoire hinweg der IHKs.<br />
Trotzdem Das brauchte Interesse es für schon diese eines Offerten externen<br />
Unternehmensberaters, ist groß. Im Jahr 2007 ließen um eine sich<br />
gute Lösung 23.000 für Teilnehmer Vater und – ältere Sohn Unter- zu finden.<br />
Nicht nehmenseigner weil die beiden und junge persönlich Übernah-<br />
Probleme meinteressenten miteinander haben, – entsprechend ganz im<br />
beraten. Dabei suchten 4.500 Senioren<br />
– meist aus dem Handel oder<br />
14 Das der Dach Industrie – direkt einen Nachfolger.<br />
In jedem vierten Fall konnte<br />
Gegenteil. Einfach aus dem schlichten Grund, dass sie verständlicherweise<br />
ganz unterschiedliche Vorstellungen von der<br />
Zukunft des Betriebes hatten. Übergabe heißt eben in den allermeisten<br />
Fällen nicht, dass der eine den Stuhl räumt und der<br />
andere sich einfach drauf setzt. Und auch bei den Pensionszusagen,<br />
der Rentenhöhe, schreibt der Vater nicht einfach eine<br />
Zahl auf und der Sohn nickt sie brav ab. Nachfolge bedeutet<br />
Reibung, Konflikt, Kompromisse und das sich Einlassen auf die<br />
Sichtweise des anderen, auch wenn es schwer fällt. „Ich kann<br />
nur anraten, sich dafür einen externen Unternehmensberater<br />
ins Boot zu holen. Wenn der neutral ist, das Vertrauen von<br />
Vater und Sohn genießt und Klartext reden kann, ist er genau<br />
der Richtige“, berichtet Klohs. Er empfiehlt die Handwerkskammern<br />
und Innungen als erste Ansprechpartner, die dann<br />
Profis vermitteln können. „Ganz wichtig: Wenn man nach<br />
zwei, drei Terminen merkt, es passt nicht mit diesem Berater,<br />
dann sollte man den Mut haben und die Beratung beenden“,<br />
erläutert Klohs. Der Erste ist nicht immer der Beste.<br />
Seite 7 / Nr. 25 18. Juni 2009<br />
Unternehmensnachfolge:<br />
Nur selten reibungslos<br />
So viel Prozent der älteren Unternehmer, die ihre Firmen<br />
übertragen wollen, ...<br />
haben sich nicht rechtzeitig<br />
auf den Unternehmensüber-<br />
50<br />
gang vorbereitet<br />
können den verlangten<br />
Kaufpreis nicht erzielen<br />
können emotional nicht<br />
<strong>loslassen</strong><br />
finden keinen passenden<br />
Nachfolger<br />
sehen die Erbschaftssteuerbelastung<br />
als Problem<br />
brauchen Zeit zur Aufstockung<br />
der Altersvorsorge<br />
27<br />
27<br />
So viel Prozent der potenziellen Nachfolger ...<br />
haben Finanzierungsschwierigkeiten<br />
finden kein passendes<br />
Unternehmen<br />
haben die Anforderungen<br />
unterschätzt<br />
haben eine unzureichende<br />
Qualifikation<br />
fürchten die Erbschaftssteuerbelastung<br />
Viele Handelsunternehmen übergabereif<br />
So viel Prozent der älteren Unternehmer, die ihre Firmen<br />
übertragen wollen, kommen aus dieser Branche<br />
3 5<br />
Sonstige Branchen 5<br />
21<br />
25<br />
36<br />
39<br />
39<br />
44<br />
43<br />
56<br />
© 25/2009 Deutscher Instituts-Verlag<br />
Heute macht Siegfried Klohs<br />
an seine Alterssicherung denken.<br />
noch die Baustellenkon-<br />
Der junge Entrepreneur auf Untertrolle<br />
– auf Wunsch seines<br />
nehmenssuche kann jedoch den<br />
Sohnes. Die beiden disku-<br />
tatsächlichen Ertragswert schwer<br />
tieren natürlich auch über<br />
abschätzen und trägt dazu noch die<br />
fachliche Dinge und die Stra-<br />
Risiken, ob der Kundenstamm getegie.<br />
„Aber nach der Überhalten<br />
werden kann, verborgene<br />
gabe muss klar sein, dass der<br />
Belastungen auftreten oder sich<br />
Junior das letzte Wort hat“,<br />
ganz einfach die Konjunktur<br />
erzählt Klohs. „Erfahrungen<br />
schlechter entwickelt.<br />
kann man nicht vererben.<br />
Übernahmeinteressenten. Tat-<br />
Die muss jeder selbst masächlich<br />
haben 56 Prozent der von<br />
chen.“ Das heißt, dass Klohs<br />
den IHKs beratenen Übernahme-<br />
sich raus hält, wenn er im<br />
kandidaten Schwierigkeiten, die<br />
Betrieb ist. „Bloß nicht da-<br />
Mittel für den Kauf des Betriebs<br />
zwischen stellen und Mund<br />
aufzubringen. Der Preis ist insbesondere<br />
zu. Zum<br />
in<br />
Schreien<br />
der Industrie<br />
kann<br />
eine<br />
man<br />
große<br />
Hürde,<br />
in den<br />
da<br />
Wald<br />
es sich<br />
gehen.“<br />
hier oft<br />
Mit<br />
um<br />
trogrößereckenem<br />
Firmen Humor handelt erklärt und dort Klohs, teure<br />
Maschinen wie die Dinge zu übernehmen sind. Auch sind.<br />
wenn Darüber es manchmal hinaus gibt schwer es weitere<br />
zahlreiche zu ertragen Hemmnisse ist, den Betrieb für die<br />
Übergabe führt jetzt des der Staffelholzes: Sohn. Vier<br />
von zehn Kandidaten finden einfach<br />
In den nicht nächsten das passende Teilen Unterneh- der<br />
men. Serie Mehr erfahren als ein Sie, Drittel was der es Unternehmer<br />
bei Übergaben in spe räumte an externe nach der<br />
Beratung Nachfolger ein, zu die beachten Anforderungen gilt,<br />
an was die Berater Führung genau einer Firma tun, schlicht wel-<br />
unterschätzt che Fördermöglichkeiten zu haben. er<br />
gibt Außerdem und was sprechen es in Sachen eine hohe<br />
Steuerbelastung, Erbschaftssteuer international zu beachvergleichsweiseten<br />
gilt. geringe Gewinnmargen<br />
sowie die vielen gesetzlichen<br />
Regulierungen gegen die Übernahme<br />
eines Unternehmens.<br />
Mit der Reform der Erbschafts-<br />
Text und Fotos: Köstergarten
Kommentar<br />
Und wie geht´s weiter…?<br />
Auf unterschiedlichsten Ebenen wird die Entwicklung unserer<br />
Gesellschaft mit Schlagworten wie Erbengeneration und<br />
demografischer Wandel diskutiert. Das bedeutet Veränderung.<br />
Unternehmensnachfolge heißt ebenfalls Veränderung.<br />
Optimalerweise wird die sie dabei als Verbesserungsprozess<br />
erkannt und genutzt. Die Praxis zeichnet vielfach ein anderes<br />
Bild. Der Unternehmer blickt mit Stolz auf sein Schaffenswerk.<br />
Der probate Nachfolger wagt „mit seinen kleinen<br />
Kindern an der Hand“ einen Blick in die Zukunft. So unterschiedlich<br />
diese beiden Blickrichtungen auch sind, bilden Sie<br />
doch das Fundament für das gemeinsame weitere Handeln.<br />
Aus Sicht des Unternehmers ist sein Lebenswerk ein voller<br />
Erfolg. Die Autos sind bestens in Schuss, die Werkzeuge und<br />
Maschinen ebenfalls. Im Büro hatte man bereits vor 13 Jahren<br />
die optimalen Abläufe eingeführt. Fazit: Der Betrieb ist<br />
bestens aufgestellt und der Nachfolger kann sich glücklich<br />
schätzen, dass er den Betrieb übernehmen darf.<br />
Der junge Dachdeckermeister steht vor einer riesigen Aufgabe.<br />
Eigenes Kapital hat er durch den Verkauf seines Motorrads<br />
beschafft und die Rückzahlung des BaFöG-Darlehens für die<br />
ZertifiZierter<br />
Logistikmanager aDV<br />
gestalten sie ihre Logistik noch effizienter!<br />
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Material- und Informationsflusses<br />
� Lösungsorientierte Auseinandersetzung mit logistischen<br />
Herausforderungen<br />
� Optimierung Ihrer Logistikprozesse<br />
Programmstart: 12. September 2012<br />
n Dipl.-Ing. DDM Jan Juraschek,<br />
Hauptgeschäftsführer Landesinnungsverband<br />
des Dachdeckerhandwerks<br />
Schleswig-Holstein, Kiel.<br />
Meisterausbildung schreitet voran.<br />
Fazit: Kann ich mir eine Betriebsübernahme<br />
überhaupt leisten oder<br />
starte ich besser allein mit einem<br />
gebrauchten Transporter? Diese<br />
oder ähnliche Situationen erleben<br />
wir alljährlich mit dem Abschluss<br />
der Meisterprüfungen. Die Kunst bei der Unternehmensnachfolge<br />
ist es also, die beiden Blickrichtungen in Einklang<br />
zu bringen. Dabei muss der bisherige Unternehmer erkennen,<br />
dass sich nicht nur die Zeiten ändern, sondern auch<br />
das geschäftliche Umfeld für Handwerksbetriebe. Drastisch<br />
wird deutlich, dass die Vorstellungen über den Wert eines<br />
Betriebes oder eines Kundenstamms häufig viel zu hoch<br />
sind. Für junge Unternehmer muss die Bezahlbarkeit ihres<br />
Wunsches nach Selbständigkeit im Vordergrund stehen.<br />
Es gilt also, sich an seinen eigenen Einstieg zu erinnern und<br />
die Vorgaben der neuen Zeit zu berücksichtigen. Der Übergeber<br />
besetzt die Führungsrolle in diesem Prozess, tut jedoch<br />
gut daran, sie nicht wie gewohnt hierarchisch auszuüben.<br />
ZertifiZierter<br />
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www.verbundgruppenakademie.de.<br />
ADV | Simon Birbacher | T:02602 14-263 | E-Mail: simon.birbacher@verbundgruppenakademie.de
Betrieb: Social Media<br />
„<br />
Die Jugend fährt einfach darauf ab“, so die Einschätzung von<br />
Landesgeschäftsführer Rüdiger Thaler. Über Facebook konnten<br />
die Berliner Dachdecker schon einige Auszubildende<br />
für sich verbuchen, die sie sonst womöglich gar nicht erreicht<br />
hätten. Für Rüdiger Thaler auch ein Verdienst von Dachdecker.<br />
com, die die Berliner Facebook-Seite betreuen. Und sie sorgen<br />
auch dafür, dass Facebook werblich genutzt wird und mit dem<br />
Berliner Auftritt gezielt Jugendliche angesprochen werden, die<br />
über die gesammelten Facebook-Daten selektiert werden können.<br />
Einen weiteren Schub für den Berliner Facebook-Auftritt gab es<br />
mit kurzen Funkspots im angesagten Privatsender KISS FM. Hier<br />
wurde speziell auf die Seite hingewiesen.<br />
n Rüdiger Thaler: Seitenbetreuung<br />
sicherstellen.<br />
16 Das Dach<br />
„Schnelle Reaktion ist das<br />
A und O von Facebook als<br />
schnelles Medium“. Deshalb<br />
rät Thaler seinen Mitgliedsbetrieben<br />
auch nicht<br />
pauschal zum Facebook-<br />
Auftritt. Die permanente<br />
Betreuung muss gesichert<br />
sein, ist seine Meinung.<br />
Eine „Nebenher-Betreuung“<br />
geht nicht.<br />
2011 „auf den Facebook-<br />
Zug aufgesprungen“ ist<br />
auch der Landesinnungsverband<br />
Bayern. Dazu<br />
Thorsten Meyerhöfer, kaufmännischer Leiter des Verbandes,<br />
der die Facebook-Seite gemeinsam mit dem<br />
PR-Mann des Verbandes, Harald Friedrich,<br />
administriert: „Für unsere Facebook-Seite<br />
Firstl Bayerisches Dachdeckerhandwerk<br />
haben wir viel Lob und positive Rückmeldungen<br />
geerntet. Wir haben den Fokus bewusst<br />
auf Nachwuchsarbeit gelegt, da im<br />
Bereich der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
der Schwerpunkt der Facebook-<br />
Nutzer zu finden ist. Allerdings hat sich das<br />
etwas nach oben verschoben, sodass wir<br />
mittlerweile eine relativ breit aufgestellte<br />
Altersmischung unserer Gefällt mir-Klicker<br />
haben, 50 % unter 35 Jahre und 5 % über<br />
35 Jahre.“<br />
Meyerhöfer weist aber auch auf den Zeitaufwand<br />
hin. „Was leicht zu unterschätzen ist,<br />
ist meiner Meinung nach der kontinuierliche Pflegeaufwand,<br />
der betrieben werden muss. Wichtig ist auch, dass wir nicht<br />
zu institutionell denken und dem freien Gedankenaustausch,<br />
der freien Diskussion den nötigen Raum geben.<br />
n Für Thorsten Meyerhöfer ist Facebook<br />
ein ideales Medium für die Nachwuchswerbung.<br />
Facebook: Wir<br />
Auch das Dachdeckerhandwerk hat Social Media als ideale<br />
Bereich der Nachwuchswerbung – für sich entdeckt. Zu den<br />
Landesinnung Berlin.<br />
Mit Facebook haben wir zudem die einzigartige<br />
Chance zu einem ständigen<br />
Begleiter unserer Gefällt mir-Nutzer zu<br />
werden.“ Auf die Frage nach den Zukunftsperspektiven<br />
der sozialen Netzwerke<br />
angesprochen, meint Thorsten<br />
Meyerhöfer: „Ich bin davon überzeugt,<br />
dass diese Art der Kommunikation unsere<br />
bisherigen Kommunikationswege<br />
ergänzen wird und unsere bisherigen<br />
Kommunikationsgewohnheiten stark<br />
verändern wird.“<br />
Der Dachdecker-Innungsbetrieb von<br />
Olaf Grau in Erkrath ist überzeugter Facebook-Nutzer.<br />
Und über diese „Schiene“ kommen<br />
sogar Aufträge ins Haus:<br />
„Das reale Leben selbst, Beziehungen zwischen<br />
Menschen, Sehnsucht nach Nähe,<br />
Freundschaften unter Gleichgesinnten, die<br />
Suche nach Geborgenheit, die Neugier auf<br />
Andersdenkende, die Wissbegierde des<br />
Einzelnen, die Kraft der Erinnerung, die<br />
Intelligenz des Teams, der Dialog auf<br />
Augenhöhe – all das praktizieren<br />
und nutzen wir mit unserer Seite<br />
"Olaf Grau"! Es vergeht kaum eine<br />
Woche, in der nicht mittlerweile<br />
ein oder mehrere Aufträge<br />
über oder gerade wegen Facebook<br />
auf unserem Schreibtisch landen.<br />
Wir bauen es weiterhin aus und wünschen allen Kollegen<br />
und zukünftigen Facebook-Nutzern einen erfolgreichen<br />
Start ins Social Networking.“
sind drin<br />
Kommunikationsplattform – gerade im<br />
Vorreitern gehört die Dachdecker-<br />
n Auch die Auftragsakquisition<br />
läuft bei Olaf Grau<br />
mit über Facebook.<br />
Auch der Zentralverband des Deutschen<br />
Dachdeckerhandswerks (ZVDH) betont die<br />
Wichtigkeit der Kommunikation und appelliert<br />
an die Mitglieder, vor den Möglichkeiten<br />
der heutigen Medien nicht<br />
die Augen zu verschließen. Hinsichtlich<br />
des Facharbeitermangels und der<br />
Nachwuchssorgen gilt es, Informationen<br />
über das Berufsbild schnell<br />
und zielgerecht zu verbreiten.<br />
Dazu dient u.a. die Website<br />
www.dachdeckerdeinberuf.de,<br />
die den Dachdeckerberuf<br />
zeigt wie er ist, vielseitig,<br />
interessant, für Leute, die<br />
oben sein wollen. „Facebook,“<br />
so der ZVDH<br />
„wird dazu beitragen,<br />
die positiven Aspekte<br />
zu verbreiten.“<br />
Daher fordert<br />
der ZVDH<br />
dazu auf, sich<br />
bei Facebook<br />
zu registrieren.<br />
„Rufen<br />
Sie nach dem Einloggen<br />
mit Hilfe des Suchfeldes die Seite<br />
‚Dachdecker Dein Beruf‘ auf“, so der ZVDH, „klicken<br />
Sie auf den ‚Gefällt mir‘ Button und werden Sie ein<br />
‚Fan‘ (– das ist eine ähnliche Funktion wie die ‚Freunde‘), das<br />
heißt auf dieser Seite so, weil „Dachdecker Dein Beruf“ eine<br />
Das Dach 17
Betrieb: Social Media<br />
Seite einer Organisation und keine private<br />
Seite ist. Da sind Freunde Fans.“ Wenn Sie<br />
den ‚Gefällt mir‘ Button gedrückt haben, erhalten<br />
Sie nun die Möglichkeit, Kommentare,<br />
Videos, Links etc. zu posten.“ Über die Basiswebsite www.dachdeckerdeinberuf.de<br />
gelangt der Nutzer ebenfalls per Mausklick<br />
zur Facebookseite.<br />
Etwas anders sieht es Dachdeckermeister Kurt Krautscheid aus<br />
Neustadt/Wied, der seinen Tagesablauf genau plant und dem<br />
die Zeit oft doch zu kostbar ist, als sie in sozialen Netzwerken<br />
zu verbringen. Natürlich läuft sein Arbeitstag nicht ohne<br />
�<br />
Der Dialog im Internet<br />
Wer glaubt, der Dialog im Internet funktioniert mit Werbung,<br />
befindet sich auf dem Holzweg. Und PR-Aussagen sind in diesem<br />
Metier ebenfalls nicht angesagt. Allein von den Inhalten<br />
her sollte ein Unternehmen einen für die Kunden interessanten<br />
Wert schaffen. Es gilt, Inhalte zu finden, die dem Kunden<br />
weiterhelfen. Tipps und Ratschläge gehören dazu. Auf einem<br />
YouTube-Kanal sollte möglichst kein glitzerndes Werbevideo,<br />
sondern einfach mal ein Interview mit einem Auszubildenden<br />
laufen, der dem Nutzer das Unternehmen so viel näherbringen<br />
kann. Wenn jemand nicht gerade ein ganz großer Fan<br />
einer Marke ist, merkt der Nutzer schnell, ob er für dumm<br />
verkauft werden soll. Eine Marke wie z.B. Red Bull kann so<br />
etwas machen, das klassische mittelständische Unternehmen<br />
nicht. Wer glaubt, dass nach dem Auftritt im sozialen<br />
Netzwerk sofort etwas passiert, irrt ebenfalls. Nahezu 90 %<br />
der Nutzer lesen nur, 9 % posten ab und an mal etwas und gerade<br />
1 % ist regelmäßig aktiv. So etwas dauert, aber irgendwann<br />
geht’s plötzlich los. In sozialen Netzwerken lässt sich<br />
mit relativ wenig Aufwand und Kosten viel bewegen. Der Zug<br />
ist bereits losgefahren und nimmt ständig an Fahrt auf. Zu erwarten<br />
ist, dass in naher Zukunft die Aktivität in den sozialen<br />
Medien so selbstverständlich sein wird wie das Telefonieren.<br />
18 Das Dach<br />
E-Mails ab. Aber es kommt ihm ebenso darauf an, „immer das<br />
persönliche Gespräch zu suchen und sich noch Freiräume für<br />
das reale, nicht virtuelle Leben freizuhalten. Natürlich bringen<br />
die neuen Medien auch Vorteile,“ sagt Krautscheid „und um<br />
die Einträge im Social Media müssten sich extra Mitarbeiter<br />
kümmern. Du musst ja aufpassen, was geschrieben wird und<br />
Texte, Fotos und Aussagen, die du einmal<br />
im Netz veröffentlicht hast, bleiben<br />
stehen, und du kannst sie nicht mehr<br />
rückgängig machen. Dies muss auch den<br />
jungen Menschen klar sein und es gilt,<br />
ihnen den Umgang mit Facebook & Co<br />
richtig vorzuleben. Ob die ständige Bereitschaft<br />
mit E-Mail und Internet etwas<br />
bringt oder eher von der eigentlichen<br />
Arbeit ablenkt, ist ebenso fraglich. Die<br />
Medientechnik hat in den vergangenen<br />
Jahren an Fahrt aufgenommen wie kaum<br />
eine andere Technik zuvor. Dass sie viele Vorteile mit sich<br />
bringt ist keine Frage. Wichtig ist jedoch, dabei einen klaren<br />
Kopf zu behalten und es richtig anzupacken, sonst gerät die<br />
Sache leicht außer Kontrolle.“<br />
n Kurt Krautscheid: „Klaren Kopf behalten.”<br />
n Social Media: Anzahl der Fans und Follower wichtiger als die Qualität der<br />
Dialoge.<br />
Nach einer Umfrage des Social Media Trendmonitors setzen<br />
die deutschen Redaktionen und Unternehmen bei der Beurteilung<br />
ihres Erfolges im Social Web primär auf die Anzahl ihrer<br />
Fans und Follower. Je mehr Fans und Follower, desto besser<br />
die Kommunikationsarbeit. Gut die Hälfte befragter Pressesprecher<br />
und Journalisten ist dieser Meinung. Auf Platz zwei<br />
liegt bei den Redakteuren die Anzahl der Erwähnungen bei<br />
Twitter, Facebook und Co, während Unternehmen neue Kontakte<br />
und Leads am zweithäufigsten nennen. Die Tonalität der<br />
Erwähnungen, die Intensität der Dialoge und die Reputation<br />
ihrer Kontakte spielen eine untergeordnete Rolle. So beginnt<br />
die qualitative Bewertung erst ab Platz 4.<br />
Text: Friedrich, Höpken, Fotos: Friedrich, Höpken, LVB Berlin
Text: Friedrich, Jäger, Fotos: Friedrich, Fotolia<br />
Betrieb: Angebotsabgabe<br />
Erdbeerkuchen kontra Dachsanierung<br />
Endlich Frühling. Die ersten<br />
Bienen schwärmen ebenso<br />
aus wie die Dach-Haie. Und<br />
die Hausbesitzer erwachen aus<br />
dem Winterschlaf. Endlich Zeit<br />
für die Dachdecker, ein Angebot<br />
nach dem anderen für die<br />
Menschen zu erarbeiten, die mit<br />
kurzem Blick auf die letzte Seite<br />
unten rechts stöhnen: „Mein<br />
Gott, so teuer?“.<br />
Recht haben sie, diese Menschen.<br />
Ausgebeutet wurden<br />
sie von Elektronik-Konzernen,<br />
die 120 Euro für den Kostenvoranschlag<br />
zur Reparatur des<br />
100-Euro-Handys verlangt haben.<br />
Abgezockt wurden sie von<br />
ihrer Autowerkstatt, die sich<br />
das Angebot für den letzten<br />
Parkrempler fürstlich bezahlen<br />
ließ. Ausgenommen wie<br />
eine Weihnachtsgans hat sie<br />
der Rechtsanwalt, der sich<br />
seine Erstberatung mit dem<br />
Hinweis, den Handyhersteller<br />
möglicherweise wegen Verletzung der Menschenrechte und<br />
die Autowerkstatt aufgrund ihres Kostenvoranschlags wegen<br />
versuchter Körperverletzung zu verklagen, mit 300 Euro honorieren<br />
ließ.<br />
Wie gut, dass es da den Dachdecker gibt. Er erarbeitet doch<br />
gerne und absolut kostenfrei ein Angebot für die energetische<br />
Dachsanierung. Geht ja auch schnell dank PC. Ein Besuch<br />
beim Kunden (inkl. An- und Abfahrt), Erstellung eines<br />
Leistungsverzeichnisses, damit das der Architekt nicht auch<br />
noch gegen Bezahlung machen muss. Da vergehen die durchschnittlich<br />
vier Stunden doch wie im Flug. Macht bei den 286<br />
Angeboten im vergangenen Jahr 1.144 Arbeitsstunden (oder<br />
143 Arbeitstage).<br />
Wer als ganz bescheidener Dachdecker seine „Angebots-Arbeitsstunde“<br />
nur mit 30 Euro ansetzt, hat so seinen Kunden<br />
34.320 Euro geschenkt. Steuerfrei – im Gegensatz zum kleinen<br />
Präsent für die Mitarbeiter, die täglich bei Wind und Wetter<br />
auf der Baustelle sind. Ihr Geschenk muss natürlich versteuert<br />
werden, wenn es den Wert von 40 Euro übersteigt.<br />
n „Schluss mit den "ehrenamtlich" erstellten Angeboten der Dachdecker”,<br />
meint Monika Jäger, engagierte Ehefrau des Dachdeckermeisters Markus<br />
Jäger aus dem oberbayerischen Alling.<br />
34.320 Euro pro Jahr verschenkt.<br />
Hochgerechnet auf<br />
rund 150 Mitgliedsbetriebe<br />
der Dachdecker-Innung München-Oberbayern<br />
entspricht<br />
das kollektiven Kundenpräsenten<br />
im Wert von 5,148 Mio.<br />
Euro.<br />
Und dann bekommt der Dachdecker<br />
endlich den Zuschlag<br />
vom Kunden. Mehr als 34.000<br />
Euro hat er inzwischen dafür<br />
investiert. Ran an die Arbeit,<br />
Material eingekauft (und den<br />
Betrag vorgelegt). Endlich<br />
ist der Auftrag erfüllt – zur<br />
vollsten Zufriedenheit des<br />
Kunden. Doch der gehört<br />
leider zu den Zeitgenossen,<br />
die grundsätzlich ihre Rechnungen<br />
erst nach Mahnstufe 3<br />
bezahlen. Natürlich vergisst er<br />
nicht, 3 % Skonto abzuziehen.<br />
Diese Art der „Absicherung“<br />
durch den Kunden ist für ihn<br />
im Alltagsleben meist gar nicht möglich. Beispiel Erdbeerkuchen.<br />
Für ein 10 x 12 cm großes Stück Erdbeerkuchen muss<br />
der Kunde 2,65 Euro bezahlen. Das entspricht einem Quadratmeterpreis<br />
von<br />
über 220 Euro. Und<br />
der Kunde muss diesen<br />
horrenden Quadratmeterpreis(dafür<br />
gibt es woanders<br />
voll erschlossenes<br />
Bauland) bezahlen,<br />
noch bevor er den<br />
Erdbeerkuchen einer<br />
Qualitätskontrolle<br />
unterziehen kann. Auf einen Sicherheitseinbehalt lässt sich<br />
auch kaum ein Bäcker ein. Trotz Vorkasse gewährt der Bäcker<br />
keinen Skonto.<br />
Warum muss eigentlich nur der Dachdecker seine Angebote<br />
„ehrenamtlich“ schreiben?<br />
Das Dach 19
Vorgestellt: Porträt<br />
n Reiner Crolow: Firmenchef, Goldener Handwerksmeister und Ehrenlandesinnungsmeister aus Berlin.<br />
Dieses Werk vollbringen nur wenige: in Kanada mit dem<br />
Roman in der Hand die Umgangssprache zu lernen. Beim<br />
Besuch im Betrieb für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik<br />
Fritz Zörner in Berlin Steglitz erzählt der Dachdeckermeister<br />
Reiner Crolow, warum er diese Herausforderung bewältigte: Mitte<br />
der 50er Jahre war es hierzulande absolut üblich, Handwerker<br />
zum Winter zu entlassen. Wie sie über die kalte Jahreszeit kamen,<br />
mussten sie selbst sehen. Im Frühjahr hofften sie, wieder<br />
eingestellt zu werden. Von einer Schlechtwetter-Regelung, wie<br />
sie in Deutschland erst Jahre später eingeführt wurde, konnten<br />
die Dachdecker damals nur träumen. Auszuwandern, um Arbeit<br />
zu finden, war das Ziel vieler junger Menschen.<br />
20 Das Dach<br />
Ein Meis<br />
Der Dachdeckermeister Reiner Crolow hat es weit gebracht. Die Erfolgsstrategie: Höchstleistung<br />
und eine langjährige Erfahrung. Den Dachdeckerbetrieb Zörner führt der Ehrenlandesinnungsmeister<br />
aus Berlin mit sicherer Hand durch gute und schlechte Zeiten.<br />
I Pure Vitalität<br />
Voller Energie präsentiert der heute 77-Jährige sein Kerngeschäft:<br />
Dacheindeckungen, Sanierung, Klempnerarbeiten,<br />
Dämmung, Photovoltaik. Den von Fritz Zörner 1908 gegründeten<br />
Betrieb übernahm Reiner Crolows Vater nach dem Tod<br />
des Gründers im Jahr 1919. Geboren 1934 in Berlin und hier<br />
aufgewachsen, besuchte er das Gymnasium in Tegel, als ihm<br />
sein Vater überraschend eröffnete, die Schule in der 10. Klasse<br />
zu verlassen und eine Lehre zu beginnen. Reiner Crolow<br />
absolvierte die Ausbildung zum Dachdecker und beendete<br />
sie weit vor der dreijährigen Regelzeit in nur zwei ein Viertel<br />
Jahren. Hier zeigte sich: Höchstleistung ist die beste Vor-
ter seines Faches<br />
raussetzung für den sprichwörtlichen Fachmann. Nach der<br />
Ausbildung hielt ihn dann seine Mutter, sein Vater war 1952<br />
verstorben, nicht zurück. „Sie ließ mich ziehen“, erinnert<br />
sich Reiner Crolow. Obwohl sich acht bis zehn Freunde einig<br />
waren in die Neue Welt zu fahren, blieben Ende 54 drei Auswanderungswillige<br />
übrig. Nur zwei Kumpel begleiten ihn bis<br />
zum Zug. Gewagt und umgesetzt hat die Reise einzig Reiner<br />
Crolow – Pfingsten 55. Die Arbeit dort, auch als Tellerwäscher,<br />
und mehr als andere von der Welt zu sehen, erwiesen sich als<br />
wertvolles Fundament für die eigene Zukunft. Unschwer lässt<br />
sich die Wiedersehensfreude bei der Rückkehr nachvollziehen.<br />
Seine Mutter führte den Betrieb Zörner als Witwenbetrieb allein<br />
weiter. Reiner Crolow schloss die Meisterprüfung 1961 ab<br />
und übernahm die Firma ein Jahr später.<br />
I Effizienz im Betrieb<br />
In der Metropole, im Steglitzer Stadtteil Lichterfelde, herrschen<br />
ideale Arbeitsbedingungen. Alles liegt dicht beisammen:<br />
Handwerk, Handel, Industrie und erstaunlich viel Grün. Kurze<br />
Wege zur Innung und zum Landesverband. Anonymität<br />
sucht man hier vergeblich. Benachbarte Unternehmer kennen<br />
einander. „Die Größe des Betriebes ist nicht der Maßstab,“ beschreibt<br />
Reiner Crolow dieses Phänomen. Ein großer Betrieb<br />
verspricht nicht unbedingt mehr Ertrag. Es kommt auf die alltägliche<br />
Organisation an: Elektronische Terminpläne für mehr<br />
Übersichtlichkeit, seriös<br />
kalkulierte Angebote<br />
und verbindliche<br />
Zusagen.<br />
Wenn ein Angebot<br />
von Mitbewerbern verdächtig billig bleibt, dann meist aus<br />
dem Grund, am Lohn oder an der Qualität zu sparen. Das<br />
Material selbst kauft kein Betrieb im Handel 20 % oder 30 %<br />
günstiger als andere. Die Arbeitsleistungen erfordern denselben<br />
Zeitaufwand für die eigenen Leute wie für die Mitarbeiter<br />
anderer Betriebe. Billig zu arbeiten wirkt sich immer zulasten<br />
des Ergebnisses aus. Weil Nacharbeit viel Geld kostet, bleibt<br />
die wahre Kunst, „Qualitätsarbeit zu garantieren und zugleich<br />
das Bauvorhaben termingerecht fertig zu stellen“, berichtet der<br />
Dachdeckermeister aus seiner jahrelangen Erfahrung. Genau<br />
darin liegt das Erfolgsgeheimnis des Betriebes.<br />
I Treuer Kundenstamm<br />
Scheinbar günstigere Bedingungen sind kein Grund, in Berliner<br />
Vororte umzusiedeln oder den verwurzelten Kundenstamm<br />
zu verlassen. Den riesigen Bekanntheitsgrad nutzt der<br />
Betrieb nicht nur als perfekte Werbung, sondern versteht ihn<br />
auch als Auftrag. Kunden-Service wird im Tagesgeschäft unter<br />
Beweis gestellt. Das beginnt schon damit, dass die Anfragen<br />
nicht erst lange liegen bleiben. Rückrufe mit Terminvorschlag<br />
kommen prompt, da wartet niemand. In der Hauptstadt gibt es<br />
viele Wohnungsgenossenschaften,<br />
deren Verantwortliche<br />
sich<br />
häufig miteinander<br />
treffen.<br />
n Auch von hier aus lenkt der Inhaber die Geschicke<br />
seiner Firma.<br />
n Nur wenige besitzen den<br />
Goldenen Schieferhammer<br />
der DE Ost.<br />
„Wenn jemand<br />
schlechte Arbeit<br />
abliefert, spricht<br />
sich das sofort<br />
herum“, weiß der<br />
Dachdeckermeister.<br />
Das gilt auch<br />
umgekehrt: Eine<br />
gute Arbeit ist die<br />
beste Empfehlung.<br />
Zufriedene<br />
Kunden kommen<br />
wieder. „Nicht in<br />
den nächsten ein,<br />
zwei Jahren.“ sagt<br />
Reiner Crolow<br />
und lächelt. „Kä-<br />
men sie so früh, stimmt die Qualität nicht.“ Eine gewisse<br />
„Funkstille“ dient als gutes Anzeichen dafür, dass am Bau gerade<br />
nichts zu tun ist. Doch auf lange Sicht wenden sie sich<br />
immer wieder an den Betrieb, mit dem sie gute Erfahrungen<br />
gemacht haben. Mundpropaganda bleibt eben sehr werbewirksam.<br />
I Ideales Betriebsklima<br />
Während die hohe Mitarbeiter-Fluktuation in einigen Betrieben<br />
viele Nachteile bringt, lebt Zörner Dachtechnik sein<br />
Das Dach 21
Vorgestellt: Porträt<br />
offenes „Betriebsgeheimnis“ in einem anderen<br />
Umgang miteinander. Die Wertschätzung<br />
der Mitarbeiter hier beginnt<br />
schon damit, dass sie nicht nur Erfüllungsgehilfen<br />
bleiben. Die Kollegen erarbeiten<br />
ihre Lösungen gemeinsam. Alle<br />
denken mit und bringen eigene Ideen<br />
ein. Egal wer Anregungen beisteuert,<br />
die schneller zum Ziel führen oder das<br />
Ergebnis verbessern, diese Vorschläge<br />
werden umgesetzt. Das erhöht die Motivation<br />
und zahlt sich in einer langjährigen<br />
Betriebszugehörigkeit aus. Durch<br />
regelmäßige Fortbildungen, z.B. Spezialisierungen<br />
im Klempnern, entsteht ein<br />
zusätzlicher Gewinn. Die Mitarbeiter erwerben<br />
mehr Know-how und eine höhere<br />
Qualifikation. So kann der Betrieb<br />
eine breitere und bessere Leistung anbieten.<br />
Schließlich profitieren auch die Kunden durch den Zuwachs<br />
an Qualität. Das Konzept „Wir bilden aus!“ wirbt für sich.<br />
Bei Zörner Dachtechnik lernt derzeit ein Auszubildender in<br />
jedem Lehrjahr. Gleichzeitig kümmert sich der Betrieb um<br />
zwei „Seiteneinsteiger“, die ihre Ausbildung in einer anderen<br />
Firma begonnen haben. Differenzen mit dem Vorarbeiter dort<br />
oder individuelle Schicksale dürfen kein Grund sein, Talente<br />
zu verschenken oder gar fallen zu lassen. Die Jugendlichen<br />
verdienen ihre Chance auszulernen. „Mitarbeiter, die hier<br />
lernen, bleiben in der Regel oder kommen wieder“, bringt es<br />
Reiner Crolow auf den Punkt. Diese Philosophie wird Tag für<br />
Tag gelebt.<br />
22 Das Dach<br />
n Für ein halbes Jahrhundert meisterhafte Arbeit.<br />
I Die Zukunft gestalten<br />
Eine <strong>Betriebsübergabe</strong> funktioniert weder<br />
von heute auf morgen noch innerhalb<br />
eines Jahres. Dieser fließende Prozess<br />
braucht eine sorgfältige Vorbereitung<br />
und beginnt schon mit der Bereitschaft,<br />
weiterhin die Verantwortung für die Mitarbeiter<br />
zu tragen, die ihre Existenz an<br />
den Betrieb knüpfen. Bei den Kunden gilt<br />
es, das Vertrauen zu bewahren und mit<br />
der Vorstellung des Nachfolgers jeden an<br />
den Generationswechsel zu gewöhnen.<br />
Der permanente Austausch zwischen<br />
Reiner Crolow und seinem designierten<br />
Nachfolger stellt dafür die zentrale<br />
Grundvorrausetzung dar. „Herr Crolow<br />
ist ja ein wandelndes Lexikon“, würdigt<br />
der Jungmeister den Erfahrungsschatz des Chefs. Diesen weiterzugeben<br />
ist das Hauptziel, weil eine solche Erfahrung eine<br />
Menge Lehrbücher ersetzt. Viele kurzfristige Entscheidungen<br />
wären ohne die Erfahrung gar nicht machbar. Ein weiterer<br />
Vorteil: Die Kooperation zu zweit erleichtert es, sich durch den<br />
Markt zu bewegen. Die gemeinsame, im Gespräch getroffene<br />
Entscheidung erweist sich als die Beste für alle Mitarbeiter,<br />
für den Betrieb und für die Kunden. Nicht zu vergessen: Die<br />
Chemie zwischen ihnen stimmt, bestätigen beide. „Es läuft<br />
gut, das ist das wichtigste.“<br />
I Up to date<br />
Auf die Frage, wie ein solcher Vorrat an Erfahrungen entsteht,<br />
erklärt Reiner Crolow, dass er keine Hemmungen besaß, sich<br />
selbst immer weiterzuentwickeln. „Ich habe mir nie eingebildet,<br />
allwissend zu sein oder alle Fragen<br />
beantworten zu können.“ Viel mehr zählt<br />
die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen<br />
und die Ergebnisse geben dem Dachdeckermeister<br />
Recht: Reiner Crolow wurden<br />
alle Auszeichnungen verliehen, die die<br />
Berufsgruppe zu vergeben hat, nicht nur<br />
die Silberne und die Goldene Ehrennadel.<br />
Als zusätzliche Würdigung erhielt er<br />
1999 sogar die Sonderstufe der Goldenen<br />
Ehrennadel.<br />
Ihrem langjährigen Wegbegleiter überreichte<br />
die Dachdecker Einkauf Ost eG<br />
ihre höchste zu vergebene Auszeichnung,<br />
den Goldenen Schieferhammer. Für seine<br />
50-jährige Tätigkeit als Meister seines<br />
Fachs erhielt Reiner Crolow beim Neujahrsempfang<br />
Berliner Dachdecker 2012<br />
n Reiner Crolow (3.v.l.) mit Vorstandskollegen aus dem Landesverband Berliner Dachdecker (1984). Text und Fotos: Rasch
den Goldenen Meisterbrief. Diesem Landesverband bleibt Reiner<br />
Crolow bis heute eng verbunden, nicht nur, weil sein eigenes<br />
ehrenamtliches Engagement bis ins Jahr 1968 zurückreicht.<br />
„Man bleibt up to date“, lautet das Resumé seiner Verbandsarbeit<br />
als Landesinnungsmeister von ’84 bis 2003. Als seine<br />
bedeutendste Leistung im Amt des Landesinnungsmeisters<br />
betrachtet Reiner Crolow den Ausbau der Landesfachschule<br />
in Berlin. Als Ehrenlandesinnungsmeister den Jungmeistern<br />
die Meisterbriefe zu übergeben, krönt diese Laufbahn und spiegelt<br />
sich in den glücklichen Gesichtern der Empfänger wider.<br />
I Garantierte Qualität<br />
Nach Kanada fährt niemand nur ein bisschen. Entweder ganz<br />
oder gar nicht und Reiner Crolow war dort. Nicht schon zu<br />
Beginn aufzugeben, sondern bis zum fertigen Ergebnis die Initiative<br />
zu ergreifen, diese Devise macht aus dem Betrieb ein<br />
Lebenswerk. Für Qualität bürgt seine Visitenkarte, sie aus der<br />
Hand des Meisters zu erhalten – ein echtes Privileg.<br />
Kleben für Dachprofis<br />
WOLFIN Bautechnik, einer der Technologie- und Qualitätsführer<br />
im Flachdachmarkt, bietet dem Abdichtungsprofi Sicherheit<br />
im System. So auch bei der Dämmstoff- und Dachbahnenverklebung<br />
mit den Klebstoffen Terokal TK 395 und<br />
Terokal TK 400.<br />
I TK 395 – der Dämmstoffklebstoff<br />
Schnell, sicher und sauber in der Verarbeitung<br />
– Terokal TK 395 wurde speziell<br />
für die Verklebung von Wärmedämmstoffen<br />
im Flachdachbereich<br />
entwickelt. Der selbstschäumende, lösemittelfreie<br />
PU-Dämmstoffklebstoff<br />
ist sehr flexibel und nicht versprödend,<br />
genügt so den hohen<br />
Anforderungen an Bewegung<br />
und Windsog<br />
und bringt auch bei<br />
-5 °C noch die volle Klebeleistung. Durch das Aufschäumen<br />
werden Unebenheiten im Untergrund<br />
sicher überbrückt. Dank der präzise dosierenden<br />
Schaumpistole aus dem Zubehör ist er sparsam<br />
im Verbrauch und kann rückenschonend verarbeitet<br />
werden: Terokal TK 395 wird streifenweise<br />
auf den Untergrund aufgebracht, die Dämmplatte<br />
eingelegt und angedrückt, fertig ist die<br />
Profiverklebung. Bereits nach ca. einer Stunde<br />
ist der Terokal TK 395 ausgehärtet.<br />
n Eine sehr selten verliehene Auszeichnung.<br />
I TK 400 – der Dachbahnenklebstoff<br />
Mit Terokal TK 400 geht es genau so schnell, sicher und sauber<br />
weiter, denn er wurde speziell für die Verklebung von Dachbahnen<br />
entwickelt. Zum Beispiel für vlieskaschierte Kunststoff-<br />
bzw. Elastomer-Dach- und<br />
-Dichtungsbahnen sowie<br />
fein besandete Bitumen-<br />
oder Dampfsperrbahnen.<br />
Selbst auf baufeuchten<br />
Untergründen kann der<br />
Schaumklebstoff ohne zusätzliche<br />
Maßnahmen eingesetzt<br />
werden, auch bei<br />
Untergrundtemperaturen<br />
bis -5 °C. Und da Terokal<br />
TK 400 sofort aufschäumt<br />
und nicht nachdrückt,<br />
n Terokal TK 400 – der Spezialist für die<br />
Verklebung von Dachbahnen.<br />
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wellt sich die verklebte<br />
Bahn nicht und zeigt eine<br />
gleichmäßige Oberfläche<br />
nahezu ohne Streifenbildung. Dank seiner speziellen Schaumstruktur<br />
wandert der Klebstoff nicht durch das Vlies, sodass<br />
Verhärtungen der Deckschicht im Bereich des Klebstoffstranges<br />
verhindert werden. Über das deutschlandweite Sammel- und<br />
Rückholsystem PDR können leere Klebstoffdosen kostenfrei<br />
und unkompliziert entsorgt werden. Terokal TK 395 und Terokal<br />
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Das Dach 23
Material+Technik<br />
Neues Flachdach-Programm<br />
Flavent ® plus erweitert das Portfolio<br />
Die Klöber GmbH hat ihr Flavent ® Flachdach-Programm erweitert.<br />
Neben den bereits bekannten Flachdach-Durchgängen<br />
und Entwässerungslösungen werden mit Flavent ® plus weitere<br />
hochwertige Flachdachlösungen in den Markt eingeführt.<br />
Das neue, wärmegedämmte Produktportfolio für Dachentwässerung<br />
und Dachdurchgänge zeichnet sich durch seinen<br />
modularen Aufbau sowie seine praxisgerechte Anschlusslösung<br />
aus. Durch thermische Trennung im System ist auch ein<br />
Einbau in wärmegedämmte Schichtenaufbauten sowohl im<br />
Kalt- wie im Warmdachbereich möglich. Mit einem großen<br />
Flansch wird passend für alle Flachdachaufbauten und -konstruktionen<br />
hohe Montagesicherheit erzielt. Eine langfristige<br />
Funktionsdauer wird mit entsprechenden vorgefertigten Einfassungen<br />
für die wichtigsten Flachdachbahnen in Kunststoff<br />
und Bitumen sichergestellt. Die Dachabläufe Flavent ® plus zur<br />
Schwerkraftentwässerung werden zusätzlich als beheizte und<br />
abgewinkelte Varianten geliefert. Die Dachabläufe entsprechen<br />
DIN 19599 und EN 1253 und sind in ihren Ablaufwerten<br />
von der LGA Bayern geprüft. Die modularen Bestandteile für<br />
DIE SONNE GEHT AUF,<br />
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24 Das Dach<br />
n Flavent ® plus zweiteilger<br />
Dachablauf senkrecht für<br />
ein unbelüftetes Dach.<br />
n Flavent ® plus einteilger<br />
Dachablauf senkrecht für<br />
ein belüftetes Dach.<br />
Dachdurchgänge, Dunstrohrelemente, Gully und Entspannungslüfter<br />
können wie in einem Baukasten untereinander<br />
kombiniert werden. Fehlerquellen, Falschbestellungen und<br />
Verzögerungen auf der Baustelle werden reduziert und die<br />
Lagerhaltung bei Handel und Handwerk optimiert. Alle Bestandteile<br />
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Systemen. Wir betreuen unsere Partner von „Sonnenaufbis<br />
Sonnenuntergang“. Und darüber hinaus. Ob Beratung,<br />
Planung, Lieferung oder Service – am „Ende des Tages“<br />
erhalten Sie alles aus einer Hand.<br />
UMWELTPARTNER
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />
Rottendorf geht in die 7. Runde<br />
Unternehmertreff 2012<br />
Der Unternehmertreff Rottendorf ist eine Veranstaltung, die<br />
von der Gemeinde zusammen mit der Agenda 21 – Arbeitskreis<br />
"Arbeit und Wirtschaft" ausgerichtet wird. Initiiert wurde sie vor<br />
Jahren durch den Arbeitskreis und fand nun im April zum 7.<br />
Mal statt.<br />
Ziel des Unternehmertreffs ist es, eine Plattform für das gegenseitige<br />
Kennenlernen von Firmen untereinander und den VertreterInnen<br />
der Gemeinde und der Agenda 21 zu schaffen. Ein<br />
Schwerpunkt der Gemeindepolitik ist es, eine möglichst breite<br />
Streuung aus Handel, Handwerk, Produktion und Dienstleistungen<br />
in Groß- und Kleinbetrieben vor Ort zu erreichen.<br />
Nachdem im letzten Jahr die Veranstaltung in der Erasmus-Neustetter-Halle<br />
stattfand, gab es dieses Jahr die Möglichkeit, eine<br />
Rottendorfer Firma näher kennenzulernen. DEG-Niederlassungsleiter<br />
Dieter Meiß stellte spontan die Räumlichkeiten der DEG zur<br />
Verfügung. Nach einem kurzen Überblick über die Firma, die als<br />
Genossenschaft für das Dachdeckerhandwerk<br />
arbeitet, kündigte er eine<br />
Firmen-Führung an.<br />
Bürgermeister Rainer Fuchs erinnerte<br />
an die wechselhaften wirtschaftlichen<br />
Bedingungen der letzten<br />
Jahre und die derzeitige gute<br />
Konjunktur. Diese ist jedoch durch<br />
eine Reihe von Krisenherden wie<br />
Niederlassung Dietzenbach<br />
Leitern- und Werkzeugtag<br />
Am 9. Mai 2012 fand in unserer Niederlassung<br />
Dietzenbach ein Leitern- und Werkzeug-Tag<br />
statt. Alle Kunden waren eingeladen,<br />
sich vor Ort bei Industriepartnern<br />
wie Mauderer, Perkeo, ITW Paslode, Freund<br />
und Reisser Schraubentechnik über die<br />
Produkte und Neuheiten zu informieren.<br />
Auch in diesem Jahr wurden von Herrn<br />
Gülerdogan und Herrn Müller, unseren<br />
sachkundigen Prüfern, die Leitern kontrolliert.<br />
Schadhafte Leitern wurden repariert<br />
oder ausgetauscht. Für Mitgliedsbetriebe war diese Prüfung kostenlos.<br />
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns auf das<br />
nächste Mal!<br />
I Das Dach<br />
Eurokrise, Naher<br />
Osten, Weltwirtschaftslage<br />
etc.<br />
beeinflusst. In<br />
der Gemeinde<br />
war ein Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zu vermerken.<br />
Sie wird deshalb sehr kritisch bei Investitionen sein, aber gerade<br />
deshalb neue Gewerbeflächen ausweisen.<br />
Der geschäftsführende Vorsitzende der Agenda 21, Herr Gold,<br />
bedankte sich beim Gastgeber und regte für die Diskussion an,<br />
sich über "Best-Practice" Beispiele auszutauschen.<br />
Bei einem Firmenrundgang bestand für die ca. 50 Gäste die<br />
Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Neben den<br />
modernen Geschäfts-, Verkaufs- und Ausbildungsräumen fiel<br />
vor allem der Lagerbereich ins Auge. Hier war in einer Vielfalt<br />
alles zu sehen, was das Dachdeckerhandwerk für die tägliche Arbeit<br />
braucht. Einen breiten Raum nahm Material zur Isolierung<br />
ein. Von den Werkstoffen war die gesamte Spannbreite über<br />
Holz, Ton, Metall und Kunststoffen bis hin zu Lehm zu sehen.<br />
Ziel der Genossenschaft ist es, kurzfristig das benötigte Material<br />
auf die Baustelle zu liefern.<br />
Bei einem Imbiss im Anschluss entwickelte sich eine rege Diskussion<br />
zwischen den Firmen und den anwesenden Gemeinderäten<br />
sowie den Mitgliedern der Agenda 21. Der Unternehmertreff<br />
wird deshalb im nächsten Jahr sicher seine Fortsetzung finden.
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />
Am Mittwoch, den 25. April 2012, fand die 40. ordentliche<br />
Generalversammlung der Dachdecker-Einkauf Rhein-Main<br />
eG im Hofgut Kronenhof in Bad Homburg statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Manfred Feger begrüßte die Mitglieder<br />
und eröffnete die Generalversammlung.<br />
Der Bericht des Vorstandes wurde von Frank Skitschak vorgetragen.<br />
Er erläuterte den Konjunkturbericht, sprach über<br />
die Lage der Genossenschaft und bedankte sich besonders<br />
bei den Mitgliedern, den Mitarbeitern und seinen Kollegen<br />
in den Gremien.<br />
Der Bericht des Aufsichtsrates wurde von Peter Löw und<br />
der Bericht über die Verbandsprüfung von Ludwig Held verlesen.<br />
Anschließend wurde der Jahresabschluss 2011 und<br />
die Gewinn- und Verlustrechnung erläutert und von den<br />
Mitgliedern festgestellt. Der Aufsichtsrat und die Vorstände<br />
Frank Skitschak, Rüdiger Jäger und Hans Braunwart wurden<br />
einstimmig entlastet.<br />
Turnusgemäß ist das Aufsichtsratsmitglied Peter Löw aus<br />
dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Er stellte sich ohne Gegenkandidaten<br />
zur Wiederwahl und wurde einstimmig für drei<br />
weitere Jahre im Amt bestätigt. Eine Ersatzwahl musste für<br />
Peter J. Ott durchgeführt werden. Dieser wurde Ende 2011<br />
vom Aufsichtsrat als Ersatz für Hans Braunwart in das Amt<br />
des ehrenamtlichen Vorstands berufen. Herr Braunwart verabschiedete<br />
sich in den Ruhestand. Zur Wahl stellten sich drei<br />
Mitglieder der Versammlung. Die Mitglieder wählten mittels<br />
einer geheimen Wahl Thorsten Dörr in den Aufsichtsrat der<br />
Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG.<br />
Die vorher angekündigten Satzungsänderungen wurden einstimmig<br />
angenommen.<br />
II Das Dach<br />
Generalversammlung für<br />
Im Anschluss wurde Hans Braunwart offiziell in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Der ehemalige hauptamtliche Vorstand<br />
Peter Willkomm ehrte ihn mit einer Rede. Auch Vorstand<br />
und Aufsichtsrat bedankten sich für seine Treue, seinen unermüdlichen<br />
Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Beide Gremien nutzten abschließend die Gelegenheit, sich<br />
bei den Mitgliedern und den Mitarbeitern der Dachdecker-<br />
Einkauf Rhein-Main eG für ihre Treue und ihr Engagement<br />
zu bedanken.<br />
� Peter Willkomm (l.) bedankt<br />
sich beim langjährigen Aufsichtsrats-<br />
und Vorstandsmitglied<br />
Hans Braunwart.
das Geschäftsjahr 2011<br />
Die Aufgaben innerhalb des Aufsichtsrats<br />
wurden in der konstituierenden<br />
Sitzung wie folgt festgelegt:<br />
Manfred Feger<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Peter Löw<br />
stellv. Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Ludwig Held<br />
Schriftführer<br />
Klaus-Dieter Bender<br />
stellv. Schriftführer<br />
� Frank Skitschak (Bild oben) und<br />
Peter Löw (Bild r.) bei ihren Berichten.<br />
� Hans Braunwart bedankt sich mit<br />
einigen Worten bei seinen Kollegen.<br />
Das Dach III
Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />
Neuer Internetauftritt<br />
Seit dem 25. April 2012 ist die Dachdecker-Einkauf Rhein-<br />
Main eG mit einer neuen Webseite im Internet vertreten.<br />
Diese besticht durch ein modernes Layout und eine einfachere<br />
Handhabung.<br />
Parallel dazu wurde der Partnerbereich und der OBIS-Shop<br />
überarbeitet und verbessert. Beide Tools stehen für die Mitglieder<br />
der Genossenschaft zur Verfügung. Mitglieder sehen<br />
auf einen Blick, welche Ware in welcher Niederlassung zur<br />
Verfügung steht und können schnell und einfach mit ein paar<br />
Mausklicks ihre Ware bestellen. Diese „Eigenleistung“ der<br />
Mitglieder wird durch die DEG mit einem Rabatt von 0,5 %<br />
belohnt. Des Weiteren haben Mitglieder die Möglichkeit,<br />
im Belegarchiv Angebote, laufende Aufträge, Lieferscheine<br />
und Rechnungen einzusehen. Über die Artikelhistorie können<br />
Informationen über sämtliche bereits bezogene Artikel<br />
abgerufen und diese wieder neu bestellt werden. Außerdem<br />
können alle Artikelstammdaten, individuelle Preise und Rabatte<br />
im Datanormformat heruntergeladen werden.<br />
Die neue Webseite und der neue Partnerbereich sowie der<br />
OBIS-Shop sind bedeutende Schritte für die Zukunft.<br />
www.dachdecker-einkauf.de<br />
� QR-Code mit dem Smartphone scannen und<br />
Sie kommen direkt zu unserer Webseite.<br />
IV Das Dach<br />
� Bitte vormerken!<br />
106. Landesverbandstag des<br />
Bayerischen Dachdeckerhandwerks<br />
22.-24. Juni 2012 in Miltenberg-Bürgstadt<br />
� Neu im Sortiment<br />
Dietzenbach<br />
� Rockwool Durock 2.000 x 1.200 mm WLG 040<br />
in den Stärken: 60 mm, 80 mm, 100 mm und 120 mm<br />
� Velux GPU 5-Star-Ausführung<br />
in den Größen: S06, S08, P06, P08<br />
� DWS Pohl Secupoint<br />
in den Ausführungen: 400A, 500A, 400Tj<br />
jeweils mit Zubehör<br />
� Mitarbeiter-Jubiläum<br />
Auch gespannt?<br />
Neuigkeiten warten auf Sie!<br />
Wir freuen uns schon!<br />
Wir gratulieren unseren Mitarbeitern<br />
und freuen uns auf eine weiterhin<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
Name Niederlassung Eintritt<br />
25-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />
Achim Wiche Weiterstadt 01.04.1987<br />
20-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />
Herbert Ickstadt Niederdorfelden 01.04.1992<br />
Petra Kaiser Rottendorf 01.06.1992<br />
Karl-Werner Nuss Weiterstadt 24.06.1992<br />
15-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />
Wolfgang Beer Dietzenbach 01.04.1997
Material+Technik: ZEDACH Partner<br />
Seit fünf Generationen im Familienbesitz<br />
Lemphirz: am Kunden orientieren<br />
Das Bewährte bewahren, es stetig verbessern, Neues entwickeln,<br />
zur Marktreife bringen und die Nähe zum Kunden nie<br />
aus dem Auge verlieren gehört zur Unternehmensphilosophie<br />
der LempHirz GmbH & Co. KG in Moers. Seit dem Jahre<br />
1856 bietet der Hersteller qualitativ hochwertige Produkte<br />
an. Dazu gehören Dachfenster, Lüftungstechnik, Laubfang-<br />
Systeme, Regenwassersammler, SAT-Schüsselhalterung, Kabel-<br />
Durchführung, Dachlattenverlängerung, Dachentwässerung,<br />
Feuerverzinkerei, deren Nutzen lt. Hersteller in jeder Hinsicht<br />
überzeugt. „Schnelle Verfügbarkeit aller Artikel verbunden mit<br />
kompromissloser Kundenorientierung und absolute Verlässlichkeit<br />
zeichnen uns aus“, sagt Geschäftsführer Mario Lemp.<br />
Seit fünf Generationen im Familienbesitz, arbeiten über 100<br />
Beschäftigte an drei Standorten in Deutschland. Sehr erfreut<br />
zeigte sich das Unternehmen über das große Interesse am<br />
neuen Dachausstieg wra-tt in der Größe 55 x 98 cm während<br />
der DACH+HOLZ in Stuttgart. Auch dieses Modell erfüllt die<br />
Roto macht es einfach: www.roto-frank.com<br />
n Mario Lemp: „Kompromisslose Kundenorientierung.“<br />
Vorgaben der aktuellen EnEV und kommt bei energetischen<br />
Sanierungen und beim Neubau zum Einsatz. Aber auch die<br />
Laubfangsysteme und die SAT-Halterung multi-SAT standen<br />
im Fokus der Besucher 2012. www.LempHirz.de<br />
@<br />
Ruckzuck eingebaut. Mit meiner Nummer 1<br />
Roto ist meine Nummer 1 für Renovierungs-Wohndachfenster auf Maß. Warum<br />
ist schnell erzählt: Roto Renovierungsfenster sind schnell geliefert, innerhalb<br />
von 8 Arbeitstagen, und haben alles Wesentliche schon vormontiert: Montagewinkel,<br />
Wärmedämmblock und Folienanschluss. Der Einbau in Rekordzeit ist damit<br />
garantiert. Modernes Renovieren nach Maß – professionell, schnell und sauber.<br />
Das Dach 25
Material+Technik<br />
Roto Dach- und Solartechnologie<br />
Schallschutz<br />
mit Komfort<br />
Einschlägige Studien bestätigen: Permanente Lärmbelastung<br />
hat seelische, körperliche und psychosoziale<br />
Konsequenzen. Und der Alltagslärm nimmt ständig zu.<br />
Die Belastung durch Flugzeug, Bahn, Straßenverkehr,<br />
Baustellen und Gewerbe steigt kontinuierlich an.<br />
Deshalb suchen immer mehr lärmgeplagte Anwohner nach<br />
praktikablen Schallschutz-Maßnahmen. Auch auf politischer<br />
Ebene wurde dieses Problem bereits erkannt und Förderprogramme<br />
aufgelegt, mit denen betroffene Anwohner bei Investitionen<br />
in entsprechende Maßnahmen finanziell unterstützt<br />
werden. Für das Dachhandwerk stellt dieses aktuelle<br />
Themengebiet also ein lukratives Geschäftsfeld dar, das sich<br />
mit Roto Produkten zum Schallschutz erschließen lässt. So<br />
bietet das Unternehmen unter anderem das Schallschutz-<br />
26 Das Dach<br />
Wohndachfenster in Schalschutzklasse IV aus Kunststoff mit<br />
Klapp-Schwingtechnik an. Die Flügelprofile sind pflegeleicht,<br />
langlebig und vollständig recyclebar. Für eine einfache, schnelle<br />
und sichere Montage ist der Wärmedämmblock bereits ab<br />
Werk serienmäßig vormontiert.<br />
Das neuartige Schallschutz-Verbundsicherheitsglas reduziert<br />
Lärm um rund 60 Prozent. Und auch die inneren Werte können<br />
sich hören lassen: Neben dem Schalldämmwert besitzt das<br />
Isolierglas einen Wärmedämmwert von 0,7 W/(m2K).<br />
Info www.roto.de<br />
@
Thema absturzsicherungen<br />
Neue ausgabe<br />
der Bauregelliste<br />
Am 26.03.2012 wurde vom Deutschen Institut für Bautechnik<br />
(DIBt) die neue Bauregelliste Ausgabe 2012/1<br />
veröffentlicht. Diese Regeln sind für alle Bauvorhaben im<br />
Bundesgebiet bauordnungsrechtlich einzuhalten, damit<br />
mangelfreie Gewerke entstehen können. Die Absturzsicherungen<br />
(Anschlageinrichtungen u. Anschlagpunkte)<br />
sind in der Bauregeliste B, Teil 2 aufgenommen worden.<br />
Nach Angaben der DWS Pohl GmbH müssen diese einen<br />
Verwendbarkeitsnachweis des Anschlagpunktes durch<br />
die Prüfung nach EN 795 mit anschließender CE- Kennzeichnung<br />
besitzen. Zusätzlich muss der Verwendbarkeitsnachweis<br />
für die Befestigung der Absturzsicherungen am<br />
Baukörper erbracht werden. Es muss nachgewiesen werden,<br />
dass die Befestigungselemente für die Verankerung<br />
der Anschlagpunkte in Verbindung mit den jeweiligen<br />
Untergründen geeignet sind.<br />
I Fazit<br />
Seit dem 10.04.2012 müssen für die Anschlagpunkte und<br />
Anschlagkonstruktionen zusätzlich der Verwendbarkeitsnachweis<br />
für die Befestigung am Baukörper geführt werden,<br />
da diese nun in der Bauregeliste aufgenommen wurden.<br />
Ist der statische Nachweis für die Befestigungen nicht<br />
zu erbringen, wird ein Mangel eingebaut. Sollte der Mangel<br />
festgestellt werden, ist der Verursacher, der den Einbau<br />
vorgenommen oder veranlasst hat, zur Beseitigung auf<br />
seine Kosten verpflichtet. Gemäß Bauregelliste dürfen<br />
Anschlagpunkte nur noch eingesetzt werden, wenn sie<br />
mit dem CE-Zeichen und dem Ü-Zeichen gekennzeichnet<br />
sind. @<br />
www.pohlnet/dws/news.com<br />
Das Dach 27<br />
ab sofort mit großem Verschiebebereich von ca. 30 mm<br />
neu<br />
Flachdachpfanne<br />
W6v<br />
Jacobi Tonwerke GmbH<br />
37434 Bilshausen<br />
Telefon 05528/910-0<br />
Fühl Dich<br />
zu Hause...<br />
www.dachziegel.de<br />
Walther Dachziegel GmbH<br />
90579 Langenzenn<br />
Telefon 09101/708-0
Vorgestellt: Die Landesverbände<br />
Kein Betrieb läuft von selbst. Auch<br />
ein Verband nicht. Es braucht Leute,<br />
die sich mit ganzer Kraft engagieren.<br />
Selbst dann, wenn es schwer wird. Geschäftsführer<br />
Wolfgang Stumm ist einer<br />
von ihnen. Seit Anfang 2011 steht er an der<br />
Spitze des Landesinnungsverbandes der<br />
Dachdecker in Brandenburg. Eigentlich<br />
war er schon berentet, hatte vorher Jahrzehnte<br />
in der Baustoffbranche im Vertrieb<br />
gearbeitet. Als er gerufen wurde, sagte er zu.<br />
Im Verbandssitz in Potsdam erklärt er geduldig<br />
seine Arbeit und spricht aus Erfahrung.<br />
Die Unterstützung der rund 250 Mitgliedsbetriebe<br />
ist die zentrale Aufgabe. Klar,<br />
auf den ersten Blick locken die Vergünstigungen<br />
bei Versicherungen, Leasingbanken,Fahrzeugen,<br />
Bürgschaften<br />
oder Fachliteratur.<br />
Doch der Verband<br />
leistet eine Menge<br />
mehr, um seinen<br />
Mitgliedern den<br />
Rücken freizuhalten.<br />
I Voller Einsatz<br />
Gäbe es die Innungen<br />
und den<br />
Verband nicht?<br />
„Das wäre ein Stochern<br />
im Nebel!“<br />
sagt Wolfgang<br />
Stumm. „Wie auf einem Spreewald-Kahn.<br />
Aber wo lande ich?“ Wer die Beiträge nur<br />
als Kosten sieht, kämpft oft allein. Ein<br />
Betrieb wird schnell überhört, in der Innung<br />
erlangt er viel mehr Gewicht. Bei<br />
ihrem täglichen Ringen mit Politik und<br />
28 Das Dach<br />
n Geschäftsführer Wolfgang Stumm nimmt sich Zeit<br />
für’s Gespräch.<br />
Die Dachdecker in<br />
In Brandenburg stellt der Landesinnungsverband<br />
der Dachdecker<br />
alle Weichen, um die Zukunft eines<br />
traditionsreichen Berufs zu sichern.<br />
Wirtschaft geht es um weniger Bürokratie.<br />
Etwa bei Tachoscheiben, mit denen<br />
ein Betrieb über Lenk- und Ruhezeiten<br />
berichten soll, obwohl er nur im Umkreis<br />
von 50 Kilometer arbeitet. Oder um<br />
einen Ausgleich, z.B. beim Ende der Solarförderung.<br />
Wie lässt sich verhindern,<br />
dass den Betrieben am Stichtag nicht laufende<br />
Bauaufträge plötzlich wegbrechen?<br />
Das sind zähe Verhandlungen. Wolfgang<br />
Stumm eilt von Sitzung zu Sitzung, denn<br />
Themen gibt es genug. Wer mal im Spreewald<br />
war, erahnt das Dickicht. Im Gestrüpp<br />
kann man sich leicht verirren.<br />
Den Weg zu kennen ist das eine. Die<br />
Untiefen vorauszuahnen, an denen der<br />
Kahn leck schlägt, ist manchmal wichtiger.<br />
Im Verband<br />
zu arbeiten, heißt<br />
Lotse zu sein.<br />
I Mehr<br />
angebote<br />
In Brandenburg<br />
existieren derzeit<br />
rund 520 Dachdecker-Betriebe.<br />
Von ihnen sind<br />
etwa 47 Prozent<br />
in den zehn Innungenorganisiert.<br />
Die Zahlen<br />
bleiben stabil. Vor<br />
allem kleinere Betriebe<br />
und Selbstständige erwarten sehr<br />
viel Überzeugungsarbeit vor ihrem Eintritt.<br />
Die leistet der Verband und wirbt<br />
mit Broschüren, sendet Rund-Mails,<br />
stellt Aktuelles frei auf die Website. Wer<br />
regelmäßige Infos per Fax möchte, be-<br />
kommt auch diesen Service. Neu ist der<br />
Link mit Facebook. Doch in der Summe<br />
geht es um mehr. Was wäre ein Verband<br />
ohne die Abwechslung neben der Arbeit?<br />
Mitte September startet eine Motorrad-<br />
Tour zur Ostsee, fast vier Tage M-V pur.<br />
Weil das Interesse riesig war, blieb die Anmelde-Liste<br />
nicht lange offen. Unterwegs<br />
das Nützliche mit dem Angenehmen zu<br />
verbinden und Kontakte zu knüpfen ist<br />
das Ziel. Höhepunkt im Kalender, noch<br />
vor dem Schützentreffen im Herbst, wird<br />
das Sommerfest auf einer Erlebnis-Farm<br />
im Herzen Brandenburgs. Hier erwartet<br />
die Dachdecker und ihre Familien ein<br />
volles Programm mit Safari, Abenteuer,<br />
mit Spielen und kulinarischem Genuss.
s Boot holen<br />
Text und Fotos: Rasch<br />
Viele Partner aus Industrie und Handel<br />
begleiten das Fest, darunter auch die<br />
Dachdecker-Einkauf Ost eG. Was zählt,<br />
ist das Gefühl, alle sitzen im selben Boot.<br />
I Tradition und Moderne im LBZ<br />
Eine Baustelle bleibt das Thema Ausbildung.<br />
Nach Angaben des ZVDH lernen<br />
in Brandenburg aktuell 132 Lehrlinge<br />
den Beruf des Dachdeckers. Wahr ist:<br />
Das kann nicht jeder. „Ein Dachdecker<br />
ist heute Spezialist auf vielen Gebieten“,<br />
erklärt Wolfgang Stumm. „Bei der Fülle<br />
des zu vermittelnden Wissens stellt sich<br />
auch die Frage, ob die Ausbildung immer<br />
zeitgemäß ist.“ Deshalb bietet das<br />
Landesbildungszentrum auf dem Ver-<br />
bandssitz in Potsdam, nur einen Steinwurf<br />
entfernt von der Havel und ihrer<br />
einmaligen Seenlandschaft, eine Reihe<br />
Fortbildungskurse an. Vier moderne<br />
Werkhallen stehen zur Verfügung für<br />
praktische Seminare, die Meisterausbildung,<br />
für Vorträge zur Betriebsführung,<br />
zu Steuern und Recht. Zur Entspannung<br />
in den Pausen lädt ein Bistro mit Dachterrasse<br />
und Grünflächen ein. Das Motto<br />
wird spürbar: viele Türen öffnen. Um die<br />
Jugendlichen hautnah an die Branche<br />
heranzuführen, fand im April ein Zukunftstag<br />
statt. Technik und Werkzeug<br />
kennen lernen, ein Schieferherz schlagen<br />
- das steht heute so selbstverständlich auf<br />
dem Programm wie die Präsentation des<br />
n Auf dem neusten Stand: Das Solarhaus mit Messwerttafel.<br />
n Neue Architektur am historischen Verbandssitz in Potsdam.<br />
Berufs auf Messen und in Schulen. Sich<br />
zu kümmern hat Tradition im Gewerbe.<br />
Selbstständige Dachdeckermeister waren<br />
es, die Mitte der 80er Jahre auf diesem<br />
Gelände begannen, ihre Lehrlinge wieder<br />
überbetrieblich auszubilden. Der heutige<br />
Verbandssitz gehört seit über 70 Jahren<br />
dem Dachdeckerhandwerk – trotz jahrelanger<br />
Nutzung durch andere Gewerke<br />
zu DDR-Zeiten. Noch vor der Wende<br />
kehrte die praktische Meisterausbildung<br />
an diesen Ort zurück. Dann, im Oktober<br />
90, folgte die Verbandsgründung. Gearbeitet<br />
wurde mit einfachsten Mitteln, in<br />
Zelten, ohne Heizung, auch im Winter.<br />
Das alles ist längst der neuen Architektur<br />
gewichen. Mit Engagement Berge versetzen<br />
– das ist schon besonders. Wo gibt’s<br />
das heute noch?<br />
I Beste aussichten<br />
Für Wolfgang Stumm bleibt der Dachdecker<br />
ein Beruf mit Berufung. Nicht nur,<br />
weil jedes Dach individuell ist. Bis auf<br />
den Giebel steigen eben nur wenige Menschen,<br />
die meisten vertrauen ihr eigenes<br />
Dach Profis an. Deshalb haben Fachleute,<br />
die Qualität bieten, eine Zukunft vor sich.<br />
Für die exklusive Aussicht würden viele<br />
so einiges hergeben. Wer Türme bedacht,<br />
eine Hochhaus-Fassade dämmt oder Kirchen<br />
saniert, kennt das Panorama. Und<br />
schätzt es.<br />
Das Dach 29
Vorgestellt: Frauen im Handwerk<br />
„<br />
Endlich geschafft,“ sagt Corina Huntemann und meint nicht<br />
ganz ohne Stolz den Umzug in das neue Firmengebäude im<br />
niedersächsischen Delmenhorst. Es war ein kleiner Kraftakt,<br />
den sie mit ihrem Mann Uwe und dem Team vollbracht hat,<br />
„denn die Aufträge laufen weiter, und wir lassen unsere Kunden<br />
ja nicht hängen“, sagt die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau<br />
selbstbewusst. Aus der Gegend von Ulm kommt sie und<br />
man wundert sich, wo sie ihren süddeutschen Dialekt gelassen<br />
hat. Ihr Ausbildungsbetrieb dort stand vor der Insolvenz, ihr damaliger<br />
Freund wurde nach Hannover versetzt, kurz entschlossen<br />
sagte sie: „Ich geh mit.“<br />
Nach einigen Jobs kam sie zu den AKA Ziegelwerken in die<br />
Zentrale nach Peine und arbeitete sich dort zielstrebig in die<br />
Arbeitsmaterie ein. Kaufmännische Administrationsarbeiten,<br />
Verkaufsgebietsinteresse und eine interne Verbesserung der<br />
Zusammenarbeit zog ein zukunftsorientiertes Projekt nach<br />
sich. Durch dieses Projekt hat sich für Corina Huntemann<br />
die Möglichkeit ergeben, sich als Außendienstmitarbeiterin<br />
in einer klaren Männerdomäne zu etablieren.<br />
30 Das Dach<br />
n Schon im Eingangsbereich erfährt<br />
der Kunde einiges über das Team.<br />
„Wir sind wie eine große Familie“,<br />
sagt Corina Huntemann.<br />
Kein<br />
Zu ihrem Kundenkreis gehörte rein zufällig auch Dachdeckermeister<br />
Uwe Huntemann, der ihr nach einigen Besuchen und<br />
erfolgreichen Objekten anbot, den Norden zu zeigen. Sie ließ<br />
sich darauf ein und hat es nicht bereut. Ihre zahlreichen beruflichen<br />
Reisen und Messebesuche für ihren Arbeitgeber haben<br />
sich nur schwer mit den arbeitsfreien Zeiten ihres zukünftigen<br />
Ehemanns vereinbaren lassen. So informierte sie AKA: „Ich<br />
gehe zu Huntemann und wechsele auf die Kundenseite.“<br />
Im familiengeführten Betrieb stieg sie gleich mit Herzblut ein,<br />
hinterfragt, was ihr nicht klar war, bildet sich auf der Volkshochschule<br />
in Rechnungswesen weiter und war auch technischen<br />
Dingen nicht abgeneigt. Den Schnellkurs für Frauen<br />
im Dachdeckerhandwerk gab es an der Dachdeckerschule in<br />
Mayen. „Mein Vater ist Werkzeugmachermeister und schon<br />
in der Schule habe ich eher die Technikkurse den Strick- und<br />
Häkelkursen vorgezogen.“<br />
„Sie ist die Seele unseres Betriebes“, sagt der Ehemann, der kurz<br />
hereinschaut und gleich wieder zum nächsten Kunden fährt.
Nicht selten läutet das Telefon und Corina Huntemann geht<br />
mit stoischer Ruhe auf alle Anfragen ein. Egal, ob es um ein Angebot<br />
geht, ob plötzlich ein Loch im Dach entdeckt wurde oder<br />
ob jemand etwas reklamieren will. Durch eine akribische und<br />
sichtbare Mitarbeitereinteilung durch Ehemann Uwe weiß sie,<br />
wer wo eingeteilt ist und wer zwischendurch „mal eben“ in<br />
der Nähe etwas beheben kann. Inzwischen arbeitet sie Hand<br />
in Hand mit ihrem Mann, übernimmt die Bestellungen beim<br />
Bedachungsfachhandel und wirkt beruhigend ein, wenn es<br />
einmal hektisch wird.<br />
Tag ist wie der andere<br />
Text und Fotos: Höpken<br />
Bestellt wird meistens bei der Dachdecker-Einkauf Nordwest<br />
eG. Dazu wird häufig das Online-Bestell- und Informationssystem<br />
OBIS genutzt. „Wenn man das einmal drauf hat, läuft das<br />
sehr gut und ich kann bestellen, wann ich will“, meint Corina<br />
Huntemann, die auch mit anpackte, als die Lagerhalle neu<br />
gestrichen wurde und wenn generell Not am Mann ist. Sie erstellt<br />
den Rechnungsausgang, bereitet die Daten der Lohn- und<br />
Finanzbuchhaltung für den Steuerberater vor, überwacht den<br />
Zahlungseingang, sorgt für Werbeflyer und ist Ansprechpartnerin,<br />
wenn den Gesellen der Schuh drückt. „Der Betrieb wird<br />
familiär geführt, denn wir haben nicht nur 18 Mitarbeiter inklusive<br />
3 Auszubildende, sondern mit deren Familien hängen rund<br />
n Eine Frau, die anpacken kann. Corina Huntemann kennt sich im<br />
Lager aus und hat die Räume zum Neueinzug eigenhändig gestrichen.<br />
50 Menschen unmittelbar mit dem Betrieb zusammen“, erklärt<br />
sie, die gerade die Ausbilder-Eignungsprüfung mit Erfolg absolviert<br />
hat. Sie plant, den Fachwirt zu machen, um ihren Mann<br />
vertreten zu können, falls dieser einmal ausfallen sollte, was<br />
sie nicht hofft. Beim Team, in dem noch 3 Mitarbeiter seit der<br />
ersten Stunde vor 15 Jahren dabei sind, ist sie bestens akzeptiert.<br />
Ihr Mann und sie fördern den Zusammenhalt, organisieren<br />
Industriebesichtigungen und Betriebsfeiern.<br />
Corina erinnert z.B.<br />
die „Jungs“ daran, Sonnencreme,<br />
Schirmmütze und Schutzbrille<br />
bei allzu gutem Wetter mitzunehmen<br />
um Ausfälle zu vermeiden.<br />
„Ein starkes Merkmal unserer Firma<br />
ist, dass die Gesellen die Bau-<br />
stelle sauber verlassen“, sagt Corina<br />
Huntemann und man glaubt<br />
n Sachlich und fachlich versiert<br />
am Telefon. Alle Kunden von<br />
Anfang an gleich behandeln, wird<br />
im Betrieb Huntemann gelebt.<br />
ihr, wenn sie sagt, dass Kunden fragen, ob der Dachdecker denn<br />
überhaupt dagewesen sei.<br />
Inzwischen arbeitet sie im Vorstand der Unternehmerfrauen<br />
im Handwerk Delmenhorst/Oldenburg-Land e.V. mit. Für<br />
rund 50 Frauen werden hier Lehrgänge, Seminare und Veranstaltungen<br />
organisiert. „Du musst einfach am Ball bleiben,<br />
versuchen etwas zu bewegen und erkennen, was du für deinen<br />
Betrieb daraus mitnehmen kannst“, erklärt sie, die so ganz<br />
nebenbei noch den Haushalt erledigt. Für die Zukunft plant<br />
sie den Ausbau und Optimierung der Kundendatei für Briefe,<br />
Angebote und zur Erfassung der jeweils erfolgten Arbeiten. In<br />
Planung ist ein Fotobuch mit Objekten, die dem Kunden zeigen,<br />
„wie sieht das Produkt aus, wie geht das, wie funktionieret<br />
die Dämmung usw.“ Zeit für Urlaub ist schwer abzuzweigen<br />
und ihr Kawasaki-Motorrad steht zur Zeit abgemeldet in der<br />
Garage. Als Hobby bleibt, nach Feierabend das Handy wegzulegen<br />
und mit ihrem treuen Hund Tonio über die Felder zu<br />
ziehen. Jeden Freitag am Spätnachmittag bekommt der dazu<br />
zwei Stunden Hundeschule<br />
um Gehorsam<br />
zu lernen und sich mit<br />
anderen Hunden auszutoben.<br />
Das lebhafte<br />
Tier gehorcht ihr bereits<br />
aufs Wort. „Und<br />
am Montag denkst du,<br />
heute mach ich mal<br />
n Ausgleich zum arbeitsreichen Berufsalltag:<br />
die „Arbeit“ mit Tonio.<br />
ganz in Ruhe meine<br />
Büroarbeit. Doch<br />
dann ist eine Maschi-<br />
ne kaputt oder ein Ersatzteil fehlt und ab geht’s zur Baustelle.<br />
Kein Tag ist wie der andere“, sagt Corina Huntemann, lacht<br />
und ist mit sich zufrieden.<br />
Das Dach 31
Persönlich: Dachdecker und ihre Hobbies<br />
Wolfgang Werth spielt in seiner Freizeit Segway-Polo<br />
bei den Balver Mammuts. Hier trifft er sich mit anderen<br />
Unternehmern und kann mal richtig den Kopf abschalten<br />
und die Arbeit hinter sich lassen.<br />
n Segway-Polo ist ein<br />
Nischensport mit viel<br />
Gemeinschaftssinn.<br />
Hier trifft Wolfgang Werth<br />
(rechts) den Mitbegründer von<br />
Apple, Steve Wozniak.<br />
32 Das Dach<br />
Ein Dachdecker<br />
Am Anfang stand ein Betriebsausflug mit den acht Mitarbeitern.<br />
„Wir machen einmal im Jahr etwas Besonderes zusammen,<br />
woran die Jungs gerne zurückdenken – Klettergarten<br />
oder Bogenschießen oder Segway fahren rund um einen Stausee<br />
im Sauerland.“ Segway, das sind doch die selbstbalancierenden<br />
Kleinfahrzeuge mit Elektromotor. Auf denen der Fahrer in der<br />
Mitte zwischen zwei einzeln angetriebenen Rädern vor einem<br />
hohen Lenker steht. Schon das Fahren hat Werth richtig Spaß<br />
gemacht. Und als ihn der Verleiher im Juni 2010 ansprach, ob er<br />
nicht einen Monat später mitspielen wolle bei der Europameisterschaft<br />
im Segway-Polo, hat er gleich zugesagt. „Auf dem Dach<br />
schwinge ich ja auch den Hammer. Da war ich mit dem Mallet,<br />
dem Polo-Schläger, gleich treffsicher“, erzählt Werth. Also war<br />
er im Team – bis heute als Stürmer. In der jungen Exotensportart,<br />
die der Mitbegründer von Apple, Steve Wozniak, 2004 in den<br />
USA auf den Weg gebracht hat, ist er gleich durchgestartet. Doch<br />
fahren auf dem Segway und dabei noch den Schaumstoffball<br />
genau passen oder ins Tor schlagen, braucht schon Training und<br />
Erfahrung. „Zu Beginn sind wir Spieler aufeinander gerasselt und<br />
haben irgendwie auf den Ball geknüppelt. Heute spielen wir fast<br />
brasilianisch“, berichtet der 48-Jährige, der 2012 das 15-jährige<br />
Bestehen seines Betriebs in Balve feiert.<br />
Text: köstergarten, Fotos: werth
I Einfach mal den Kopf frei bekommen<br />
Über die Einladung des Segway-Verleihers ist Werth zu seinem<br />
Hobby gekommen, doch so ganz zufällig war es denn<br />
auch nicht. „Ich habe die Firma selbst von Null aufgebaut,<br />
sehr viel gearbeitet und sehr wenig Urlaub gemacht. Meine<br />
Frau kannte mich nur noch vom Kommen und Gehen.“<br />
Werth stand vor zwei Jahren an dem Punkt, dass er sich<br />
ausgebrannt und leer fühlte. „Da habe ich mir gesagt, jetzt<br />
machst Du mal etwas für Dich, was anderes als Arbeit.“ Jeden<br />
Dienstagabend trifft er seine Mitspieler zum Training und natürlich<br />
zum Bier danach. Seit Werth Segway-Polo spielt, fühlt<br />
er sich ausgeglichener, hat er auch wieder mehr Spaß an der<br />
Arbeit. „Einfach mal den Kopf frei bekommen, das ist ganz<br />
wichtig.“ Seine Mitspieler sind zumeist auch Unternehmer.<br />
Aber wenn sie zusammen sind, reden sie nicht über die Arbeit,<br />
sondern lieber über vieles andere, was im Leben auch wichtig<br />
ist. Einmal im Jahr geht es auf Reisen, zu einem Turnier<br />
– in diesem Juni war es die Weltmeisterschaft in Stockholm.<br />
„So mache ich wieder regelmäßig Urlaub“, sagt Werth ganz<br />
wird Weltmeister<br />
trocken. Seine Frau ist immer mit dabei, mit anderen Spielerfrauen<br />
hat sie die schwedische Hauptstadt erkundet. Fan<br />
ist sie natürlich auch und es gab wieder Grund zum Jubeln.<br />
Die Balver Mammuts gewannen das Finale mit 2:0 gegen die<br />
Pirates Solingen. Damit gelang ihnen die Krönung und das<br />
�<br />
Segway-Polo<br />
Jede Mannschaft hat fünf Spieler. Torwart ist jeweils, wer<br />
hinten im sogenannten Torkreis steht. Das kann auch wechseln,<br />
also „fliegender“ Torhüter. Gespielt wird auf Kunstrasen<br />
und dabei auf der Hälfte eines Fußballfeldes mit 2,52<br />
Meter breiten und 1,52 Meter hohen Toren. Der Ball ist aus<br />
weichem Schaustoff, damit die Segways problemlos drüberfahren<br />
können. Die Poloschläger sind zusätzlich mit<br />
Schaumstoff umklebt, um die Verletzungsgefahr zu verringern.<br />
Helme sind wie beim Pferde-Polo Pflicht, denn es<br />
kommt immer wieder mal zu Stürzen. Auf dem Segway steht<br />
der Fahrer zwischen den einzeln angetriebenen Rädern auf<br />
einer Plattform und hält sich an der Lenkstange fest. Der<br />
Einzelradantrieb ermöglicht dabei Kurvenfahrten. Neigungssensoren<br />
registrieren, dass sich der Fahrer nach vorne<br />
oder hinten neigt, und drehen die Räder in diese Richtung.<br />
Der Segway ist selbstbalancierend und lässt sich intuitiv<br />
bedienen. Weitere Infos unter: www.segwaypolobalve.de<br />
Triple nach dem EM-Titel 2011 in Berchtesgaden und dem<br />
DM-Titel 2012 am Möhnesee.<br />
I Mehr schöne Dinge im Leben machen<br />
Die gute Gemeinschaft gefällt Werth besonders beim Segway-Polo.<br />
„Die Spieler der Teams kennen<br />
sich untereinander und das Fair Play auf<br />
dem Platz ist ausgeprägt. Da wird sofort eine<br />
Fehlentscheidung der Schiedsrichter von<br />
den Spielern korrigiert.“ Im Spiel selbst liebt<br />
der Stürmer das schnelle Umschalten nach<br />
vorne, das Kombinieren und die gescheiten<br />
Pässe. Die nächste Möglichkeit dazu kommt<br />
schon im Herbst, wenn sein Verein vom<br />
4. bis 6. Oktober die Europameisterschaft<br />
in Balve ausrichtet. „Und die nächste WM<br />
steigt dann in zwei Jahren, vielleicht im<br />
Libanon oder in Dubai“, berichtet Werth.<br />
Eine Reise, auf die er sich schon heute freut.<br />
Denn das hatte er sich ja fest vorgenommen<br />
vor ein paar Jahren: jenseits der Arbeit mehr<br />
schöne Dinge im Leben zu machen.<br />
n Die Balver Mammuts<br />
mit Wolfgang Werth (unten<br />
rechts) sind nach Sieg im<br />
WM-Finale in Feierlaune.<br />
Das Dach 33
Betrieb: Kundenbindung<br />
Marketingpreis für innovativen<br />
Dachdecker-Innungsbetrieb<br />
n Für mehr Kundenservice und seine inovativen Ideen bekam Dachdeckermeister Martin Lenk (Mitte) den "Seitensprung-Preis".<br />
Die Internationale Handwerksmesse IHM in München war<br />
auch für Dachdeckermeister Martin Lenk aus dem oberfränkischen<br />
Pegnitz eine Reise wert. Schließlich wurde ihm<br />
hier am 18. März 2012 hier der „Seitensprung-Preis“ verliehen.<br />
Die Handwerkskammer Oberfranken belohnt „Seitensprünge“<br />
mit einem Marketingpreis. Und den hatte sich der Inhaber des<br />
Innungsbetriebes Lenk GmbH redlich verdient.<br />
Der 39-Jährige konnte sich mit seiner innovativen Geschäftsidee<br />
gegen 32 Mitbewerber durchsetzen. Seine Idee: Der Kunde<br />
liest bei Angeboten gewöhnlich nur die letzte Zeile der letzten<br />
Seite. Um was es im Detail bei den Angeboten geht und warum<br />
Angebote oft differieren, versteht er oft gar nicht. Deshalb<br />
„gestaltet“ er seine Angebote mit den Fotos der einzelnen<br />
Positionen. Das macht dem Kunden bildhaft klar, was ihm<br />
da offeriert wird. Dazu musste Lenk aber zuerst einmal eine<br />
Bilddatenbank von 35.000 Produkt- und Detailfotos anlegen.<br />
Was erst mal so einfach klingt, setzte lange Gespräche mit den<br />
Softwarepartnern, den Austausch von Drucker, Geschäftspapier<br />
und Bindesystem voraus.<br />
34 Das Dach<br />
Jedes Angebot – mit Deckblatt und einem Firmenportrait –<br />
wird von der Lenk GmbH seither nicht mehr verschickt, sondern<br />
nur noch persönlich überbracht. Dabei kann der Kunde<br />
gleich seine Fragen stellen und Lenk kann seinen Kunden<br />
Unterschiede zwischen verschiedenen Angeboten erläutern.<br />
Ergänzt wird das neue Angebotssystem durch ein völlig überarbeitetes<br />
Kundenbeziehungsmanagement. Dazu gehört u. a.<br />
der garantierte Rückruf bei Kunden noch am Tag ihres Anrufs<br />
ebenso wie völlig neu gestaltete Auftragserfassungsformulare.<br />
Und um der typischen Angebotsflut in der Wintersaison Herr<br />
zu werden, entwickelte Martin Lenk eine Liste zum Ankreuzen<br />
aller Dachdeckerarbeiten. Nach dem Ankreuzen kann sein<br />
Büropersonal, das im Winter erfahrungsgemäß sonst auch<br />
Leerlaufzeiten hatte, die angekreuzten Positionen im Detail<br />
berechnen und das Angebot erstellen.<br />
Die Lenk GmbH war übrigens bundesweit der 13. Dachdeckerbetrieb<br />
mit einer 5-Sterne-Meisterhaft-Qualifikation und<br />
feierte im Mai 2012 ihr 75-jähriges Bestehen.<br />
Text: Friedrich, Foto: Lenk
Text: und Fotos: Höpken<br />
Betrieb: Nachwuchsförderung<br />
Kleiner aufwand große Wirkung<br />
„Dachdecker sind immer gut drauf“<br />
n AktionDACH lässt grüßen.<br />
Entspricht<br />
der aktuellen<br />
EnEV<br />
„Dachdecker – dein Beruf.“ Einfach aber<br />
konsequent lässt sich das Leitmotiv der<br />
bundesweiten Nachwuchswerbung für das<br />
Dachdeckerhandwerk einsetzen. Das zeigt<br />
das Interesse der Jugend an den Skaterkonsolen<br />
oder Filmausschnitten mit dem Comedian<br />
Simon Grosejohann bei entsprechenden<br />
Veranstaltungen. So wie hier bei<br />
der Gewerbeschau in Weyhe bei Bremen.<br />
Groß war der Andrang, als es um die besten Skater an der Playstation<br />
ging. Wer gerade nicht auf dem Skateboard stand, konnte sich von den<br />
Auszubildenden zeigen lassen, wie man aus Schiefertafeln Herzen macht.<br />
Wenn einer fragte, was Skater mit Dachdeckern zu tun haben, so antwortete<br />
Dachdeckermeister Martin Weniger: „Dachdecker sind immer gut<br />
drauf und immer an der frischen Luft. Der Unterschied: Während sich<br />
viele Skaterparks gleichen, ist jedes Dach ein Unikat.“ Zusammen mit<br />
den Werbemitteln wie Plakaten und Gerüstbannern der AktionDACH des<br />
ZVDH ergibt das eine runde Sache. Info @ www.aktiondach.de<br />
Jetzt in zwei Größen erhältlich!<br />
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Das Dach 35
Betrieb: Ausbildung Teil VI<br />
36 Das Dach<br />
Zielgerichtet
So ganz glücklich sieht er heute nicht aus, der Maximilian<br />
„Maxi“ Burkl, als wir ihn auf der Baustelle treffen. Dabei<br />
passt doch eigentlich alles – das Wetter, die Kollegen…<br />
Der bayerische weißblaue Himmel wird allerdings etwas getrübt<br />
durch das Ergebnis der Zwischenprüfung. „Nicht so gut“,<br />
meint Dachdecker-Lehrling Burkl auf die Frage, wie es denn<br />
gelaufen ist. „Fachtechnik war ganz okay, aber Fachtheorie…“.<br />
aufs Dach n<br />
Text und Fotos: Friedrich<br />
Ob es einfach daran liegt, dass Theorie nun mal grau ist,<br />
wollen wir wissen. Die Antwort kommt ebenso spontan wie<br />
ehrlich: „Nein, an der Theorie mit Gerüst und Arbeitssicherheit<br />
liegt es nicht. Das ist wichtig, das muss sein. Es liegt am<br />
Lernen.“<br />
Dennoch lässt Maxi Burkl den Kopf nicht<br />
hängen. Er versteht das Ergebnis seiner<br />
Zwischenprüfung als „letzte Warnung“.<br />
Und er hat das ganz richtig verstanden.<br />
Mitten in der zweiten Halbzeit seiner Ausbildung<br />
muss er jetzt Gas geben. Mit guten<br />
praktischen Fähigkeiten allein wird<br />
man kein Dachdecker-Geselle. Und darauf<br />
zu bauen, dass man einfach gut auf<br />
der Baustelle ist, genügt nicht. Die Botschaft<br />
ist angekommen in seinem zweiten<br />
Ausbildungsjahr beim Mühldorfer<br />
Innungsbetrieb Süßenguth. Und wenn<br />
noch so viel Wasser den Inn an Mühldorf<br />
vorbeifließt – die „Baustelle“ Theorie erledigt<br />
sich nicht von selbst. Das weiß der<br />
Dachdecker in spe auch.<br />
Hätte er vorher gewusst, dass ein Leben<br />
als Dachdecker auch ein lebenslanges Lernen<br />
bedeutet, hätte er sich dann damals<br />
anders entschieden?<br />
„Nein,“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Lernen muss<br />
man in jedem Beruf, für jeden Beruf. Vielleicht als Dachdecker<br />
mehr als andere“, so schätzt er es ein. Aber ein anderer Beruf<br />
als Dachdecker? Kommt gar nicht in Frage.<br />
Okay, nehmen wir den Super-GAU an: Maximilian Burkls Ergebnis<br />
bei der Gesellenprüfung im Frühsommer 2013 würde<br />
lauten: Nicht bestanden. Ende des Dachdecker-Traums?<br />
Fester Vorsatz: in der "zweiten Halbzeit" Vollgas geben.<br />
„Ich weiß, ich schaffe das“, so seine Selbsteinschätzung. „Früher,<br />
als ich noch als Koch gearbeitet habe, da war in meinem<br />
Job um 14 Uhr Feierabend. Und dann war Treffen mit den<br />
Kumpels angesagt.“ Das ist heute<br />
anders. „Ich komme nach Hause;<br />
spüre meine Knochen, meinen Körper.<br />
Und das ist gut so. Am Feierabend<br />
ist Feierabend – und dann<br />
kann ich lernen.“ Party war gestern.<br />
Das Dachdecker-Sein lässt ihn nicht<br />
los. „Wenn gar nichts geht, bin ich<br />
eben Helfer – aber auf dem Dach.“<br />
Dachdecker-Sein als Lebensziel. Für<br />
Dachdecker-Lehrling Maximilian ist<br />
nichts anderes mehr vorstellbar. Da<br />
könnte man auch einen Fisch fragen,<br />
ob er lieber an Land leben möchte.<br />
Apropos: die Knochen spüren. Hat er<br />
eigentlich Angst davor, eines Tages<br />
mal nicht mehr als Dachdecker arbeiten<br />
zu können? Mit 67 noch auf<br />
dem Dach?<br />
n „Dachdecker – Dein Beruf”: Der Slogan<br />
der Nachwuchswerbung scheint „maßgeschneidert”<br />
für Maximilian Burkl zu sein.<br />
„Ich denk‘ mal, das ist Gewohnheit. Ich kenne viele Kollegen,<br />
die schon Jahrzehnte auf dem Dach arbeiten und es heute<br />
noch tun. Warum nicht auch ich?“<br />
„Sture Hund san’s scho‘“, sagt man den Bayern nach. Stimmt<br />
– jedenfalls was Maxi Burkl betrifft. Eigentlich doch gar keine<br />
schlechten Voraussetzungen, Dachdecker zu werden.<br />
Das Dach 37
Material+Technik: Innovation<br />
Die neue Generation VELUX<br />
38 Das Dach<br />
Mehr Tageslicht, mehr Komfort, weniger Energieverbrauch<br />
n Dank größerer Scheibenflächen verbessert sich beim neuen<br />
VELUX Dachfenster der Lichteinfall und in der kalten Jahreszeit<br />
können mehr solare Wärmegewinne erzielt werden.
Dachfenster<br />
VELUX hat auf der diesjährigen DACH+HOLZ seine neue Dachfenster-Generation<br />
präsentiert. Die rundum optimierten Fenster mit hervorragender Energiebilanz,<br />
leichterem Einbau und einem attraktiven Design eröffnen dem Dachhandwerk<br />
große Potenziale.<br />
Wenn es um energieeffizientes Bauen<br />
geht, konzentrieren sich viele Maßnahmen<br />
sowie die gesetzlichen Anforderungen<br />
bislang auf Wärmedämmung.<br />
Bei der Bewertung der Energieeigenschaften<br />
von Fenstern muss jedoch auch das Potenzial<br />
kostenloser Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung<br />
stärker berücksichtigt werden.<br />
n Der Universal-Einbauwinkel kann sowohl für die<br />
Standard-Einbauhöhe als auch für den vertieften<br />
Einbau genutzt werden.<br />
Solare Energiegewinne spielten in der<br />
Entwicklung der zukünftigen VELUX<br />
Fenster-Generation daher eine ebenso<br />
wichtige Rolle wie erstklassige Wärmedämmeigenschaften.<br />
I Mehr Tageslicht<br />
Die Scheibenfläche der neuen VELUX<br />
Dachfenster, deren Markteinführung im<br />
Frühjahr 2013 startet, wurde bei gleichem<br />
Blendrahmenaußenmaß um bis zu 10 %*<br />
vergrößert. Gleichzeitig wurden die Rahmenprofile<br />
des Fensterflügels sowie die<br />
Griffleiste und Lüftungsklappe deutlich<br />
schmaler. Dies sorgt für erhöhte Lichterträge<br />
und mehr solare Wärmegewinne.<br />
* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />
I Bessere Wärmedämmung und<br />
hervorragende Energiebilanz<br />
Durch eine veränderte Konstruktion<br />
mit zusätzlichen Dämmelementen im<br />
Fensterflügel- und Blendrahmen sowie<br />
wärmebehandeltem Holz wurde die<br />
Wärmedämmung trotz schmalerer Rahmenprofile<br />
des Fensterflügels weiter optimiert.<br />
Dank dieser von VELUX neu entwickelten<br />
ThermoTechnology TM konnte<br />
der Uw-Wert des gesamten Fensters bei<br />
einer Thermo-Star-Verglasung auf 1,2 W/<br />
(m²K) reduziert, die Luftdichtheitsklasse<br />
zudem von 3 auf 4 verbessert werden.<br />
Erhöhte solare Wärmegewinne und optimale<br />
Wärmedämmung ergeben zusammen<br />
eine hervorragende Energiebilanz.<br />
I Leichtere Montage und<br />
flexibles Einbaukonzept<br />
Das Grundprinzip beim Einbau bleibt<br />
unverändert, jedoch lassen sich die neuen<br />
VELUX Dachfenster noch schneller<br />
und einfacher montieren. Für mehr Flexibilität<br />
sorgt der neue Universal-Einbauwinkel,<br />
der sowohl die Standard-Einbauhöhe<br />
als auch den um 40 mm vertieften<br />
Einbau ermöglicht. Eine weitere praktische<br />
Neuerung beim Einbau: vormontierte<br />
Abdeckbleche. Sollten sie einmal<br />
entfernt werden müssen, benötigt man<br />
dafür kein Werkzeug mehr, da die Bleche<br />
nicht geschraubt, sondern einfach „geklickt“<br />
werden. Das neue Verpackungskonzept<br />
sorgt beim Öffnen ohne Werkzeug<br />
für minimalen Aufwand.<br />
I Modernes Design<br />
Auch beim äußeren Erscheinungsbild<br />
hat sich viel getan: Zusätzlich zum optional<br />
möglichen, 40 mm tieferen Ein-<br />
Anzeige<br />
n Die neue, schmalere Griffleiste<br />
wurde vom Designer Jacob Jensen<br />
entworfen.<br />
bau zeichnet sich die Außenverblechung<br />
durch flachere und abgerundete Formen<br />
aus, was die harmonische Integration ins<br />
Dach zusätzlich unterstützt. Der Markisenkasten<br />
ist ebenfalls deutlich schlanker.<br />
Durch die vormontierten Klick-Bleche<br />
wurde die Anzahl der Schrauben auf insgesamt<br />
nur noch neun Stück reduziert<br />
und überlappende Bleche sorgen dafür,<br />
dass die Schrauben kaum mehr sichtbar<br />
sind. Weitere Informationen erhalten Sie<br />
unter: @<br />
www.velux.de/neue-generation<br />
n Die VELUX ThermoTechnology TM : Zusätzliche<br />
Dämmelemente aus expandiertem Polysterol im<br />
Fensterflügel- und Blendrahmen sowie die Verwendung<br />
von wärmebehandeltem Holz optimieren<br />
die Wärmedämmung.<br />
Das Dach 39
Material+Technik: Holz konstruktiv<br />
Der Wieltsee liegt an der Weser bei Stromkilometer 355, ist<br />
nur 14 km von Bremen entfernt und gehört zur Gemeinde<br />
Weyhe im Landkreis Diepholz. Der See ist ursprünglich eine<br />
Kiesgrube, die im Jahr 1978 mit einem Durchstich zur Weser<br />
versehen wurde. Unmittelbar danach setzte die Entwicklung zu<br />
einem Sportbootrevier ein. Bis 1982 hatten sich am Wieltsee<br />
bereits fünf Sportbootvereine und eine kommerziell betriebene<br />
Marina mit ca. 170 Liegeplätzen angesiedelt. Die Gemeinde<br />
Weyhe ersteigerte im April 2010 den bis dahin in Privateigentum<br />
befindlichen Wieltsee aus einer<br />
Konkursmasse und plant<br />
das Areal als Teil eines Naherholungsgebietes<br />
entlang der<br />
Weser zu entwickeln.<br />
I Erheblicher<br />
Reparaturbedarf<br />
am Steg<br />
Durch mangelnde Wartung<br />
und Pflege hatte sich ein erheblicher<br />
Reparaturbedarf<br />
im Bereich der Marina aufgestaut. Die gesamte Elektroinstallation,<br />
Sanitäranlagen, Bootsstege und Wegeverbindungen<br />
bedurften nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen der Reparatur<br />
oder gar kompletten Erneuerung.<br />
40 Das Dach<br />
I Terrassendielen als Stegbelag<br />
Der Belag der Marinastege war völlig marode.<br />
Das lag an der von vornherein falschen Materialauswahl<br />
– Siebdrucksperrholz, teilweise filmbeschichtete<br />
Spanplatte – des vorherigen Betreibers<br />
und der mangelnden Wartung. Da sich Holz dem<br />
ersten Anschein nach nicht bewährt hatte, dachte<br />
man auch aus Kostengründen zunächst an einen<br />
Belag aus Aluminium-Riffelplatten. Nach weiteren<br />
Erwägungen entschied man sich dann doch<br />
für die Ausschreibung von Terrassendielen aus<br />
zertifiziertem, natürlich dauerhaften Tropenholz.<br />
Dachdecker<br />
Wie so häufig sprachen handfeste Argumente<br />
für das Holz:<br />
• Die Stege der ansässigen Vereine sind seit<br />
Beginn an mit Terrassendielen belegt, die sich<br />
über Jahrzehnte hervorragend bewährt haben.<br />
• Auf Holz kann man im Sommer auch barfuß<br />
laufen.<br />
• Holz ist im Gebrauch leiser als Blech –<br />
nachvollziehbar bei 150 Liegeplätzen.<br />
• Unter dem Belag waren neue Elektro- und Wasserleitungen<br />
unterzubringen. Das passte zur längs des Steges<br />
zu verlegenden Unterkonstruktion, die zusätzliche<br />
50 mm Installationshöhe verschaffte.<br />
• Holz sieht nach Auffassung von Frank Lemmermann,<br />
Bürgermeister der Gemeinde Weyhe, besser aus.<br />
Wer will dem widersprechen?<br />
I auftrag an Eggers Dachdeckung Gmbh<br />
Die Firma Eggers Dachdeckung GmbH nahm<br />
aufgrund eines Gespräches mit der Gemeinde<br />
eher zufällig an der Ausschreibung Marina<br />
Wieltsee teil. Mit der Holzabteilung der<br />
Dachdecker-Einkauf Nordwest eG (DENW) in<br />
Weyhe hatte der Dachdeckermeister Tobias<br />
Rump vorab alle Fragen hinsichtlich Holzart,<br />
natürlicher Dauerhaftigkeit und Zertifizierung<br />
sowie sonstige Material- und Verarbeitungseigenschaften<br />
geklärt, beteiligte sich an der Ausschreibung<br />
und erhielt den Zuschlag.<br />
I Das Material: Bangkirai-Terrassendielen<br />
Bei dem verarbeiteten Holz handelt es sich um Terrassendielen<br />
im Querschnitt 25 x 145 mm mit sieben eingefrästen Oberflächennuten<br />
und Hölzern für die Unterkonstruktion im Quer-
schnitt 50 x 70 mm, fein geriffelt, jeweils in der asiatischen<br />
Holzart Bangkirai. Für Tropenholz wie Bangkirai fordern öffentliche<br />
Auftraggeber vom Auftragnehmer u.a. aufgrund von<br />
EU-Richtlinien den Nachweis der Herkunft aus nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft und legalem Holzeinschlag. Diese Nachweise<br />
erbrachte der Vorlieferant der DENW Weyhe mittels eines TFT-<br />
Zertifikates und der Hinterlegung eines Zertifikates Verification<br />
of legal origin/sourcing des TÜV Rheinland. Den genauen<br />
Abgleich des TFT-Zertifikates mit der gelieferten Ware übernahm<br />
die DENW. Die Holzart Bangkirai wird seit Jahrzehnten<br />
aus Südostasien importiert und wurde in der Vergangenheit<br />
aufgrund ihrer guten natürlichen Resistenz vorwiegend zu<br />
Bahnschwellen, Sichtschutzzäunen, Pfählen und Decks im<br />
Hafenbau verarbeitet. Heute liegt das Haupteinsatzgebiet bei<br />
Terrassendielen.<br />
I Organisation und Montage<br />
Die Ausführung des Auftrages stellte die Firma Eggers vor allem<br />
vor ein Logistik- und ein Platzproblem. Schließlich galt es, einige<br />
laufende Kilometer Terrassendielen und Unterkonstruktionshölzer<br />
zu lagern, transportieren, bearbeiten und montieren.<br />
Die Lösung der Logistik übernahm die DENW Weyhe, die<br />
die gesamte Materialmenge von ihrem Vorlieferanten in Bremerhaven<br />
auf Lager nahm und sukzessive nach Bedarf an die<br />
Baustelle lieferte. Die Firma Eggers Dachdeckung richtete vor<br />
dem jeweiligen Steg eine Werkstatt unter freiem Himmel ein.<br />
Hier stand ausreichend Platz für das exakte Ablängen und die<br />
Handhabung der Dielen und sonstigen Hölzer zur Verfügung.<br />
bewähren sich bei Stegsanierung<br />
Text: Oelmann, Fotos: Höpken<br />
Vergleich der Holzarten Bangkirai und Lärche<br />
bei einer Holzfeuchte von u ^= 12 - 15 %<br />
Holzart Bangkirai Lärche<br />
Frischgewicht (kg/m³) 1000 -1300 750 - 800<br />
Rohdichte (kg/m³) 650 - 940 - 1160 470 - 540 - 620<br />
Biegefestigkeit (N/mm²) 121 - 142 88 - 95 - 100<br />
Druckfestigkeit (N/mm²) 67 - 81 45 – 55 - 62<br />
Natürliche Resistenz 2 (-3) 3 - 4<br />
JANKA - Härte 6 - 10 3,8 – 5,7<br />
BRINELL - Härte 26 - 38 19 - 25<br />
Der Vergleich einiger technischer Daten des schweren Tropenholzes<br />
Bangkirai mit unserer einheimischen Lärche ermöglicht<br />
eine praktische Vorstellung und Bewertung der Unterschiede. In<br />
ihren speziellen Einsatzmöglichkeiten liegen jeweils die Vorteile<br />
bestimmter Holzarten.<br />
Die Montage erfolgte logischerweise von Seeufer auf den See<br />
hinaus. Am Ende des Steges betrug die Transportstrecke für<br />
Holz, Befestigungsmittel und Werkzeug 170 Meter. Die einfachste<br />
Möglichkeit des Materialtransports bestand aus einer<br />
zweirädrigen Handkarre.<br />
Zug um Zug wurden fünf<br />
Unterkonstruktionshölzer<br />
im Abstand von 50 cm an<br />
den metallenen Stegen der<br />
Schwimmpontons befestigt<br />
und darauf die Terrassendielen<br />
mit jeweils drei Edelstahlschrauben<br />
je Befestigungspunkt<br />
ohne Vorbohren<br />
verschraubt. Für den exakt<br />
parallel gleichen Abstand der<br />
Terrassendielen untereinander<br />
diente ein einfacher Holzstreifen als Lehre. Neben dem Ablängen<br />
am Seeufer waren Zuschnitte im Bereich der Doppelkreuzpoller<br />
mittels Stichsäge einfacher auf dem Steg als an der weit<br />
entfernten Kappstation am Ufer durchzuführen.<br />
I Kompetenz der Genossenschaft nutzen<br />
Die Firma Eggers Dachdeckung GmbH hat ein Projekt gemeistert,<br />
bei dessen Ausführung man Dachdecker nicht unbedingt<br />
erwartet hätte. Warum eigentlich nicht? Schließlich verarbeiten<br />
Dachdecker ständig Bauholz und können damit umgehen.<br />
Ob Bangkirai oder Kiefer macht keinen großen Unterschied.<br />
Über Resistenzeigenschaften oder die erforderliche Zertifizierung<br />
wissen die Spezialisten auch nicht immer Bescheid. Es<br />
lohnt sich also, die Einkaufskompetenz Ihrer Genossenschaft<br />
zu nutzen. Sie berät umfassend und findet das richtige Produkt<br />
mit den erforderlichen Eigenschaften und geforderten Nachweisen<br />
oder hat es bereits auf Lager.<br />
Das Dach 41
Wenn Wärmedämmung<br />
– dann Bauder<br />
Im Alt- oder Neubau,<br />
direkt auf den Sparren oder auf Schalung<br />
Mit der EnEV sind die Ansprüche an die Wärmedämmung im<br />
Steildach nochmals gestiegen. Hier empfiehlt sich die Aufsparrendämmung<br />
mit PIR-Hartschaum als bauphysikalisch beste Lösung.<br />
Zudem hat dieser bewährte Wärmedämmstoff im Vergleich zu<br />
anderen die geringste Dicke. Bauder bietet Ihnen eine Fülle von<br />
Systemlösungen: Ob Metall- oder Schieferdach, ob Sie tapezieren,<br />
verputzen möchten oder eine sichtbare Dachkonstruktion bevorzugen:<br />
BauderPIR schafft Freiraum und beschleunigt den Baufortschritt.<br />
Selbst Schallschutz, Brandschutz und Schutz vor Elektrosmog<br />
sind kein Problem. Deshalb: wenn Wärmedämmung, dann<br />
von Bauder.<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG · Korntaler Landstraße 63 · 70499 Stuttgart<br />
Telefon 0711/8807-0 · Telefax 0711/8807-291 · www.bauder.de · stuttgart@bauder.de<br />
Service<br />
Meldepflichtig<br />
Mini-Jobber versichert<br />
Die Zahl der Mini-Jobber im Jahr 2011 stieg auf 7,3 Millionen<br />
Menschen an. In Mitgliedsbetrieben der Berufsgenossenschaft<br />
der Bauwirtschaft (BG BAU) wurden 2011 rund<br />
700.000 Mini-Jobber beschäftigt. Davon waren 289.000<br />
im Baugewerbe tätig. Lt. BG BAU sind Mini-Jobber gegen<br />
die Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten<br />
wie jeder andere Arbeitnehmer versichert.<br />
Wichtig ist dabei, dass der Mini-Jobber auch der zuständigen<br />
Berufsgenossenschaft gemeldet wird. Eine Meldung<br />
an die Bundesknappschaft reicht nicht aus. Kommt es bei<br />
einem Mini-Jobber, dessen Arbeitsentgelt also regelmäßig<br />
400 Euro pro Monat nicht überschreitet, zu einem Arbeitsunfall<br />
oder einer Berufskrankheit, hat er Anspruch auf die<br />
gleichen Leistungen durch die Berufsgenossenschaft wie<br />
ein Vollzeitbeschäftigter. Dazu gehören die Heilbehandlung,<br />
nach Bedarf spezialärztliche Behandlungen in einer<br />
Unfallklinik, medizinische Rehabilitation und – falls erforderlich<br />
– Maßnahmen zur Umschulung oder Fortbildung.<br />
Das gilt auch für Arbeitnehmer, die innerhalb<br />
eines Kalenderjahres nur 50 Arbeitstage<br />
beschäftigt sind. Meldet ein Arbeitgeber Mini-Jobber<br />
der Berufsgenossenschaft nicht,<br />
können Beitragsnachzahlungen und Bußgelder<br />
bis zu 2.500 Euro anfallen.<br />
Sonntagsarbeit<br />
Pauschale Zuschläge<br />
steuerfrei<br />
Pauschal gezahlte Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder<br />
Nachtarbeit, die der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf die<br />
tatsächlich erbrachte Arbeit leistet, sind nur dann steuerfrei,<br />
wenn sie nach dem einvernehmlichen Willen von Arbeitgeber<br />
und Arbeitnehmer als Abschlagszahlungen oder<br />
Vorschüsse auf ein spätere Einzelabrechnung geleistet<br />
werden. Lt. Bundesfinanzhof sind die einzelnen Zuschläge<br />
jeweils vor Erstellung der Lohnsteuerbescheinigung zu<br />
errechnen, somit regelmäßig, spätestens zum Jahresende<br />
bzw. beim früheren Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis.<br />
Stimmen die Pauschalzahlungen mit den ermittelten<br />
steuerfreien Zuschlägen nicht überein und wurden weniger<br />
zuschlagspflichtige Stunden geleistet, ist die Differenz<br />
nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs steuerpflichtiger<br />
Arbeitslohn. BFH-Urteil vom 8.12.2011, Az.VI<br />
R 18/11, unter www.iww,de, Abruf-Nr. 120523<br />
@<br />
42 Das Dach
Jahreskarte nicht steuerfrei<br />
Geldwerter Vorteil<br />
bei Job-Tickets<br />
Gibt ein Verkehrsbetrieb aufgrund der Vereinbarung mit<br />
dem Arbeitgeber das vom Arbeitgeber bezuschusste Job-<br />
Ticket als Jahreskarte aus, fließt der geldwerte Vorteil<br />
den Arbeitnehmern nach einem Urteil des Finanzgerichts<br />
Rheinland-Pfalz mit der Ausgabe der Fahrkarte zu. Da keine<br />
Umlage auf die einzelnen Monate erfolgt, kommt die<br />
monatliche Sachbezugsfreigrenze von 44,- Euro regelmäßig<br />
nicht zum Zuge. So hatte ein Unternehmen mit einem<br />
Verkehrsverbund ein Abkommen über die Ausgabe von<br />
Job-Tickets als Jahreskarten geschlossen. Danach zahlte<br />
der Arbeitgeber einen monatlichen Zuschuss in Höhe von<br />
5,92 Euro je Arbeitnehmer an die Verkehrsbetriebe und zusätzlich<br />
einen Eigenanteil. Da der Zuschuss unter 44,- Euro<br />
lag, wurde er als steuerfreier Sachbezug behandelt. Das<br />
Finanzamt sagte jedoch: Die verbilligte Abgabe der Jahreskarte<br />
bleibt nicht steuerfrei, weil der geldwerte Vorteil<br />
den Arbeitnehmern mit der Ausgabe des Job-Tickets insgesamt<br />
zufließt und die monatliche Freigrenze im Zeitpunkt<br />
des Erwerbs der Jahreskarte überschritten ist. Besteht ein<br />
Jahresticket allerdings aus einzelnen monatlichen Fahrberechtigungen,<br />
ist die monatliche Sachbezugsfreigrenze<br />
nach den Bestimmungen in den Lohnsteuer-Richtlinien<br />
anwendbar. FG Rheinland-Pfalz, Urteil v. 30.8.2011, Az.3K<br />
2579/09, Rev.BFH az.VI R 56/111,<br />
@<br />
www.iww.de, Abruf-Nr. 114093.<br />
handwerkerleistungen<br />
Nur im haushalt<br />
begünstigt<br />
Für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen erhalten<br />
Steuerpflichtige unter gewissen Voraussetzungen<br />
eine Steuerermäßigung in Höhe von 20 % der Aufwendungen,<br />
höchstens jedoch 1.200,- Euro. Eine der Bedingungen:<br />
Die Handwerkerleistung muss im Haushalt des<br />
Steuerpflichtigen erbracht werden. Wird ein Gegenstand<br />
in der Werkstatt des Unternehmens repariert oder renoviert<br />
ist keine Steuerermäßigung möglich. Tipp: Wird die<br />
Leistung sowohl „im“ als auch „für“ den Haushalt des<br />
Steuerpflichtigen erbracht, ist darauf zu achten, dass die<br />
Arbeitsleistung in der Rechnung nach dem Ort der Leistung<br />
aufgeteilt ist. FG München, Urteil 24.10.2011, Az<br />
7K2544/09, www.iww.de, Abruf-Nr. 120513<br />
@<br />
Das Dach 43<br />
Wenn Steildachbahn –<br />
dann Bauder<br />
Besonders robust:<br />
von diffusionsoffen bis nahtselbstklebend<br />
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was die Robustheit angeht, kommen textile Bahnen nicht an<br />
Bitumen heran. Dabei lassen sich Bitumenbahnen heute so schnell<br />
und sicher verlegen wie textile Alternativen. Zusätzlich gibt es bei<br />
Bauder besonders lange, leichte und breite Bahnen. Auch funktional<br />
bleiben keine Wünsche offen. Von diffusionsdicht bis diffusionsoffen,<br />
von nahtselbstklebend bis zur Spezialbahn fürs Metalldach –<br />
Bauder hat alles im Programm – inklusive Zubehör. Und vor Ort auf<br />
der Baustelle stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Deshalb:<br />
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Herzlichen Glückwunsch, Frau Feder !<br />
Carmen Feder, Bedachungen und Baublechnerei<br />
aus dem südlichen Dauchingen,<br />
kann sich über ihren iPod touch<br />
freuen und diesen demnächst bei der<br />
Kundenberatung einsetzen oder damit<br />
ganz einfach nur ihre Lieblingsmusik<br />
genießen. Der Betrieb wird von der<br />
Dachdecker-Einkauf Süd eG, Niederlassung<br />
Villingen-Schwenningen, betreut.<br />
Die Lösungszahl 107 aus Heft 1/2012<br />
war korrekt genannt. Der nächste iPod<br />
touch wartet bereits auf seinen Besitzer.<br />
Das können Sie sein! Nennen Sie uns die<br />
Superzahl bis zum 29. August 2012.<br />
Impressum<br />
Das DACH 10. Jahrgang<br />
Erscheint quartalsweise<br />
Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />
ZEDACH eG<br />
Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks<br />
c/o ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />
Tel. 0431 54027 73, Fax 0431 54027 79<br />
info@zedach-concept.de, www.zedach.com<br />
Konzeption und Inhalt:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Jean Pierre Beyer,<br />
jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />
Henning Höpken,<br />
henning.hoepken@zedach-concept.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Andreas Hauf, Stefan Klusmann,<br />
Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,<br />
Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,<br />
Frank Skitschak, Olga Tröster<br />
Redaktion:<br />
Henning Höpken<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Harald Friedrich, Knut Köstergarten,<br />
Margot Müller, Herbert Oelmann, Henry Rasch<br />
Grafik und Layout:<br />
Frank Petersen, Michael Kunsch<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Anzeigenschluss:<br />
Vier Wochen vor Erscheinen<br />
Druck:<br />
dfn! Kiel<br />
Abonnementsbedingungen:<br />
Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />
Der Bezugspreis für Mitglieder der ZEDACH-Gruppe<br />
ist in der Mitgliedschaft enthalten.<br />
44 Das Dach<br />
Schicken Sie das Lösungswort an:<br />
ZEDACH CONCEPT GmbH<br />
Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />
Fax: 0431 54027 79<br />
Einsendeschluss ist der 29.08.2012.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Lösungszahl aus dem Rätsel der<br />
vorhergehenden Ausgabe: 107.<br />
hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen, auf<br />
denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />
Na sowas...<br />
EIN GEWINN FÜR<br />
UNSERE UNSERE GEMEINSCHAFT<br />
Mit Mit 20 20 Millionen Millionen Mitgliedern Mitgliedern und und mehr mehr als als 800.000 800.000 Mitarbeitern Mitarbeitern<br />
in über über 7.500 7.500 Genossenschaften Genossenschaften sind sind wir wir eine eine treibende treibende Kraft Kraft<br />
für Wirtschaft Wirtschaft und und Gesellschaft Gesellschaft in in Deutschland. Deutschland. Gemeinsam<br />
Gemeinsam<br />
übernehmen übernehmen wir wir Verantwortung Verantwortung – – und und deshalb deshalb sind sind wir wir ein ein<br />
Gewinn Gewinn für unsere unsere Gemeinschaft.<br />
Gemeinschaft.<br />
VERANT<br />
WORTUNG<br />
REGIONAL<br />
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OL
Persönlich<br />
Herr Angerstein,<br />
Landesinnungsmeister sein heißt?<br />
Zu allererst Verantwortung, Verantwortung für<br />
den Verband und seine Mitglieder, die Schule<br />
in St. Andreasberg und die Arbeitsgemeinschaft<br />
mit Sachsen Anhalt. Aber auch eine<br />
große Portion Freude. Es macht einfach Spaß<br />
im Ehrenamt mit so vielen engagierten Kollegen<br />
zusammenzuarbeiten.<br />
Das Besondere an der Schule<br />
in St. Andreasberg?<br />
Wir haben ein top-motiviertes Team. Eine klasse<br />
Aus- und Fortbildung und eine Infrastruktur,<br />
die ihresgleichen sucht.<br />
Worauf sind sie spezialisiert?<br />
Auf gute Ideen. Und wenn es einmal keine<br />
gute Idee war, siehe: „Was mag ich an mir am<br />
liebsten?“<br />
Traugott Grundmann ist für Sie?<br />
Ein Vorbild, als Landesinnungmeister aber vor<br />
allem als Mensch.<br />
46 Das Dach<br />
Jochen angerstein<br />
Ein persönlicher Fragebogen an Dipl. Ing. Jochen An-<br />
gerstein aus Königslutter. Der gelernte Dachdecker ist<br />
geschäftsführender Gesellschafter der Dachdeckerei<br />
Angerstein GmbH. Er hat Architektur studiert und den<br />
Master in Betriebswirtschaft gemacht. Jetzt hat er als<br />
neuer Landesinnungsmeister des Dachdeckerverbandes<br />
Niedersachsen-Bremen die Nachfolge von Traugott<br />
Grundmann angetreten.<br />
Ihr Rat für einen Berufseinsteiger?<br />
Egal welche Fachrichtung oder auch welcher<br />
Beruf (vorzugsweise natürlich Dachdecker):<br />
„Mach Deinen Beruf mit Herz und Leidenschaft.“<br />
Social Media, Facebook,<br />
Twitter etc. sind die Zukunft?<br />
Facebook wird niemals einen Nagel einschlagen<br />
oder einen Ziegel eindecken. Aber wir<br />
müssen präsent sein.<br />
Worauf sind Sie besonders stolz?<br />
Auf meine Ernennung zum öffentlich bestellten<br />
und vereidigten Sachverständigen der Handwerkskammer<br />
Braunschweig/Lüneburg/Stade.<br />
Was braucht die Dachdeckerbranche?<br />
Stabilere Preise, bessere Rahmenbedingungen,<br />
mehr Investitionsanreize sind die äußeren<br />
Faktoren. Von uns muss das Selbstverständnis<br />
kommen: Dachdecker sind Spitzenhandwerker<br />
– made in Germany.<br />
Bei welcher Sendung zappen Sie<br />
in der Regel nicht weg?<br />
Neues aus der Anstalt mit Urban Priol.<br />
Ihre Lieblingswebsite?<br />
Google.de, für (besser gegen) die Wissenslücke<br />
zwischendurch.<br />
Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />
Die Fähigkeit, immer das Positive zu sehen, sei<br />
es auch noch so klein.<br />
Der beste Ratschlag,<br />
den Sie bisher bekommen haben?<br />
„Junge, werd´ Dachdecker“ von meinem Großvater.<br />
Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche<br />
Ihr Leben tauschen?<br />
Mit meiner Frau. Damit endlich klar ist, wer<br />
wirklich mehr arbeitet.
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Die neuen<br />
Rollläden<br />
5<br />
Neues Design<br />
trifft optimierte<br />
Funktionen und<br />
leichteren Einbau.