13.01.2013 Aufrufe

Betriebsübergabe: Rechtzeitig loslassen - DACHDECKER ...

Betriebsübergabe: Rechtzeitig loslassen - DACHDECKER ...

Betriebsübergabe: Rechtzeitig loslassen - DACHDECKER ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ZKZ-67542<br />

www.zedach.com<br />

Das Magazin der ZEDach- GRUPPE II.Quartal/2012<br />

NEWS<br />

ZEDACH<br />

erfolgreich in Mainz<br />

VORGESTELLT<br />

Reiner Crolow<br />

Berlin<br />

PERSÖNLICH<br />

Wolfgang Werth<br />

Weltmeister<br />

<strong>Betriebsübergabe</strong>:<br />

<strong>Rechtzeitig</strong> <strong>loslassen</strong>


Flachdachprogramm von Profi s<br />

Flavent ® immer die richtige Anschlusskombination<br />

9.<br />

1.<br />

3.<br />

1. 2.<br />

Flavent ® Produktsystem Zubehör<br />

für belüftete Flachdachkonstruktionen (Kaltdach)<br />

1. Flavent ® Dachraum Be- und Entlüfter<br />

für eine Luftzirkulation im Dachraum oberhalb der Wärmedämmung<br />

2. Flavent ® Wohnraum Be- und Entlüfter<br />

als strömungstechnisch optimierte Lösung für motorische<br />

und statische Be- und Entlüftungen in Küche und Bad<br />

3. Flavent ® Dachablauf<br />

zur optimalen Entwässerung von Flachdächern<br />

Flavent ® plus Dachablauf<br />

das neue, wärmegedämmte Portfolio zur Entwässerung<br />

von Flachdächern<br />

4. Flavent ® Dachdurchführungs-Set<br />

zur Durchführung von Energieleitungen aller Art durch die<br />

Flachdachabdichtung<br />

Klöber GmbH ∙ Scharpenberger Str. 72–90 ∙ 58256 Ennepetal<br />

Tel. 02333 9877-0 ∙ Fax 02333 9877-199 ∙ Technische Hotline 02333 9877-164<br />

www.kloeber.de ∙ info@kloeber.de<br />

4.<br />

2. 3. 4. 5.<br />

6.<br />

7. 8.<br />

9.<br />

8.<br />

5.<br />

Flavent ® Produktsystem Zubehör<br />

für unbelüftete Flachdachkonstruktionen (Warmdach)<br />

6.<br />

5. Flavent ® Dachraum Be- und Entlüfter<br />

als Entspannungslüfter führen diese eingeschlossene<br />

Feuchtigkeit aus der Wärmedämmung an die Außenluft<br />

ab und verhindern somit Dampfblasenbildungen und<br />

folglich Risse in der Dachhaut<br />

6. Flavent ® Wohnraum Be- und Entlüfter<br />

als strömungstechnisch optimierte Lösung für motorische<br />

und statische Be- und Entlüftungen in Küche und Bad<br />

7. Flavent ® Dachablauf<br />

zur optimalen Entwässerung von Flachdächern<br />

Flavent ® plus Dachablauf<br />

das neue, wärmegedämmte Portfolio zur Entwässerung<br />

von Flachdächern<br />

8. Flavent ® Dachdurchführungs-Set<br />

zur Durchführung von Energieleitungen aller Art durch die<br />

Flachdachabdichtung<br />

9. Flavent ® Attika Dachablauf<br />

für die Entwässerung von Dachfl ächen mit Dachrandabschluss<br />

über Entwässerungsrohre an der Fassade<br />

7.<br />

9.


Editorial<br />

Genossenschaft –<br />

ein Gewinn für alle<br />

Der Sommer ist da, die Sonne scheint<br />

und wenn nicht, schickt sie ihre<br />

Strahlen trotzdem durch die Wolken.<br />

Da bietet sich der Wechsel zu einem<br />

Stromlieferanten an, der keine Rechnung<br />

stellt. Was liegt da näher als die Sonne. So<br />

bleibt zu hoffen, dass die Regierungsparteien<br />

hinsichtlich der Novellierung des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes endlich zu<br />

vernünftigen Lösungen für eine zukunftsträchtige<br />

Solarförderung kommen. Gleichzeitig<br />

sind die Herstellerpreise, vor allem für<br />

Photovoltaikmodule, weiterhin rückläufig,<br />

was gerade auch kleine und mittlere Photovoltaikanlagen<br />

wieder lukrativ macht.<br />

Dass Frauen auch im Dachdeckerberuf<br />

mitreden, wird in Das DACH seit jeher<br />

betont. Was sie leisten, um dem Chef<br />

den Kopf für die Kundengewinnung<br />

und Auftragsabwicklung frei zu halten<br />

oder wie ihre Meinung zu Erdbeertorte<br />

und der Abgabe kostenfreier Angebote<br />

ist, sagen Corina Huntemann und Marion<br />

Jäger auf Seite19 bzw. 30.<br />

Erstaunliches gibt es aus der Nähe unserer<br />

Hauptstadt zu berichten. Der Landesverband<br />

in Potsdam setzt sich hier mit<br />

starkem Engagement für den Nachwuchs<br />

und die Innungsarbeit ein (Seite 28).<br />

Im Betriebsporträt ab Seite 20 beweist<br />

der 77-jährige Dachdeckermeister Reiner<br />

Crolow, wie man auch in zunehmendem<br />

Alter noch aktiv seinen Betrieb<br />

leitet und die ehrenamtliche Arbeit für<br />

den Berufsstand nie aus den Augen lassen<br />

muss. Das Titelthema zur <strong>Betriebsübergabe</strong><br />

zeigt hierzu viele Parallelen auf<br />

(Seite 12).<br />

„Dachdecker immer obenauf“ lautet ein<br />

Werbespruch der AktionDACH. „Oben<br />

auf, nicht nur auf dem Dach“, sagt<br />

Dachdeckermeister Wolfgang Werth,<br />

der gerade Weltmeister in einem außergewöhnlichen<br />

und neuartigen Hobby<br />

geworden ist (Seite 32).<br />

„Wir können stolz auf unsere Rechtsform<br />

Genossenschaft sein,“ sagt der<br />

ZEDACH-Vorstand anlässlich der 49.<br />

Generalversammlung in Mainz. Die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

in 2011 wurden bestens genutzt und<br />

brachten die gewünschten Erfolge (Seite<br />

6). Erfolg hatte auch die junge Dachdeckerin,<br />

die sich zur DACH+HOLZ auf<br />

dem ZEDACH Messestand präsentierte.<br />

Nina Franke wurde kurze Zeit später zur<br />

Miss Handwerk gewählt (Seite 9). In diesem<br />

Sinne wünsche ich uns allen einen<br />

sonnigen, gewinnbringenden Sommer<br />

und viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihre<br />

Brigitte Puech<br />

n Brigitte Puech, Vorstand<br />

der Dachdecker-Einkauf Süd eG,<br />

Mannheim.<br />

Das Dach 3


Flüssig. Sicher. Dicht.<br />

KEMPEROL ®<br />

Die Abdichtung.<br />

� Geruchsneutral und lösemittelfrei<br />

� Nachhaltige Systemlösungen<br />

� Für alle Abdichtungs aufgaben<br />

innen und außen<br />

� 50 Jahre Erfahrung<br />

� Weltweite Referenzen<br />

KEMPER SYSTEM ist Weltmarktführer<br />

im Segment Flüssigabdichtungen.<br />

Nutzen Sie unsere Kompetenz.<br />

NEU<br />

essionelle<br />

eschichtungssysteme<br />

mbH & Co. KG<br />

32 – 36<br />

0<br />

erol.de<br />

Das KEMPEROL ®<br />

Dachpflaster –<br />

die schnelle Hilfe im<br />

Abdichtungs-Notfall<br />

Ihr Partner für professionelle<br />

Abdichtungs- und Beschichtungssysteme<br />

KEMPER SYSTEM GmbH & Co. KG<br />

Holländische Straße 32 – 36<br />

34246 Vellmar<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 561 8295-0<br />

Fax +49 561 8295-10<br />

www.kemperol.de


Inhalt<br />

62012 wurde zum Internationalen Jahr der Genossenschaften<br />

ausgerufen. Auch die ZEDACH hat die positive<br />

Konjunkturentwicklung zu nutzen gewusst und kann<br />

beste Ergebnisse in Mainz vorlegen.<br />

19 Gut, dass es den Dachdecker gibt. Der arbeitet<br />

gern und macht kostenlose Angebote. Kaum ein Bäcker<br />

lässt vorher von seinem Erdbeerkuchen abbeißen.<br />

28 Ohne Innungen und Verbände gäbe es ein Stochern<br />

im Nebel, sagt der Landesverband Brandenburg.<br />

36 Nachwuchswerbung leicht gemacht. Mit dem<br />

Aktionsprogramm „Dachdecker – Dein Beruf.“<br />

Titelfotos: Höpken/Montage: L+S/Patz Beilagen: BRAAS, Lehrlingskoffer (DEG regional)<br />

News<br />

ZEDACH Generalversammlung 2012 6<br />

Miss Handwerk bei ZEDACH 9<br />

Die Lage im Dachdeckerhandwerk 10<br />

99 Meisterbriefe 11<br />

Titelthema<br />

<strong>Betriebsübergabe</strong> – rechtzeitig <strong>loslassen</strong> 12<br />

Vorgestellt<br />

Porträt – Reiner Crolow 20<br />

Landesinnungsverband Brandenburg 28<br />

Frauen im Handwerk – Corina Huntemann 30<br />

Persönlich<br />

Wolfgang Werth – Segway-Polo Weltmeister 32<br />

Nachgefragt – Jochen Angerstein 46<br />

Betrieb<br />

Social Media 16<br />

Angebotsabgabe 19<br />

Kundenbindung – Marketingpreis für Lenk GmbH 34<br />

Von der Schule zum Gesellen (Teil VI) 36<br />

Material+Technik<br />

Klöber – Neues Flachdach-Programm 24<br />

Roto – Schallschutz mit Komfort 26<br />

Velux – Innovation: Die neue Generation Dachfenster 38<br />

Holz konstruktiv – Dielen als Stegbelag 40<br />

Service<br />

Mini-Jobber 42<br />

Job-Tickets 43<br />

Rubriken<br />

Editorial – Brigitte Puech 3<br />

Kommentar – Jan Juraschek 15<br />

Gewinnspiel/Humor/Impressum 44<br />

Das Dach 5


News<br />

n Alles im Lot bei den Genossenschaften.<br />

„<br />

Mit dem Zusammenschluss zum<br />

Dienstleister ZEDACH (Zentralgenossenschaft<br />

des Dachdeckerhandwerks)<br />

im Jahr 1963 haben die Dachdecker-Genossenschaften<br />

einen Grundstein<br />

zu gleichberechtigter Beteiligung aller<br />

Mitglieder am gemeinsamen Erfolg gelegt.<br />

Der Erfolg bestätigt, dass sich in wesentlichen<br />

Wirtschaftsbereichen mit gemeinwirtschaftlicher<br />

Selbsthilfe mehr erreichen<br />

lässt.“ Mit diesen Worten begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Kurt Krautscheid,<br />

Neustadt/Wied, die Gäste zur 49. Generalversammlung<br />

der ZEDACH in Mainz,<br />

an der auch ZVDH-Präsident Karl-Heinz<br />

Schneider und ZVDH-Vizepräsident Ann<br />

„Die positive Entwicklung<br />

zu nutzen gewusst“, Kurt Krautscheid,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

6 Das Dach<br />

n „Marktanteile ausgebaut“,<br />

Horst Böckling, ZEDACH-Vorstand.<br />

ZEDach-Generalversammlung 2012<br />

Gute Stim<br />

dré Büschkes teilnahmen. „Zu Recht“, so<br />

Krautscheid weiter, „wurde 2012 zum ‚Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften‘<br />

proklamiert. 2011 war für uns alle ein Rekordjahr.<br />

Die ZEDACH-Genossenschaften<br />

haben die positive Entwicklung zu nutzen<br />

gewusst. Wir können mit guten Ergebnissen<br />

gestärkt und zuversichtlich in die Zukunft<br />

blicken.“ Sein besonderer Dank galt<br />

allen Beschäftigten des Verbundes.<br />

„Die 6 Genossenschaften haben mit ihren<br />

rd. 6.000 Mitgliedsbetrieben und über<br />

130 Verkaufsstellen im In- und Ausland<br />

den Umsatz um 15 % auf 1,3 Milliarden<br />

Euro gesteigert“, erklärte Horst Böckling<br />

vom ZEDACH-Vorstand und wies dabei<br />

auf das beste ZEDACH-Ergebnis in der<br />

fast 50-jährigen Geschichte hin. Der Ausbau<br />

des Holzsektors in Richtung Zimmerhandwerk<br />

werde sehr positiv ange-


nommen, und im Bereich energetischer<br />

Sanierung und nachhaltigem Bauen<br />

sei ZEDACH nach wie vor der kompetente<br />

Ansprechpartner. Im Ranking um<br />

die Marktanteile sprach Böckling von<br />

rd. 3,8 Milliarden Umsatzvolumen im<br />

deutschen Markt. „ZEDACH“, so der Vorstand,<br />

„hat hier klar seinen Marktanteil<br />

auf über 30 % ausgedehnt.“<br />

Stolz könne man auf die Rechtsform Genossenschaft<br />

sein. ZEDACH sei jederzeit<br />

ein Garant für die Existenzsicherung der<br />

Handwerksbetriebe, sagte Böckling und<br />

hob vor allem die wirksame Arbeit der<br />

ZEDACH-Fachgruppen, insbesondere<br />

Vertrieb und Marketing, hervor. Böckling<br />

appellierte an die Politik, die Bestrebungen<br />

zu Steueranreizen für Bauwillige<br />

und Investoren voranzutreiben.<br />

Aufsichtsrat und Vorstand wurden von<br />

den Mitgliedern für ihren Einsatz und<br />

positive Arbeitsergebnisse einstimmig<br />

entlastet.<br />

mung in Mainz<br />

Zum Thema „Materialgarantien – mehr<br />

Sicherheit durch Partnerschaft“, referierte<br />

ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich<br />

Marx und warb um Unterstützung<br />

für die neu aufgelegte Produktdatenbank<br />

des ZVDH. Marx verstand es, die Materie<br />

um die Garantiehinterlegung seitens der<br />

Industrie anschaulich darzustellen und<br />

sorgte für eine interessante Diskussion<br />

zum Abschluss der Generalversammlung.<br />

n Präsident Karl-Heinz Schneider (r.)<br />

und sein Vize André Büschkes verfolgen<br />

mit Interesse die Aussagen der ZEDACH.<br />

n „Materialgarantien hinterlegen<br />

bringt Sicherheit für alle“, Ulrich Marx,<br />

Hauptgeschäftsführer des ZVDH.<br />

n Neu in den ZEDACH Aufsichtsrat<br />

gewählt wurde Knut Brüggemann aus<br />

Liebenau (r.) für die Dachdecker-Einkauf<br />

Ost eG. Er ist ebenfalls Obermeister der<br />

Dachdecker-Innung Nienburg.<br />

Die weiteren Mitglieder:<br />

Peter Schiffl, Viernheim,<br />

Dachdecker-Einkauf Süd eG,<br />

Dirk Bollwerk, Rees,<br />

DEG Dach-Fassade-Holz eG,<br />

Manfred Feger, Kronberg,<br />

Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG,<br />

André Büschkes, Euskirchen, ZVDH,<br />

Kurt Krautscheid, Neustadt/Wied,<br />

DEG Alles für das Dach eG,<br />

Bernd Kleyer, Visbek,<br />

Dachdecker-Einkauf Nordwest eG (v.l.).<br />

Das Dach 7


News<br />

MENSCHEN<br />

n Nikolaus Engelke, Dachdeckermeister<br />

und Betriebswirt B.A. (FH) ist neuer<br />

Ausbildungsleiter am Landesbildungszentrum<br />

des Sächsischen Dachdeckerhandwerks<br />

e.V. in Bad Schlema.<br />

Engelke, 1981 in<br />

Hannover geboren,<br />

erhielt im Rahmen<br />

seines Studiums vielfältige<br />

Einblicke in<br />

unterschiedlichste<br />

Unternehmen und<br />

Funktionsbereiche, u. a. in die Bereiche<br />

Einkauf und Marketing. „Ziel<br />

eines modernen und marktgerechten<br />

Weiterbildungsangebotes muss sein,<br />

die Unternehmer, Gesellen und Auszubildenden<br />

bestmöglich auf die sich<br />

immer schneller verändernden Bedingungen<br />

der Märkte vorzubereiten.<br />

Das LBZ wird das Dachdeckerhandwerk<br />

als innovativer Partner bei den<br />

künftig zu bewältigenden Herausforderungen<br />

zuverlässig unterstützen“,<br />

sagt der neue Mann.<br />

n Jochen angerstein aus Königslutter<br />

übernahm während der Delegiertentagung<br />

Hameln jetzt offiziell die Position<br />

des Landesinnungsmeisters des<br />

Landesverbandes<br />

Niedersachsen-Bremen.<br />

Der Dachdecker,Diplom-Ingenieur<br />

und studierte<br />

Betriebswirt hat sich<br />

bereits seit mehreren<br />

Monaten an der Seite<br />

seines Vorgängers<br />

Traugott Grundmann in die Materie<br />

eingearbeitet. „Ich möchte neue<br />

Mitglieder für die Innung gewinnen<br />

und um junge Menschen kämpfen,<br />

dass sie Handwerker werden“, sagt<br />

Angerstein und appelliert gleichzeitig<br />

an die Ausbildungsbereitschaft der<br />

Betriebe.<br />

8 Das Dach<br />

150 Jahre Genossenschaftsverband<br />

Belächelt, aber nachhaltig und sicher<br />

„Genossenschaften tragen direkt zur Verbesserung des Lebensstandards in der Welt bei.<br />

Sie erinnern daran, dass es möglich ist, gleichzeitig wirtschaftlich profitabel zu sein<br />

und soziale Verantwortung zu tragen“, sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Und<br />

welch schöner Zufall, genau im Jahr des 150-jährigen Bestehens des Deutschen Genossenschaftsverbandes<br />

erhält der Genossenschaftsgedanke mit dem „Internationalen<br />

Jahr der Genossenschaften“ weltweit die verdiente Anerkennung. Wird hiermit doch<br />

klar die Bedeutung der Genossenschaften und ihre Rolle für die wirtschaftliche und<br />

soziale Entwicklung vieler Länder hervorgehoben. Weltweit gehören über 800 Millionen<br />

Mitglieder einer Genossenschaft an. In Deutschland sind es über 20 Millionen in<br />

den rd. 8.000 Genossenschaften. Und wer in konjunkturell gutem Klima schon beste<br />

Erfolge erzielt, vermag auch in Krisenzeiten Sicherheit zu gewährleisten. So hat das<br />

Erfolgsmodell Genossenschaft nachhaltiges<br />

und zukunftsfähiges Wirtschaften<br />

EIN GEWINN FÜR<br />

unter anderem in der Finanzkrise gezeigt.<br />

UNSERE GEMEINSCHAFT<br />

Auch wenn manche über ihre Bodenständigkeit<br />

lächeln, die sie von allzu riskanten<br />

Geschäftsgebaren abhält, gehört das vielleicht<br />

gerade zu den besten Eigenschaften<br />

genossenschaftlichen Handelns.<br />

Mit Mit 20 20 Millionen Millionen Mitgliedern Mitgliedern und und mehr mehr als als 800.000 800.000 Mitarbeitern Mitarbeitern<br />

in über über 7.500 7.500 Genossenschaften Genossenschaften sind sind wir wir eine eine treibende treibende Kraft Kraft<br />

für Wirtschaft Wirtschaft und und Gesellschaft Gesellschaft in in Deutschland. Deutschland. Gemeinsam<br />

Gemeinsam<br />

übernehmen übernehmen wir wir Verantwortung Verantwortung – – und und deshalb deshalb sind sind wir wir ein ein<br />

Gewinn Gewinn für unsere unsere Gemeinschaft.<br />

Gemeinschaft.<br />

VERANT<br />

WORTUNG<br />

REGIONAL<br />

www.genossenschaften.de<br />

�<br />

Gut beraten<br />

„Solidarität, Sicherheit, Verwurzelung<br />

in der Region – das heißt Genossenschaft.<br />

In den Krisenjahren 2008 und<br />

2009 waren es die Genossenschaftsbanken,<br />

die unseren Mittelstand vor<br />

einer Kreditklemme bewahrt haben.“<br />

David McAllister, Ministerpräsident des<br />

Landes Niedersachsen.<br />

DRGV_Std_Gemeinschaft_Poster_A5_ICv2_RZ04.indd 1 04.10.11 12:13<br />

ZEDach Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge<br />

Die Schraube muss ins holz<br />

Die ZEDACH Fachgruppe Maschinen/Werkzeuge tagte bei GOEKE Intermedia in<br />

Emsdetten. Auf dem Programm standen die Besichtigung der hochmodernen, vollautomatischen<br />

Logistik des Lieferanten für Werkzeugakkus der Eigenmarke XCell.<br />

Für eine besondere Überraschung<br />

sorgte ein stattlicher Zimmermann,<br />

der in voller Kluft am Holzblock die<br />

Leistungskraft der XCell Werkzeugakkus<br />

präsentierte. Äußerst angetan von<br />

der Leistung trieben die Besucher mit<br />

dem Fachmann um die Wette Schrauben<br />

ins Holz. Der Zimmermann ist<br />

gleichzeitig das "Model" auf dem Plakat<br />

der aktuellen ZEDACH-Aktion.


Nr. 1 bei Germany’s Power People<br />

Miss handwerk bei ZEDach<br />

Die ZEDACH Fachgruppe Photovoltaik und Solar tagte auf Einladung der<br />

Firma SCHLETTER im oberbayrischen Haag. Als Hersteller innovativer<br />

Leichtmetall-Erzeugnisse entwickelt und produziert SCHLETTER modernste<br />

Solar-Montagesysteme und fortschrittliche Produkte aus Aluminium<br />

und Edelstahl. Hans Urban, stellv. Geschäftsführer von SCHLETTER,<br />

stellte das Unternehmen vor und wies dabei auf die Historie, die Internationalität<br />

und die Zukunftsstrategie hin. Dazu gehöre u.a. die Elektromobilität.<br />

Zu den Themen Statik, Lastnormen und Bestandsprüfungen sowie<br />

„Photovoltaik im Sinne der Bauordnung“, referierte Dr. Zapfe. Aerodynamisch<br />

optimierte Systeme wie das Produkt-Programm der Serie „AluGrid“<br />

fanden starke Aufmerksamkeit durch ihre besondere wirtschaftliche<br />

Darstellungsmöglichkeit und die Montagegeschwindigkeit. Eine Werksbesichtigung<br />

und ein gemütliches Abendprogramm rundeten den Tag ab.<br />

20 Prozent Zuwachs<br />

Zahl der Genossenschaften steigt<br />

Die Bedeutung der genossenschaftlichen Kooperation für die mittelständische Wirtschaft<br />

nimmt weiter zu. Lt. DGRV ist die Anzahl der gewerblichen Genossenschaften<br />

2011 von 1.622 auf 1.928 gestiegen. Ein großer Schwerpunkt der Neugründungen<br />

liegt im Bereich der Energie und im Nahrungsmittelbereich. Dr. Günther Schulte,<br />

Mitglied der Hauptgeschäftsführung im MITTELSTANDSVERBUND: „Die aktuellen<br />

Zahlen belegen die stetig wachsende Rolle der Kooperation für einen erfolgreichen<br />

Mittelstand. In einer Zeit, in der die Märkte durch einen verschärften Wettbewerb<br />

und einen ausgeprägten Konzentrationsprozess gekennzeichnet sind, wird die Genossenschaft<br />

zur elementaren Kraftquelle des gewerblichen Mittelstandes.“ Der genossenschaftliche<br />

Verbund ist die mit Abstand mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation<br />

in Deutschland. Derzeit sind im DGRV 18,4 Millionen Genossenschaftsmitglieder<br />

und 5.654 genossenschaftliche Unternehmen organisiert. Auch die Umsetzung der<br />

Energiewende vollzieht sich hauptsächlich durch regionale Kooperationen in Form<br />

von Energiegenossenschaften.<br />

Auf der DACH+HOLZ zeigte sie sich bereits am Messestand der ZEDACH-Gruppe. Klar,<br />

Dachdeckerin Nina Franke sammelte Stimmen für ihre Wahl zur Miss Handwerk 2012.<br />

Der ZEDACH-Besuch hatte sich gelohnt, meinten auch ihre Kollegen vom Dachdeckerbetrieb<br />

Gördes aus dem westfälischen Hattingen, der den Wettbewerb seiner Mitarbeiterin<br />

mit einer eigenen Marketingkampagne begleitete. Es wurde für sie gevotet und<br />

kurze Zeit später, auf der Handwerksmesse in München, fiel die Entscheidung zu ihren<br />

Gunsten. Das Handwerksblatt bat um Bewerbungen für den Kalender „Germany’s Power<br />

People“. Nina schaffte es bis zum Fotoshooting in den Kalender und dann unter die<br />

letzten 6 zur Wahl der Miss Handwerk. Herzlichen Glückwunsch auch dem Mitgliedsbetrieb<br />

der DEG Dach-Fassade-Holz, Hamm, mit der Niederlassung Bochum.<br />

ZEDach Fachgruppe PV/Solar<br />

Treffen bei SchLETTER in Oberbayern<br />

n Miss Handwerk, Nina Franke aus Hattingen.<br />

n Die Zukunft im Griff hat die ZEDACH, wie hier mit ihrer<br />

Fachgruppe Photovoltaik und Solar.<br />

Das Dach 9


News<br />

Buchtipp<br />

Solaranlagen an<br />

Dach und Fassade<br />

Der Autor, Dipl. Ing. Heinz Effelsberg,<br />

informiert über die verschiedenen Anlagenkomponenten<br />

und ihre Funktionen.<br />

Die Neuerscheinung bietet Dachdeckerbetrieben<br />

eine<br />

aktuelle Übersicht<br />

über ein<br />

lukratives und<br />

zukunftsfähiges<br />

Geschäftsfeld<br />

und außerdem<br />

eine nützliche<br />

Praxishilfe für die<br />

richtige Planung<br />

und Montage<br />

von Solaranlagen.<br />

164 Seiten mit<br />

zahlreichen Abbildungen und Arbeitshilfen,<br />

kartoniert, 59,- Euro. Auch als<br />

E-Book verfügbar. Verlag Rudolf Müller,<br />

Info: @<br />

service@rudolf-mueller.de<br />

10 Das Dach<br />

HÖPKEN<br />

Was bringt das Jahr 2012?<br />

Die Lage im Dachdeckerhandwerk<br />

Im I. Quartal 2012 hat sich die Stimmung unter den Betriebsinhabern im Vergleich<br />

zum Vorjahr nur unmerklich verschlechtert: 76,5 % sind mit der Geschäftslage zufrieden<br />

oder bezeichnen sie als gut oder sehr gut.<br />

I Die auslastung<br />

Ähnlich verhält es sich mit den vermeldeten Zahlen zur betrieblichen Auslastung:<br />

Bei der Personalauslastung konnte mit 77,7 % der Wert des Vorjahres (80,6 %) nicht<br />

erreicht werden, bei der Geräteauslastung wurde mit 59,7 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

(62,5 %) ebenfalls ein geringerer Grad registriert.<br />

I Die aussichten<br />

Bei der Frage nach den Geschäftsaussichten für den weiteren Verlauf des Jahres<br />

2012 wurde eine Durchschnittsnote von 2,4 angegeben. Dies ist derselbe Wert wie<br />

im Frühjahr 2011; im Jahr 2010 wurde bei der entsprechenden Quartalsumfrage ein<br />

Notenschnitt von 2,7 erreicht.<br />

I Die Preispolitik<br />

Die Unternehmen sehen aufgrund der hohen Wettbewerbsintensität weiterhin wenig<br />

Spielraum für Preissteigerungen gegenüber den Kunden. Zum Vergleich: 84,9 %<br />

der Betriebe haben im vergangenen halben Jahr steigende Einkaufspreise festgestellt,<br />

gerade einmal 32,4 % jedoch gestiegene Verkaufspreise durchsetzen können. Die<br />

Stundenverrechnungssätze stiegen binnen eines Jahres um 1,9 %.<br />

Deutsches Institut für vorbeugenden Brandschutz gegründet<br />

Eine Stimme für den Brandschutz<br />

Mehrere Brandschutz-Verbände gründeten gemeinsam das Deutsche Institut für vorbeugenden<br />

Brandschutz e.V. (DIvB). Das Institut wird die verbandsübergreifenden<br />

Themen koordinieren und die Interessen der Brandschutzbranche gegenüber Politik,<br />

Behörden und anderen Gruppen vertreten. Zu den Gründungsmitgliedern gehört<br />

auch die Deutsche Rockwool GmbH. Die übergreifenden Zielsetzungen des vorbeugenden<br />

Brandschutzes – baulich, anlagentechnisch und organisatorisch – stehen im<br />

Mittelpunkt. Das DIvB sucht dazu auch die Zusammenarbeit mit allen Organisationen,<br />

die im deutschen Brandschutz aktiv sind. @ www.divb.org


Meisterschaft im Dachdecker- und Klempnerhandwerk<br />

99 Meisterbriefe überreicht<br />

99 Meisterbriefe wurden in einer großen Meisterfeier am Bundesbildungszentrum<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks (BBZ) in Mayen<br />

überreicht. Davon 87 Meisterbriefe im Dachdeckerhandwerk und 12<br />

im Klempnerhandwerk. In über 1.800 Stunden hatten sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer des Dachdeckermeisterstudiums in der<br />

Kombination von Meistervorbereitung und Fachschulstudium seit August<br />

2011 auf die Prüfung vorbereitet. 87 % der aus ganz Deutschland<br />

und Österreich kommenden Teilnehmer, darunter zwei Frauen, haben<br />

es dann geschafft. Vor großem Publikum in der voll besetzen Aula des<br />

BBZ wurden Meisterinnen und Meister geehrt.<br />

�<br />

�<br />

Das DACH auf dem richtigen Weg<br />

Die Macher der Handwerkskampagne, die Agentur Scholz &<br />

Friends, ruft die Handwerker auf, ihre „Lebensgeschichten“ zu<br />

erzählen. Sie suchen außergewöhnliche Persönlichkeiten und<br />

Werdegänge. Na, da liegt die ZEDACH-Zeitschrift „Das DACH“ ja<br />

genau richtig, da Menschen und ihre Themen hier seit Jahren im<br />

Fokus stehen.<br />

Neuer Werbefilm<br />

Der neue TV-Spot der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ rückt die<br />

Handwerker und die vielfältigen Facetten und Ergebnisse handwerklicherSchaffenskraft<br />

in den Mittelpunkt.<br />

Mit dem zweiten Kampagnenspot<br />

setzt die<br />

Imagekampagne des<br />

Handwerks die Kommunikationslinie<br />

der vergangenen<br />

zwei Jahre<br />

fort, in der bereits die<br />

Größe und Vielseitigkeit des Wirtschaftsbereiches im Vordergrund<br />

standen. Er ist auch unter www.handwerk.de im Internet abrufbar.<br />

n Knapp 100 neue Meisterinnen und Meister im Dachdecker-<br />

und Klempnerhandwerk freuen sich über ihren Erfolg.<br />

aktionDach<br />

Gerüstplanen-aktion<br />

geht weiter<br />

Das Dachdeckerhandwerk ist Garant für nachhaltiges<br />

Bauen und Modernisieren auf hohem Niveau. Dachdecker<br />

sind die Experten für die Wärmedämmung, die<br />

Gestaltung von Fassaden, die Erstellung von Dachstühlen<br />

sowie die Montage von Solaranlagen. „Oben ohne<br />

macht nur Spaß, bis es anfängt zu regnen“, so das Motto<br />

des Großbanners, das sofort die Aufmerksamkeit der<br />

Betrachter auf sich zieht und insbesondere auch junge<br />

Menschen ansprechen soll. Die AktionDACH, als Gemeinschaftswerbeaktion<br />

von Handwerk, Industrie und<br />

Handel stellt die Gerüstplanen und weitere Aktionsmittel<br />

allen Innungsbetrieben weiterhin kostenfrei zur<br />

Verfügung. Der kostenlose Versand erfolgt wie gewohnt<br />

über die D+W-Service GmbH des ZVDH. Anfordern unter:<br />

@<br />

zvdh@dachdecker.de, Stichwort „Gerüstbanner“.<br />

Das Dach 11


Titelthema: <strong>Betriebsübergabe</strong><br />

n Im partnerschaftlichen Dialog über die strategische Ausrichtung: Sohn Mathias Koch und Vater Klaus Koch.<br />

12 Das Dach<br />

Erfahrung kann man nic<br />

Rund 22.000 mittelständische Unternehmen mit rund 287.000 Beschäftigten suchen jedes Jahr<br />

einen Nachfolger. Der Übergabeprozess braucht viel Zeit und oftmals die Hilfe eines Beraters.<br />

Gerade auch dann, wenn die Kinder übernehmen.


Mit Anfang 50 sind viele Dachdecker auf dem Zenit der<br />

eigenen Schaffenskraft. Sie haben sich etwas aufgebaut,<br />

verfügen über volle Auftragsbücher und freuen sich über<br />

ihren Erfolg. Da denkt kaum einer gerne daran, dass dieses alles<br />

unwiderruflich ein Ende haben wird und oftmals schneller, als<br />

es dem Einzelnen lieb ist. Bei rund einem Viertel der mittelständischen<br />

Unternehmen steht das Nachfolgethema plötzlich und<br />

unerwartet vor der Tür, eben weil der Chef schwer erkrankt oder<br />

stirbt. Diese Zahl stammt vom Institut für Mittelstandsforschung<br />

Bonn (IfM) und sie hat weitreichende volkswirtschaftliche Folgen.<br />

Denn jedes Jahr müssen etwa 6.000 Unternehmen mit<br />

34.000 Mitarbeitern dichtmachen, weil sich niemand findet,<br />

der den Laden weiterführt. Es macht also Sinn, frühzeitig an<br />

den Erstfall zu denken. Auch und gerade aus ganz persönlichen<br />

Gründen. Einen Nachfolger finden heißt für viele<br />

Dachdecker, die eigene Rente zu sichern. Und es<br />

heißt, dass das eigene Lebenswerk eine Fortsetzung<br />

findet, dass weitergeführt wird, was man<br />

mit viel Energie aufgebaut und womöglich über<br />

so manche Krise hinweggeführt hat.<br />

I Mit Nachfolge früh genug beschäftigen<br />

Das Thema Nachfolge verdrängen oder vertagen<br />

hilft auf keinen Fall. „Da kann man gar nicht früh<br />

genug mit anfangen. Bei uns ist das ein Prozess<br />

über zehn Jahre.“ Klaus Koch ist einer, der die<br />

Übergabe schon vor Jahren auf den Weg gebracht<br />

hat, ganz ohne Not und Zeitdruck. Der 53-Jährige<br />

hat seine beiden Söhne als Gesellschafter der<br />

Koch Gruppe mit Hauptsitz in Wirges im Westerwald<br />

mit ins Boot geholt und beide verantworten<br />

Bereiche in Eigenregie. Sohn Thorsten leitet<br />

bereits den Gesamteinkauf der Gruppe mit 360<br />

Mitarbeitern, zu der acht Unternehmen gehören.<br />

Sohn Mathias ist für Abläufe und Ergebnis des Betriebs in Wirges<br />

verantwortlich. Und Eigenregie heißt für Klaus Koch, dass<br />

er sich da nicht als Besserwisser einmischt. „Unseren Betrieb<br />

gibt es in vierter Generation und schon mein Vater hat mir früh<br />

ht vererben<br />

Freiheiten gelassen.“ Das macht Koch jetzt genauso, weil die<br />

Nachfolgeregelung in seinen Augen eben keine Einbahnstraße<br />

ist, sondern gemeinsame Spielregeln braucht. „Es geht nur ohne<br />

Zwang, Druck ist tödlich“, sagt Koch.<br />

Wie die Übergabe Schritt für Schritt abläuft, klären die Drei<br />

intern, ohne externe Beratung. Allein bei der Umsetzung<br />

kommen Steuerberater und Juristen ins Spiel, um das Ganze<br />

sauber zusammenzubringen. Läuft also alles glatt? „Nein, es<br />

gibt auch bei uns Zoff, ist doch klar. Aber wir sind auf einem<br />

guten Weg“, sagt Koch. Zwei Dinge seien dafür entscheidend.<br />

Erstens geht es nicht um Vater und Sohn, sondern um rein<br />

betriebswirtschaftliche Dinge. Deshalb ist das kein Thema<br />

beim Abendbrot, das Private soll geschützt bleiben. Zweitens<br />

trifft sich Koch mit seinen Söhnen jeden Montagmorgen für<br />

ein, zwei Stunden. Der Termin besitzt höchste Priorität und<br />

wird so gut wie nie verschoben. Hier blicken die drei Chefs<br />

auf die vergangene Woche zurück und planen die beginnende.<br />

Und es kommt alles auf den Tisch, was den Dreien wichtig<br />

ist in Sachen Geschäft, auch Kritik. Jedes Thema kann hier<br />

angesprochen werden und so entsteht Vertrauen, dass die<br />

Unternehmensführung und damit auch die Übergabe ein gemeinsames<br />

Projekt auf Augenhöhe ist.<br />

I Nachfolger muss gut mit der Lösung leben können<br />

Klar ist die Koch Gruppe ein großes Unternehmen und die Verantwortlichkeiten<br />

können gut verteilt werden. Doch auch in<br />

Wirges würde es richtig Stress geben, wenn der Senior meinte,<br />

er könne die Regeln der Nachfolge alleine bestimmen. Söhne<br />

sind erwachsene Menschen und haben ihre eigenen Vorstellungen,<br />

wie ein Betrieb zu führen ist. Da kommen dann ganz<br />

schnell doch wieder die familiären Emotionen ins Spiel, wenn<br />

der Vater darüber hinweggeht. Klar hat er oftmals den Betrieb<br />

aufgebaut und natürlich hält er seine Art ihn zu leiten für die<br />

richtige. Und den Wert des Unternehmens sieht er gerne optimistisch:<br />

keine Schulden mehr, vielleicht sogar Betriebsgelände<br />

in Eigentum, viele tolle Kunden. Da braucht sich der Junior<br />

doch nur noch ins gemachte Nest zu setzen. Das ist sicher auch<br />

richtig und doch immer nur eine Seite der Wahrheit. Denn der<br />

Junior kann rechnen und weiß, dass die Margen heute eben<br />

geringer sind als vor 20 Jahren. Und er will nicht nur für die<br />

Rente des Vaters arbeiten, sondern auch selbst ein dem Risiko<br />

Das Dach 13


Titelthema: <strong>Betriebsübergabe</strong><br />

angemessenes Unternehmergehalt verdienen. „Also braucht<br />

es bei der Übergabe eine Lösung, mit der der Nachfolger gut<br />

leben kann“, bringt es Dachdeckermeister Siegfried Klohs aus<br />

Loose in Schleswig-Holstein auf den Punkt.<br />

Der 59-Jährige hat den 18-Mann-Betrieb bereits an seinen<br />

Sohn Bastian übergeben. Er weiß nicht nur aus eigener Erfahrung<br />

wovon er spricht, sondern hat auch schon einen gewissen<br />

Abstand zum Geschehen. „Wir haben uns vier Jahre Zeit genommen<br />

und einen Berater ins Boot geholt. In der Rückschau<br />

kann ich sagen, dass es genau richtig so war.“ Nerven hat ihn<br />

der Übergabeprozess dennoch reichlich gekostet, von Anfang<br />

an. Denn heute<br />

wollen immer weniger<br />

Kinder den<br />

elterlichen Betrieb<br />

übernehmen. Das<br />

Institut der deutschen<br />

Wirtschaft<br />

Übergabe der Firma an ein Nichtfamilienmitglied<br />

– und sei es nur<br />

vorübergehend.<br />

Trotz der Vielzahl der Fälle gibt<br />

n Hat den es Betrieb für den bereits Unternehmensübergang<br />

an Sohn Bastian übergeben:<br />

Siegfried Klohs.<br />

kein Standardprozedere. Allein erbschaftssteuerrechtliche<br />

Fragen<br />

Köln (IW) hat recherchiert, dass nur 44<br />

schlie ßen manchmal das Übersprin-<br />

Prozent der Eigner ihre Unternehmen<br />

gen einer Generation aus. So wer-<br />

an Kinder, Enkel oder Neffen übertragen,<br />

den Übertragungen an Neffen und<br />

Tendenz weiter fallend. Entweder fehlt<br />

Nichten inzwischen weit höher be-<br />

diesen die Eignung oder sie haben andesteuert<br />

als früher – dies war bislang<br />

re berufliche Ziele. Auch Bastian Klohs<br />

ein üblicher Weg, das Unternehmen<br />

hatte eigene Vorstellungen. Er machte<br />

in der Familie zu halten, wenn kein<br />

eine Lehre als Kaufmann, dann eine als<br />

eigenes Kind existierte. Das Geld,<br />

Zimmerer<br />

das<br />

und<br />

ans Finanzamt<br />

dann doch<br />

fließt,<br />

noch<br />

fehlt dann<br />

eine<br />

als Dachdecker.<br />

in der Firma<br />

Also<br />

und<br />

alles<br />

gefährdet<br />

klar<br />

die<br />

mit<br />

Wei-<br />

der<br />

Nachfolge:<br />

terführung<br />

weit gefehlt.<br />

des Unternehmens.<br />

Der Junior ging<br />

nach der Lehre Unterstützung für ein bei Jahr der nach kompleNeuseeland.xen Für Übergabeplanung den Senior brach leistet eine Welt die<br />

zusammen. Nachfolgeberatung „Der kommt nie der wieder, Industrie- habe<br />

ich gedacht.“ und Handelskammern Aus persönlichen (IHKs). Grün- Zu<br />

den kam den Bastian Angeboten Klohs zählen aber Nachfolge- doch sehr<br />

schnell tage zurück mit und grundlegenden wollte den Informa- Betrieb<br />

übernehmen. tionen, Seminare und direkte Beratungsgespräche.<br />

Auch eine Über-<br />

I Externer gabe-/Übernahmebörse Berater hilft gehört<br />

über Fallstricke zum Repertoire hinweg der IHKs.<br />

Trotzdem Das brauchte Interesse es für schon diese eines Offerten externen<br />

Unternehmensberaters, ist groß. Im Jahr 2007 ließen um eine sich<br />

gute Lösung 23.000 für Teilnehmer Vater und – ältere Sohn Unter- zu finden.<br />

Nicht nehmenseigner weil die beiden und junge persönlich Übernah-<br />

Probleme meinteressenten miteinander haben, – entsprechend ganz im<br />

beraten. Dabei suchten 4.500 Senioren<br />

– meist aus dem Handel oder<br />

14 Das der Dach Industrie – direkt einen Nachfolger.<br />

In jedem vierten Fall konnte<br />

Gegenteil. Einfach aus dem schlichten Grund, dass sie verständlicherweise<br />

ganz unterschiedliche Vorstellungen von der<br />

Zukunft des Betriebes hatten. Übergabe heißt eben in den allermeisten<br />

Fällen nicht, dass der eine den Stuhl räumt und der<br />

andere sich einfach drauf setzt. Und auch bei den Pensionszusagen,<br />

der Rentenhöhe, schreibt der Vater nicht einfach eine<br />

Zahl auf und der Sohn nickt sie brav ab. Nachfolge bedeutet<br />

Reibung, Konflikt, Kompromisse und das sich Einlassen auf die<br />

Sichtweise des anderen, auch wenn es schwer fällt. „Ich kann<br />

nur anraten, sich dafür einen externen Unternehmensberater<br />

ins Boot zu holen. Wenn der neutral ist, das Vertrauen von<br />

Vater und Sohn genießt und Klartext reden kann, ist er genau<br />

der Richtige“, berichtet Klohs. Er empfiehlt die Handwerkskammern<br />

und Innungen als erste Ansprechpartner, die dann<br />

Profis vermitteln können. „Ganz wichtig: Wenn man nach<br />

zwei, drei Terminen merkt, es passt nicht mit diesem Berater,<br />

dann sollte man den Mut haben und die Beratung beenden“,<br />

erläutert Klohs. Der Erste ist nicht immer der Beste.<br />

Seite 7 / Nr. 25 18. Juni 2009<br />

Unternehmensnachfolge:<br />

Nur selten reibungslos<br />

So viel Prozent der älteren Unternehmer, die ihre Firmen<br />

übertragen wollen, ...<br />

haben sich nicht rechtzeitig<br />

auf den Unternehmensüber-<br />

50<br />

gang vorbereitet<br />

können den verlangten<br />

Kaufpreis nicht erzielen<br />

können emotional nicht<br />

<strong>loslassen</strong><br />

finden keinen passenden<br />

Nachfolger<br />

sehen die Erbschaftssteuerbelastung<br />

als Problem<br />

brauchen Zeit zur Aufstockung<br />

der Altersvorsorge<br />

27<br />

27<br />

So viel Prozent der potenziellen Nachfolger ...<br />

haben Finanzierungsschwierigkeiten<br />

finden kein passendes<br />

Unternehmen<br />

haben die Anforderungen<br />

unterschätzt<br />

haben eine unzureichende<br />

Qualifikation<br />

fürchten die Erbschaftssteuerbelastung<br />

Viele Handelsunternehmen übergabereif<br />

So viel Prozent der älteren Unternehmer, die ihre Firmen<br />

übertragen wollen, kommen aus dieser Branche<br />

3 5<br />

Sonstige Branchen 5<br />

21<br />

25<br />

36<br />

39<br />

39<br />

44<br />

43<br />

56<br />

© 25/2009 Deutscher Instituts-Verlag<br />

Heute macht Siegfried Klohs<br />

an seine Alterssicherung denken.<br />

noch die Baustellenkon-<br />

Der junge Entrepreneur auf Untertrolle<br />

– auf Wunsch seines<br />

nehmenssuche kann jedoch den<br />

Sohnes. Die beiden disku-<br />

tatsächlichen Ertragswert schwer<br />

tieren natürlich auch über<br />

abschätzen und trägt dazu noch die<br />

fachliche Dinge und die Stra-<br />

Risiken, ob der Kundenstamm getegie.<br />

„Aber nach der Überhalten<br />

werden kann, verborgene<br />

gabe muss klar sein, dass der<br />

Belastungen auftreten oder sich<br />

Junior das letzte Wort hat“,<br />

ganz einfach die Konjunktur<br />

erzählt Klohs. „Erfahrungen<br />

schlechter entwickelt.<br />

kann man nicht vererben.<br />

Übernahmeinteressenten. Tat-<br />

Die muss jeder selbst masächlich<br />

haben 56 Prozent der von<br />

chen.“ Das heißt, dass Klohs<br />

den IHKs beratenen Übernahme-<br />

sich raus hält, wenn er im<br />

kandidaten Schwierigkeiten, die<br />

Betrieb ist. „Bloß nicht da-<br />

Mittel für den Kauf des Betriebs<br />

zwischen stellen und Mund<br />

aufzubringen. Der Preis ist insbesondere<br />

zu. Zum<br />

in<br />

Schreien<br />

der Industrie<br />

kann<br />

eine<br />

man<br />

große<br />

Hürde,<br />

in den<br />

da<br />

Wald<br />

es sich<br />

gehen.“<br />

hier oft<br />

Mit<br />

um<br />

trogrößereckenem<br />

Firmen Humor handelt erklärt und dort Klohs, teure<br />

Maschinen wie die Dinge zu übernehmen sind. Auch sind.<br />

wenn Darüber es manchmal hinaus gibt schwer es weitere<br />

zahlreiche zu ertragen Hemmnisse ist, den Betrieb für die<br />

Übergabe führt jetzt des der Staffelholzes: Sohn. Vier<br />

von zehn Kandidaten finden einfach<br />

In den nicht nächsten das passende Teilen Unterneh- der<br />

men. Serie Mehr erfahren als ein Sie, Drittel was der es Unternehmer<br />

bei Übergaben in spe räumte an externe nach der<br />

Beratung Nachfolger ein, zu die beachten Anforderungen gilt,<br />

an was die Berater Führung genau einer Firma tun, schlicht wel-<br />

unterschätzt che Fördermöglichkeiten zu haben. er<br />

gibt Außerdem und was sprechen es in Sachen eine hohe<br />

Steuerbelastung, Erbschaftssteuer international zu beachvergleichsweiseten<br />

gilt. geringe Gewinnmargen<br />

sowie die vielen gesetzlichen<br />

Regulierungen gegen die Übernahme<br />

eines Unternehmens.<br />

Mit der Reform der Erbschafts-<br />

Text und Fotos: Köstergarten


Kommentar<br />

Und wie geht´s weiter…?<br />

Auf unterschiedlichsten Ebenen wird die Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft mit Schlagworten wie Erbengeneration und<br />

demografischer Wandel diskutiert. Das bedeutet Veränderung.<br />

Unternehmensnachfolge heißt ebenfalls Veränderung.<br />

Optimalerweise wird die sie dabei als Verbesserungsprozess<br />

erkannt und genutzt. Die Praxis zeichnet vielfach ein anderes<br />

Bild. Der Unternehmer blickt mit Stolz auf sein Schaffenswerk.<br />

Der probate Nachfolger wagt „mit seinen kleinen<br />

Kindern an der Hand“ einen Blick in die Zukunft. So unterschiedlich<br />

diese beiden Blickrichtungen auch sind, bilden Sie<br />

doch das Fundament für das gemeinsame weitere Handeln.<br />

Aus Sicht des Unternehmers ist sein Lebenswerk ein voller<br />

Erfolg. Die Autos sind bestens in Schuss, die Werkzeuge und<br />

Maschinen ebenfalls. Im Büro hatte man bereits vor 13 Jahren<br />

die optimalen Abläufe eingeführt. Fazit: Der Betrieb ist<br />

bestens aufgestellt und der Nachfolger kann sich glücklich<br />

schätzen, dass er den Betrieb übernehmen darf.<br />

Der junge Dachdeckermeister steht vor einer riesigen Aufgabe.<br />

Eigenes Kapital hat er durch den Verkauf seines Motorrads<br />

beschafft und die Rückzahlung des BaFöG-Darlehens für die<br />

ZertifiZierter<br />

Logistikmanager aDV<br />

gestalten sie ihre Logistik noch effizienter!<br />

� 9-tägiges Qualifizierungsprogramm mit Zertifikat<br />

� Innovative Wege zur Optimierung und Gestaltung des<br />

Material- und Informationsflusses<br />

� Lösungsorientierte Auseinandersetzung mit logistischen<br />

Herausforderungen<br />

� Optimierung Ihrer Logistikprozesse<br />

Programmstart: 12. September 2012<br />

n Dipl.-Ing. DDM Jan Juraschek,<br />

Hauptgeschäftsführer Landesinnungsverband<br />

des Dachdeckerhandwerks<br />

Schleswig-Holstein, Kiel.<br />

Meisterausbildung schreitet voran.<br />

Fazit: Kann ich mir eine Betriebsübernahme<br />

überhaupt leisten oder<br />

starte ich besser allein mit einem<br />

gebrauchten Transporter? Diese<br />

oder ähnliche Situationen erleben<br />

wir alljährlich mit dem Abschluss<br />

der Meisterprüfungen. Die Kunst bei der Unternehmensnachfolge<br />

ist es also, die beiden Blickrichtungen in Einklang<br />

zu bringen. Dabei muss der bisherige Unternehmer erkennen,<br />

dass sich nicht nur die Zeiten ändern, sondern auch<br />

das geschäftliche Umfeld für Handwerksbetriebe. Drastisch<br />

wird deutlich, dass die Vorstellungen über den Wert eines<br />

Betriebes oder eines Kundenstamms häufig viel zu hoch<br />

sind. Für junge Unternehmer muss die Bezahlbarkeit ihres<br />

Wunsches nach Selbständigkeit im Vordergrund stehen.<br />

Es gilt also, sich an seinen eigenen Einstieg zu erinnern und<br />

die Vorgaben der neuen Zeit zu berücksichtigen. Der Übergeber<br />

besetzt die Führungsrolle in diesem Prozess, tut jedoch<br />

gut daran, sie nicht wie gewohnt hierarchisch auszuüben.<br />

ZertifiZierter<br />

LagerLeiter aDV<br />

rüsten sie ihre Lagerwirtschaft für die Zukunft!<br />

� 9-tägiges Qualifizierungsprogramm mit Zertifikat<br />

� Maßnahmen zur Analyse und Optimierung Ihrer Lager prozesse:<br />

Von der Wareneingangsplanung über die Kommissionierung bis<br />

hin zum Warenausgang<br />

� Neue Methoden zur Kostensenkung und Organisationsverbesserung<br />

Programmstart: 17. September 2012<br />

Weitere Infos zum „Zertifizierten Logistikmanager ADV“ und dem „Zertifizierten Lagerleiter ADV“ erhalten Sie im Internet<br />

www.verbundgruppenakademie.de.<br />

ADV | Simon Birbacher | T:02602 14-263 | E-Mail: simon.birbacher@verbundgruppenakademie.de


Betrieb: Social Media<br />

„<br />

Die Jugend fährt einfach darauf ab“, so die Einschätzung von<br />

Landesgeschäftsführer Rüdiger Thaler. Über Facebook konnten<br />

die Berliner Dachdecker schon einige Auszubildende<br />

für sich verbuchen, die sie sonst womöglich gar nicht erreicht<br />

hätten. Für Rüdiger Thaler auch ein Verdienst von Dachdecker.<br />

com, die die Berliner Facebook-Seite betreuen. Und sie sorgen<br />

auch dafür, dass Facebook werblich genutzt wird und mit dem<br />

Berliner Auftritt gezielt Jugendliche angesprochen werden, die<br />

über die gesammelten Facebook-Daten selektiert werden können.<br />

Einen weiteren Schub für den Berliner Facebook-Auftritt gab es<br />

mit kurzen Funkspots im angesagten Privatsender KISS FM. Hier<br />

wurde speziell auf die Seite hingewiesen.<br />

n Rüdiger Thaler: Seitenbetreuung<br />

sicherstellen.<br />

16 Das Dach<br />

„Schnelle Reaktion ist das<br />

A und O von Facebook als<br />

schnelles Medium“. Deshalb<br />

rät Thaler seinen Mitgliedsbetrieben<br />

auch nicht<br />

pauschal zum Facebook-<br />

Auftritt. Die permanente<br />

Betreuung muss gesichert<br />

sein, ist seine Meinung.<br />

Eine „Nebenher-Betreuung“<br />

geht nicht.<br />

2011 „auf den Facebook-<br />

Zug aufgesprungen“ ist<br />

auch der Landesinnungsverband<br />

Bayern. Dazu<br />

Thorsten Meyerhöfer, kaufmännischer Leiter des Verbandes,<br />

der die Facebook-Seite gemeinsam mit dem<br />

PR-Mann des Verbandes, Harald Friedrich,<br />

administriert: „Für unsere Facebook-Seite<br />

Firstl Bayerisches Dachdeckerhandwerk<br />

haben wir viel Lob und positive Rückmeldungen<br />

geerntet. Wir haben den Fokus bewusst<br />

auf Nachwuchsarbeit gelegt, da im<br />

Bereich der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

der Schwerpunkt der Facebook-<br />

Nutzer zu finden ist. Allerdings hat sich das<br />

etwas nach oben verschoben, sodass wir<br />

mittlerweile eine relativ breit aufgestellte<br />

Altersmischung unserer Gefällt mir-Klicker<br />

haben, 50 % unter 35 Jahre und 5 % über<br />

35 Jahre.“<br />

Meyerhöfer weist aber auch auf den Zeitaufwand<br />

hin. „Was leicht zu unterschätzen ist,<br />

ist meiner Meinung nach der kontinuierliche Pflegeaufwand,<br />

der betrieben werden muss. Wichtig ist auch, dass wir nicht<br />

zu institutionell denken und dem freien Gedankenaustausch,<br />

der freien Diskussion den nötigen Raum geben.<br />

n Für Thorsten Meyerhöfer ist Facebook<br />

ein ideales Medium für die Nachwuchswerbung.<br />

Facebook: Wir<br />

Auch das Dachdeckerhandwerk hat Social Media als ideale<br />

Bereich der Nachwuchswerbung – für sich entdeckt. Zu den<br />

Landesinnung Berlin.<br />

Mit Facebook haben wir zudem die einzigartige<br />

Chance zu einem ständigen<br />

Begleiter unserer Gefällt mir-Nutzer zu<br />

werden.“ Auf die Frage nach den Zukunftsperspektiven<br />

der sozialen Netzwerke<br />

angesprochen, meint Thorsten<br />

Meyerhöfer: „Ich bin davon überzeugt,<br />

dass diese Art der Kommunikation unsere<br />

bisherigen Kommunikationswege<br />

ergänzen wird und unsere bisherigen<br />

Kommunikationsgewohnheiten stark<br />

verändern wird.“<br />

Der Dachdecker-Innungsbetrieb von<br />

Olaf Grau in Erkrath ist überzeugter Facebook-Nutzer.<br />

Und über diese „Schiene“ kommen<br />

sogar Aufträge ins Haus:<br />

„Das reale Leben selbst, Beziehungen zwischen<br />

Menschen, Sehnsucht nach Nähe,<br />

Freundschaften unter Gleichgesinnten, die<br />

Suche nach Geborgenheit, die Neugier auf<br />

Andersdenkende, die Wissbegierde des<br />

Einzelnen, die Kraft der Erinnerung, die<br />

Intelligenz des Teams, der Dialog auf<br />

Augenhöhe – all das praktizieren<br />

und nutzen wir mit unserer Seite<br />

"Olaf Grau"! Es vergeht kaum eine<br />

Woche, in der nicht mittlerweile<br />

ein oder mehrere Aufträge<br />

über oder gerade wegen Facebook<br />

auf unserem Schreibtisch landen.<br />

Wir bauen es weiterhin aus und wünschen allen Kollegen<br />

und zukünftigen Facebook-Nutzern einen erfolgreichen<br />

Start ins Social Networking.“


sind drin<br />

Kommunikationsplattform – gerade im<br />

Vorreitern gehört die Dachdecker-<br />

n Auch die Auftragsakquisition<br />

läuft bei Olaf Grau<br />

mit über Facebook.<br />

Auch der Zentralverband des Deutschen<br />

Dachdeckerhandswerks (ZVDH) betont die<br />

Wichtigkeit der Kommunikation und appelliert<br />

an die Mitglieder, vor den Möglichkeiten<br />

der heutigen Medien nicht<br />

die Augen zu verschließen. Hinsichtlich<br />

des Facharbeitermangels und der<br />

Nachwuchssorgen gilt es, Informationen<br />

über das Berufsbild schnell<br />

und zielgerecht zu verbreiten.<br />

Dazu dient u.a. die Website<br />

www.dachdeckerdeinberuf.de,<br />

die den Dachdeckerberuf<br />

zeigt wie er ist, vielseitig,<br />

interessant, für Leute, die<br />

oben sein wollen. „Facebook,“<br />

so der ZVDH<br />

„wird dazu beitragen,<br />

die positiven Aspekte<br />

zu verbreiten.“<br />

Daher fordert<br />

der ZVDH<br />

dazu auf, sich<br />

bei Facebook<br />

zu registrieren.<br />

„Rufen<br />

Sie nach dem Einloggen<br />

mit Hilfe des Suchfeldes die Seite<br />

‚Dachdecker Dein Beruf‘ auf“, so der ZVDH, „klicken<br />

Sie auf den ‚Gefällt mir‘ Button und werden Sie ein<br />

‚Fan‘ (– das ist eine ähnliche Funktion wie die ‚Freunde‘), das<br />

heißt auf dieser Seite so, weil „Dachdecker Dein Beruf“ eine<br />

Das Dach 17


Betrieb: Social Media<br />

Seite einer Organisation und keine private<br />

Seite ist. Da sind Freunde Fans.“ Wenn Sie<br />

den ‚Gefällt mir‘ Button gedrückt haben, erhalten<br />

Sie nun die Möglichkeit, Kommentare,<br />

Videos, Links etc. zu posten.“ Über die Basiswebsite www.dachdeckerdeinberuf.de<br />

gelangt der Nutzer ebenfalls per Mausklick<br />

zur Facebookseite.<br />

Etwas anders sieht es Dachdeckermeister Kurt Krautscheid aus<br />

Neustadt/Wied, der seinen Tagesablauf genau plant und dem<br />

die Zeit oft doch zu kostbar ist, als sie in sozialen Netzwerken<br />

zu verbringen. Natürlich läuft sein Arbeitstag nicht ohne<br />

�<br />

Der Dialog im Internet<br />

Wer glaubt, der Dialog im Internet funktioniert mit Werbung,<br />

befindet sich auf dem Holzweg. Und PR-Aussagen sind in diesem<br />

Metier ebenfalls nicht angesagt. Allein von den Inhalten<br />

her sollte ein Unternehmen einen für die Kunden interessanten<br />

Wert schaffen. Es gilt, Inhalte zu finden, die dem Kunden<br />

weiterhelfen. Tipps und Ratschläge gehören dazu. Auf einem<br />

YouTube-Kanal sollte möglichst kein glitzerndes Werbevideo,<br />

sondern einfach mal ein Interview mit einem Auszubildenden<br />

laufen, der dem Nutzer das Unternehmen so viel näherbringen<br />

kann. Wenn jemand nicht gerade ein ganz großer Fan<br />

einer Marke ist, merkt der Nutzer schnell, ob er für dumm<br />

verkauft werden soll. Eine Marke wie z.B. Red Bull kann so<br />

etwas machen, das klassische mittelständische Unternehmen<br />

nicht. Wer glaubt, dass nach dem Auftritt im sozialen<br />

Netzwerk sofort etwas passiert, irrt ebenfalls. Nahezu 90 %<br />

der Nutzer lesen nur, 9 % posten ab und an mal etwas und gerade<br />

1 % ist regelmäßig aktiv. So etwas dauert, aber irgendwann<br />

geht’s plötzlich los. In sozialen Netzwerken lässt sich<br />

mit relativ wenig Aufwand und Kosten viel bewegen. Der Zug<br />

ist bereits losgefahren und nimmt ständig an Fahrt auf. Zu erwarten<br />

ist, dass in naher Zukunft die Aktivität in den sozialen<br />

Medien so selbstverständlich sein wird wie das Telefonieren.<br />

18 Das Dach<br />

E-Mails ab. Aber es kommt ihm ebenso darauf an, „immer das<br />

persönliche Gespräch zu suchen und sich noch Freiräume für<br />

das reale, nicht virtuelle Leben freizuhalten. Natürlich bringen<br />

die neuen Medien auch Vorteile,“ sagt Krautscheid „und um<br />

die Einträge im Social Media müssten sich extra Mitarbeiter<br />

kümmern. Du musst ja aufpassen, was geschrieben wird und<br />

Texte, Fotos und Aussagen, die du einmal<br />

im Netz veröffentlicht hast, bleiben<br />

stehen, und du kannst sie nicht mehr<br />

rückgängig machen. Dies muss auch den<br />

jungen Menschen klar sein und es gilt,<br />

ihnen den Umgang mit Facebook & Co<br />

richtig vorzuleben. Ob die ständige Bereitschaft<br />

mit E-Mail und Internet etwas<br />

bringt oder eher von der eigentlichen<br />

Arbeit ablenkt, ist ebenso fraglich. Die<br />

Medientechnik hat in den vergangenen<br />

Jahren an Fahrt aufgenommen wie kaum<br />

eine andere Technik zuvor. Dass sie viele Vorteile mit sich<br />

bringt ist keine Frage. Wichtig ist jedoch, dabei einen klaren<br />

Kopf zu behalten und es richtig anzupacken, sonst gerät die<br />

Sache leicht außer Kontrolle.“<br />

n Kurt Krautscheid: „Klaren Kopf behalten.”<br />

n Social Media: Anzahl der Fans und Follower wichtiger als die Qualität der<br />

Dialoge.<br />

Nach einer Umfrage des Social Media Trendmonitors setzen<br />

die deutschen Redaktionen und Unternehmen bei der Beurteilung<br />

ihres Erfolges im Social Web primär auf die Anzahl ihrer<br />

Fans und Follower. Je mehr Fans und Follower, desto besser<br />

die Kommunikationsarbeit. Gut die Hälfte befragter Pressesprecher<br />

und Journalisten ist dieser Meinung. Auf Platz zwei<br />

liegt bei den Redakteuren die Anzahl der Erwähnungen bei<br />

Twitter, Facebook und Co, während Unternehmen neue Kontakte<br />

und Leads am zweithäufigsten nennen. Die Tonalität der<br />

Erwähnungen, die Intensität der Dialoge und die Reputation<br />

ihrer Kontakte spielen eine untergeordnete Rolle. So beginnt<br />

die qualitative Bewertung erst ab Platz 4.<br />

Text: Friedrich, Höpken, Fotos: Friedrich, Höpken, LVB Berlin


Text: Friedrich, Jäger, Fotos: Friedrich, Fotolia<br />

Betrieb: Angebotsabgabe<br />

Erdbeerkuchen kontra Dachsanierung<br />

Endlich Frühling. Die ersten<br />

Bienen schwärmen ebenso<br />

aus wie die Dach-Haie. Und<br />

die Hausbesitzer erwachen aus<br />

dem Winterschlaf. Endlich Zeit<br />

für die Dachdecker, ein Angebot<br />

nach dem anderen für die<br />

Menschen zu erarbeiten, die mit<br />

kurzem Blick auf die letzte Seite<br />

unten rechts stöhnen: „Mein<br />

Gott, so teuer?“.<br />

Recht haben sie, diese Menschen.<br />

Ausgebeutet wurden<br />

sie von Elektronik-Konzernen,<br />

die 120 Euro für den Kostenvoranschlag<br />

zur Reparatur des<br />

100-Euro-Handys verlangt haben.<br />

Abgezockt wurden sie von<br />

ihrer Autowerkstatt, die sich<br />

das Angebot für den letzten<br />

Parkrempler fürstlich bezahlen<br />

ließ. Ausgenommen wie<br />

eine Weihnachtsgans hat sie<br />

der Rechtsanwalt, der sich<br />

seine Erstberatung mit dem<br />

Hinweis, den Handyhersteller<br />

möglicherweise wegen Verletzung der Menschenrechte und<br />

die Autowerkstatt aufgrund ihres Kostenvoranschlags wegen<br />

versuchter Körperverletzung zu verklagen, mit 300 Euro honorieren<br />

ließ.<br />

Wie gut, dass es da den Dachdecker gibt. Er erarbeitet doch<br />

gerne und absolut kostenfrei ein Angebot für die energetische<br />

Dachsanierung. Geht ja auch schnell dank PC. Ein Besuch<br />

beim Kunden (inkl. An- und Abfahrt), Erstellung eines<br />

Leistungsverzeichnisses, damit das der Architekt nicht auch<br />

noch gegen Bezahlung machen muss. Da vergehen die durchschnittlich<br />

vier Stunden doch wie im Flug. Macht bei den 286<br />

Angeboten im vergangenen Jahr 1.144 Arbeitsstunden (oder<br />

143 Arbeitstage).<br />

Wer als ganz bescheidener Dachdecker seine „Angebots-Arbeitsstunde“<br />

nur mit 30 Euro ansetzt, hat so seinen Kunden<br />

34.320 Euro geschenkt. Steuerfrei – im Gegensatz zum kleinen<br />

Präsent für die Mitarbeiter, die täglich bei Wind und Wetter<br />

auf der Baustelle sind. Ihr Geschenk muss natürlich versteuert<br />

werden, wenn es den Wert von 40 Euro übersteigt.<br />

n „Schluss mit den "ehrenamtlich" erstellten Angeboten der Dachdecker”,<br />

meint Monika Jäger, engagierte Ehefrau des Dachdeckermeisters Markus<br />

Jäger aus dem oberbayerischen Alling.<br />

34.320 Euro pro Jahr verschenkt.<br />

Hochgerechnet auf<br />

rund 150 Mitgliedsbetriebe<br />

der Dachdecker-Innung München-Oberbayern<br />

entspricht<br />

das kollektiven Kundenpräsenten<br />

im Wert von 5,148 Mio.<br />

Euro.<br />

Und dann bekommt der Dachdecker<br />

endlich den Zuschlag<br />

vom Kunden. Mehr als 34.000<br />

Euro hat er inzwischen dafür<br />

investiert. Ran an die Arbeit,<br />

Material eingekauft (und den<br />

Betrag vorgelegt). Endlich<br />

ist der Auftrag erfüllt – zur<br />

vollsten Zufriedenheit des<br />

Kunden. Doch der gehört<br />

leider zu den Zeitgenossen,<br />

die grundsätzlich ihre Rechnungen<br />

erst nach Mahnstufe 3<br />

bezahlen. Natürlich vergisst er<br />

nicht, 3 % Skonto abzuziehen.<br />

Diese Art der „Absicherung“<br />

durch den Kunden ist für ihn<br />

im Alltagsleben meist gar nicht möglich. Beispiel Erdbeerkuchen.<br />

Für ein 10 x 12 cm großes Stück Erdbeerkuchen muss<br />

der Kunde 2,65 Euro bezahlen. Das entspricht einem Quadratmeterpreis<br />

von<br />

über 220 Euro. Und<br />

der Kunde muss diesen<br />

horrenden Quadratmeterpreis(dafür<br />

gibt es woanders<br />

voll erschlossenes<br />

Bauland) bezahlen,<br />

noch bevor er den<br />

Erdbeerkuchen einer<br />

Qualitätskontrolle<br />

unterziehen kann. Auf einen Sicherheitseinbehalt lässt sich<br />

auch kaum ein Bäcker ein. Trotz Vorkasse gewährt der Bäcker<br />

keinen Skonto.<br />

Warum muss eigentlich nur der Dachdecker seine Angebote<br />

„ehrenamtlich“ schreiben?<br />

Das Dach 19


Vorgestellt: Porträt<br />

n Reiner Crolow: Firmenchef, Goldener Handwerksmeister und Ehrenlandesinnungsmeister aus Berlin.<br />

Dieses Werk vollbringen nur wenige: in Kanada mit dem<br />

Roman in der Hand die Umgangssprache zu lernen. Beim<br />

Besuch im Betrieb für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik<br />

Fritz Zörner in Berlin Steglitz erzählt der Dachdeckermeister<br />

Reiner Crolow, warum er diese Herausforderung bewältigte: Mitte<br />

der 50er Jahre war es hierzulande absolut üblich, Handwerker<br />

zum Winter zu entlassen. Wie sie über die kalte Jahreszeit kamen,<br />

mussten sie selbst sehen. Im Frühjahr hofften sie, wieder<br />

eingestellt zu werden. Von einer Schlechtwetter-Regelung, wie<br />

sie in Deutschland erst Jahre später eingeführt wurde, konnten<br />

die Dachdecker damals nur träumen. Auszuwandern, um Arbeit<br />

zu finden, war das Ziel vieler junger Menschen.<br />

20 Das Dach<br />

Ein Meis<br />

Der Dachdeckermeister Reiner Crolow hat es weit gebracht. Die Erfolgsstrategie: Höchstleistung<br />

und eine langjährige Erfahrung. Den Dachdeckerbetrieb Zörner führt der Ehrenlandesinnungsmeister<br />

aus Berlin mit sicherer Hand durch gute und schlechte Zeiten.<br />

I Pure Vitalität<br />

Voller Energie präsentiert der heute 77-Jährige sein Kerngeschäft:<br />

Dacheindeckungen, Sanierung, Klempnerarbeiten,<br />

Dämmung, Photovoltaik. Den von Fritz Zörner 1908 gegründeten<br />

Betrieb übernahm Reiner Crolows Vater nach dem Tod<br />

des Gründers im Jahr 1919. Geboren 1934 in Berlin und hier<br />

aufgewachsen, besuchte er das Gymnasium in Tegel, als ihm<br />

sein Vater überraschend eröffnete, die Schule in der 10. Klasse<br />

zu verlassen und eine Lehre zu beginnen. Reiner Crolow<br />

absolvierte die Ausbildung zum Dachdecker und beendete<br />

sie weit vor der dreijährigen Regelzeit in nur zwei ein Viertel<br />

Jahren. Hier zeigte sich: Höchstleistung ist die beste Vor-


ter seines Faches<br />

raussetzung für den sprichwörtlichen Fachmann. Nach der<br />

Ausbildung hielt ihn dann seine Mutter, sein Vater war 1952<br />

verstorben, nicht zurück. „Sie ließ mich ziehen“, erinnert<br />

sich Reiner Crolow. Obwohl sich acht bis zehn Freunde einig<br />

waren in die Neue Welt zu fahren, blieben Ende 54 drei Auswanderungswillige<br />

übrig. Nur zwei Kumpel begleiten ihn bis<br />

zum Zug. Gewagt und umgesetzt hat die Reise einzig Reiner<br />

Crolow – Pfingsten 55. Die Arbeit dort, auch als Tellerwäscher,<br />

und mehr als andere von der Welt zu sehen, erwiesen sich als<br />

wertvolles Fundament für die eigene Zukunft. Unschwer lässt<br />

sich die Wiedersehensfreude bei der Rückkehr nachvollziehen.<br />

Seine Mutter führte den Betrieb Zörner als Witwenbetrieb allein<br />

weiter. Reiner Crolow schloss die Meisterprüfung 1961 ab<br />

und übernahm die Firma ein Jahr später.<br />

I Effizienz im Betrieb<br />

In der Metropole, im Steglitzer Stadtteil Lichterfelde, herrschen<br />

ideale Arbeitsbedingungen. Alles liegt dicht beisammen:<br />

Handwerk, Handel, Industrie und erstaunlich viel Grün. Kurze<br />

Wege zur Innung und zum Landesverband. Anonymität<br />

sucht man hier vergeblich. Benachbarte Unternehmer kennen<br />

einander. „Die Größe des Betriebes ist nicht der Maßstab,“ beschreibt<br />

Reiner Crolow dieses Phänomen. Ein großer Betrieb<br />

verspricht nicht unbedingt mehr Ertrag. Es kommt auf die alltägliche<br />

Organisation an: Elektronische Terminpläne für mehr<br />

Übersichtlichkeit, seriös<br />

kalkulierte Angebote<br />

und verbindliche<br />

Zusagen.<br />

Wenn ein Angebot<br />

von Mitbewerbern verdächtig billig bleibt, dann meist aus<br />

dem Grund, am Lohn oder an der Qualität zu sparen. Das<br />

Material selbst kauft kein Betrieb im Handel 20 % oder 30 %<br />

günstiger als andere. Die Arbeitsleistungen erfordern denselben<br />

Zeitaufwand für die eigenen Leute wie für die Mitarbeiter<br />

anderer Betriebe. Billig zu arbeiten wirkt sich immer zulasten<br />

des Ergebnisses aus. Weil Nacharbeit viel Geld kostet, bleibt<br />

die wahre Kunst, „Qualitätsarbeit zu garantieren und zugleich<br />

das Bauvorhaben termingerecht fertig zu stellen“, berichtet der<br />

Dachdeckermeister aus seiner jahrelangen Erfahrung. Genau<br />

darin liegt das Erfolgsgeheimnis des Betriebes.<br />

I Treuer Kundenstamm<br />

Scheinbar günstigere Bedingungen sind kein Grund, in Berliner<br />

Vororte umzusiedeln oder den verwurzelten Kundenstamm<br />

zu verlassen. Den riesigen Bekanntheitsgrad nutzt der<br />

Betrieb nicht nur als perfekte Werbung, sondern versteht ihn<br />

auch als Auftrag. Kunden-Service wird im Tagesgeschäft unter<br />

Beweis gestellt. Das beginnt schon damit, dass die Anfragen<br />

nicht erst lange liegen bleiben. Rückrufe mit Terminvorschlag<br />

kommen prompt, da wartet niemand. In der Hauptstadt gibt es<br />

viele Wohnungsgenossenschaften,<br />

deren Verantwortliche<br />

sich<br />

häufig miteinander<br />

treffen.<br />

n Auch von hier aus lenkt der Inhaber die Geschicke<br />

seiner Firma.<br />

n Nur wenige besitzen den<br />

Goldenen Schieferhammer<br />

der DE Ost.<br />

„Wenn jemand<br />

schlechte Arbeit<br />

abliefert, spricht<br />

sich das sofort<br />

herum“, weiß der<br />

Dachdeckermeister.<br />

Das gilt auch<br />

umgekehrt: Eine<br />

gute Arbeit ist die<br />

beste Empfehlung.<br />

Zufriedene<br />

Kunden kommen<br />

wieder. „Nicht in<br />

den nächsten ein,<br />

zwei Jahren.“ sagt<br />

Reiner Crolow<br />

und lächelt. „Kä-<br />

men sie so früh, stimmt die Qualität nicht.“ Eine gewisse<br />

„Funkstille“ dient als gutes Anzeichen dafür, dass am Bau gerade<br />

nichts zu tun ist. Doch auf lange Sicht wenden sie sich<br />

immer wieder an den Betrieb, mit dem sie gute Erfahrungen<br />

gemacht haben. Mundpropaganda bleibt eben sehr werbewirksam.<br />

I Ideales Betriebsklima<br />

Während die hohe Mitarbeiter-Fluktuation in einigen Betrieben<br />

viele Nachteile bringt, lebt Zörner Dachtechnik sein<br />

Das Dach 21


Vorgestellt: Porträt<br />

offenes „Betriebsgeheimnis“ in einem anderen<br />

Umgang miteinander. Die Wertschätzung<br />

der Mitarbeiter hier beginnt<br />

schon damit, dass sie nicht nur Erfüllungsgehilfen<br />

bleiben. Die Kollegen erarbeiten<br />

ihre Lösungen gemeinsam. Alle<br />

denken mit und bringen eigene Ideen<br />

ein. Egal wer Anregungen beisteuert,<br />

die schneller zum Ziel führen oder das<br />

Ergebnis verbessern, diese Vorschläge<br />

werden umgesetzt. Das erhöht die Motivation<br />

und zahlt sich in einer langjährigen<br />

Betriebszugehörigkeit aus. Durch<br />

regelmäßige Fortbildungen, z.B. Spezialisierungen<br />

im Klempnern, entsteht ein<br />

zusätzlicher Gewinn. Die Mitarbeiter erwerben<br />

mehr Know-how und eine höhere<br />

Qualifikation. So kann der Betrieb<br />

eine breitere und bessere Leistung anbieten.<br />

Schließlich profitieren auch die Kunden durch den Zuwachs<br />

an Qualität. Das Konzept „Wir bilden aus!“ wirbt für sich.<br />

Bei Zörner Dachtechnik lernt derzeit ein Auszubildender in<br />

jedem Lehrjahr. Gleichzeitig kümmert sich der Betrieb um<br />

zwei „Seiteneinsteiger“, die ihre Ausbildung in einer anderen<br />

Firma begonnen haben. Differenzen mit dem Vorarbeiter dort<br />

oder individuelle Schicksale dürfen kein Grund sein, Talente<br />

zu verschenken oder gar fallen zu lassen. Die Jugendlichen<br />

verdienen ihre Chance auszulernen. „Mitarbeiter, die hier<br />

lernen, bleiben in der Regel oder kommen wieder“, bringt es<br />

Reiner Crolow auf den Punkt. Diese Philosophie wird Tag für<br />

Tag gelebt.<br />

22 Das Dach<br />

n Für ein halbes Jahrhundert meisterhafte Arbeit.<br />

I Die Zukunft gestalten<br />

Eine <strong>Betriebsübergabe</strong> funktioniert weder<br />

von heute auf morgen noch innerhalb<br />

eines Jahres. Dieser fließende Prozess<br />

braucht eine sorgfältige Vorbereitung<br />

und beginnt schon mit der Bereitschaft,<br />

weiterhin die Verantwortung für die Mitarbeiter<br />

zu tragen, die ihre Existenz an<br />

den Betrieb knüpfen. Bei den Kunden gilt<br />

es, das Vertrauen zu bewahren und mit<br />

der Vorstellung des Nachfolgers jeden an<br />

den Generationswechsel zu gewöhnen.<br />

Der permanente Austausch zwischen<br />

Reiner Crolow und seinem designierten<br />

Nachfolger stellt dafür die zentrale<br />

Grundvorrausetzung dar. „Herr Crolow<br />

ist ja ein wandelndes Lexikon“, würdigt<br />

der Jungmeister den Erfahrungsschatz des Chefs. Diesen weiterzugeben<br />

ist das Hauptziel, weil eine solche Erfahrung eine<br />

Menge Lehrbücher ersetzt. Viele kurzfristige Entscheidungen<br />

wären ohne die Erfahrung gar nicht machbar. Ein weiterer<br />

Vorteil: Die Kooperation zu zweit erleichtert es, sich durch den<br />

Markt zu bewegen. Die gemeinsame, im Gespräch getroffene<br />

Entscheidung erweist sich als die Beste für alle Mitarbeiter,<br />

für den Betrieb und für die Kunden. Nicht zu vergessen: Die<br />

Chemie zwischen ihnen stimmt, bestätigen beide. „Es läuft<br />

gut, das ist das wichtigste.“<br />

I Up to date<br />

Auf die Frage, wie ein solcher Vorrat an Erfahrungen entsteht,<br />

erklärt Reiner Crolow, dass er keine Hemmungen besaß, sich<br />

selbst immer weiterzuentwickeln. „Ich habe mir nie eingebildet,<br />

allwissend zu sein oder alle Fragen<br />

beantworten zu können.“ Viel mehr zählt<br />

die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen<br />

und die Ergebnisse geben dem Dachdeckermeister<br />

Recht: Reiner Crolow wurden<br />

alle Auszeichnungen verliehen, die die<br />

Berufsgruppe zu vergeben hat, nicht nur<br />

die Silberne und die Goldene Ehrennadel.<br />

Als zusätzliche Würdigung erhielt er<br />

1999 sogar die Sonderstufe der Goldenen<br />

Ehrennadel.<br />

Ihrem langjährigen Wegbegleiter überreichte<br />

die Dachdecker Einkauf Ost eG<br />

ihre höchste zu vergebene Auszeichnung,<br />

den Goldenen Schieferhammer. Für seine<br />

50-jährige Tätigkeit als Meister seines<br />

Fachs erhielt Reiner Crolow beim Neujahrsempfang<br />

Berliner Dachdecker 2012<br />

n Reiner Crolow (3.v.l.) mit Vorstandskollegen aus dem Landesverband Berliner Dachdecker (1984). Text und Fotos: Rasch


den Goldenen Meisterbrief. Diesem Landesverband bleibt Reiner<br />

Crolow bis heute eng verbunden, nicht nur, weil sein eigenes<br />

ehrenamtliches Engagement bis ins Jahr 1968 zurückreicht.<br />

„Man bleibt up to date“, lautet das Resumé seiner Verbandsarbeit<br />

als Landesinnungsmeister von ’84 bis 2003. Als seine<br />

bedeutendste Leistung im Amt des Landesinnungsmeisters<br />

betrachtet Reiner Crolow den Ausbau der Landesfachschule<br />

in Berlin. Als Ehrenlandesinnungsmeister den Jungmeistern<br />

die Meisterbriefe zu übergeben, krönt diese Laufbahn und spiegelt<br />

sich in den glücklichen Gesichtern der Empfänger wider.<br />

I Garantierte Qualität<br />

Nach Kanada fährt niemand nur ein bisschen. Entweder ganz<br />

oder gar nicht und Reiner Crolow war dort. Nicht schon zu<br />

Beginn aufzugeben, sondern bis zum fertigen Ergebnis die Initiative<br />

zu ergreifen, diese Devise macht aus dem Betrieb ein<br />

Lebenswerk. Für Qualität bürgt seine Visitenkarte, sie aus der<br />

Hand des Meisters zu erhalten – ein echtes Privileg.<br />

Kleben für Dachprofis<br />

WOLFIN Bautechnik, einer der Technologie- und Qualitätsführer<br />

im Flachdachmarkt, bietet dem Abdichtungsprofi Sicherheit<br />

im System. So auch bei der Dämmstoff- und Dachbahnenverklebung<br />

mit den Klebstoffen Terokal TK 395 und<br />

Terokal TK 400.<br />

I TK 395 – der Dämmstoffklebstoff<br />

Schnell, sicher und sauber in der Verarbeitung<br />

– Terokal TK 395 wurde speziell<br />

für die Verklebung von Wärmedämmstoffen<br />

im Flachdachbereich<br />

entwickelt. Der selbstschäumende, lösemittelfreie<br />

PU-Dämmstoffklebstoff<br />

ist sehr flexibel und nicht versprödend,<br />

genügt so den hohen<br />

Anforderungen an Bewegung<br />

und Windsog<br />

und bringt auch bei<br />

-5 °C noch die volle Klebeleistung. Durch das Aufschäumen<br />

werden Unebenheiten im Untergrund<br />

sicher überbrückt. Dank der präzise dosierenden<br />

Schaumpistole aus dem Zubehör ist er sparsam<br />

im Verbrauch und kann rückenschonend verarbeitet<br />

werden: Terokal TK 395 wird streifenweise<br />

auf den Untergrund aufgebracht, die Dämmplatte<br />

eingelegt und angedrückt, fertig ist die<br />

Profiverklebung. Bereits nach ca. einer Stunde<br />

ist der Terokal TK 395 ausgehärtet.<br />

n Eine sehr selten verliehene Auszeichnung.<br />

I TK 400 – der Dachbahnenklebstoff<br />

Mit Terokal TK 400 geht es genau so schnell, sicher und sauber<br />

weiter, denn er wurde speziell für die Verklebung von Dachbahnen<br />

entwickelt. Zum Beispiel für vlieskaschierte Kunststoff-<br />

bzw. Elastomer-Dach- und<br />

-Dichtungsbahnen sowie<br />

fein besandete Bitumen-<br />

oder Dampfsperrbahnen.<br />

Selbst auf baufeuchten<br />

Untergründen kann der<br />

Schaumklebstoff ohne zusätzliche<br />

Maßnahmen eingesetzt<br />

werden, auch bei<br />

Untergrundtemperaturen<br />

bis -5 °C. Und da Terokal<br />

TK 400 sofort aufschäumt<br />

und nicht nachdrückt,<br />

n Terokal TK 400 – der Spezialist für die<br />

Verklebung von Dachbahnen.<br />

ANZEIGE<br />

wellt sich die verklebte<br />

Bahn nicht und zeigt eine<br />

gleichmäßige Oberfläche<br />

nahezu ohne Streifenbildung. Dank seiner speziellen Schaumstruktur<br />

wandert der Klebstoff nicht durch das Vlies, sodass<br />

Verhärtungen der Deckschicht im Bereich des Klebstoffstranges<br />

verhindert werden. Über das deutschlandweite Sammel- und<br />

Rückholsystem PDR können leere Klebstoffdosen kostenfrei<br />

und unkompliziert entsorgt werden. Terokal TK 395 und Terokal<br />

TK 400 – das perfekte Duo für ein dauerhaft sicheres<br />

Flachdach Marke WOLFIN! @<br />

www.wolfin.de<br />

Das Dach 23


Material+Technik<br />

Neues Flachdach-Programm<br />

Flavent ® plus erweitert das Portfolio<br />

Die Klöber GmbH hat ihr Flavent ® Flachdach-Programm erweitert.<br />

Neben den bereits bekannten Flachdach-Durchgängen<br />

und Entwässerungslösungen werden mit Flavent ® plus weitere<br />

hochwertige Flachdachlösungen in den Markt eingeführt.<br />

Das neue, wärmegedämmte Produktportfolio für Dachentwässerung<br />

und Dachdurchgänge zeichnet sich durch seinen<br />

modularen Aufbau sowie seine praxisgerechte Anschlusslösung<br />

aus. Durch thermische Trennung im System ist auch ein<br />

Einbau in wärmegedämmte Schichtenaufbauten sowohl im<br />

Kalt- wie im Warmdachbereich möglich. Mit einem großen<br />

Flansch wird passend für alle Flachdachaufbauten und -konstruktionen<br />

hohe Montagesicherheit erzielt. Eine langfristige<br />

Funktionsdauer wird mit entsprechenden vorgefertigten Einfassungen<br />

für die wichtigsten Flachdachbahnen in Kunststoff<br />

und Bitumen sichergestellt. Die Dachabläufe Flavent ® plus zur<br />

Schwerkraftentwässerung werden zusätzlich als beheizte und<br />

abgewinkelte Varianten geliefert. Die Dachabläufe entsprechen<br />

DIN 19599 und EN 1253 und sind in ihren Ablaufwerten<br />

von der LGA Bayern geprüft. Die modularen Bestandteile für<br />

DIE SONNE GEHT AUF,<br />

ZENTRALSOLAR KOMMT.<br />

24 Das Dach<br />

n Flavent ® plus zweiteilger<br />

Dachablauf senkrecht für<br />

ein unbelüftetes Dach.<br />

n Flavent ® plus einteilger<br />

Dachablauf senkrecht für<br />

ein belüftetes Dach.<br />

Dachdurchgänge, Dunstrohrelemente, Gully und Entspannungslüfter<br />

können wie in einem Baukasten untereinander<br />

kombiniert werden. Fehlerquellen, Falschbestellungen und<br />

Verzögerungen auf der Baustelle werden reduziert und die<br />

Lagerhaltung bei Handel und Handwerk optimiert. Alle Bestandteile<br />

werden aus hochwitterungsbeständigem, widerstandsfähigen<br />

Spezial-Hart-PVC hergestellt. @<br />

www kloeber.de<br />

UNSER PARTNERSYSTEM<br />

FÜR SYSTEMPARTNER.<br />

Unser Kerngeschäft ist der Vertrieb von Photovoltaik-<br />

Systemen. Wir betreuen unsere Partner von „Sonnenaufbis<br />

Sonnenuntergang“. Und darüber hinaus. Ob Beratung,<br />

Planung, Lieferung oder Service – am „Ende des Tages“<br />

erhalten Sie alles aus einer Hand.<br />

UMWELTPARTNER


Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />

Rottendorf geht in die 7. Runde<br />

Unternehmertreff 2012<br />

Der Unternehmertreff Rottendorf ist eine Veranstaltung, die<br />

von der Gemeinde zusammen mit der Agenda 21 – Arbeitskreis<br />

"Arbeit und Wirtschaft" ausgerichtet wird. Initiiert wurde sie vor<br />

Jahren durch den Arbeitskreis und fand nun im April zum 7.<br />

Mal statt.<br />

Ziel des Unternehmertreffs ist es, eine Plattform für das gegenseitige<br />

Kennenlernen von Firmen untereinander und den VertreterInnen<br />

der Gemeinde und der Agenda 21 zu schaffen. Ein<br />

Schwerpunkt der Gemeindepolitik ist es, eine möglichst breite<br />

Streuung aus Handel, Handwerk, Produktion und Dienstleistungen<br />

in Groß- und Kleinbetrieben vor Ort zu erreichen.<br />

Nachdem im letzten Jahr die Veranstaltung in der Erasmus-Neustetter-Halle<br />

stattfand, gab es dieses Jahr die Möglichkeit, eine<br />

Rottendorfer Firma näher kennenzulernen. DEG-Niederlassungsleiter<br />

Dieter Meiß stellte spontan die Räumlichkeiten der DEG zur<br />

Verfügung. Nach einem kurzen Überblick über die Firma, die als<br />

Genossenschaft für das Dachdeckerhandwerk<br />

arbeitet, kündigte er eine<br />

Firmen-Führung an.<br />

Bürgermeister Rainer Fuchs erinnerte<br />

an die wechselhaften wirtschaftlichen<br />

Bedingungen der letzten<br />

Jahre und die derzeitige gute<br />

Konjunktur. Diese ist jedoch durch<br />

eine Reihe von Krisenherden wie<br />

Niederlassung Dietzenbach<br />

Leitern- und Werkzeugtag<br />

Am 9. Mai 2012 fand in unserer Niederlassung<br />

Dietzenbach ein Leitern- und Werkzeug-Tag<br />

statt. Alle Kunden waren eingeladen,<br />

sich vor Ort bei Industriepartnern<br />

wie Mauderer, Perkeo, ITW Paslode, Freund<br />

und Reisser Schraubentechnik über die<br />

Produkte und Neuheiten zu informieren.<br />

Auch in diesem Jahr wurden von Herrn<br />

Gülerdogan und Herrn Müller, unseren<br />

sachkundigen Prüfern, die Leitern kontrolliert.<br />

Schadhafte Leitern wurden repariert<br />

oder ausgetauscht. Für Mitgliedsbetriebe war diese Prüfung kostenlos.<br />

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und freuen uns auf das<br />

nächste Mal!<br />

I Das Dach<br />

Eurokrise, Naher<br />

Osten, Weltwirtschaftslage<br />

etc.<br />

beeinflusst. In<br />

der Gemeinde<br />

war ein Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zu vermerken.<br />

Sie wird deshalb sehr kritisch bei Investitionen sein, aber gerade<br />

deshalb neue Gewerbeflächen ausweisen.<br />

Der geschäftsführende Vorsitzende der Agenda 21, Herr Gold,<br />

bedankte sich beim Gastgeber und regte für die Diskussion an,<br />

sich über "Best-Practice" Beispiele auszutauschen.<br />

Bei einem Firmenrundgang bestand für die ca. 50 Gäste die<br />

Möglichkeit, sich einen Überblick zu verschaffen. Neben den<br />

modernen Geschäfts-, Verkaufs- und Ausbildungsräumen fiel<br />

vor allem der Lagerbereich ins Auge. Hier war in einer Vielfalt<br />

alles zu sehen, was das Dachdeckerhandwerk für die tägliche Arbeit<br />

braucht. Einen breiten Raum nahm Material zur Isolierung<br />

ein. Von den Werkstoffen war die gesamte Spannbreite über<br />

Holz, Ton, Metall und Kunststoffen bis hin zu Lehm zu sehen.<br />

Ziel der Genossenschaft ist es, kurzfristig das benötigte Material<br />

auf die Baustelle zu liefern.<br />

Bei einem Imbiss im Anschluss entwickelte sich eine rege Diskussion<br />

zwischen den Firmen und den anwesenden Gemeinderäten<br />

sowie den Mitgliedern der Agenda 21. Der Unternehmertreff<br />

wird deshalb im nächsten Jahr sicher seine Fortsetzung finden.


Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />

Am Mittwoch, den 25. April 2012, fand die 40. ordentliche<br />

Generalversammlung der Dachdecker-Einkauf Rhein-Main<br />

eG im Hofgut Kronenhof in Bad Homburg statt. Der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Manfred Feger begrüßte die Mitglieder<br />

und eröffnete die Generalversammlung.<br />

Der Bericht des Vorstandes wurde von Frank Skitschak vorgetragen.<br />

Er erläuterte den Konjunkturbericht, sprach über<br />

die Lage der Genossenschaft und bedankte sich besonders<br />

bei den Mitgliedern, den Mitarbeitern und seinen Kollegen<br />

in den Gremien.<br />

Der Bericht des Aufsichtsrates wurde von Peter Löw und<br />

der Bericht über die Verbandsprüfung von Ludwig Held verlesen.<br />

Anschließend wurde der Jahresabschluss 2011 und<br />

die Gewinn- und Verlustrechnung erläutert und von den<br />

Mitgliedern festgestellt. Der Aufsichtsrat und die Vorstände<br />

Frank Skitschak, Rüdiger Jäger und Hans Braunwart wurden<br />

einstimmig entlastet.<br />

Turnusgemäß ist das Aufsichtsratsmitglied Peter Löw aus<br />

dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Er stellte sich ohne Gegenkandidaten<br />

zur Wiederwahl und wurde einstimmig für drei<br />

weitere Jahre im Amt bestätigt. Eine Ersatzwahl musste für<br />

Peter J. Ott durchgeführt werden. Dieser wurde Ende 2011<br />

vom Aufsichtsrat als Ersatz für Hans Braunwart in das Amt<br />

des ehrenamtlichen Vorstands berufen. Herr Braunwart verabschiedete<br />

sich in den Ruhestand. Zur Wahl stellten sich drei<br />

Mitglieder der Versammlung. Die Mitglieder wählten mittels<br />

einer geheimen Wahl Thorsten Dörr in den Aufsichtsrat der<br />

Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG.<br />

Die vorher angekündigten Satzungsänderungen wurden einstimmig<br />

angenommen.<br />

II Das Dach<br />

Generalversammlung für<br />

Im Anschluss wurde Hans Braunwart offiziell in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Der ehemalige hauptamtliche Vorstand<br />

Peter Willkomm ehrte ihn mit einer Rede. Auch Vorstand<br />

und Aufsichtsrat bedankten sich für seine Treue, seinen unermüdlichen<br />

Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Beide Gremien nutzten abschließend die Gelegenheit, sich<br />

bei den Mitgliedern und den Mitarbeitern der Dachdecker-<br />

Einkauf Rhein-Main eG für ihre Treue und ihr Engagement<br />

zu bedanken.<br />

� Peter Willkomm (l.) bedankt<br />

sich beim langjährigen Aufsichtsrats-<br />

und Vorstandsmitglied<br />

Hans Braunwart.


das Geschäftsjahr 2011<br />

Die Aufgaben innerhalb des Aufsichtsrats<br />

wurden in der konstituierenden<br />

Sitzung wie folgt festgelegt:<br />

Manfred Feger<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Peter Löw<br />

stellv. Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Ludwig Held<br />

Schriftführer<br />

Klaus-Dieter Bender<br />

stellv. Schriftführer<br />

� Frank Skitschak (Bild oben) und<br />

Peter Löw (Bild r.) bei ihren Berichten.<br />

� Hans Braunwart bedankt sich mit<br />

einigen Worten bei seinen Kollegen.<br />

Das Dach III


Regional Dachdecker-Einkauf Rhein-Main eG<br />

Neuer Internetauftritt<br />

Seit dem 25. April 2012 ist die Dachdecker-Einkauf Rhein-<br />

Main eG mit einer neuen Webseite im Internet vertreten.<br />

Diese besticht durch ein modernes Layout und eine einfachere<br />

Handhabung.<br />

Parallel dazu wurde der Partnerbereich und der OBIS-Shop<br />

überarbeitet und verbessert. Beide Tools stehen für die Mitglieder<br />

der Genossenschaft zur Verfügung. Mitglieder sehen<br />

auf einen Blick, welche Ware in welcher Niederlassung zur<br />

Verfügung steht und können schnell und einfach mit ein paar<br />

Mausklicks ihre Ware bestellen. Diese „Eigenleistung“ der<br />

Mitglieder wird durch die DEG mit einem Rabatt von 0,5 %<br />

belohnt. Des Weiteren haben Mitglieder die Möglichkeit,<br />

im Belegarchiv Angebote, laufende Aufträge, Lieferscheine<br />

und Rechnungen einzusehen. Über die Artikelhistorie können<br />

Informationen über sämtliche bereits bezogene Artikel<br />

abgerufen und diese wieder neu bestellt werden. Außerdem<br />

können alle Artikelstammdaten, individuelle Preise und Rabatte<br />

im Datanormformat heruntergeladen werden.<br />

Die neue Webseite und der neue Partnerbereich sowie der<br />

OBIS-Shop sind bedeutende Schritte für die Zukunft.<br />

www.dachdecker-einkauf.de<br />

� QR-Code mit dem Smartphone scannen und<br />

Sie kommen direkt zu unserer Webseite.<br />

IV Das Dach<br />

� Bitte vormerken!<br />

106. Landesverbandstag des<br />

Bayerischen Dachdeckerhandwerks<br />

22.-24. Juni 2012 in Miltenberg-Bürgstadt<br />

� Neu im Sortiment<br />

Dietzenbach<br />

� Rockwool Durock 2.000 x 1.200 mm WLG 040<br />

in den Stärken: 60 mm, 80 mm, 100 mm und 120 mm<br />

� Velux GPU 5-Star-Ausführung<br />

in den Größen: S06, S08, P06, P08<br />

� DWS Pohl Secupoint<br />

in den Ausführungen: 400A, 500A, 400Tj<br />

jeweils mit Zubehör<br />

� Mitarbeiter-Jubiläum<br />

Auch gespannt?<br />

Neuigkeiten warten auf Sie!<br />

Wir freuen uns schon!<br />

Wir gratulieren unseren Mitarbeitern<br />

und freuen uns auf eine weiterhin<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />

Name Niederlassung Eintritt<br />

25-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />

Achim Wiche Weiterstadt 01.04.1987<br />

20-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />

Herbert Ickstadt Niederdorfelden 01.04.1992<br />

Petra Kaiser Rottendorf 01.06.1992<br />

Karl-Werner Nuss Weiterstadt 24.06.1992<br />

15-jähriges Mitarbeiterjubiläum<br />

Wolfgang Beer Dietzenbach 01.04.1997


Material+Technik: ZEDACH Partner<br />

Seit fünf Generationen im Familienbesitz<br />

Lemphirz: am Kunden orientieren<br />

Das Bewährte bewahren, es stetig verbessern, Neues entwickeln,<br />

zur Marktreife bringen und die Nähe zum Kunden nie<br />

aus dem Auge verlieren gehört zur Unternehmensphilosophie<br />

der LempHirz GmbH & Co. KG in Moers. Seit dem Jahre<br />

1856 bietet der Hersteller qualitativ hochwertige Produkte<br />

an. Dazu gehören Dachfenster, Lüftungstechnik, Laubfang-<br />

Systeme, Regenwassersammler, SAT-Schüsselhalterung, Kabel-<br />

Durchführung, Dachlattenverlängerung, Dachentwässerung,<br />

Feuerverzinkerei, deren Nutzen lt. Hersteller in jeder Hinsicht<br />

überzeugt. „Schnelle Verfügbarkeit aller Artikel verbunden mit<br />

kompromissloser Kundenorientierung und absolute Verlässlichkeit<br />

zeichnen uns aus“, sagt Geschäftsführer Mario Lemp.<br />

Seit fünf Generationen im Familienbesitz, arbeiten über 100<br />

Beschäftigte an drei Standorten in Deutschland. Sehr erfreut<br />

zeigte sich das Unternehmen über das große Interesse am<br />

neuen Dachausstieg wra-tt in der Größe 55 x 98 cm während<br />

der DACH+HOLZ in Stuttgart. Auch dieses Modell erfüllt die<br />

Roto macht es einfach: www.roto-frank.com<br />

n Mario Lemp: „Kompromisslose Kundenorientierung.“<br />

Vorgaben der aktuellen EnEV und kommt bei energetischen<br />

Sanierungen und beim Neubau zum Einsatz. Aber auch die<br />

Laubfangsysteme und die SAT-Halterung multi-SAT standen<br />

im Fokus der Besucher 2012. www.LempHirz.de<br />

@<br />

Ruckzuck eingebaut. Mit meiner Nummer 1<br />

Roto ist meine Nummer 1 für Renovierungs-Wohndachfenster auf Maß. Warum<br />

ist schnell erzählt: Roto Renovierungsfenster sind schnell geliefert, innerhalb<br />

von 8 Arbeitstagen, und haben alles Wesentliche schon vormontiert: Montagewinkel,<br />

Wärmedämmblock und Folienanschluss. Der Einbau in Rekordzeit ist damit<br />

garantiert. Modernes Renovieren nach Maß – professionell, schnell und sauber.<br />

Das Dach 25


Material+Technik<br />

Roto Dach- und Solartechnologie<br />

Schallschutz<br />

mit Komfort<br />

Einschlägige Studien bestätigen: Permanente Lärmbelastung<br />

hat seelische, körperliche und psychosoziale<br />

Konsequenzen. Und der Alltagslärm nimmt ständig zu.<br />

Die Belastung durch Flugzeug, Bahn, Straßenverkehr,<br />

Baustellen und Gewerbe steigt kontinuierlich an.<br />

Deshalb suchen immer mehr lärmgeplagte Anwohner nach<br />

praktikablen Schallschutz-Maßnahmen. Auch auf politischer<br />

Ebene wurde dieses Problem bereits erkannt und Förderprogramme<br />

aufgelegt, mit denen betroffene Anwohner bei Investitionen<br />

in entsprechende Maßnahmen finanziell unterstützt<br />

werden. Für das Dachhandwerk stellt dieses aktuelle<br />

Themengebiet also ein lukratives Geschäftsfeld dar, das sich<br />

mit Roto Produkten zum Schallschutz erschließen lässt. So<br />

bietet das Unternehmen unter anderem das Schallschutz-<br />

26 Das Dach<br />

Wohndachfenster in Schalschutzklasse IV aus Kunststoff mit<br />

Klapp-Schwingtechnik an. Die Flügelprofile sind pflegeleicht,<br />

langlebig und vollständig recyclebar. Für eine einfache, schnelle<br />

und sichere Montage ist der Wärmedämmblock bereits ab<br />

Werk serienmäßig vormontiert.<br />

Das neuartige Schallschutz-Verbundsicherheitsglas reduziert<br />

Lärm um rund 60 Prozent. Und auch die inneren Werte können<br />

sich hören lassen: Neben dem Schalldämmwert besitzt das<br />

Isolierglas einen Wärmedämmwert von 0,7 W/(m2K).<br />

Info www.roto.de<br />

@


Thema absturzsicherungen<br />

Neue ausgabe<br />

der Bauregelliste<br />

Am 26.03.2012 wurde vom Deutschen Institut für Bautechnik<br />

(DIBt) die neue Bauregelliste Ausgabe 2012/1<br />

veröffentlicht. Diese Regeln sind für alle Bauvorhaben im<br />

Bundesgebiet bauordnungsrechtlich einzuhalten, damit<br />

mangelfreie Gewerke entstehen können. Die Absturzsicherungen<br />

(Anschlageinrichtungen u. Anschlagpunkte)<br />

sind in der Bauregeliste B, Teil 2 aufgenommen worden.<br />

Nach Angaben der DWS Pohl GmbH müssen diese einen<br />

Verwendbarkeitsnachweis des Anschlagpunktes durch<br />

die Prüfung nach EN 795 mit anschließender CE- Kennzeichnung<br />

besitzen. Zusätzlich muss der Verwendbarkeitsnachweis<br />

für die Befestigung der Absturzsicherungen am<br />

Baukörper erbracht werden. Es muss nachgewiesen werden,<br />

dass die Befestigungselemente für die Verankerung<br />

der Anschlagpunkte in Verbindung mit den jeweiligen<br />

Untergründen geeignet sind.<br />

I Fazit<br />

Seit dem 10.04.2012 müssen für die Anschlagpunkte und<br />

Anschlagkonstruktionen zusätzlich der Verwendbarkeitsnachweis<br />

für die Befestigung am Baukörper geführt werden,<br />

da diese nun in der Bauregeliste aufgenommen wurden.<br />

Ist der statische Nachweis für die Befestigungen nicht<br />

zu erbringen, wird ein Mangel eingebaut. Sollte der Mangel<br />

festgestellt werden, ist der Verursacher, der den Einbau<br />

vorgenommen oder veranlasst hat, zur Beseitigung auf<br />

seine Kosten verpflichtet. Gemäß Bauregelliste dürfen<br />

Anschlagpunkte nur noch eingesetzt werden, wenn sie<br />

mit dem CE-Zeichen und dem Ü-Zeichen gekennzeichnet<br />

sind. @<br />

www.pohlnet/dws/news.com<br />

Das Dach 27<br />

ab sofort mit großem Verschiebebereich von ca. 30 mm<br />

neu<br />

Flachdachpfanne<br />

W6v<br />

Jacobi Tonwerke GmbH<br />

37434 Bilshausen<br />

Telefon 05528/910-0<br />

Fühl Dich<br />

zu Hause...<br />

www.dachziegel.de<br />

Walther Dachziegel GmbH<br />

90579 Langenzenn<br />

Telefon 09101/708-0


Vorgestellt: Die Landesverbände<br />

Kein Betrieb läuft von selbst. Auch<br />

ein Verband nicht. Es braucht Leute,<br />

die sich mit ganzer Kraft engagieren.<br />

Selbst dann, wenn es schwer wird. Geschäftsführer<br />

Wolfgang Stumm ist einer<br />

von ihnen. Seit Anfang 2011 steht er an der<br />

Spitze des Landesinnungsverbandes der<br />

Dachdecker in Brandenburg. Eigentlich<br />

war er schon berentet, hatte vorher Jahrzehnte<br />

in der Baustoffbranche im Vertrieb<br />

gearbeitet. Als er gerufen wurde, sagte er zu.<br />

Im Verbandssitz in Potsdam erklärt er geduldig<br />

seine Arbeit und spricht aus Erfahrung.<br />

Die Unterstützung der rund 250 Mitgliedsbetriebe<br />

ist die zentrale Aufgabe. Klar,<br />

auf den ersten Blick locken die Vergünstigungen<br />

bei Versicherungen, Leasingbanken,Fahrzeugen,<br />

Bürgschaften<br />

oder Fachliteratur.<br />

Doch der Verband<br />

leistet eine Menge<br />

mehr, um seinen<br />

Mitgliedern den<br />

Rücken freizuhalten.<br />

I Voller Einsatz<br />

Gäbe es die Innungen<br />

und den<br />

Verband nicht?<br />

„Das wäre ein Stochern<br />

im Nebel!“<br />

sagt Wolfgang<br />

Stumm. „Wie auf einem Spreewald-Kahn.<br />

Aber wo lande ich?“ Wer die Beiträge nur<br />

als Kosten sieht, kämpft oft allein. Ein<br />

Betrieb wird schnell überhört, in der Innung<br />

erlangt er viel mehr Gewicht. Bei<br />

ihrem täglichen Ringen mit Politik und<br />

28 Das Dach<br />

n Geschäftsführer Wolfgang Stumm nimmt sich Zeit<br />

für’s Gespräch.<br />

Die Dachdecker in<br />

In Brandenburg stellt der Landesinnungsverband<br />

der Dachdecker<br />

alle Weichen, um die Zukunft eines<br />

traditionsreichen Berufs zu sichern.<br />

Wirtschaft geht es um weniger Bürokratie.<br />

Etwa bei Tachoscheiben, mit denen<br />

ein Betrieb über Lenk- und Ruhezeiten<br />

berichten soll, obwohl er nur im Umkreis<br />

von 50 Kilometer arbeitet. Oder um<br />

einen Ausgleich, z.B. beim Ende der Solarförderung.<br />

Wie lässt sich verhindern,<br />

dass den Betrieben am Stichtag nicht laufende<br />

Bauaufträge plötzlich wegbrechen?<br />

Das sind zähe Verhandlungen. Wolfgang<br />

Stumm eilt von Sitzung zu Sitzung, denn<br />

Themen gibt es genug. Wer mal im Spreewald<br />

war, erahnt das Dickicht. Im Gestrüpp<br />

kann man sich leicht verirren.<br />

Den Weg zu kennen ist das eine. Die<br />

Untiefen vorauszuahnen, an denen der<br />

Kahn leck schlägt, ist manchmal wichtiger.<br />

Im Verband<br />

zu arbeiten, heißt<br />

Lotse zu sein.<br />

I Mehr<br />

angebote<br />

In Brandenburg<br />

existieren derzeit<br />

rund 520 Dachdecker-Betriebe.<br />

Von ihnen sind<br />

etwa 47 Prozent<br />

in den zehn Innungenorganisiert.<br />

Die Zahlen<br />

bleiben stabil. Vor<br />

allem kleinere Betriebe<br />

und Selbstständige erwarten sehr<br />

viel Überzeugungsarbeit vor ihrem Eintritt.<br />

Die leistet der Verband und wirbt<br />

mit Broschüren, sendet Rund-Mails,<br />

stellt Aktuelles frei auf die Website. Wer<br />

regelmäßige Infos per Fax möchte, be-<br />

kommt auch diesen Service. Neu ist der<br />

Link mit Facebook. Doch in der Summe<br />

geht es um mehr. Was wäre ein Verband<br />

ohne die Abwechslung neben der Arbeit?<br />

Mitte September startet eine Motorrad-<br />

Tour zur Ostsee, fast vier Tage M-V pur.<br />

Weil das Interesse riesig war, blieb die Anmelde-Liste<br />

nicht lange offen. Unterwegs<br />

das Nützliche mit dem Angenehmen zu<br />

verbinden und Kontakte zu knüpfen ist<br />

das Ziel. Höhepunkt im Kalender, noch<br />

vor dem Schützentreffen im Herbst, wird<br />

das Sommerfest auf einer Erlebnis-Farm<br />

im Herzen Brandenburgs. Hier erwartet<br />

die Dachdecker und ihre Familien ein<br />

volles Programm mit Safari, Abenteuer,<br />

mit Spielen und kulinarischem Genuss.


s Boot holen<br />

Text und Fotos: Rasch<br />

Viele Partner aus Industrie und Handel<br />

begleiten das Fest, darunter auch die<br />

Dachdecker-Einkauf Ost eG. Was zählt,<br />

ist das Gefühl, alle sitzen im selben Boot.<br />

I Tradition und Moderne im LBZ<br />

Eine Baustelle bleibt das Thema Ausbildung.<br />

Nach Angaben des ZVDH lernen<br />

in Brandenburg aktuell 132 Lehrlinge<br />

den Beruf des Dachdeckers. Wahr ist:<br />

Das kann nicht jeder. „Ein Dachdecker<br />

ist heute Spezialist auf vielen Gebieten“,<br />

erklärt Wolfgang Stumm. „Bei der Fülle<br />

des zu vermittelnden Wissens stellt sich<br />

auch die Frage, ob die Ausbildung immer<br />

zeitgemäß ist.“ Deshalb bietet das<br />

Landesbildungszentrum auf dem Ver-<br />

bandssitz in Potsdam, nur einen Steinwurf<br />

entfernt von der Havel und ihrer<br />

einmaligen Seenlandschaft, eine Reihe<br />

Fortbildungskurse an. Vier moderne<br />

Werkhallen stehen zur Verfügung für<br />

praktische Seminare, die Meisterausbildung,<br />

für Vorträge zur Betriebsführung,<br />

zu Steuern und Recht. Zur Entspannung<br />

in den Pausen lädt ein Bistro mit Dachterrasse<br />

und Grünflächen ein. Das Motto<br />

wird spürbar: viele Türen öffnen. Um die<br />

Jugendlichen hautnah an die Branche<br />

heranzuführen, fand im April ein Zukunftstag<br />

statt. Technik und Werkzeug<br />

kennen lernen, ein Schieferherz schlagen<br />

- das steht heute so selbstverständlich auf<br />

dem Programm wie die Präsentation des<br />

n Auf dem neusten Stand: Das Solarhaus mit Messwerttafel.<br />

n Neue Architektur am historischen Verbandssitz in Potsdam.<br />

Berufs auf Messen und in Schulen. Sich<br />

zu kümmern hat Tradition im Gewerbe.<br />

Selbstständige Dachdeckermeister waren<br />

es, die Mitte der 80er Jahre auf diesem<br />

Gelände begannen, ihre Lehrlinge wieder<br />

überbetrieblich auszubilden. Der heutige<br />

Verbandssitz gehört seit über 70 Jahren<br />

dem Dachdeckerhandwerk – trotz jahrelanger<br />

Nutzung durch andere Gewerke<br />

zu DDR-Zeiten. Noch vor der Wende<br />

kehrte die praktische Meisterausbildung<br />

an diesen Ort zurück. Dann, im Oktober<br />

90, folgte die Verbandsgründung. Gearbeitet<br />

wurde mit einfachsten Mitteln, in<br />

Zelten, ohne Heizung, auch im Winter.<br />

Das alles ist längst der neuen Architektur<br />

gewichen. Mit Engagement Berge versetzen<br />

– das ist schon besonders. Wo gibt’s<br />

das heute noch?<br />

I Beste aussichten<br />

Für Wolfgang Stumm bleibt der Dachdecker<br />

ein Beruf mit Berufung. Nicht nur,<br />

weil jedes Dach individuell ist. Bis auf<br />

den Giebel steigen eben nur wenige Menschen,<br />

die meisten vertrauen ihr eigenes<br />

Dach Profis an. Deshalb haben Fachleute,<br />

die Qualität bieten, eine Zukunft vor sich.<br />

Für die exklusive Aussicht würden viele<br />

so einiges hergeben. Wer Türme bedacht,<br />

eine Hochhaus-Fassade dämmt oder Kirchen<br />

saniert, kennt das Panorama. Und<br />

schätzt es.<br />

Das Dach 29


Vorgestellt: Frauen im Handwerk<br />

„<br />

Endlich geschafft,“ sagt Corina Huntemann und meint nicht<br />

ganz ohne Stolz den Umzug in das neue Firmengebäude im<br />

niedersächsischen Delmenhorst. Es war ein kleiner Kraftakt,<br />

den sie mit ihrem Mann Uwe und dem Team vollbracht hat,<br />

„denn die Aufträge laufen weiter, und wir lassen unsere Kunden<br />

ja nicht hängen“, sagt die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau<br />

selbstbewusst. Aus der Gegend von Ulm kommt sie und<br />

man wundert sich, wo sie ihren süddeutschen Dialekt gelassen<br />

hat. Ihr Ausbildungsbetrieb dort stand vor der Insolvenz, ihr damaliger<br />

Freund wurde nach Hannover versetzt, kurz entschlossen<br />

sagte sie: „Ich geh mit.“<br />

Nach einigen Jobs kam sie zu den AKA Ziegelwerken in die<br />

Zentrale nach Peine und arbeitete sich dort zielstrebig in die<br />

Arbeitsmaterie ein. Kaufmännische Administrationsarbeiten,<br />

Verkaufsgebietsinteresse und eine interne Verbesserung der<br />

Zusammenarbeit zog ein zukunftsorientiertes Projekt nach<br />

sich. Durch dieses Projekt hat sich für Corina Huntemann<br />

die Möglichkeit ergeben, sich als Außendienstmitarbeiterin<br />

in einer klaren Männerdomäne zu etablieren.<br />

30 Das Dach<br />

n Schon im Eingangsbereich erfährt<br />

der Kunde einiges über das Team.<br />

„Wir sind wie eine große Familie“,<br />

sagt Corina Huntemann.<br />

Kein<br />

Zu ihrem Kundenkreis gehörte rein zufällig auch Dachdeckermeister<br />

Uwe Huntemann, der ihr nach einigen Besuchen und<br />

erfolgreichen Objekten anbot, den Norden zu zeigen. Sie ließ<br />

sich darauf ein und hat es nicht bereut. Ihre zahlreichen beruflichen<br />

Reisen und Messebesuche für ihren Arbeitgeber haben<br />

sich nur schwer mit den arbeitsfreien Zeiten ihres zukünftigen<br />

Ehemanns vereinbaren lassen. So informierte sie AKA: „Ich<br />

gehe zu Huntemann und wechsele auf die Kundenseite.“<br />

Im familiengeführten Betrieb stieg sie gleich mit Herzblut ein,<br />

hinterfragt, was ihr nicht klar war, bildet sich auf der Volkshochschule<br />

in Rechnungswesen weiter und war auch technischen<br />

Dingen nicht abgeneigt. Den Schnellkurs für Frauen<br />

im Dachdeckerhandwerk gab es an der Dachdeckerschule in<br />

Mayen. „Mein Vater ist Werkzeugmachermeister und schon<br />

in der Schule habe ich eher die Technikkurse den Strick- und<br />

Häkelkursen vorgezogen.“<br />

„Sie ist die Seele unseres Betriebes“, sagt der Ehemann, der kurz<br />

hereinschaut und gleich wieder zum nächsten Kunden fährt.


Nicht selten läutet das Telefon und Corina Huntemann geht<br />

mit stoischer Ruhe auf alle Anfragen ein. Egal, ob es um ein Angebot<br />

geht, ob plötzlich ein Loch im Dach entdeckt wurde oder<br />

ob jemand etwas reklamieren will. Durch eine akribische und<br />

sichtbare Mitarbeitereinteilung durch Ehemann Uwe weiß sie,<br />

wer wo eingeteilt ist und wer zwischendurch „mal eben“ in<br />

der Nähe etwas beheben kann. Inzwischen arbeitet sie Hand<br />

in Hand mit ihrem Mann, übernimmt die Bestellungen beim<br />

Bedachungsfachhandel und wirkt beruhigend ein, wenn es<br />

einmal hektisch wird.<br />

Tag ist wie der andere<br />

Text und Fotos: Höpken<br />

Bestellt wird meistens bei der Dachdecker-Einkauf Nordwest<br />

eG. Dazu wird häufig das Online-Bestell- und Informationssystem<br />

OBIS genutzt. „Wenn man das einmal drauf hat, läuft das<br />

sehr gut und ich kann bestellen, wann ich will“, meint Corina<br />

Huntemann, die auch mit anpackte, als die Lagerhalle neu<br />

gestrichen wurde und wenn generell Not am Mann ist. Sie erstellt<br />

den Rechnungsausgang, bereitet die Daten der Lohn- und<br />

Finanzbuchhaltung für den Steuerberater vor, überwacht den<br />

Zahlungseingang, sorgt für Werbeflyer und ist Ansprechpartnerin,<br />

wenn den Gesellen der Schuh drückt. „Der Betrieb wird<br />

familiär geführt, denn wir haben nicht nur 18 Mitarbeiter inklusive<br />

3 Auszubildende, sondern mit deren Familien hängen rund<br />

n Eine Frau, die anpacken kann. Corina Huntemann kennt sich im<br />

Lager aus und hat die Räume zum Neueinzug eigenhändig gestrichen.<br />

50 Menschen unmittelbar mit dem Betrieb zusammen“, erklärt<br />

sie, die gerade die Ausbilder-Eignungsprüfung mit Erfolg absolviert<br />

hat. Sie plant, den Fachwirt zu machen, um ihren Mann<br />

vertreten zu können, falls dieser einmal ausfallen sollte, was<br />

sie nicht hofft. Beim Team, in dem noch 3 Mitarbeiter seit der<br />

ersten Stunde vor 15 Jahren dabei sind, ist sie bestens akzeptiert.<br />

Ihr Mann und sie fördern den Zusammenhalt, organisieren<br />

Industriebesichtigungen und Betriebsfeiern.<br />

Corina erinnert z.B.<br />

die „Jungs“ daran, Sonnencreme,<br />

Schirmmütze und Schutzbrille<br />

bei allzu gutem Wetter mitzunehmen<br />

um Ausfälle zu vermeiden.<br />

„Ein starkes Merkmal unserer Firma<br />

ist, dass die Gesellen die Bau-<br />

stelle sauber verlassen“, sagt Corina<br />

Huntemann und man glaubt<br />

n Sachlich und fachlich versiert<br />

am Telefon. Alle Kunden von<br />

Anfang an gleich behandeln, wird<br />

im Betrieb Huntemann gelebt.<br />

ihr, wenn sie sagt, dass Kunden fragen, ob der Dachdecker denn<br />

überhaupt dagewesen sei.<br />

Inzwischen arbeitet sie im Vorstand der Unternehmerfrauen<br />

im Handwerk Delmenhorst/Oldenburg-Land e.V. mit. Für<br />

rund 50 Frauen werden hier Lehrgänge, Seminare und Veranstaltungen<br />

organisiert. „Du musst einfach am Ball bleiben,<br />

versuchen etwas zu bewegen und erkennen, was du für deinen<br />

Betrieb daraus mitnehmen kannst“, erklärt sie, die so ganz<br />

nebenbei noch den Haushalt erledigt. Für die Zukunft plant<br />

sie den Ausbau und Optimierung der Kundendatei für Briefe,<br />

Angebote und zur Erfassung der jeweils erfolgten Arbeiten. In<br />

Planung ist ein Fotobuch mit Objekten, die dem Kunden zeigen,<br />

„wie sieht das Produkt aus, wie geht das, wie funktionieret<br />

die Dämmung usw.“ Zeit für Urlaub ist schwer abzuzweigen<br />

und ihr Kawasaki-Motorrad steht zur Zeit abgemeldet in der<br />

Garage. Als Hobby bleibt, nach Feierabend das Handy wegzulegen<br />

und mit ihrem treuen Hund Tonio über die Felder zu<br />

ziehen. Jeden Freitag am Spätnachmittag bekommt der dazu<br />

zwei Stunden Hundeschule<br />

um Gehorsam<br />

zu lernen und sich mit<br />

anderen Hunden auszutoben.<br />

Das lebhafte<br />

Tier gehorcht ihr bereits<br />

aufs Wort. „Und<br />

am Montag denkst du,<br />

heute mach ich mal<br />

n Ausgleich zum arbeitsreichen Berufsalltag:<br />

die „Arbeit“ mit Tonio.<br />

ganz in Ruhe meine<br />

Büroarbeit. Doch<br />

dann ist eine Maschi-<br />

ne kaputt oder ein Ersatzteil fehlt und ab geht’s zur Baustelle.<br />

Kein Tag ist wie der andere“, sagt Corina Huntemann, lacht<br />

und ist mit sich zufrieden.<br />

Das Dach 31


Persönlich: Dachdecker und ihre Hobbies<br />

Wolfgang Werth spielt in seiner Freizeit Segway-Polo<br />

bei den Balver Mammuts. Hier trifft er sich mit anderen<br />

Unternehmern und kann mal richtig den Kopf abschalten<br />

und die Arbeit hinter sich lassen.<br />

n Segway-Polo ist ein<br />

Nischensport mit viel<br />

Gemeinschaftssinn.<br />

Hier trifft Wolfgang Werth<br />

(rechts) den Mitbegründer von<br />

Apple, Steve Wozniak.<br />

32 Das Dach<br />

Ein Dachdecker<br />

Am Anfang stand ein Betriebsausflug mit den acht Mitarbeitern.<br />

„Wir machen einmal im Jahr etwas Besonderes zusammen,<br />

woran die Jungs gerne zurückdenken – Klettergarten<br />

oder Bogenschießen oder Segway fahren rund um einen Stausee<br />

im Sauerland.“ Segway, das sind doch die selbstbalancierenden<br />

Kleinfahrzeuge mit Elektromotor. Auf denen der Fahrer in der<br />

Mitte zwischen zwei einzeln angetriebenen Rädern vor einem<br />

hohen Lenker steht. Schon das Fahren hat Werth richtig Spaß<br />

gemacht. Und als ihn der Verleiher im Juni 2010 ansprach, ob er<br />

nicht einen Monat später mitspielen wolle bei der Europameisterschaft<br />

im Segway-Polo, hat er gleich zugesagt. „Auf dem Dach<br />

schwinge ich ja auch den Hammer. Da war ich mit dem Mallet,<br />

dem Polo-Schläger, gleich treffsicher“, erzählt Werth. Also war<br />

er im Team – bis heute als Stürmer. In der jungen Exotensportart,<br />

die der Mitbegründer von Apple, Steve Wozniak, 2004 in den<br />

USA auf den Weg gebracht hat, ist er gleich durchgestartet. Doch<br />

fahren auf dem Segway und dabei noch den Schaumstoffball<br />

genau passen oder ins Tor schlagen, braucht schon Training und<br />

Erfahrung. „Zu Beginn sind wir Spieler aufeinander gerasselt und<br />

haben irgendwie auf den Ball geknüppelt. Heute spielen wir fast<br />

brasilianisch“, berichtet der 48-Jährige, der 2012 das 15-jährige<br />

Bestehen seines Betriebs in Balve feiert.<br />

Text: köstergarten, Fotos: werth


I Einfach mal den Kopf frei bekommen<br />

Über die Einladung des Segway-Verleihers ist Werth zu seinem<br />

Hobby gekommen, doch so ganz zufällig war es denn<br />

auch nicht. „Ich habe die Firma selbst von Null aufgebaut,<br />

sehr viel gearbeitet und sehr wenig Urlaub gemacht. Meine<br />

Frau kannte mich nur noch vom Kommen und Gehen.“<br />

Werth stand vor zwei Jahren an dem Punkt, dass er sich<br />

ausgebrannt und leer fühlte. „Da habe ich mir gesagt, jetzt<br />

machst Du mal etwas für Dich, was anderes als Arbeit.“ Jeden<br />

Dienstagabend trifft er seine Mitspieler zum Training und natürlich<br />

zum Bier danach. Seit Werth Segway-Polo spielt, fühlt<br />

er sich ausgeglichener, hat er auch wieder mehr Spaß an der<br />

Arbeit. „Einfach mal den Kopf frei bekommen, das ist ganz<br />

wichtig.“ Seine Mitspieler sind zumeist auch Unternehmer.<br />

Aber wenn sie zusammen sind, reden sie nicht über die Arbeit,<br />

sondern lieber über vieles andere, was im Leben auch wichtig<br />

ist. Einmal im Jahr geht es auf Reisen, zu einem Turnier<br />

– in diesem Juni war es die Weltmeisterschaft in Stockholm.<br />

„So mache ich wieder regelmäßig Urlaub“, sagt Werth ganz<br />

wird Weltmeister<br />

trocken. Seine Frau ist immer mit dabei, mit anderen Spielerfrauen<br />

hat sie die schwedische Hauptstadt erkundet. Fan<br />

ist sie natürlich auch und es gab wieder Grund zum Jubeln.<br />

Die Balver Mammuts gewannen das Finale mit 2:0 gegen die<br />

Pirates Solingen. Damit gelang ihnen die Krönung und das<br />

�<br />

Segway-Polo<br />

Jede Mannschaft hat fünf Spieler. Torwart ist jeweils, wer<br />

hinten im sogenannten Torkreis steht. Das kann auch wechseln,<br />

also „fliegender“ Torhüter. Gespielt wird auf Kunstrasen<br />

und dabei auf der Hälfte eines Fußballfeldes mit 2,52<br />

Meter breiten und 1,52 Meter hohen Toren. Der Ball ist aus<br />

weichem Schaustoff, damit die Segways problemlos drüberfahren<br />

können. Die Poloschläger sind zusätzlich mit<br />

Schaumstoff umklebt, um die Verletzungsgefahr zu verringern.<br />

Helme sind wie beim Pferde-Polo Pflicht, denn es<br />

kommt immer wieder mal zu Stürzen. Auf dem Segway steht<br />

der Fahrer zwischen den einzeln angetriebenen Rädern auf<br />

einer Plattform und hält sich an der Lenkstange fest. Der<br />

Einzelradantrieb ermöglicht dabei Kurvenfahrten. Neigungssensoren<br />

registrieren, dass sich der Fahrer nach vorne<br />

oder hinten neigt, und drehen die Räder in diese Richtung.<br />

Der Segway ist selbstbalancierend und lässt sich intuitiv<br />

bedienen. Weitere Infos unter: www.segwaypolobalve.de<br />

Triple nach dem EM-Titel 2011 in Berchtesgaden und dem<br />

DM-Titel 2012 am Möhnesee.<br />

I Mehr schöne Dinge im Leben machen<br />

Die gute Gemeinschaft gefällt Werth besonders beim Segway-Polo.<br />

„Die Spieler der Teams kennen<br />

sich untereinander und das Fair Play auf<br />

dem Platz ist ausgeprägt. Da wird sofort eine<br />

Fehlentscheidung der Schiedsrichter von<br />

den Spielern korrigiert.“ Im Spiel selbst liebt<br />

der Stürmer das schnelle Umschalten nach<br />

vorne, das Kombinieren und die gescheiten<br />

Pässe. Die nächste Möglichkeit dazu kommt<br />

schon im Herbst, wenn sein Verein vom<br />

4. bis 6. Oktober die Europameisterschaft<br />

in Balve ausrichtet. „Und die nächste WM<br />

steigt dann in zwei Jahren, vielleicht im<br />

Libanon oder in Dubai“, berichtet Werth.<br />

Eine Reise, auf die er sich schon heute freut.<br />

Denn das hatte er sich ja fest vorgenommen<br />

vor ein paar Jahren: jenseits der Arbeit mehr<br />

schöne Dinge im Leben zu machen.<br />

n Die Balver Mammuts<br />

mit Wolfgang Werth (unten<br />

rechts) sind nach Sieg im<br />

WM-Finale in Feierlaune.<br />

Das Dach 33


Betrieb: Kundenbindung<br />

Marketingpreis für innovativen<br />

Dachdecker-Innungsbetrieb<br />

n Für mehr Kundenservice und seine inovativen Ideen bekam Dachdeckermeister Martin Lenk (Mitte) den "Seitensprung-Preis".<br />

Die Internationale Handwerksmesse IHM in München war<br />

auch für Dachdeckermeister Martin Lenk aus dem oberfränkischen<br />

Pegnitz eine Reise wert. Schließlich wurde ihm<br />

hier am 18. März 2012 hier der „Seitensprung-Preis“ verliehen.<br />

Die Handwerkskammer Oberfranken belohnt „Seitensprünge“<br />

mit einem Marketingpreis. Und den hatte sich der Inhaber des<br />

Innungsbetriebes Lenk GmbH redlich verdient.<br />

Der 39-Jährige konnte sich mit seiner innovativen Geschäftsidee<br />

gegen 32 Mitbewerber durchsetzen. Seine Idee: Der Kunde<br />

liest bei Angeboten gewöhnlich nur die letzte Zeile der letzten<br />

Seite. Um was es im Detail bei den Angeboten geht und warum<br />

Angebote oft differieren, versteht er oft gar nicht. Deshalb<br />

„gestaltet“ er seine Angebote mit den Fotos der einzelnen<br />

Positionen. Das macht dem Kunden bildhaft klar, was ihm<br />

da offeriert wird. Dazu musste Lenk aber zuerst einmal eine<br />

Bilddatenbank von 35.000 Produkt- und Detailfotos anlegen.<br />

Was erst mal so einfach klingt, setzte lange Gespräche mit den<br />

Softwarepartnern, den Austausch von Drucker, Geschäftspapier<br />

und Bindesystem voraus.<br />

34 Das Dach<br />

Jedes Angebot – mit Deckblatt und einem Firmenportrait –<br />

wird von der Lenk GmbH seither nicht mehr verschickt, sondern<br />

nur noch persönlich überbracht. Dabei kann der Kunde<br />

gleich seine Fragen stellen und Lenk kann seinen Kunden<br />

Unterschiede zwischen verschiedenen Angeboten erläutern.<br />

Ergänzt wird das neue Angebotssystem durch ein völlig überarbeitetes<br />

Kundenbeziehungsmanagement. Dazu gehört u. a.<br />

der garantierte Rückruf bei Kunden noch am Tag ihres Anrufs<br />

ebenso wie völlig neu gestaltete Auftragserfassungsformulare.<br />

Und um der typischen Angebotsflut in der Wintersaison Herr<br />

zu werden, entwickelte Martin Lenk eine Liste zum Ankreuzen<br />

aller Dachdeckerarbeiten. Nach dem Ankreuzen kann sein<br />

Büropersonal, das im Winter erfahrungsgemäß sonst auch<br />

Leerlaufzeiten hatte, die angekreuzten Positionen im Detail<br />

berechnen und das Angebot erstellen.<br />

Die Lenk GmbH war übrigens bundesweit der 13. Dachdeckerbetrieb<br />

mit einer 5-Sterne-Meisterhaft-Qualifikation und<br />

feierte im Mai 2012 ihr 75-jähriges Bestehen.<br />

Text: Friedrich, Foto: Lenk


Text: und Fotos: Höpken<br />

Betrieb: Nachwuchsförderung<br />

Kleiner aufwand große Wirkung<br />

„Dachdecker sind immer gut drauf“<br />

n AktionDACH lässt grüßen.<br />

Entspricht<br />

der aktuellen<br />

EnEV<br />

„Dachdecker – dein Beruf.“ Einfach aber<br />

konsequent lässt sich das Leitmotiv der<br />

bundesweiten Nachwuchswerbung für das<br />

Dachdeckerhandwerk einsetzen. Das zeigt<br />

das Interesse der Jugend an den Skaterkonsolen<br />

oder Filmausschnitten mit dem Comedian<br />

Simon Grosejohann bei entsprechenden<br />

Veranstaltungen. So wie hier bei<br />

der Gewerbeschau in Weyhe bei Bremen.<br />

Groß war der Andrang, als es um die besten Skater an der Playstation<br />

ging. Wer gerade nicht auf dem Skateboard stand, konnte sich von den<br />

Auszubildenden zeigen lassen, wie man aus Schiefertafeln Herzen macht.<br />

Wenn einer fragte, was Skater mit Dachdeckern zu tun haben, so antwortete<br />

Dachdeckermeister Martin Weniger: „Dachdecker sind immer gut<br />

drauf und immer an der frischen Luft. Der Unterschied: Während sich<br />

viele Skaterparks gleichen, ist jedes Dach ein Unikat.“ Zusammen mit<br />

den Werbemitteln wie Plakaten und Gerüstbannern der AktionDACH des<br />

ZVDH ergibt das eine runde Sache. Info @ www.aktiondach.de<br />

Jetzt in zwei Größen erhältlich!<br />

Für Aussteiger!<br />

wingopan „wra-tt“<br />

Der neue Wohnraumausstieg mit Thermotechnologie.<br />

Für Neubau und energetische Dachsanierung!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.lemphirz.de<br />

Das Dach 35


Betrieb: Ausbildung Teil VI<br />

36 Das Dach<br />

Zielgerichtet


So ganz glücklich sieht er heute nicht aus, der Maximilian<br />

„Maxi“ Burkl, als wir ihn auf der Baustelle treffen. Dabei<br />

passt doch eigentlich alles – das Wetter, die Kollegen…<br />

Der bayerische weißblaue Himmel wird allerdings etwas getrübt<br />

durch das Ergebnis der Zwischenprüfung. „Nicht so gut“,<br />

meint Dachdecker-Lehrling Burkl auf die Frage, wie es denn<br />

gelaufen ist. „Fachtechnik war ganz okay, aber Fachtheorie…“.<br />

aufs Dach n<br />

Text und Fotos: Friedrich<br />

Ob es einfach daran liegt, dass Theorie nun mal grau ist,<br />

wollen wir wissen. Die Antwort kommt ebenso spontan wie<br />

ehrlich: „Nein, an der Theorie mit Gerüst und Arbeitssicherheit<br />

liegt es nicht. Das ist wichtig, das muss sein. Es liegt am<br />

Lernen.“<br />

Dennoch lässt Maxi Burkl den Kopf nicht<br />

hängen. Er versteht das Ergebnis seiner<br />

Zwischenprüfung als „letzte Warnung“.<br />

Und er hat das ganz richtig verstanden.<br />

Mitten in der zweiten Halbzeit seiner Ausbildung<br />

muss er jetzt Gas geben. Mit guten<br />

praktischen Fähigkeiten allein wird<br />

man kein Dachdecker-Geselle. Und darauf<br />

zu bauen, dass man einfach gut auf<br />

der Baustelle ist, genügt nicht. Die Botschaft<br />

ist angekommen in seinem zweiten<br />

Ausbildungsjahr beim Mühldorfer<br />

Innungsbetrieb Süßenguth. Und wenn<br />

noch so viel Wasser den Inn an Mühldorf<br />

vorbeifließt – die „Baustelle“ Theorie erledigt<br />

sich nicht von selbst. Das weiß der<br />

Dachdecker in spe auch.<br />

Hätte er vorher gewusst, dass ein Leben<br />

als Dachdecker auch ein lebenslanges Lernen<br />

bedeutet, hätte er sich dann damals<br />

anders entschieden?<br />

„Nein,“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. „Lernen muss<br />

man in jedem Beruf, für jeden Beruf. Vielleicht als Dachdecker<br />

mehr als andere“, so schätzt er es ein. Aber ein anderer Beruf<br />

als Dachdecker? Kommt gar nicht in Frage.<br />

Okay, nehmen wir den Super-GAU an: Maximilian Burkls Ergebnis<br />

bei der Gesellenprüfung im Frühsommer 2013 würde<br />

lauten: Nicht bestanden. Ende des Dachdecker-Traums?<br />

Fester Vorsatz: in der "zweiten Halbzeit" Vollgas geben.<br />

„Ich weiß, ich schaffe das“, so seine Selbsteinschätzung. „Früher,<br />

als ich noch als Koch gearbeitet habe, da war in meinem<br />

Job um 14 Uhr Feierabend. Und dann war Treffen mit den<br />

Kumpels angesagt.“ Das ist heute<br />

anders. „Ich komme nach Hause;<br />

spüre meine Knochen, meinen Körper.<br />

Und das ist gut so. Am Feierabend<br />

ist Feierabend – und dann<br />

kann ich lernen.“ Party war gestern.<br />

Das Dachdecker-Sein lässt ihn nicht<br />

los. „Wenn gar nichts geht, bin ich<br />

eben Helfer – aber auf dem Dach.“<br />

Dachdecker-Sein als Lebensziel. Für<br />

Dachdecker-Lehrling Maximilian ist<br />

nichts anderes mehr vorstellbar. Da<br />

könnte man auch einen Fisch fragen,<br />

ob er lieber an Land leben möchte.<br />

Apropos: die Knochen spüren. Hat er<br />

eigentlich Angst davor, eines Tages<br />

mal nicht mehr als Dachdecker arbeiten<br />

zu können? Mit 67 noch auf<br />

dem Dach?<br />

n „Dachdecker – Dein Beruf”: Der Slogan<br />

der Nachwuchswerbung scheint „maßgeschneidert”<br />

für Maximilian Burkl zu sein.<br />

„Ich denk‘ mal, das ist Gewohnheit. Ich kenne viele Kollegen,<br />

die schon Jahrzehnte auf dem Dach arbeiten und es heute<br />

noch tun. Warum nicht auch ich?“<br />

„Sture Hund san’s scho‘“, sagt man den Bayern nach. Stimmt<br />

– jedenfalls was Maxi Burkl betrifft. Eigentlich doch gar keine<br />

schlechten Voraussetzungen, Dachdecker zu werden.<br />

Das Dach 37


Material+Technik: Innovation<br />

Die neue Generation VELUX<br />

38 Das Dach<br />

Mehr Tageslicht, mehr Komfort, weniger Energieverbrauch<br />

n Dank größerer Scheibenflächen verbessert sich beim neuen<br />

VELUX Dachfenster der Lichteinfall und in der kalten Jahreszeit<br />

können mehr solare Wärmegewinne erzielt werden.


Dachfenster<br />

VELUX hat auf der diesjährigen DACH+HOLZ seine neue Dachfenster-Generation<br />

präsentiert. Die rundum optimierten Fenster mit hervorragender Energiebilanz,<br />

leichterem Einbau und einem attraktiven Design eröffnen dem Dachhandwerk<br />

große Potenziale.<br />

Wenn es um energieeffizientes Bauen<br />

geht, konzentrieren sich viele Maßnahmen<br />

sowie die gesetzlichen Anforderungen<br />

bislang auf Wärmedämmung.<br />

Bei der Bewertung der Energieeigenschaften<br />

von Fenstern muss jedoch auch das Potenzial<br />

kostenloser Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung<br />

stärker berücksichtigt werden.<br />

n Der Universal-Einbauwinkel kann sowohl für die<br />

Standard-Einbauhöhe als auch für den vertieften<br />

Einbau genutzt werden.<br />

Solare Energiegewinne spielten in der<br />

Entwicklung der zukünftigen VELUX<br />

Fenster-Generation daher eine ebenso<br />

wichtige Rolle wie erstklassige Wärmedämmeigenschaften.<br />

I Mehr Tageslicht<br />

Die Scheibenfläche der neuen VELUX<br />

Dachfenster, deren Markteinführung im<br />

Frühjahr 2013 startet, wurde bei gleichem<br />

Blendrahmenaußenmaß um bis zu 10 %*<br />

vergrößert. Gleichzeitig wurden die Rahmenprofile<br />

des Fensterflügels sowie die<br />

Griffleiste und Lüftungsklappe deutlich<br />

schmaler. Dies sorgt für erhöhte Lichterträge<br />

und mehr solare Wärmegewinne.<br />

* Im Vergleich zur bisherigen Fenster-Generation für die Größe C02.<br />

I Bessere Wärmedämmung und<br />

hervorragende Energiebilanz<br />

Durch eine veränderte Konstruktion<br />

mit zusätzlichen Dämmelementen im<br />

Fensterflügel- und Blendrahmen sowie<br />

wärmebehandeltem Holz wurde die<br />

Wärmedämmung trotz schmalerer Rahmenprofile<br />

des Fensterflügels weiter optimiert.<br />

Dank dieser von VELUX neu entwickelten<br />

ThermoTechnology TM konnte<br />

der Uw-Wert des gesamten Fensters bei<br />

einer Thermo-Star-Verglasung auf 1,2 W/<br />

(m²K) reduziert, die Luftdichtheitsklasse<br />

zudem von 3 auf 4 verbessert werden.<br />

Erhöhte solare Wärmegewinne und optimale<br />

Wärmedämmung ergeben zusammen<br />

eine hervorragende Energiebilanz.<br />

I Leichtere Montage und<br />

flexibles Einbaukonzept<br />

Das Grundprinzip beim Einbau bleibt<br />

unverändert, jedoch lassen sich die neuen<br />

VELUX Dachfenster noch schneller<br />

und einfacher montieren. Für mehr Flexibilität<br />

sorgt der neue Universal-Einbauwinkel,<br />

der sowohl die Standard-Einbauhöhe<br />

als auch den um 40 mm vertieften<br />

Einbau ermöglicht. Eine weitere praktische<br />

Neuerung beim Einbau: vormontierte<br />

Abdeckbleche. Sollten sie einmal<br />

entfernt werden müssen, benötigt man<br />

dafür kein Werkzeug mehr, da die Bleche<br />

nicht geschraubt, sondern einfach „geklickt“<br />

werden. Das neue Verpackungskonzept<br />

sorgt beim Öffnen ohne Werkzeug<br />

für minimalen Aufwand.<br />

I Modernes Design<br />

Auch beim äußeren Erscheinungsbild<br />

hat sich viel getan: Zusätzlich zum optional<br />

möglichen, 40 mm tieferen Ein-<br />

Anzeige<br />

n Die neue, schmalere Griffleiste<br />

wurde vom Designer Jacob Jensen<br />

entworfen.<br />

bau zeichnet sich die Außenverblechung<br />

durch flachere und abgerundete Formen<br />

aus, was die harmonische Integration ins<br />

Dach zusätzlich unterstützt. Der Markisenkasten<br />

ist ebenfalls deutlich schlanker.<br />

Durch die vormontierten Klick-Bleche<br />

wurde die Anzahl der Schrauben auf insgesamt<br />

nur noch neun Stück reduziert<br />

und überlappende Bleche sorgen dafür,<br />

dass die Schrauben kaum mehr sichtbar<br />

sind. Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter: @<br />

www.velux.de/neue-generation<br />

n Die VELUX ThermoTechnology TM : Zusätzliche<br />

Dämmelemente aus expandiertem Polysterol im<br />

Fensterflügel- und Blendrahmen sowie die Verwendung<br />

von wärmebehandeltem Holz optimieren<br />

die Wärmedämmung.<br />

Das Dach 39


Material+Technik: Holz konstruktiv<br />

Der Wieltsee liegt an der Weser bei Stromkilometer 355, ist<br />

nur 14 km von Bremen entfernt und gehört zur Gemeinde<br />

Weyhe im Landkreis Diepholz. Der See ist ursprünglich eine<br />

Kiesgrube, die im Jahr 1978 mit einem Durchstich zur Weser<br />

versehen wurde. Unmittelbar danach setzte die Entwicklung zu<br />

einem Sportbootrevier ein. Bis 1982 hatten sich am Wieltsee<br />

bereits fünf Sportbootvereine und eine kommerziell betriebene<br />

Marina mit ca. 170 Liegeplätzen angesiedelt. Die Gemeinde<br />

Weyhe ersteigerte im April 2010 den bis dahin in Privateigentum<br />

befindlichen Wieltsee aus einer<br />

Konkursmasse und plant<br />

das Areal als Teil eines Naherholungsgebietes<br />

entlang der<br />

Weser zu entwickeln.<br />

I Erheblicher<br />

Reparaturbedarf<br />

am Steg<br />

Durch mangelnde Wartung<br />

und Pflege hatte sich ein erheblicher<br />

Reparaturbedarf<br />

im Bereich der Marina aufgestaut. Die gesamte Elektroinstallation,<br />

Sanitäranlagen, Bootsstege und Wegeverbindungen<br />

bedurften nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen der Reparatur<br />

oder gar kompletten Erneuerung.<br />

40 Das Dach<br />

I Terrassendielen als Stegbelag<br />

Der Belag der Marinastege war völlig marode.<br />

Das lag an der von vornherein falschen Materialauswahl<br />

– Siebdrucksperrholz, teilweise filmbeschichtete<br />

Spanplatte – des vorherigen Betreibers<br />

und der mangelnden Wartung. Da sich Holz dem<br />

ersten Anschein nach nicht bewährt hatte, dachte<br />

man auch aus Kostengründen zunächst an einen<br />

Belag aus Aluminium-Riffelplatten. Nach weiteren<br />

Erwägungen entschied man sich dann doch<br />

für die Ausschreibung von Terrassendielen aus<br />

zertifiziertem, natürlich dauerhaften Tropenholz.<br />

Dachdecker<br />

Wie so häufig sprachen handfeste Argumente<br />

für das Holz:<br />

• Die Stege der ansässigen Vereine sind seit<br />

Beginn an mit Terrassendielen belegt, die sich<br />

über Jahrzehnte hervorragend bewährt haben.<br />

• Auf Holz kann man im Sommer auch barfuß<br />

laufen.<br />

• Holz ist im Gebrauch leiser als Blech –<br />

nachvollziehbar bei 150 Liegeplätzen.<br />

• Unter dem Belag waren neue Elektro- und Wasserleitungen<br />

unterzubringen. Das passte zur längs des Steges<br />

zu verlegenden Unterkonstruktion, die zusätzliche<br />

50 mm Installationshöhe verschaffte.<br />

• Holz sieht nach Auffassung von Frank Lemmermann,<br />

Bürgermeister der Gemeinde Weyhe, besser aus.<br />

Wer will dem widersprechen?<br />

I auftrag an Eggers Dachdeckung Gmbh<br />

Die Firma Eggers Dachdeckung GmbH nahm<br />

aufgrund eines Gespräches mit der Gemeinde<br />

eher zufällig an der Ausschreibung Marina<br />

Wieltsee teil. Mit der Holzabteilung der<br />

Dachdecker-Einkauf Nordwest eG (DENW) in<br />

Weyhe hatte der Dachdeckermeister Tobias<br />

Rump vorab alle Fragen hinsichtlich Holzart,<br />

natürlicher Dauerhaftigkeit und Zertifizierung<br />

sowie sonstige Material- und Verarbeitungseigenschaften<br />

geklärt, beteiligte sich an der Ausschreibung<br />

und erhielt den Zuschlag.<br />

I Das Material: Bangkirai-Terrassendielen<br />

Bei dem verarbeiteten Holz handelt es sich um Terrassendielen<br />

im Querschnitt 25 x 145 mm mit sieben eingefrästen Oberflächennuten<br />

und Hölzern für die Unterkonstruktion im Quer-


schnitt 50 x 70 mm, fein geriffelt, jeweils in der asiatischen<br />

Holzart Bangkirai. Für Tropenholz wie Bangkirai fordern öffentliche<br />

Auftraggeber vom Auftragnehmer u.a. aufgrund von<br />

EU-Richtlinien den Nachweis der Herkunft aus nachhaltiger<br />

Forstwirtschaft und legalem Holzeinschlag. Diese Nachweise<br />

erbrachte der Vorlieferant der DENW Weyhe mittels eines TFT-<br />

Zertifikates und der Hinterlegung eines Zertifikates Verification<br />

of legal origin/sourcing des TÜV Rheinland. Den genauen<br />

Abgleich des TFT-Zertifikates mit der gelieferten Ware übernahm<br />

die DENW. Die Holzart Bangkirai wird seit Jahrzehnten<br />

aus Südostasien importiert und wurde in der Vergangenheit<br />

aufgrund ihrer guten natürlichen Resistenz vorwiegend zu<br />

Bahnschwellen, Sichtschutzzäunen, Pfählen und Decks im<br />

Hafenbau verarbeitet. Heute liegt das Haupteinsatzgebiet bei<br />

Terrassendielen.<br />

I Organisation und Montage<br />

Die Ausführung des Auftrages stellte die Firma Eggers vor allem<br />

vor ein Logistik- und ein Platzproblem. Schließlich galt es, einige<br />

laufende Kilometer Terrassendielen und Unterkonstruktionshölzer<br />

zu lagern, transportieren, bearbeiten und montieren.<br />

Die Lösung der Logistik übernahm die DENW Weyhe, die<br />

die gesamte Materialmenge von ihrem Vorlieferanten in Bremerhaven<br />

auf Lager nahm und sukzessive nach Bedarf an die<br />

Baustelle lieferte. Die Firma Eggers Dachdeckung richtete vor<br />

dem jeweiligen Steg eine Werkstatt unter freiem Himmel ein.<br />

Hier stand ausreichend Platz für das exakte Ablängen und die<br />

Handhabung der Dielen und sonstigen Hölzer zur Verfügung.<br />

bewähren sich bei Stegsanierung<br />

Text: Oelmann, Fotos: Höpken<br />

Vergleich der Holzarten Bangkirai und Lärche<br />

bei einer Holzfeuchte von u ^= 12 - 15 %<br />

Holzart Bangkirai Lärche<br />

Frischgewicht (kg/m³) 1000 -1300 750 - 800<br />

Rohdichte (kg/m³) 650 - 940 - 1160 470 - 540 - 620<br />

Biegefestigkeit (N/mm²) 121 - 142 88 - 95 - 100<br />

Druckfestigkeit (N/mm²) 67 - 81 45 – 55 - 62<br />

Natürliche Resistenz 2 (-3) 3 - 4<br />

JANKA - Härte 6 - 10 3,8 – 5,7<br />

BRINELL - Härte 26 - 38 19 - 25<br />

Der Vergleich einiger technischer Daten des schweren Tropenholzes<br />

Bangkirai mit unserer einheimischen Lärche ermöglicht<br />

eine praktische Vorstellung und Bewertung der Unterschiede. In<br />

ihren speziellen Einsatzmöglichkeiten liegen jeweils die Vorteile<br />

bestimmter Holzarten.<br />

Die Montage erfolgte logischerweise von Seeufer auf den See<br />

hinaus. Am Ende des Steges betrug die Transportstrecke für<br />

Holz, Befestigungsmittel und Werkzeug 170 Meter. Die einfachste<br />

Möglichkeit des Materialtransports bestand aus einer<br />

zweirädrigen Handkarre.<br />

Zug um Zug wurden fünf<br />

Unterkonstruktionshölzer<br />

im Abstand von 50 cm an<br />

den metallenen Stegen der<br />

Schwimmpontons befestigt<br />

und darauf die Terrassendielen<br />

mit jeweils drei Edelstahlschrauben<br />

je Befestigungspunkt<br />

ohne Vorbohren<br />

verschraubt. Für den exakt<br />

parallel gleichen Abstand der<br />

Terrassendielen untereinander<br />

diente ein einfacher Holzstreifen als Lehre. Neben dem Ablängen<br />

am Seeufer waren Zuschnitte im Bereich der Doppelkreuzpoller<br />

mittels Stichsäge einfacher auf dem Steg als an der weit<br />

entfernten Kappstation am Ufer durchzuführen.<br />

I Kompetenz der Genossenschaft nutzen<br />

Die Firma Eggers Dachdeckung GmbH hat ein Projekt gemeistert,<br />

bei dessen Ausführung man Dachdecker nicht unbedingt<br />

erwartet hätte. Warum eigentlich nicht? Schließlich verarbeiten<br />

Dachdecker ständig Bauholz und können damit umgehen.<br />

Ob Bangkirai oder Kiefer macht keinen großen Unterschied.<br />

Über Resistenzeigenschaften oder die erforderliche Zertifizierung<br />

wissen die Spezialisten auch nicht immer Bescheid. Es<br />

lohnt sich also, die Einkaufskompetenz Ihrer Genossenschaft<br />

zu nutzen. Sie berät umfassend und findet das richtige Produkt<br />

mit den erforderlichen Eigenschaften und geforderten Nachweisen<br />

oder hat es bereits auf Lager.<br />

Das Dach 41


Wenn Wärmedämmung<br />

– dann Bauder<br />

Im Alt- oder Neubau,<br />

direkt auf den Sparren oder auf Schalung<br />

Mit der EnEV sind die Ansprüche an die Wärmedämmung im<br />

Steildach nochmals gestiegen. Hier empfiehlt sich die Aufsparrendämmung<br />

mit PIR-Hartschaum als bauphysikalisch beste Lösung.<br />

Zudem hat dieser bewährte Wärmedämmstoff im Vergleich zu<br />

anderen die geringste Dicke. Bauder bietet Ihnen eine Fülle von<br />

Systemlösungen: Ob Metall- oder Schieferdach, ob Sie tapezieren,<br />

verputzen möchten oder eine sichtbare Dachkonstruktion bevorzugen:<br />

BauderPIR schafft Freiraum und beschleunigt den Baufortschritt.<br />

Selbst Schallschutz, Brandschutz und Schutz vor Elektrosmog<br />

sind kein Problem. Deshalb: wenn Wärmedämmung, dann<br />

von Bauder.<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG · Korntaler Landstraße 63 · 70499 Stuttgart<br />

Telefon 0711/8807-0 · Telefax 0711/8807-291 · www.bauder.de · stuttgart@bauder.de<br />

Service<br />

Meldepflichtig<br />

Mini-Jobber versichert<br />

Die Zahl der Mini-Jobber im Jahr 2011 stieg auf 7,3 Millionen<br />

Menschen an. In Mitgliedsbetrieben der Berufsgenossenschaft<br />

der Bauwirtschaft (BG BAU) wurden 2011 rund<br />

700.000 Mini-Jobber beschäftigt. Davon waren 289.000<br />

im Baugewerbe tätig. Lt. BG BAU sind Mini-Jobber gegen<br />

die Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten<br />

wie jeder andere Arbeitnehmer versichert.<br />

Wichtig ist dabei, dass der Mini-Jobber auch der zuständigen<br />

Berufsgenossenschaft gemeldet wird. Eine Meldung<br />

an die Bundesknappschaft reicht nicht aus. Kommt es bei<br />

einem Mini-Jobber, dessen Arbeitsentgelt also regelmäßig<br />

400 Euro pro Monat nicht überschreitet, zu einem Arbeitsunfall<br />

oder einer Berufskrankheit, hat er Anspruch auf die<br />

gleichen Leistungen durch die Berufsgenossenschaft wie<br />

ein Vollzeitbeschäftigter. Dazu gehören die Heilbehandlung,<br />

nach Bedarf spezialärztliche Behandlungen in einer<br />

Unfallklinik, medizinische Rehabilitation und – falls erforderlich<br />

– Maßnahmen zur Umschulung oder Fortbildung.<br />

Das gilt auch für Arbeitnehmer, die innerhalb<br />

eines Kalenderjahres nur 50 Arbeitstage<br />

beschäftigt sind. Meldet ein Arbeitgeber Mini-Jobber<br />

der Berufsgenossenschaft nicht,<br />

können Beitragsnachzahlungen und Bußgelder<br />

bis zu 2.500 Euro anfallen.<br />

Sonntagsarbeit<br />

Pauschale Zuschläge<br />

steuerfrei<br />

Pauschal gezahlte Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder<br />

Nachtarbeit, die der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf die<br />

tatsächlich erbrachte Arbeit leistet, sind nur dann steuerfrei,<br />

wenn sie nach dem einvernehmlichen Willen von Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer als Abschlagszahlungen oder<br />

Vorschüsse auf ein spätere Einzelabrechnung geleistet<br />

werden. Lt. Bundesfinanzhof sind die einzelnen Zuschläge<br />

jeweils vor Erstellung der Lohnsteuerbescheinigung zu<br />

errechnen, somit regelmäßig, spätestens zum Jahresende<br />

bzw. beim früheren Ausscheiden aus dem Dienstverhältnis.<br />

Stimmen die Pauschalzahlungen mit den ermittelten<br />

steuerfreien Zuschlägen nicht überein und wurden weniger<br />

zuschlagspflichtige Stunden geleistet, ist die Differenz<br />

nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs steuerpflichtiger<br />

Arbeitslohn. BFH-Urteil vom 8.12.2011, Az.VI<br />

R 18/11, unter www.iww,de, Abruf-Nr. 120523<br />

@<br />

42 Das Dach


Jahreskarte nicht steuerfrei<br />

Geldwerter Vorteil<br />

bei Job-Tickets<br />

Gibt ein Verkehrsbetrieb aufgrund der Vereinbarung mit<br />

dem Arbeitgeber das vom Arbeitgeber bezuschusste Job-<br />

Ticket als Jahreskarte aus, fließt der geldwerte Vorteil<br />

den Arbeitnehmern nach einem Urteil des Finanzgerichts<br />

Rheinland-Pfalz mit der Ausgabe der Fahrkarte zu. Da keine<br />

Umlage auf die einzelnen Monate erfolgt, kommt die<br />

monatliche Sachbezugsfreigrenze von 44,- Euro regelmäßig<br />

nicht zum Zuge. So hatte ein Unternehmen mit einem<br />

Verkehrsverbund ein Abkommen über die Ausgabe von<br />

Job-Tickets als Jahreskarten geschlossen. Danach zahlte<br />

der Arbeitgeber einen monatlichen Zuschuss in Höhe von<br />

5,92 Euro je Arbeitnehmer an die Verkehrsbetriebe und zusätzlich<br />

einen Eigenanteil. Da der Zuschuss unter 44,- Euro<br />

lag, wurde er als steuerfreier Sachbezug behandelt. Das<br />

Finanzamt sagte jedoch: Die verbilligte Abgabe der Jahreskarte<br />

bleibt nicht steuerfrei, weil der geldwerte Vorteil<br />

den Arbeitnehmern mit der Ausgabe des Job-Tickets insgesamt<br />

zufließt und die monatliche Freigrenze im Zeitpunkt<br />

des Erwerbs der Jahreskarte überschritten ist. Besteht ein<br />

Jahresticket allerdings aus einzelnen monatlichen Fahrberechtigungen,<br />

ist die monatliche Sachbezugsfreigrenze<br />

nach den Bestimmungen in den Lohnsteuer-Richtlinien<br />

anwendbar. FG Rheinland-Pfalz, Urteil v. 30.8.2011, Az.3K<br />

2579/09, Rev.BFH az.VI R 56/111,<br />

@<br />

www.iww.de, Abruf-Nr. 114093.<br />

handwerkerleistungen<br />

Nur im haushalt<br />

begünstigt<br />

Für die Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen erhalten<br />

Steuerpflichtige unter gewissen Voraussetzungen<br />

eine Steuerermäßigung in Höhe von 20 % der Aufwendungen,<br />

höchstens jedoch 1.200,- Euro. Eine der Bedingungen:<br />

Die Handwerkerleistung muss im Haushalt des<br />

Steuerpflichtigen erbracht werden. Wird ein Gegenstand<br />

in der Werkstatt des Unternehmens repariert oder renoviert<br />

ist keine Steuerermäßigung möglich. Tipp: Wird die<br />

Leistung sowohl „im“ als auch „für“ den Haushalt des<br />

Steuerpflichtigen erbracht, ist darauf zu achten, dass die<br />

Arbeitsleistung in der Rechnung nach dem Ort der Leistung<br />

aufgeteilt ist. FG München, Urteil 24.10.2011, Az<br />

7K2544/09, www.iww.de, Abruf-Nr. 120513<br />

@<br />

Das Dach 43<br />

Wenn Steildachbahn –<br />

dann Bauder<br />

Besonders robust:<br />

von diffusionsoffen bis nahtselbstklebend<br />

Im Steildach bietet Ihnen Bauder Bahnen auf Bitumenbasis. Denn<br />

was die Robustheit angeht, kommen textile Bahnen nicht an<br />

Bitumen heran. Dabei lassen sich Bitumenbahnen heute so schnell<br />

und sicher verlegen wie textile Alternativen. Zusätzlich gibt es bei<br />

Bauder besonders lange, leichte und breite Bahnen. Auch funktional<br />

bleiben keine Wünsche offen. Von diffusionsdicht bis diffusionsoffen,<br />

von nahtselbstklebend bis zur Spezialbahn fürs Metalldach –<br />

Bauder hat alles im Programm – inklusive Zubehör. Und vor Ort auf<br />

der Baustelle stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Deshalb:<br />

wenn Steildachbahnen, dann von Bauder.<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG · Korntaler Landstraße 63 · 70499 Stuttgart<br />

Telefon 0711/8807-0 · Telefax 0711/8807-291 · www.bauder.de · stuttgart@bauder.de


Gewinnspiel I Humor I Impressum<br />

Und der iPod wartet schon!<br />

Gewinnen Sie mit Das DACH den iPod<br />

touch von Apple.<br />

Herzlichen Glückwunsch, Frau Feder !<br />

Carmen Feder, Bedachungen und Baublechnerei<br />

aus dem südlichen Dauchingen,<br />

kann sich über ihren iPod touch<br />

freuen und diesen demnächst bei der<br />

Kundenberatung einsetzen oder damit<br />

ganz einfach nur ihre Lieblingsmusik<br />

genießen. Der Betrieb wird von der<br />

Dachdecker-Einkauf Süd eG, Niederlassung<br />

Villingen-Schwenningen, betreut.<br />

Die Lösungszahl 107 aus Heft 1/2012<br />

war korrekt genannt. Der nächste iPod<br />

touch wartet bereits auf seinen Besitzer.<br />

Das können Sie sein! Nennen Sie uns die<br />

Superzahl bis zum 29. August 2012.<br />

Impressum<br />

Das DACH 10. Jahrgang<br />

Erscheint quartalsweise<br />

Herausgeber (Leserbriefadresse):<br />

ZEDACH eG<br />

Zentralgenossenschaft des Dachdeckerhandwerks<br />

c/o ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />

Tel. 0431 54027 73, Fax 0431 54027 79<br />

info@zedach-concept.de, www.zedach.com<br />

Konzeption und Inhalt:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Jean Pierre Beyer,<br />

jean-pierre.beyer@zedach-concept.de<br />

Henning Höpken,<br />

henning.hoepken@zedach-concept.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Andreas Hauf, Stefan Klusmann,<br />

Jürgen Matuschke, Volkmar Sangl,<br />

Bernhard Scheithauer, Raimund Schrader,<br />

Frank Skitschak, Olga Tröster<br />

Redaktion:<br />

Henning Höpken<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Harald Friedrich, Knut Köstergarten,<br />

Margot Müller, Herbert Oelmann, Henry Rasch<br />

Grafik und Layout:<br />

Frank Petersen, Michael Kunsch<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Anzeigenschluss:<br />

Vier Wochen vor Erscheinen<br />

Druck:<br />

dfn! Kiel<br />

Abonnementsbedingungen:<br />

Einzelheftpreis 3,- Euro.<br />

Der Bezugspreis für Mitglieder der ZEDACH-Gruppe<br />

ist in der Mitgliedschaft enthalten.<br />

44 Das Dach<br />

Schicken Sie das Lösungswort an:<br />

ZEDACH CONCEPT GmbH<br />

Holzkoppelweg 21, 24118 Kiel<br />

Fax: 0431 54027 79<br />

Einsendeschluss ist der 29.08.2012.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Lösungszahl aus dem Rätsel der<br />

vorhergehenden Ausgabe: 107.<br />

hier die Summe der 6 Seitenzahlen eintragen, auf<br />

denen sich die oben gezeigten Bilder befinden:<br />

Na sowas...<br />

EIN GEWINN FÜR<br />

UNSERE UNSERE GEMEINSCHAFT<br />

Mit Mit 20 20 Millionen Millionen Mitgliedern Mitgliedern und und mehr mehr als als 800.000 800.000 Mitarbeitern Mitarbeitern<br />

in über über 7.500 7.500 Genossenschaften Genossenschaften sind sind wir wir eine eine treibende treibende Kraft Kraft<br />

für Wirtschaft Wirtschaft und und Gesellschaft Gesellschaft in in Deutschland. Deutschland. Gemeinsam<br />

Gemeinsam<br />

übernehmen übernehmen wir wir Verantwortung Verantwortung – – und und deshalb deshalb sind sind wir wir ein ein<br />

Gewinn Gewinn für unsere unsere Gemeinschaft.<br />

Gemeinschaft.<br />

VERANT<br />

WORTUNG<br />

REGIONAL<br />

www.genossenschaften.de<br />

DRGV_Std_Gemeinschaft_Poster_A5_ICv2_RZ04.indd 1 04.10.11 12:13<br />

OL


Persönlich<br />

Herr Angerstein,<br />

Landesinnungsmeister sein heißt?<br />

Zu allererst Verantwortung, Verantwortung für<br />

den Verband und seine Mitglieder, die Schule<br />

in St. Andreasberg und die Arbeitsgemeinschaft<br />

mit Sachsen Anhalt. Aber auch eine<br />

große Portion Freude. Es macht einfach Spaß<br />

im Ehrenamt mit so vielen engagierten Kollegen<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Das Besondere an der Schule<br />

in St. Andreasberg?<br />

Wir haben ein top-motiviertes Team. Eine klasse<br />

Aus- und Fortbildung und eine Infrastruktur,<br />

die ihresgleichen sucht.<br />

Worauf sind sie spezialisiert?<br />

Auf gute Ideen. Und wenn es einmal keine<br />

gute Idee war, siehe: „Was mag ich an mir am<br />

liebsten?“<br />

Traugott Grundmann ist für Sie?<br />

Ein Vorbild, als Landesinnungmeister aber vor<br />

allem als Mensch.<br />

46 Das Dach<br />

Jochen angerstein<br />

Ein persönlicher Fragebogen an Dipl. Ing. Jochen An-<br />

gerstein aus Königslutter. Der gelernte Dachdecker ist<br />

geschäftsführender Gesellschafter der Dachdeckerei<br />

Angerstein GmbH. Er hat Architektur studiert und den<br />

Master in Betriebswirtschaft gemacht. Jetzt hat er als<br />

neuer Landesinnungsmeister des Dachdeckerverbandes<br />

Niedersachsen-Bremen die Nachfolge von Traugott<br />

Grundmann angetreten.<br />

Ihr Rat für einen Berufseinsteiger?<br />

Egal welche Fachrichtung oder auch welcher<br />

Beruf (vorzugsweise natürlich Dachdecker):<br />

„Mach Deinen Beruf mit Herz und Leidenschaft.“<br />

Social Media, Facebook,<br />

Twitter etc. sind die Zukunft?<br />

Facebook wird niemals einen Nagel einschlagen<br />

oder einen Ziegel eindecken. Aber wir<br />

müssen präsent sein.<br />

Worauf sind Sie besonders stolz?<br />

Auf meine Ernennung zum öffentlich bestellten<br />

und vereidigten Sachverständigen der Handwerkskammer<br />

Braunschweig/Lüneburg/Stade.<br />

Was braucht die Dachdeckerbranche?<br />

Stabilere Preise, bessere Rahmenbedingungen,<br />

mehr Investitionsanreize sind die äußeren<br />

Faktoren. Von uns muss das Selbstverständnis<br />

kommen: Dachdecker sind Spitzenhandwerker<br />

– made in Germany.<br />

Bei welcher Sendung zappen Sie<br />

in der Regel nicht weg?<br />

Neues aus der Anstalt mit Urban Priol.<br />

Ihre Lieblingswebsite?<br />

Google.de, für (besser gegen) die Wissenslücke<br />

zwischendurch.<br />

Was mögen Sie an sich am liebsten?<br />

Die Fähigkeit, immer das Positive zu sehen, sei<br />

es auch noch so klein.<br />

Der beste Ratschlag,<br />

den Sie bisher bekommen haben?<br />

„Junge, werd´ Dachdecker“ von meinem Großvater.<br />

Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche<br />

Ihr Leben tauschen?<br />

Mit meiner Frau. Damit endlich klar ist, wer<br />

wirklich mehr arbeitet.


Premium - QuaL ität<br />

DELTA® schützt Werte. Spart Energie. Schafft Komfort.<br />

DELTA® setzt noch einen<br />

neu!<br />

drauf!<br />

DELTA®-MaXX PoLar<br />

Aufdachdämmung am Steildach<br />

Auf Ihrem Dach tut sich was. Die völlig<br />

neu artige Hochleistungs dämm platte<br />

DELTA®-MAXX POLAR ist die um fassende<br />

Lösung für die Dämm- Anforde rungen<br />

von heute. Je nach gefordertem U-Wert<br />

können Sie zwischen verschiedenen<br />

Schicht dicken wählen. Verarbei tungs-<br />

Soft ware und maß geschneidertes Zubehör<br />

inklusive. Mehr zum Thema zukunftssichere<br />

Wärmedämmung unter<br />

www.doerken.de


Die neuen<br />

Rollläden<br />

5<br />

Neues Design<br />

trifft optimierte<br />

Funktionen und<br />

leichteren Einbau.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!