13.01.2013 Aufrufe

Funktionentheorie

Funktionentheorie

Funktionentheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lemma 2.14 (Entwicklungslemma) Sei γ ein stückweise stetig differenzierbarer<br />

Weg in C mit zugehöriger Kurve Γ, und sei f : Γ → C stetig. Dann ist die<br />

Funktion<br />

F(z) := 1<br />

�<br />

f(ζ)<br />

dζ , z ∈ C\Γ<br />

2πi ζ − z<br />

holomorph auf C\Γ. Für jedes c ∈ C\Γ konvergiert die Potenzreihe<br />

∞�<br />

ak(z − c) k mit ak = 1<br />

�<br />

2πi<br />

f(ζ)<br />

dζ<br />

(ζ − c) k+1<br />

k=0<br />

γ<br />

in jeder Kreisscheibe um c, die Γ nicht trifft, gegen F.<br />

Weiter: Die Funktion F ist in C\Γ unendlich oft komplex differenzierbar, und<br />

F (k) (z) = k!<br />

�<br />

f(ζ)<br />

dζ. (2.5)<br />

2πi (ζ − z) k+1<br />

Beweis von Lemma 2.14 Sei c ∈ C\Γ und B = {z : |z − c| < r} eine Kreisscheibe,<br />

welche Γ nicht trifft. Bekanntlich konvergiert für alle w mit |w| < 1 die<br />

Reihe<br />

1 �<br />

� �<br />

n<br />

= w<br />

(1 − w) k+1 k<br />

n≥k<br />

n−k . (2.6)<br />

Für z ∈ B und ζ ∈ Γ ist w := z−c<br />

ζ−c<br />

1<br />

=<br />

(ζ − z) k+1<br />

γ<br />

=<br />

γ<br />

γ<br />

vom Betrag < 1, und wegen (2.6) folgt<br />

1<br />

� (ζ − c) − (z − c) � k+1<br />

1<br />

(ζ − c) k+1 �<br />

� � n−k n (z − c)<br />

= .<br />

(1 − w) k+1 k (ζ − c) n+1<br />

n≥k<br />

Mit gn(ζ) := f(ζ)/(ζ − c) n+1 erhalten wir für alle z ∈ B<br />

�<br />

k!<br />

2πi<br />

�<br />

f(ζ) 1<br />

��<br />

� �<br />

n<br />

dζ = k!gn(ζ)(z − c)<br />

(ζ − z) k+1 2πi k<br />

n−k<br />

�<br />

dζ . (2.7)<br />

γ<br />

n≥k<br />

Die Reihe unter dem rechten Integral konvergiert für jedes feste z ∈ B gleichmäßig<br />

auf Γ. Wegen |ζ − c| ≥ r ist nämlich mit q := 1 |z − c| r<br />

|gn(ζ)| |z − c| n−k |z − c|n−k |f(ζ)|<br />

= |f(ζ)| ≤<br />

|ζ − c| n+1 rk+1 qn−k ≤ �f�C(Γ)<br />

rk+1 q n−k ,<br />

und wegen q < 1 und (2.6) konvergiert die Reihe � � � n n−k<br />

n≥k q . Wir können also<br />

k<br />

in (2.7) Integration und Summation vertauschen und erhalten<br />

�<br />

k! f(ζ) �<br />

� �<br />

n<br />

dζ = k! (z − c)<br />

2πi γ (ζ − z) k+1 k<br />

n≥k<br />

n−k · an<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!