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Im Fokus: Bert Brüggemann - Quartier

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Titel stadtleben<br />

Damit das Nebeneinander von Bewohnern, Touristen und Arbeitnehmern so reibungslos funktionieren kann, wie es auf den Bildern den<br />

Anschein hat, müssen die Hamburger Stadtplaner in ihren Planungen ein Gleichgewicht finden, in dem sich die Ansprüche der verschiedenen<br />

Nutzer nicht gegenseitig behindern oder sogar ausschließen.<br />

tätigen Paaren, deren Kinder bereits erwachsen<br />

sind, leben verhältnismäßig<br />

viele Familien hier. Jeder achte Haushalt<br />

hat Kinder, zum überwiegenden Teil im<br />

Alter von 6 Jahren und jünger. Ein wichtiges<br />

Zeichen wurde mit dem Umzug<br />

der Katharinenschule gesetzt, nicht zuletzt<br />

weil das Grundstück für andere<br />

Nutzungen sicherlich auch teurer hätte<br />

verkauft werden können. In jedem<br />

Fall war die Schule ein deutlicher Wink,<br />

dass sich die Stadt an dieser Stelle nicht<br />

ausschließlich Dinkies (Double-Income-<br />

No-Kids) oder Berufstätige ohne Kinder<br />

wünscht. Sie kann außerdem dazu beitragen,<br />

die HafenCity mit den angrenzenden<br />

Stadtteilen zu verzahnen. Eine<br />

Studie, die im Rahmen eines universitären<br />

Langzeitprojekts zwischen 2004<br />

und 2007 durchgeführt wurde, hat gezeigt,<br />

dass ein Drittel der Elternhaushalte<br />

nicht in der Innenstadt, sondern<br />

im äußeren Bereich Hamburgs, teilweise<br />

sogar im Umland leben. Viele nutzen die<br />

Schule und die Kita, um ihre Kinder nahe<br />

ihres Arbeitsplatzes betreuen zu lassen,<br />

denn überdurchschnittlich viele Mütter<br />

von Schülern der Katharinenschule sind<br />

berufstätig.<br />

Neben Familien bilden Senioren eine<br />

große Gruppe in der Einwohnerschaft<br />

der HafenCity. Jeder Achte ist älter als<br />

65. Für diese Gruppe zu planen und zu<br />

bauen, gehört heute zu den großen Herausforderungen.<br />

Nicht nur weil der demografische<br />

Trend es notwendig macht,<br />

sondern vor allem, weil das Rentnerdasein<br />

gut und gerne 20 Jahre dauern<br />

kann. Für einen solchen Zeitraum haben<br />

Stadtsoziologen in anderen Altersgruppen<br />

zahlreiche Kategorien und Subkategorien<br />

für Lebensstil, Freizeitansprüche<br />

und Wohnwünsche gebildet, während<br />

gleichzeitig angenommen wird, ab 65<br />

spielten nur noch Gesundheitsfragen<br />

eine Rolle. Das geht an den Realitäten<br />

natürlich vorbei. So suchen die Senioren,<br />

die in den vergangenen Jahren in die HafenCity<br />

gezogen sind, ein neues lebendiges<br />

Umfeld mit möglichst kurzen Wegen<br />

zu Kultur und sozialem Austausch.<br />

Für sie ist der Umzug auf den Grasbrook<br />

eine Herausforderung, der sie sich ganz<br />

bewusst stellen.<br />

Neben den beachtlichen Anteilen an<br />

Familien und Rentnern, die es in die Innenstadt<br />

gezogen hat, gibt es einen wei-<br />

12 ausgabe 11, september – november 2010<br />

Fotos: Andy Lindemann (oben links), Thomas Hampel

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