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Im Fokus: Bert Brüggemann - Quartier

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teren bemerkenswerten Aspekt: Die Anzahl<br />

von Ein-Personen-Haushalten liegt<br />

mit 36 Prozent weit unter dem Durchschnitt.<br />

In Hamburg ist jede zweite<br />

Hamburger Wohnung ein Ein-Personen-<br />

Haushalt, in der Innenstadt sogar noch<br />

mehr. Unter 40 Prozent liegt der Anteil<br />

nur in Vororten wie Hummelsbüttel,<br />

Neugraben-Fischbek oder im Alten<br />

Land. Das spricht gegen eine Hochburg<br />

für Yuppies. Die gibt es natürlich trotzdem.<br />

Aber es sind nicht so viele wie man<br />

denkt. Zumindest leben sie nicht allein.<br />

Die HafenCity ist gutbürgerlich. Die<br />

Menschen, die hierher ziehen, sind in<br />

der Regel bereit, einiges in Kauf zu nehmen.<br />

Nicht nur finanziell. <strong>Im</strong> Jahr 2025<br />

soll die HafenCity 12.000 Einwohner<br />

haben. 45.000 Menschen werden hier<br />

arbeiten, 1.500 studieren, 60.000 bis<br />

80.000 kommen jeden Tag als Besucher,<br />

als Touristen, Kultursuchende, Cappuccino-Trinker,<br />

Einkaufsbummler, Spaziergänger.<br />

Die Privatsphäre der Anwohner<br />

endet an der Türschwelle. Leben in der<br />

Innenstadt ist nichts für jedermann. Es<br />

ist – urban. Da ist es, das Schlagwort: Ein<br />

unverzichtbares Versprechen von Stadtplanern,<br />

Architekten und Investoren, sogar<br />

von Genossenschaften, wenn es darum<br />

geht, innerstädtisches Wohnen zu<br />

preisen. Obwohl kaum ein Begriff in den<br />

aktuellen Diskussionen um die Zukunft<br />

der Stadt häufiger fällt, scheint er seine<br />

besondere suggestive Kraft vor allem<br />

daraus zu beziehen, dass er frei von klar<br />

umrissenen Inhalten ist: Sind verkehrsberuhigte<br />

Innenstädte urban? Ist familiengerecht<br />

urban? Ist Wohnen in Geschosswohnungen<br />

urban?<br />

In den Augen mancher Soziologen wird Urbanität heute<br />

mit Cappuccino trinken und Shopping verwechselt.<br />

ausgabe 11, september – november 2010<br />

Ins Spiel gebracht wurde der Begriff<br />

1960 von dem Wirtschaftswissenschaftler<br />

Edgar Salin, der dabei nicht von Gebäuden<br />

oder Architekturen sprach, sondern<br />

von einer Lebensart. Städte sind<br />

nicht wegen ihrer bloßen Existenz schon<br />

urban. Urbanität sei, so Salin, nicht losgelöst<br />

„von der aktiven Mitwirkung einer<br />

Stadtbürgerschaft am Stadtregiment.<br />

Urbanität ist Bildung, ist Wohlgebildetsein<br />

an Leib und Seele und Geist.“ Durch<br />

die Gemeinschaft verantwortungsbewusster<br />

Bürger werde die Stadt „wieder<br />

Heimat für das Wichtigste, das uns<br />

heute zu entschwinden droht: der runde,<br />

freie, der lebende Mensch.“ Seine<br />

Ausführungen fanden erheblichen Zuspruch<br />

bei seinen Zeitgenossen, auch<br />

wenn die folgenden städtebaulichen<br />

Leitbilder einer „Urbanität durch Dichte“<br />

in Großsiedlungen mündeten, an deren<br />

sozialem Erfolg heute einige Zweifel<br />

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Titel stadtleben<br />

bestehen. Das kann aber Salins Grundidee<br />

nicht erschüttern: Urbanität ist keine<br />

Eigenschaft der Stadt, sondern ihrer<br />

Bewohner.<br />

Wo aber sind sie, diese Urbaniten?<br />

In den Augen mancher Soziologen wird<br />

Urbanität heute mit Cappuccino trinken<br />

und Shopping verwechselt oder ist inflationär<br />

zu einem leeren Modebegriff verkommen.<br />

Manche weisen auch darauf<br />

hin, dass die Vorstellung von Urbanität<br />

als eine Art quirliger Mischmasch an Begegnung<br />

und Reibung nur das Klischee<br />

eines eigentlich unerwünschten Zustandes<br />

sei: Das Gedränge in den engen,<br />

stinkenden Gassen, Märkte und kleine<br />

Gewerbe an Straßenecken und Plätzen<br />

waren nicht das Ergebnis von großstädtischer<br />

Lebensfreude, sondern von zu<br />

vielen Menschen auf zu wenig Raum. Die<br />

Auflösung der Stadt in ihre Funktionen<br />

und die räumliche Trennung von Wohnen,<br />

Arbeiten und Freizeit, die 1933 auf<br />

dem Internationalen Kongress für Neues<br />

Bauen in Athen eingefordert wurde,<br />

Besondere Werte<br />

sollte man zu<br />

schätzen wissen.<br />

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