Praxisbegehungen durch das Gesundheitsamt - bei den Doxs
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eine prüfplakette von 1995 überzeugt<br />
15 Jahre später nieman<strong>den</strong> mehr.<br />
schon aufgrund der Ablagerungen<br />
auf der Oberfläche gelten diese<br />
Instrumente nicht als<br />
ordnungsgemäß aufbreitet.<br />
28<br />
Worauf achten wir besonders?<br />
Besonders achten wir auf <strong>das</strong> Vorhan<strong>den</strong>sein eines auf die praxis abgestimmten<br />
Hygieneplans, <strong>das</strong> Vorhan<strong>den</strong>sein einer Hygieneausstattung in allen Behandlungsbereichen,<br />
bestehend aus einarmhebelwandspender für Händedesinfektionsmittel,<br />
für Flüssigseife, einmalpapierhandtuchspender am Handwaschbecken<br />
mit fließend kaltem und warmem Wasser sowie Treteimer mit<br />
selbstschließendem Deckel zur entsorgung von praxismüll. Darüber hinaus<br />
interessieren wir uns besonders für die Aufbereitung von Medizinprodukten,<br />
da hierüber in <strong>den</strong> praxen zum Teil noch eine recht große unsicherheit besteht,<br />
insbesondere bezüglich der Klassifizierung der verwendeten Medizinprodukte<br />
in die Kategorien „unkritisch, semikritisch, kritisch“ und die Aufbereitungsstufen<br />
„A, B oder C“. unsicherheit besteht insbesondere auch im<br />
Hinblick auf die Notwendigkeit der Validierung von Aufbereitungsprozessen,<br />
wie diese bereits seit 2001 vom robert Koch-Institut (rKI) für notwendig erachtet wer<strong>den</strong>. (Vgl.<br />
richtlinie des rKI zur Aufbereitung von Medizinprodukten von 2001.)<br />
Wir interessieren uns insbesondere für Medizinprodukte mit therapeutischer und diagnostischer<br />
Funktion, also zum Beispiel elektrogeräte in der physikalischen Therapie, ultraschall, eKG, Blutdruckmanschette<br />
u. Ä., weil diese natürlich nur mit <strong>den</strong> erforderlichen messtechnischen Kontrollen versehen<br />
ihre Ar<strong>bei</strong>t zuverlässig und quasi „geeicht“ verrichten können.<br />
Ergebnisse<br />
Auf der Beziehungsebene ist festzustellen, <strong>das</strong>s die Mehrzahl der Begehungen in einem freundlichen,<br />
kollegial-achtungsvollen Dialog verläuft.<br />
Von 2006 bis Oktober 2010 wur<strong>den</strong> 468 praxisbesichtigungen in stadt und Landkreis Kassel ausgeführt,<br />
davon 455 erstbesichtigungen, neun Nachbesichtigungen und vier anlassbezogene Besichtigungen,<br />
wo<strong>bei</strong> alle Fachrichtungen Berücksichtigung fan<strong>den</strong>.<br />
Wichtigste Mängel<br />
Hygienepläne:<br />
Während in 2006 nur die Hälfte aller besichtigten praxen vollständige, auf die Belange der praxis<br />
abgestimmte Hygienepläne vorzuweisen hatten, waren dies in 2008 immerhin drei Viertel.<br />
Hygieneausstattung:<br />
probleme bereitet nach wie vor die vollständige, oben beschriebene Hygieneausstattung<br />
für die Handwaschplätze. Hier verfügen nach wie vor nur 40 bis<br />
50 % der besichtigten praxen über eine vollständige, nicht zu beanstan<strong>den</strong>de<br />
Ausstattung.<br />
Medizinprodukteaufbereitung:<br />
Bezüglich der Aufbereitung von Instrumenten zeigte sich anfangs, <strong>das</strong>s ungefähr<br />
die Hälfte aufbereitender praxen mit einem Heißluftsterilisator, die Hälfte<br />
der praxen mit einem Autoklaven ar<strong>bei</strong>tete. Die Zahl der praxen, die einmalinstrumentarien<br />
verwendeten, war klar in der Minderheit. Zwischenzeitlich<br />
hat sich dies verschoben und der Anteil der praxen, die einmalinstrumente<br />
benutzt, ist stetig gestiegen. Leider gibt es noch unter <strong>den</strong> selbstaufbereitern<br />
fast ebenso viele Heißluftnutzer wie Autoklavierer, was nicht mehr dem anerkannten<br />
standard der Hygiene entspricht, da Heißluftsterilisatoren im Aufbereitungsprozess nicht<br />
validierbar sind und überdies eine zehnfach höhere Beanstandungsquote haben als Autoklaven. Die<br />
Möglichkeit der Drittaufbereitung wird mit steigender Ten<strong>den</strong>z, aber noch relativ selten genutzt.<br />
Qualitätssicherung der Medizinprodukteaufbereitung:<br />
44 % der geprüften sterilisatoren konnten keine periodische Überprüfung mit Bioindikatoren nach<br />
400 Chargen bzw. einem halben Jahr aufweisen, was bedeutet, <strong>das</strong>s fast die Hälfte der Arztpraxen<br />
mit sterilisatoren ar<strong>bei</strong>tet, von <strong>den</strong>en nicht bekannt ist, ob sie einwandfrei funktionieren.