Kardio-metabolische Charakterisierung von Patienten mit Typ 2 ...
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Insulin auch das Hypoglykämie-Risiko steigt. Eine Gewichtszunahme wurde in<br />
diesem Zusammenhang nicht untersucht [19, 20].<br />
Die Bedeutung dieser Hypothesen wird insbesondere dadurch gestärkt, dass es<br />
Evidenz für eine Optimierung des kardiovaskulären Risikos durch Antidiabetika gibt,<br />
die keine Zunahme des viszeralen Fettgewebes oder Hypoglykämien induzieren. An<br />
erster Stelle steht hierbei der Einsatz <strong>von</strong> Metformin, das aktuell unabhängig vom<br />
Vorliegen <strong>von</strong> Prä-Adipositas / Adipositas und des HbA1c-Wertes direkt bei<br />
Diagnosestellung eines <strong>Typ</strong> 2 Diabetes mellitus eingesetzt werden darf [16]. In einer<br />
aktuellen Meta-Analyse zeigte sich, dass Metformin, das eine Gewichtsreduktion<br />
unterstützt und keine Hypoglykämien verursacht, das einzige orale Antidiabetikum ist,<br />
dass die kardiovaskuläre Mortalität reduziert [21]. In einer weiteren aktuellen Analyse<br />
der o.g. „UK General Practice Research Database“ war eine Monotherapie <strong>mit</strong> einem<br />
Sulfonylharnstoffderivat im Vergleich <strong>mit</strong> Metformin <strong>mit</strong> einem 24-61% höherem<br />
Risiko für Gesamtmortalität assoziiert [22]. Auch für das Thiazolidindion Pioglitazon,<br />
das als sogenannter „Insulinsensitizer“ einen nukleären Rezeptor aktiviert und auf<br />
diese Weise u.a. intrazellulär die Überleitung des Insulinsignals verbessert, konnte in<br />
der PROactive Studie gezeigt werden, dass die kardiovaskuläre Ereignisrate bei<br />
Menschen <strong>mit</strong> <strong>Typ</strong> 2 Diabetes <strong>mit</strong> einem hohen kardiovaskulären Risiko gesenkt<br />
werden kann [23]. Für α-Glucosidasehemmer, die vor allem den postprandialen<br />
Glucosestoffwechsel positiv beeinflussen und ebenfalls keine Hypoglykämien oder<br />
Zunahme des viszeralen Fettgewebes induzieren, konnten ähnliche Daten bei<br />
Menschen <strong>mit</strong> einem Prä-Diabetes gezeigt werden [24]. Eine erfolgsversprechende<br />
Therapieoption, für die es bislang keine Endpunktstudien gibt, stellen die<br />
Dipeptidylpeptidase (DPP) IV-Inhibitoren und Glucagon-like Peptid (GLP) -1 Analoga<br />
dar, welche eine physiologische endogene Insulinsekretion unterstützen.<br />
Eine wichtige und evidenz-basierte Therapieoption des <strong>Typ</strong> 2 Diabetes stellen<br />
Lebensstilinterventionen, insbesondere die körperliche Aktivität, dar. Durch vermehrte<br />
körperliche Aktivität kann die Entwicklung eines <strong>Typ</strong> 2 Diabetes aufgehalten, die<br />
erhöhte kardiovaskuläre Mortalität im Stadium der pathologischen Glukosetoleranz /<br />
Prä-Diabetes vermindert und die klinische Situation des manifestierten Diabetes<br />
verbessert werden [25]. Die <strong>mit</strong> einem Lebensstil-basierten Ansatz durchgeführten<br />
prospektiven randomisierten Interventionsstudien in Finnland und den USA ergaben<br />
übereinstimmend eine relative Reduktion der Diabetes-Inzidenz <strong>von</strong> 58% nach 3,2<br />
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