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Crazy for you - Theater Kiel

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SPIELZEIT<br />

2010 | 2011


apple oper kiel<br />

Giacomo Puccini<br />

La Bohème<br />

- in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln -<br />

Der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Philosoph Colline und der Musiker Schaunard sind echte Überlebenskünstler.<br />

Ist ausnahmsweise einmal Geld vorhanden, teilen sie und hauen es gemeinsam auf den Kopf. Ist kein Geld vorhanden, teilen sie<br />

ihr Elend. Am Weihnachtsabend lernt Rodolfo seine Nachbarin Mimi kennen und lieben. In die Clique aufgenommen, erlebt<br />

sie erstaunt, wie Marcello und seine Ex-Geliebte Musetta wieder zueinander finden – jedenfalls vorübergehend. Vorübergehend<br />

bleibt auch die Beziehung von Rodolfo und Mimi. Sie trennen sich, weil Mimi todkrank ist. Ihr letzter Gang führt Mimi<br />

allerdings noch einmal zu Rodolfo.<br />

La Bohème gehört weltweit zu den meistgespielten Opern: die Balance zwischen Konversationston und lyrischen Aufschwüngen<br />

ist genauso perfekt wie die Mischung aus Komik und Ernst. Henri Murgers Roman „Szenen aus dem Pariser Künstlerleben“<br />

bildete die ideale Vorlage für Puccini: „In dem Buch war alles, was ich suche und liebe: die Frische, die Jugend, die<br />

Leidenschaft, die Fröhlichkeit, die schweigend vergossenen Tränen, die Liebe mit ihren Freuden und Leiden.“<br />

Musikalische Leitung: Georg Fritzsch<br />

Regie: Daniel Karasek<br />

Bühne: Norbert Ziermann<br />

Kostüme: Claudia Spielmann<br />

Premiere: 25. September 2010<br />

Georg Friedrich Händel<br />

Rinaldo<br />

- in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln -<br />

Mit Rinaldo zeigen wir nach den erfolgreichen Inszenierungen von Alcina und Julius Cäsar die erste Oper, die Georg Friedrich<br />

Händel für seine Wahlheimat London schrieb. 1711 machte er Furore mit dieser waghalsigen Mischung aus Zauberoper und<br />

Kriegsdrama – und kreierte für die verblüfften Londoner ein Musikspektakel, mit dem sich der junge Sachse aus dem Nichts<br />

einen Namen als angesagter Opernkomponist machte. Seine Musik atmet darin eine jugendliche Frische und Energie, wie er<br />

sie selten wieder erreichen sollte.<br />

Die Handlung basiert auf Torquato Tassos Epos „Das befreite Jerusalem“: Der Kreuzritter Rinaldo ist im Gefolge Gottfried<br />

von Bouillons ins Heilige Land gezogen. Doch seine Geliebte Almirena gerät in Gefangenschaft der bösen Zauberin Armida<br />

und wird zum Spielball der feindlichen Lager. Dass es ein überraschendes Happy End gibt, gehört zur Barockoper natürlich<br />

ebenso dazu wie die atemberaubende Gesangsakrobatik, die nicht nur das Publikum der Barockzeit in Ekstase versetzt hat.<br />

Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky<br />

Regie: Thomas Enzinger<br />

Ausstattung: Toto<br />

Premiere: 9. Oktober 2010


George Gershwin<br />

<strong>Crazy</strong> <strong>for</strong> <strong>you</strong><br />

Bobby Child, verwöhnter Sohn aus reicher New Yorker Bankiersfamilie, zeigt keinerlei Ambitionen, in die Fußstapfen seiner<br />

Eltern zu treten – er will zum Broadway! Lange schon nervt er den berühmten Produzenten Bela Zangler, ihm ein Vorsprechen<br />

zu gewähren, doch ohne Erfolg. Als seine Mutter ihn in das gottverlassene Nest Deadrock in Nevada schickt, um dort die<br />

Pacht eines bankrotten kleinen <strong>Theater</strong>s aufzukündigen, wittert er seine Chance: Nun will er selbst den großen Produzenten<br />

mimen und eine Show der Extraklasse auf die Beine stellen. Auf einmal ist in dem verschlafenen Nest der Broadway-Wahn<br />

ausgebrochen, und als plötzlich auch noch der echte Bela Zangler, Bobbys anstrengende Verlobte Irene und seine Mutter in<br />

Nevada auftauchen, geht es tatsächlich rund.<br />

Mit George Gershwins Hits wie „Someone to watch over me“, „Shall We Dance“ oder „I got rhythm“ ist <strong>Crazy</strong> <strong>for</strong> <strong>you</strong> ein<br />

großartiges Musik- und (Step-)Tanzerlebnis. Ken Ludwigs Neufassung des Gershwin-Musicals Girl <strong>Crazy</strong> von 1930 ist eine der<br />

mitreißendsten musikalischen Broadway-Komödien der letzten Jahre.<br />

Musikalische Leitung: Mariano Rivas<br />

Regie: Olaf Strieb<br />

Bühne: Norbert Ziermann<br />

Premiere: 6. November 2010<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Die Zauberflöte<br />

Wem soll er denn nun glauben, der junge Tamino? Der Königin der Nacht, die „zum Leiden auserkoren“ ist, weil „ein Bösewicht“<br />

ihre Tochter entführte? Oder dem Entführer Sarastro, der sich als Herrscher über „heilige Hallen“ entpuppt, in denen<br />

„Klugheit und Arbeit und Künste“ weilen? Eines weiß Tamino aber genau: Er hat sich unsterblich in das Bild der entführten<br />

Pamina verliebt - und deshalb muss er sie suchen! Die Liebe lässt ihn die drei zentralen Fragen des Lebens stellen: Wer bin<br />

ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Seine Reise führt Tamino schließlich nicht nur zu der Geliebten, sondern auch zu<br />

sich selbst!<br />

Am 30. September 1791 ging Die Zauberflöte zum ersten Mal über die Bretter von Emanuel Schikaneders „<strong>Theater</strong> auf der<br />

Wieden“. <strong>Theater</strong>direktor Schikaneder schrieb das Libretto und erteilte Mozart den Opernauftrag. Aller Streit über die Qualität<br />

des Librettos hat das Publikum indes nie davon abgehalten, Mozarts letzte Oper zu lieben. Denn durch ihre geheimnisvolle<br />

Mischung aus Märchen, Zauberoper und Freimaurermystik gibt es bei jeder Begegnung mit der Zauberflöte Neues zu<br />

entdecken!<br />

Musikalische Leitung: Johannes Willig<br />

Regie und Ausstattung: Aniara Amos<br />

Premiere: 11. Dezember 2010


Peter Maxwell Davies<br />

Der Leuchtturm<br />

- Oper im Schauspielhaus -<br />

Ein Opern-Krimi ohne Leichen: Vor Gericht wird das Verschwinden dreier Leuchtturmwärter verhandelt. Drei Offiziere sollten<br />

vor Ort nach Hinweisen suchen und werden nun befragt. Sie fanden: Nichts. Jedenfalls nichts Konkretes. Stattdessen wurden<br />

sie auf jener Reise mit den dunklen Seiten ihrer eigenen Persönlichkeiten konfrontiert. In ihrer Erinnerung begeben sich<br />

die Offiziere nochmals auf die geheimnisvolle Reise.<br />

Der Komponist Sir Peter Maxwell Davies (* 1934) fand seine Wahlheimat auf den sturmumtosten Orkney-Inseln im Norden<br />

Schottlands. Die zerstörerische Gewalt der Nordsee und das Leben von Fischern und Seeleuten hat er in vielen seiner Kompositionen<br />

thematisiert. Der Leuchtturm wurde 1980 in Edinburgh uraufgeführt. Die Opernhandlung basiert auf einem wahren<br />

Ereignis. Im Dezember 1900 fuhr das Leuchtturm- und Hafenversorgungsschiff „Hesperus“ zum Leuchtturm der Flannan<br />

Inseln auf den äußeren Hebriden. Bei seiner Ankunft war der Leuchtturm leer, die drei Wärter hatten ihn offensichtlich in aller<br />

Eile verlassen. Ihr Verschwinden blieb bis heute ungeklärt.<br />

Musikalische Leitung: Mariano Rivas<br />

Regie: Nele Tippelmann<br />

Premiere: 12. Dezember 2010<br />

Richard Strauss<br />

Salome<br />

Schon der Mond sieht seltsam aus an diesem Abend: Im Palast des Herodes ahnt der junge Page Schreckliches, denn Narraboth,<br />

der Hauptmann der Palastwache, ist der Prinzessin Salome verfallen. Sie verlangt von ihm den gefangenen Propheten<br />

Jochanaan zu sehen, den ihr Stiefvater Herodes in eine Zisterne sperren ließ. Jochanaan kündet von der Ankunft des Messias,<br />

für Salomes verführerische Schönheit hat er scheinbar keinen Blick. Seine Ablehnung reizt Salomes Verlangen. Als Herodes<br />

ihr für einen „Tanz der sieben Schleier“ jeden Wunsch erfüllen will, sieht Salome einen Weg, den ihr verweigerten Kuss zu<br />

erzwingen.<br />

Aus Oscar Wildes skandalumwitterter Salome schuf Richard Strauss mit seiner 1905 uraufgeführten Oper seinen ersten großen<br />

Welterfolg. Für Wildes symbolistisch sinnlichen Text ging Strauss weit über die Grenzen der Musiksprache seiner Zeit hinaus<br />

und schuf ein Werk, das die Exotik des Sujets und die psychologischen Extreme der dramatischen Vorlage in radikal neuartigen<br />

Klängen ausdeutet und damit eine Initialzündung für die Oper des 20. Jahrhunderts war.<br />

Musikalische Leitung: Georg Fritzsch<br />

Regie: Silvana Schröder<br />

Ausstattung: Andreas Auerbach<br />

Premiere: 22. Januar 2011


Antonín Dvořák<br />

Rusalka<br />

- in tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln -<br />

Sie möchte unbedingt wie andere sein, lieben und geliebt werden und sich ganz als Frau fühlen. Dafür verzichtet sie sogar auf<br />

ihre Stimme ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein, denn sie wird für diese Selbstverleugnung einen hohen Preis<br />

zahlen!<br />

Rusalka erzählt die Geschichte einer Meerjungfrau, die für einen geliebten Mann ihre Existenz aufgibt, ohne in der Menschenwelt<br />

ihren Platz zu finden. Meerfrauen haben Menschen schon immer fasziniert. Ob sie nun Undine, Melusine, Sirene, Loreley<br />

oder Rusalka (tschechisch: Nixe) heißen, eines bleibt in allen Aus<strong>for</strong>mungen des Stoffes immer gleich: Die Beziehung zwischen<br />

ihnen und den Menschen geht über kurz oder lang baden - im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Für die beiden Welten und ihre Bewohner – Natur und Zivilisation, Geister und Menschen – fand Antonín Dvořák in seiner<br />

1901 in Prag uraufgeführten, erfolgreichsten Oper unterschiedliche musikalische Sphären: impressionistisch-fließend bei den<br />

Naturgeistern, scharf-akzentuiert bei den Menschen. Ineinander fließen sie, wenn die Menschen die Natur aufsuchen.<br />

Musikalische Leitung: Johannes Willig<br />

Regie: Roman Hovenbitzer<br />

Bühne: Tilo Steffens<br />

Kostüme: Henrike Bromber<br />

Premiere: 12. März 2011<br />

Volker David Kirchner<br />

Ghetto-Trilogie / Savonarola<br />

- Uraufführung -<br />

Ein mittelalterlicher Glaubensfanatiker steht im Mittelpunkt von Volker David Kirchners neuem Musiktheater. Der Dominikanermönch<br />

Girolamo Savonarola (1452-1498) rief im Florenz des ausgehenden 15. Jahrhunderts einen Gottesstaat aus.<br />

Der neue Geist gipfelte in öffentlichen „Verbrennungen der Eitelkeiten“, die Papst Alexander VI. und die römisch-katholische<br />

Kirche auf den Plan riefen: Am 23. Mai 1498 wurde Savonarola gehängt und dann verbrannt.<br />

Der Uraufführung vorangestellt ist Kirchners Orchesterwerk Ghetto-Trilogie: Interpretiert vom Ballett greift es symbolhaft die<br />

für Kirchner typischen Themen Macht, Willkür, Gewalt und Unrecht auf.<br />

Volker David Kirchners (* 1942) Musik ergreift Partei, ist Klage oder Anklage. Seine erste Oper Die Trauung wurde 1975 in<br />

Wiesbaden uraufgeführt und seitdem vielfach gespielt. Gilgamesh und Ahasver, 2000 in Hannover und 2001 Bielefeld uraufgeführt,<br />

sollten eigentlich die letzten seiner insgesamt 10 Musiktheaterwerke bleiben. Glücklicherweise wurde er mit Savonarola<br />

seinem Vorsatz untreu, denn nur so wurde diese Uraufführung in <strong>Kiel</strong> möglich!<br />

Musikalische Leitung: Georg Fritzsch<br />

Regie und Ausstattung: Andrej Woron<br />

Premiere: 30. April 2011


Jacques Offenbach<br />

Hoffmanns Erzählungen<br />

- in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln –<br />

Nicht weniger als Jacques Offenbachs künstlerisches Vermächtnis stellt die „phantastische Oper“ Hoffmanns Erzählungen dar,<br />

in der der Dichter E.T.A. Hoffmann in drei Erzählungen Abschied von seiner Geliebten Stella nimmt. In Olympia, der mechanischen<br />

Puppe, führt er sich die Zerbrechlichkeit seiner jugendlichen Schwärmerei vor Augen, in Antonia, der jungen Sängerin,<br />

deren mysteriöse Krankheit sie den Tod im Gesang finden lässt, macht er seine Hoffnung auf eine gereifte Liebe zunichte, und<br />

von Giulietta, der kühlen Kurtisane, lässt er sich mit seinem Spiegelbild vollends seine Identität rauben. Doch Hoffmanns<br />

Muse weiß, dass „man groß wird durch die Liebe, doch noch größer durch die Tränen ...“<br />

Offenbachs unvollendetes Meisterwerk ist eines der faszinierendsten Rätsel der Operngeschichte: Das Fragment einer der<br />

größten Opern des 19. Jahrhunderts fasziniert bis heute mit seiner Musik, deren chimärenhafte Vielgestaltigkeit zwischen<br />

Operette und großer Oper schwankt, und die so viel mehr bereithält als nur die schillernd schöne Liebesnacht der berühmten<br />

Barkarole.<br />

Musikalische Leitung: Johannes Willig<br />

Regie: Thomas Wünsch<br />

Bühne: Norbert Ziermann<br />

Premiere: 11. Juni 2011<br />

WIEDERAUFNAHMEN<br />

Charles Gounod<br />

Faust<br />

- in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln –<br />

Zu Beginn steht ein Mann vor dem „Nichts!“. Kann ein Mensch an einem Endpunkt noch einmal von vorne anfangen? Gounods<br />

Faust wagt den Versuch und lässt sich ein auf einen Pakt mit dem Teufel. Er will die Jugend und die Liebe neu erfahren,<br />

vor allen Dingen will er sie, die Schöne, das Mädchen, das er in Mephistopheles’ Vision sah… Margarethe! Seine Begierde ruht<br />

nicht, bis er sie verführt hat, doch treibt es ihn weiter <strong>for</strong>t, <strong>for</strong>t von Margarethe und <strong>for</strong>t von ihrem Kind. Fausts Versuch eines<br />

Neubeginns scheitert an der Unüberwindlichkeit seines übergroßen Lebensanspruchs …<br />

Goethes großes Gedankendrama wird von Gounod umge<strong>for</strong>mt zu einer musikalisch höchst effektvollen Liebestragödie zwischen<br />

Faust und Margarethe. Mit seinem vielfältig-farbigen Melodienreichtum zeigt sich Gounod auf der Höhe seiner Kunst<br />

und nötigte selbst seinem kritischen Kollegen Berlioz Respekt ab, der neidlos anerkannte: „Faust ist sicherlich der Erfolg der<br />

Zukunft.“ Er hatte Recht!<br />

Musikalische Leitung: Mariano Rivas<br />

Regie: Georg Köhl<br />

Bühne: Norbert Ziermann<br />

Kostüme: Claudia Spielmann<br />

Wiederaufnahme: 13. Oktober 2010


Engelbert Humperdinck<br />

Hänsel und Gretel<br />

Lebkuchen schmecken auch nach Weihnachten gut! Hänsel und Gretel können jedenfalls den Lebkuchen am Knusperhäuschen<br />

der Hexe Rosina Leckermaul nicht widerstehen.<br />

Ab 29. Dezember steht Jörg Diekneites Inszenierung von Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel wieder auf dem<br />

Spielplan und lässt sich befreit von Termindruck und Geschenkzwang erst richtig genießen! Geeignet für Groß und Klein bietet<br />

die Oper eine spannende Geschichte, große Stimmen, bekannte Melodien, ein farbenreiches Orchester und einen Lebkuchen-<br />

Kinder-Chor. Mit anderen Worten: Alles, was das Herz begehrt und was zu einer „großen“ Oper gehört!<br />

Musikalische Leitung: Johannes Willig | Regie: Jörg Diekneite | Bühne: Eckhard Reschat | Kostüme: Sabine Keil<br />

Wiederaufnahme: 29. Dezember 2010<br />

Richard Strauss<br />

Der Rosenkavalier<br />

„Rundum geglückt“ - „pralles <strong>Theater</strong> mit hintergründigem Tiefsinn“ – „Klangrausch um Liebe und Vergänglichkeit“ -<br />

„Opernfest für Auge und Ohr“: Georg Köhls von Presse und Publikum gleichermaßen gefeierte Inszenierung des Rosenkavalier<br />

kehrt ab 15. April in den Spielplan zurück.<br />

Nach den musikalisch wie stofflich extremen, schockierenden Opern Salome und Elektra überraschte Richard Strauss die<br />

Opernwelt mit seiner wienerisch angehauchten „Komödie für Musik“. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge<br />

schauen Strauss und Hugo von Hofmannsthal im Rosenkavalier auf den „Lauf der Welt“: Eine Oper über Gefühle, die jeder<br />

Mensch durchlebt, über Jugend und Alter, über Vergänglichkeit und Abschied. Mozartische Leichtigkeit und Wiener Walzer<br />

lassen eine Vergangenheit lebendig werden, um von ihr Abschied zu nehmen.<br />

Musikalische Leitung: Georg Fritzsch | Regie: Georg Köhl | Bühne: Norbert Ziermann | Kostüme: Claudia Spielmann<br />

Wiederaufnahme: 15. April 2011<br />

apple ballett kiel<br />

George Gershwin<br />

<strong>Crazy</strong> <strong>for</strong> <strong>you</strong><br />

Premiere: 6. November 2010<br />

Ballettabend<br />

Premiere: 2. April 2011<br />

Volker David Kirchner<br />

Ghetto-Trilogie / Savonarola<br />

- Uraufführung -<br />

Premiere: 30. April 2011


apple Schauspiel <strong>Kiel</strong><br />

Ferenc Molnár<br />

Liliom<br />

Der Frauenschwarm Liliom ist Ausrufer auf dem Rummelplatz. Als er mit der Dienstmagd Juli anbändelt, weckt das den eifersüchtigen<br />

Zorn seiner Chefin, die ihm kündigt. In einer schäbigen kleinen Bude will er mit seiner Geliebten ein neues Leben<br />

beginnen. Doch zu stolz, um niedere Arbeit anzunehmen, wird er allmählich zum Herumtreiber, Trinker, Schläger und Spieler.<br />

Als Juli schwanger wird, beschließt er mit dem Ganoven Ficsur, einen Geldboten zu überfallen. Doch der Plan misslingt und<br />

Liliom kann sich der Bestrafung nur durch Selbstmord entziehen. Er kommt vors himmlische Gericht und wird, da er keinerlei<br />

Reue zeigt, zu 16 Jahren Fegefeuer verurteilt. Erst danach soll er noch einmal auf die Erde zurückkehren, um ein gutes Werk<br />

zu tun. Liliom stiehlt einen Stern und begegnet noch einmal seiner Familie.<br />

Liliom ist das erfolgreichste Stück der ungarischen Dramatik. Molnár beschreibt seine heruntergekommene Jahrmarktswelt mit<br />

großer poetischer Kraft. Hans Albers machte seine Interpretation des Frauenhelden mit dem Schlager „Komm auf die Schaukel,<br />

Luise“ in ganz Deutschland berühmt.<br />

Regie: Dariusch Yazdkhasti<br />

Premiere: 2. Oktober 2010<br />

Heinrich von Kleist<br />

Der zerbrochne Krug<br />

Als Dorfrichter Adam eines Morgens erwacht, sind die Spuren einer nächtlichen Eskapade klar erkennbar. Er hat eine deutlich<br />

sichtbare Kopfwunde und seine Amtsperücke ist verschwunden. Gerne würde er den Vorfall auf sich beruhen lassen und sich<br />

einfach wieder hinlegen, doch unglücklicherweise steht eine Gerichtsverhandlung an. Im Haus der Witwe Marthe Rull wurde<br />

ein Krug zerschlagen. Der junge Ruprecht wird verdächtigt, ihn zerstört zu haben, als er sittenwidriger Weise in das Schlafzimmer<br />

der jungen Eve, Marthes Tochter, eingestiegen sei. Zu allem Überfluss kündigt ausgerechnet an diesem Tag auch noch<br />

Gerichtsrat Walter seinen Besuch an, der zu kontrollieren hat, ob die Rechtssprechung auf dem Dorf ordnungsgemäß abläuft.<br />

Adam ist gezwungen, in einer für ihn höchst delikaten Situation Gerichtstag zu halten. Denn was wirklich passiert ist, wissen<br />

nur zwei Personen ganz genau.<br />

Kleists berühmtes Lustspiel ist eine Kriminalkomödie mit grandiosem Wortwitz und stellt gleichzeitig grundlegende Fragen<br />

nach Gerechtigkeit und gesellschaftlicher (Schein-)Moral.<br />

Regie: Michael Uhl<br />

Ausstattung: Britta Langanke<br />

Premiere: 10. Oktober 2010


Howard Ashman / Alan Menken<br />

Der kleine Horrorladen<br />

Der Blumenladen von Mr. Mushnik hat schon bessere Tage gesehen. Das Geschäft, das in einem schäbigen Vorstadtviertel<br />

liegt, steht kurz vor der Pleite. Als letzten Versuch schlägt die naive Angestellte Audrey vor, die spektakuläre Pflanze, die der<br />

verklemmte Verkäufer Seymour im Keller gezüchtet hat, ins Fenster zu stellen. Und tatsächlich: Das wundersame Gewächs<br />

zieht haufenweise Kundschaft an und das Geschäft läuft besser denn je. Doch plötzlich hängen die Blätter der Pflanze leblos<br />

herunter. Durch Zufall findet Seymour heraus, wie er sie „gießen“ muss: mit seinem eigenen Blut! Nun wird das vampirische<br />

Grünzeug rasend schnell immer größer. Der Laden wird berühmt; Presse, Rundfunk und Fernsehen berichten. Als Seymour<br />

das Blut ausgeht, überschlagen sich die irrwitzigen Ereignisse: Die Pflanze zeigt ihr wahres Gesicht und plötzlich kämpfen alle<br />

ums blanke Überleben.<br />

Das Comedy-Horror-Musical ist immer noch ein großer Broadway-Hit. In rockigen und rührenden Songs erzählt es vom täglichen<br />

Überlebenskampf, über den Traum von der großen Liebe und die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft.<br />

Regie: Andreas Kloos<br />

Ausstattung: Eckhard Reschat<br />

Premiere: 27. November 2010<br />

Tennessee Williams<br />

Die Katze auf dem heißen Blechdach<br />

Der Plantagenbesitzer und Millionär Big Daddy feiert seinen 65. Geburtstag. Er ist sterbenskrank, was seine Familie ihm aber<br />

verheimlicht. Trotzdem versucht man ausgelassen zu feiern. Doch für Maggie, seine Schwiegertochter, ist die Situation schier<br />

unerträglich. Sie fühlt sich wie eine Katze, die so lange auf dem heißen Blechdach steht, bis ihr die Pfoten verbrennen. Ihr Mann<br />

Brick ist zum Trinker geworden und hält sie auf Distanz. Sein Bruder Gooper und dessen gebärfreudige Frau Mae versuchen<br />

mit allem Mitteln, das Erbe von Big Daddy für sich zu gewinnen. Der jedoch möchte es viel lieber seinem Lieblingssohn Brick<br />

vermachen, sieht jedoch die Gefahr, dass wegen dessen Kinderlosigkeit der Erhalt des Besitzes gefährdet ist. Schließlich kommt<br />

es zur großen Abrechnung, in der niemand ungeschoren davon kommt.<br />

Tennessee Williams erhielt für Die Katze auf dem heißen Blechdach 1955 den Pulitzerpreis. Er zeichnet darin das erschütternde<br />

Psychogramm einer Familie, deren Lebenslügen sich verselbstständigt haben und die sich gegenseitig das Zusammenleben zur<br />

Hölle gemacht hat.<br />

Regie: Daniel Karasek<br />

Premiere: 15. Januar 2011


Simon Stephens<br />

Punk Rock<br />

Stockport bei Manchester. Eine teure Privatschule. Hier bereiten sich gut situierte Jugendliche auf ihre Abschlussprüfungen<br />

vor: Der hochbegabte Chadwick, der großmäulige Bennet und seine Freundin Cissy, die von ihren Eltern unter großen Leistungsdruck<br />

gesetzt wird, der sportliche Lacrossespieler Nicholas und der zurückhaltende William. Als die 17jährige Lilly neu<br />

an die Schule kommt, wird das ohnehin spannungsreiche Beziehungsgeflecht immer explosiver: Lilly verliebt sich in Nicholas,<br />

sehr zum Ärger von William, der die neue Mitschülerin gern für sich hätte. Gleichzeitig wird der sensible Chadwick immer<br />

mehr zum Opfer der zunehmend ungezügelten Mobbing-Attacken Bennets. Die Mischung aus wechselnden Allianzen und<br />

querschießenden Hormonen entwickelt eine immer größere Eigendynamik, an deren Ende ein Amoklauf steht.<br />

Der britische Dramatiker Simon Stephens, dessen Stücke Port und Am Strand der weiten Welt bereits mit großem Erfolg in <strong>Kiel</strong><br />

zu sehen waren, nähert sich präzise, ohne Scheu vor Widersprüchen und mit großer Intensität einem Thema, für das es keine<br />

einfachen Erklärungsmuster geben kann.<br />

Regie: Ulrike Maack<br />

Premiere: 26. Februar 2011<br />

Feridun Zaimoglu / Günter Senkel nach William Shakespeare<br />

Julius Cäsar<br />

- Uraufführung -<br />

Rom im letzten Jahrhundert vor Christi Geburt. Es gehen Gerüchte um, dass der Senat den siegreich aus dem Bürgerkrieg<br />

heimgekehrten Konsul Julius Cäsar zum alleinigen Herrscher ausrufen will. Daraufhin beschließt eine Gruppe um die Verschwörer<br />

Cassius und Brutus, den mächtigen Feldherren zu töten. Brutus gelingt es zunächst, die Tat vor dem Volk als Tyrannenmord<br />

zu rechtfertigen, doch Cäsars Mitkonsul Marcus Antonius wendet sich in einer Brandrede gegen die Verschwörer,<br />

die daraufhin aus Rom fliehen müssen. Beide Parteien rüsten schließlich ein Heer und es kommt zur Schlacht.<br />

Julius Cäsar ist eine der vielschichtigsten historischen Figuren – brillanter Politiker auf der einen Seite, rücksichtsloser Tyrann<br />

auf der anderen. Mit dem Auftrag zur Bearbeitung der Shakespeare-Vorlage setzt das Schauspiel <strong>Kiel</strong> seine Zusammenarbeit<br />

mit Feridun Zaimoglu und seinem Co-Autor Günter Senkel <strong>for</strong>t. Nach der Macht der Liebe in Romeo und Julia steht nun die<br />

Macht des politischen Ränkespiels im Zentrum einer mit Sicherheit wieder sehr eigenen Interpretation des großen Stoffes.<br />

Regie: Marc Lunghuß<br />

Premiere: 9. April 2011


Choderlos de Laclos<br />

Gefährliche Liebschaften<br />

Die gesellschaftlich hoch angesehene Marquise de Merteuil wird von ihrem Liebhaber Comte Gercourt verlassen, weil er die<br />

junge Cécile heiraten will. Um sich zu rächen, bittet Merteuil ihren Verflossenen, Vicomte de Valmont, Cécile zu verführen.<br />

Hierfür bietet sie ihm eine gemeinsame Liebesnacht. Die Klosterschülerin Cécile ist für den berüchtigten Verführungskünstler<br />

Valmont jedoch ... ein zu leichtes Opfer. Deshalb stellt er sich zusätzlich die schwierige Aufgabe, die verheiratete, strenggläubige<br />

und hochmoralische Madame de Tourvel herumzukriegen. Hinter der arglosen Oberfläche spinnt Valmont ein perfides<br />

Netz von Intrigen, gelangt an sein Ziel und <strong>for</strong>dert von Merteuil seine Belohnung. Doch die Marquise beginnt unbarmherzig<br />

ein neues zerstörerisches Spiel.<br />

Auf der Bühne wird der Briefroman von Choderlos de Laclos zu einem brillanten Konversationsstück der untergehenden upper<br />

class. In dem ebenso abgründigen wie spannenden Verführungsspiel stürzen Merteuil und Valmont ihre Mitmenschen nur aus<br />

einem einzigen Grund ins Verderben: weil sie es können.<br />

Regie: Dariusch Yazdkhasti<br />

Premiere: 21. Mai 2011<br />

WEIHNACHTSMÄRCHEN<br />

Hans Christian Andersen (Bühnenbearbeitung von Frank-Lorenz Engel)<br />

Die kleine Meerjungfrau<br />

- Uraufführung -<br />

Mitten im weiten Ozean lebt die kleine Meerjungfrau, die schönste der sechs Töchter des Meerkönigs. So aufregend es in dem<br />

heimischen Unterwasserreich auch ist, wird die kleine Nixe von Neugier geplagt. Angefeuert von Geschichten über beleuchtete<br />

Städte und strahlende Sonnenuntergänge, will sie unbedingt die Welt der Menschen kennen lernen. Als sie ein Schiff entdeckt,<br />

beobachtet sie immer wieder fasziniert die Matrosen und verliebt sich dabei ausgerechnet in einen Prinzen. In einem Sturm<br />

rettet sie den Angebeteten, muss aber versteckt bleiben, denn mit einem Fischschwanz kann man nicht in die Menschenwelt gelangen.<br />

So macht sich die kleine Meerjungfrau auf, die mächtige Meerhexe zu suchen und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.<br />

Die kleine Meerjungfrau ist das wohl bekannteste Märchen aus der Feder Hans Christian Andersens. Autor und Regisseur<br />

Frank-Lorenz Engel hat aus der berühmten Vorlage ein kindgerechtes Bühnenstück voller Poesie und Musik und mit allerlei<br />

liebenswerten Meeresbewohnern entwickelt, an dessen Ende sich Prinz und Seejungfrau tatsächlich in die Arme schließen<br />

können.<br />

Regie: Frank-Lorenz Engel<br />

Premiere: 20. November 2010 (Opernhaus)


STUDIO SCHAUSPIELHAUS<br />

lunatiks produktion<br />

einsatz spuren<br />

- Uraufführung -<br />

Ein Rechercheprojekt zu Euripides’ „Die Troerinnen“<br />

Der Krieg ist vorbei. Die Schlacht ist geschlagen, die Mission erfüllt, der Sold ausgezahlt. Sie kehren in die Heimat zurück, zu<br />

Frau und Kindern. Doch in den Köpfen der Soldaten und in ihren Familien ist der Krieg noch lange nicht beendet. In seinem<br />

Stück „Die Troerinnen“ stellt Euripides 415 v. Chr. die Frage, welche Auswirkungen die Erfahrung des Krieges auf die Beteiligten<br />

haben. Er richtet den Blick nicht auf die Helden Achill und Odysseus, sondern schildert, wie die Frauen und Angehörigen<br />

versuchen, mit dem Krieg fertig zu werden. Spätestens seit dem Selbstmordanschlag auf einen Bus mit deutschen Soldaten in<br />

Afghanistan 2003 müssen auch die Familien in Deutschland wieder mit der Angst leben, dass ihre Angehörigen traumatisiert<br />

oder gar im Zinksarg zurückkehren. Nach der Rückkehr ist vieles nicht mehr wie zuvor. Der Krieg ist in den Familien angekommen,<br />

unsichtbar hinter Reihenhausfassaden und gepflegten Vorgärten. Ein ferner Krieg, der nahe rückt.<br />

Das Berliner Per<strong>for</strong>mance- und <strong>Theater</strong>kollektiv „lunatics produktion“ entwickelt seine Stücke stets selbst. Ausgangspunkt<br />

sind umfangreiche Recherchen, Interviews und Archivarbeit. Erst aufgrund dieser Forschungen entstehen Texte, Spielregeln<br />

und Gestalt der Aufführung. Nach Statisten des Skandals zur Barschel-Affäre arbeitet „lunatiks produktion“ nun zum zweiten<br />

mal für das Schauspiel <strong>Kiel</strong>. Ausgehend vom antiken <strong>Theater</strong>stück „Die Troerinnen“ recherchiert das neue Projekt, welche<br />

Veränderungen und Verletzungen die Erfahrung des Krieges bei deutschen Soldaten und ihren Angehörigen hinterlassen.<br />

Text / Regie: Tobias Rausch<br />

Recherche: Tobias Graf<br />

Premiere: 3. Oktober 2010<br />

Roland Schimmelpfennig<br />

Der goldene Drache<br />

Ein Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant mit dem Namen „Der goldene Drache”, irgendwo in Europa. In der engen Küche<br />

arbeitet ein junger Chinese ohne Aufenthaltsgenehmigung. Auf dem Balkon über dem Restaurant steht ein alter Mann mit<br />

einem großen Wunsch, den ihm niemand erfüllen kann, auch seine Enkelin nicht. Dem jungen Liebespaar in der Dachwohnung<br />

des Hauses passiert etwas, das auf keinen Fall passieren sollte. Eine Etage tiefer verlässt eine Frau ihren Mann. Der<br />

benachbarte Lebensmittelhändler entdeckt ein ungeahnt lukratives Nebengeschäft. Eine Stewardess stößt in ihrer Thai-Suppe<br />

auf etwas, was da nicht hinein gehört, und der Junge aus China findet auf einem anderen Weg in seine Heimat zurück, als er<br />

sich gewünscht hat.<br />

Der renommierte Gegenwartsdramatiker Roland Schimmelpfennig verleiht seinen Figuren und deren Verhalten durch einen<br />

Kunstgriff andere Färbungen, denn die Männer sollen hier von den Frauen, die Frauen von den Männern, die Jungen von den<br />

Alten und die Alten von den Jungen gespielt werden. Das Ergebnis ist poetisch, brutal, rätselhaft und berührend.<br />

Premiere: 14. Januar 2011


Henning Mankell<br />

Antilopen<br />

Eine Villa irgendwo in Afrika. Von draußen hört man die Geräusche der Savanne, das Elefantengras reicht schon bis ins<br />

Wohnzimmer des Hauses, das Ungeziefer kriecht durch die Fugen. Die Hitze ist unerträglich. Das Paar, das hier wohnt, ist auf<br />

dem Sprung zurück nach Europa. Vierzehn Jahre lang war er als Brunnenbauer in der Entwicklungshilfe tätig. Nun warten<br />

sie auf seinen Nachfolger. Die Stimmung ist seltsam nervös und angespannt. Denn das Paar ist nicht nur an seiner Aufgabe<br />

gescheitert, sondern letztlich an sich selbst. Jetzt rechnen sie mit sich und ihrer Zeit in Afrika ab und manch totgeschwiegenes<br />

Geheimnis erwacht wieder zum Leben.<br />

„Die Hauptpersonen dieses Stückes sind die Schwarzen. Aber sie sind nicht zu sehen“, schreibt der Autor Henning Mankell<br />

über sein Stück. Der berühmte schwedische Krimiautor und Regisseur verbringt einen großen Teil seines Lebens als <strong>Theater</strong>leiter<br />

in Mosambik und setzt sich immer wieder ebenso kenntnisreich wie kritisch mit der europäischen Haltung gegenüber<br />

Afrika, aber auch mit dem inneren Zustand des schwarzen Kontinents auseinander.<br />

Regie: Neele von Müller<br />

Premiere: 25. Februar 2011<br />

FESTIVALS<br />

Flächenbrand<br />

Neue Orte. Neue Stücke.<br />

Flächenbrand ist zurück. Zum dritten Mal wird es ein <strong>Kiel</strong>er <strong>Theater</strong>festival geben, das an alternativen Spielstätten Gegenwartstheater<br />

zur Aufführung bringt.<br />

Nach dem Startschuss im Jahr 2005 und der Schwester-Veranstaltung Feuertaufe im Jahr 2008, bei der zur Jubiläumsspielzeit<br />

alle Sparten einbezogen waren, wird nun wieder ein theatraler Flächenbrand des Schauspiels entfacht.<br />

Das Festival wird vom Schauspiel <strong>Kiel</strong> inhaltlich erarbeitet sowie künstlerisch und organisatorisch betreut: An alternativen<br />

Spielorten überall in der Stadt entstehen nach einer etwa vierzehntägigen Probenzeit Werkstattinszenierungen von aktuellen<br />

Stücken, die sich unter einem bestimmten Oberthema auf die verschiedensten Weisen reflektorisch-kritisch mit aktuellen Fragen<br />

auseinandersetzen.<br />

Gleichzeitig ist das Festival ein in dieser Weise einmaliges Forum für den <strong>Theater</strong>nachwuchs. Das Schauspiel <strong>Kiel</strong> kooperiert<br />

dabei mit verschiedenen Ausbildungsinstitutionen: Regie-Studierende der Hamburger <strong>Theater</strong>akademie übernehmen die Inszenierungen,<br />

Studierende der Hochschule der Künste in Hamburg wiederum sind für Bühnenbilder und Kostüme verantwortlich.<br />

Schließlich stehen Schauspielschülerinnen und -schüler gemeinsam mit <strong>Kiel</strong>er Ensemblemitgliedern auf der Bühne.<br />

Während des Festivals können die Zuschauer dann auf eine Reise zu den einzelnen Orten gehen, bei der sie mit unterschiedlichen<br />

theatralen Sichtweisen und immer wieder neuen Raumkonzepten konfrontiert werden. Auf diese Weise entstehen ganz<br />

besondere <strong>Theater</strong>erlebnisse in und für <strong>Kiel</strong>.<br />

Termin: Mai 2011<br />

Thespis - 7. Internationales Monodrama Festival<br />

Vom 9. bis 14. November 2010 findet in <strong>Kiel</strong> zum 7. Mal das deutschlandweit einzige internationale Festival für Einpersonenstücke,<br />

THESPIS, statt. Etwa 15 Aufführungen aus rund 13 Ländern (u.a. Israel, Armenien, Großbritannien) werden an<br />

verschiedenen Spielstätten in <strong>Kiel</strong>, so auch im Schauspielhaus und im <strong>Theater</strong> im Werftpark, zum Großteil als deutsche Erstaufführungen<br />

vorgestellt. Zusätzliche Workshops und Diskussionsveranstaltungen runden das Festival ab.<br />

Das genaue Programm ist ab August 2010 unter www.thespisfestival.de einsehbar.


apple <strong>Theater</strong> im Werftpark<br />

Alma Jongerius<br />

Gute Nacht, mein Bär<br />

Ein Einschlaftheater für Kinder und Erwachsene ab 3 Jahren<br />

Wohl dem, der einen Kuschelbären hat, der einem nicht nur hilft, durchs Leben zu kommen, sondern auch allabendlich dafür<br />

sorgt, dass man/frau/kind ohne Furcht und ohne Albträume einschläft. Das Mädchen Pom hat mit „Prinz Bär“ solch einen<br />

Freund. Gut - er ist schon ordentlich abgeschrabbelt, aber das beweist umso mehr, für wie viele Abenteuer er schon gut war.<br />

So werden die abendlichen Einschlafrituale zu intensiven Erlebnissen, wie sie jedes Kind kennt. Aus Alltäglichem entsteht ein<br />

großer Kosmos für Kinder und ihre Erwachsenen.<br />

Regie: Norbert Aust<br />

Musik: Ture Rückwardt<br />

Premiere: 26. September 2010<br />

Jens Raschke<br />

Jules Verne und die Geheimnisse von <strong>Kiel</strong><br />

Ein mysteriöser <strong>Kiel</strong>-Krimi für Kinder und Erwachsene ab 8 Jahren<br />

- Uraufführung -<br />

Am Abend des 17. Juni 1881 geht, fast unbemerkt, im Hafen von <strong>Kiel</strong> eine noble Dampfsegelyacht vor Anker. Ihr Besitzer, der<br />

französische Bestsellerautor Jules Verne, befindet sich auf einer Urlaubsreise über den Eiderkanal nach Dänemark. So glaubte<br />

man zumindest bislang. Irrtümlicherweise ...<br />

Jens Raschke, Autor und Regisseur von Ich bin etwas schief ins Leben gebaut und Einstein setzt Segel, ist den wahren Gründen<br />

für Jules Vernes 24-stündigen Besuch in der Fördestadt auf den Grund gegangen und dabei auf Unglaubliches gestoßen: Keineswegs<br />

handelte es sich bei der Reise um einen harmlosen Erholungsurlaub, sondern um eine geheime Mission im Auftrag der<br />

preußischen Regierung! Ein Verrückter droht damit, <strong>Kiel</strong> zu vernichten. Er nennt sich „Der Einzig Wahre Nemo“, nach der<br />

Hauptfigur aus Jules Vernes Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“. Wer würde sich also besser für eine Verbrecherjagd<br />

eignen als der Autor selbst? So hofft man zumindest in <strong>Kiel</strong>. Bis sich der frisch gebackene Detektiv auf Spurensuche begibt,<br />

auf und unter der Erde, zu Wasser und in der Luft, und dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt. Wird es ihm dennoch<br />

gelingen, den mysteriösen Unhold dingfest zu machen und den Geheimnissen von <strong>Kiel</strong> auf die Spur zu kommen ...<br />

Regie: Jens Raschke<br />

Ausstattung: Stefani Klie<br />

Premiere: 3. Oktober 2010


Jens Raschke<br />

Uns Siegfried<br />

Ein rasantes Nibelungendestillat für Kinder und Erwachsene ab 8 Jahren<br />

- Uraufführung -<br />

Die Geschichte ist bekannt: Der wackere Recke Siegfried, wohlgestalter Königssohn aus Xanten am Niederrhein, begibt sich<br />

auf die Suche nach Glanz, Gloria und heldentauglichen Abenteuern und findet dabei einen feuerspeienden Drachen, einen unermesslichen<br />

Goldschatz und die Frau fürs Leben. Letzteres währt jedoch, wie man weiß, nicht allzu lange - zumindest, wenn<br />

man der klassischen Nibelungensage Glauben schenken darf.<br />

Was aber geschieht nun mit dem berühmtesten Germanenepos, wenn es in die Finger zweier Schauspieler gerät, die sich fest<br />

vorgenommen haben, den ganzen Riemen binnen circa 60 Minuten nachzustellen? Und zwar ohne Bühnenbild, nur mit ein<br />

paar Tüten voller Requisiten und Kostümteilen. Welche Probleme treten plötzlich auf, wenn man einen unsichtbaren Zwerg<br />

spielen muss? Was wäre passiert, wenn Siegfried doch nicht von Hagens feiger Mörderhand getötet worden wäre? – Wohlan<br />

denn, man mache sich gefasst auf einen tollkühnen und halsbrecherischen Freiflug durch den größten Mythos aller Deutschen,<br />

ganz nach dem Motto: „Ich schau’ dir in die Augen, Epos!“<br />

Regie: Jens Raschke<br />

Ausstattung: Stefani Klie<br />

Premiere: 31. Oktober 2010<br />

Pamela Dürr<br />

Saffran & Krump<br />

Ein köstlicher Streit für Kinder und Erwachsene ab 5 Jahren<br />

Der erdnahe Waldschrattel Krump fühlt sich von seinem Hügel verdrängt, als der feingeistige Saffran vom Stamm der Filousen<br />

sich dort sesshaft machen will. Arglos schneidet Saffran einen Strauß Narzissen ab, nicht ahnend, dass es sich um Krumps<br />

geliebteste Staude handelt. Der Streit ist da. Misstrauisch belauern sie sich, gebärden sich gefährlich, versuchen es mit geistigen<br />

und handgreiflichen Argumenten. Saffran perlt melodiös, Krump blubbert hart. Sie wollen beide recht behalten, ihre sprachlichen<br />

und kulturellen Eigenarten als einzig Wahre gegen den anderen verteidigen. Sie machen sich über Gewohnheiten des<br />

anderen lustig, beleidigen sich, entschuldigen sich und verstehen sich schon wieder falsch. Als sie an der großen Katastrophe<br />

gerade so vorbeigekommen und sich endlich losgeworden sind, fehlt ihnen was. Und wirklich nur ausnahmsweise fangen sie<br />

an, sich umeinander zu bemühen.<br />

Die beiden, auch sprachlich so verschiedenen, Phantasiegeschöpfe spielen hinreißend komisch durch, was in der Welt schnell<br />

zu Kämpfen führt. Ob zwischen Kindern, Nachbarn oder Staaten.<br />

Regie: Norbert Aust<br />

Ausstattung: Stefani Klie<br />

Premiere: 28. November 2010


Uwe Schwarz<br />

Schuldenfalle<br />

oder: Der unaufhaltsame wie permanente Auf- und Abstieg des Eike Ehrgeiz (Uraufführung)<br />

- Uraufführung -<br />

„Ich esse, was mir schmeckt!<br />

Ich trage, was mir gefällt!<br />

Ich habe den Überfluss entdeckt!<br />

Ich kaufe mir die Welt!<br />

Ich kaufe, also bin ich!<br />

Shopocalypse, bitte nimm mich!<br />

Ich kaufe mehr,<br />

also bin ich wer!<br />

Meine Kurve, die läuft steil!<br />

Und außerdem:<br />

Geiz ist gar nicht geil!“<br />

Eine musikalische Revue, eine pekuniäre Tragikomödie, ein Finanzkrimi, eine coole Kohle-Farce über so beliebte Themen wie:<br />

Werbung, Money, Kaufrausch, Konsum, Reichtum, Besitz, Machtgewinn..., unter Berücksichtigung weniger beliebter Themen<br />

wie: Neid, Korruption, Schmiergeld, Machtmissbrauch, Pleite, Insolvenz, Machtverlust...<br />

Uwe Schwarz, langjähriger Gastregisseur am <strong>Theater</strong> im Werftpark (Kasimir und Karoline, Isabella, drei Karavellen und ein<br />

Scharlatan u.a.) und in der Oper <strong>Kiel</strong>, hat mit Schuldenfalle ein hochaktuelles Musical geschrieben, das in <strong>Kiel</strong> seine Uraufführung<br />

feiern wird.<br />

Regie: Uwe Schwarz<br />

Musik: Tom Wolter<br />

Ausstattung: Stefani Klie<br />

Premiere: 25. Februar 2011


PREMIEREN 2010 | 2011<br />

Oper <strong>Kiel</strong> Spielzeit 2010 | 2011<br />

La Bohème (Giacomo Puccini), Premiere: 25.09.2010<br />

Rinaldo (Georg Friedrich Händel), Premiere: 09.10.2010<br />

<strong>Crazy</strong> <strong>for</strong> <strong>you</strong> (George Gershwin), Premiere: 06.11.2010<br />

Die Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart), Premiere: 11.12.2010<br />

Der Leuchtturm (Peter Maxwell Davies), Premiere: 12.12.2010<br />

Salome (Richard Strauss), Premiere: 22.01.2011<br />

Rusalka (Antonín Dvořák), Premiere: 12.03.2011<br />

Ghetto-Trilogie / Savonarola (Volker David Kirchner), Premiere: 30.04.2011<br />

Hoffmanns Erzählungen (Jacques Offenbach), Premiere: 11.06.2011<br />

Ballett <strong>Kiel</strong> Spielzeit 2010 | 2011<br />

<strong>Crazy</strong> <strong>for</strong> <strong>you</strong> (George Gershwin), Premiere: 06.11.2010<br />

Ballettabend, Premiere: 02.04.2011<br />

Ghetto-Trilogie / Savonarola (Volker David Kirchner), Premiere: 30.04.2011<br />

Schauspiel <strong>Kiel</strong> 2010 | 2011<br />

Liliom (Ferenc Molnár), Premiere: 02.10.2010<br />

Der zerbrochene Krug (Heinrich von Kleist), Premiere: 10.10.2010<br />

Der kleine Horrorladen (Howard Ashman / Alan Menken), Premiere: 27.11.2010<br />

Die Katze auf dem heißen Blechdach (Tennessee Williams), Premiere: 15.01.2011<br />

Punk Rock (Simon Stephens), Premiere: 26.02.2011<br />

Julius Cäsar (Feridun Zaimoglu /Günter Senkel nach William Shakespeare), Premiere: 09.04.2011<br />

Gefährliche Liebschaften (Choderlos de Laclos), Premiere: 21.05.2011<br />

Weihnachtsmärchen: Die kleine Meerjungfrau (Hans Christian Andersen), Premiere: 20.11.2010<br />

Studio Schauspielhaus 2010 | 2011<br />

einsatz spuren (lunatiks produktion), Premiere: 03.10.2010<br />

Der goldene Drache (Roland Schimmelpfennig), Premiere: 14.01.2011<br />

Antilopen (Henning Mankell), Premiere: 25.02.2011<br />

Festivals<br />

Thespis, November 2010<br />

Flächenbrand Neue Orte. Neue Stücke, Mai 2011<br />

<strong>Theater</strong> im Werftpark 2010 | 2011<br />

Gute Nacht, mein Bär (Alma Jongerius), Premiere: 26.09.2010<br />

Jules Verne und die Geheimnisse von <strong>Kiel</strong> (Jens Raschke), Premiere: 03.10.2010<br />

Uns Siegfried (Jens Raschke), Premiere: 31.10.2010<br />

Saffran & Krump (Pamela Dürr), Premiere: 28.11.2010<br />

Schuldenfalle (Uwe Schwarz), Premiere: 25.02.2011

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