Das Druckwellen-Impulsverfahren für die ... - em-bohr.de
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Wichtig <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Anwen<strong>de</strong>r ist häufig eine kurze Gesamtdauer <strong>de</strong>r Regenerierung. In vielen Versorgungsgebieten<br />
ist eine langdauern<strong>de</strong> Außerbetriebnahme eines Brunnens nicht leicht möglich. <strong>Das</strong> DWI-W<br />
bietet hier <strong>de</strong>n Vorteil, dass <strong>die</strong> eigentlichen Regenerierarbeiten in <strong>de</strong>r Regel einen Arbeitstag, maximal zwei<br />
Arbeitstage nicht überschreiten. Einschließlich Aus- und Einbau <strong>de</strong>r Betriebspumpe sowie Kamerabefahrung vor<br />
und nach <strong>de</strong>r Regenerierung ist somit ein Zeitaufwand von 4 bis 5 Tagen <strong>de</strong>r Regelfall <strong>für</strong> Vertikalfilterbrunnen<br />
bis zu 200 m Tiefe.<br />
Wie bei jed<strong>em</strong> Verfahren stellt sich auch beim DWI-W <strong>die</strong> Frage, ob es ein schonen<strong>de</strong>s Verfahren ist. Dabei<br />
sei „schonend“ folgen<strong>de</strong>rmaßen <strong>de</strong>finiert: <strong>Das</strong> Ausbaumaterial wird nicht übermäßig belastet. <strong>Das</strong>s zum Beispiel<br />
Beläge abgelöst wer<strong>de</strong>n, unter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Stahlkern <strong>de</strong>s Filters bereits korro<strong>die</strong>rt ist, o<strong>de</strong>r Filterteile, <strong>die</strong> <strong>de</strong>r<br />
Korrosion unterlagen, ist bei ein<strong>em</strong> wirkungsvollen Verfahren wie d<strong>em</strong> DWI-W we<strong>de</strong>r vermeidbar noch<br />
unerwünscht. Schließlich will <strong>de</strong>r Betreiber seinen Brunnen nach <strong>de</strong>r Regenerierung in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>r<br />
Fernsehkamera noch einmal „ungeschminkt“ betrachten können (Bild 4).<br />
Bild 4: Betriebsbrunnen Spinnerei Neuhof. Links: Belagsscha<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>r Regenerierung von Ablagerungen über<strong>de</strong>ckt,<br />
rechts: Belagsscha<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Regenerierung sichtbar<br />
Der Fortschritt <strong>de</strong>r Brunnenalterung muss sichtbar wer<strong>de</strong>n, um eine Entscheidungshilfe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Notwendigkeit<br />
einer Sanierung zu haben. Die Erfahrungswerte in <strong>de</strong>r Praxis zeigen, dass auch stark gealterte Filter einer<br />
Behandlung mit d<strong>em</strong> DWI-W standhalten. <strong>Das</strong>s es beim DWI-W nicht zur Beschädigung einer intakten<br />
Brunnenverrohrung kommt, liegt zweifellos in d<strong>em</strong> eingangs beschriebenen Wirk- und Regelmechanismus.<br />
Ein Verfahren, dass erfolgreich zur Regenerierung eingesetzt wer<strong>de</strong>n soll, erfor<strong>de</strong>rt eine permanente<br />
Kontrollmöglichkeit. Die Vorgänge im Brunnen müssen zu jed<strong>em</strong> Zeitpunkt <strong>de</strong>r Behandlung überprüfbar sein.<br />
Durch das kontinuierliche Abpumpen während <strong>de</strong>s DWI-W ist eine Kontrolle, bei <strong>de</strong>r sowohl <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Operator als<br />
auch <strong>für</strong> <strong>de</strong>n Betreiber <strong>de</strong>r Fortschritt und <strong>de</strong>r Effekt <strong>de</strong>s Verfahrens sichtbar wer<strong>de</strong>n, gegeben. Es wer<strong>de</strong>n in<br />
regelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n Feststoff- und Schlammgehalt g<strong>em</strong>essen, bei <strong>de</strong>r Bearbeitung ergibt sich dann meist<br />
folgen<strong>de</strong>r Verlauf:<br />
• Beim Beginn <strong>de</strong>r Bearbeitung kommt zunächst eine große Menge Schlamm, d. h., <strong>die</strong> Rohrinnenwän<strong>de</strong> und<br />
<strong>die</strong> Schlitze wer<strong>de</strong>n freigespült.<br />
• Zeitlich versetzt steigt <strong>die</strong> Sandfracht an, <strong>de</strong>nn <strong>die</strong> vererzten Ablagerungen und Sandpartikel brauchen<br />
wegen ihrer größeren Masse und Festigkeit mehr Zeit zur Mobilisierung.<br />
• Bei fortschreiten<strong>de</strong>r Dauer gehen <strong>die</strong> Schlamm- und Feststofffrachten wie<strong>de</strong>r zurück.<br />
• Eine Steigerung <strong>de</strong>r Abpumpmenge (z. B. wenn <strong>die</strong> Pumpe nach Bearbeitung <strong>de</strong>r oberen Filterabschnitte<br />
eines Brunnens tiefer gehängt wird und <strong>de</strong>r Wasserspiegel tiefer abgesenkt wer<strong>de</strong>n kann) hat noch mal eine<br />
zweite „Welle“ von Feststoff- und Schlammför<strong>de</strong>rung zur Folge.<br />
• Wenn schließlich <strong>die</strong> g<strong>em</strong>essenen Werte nicht mehr (nennenswert) zurückgehen – sie pen<strong>de</strong>ln sich in <strong>de</strong>r<br />
Regel bei Werten von 0 bis 0,5 ml/10 l ein – kann <strong>die</strong> Behandlung been<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Als Ergebnis lässt sich<br />
<strong>die</strong> Behandlung grafisch gut veranschaulichen. Aus <strong>de</strong>r g<strong>em</strong>essenen Sand- und Schlammkonzentration und<br />
<strong>de</strong>r bekannten Abpumpmenge kann das Volumen <strong>de</strong>s während <strong>de</strong>r Regenerierung geför<strong>de</strong>rten San<strong>de</strong>s und<br />
Schlamms errechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine weitere Überprüfungsmöglichkeit ist <strong>die</strong> Durchführung von (Kurz-)pumpversuchen vor und nach <strong>de</strong>r<br />
Regenerierung. Dabei ist aber genau auf <strong>die</strong> Randbedingungen solcher Versuche zu achten, da an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
durchaus manipuliert wer<strong>de</strong>n kann:<br />
• Bei einer gekrümmten Q-s-Kurve wird vor <strong>de</strong>r Regenerierung mit größerer För<strong>de</strong>rmenge gepumpt als nach<br />
<strong>de</strong>r Regenerierung. Aus <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r spezifischen Absenkung aus Absenkung/För<strong>de</strong>rmenge (m/m³/h)<br />
ergibt sich dann bei <strong>de</strong>r kleineren För<strong>de</strong>rmenge (nach) <strong>de</strong>r Regenerierung <strong>de</strong>r gewünschte „günstigere“<br />
kleinere Wert, obwohl <strong>die</strong>ser ausschließlich aus <strong>de</strong>r hydraulischen För<strong>de</strong>rcharakteristik <strong>de</strong>s Brunnens, z. B.<br />
infolge <strong>de</strong>s Vorliegens eines ungespannten Grundwasserleiters, resultiert.