diagonal 2009-2 (pdf, 2.1Mb) - Psychiatrie Baselland PBL
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Qualitätsmanagement<br />
cirs und KvP – «Motoren» für ein<br />
nachhaltiges Qualitätsmanagement<br />
Seit einem Jahr verfügen die Kantonalen Psychiatrischen Dienste<br />
über die Führungsinstrumente «Critical Incident Reporting System»<br />
(CIRS) und «Kontinuierlicher Verbesserungsprozess» (KVP). Mit<br />
ihnen soll das Kernziel des Qualitätsmanagements, die nachhaltige<br />
Verbesserung und Optimierung der internen Abläufe, unterstützt<br />
und gefördert werden.<br />
cirs in den KPD<br />
ZwischenfallMeldesysteme haben ihren Ursprung in der<br />
Fliegerei und sind in der Schweiz schon seit über zehn Jahren<br />
unter den Begriffen CIRS® oder CIRSmedical bekannt.<br />
Das Ziel all dieser Systeme ist, in einer geschützten Umgebung<br />
den Benutzerinnen und Benutzern die Möglichkeit<br />
zu geben, unter Wahrung der Vertraulichkeit oder der Anonymität<br />
über kritische Vorfälle, Fehler oder Fehlleistungen<br />
usw. in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld zu berichten.<br />
Beispiele von kritischen Vorkommnissen in den KPD:<br />
• Missverständnisse bezüglich Verordnungen oder Abmachungen<br />
• nicht vorgenommene oder unklare Einschätzung von<br />
Selbst/Fremdgefährdung<br />
• fehlende, mangelhafte, unklare Daten in der Patientendokumentation<br />
• Medikamentenverwechslungen<br />
• Fehler in der Infrastruktur (Personennotruf, Türschliessung<br />
usw.)<br />
Die CIRSMeldungen werden in den KPD systematisch ausgewertet<br />
und es werden daraus Verbesserungsmassnahmen abgeleitet.<br />
Das CIRS ist also ein Element des Qualitätsmanagements<br />
mit dem Schwerpunkt, geeignete Massnahmen zu finden, um<br />
Fehlerquellen aufzuheben oder zu minimieren. Es liefert somit<br />
die Handlungsgrundlage für systematische Verbesserungen der<br />
Patientensicherheit. Ein Nachteil dieses Systems ist allerdings,<br />
dass es wegen des anonymen Charakters der Meldung nur<br />
beschränkt Rückschlüsse auf die detaillierten Hintergründe<br />
eines Zwischenfalls zulässt. Eine profunde Analyse einzig auf<br />
der Grundlage einer einzelnen Meldung ist etwas problematisch.<br />
Dennoch können Häufungen einzelner Meldungen zu<br />
einem Themenkreis (z.B. Medikationsfehler) zugeordnet werden<br />
und dann Grundlage für eine systematische Analyse des<br />
jeweiligen Bereichs der KPD darstellen.<br />
CIRS sucht nicht Schuldige, sondern bietet die Chance:<br />
• aus Fehlern und kritischen Ereignissen zu lernen<br />
• kritische Abläufe und mögliche Schwachstellen zu ermitteln<br />
(Risikoerkennung)<br />
• mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen und zu lokalisieren<br />
• Strukturen zu schaffen, die Fehler verhindern<br />
cirs-Meldesystem<br />
Die Mitarbeitenden der Kantonalen Psychiatrischen Klinik<br />
(KPK), der Externen Psychiatrischen Dienste (EPD), des<br />
Psychiatrischen Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen<br />
(PDA) und des Kinder und Jugendpsychiatrischen Dienstes<br />
(KJPD) melden die kritischen Ereignisse anonym auf einem<br />
speziellen Formular via Intranet. 2008 gingen rund 25<br />
CIRSMeldungen aus den einzelnen Bereichen ein. Aus<br />
einigen Meldungen konnten bereits konkrete Massnahmen<br />
zur Verbesserung der Patientensicherheit abgeleitet und in<br />
der Folge umgesetzt werden.