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diagonal 2009-2 (pdf, 2.1Mb) - Psychiatrie Baselland PBL

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14<br />

Psysuisse<br />

eine nationale tarifstruktur<br />

für die <strong>Psychiatrie</strong><br />

Das H+-Projekt «Psysuisse» beschäftigt sich mit der Ausarbeitung eines nationalen Vergütungssystems<br />

für Leistungen der stationären und tagesklinischen Behandlung in der <strong>Psychiatrie</strong>. Ein Bericht über<br />

den Projektstand April <strong>2009</strong>.<br />

Die KVG­Revision schreibt für stationäre Gesundheitsleistungen<br />

künftig national einheitliche, leistungsorientierte<br />

Pauschalen vor. Solche Leistungsspauschalen müssen auch<br />

für die <strong>Psychiatrie</strong> entwickelt werden. Erfahrungen im Ausland<br />

haben gezeigt, dass diagnosebezogene Fallpauschalen<br />

wie in der Akutsomatik kaum ein gangbarer Weg sind. Visionäre<br />

Modelle leistungsorientierter Pauschalen würden<br />

scheitern an der schweizerischen politischen Wirklichkeit.<br />

Ein Modell der gleichen Finanzierung ambulanter und stationärer<br />

Leistungen beispielsweise ist in den nächsten zehn<br />

Jahren kaum möglich. Aber Lösungsansätze existieren.<br />

ausgangslage<br />

Die GV von H+ (Verband der Schweizer Spitäler) hat im<br />

Herbst 2005 das Projekt «nationale Tarifstruktur <strong>Psychiatrie</strong>»<br />

genehmigt. Damit erfolgte der Startschuss für die konkrete<br />

Projektarbeit. In der Aktivkonferenz <strong>Psychiatrie</strong> sind Vertreter<br />

der drei Verbände der Chefärzte sowie der Spital­ und der<br />

Pflegedirektoren vertreten. Deshalb war es möglich, rasch<br />

eine breit abgestützte, regional repräsentative Fachkommission<br />

zu gründen, die im Frühling 2006 ihre Arbeit aufnahm. Zu<br />

Beginn stellte sie ein paar wenige, zentrale Eckwerte auf:<br />

• Es soll eine nationale Tarifstruktur geben.<br />

• Diese deckt den ganzen stationären und tagesklinischen<br />

Bereich der <strong>Psychiatrie</strong> ab, auch die Bereiche<br />

der Kinder­ und Jugendpsychiatrie und der Forensik.<br />

• Die Lösung richtet sich nach den Vorgaben der Verordnung<br />

über die Kostenermittlung und das Leistungserfassen<br />

(VKL). Sie integriert die Kostenträgerrechung<br />

(REKOLE).<br />

• Die nationale Tarifstruktur ist mit vertretbarem Aufwand<br />

praxistauglich.<br />

In der Fachkommission ergaben sich rasch zwei entscheidende<br />

Erkenntnisse:<br />

• In der Schweiz und im Ausland gibt es kein Tarifsystem,<br />

das die formulierten Eckwerte erfüllen kann.<br />

• Das zentrale Element ist die landesweit einheitliche<br />

Einteilung der Patienten nach Art der Behandlung,<br />

nach Schweregrad der Erkrankung und nach Intensität<br />

des Behandlungsaufwandes in eine sinnvolle und aussagekräftige<br />

Gruppierung der nach VKL geforderten<br />

Kostenträgerrechnung.<br />

zielsetzung (auszug)<br />

• Einführung eines gesamtschweizerisch gültigen, leistungsbezogenen<br />

Finanzierungssystems für die stationäre<br />

und tagesklinische Behandlung per 1. Januar 2011,<br />

das die aktuellen und zukünftigen Versorgungs­ und<br />

Behandlungsangebote in der <strong>Psychiatrie</strong> transparent<br />

abbildet und in allen psychiatrischen Institutionen und<br />

Diensten, unabhängig von ihrer Rechtsform, angewendet<br />

werden kann.<br />

• Die nationale Tarifstruktur für die <strong>Psychiatrie</strong> basiert<br />

auf einem psychiatriespezifischen Patientenklassifikationsmodell,<br />

das den Schweregrad der Erkrankung und<br />

die Intensität der Behandlung nach Behandlungsangeboten<br />

für Allgemeine <strong>Psychiatrie</strong>, Abhängigkeitskranke,<br />

Gerontopsychiatrie, Kinder­ und Jugendpsychiatrie<br />

und Forensik berücksichtigt.<br />

• Das leistungsbezogene Finanzierungssystem für die<br />

<strong>Psychiatrie</strong> muss den aktuellen und den in Revision<br />

stehenden gesetzlichen Anforderungen des KVG, UVG,<br />

IVG und MVG genügen, die geforderten Qualitäts­ und<br />

Wirtschaftlichkeitskriterien erfüllen und Betriebsvergleiche<br />

ermöglichen.<br />

Pilotphase 1<br />

Nach Abschluss der Voranalyse und Evaluationsphase 2006<br />

über bereits vorhandene Modelle und laufende Projekte im<br />

In­ und Ausland galt es die Tarifpartner im schweizerischen<br />

Gesundheitswesen (Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK,<br />

Bundesamt für Gesundheit BAG, Verband der Krankenversicherer<br />

santésuisse und wichtige Krankenversicherer)<br />

über das Projekt Psysuisse zu informieren und Instrumente<br />

für die erste Pilotphase 2008 zu entwickeln.<br />

Gestützt auf die in der <strong>Psychiatrie</strong>­Personalverordnung<br />

für Deutschland definierten Behandlungsbereiche und<br />

­kategorien und die Erfahrungen und Ergebnisse der Vorprojekte<br />

in den Kantonen Bern, Waadt und Genf ist ein<br />

Einteilungsraster entwickelt worden, welches die Behandlungsbereiche<br />

und ­kategorien in der Schweiz abbildet.<br />

Das Einteilungsraster finden Sie mit der Projektbeschreibung<br />

auf der Homepage von H+ Die Spitäler der Schweiz<br />

(www.hplus.ch) unter Tarife und Preise, andere stationäre<br />

Tarife.

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