Leseprobe 3|2011 (PDF) - Deutsches Technikmuseum Berlin
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4<br />
Technik und Kunst –<br />
erstaunliche Entdeckungen<br />
im Deutschen <strong>Technikmuseum</strong><br />
Bei einem Rundgang durch die einzelnen<br />
Abteilungen des Deutschen <strong>Technikmuseum</strong>s<br />
lohnt sich ein „Blick zur Seite“ – auf<br />
das Miteinander von Technik und Kunst.<br />
Erstaunliche Entdeckungen finden sich in<br />
den Ausstellungen genauso wie in den<br />
Beständen des Historischen Archivs der Stiftung<br />
<strong>Deutsches</strong> <strong>Technikmuseum</strong> <strong>Berlin</strong>. Die<br />
Definition von Technik als Teil der Kulturgeschichte<br />
ist ein wesentlicher Grundsatz<br />
im Konzept der Stiftung. So erklärt sich auch<br />
die umfangreiche Sammlung von Gemälden,<br />
Grafiken und anderen Objekten,<br />
die der bildenden und der angewandten<br />
Kunst, dem Kunsthandwerk, aber auch<br />
dem Design zuzuordnen sind.<br />
Kunst und Design<br />
in den Ausstellungen<br />
Gleich in der Historischen Werkstatt in der<br />
Eingangshalle des Deutschen <strong>Technikmuseum</strong>s<br />
bilden das Gemälde von Manfred<br />
Bleßmann, das eine Fabrikhalle des 19. Jahrhunderts<br />
zeigt, und das Werkzeugmaschinen-Ensemble<br />
mit der Dampfmaschine von<br />
DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM BERLIN 3 | 2011<br />
1860, und ihrem klassizistisch anmutenden<br />
Design, eine harmonische Verbindung von<br />
Technik, Kunst und Ausstellungsinszenierung,<br />
Die Abteilung Textiltechnik überrascht<br />
mit künstlerischen Verwandlungen von Alltagsgegenständen<br />
wie einem Schuh, einer<br />
Handtasche oder einer Steckdose aus ungewöhnlichen<br />
Materialien. Ein Großbild in<br />
Mischtechniken als Collage zeigt im Comic-<br />
s Das Hammer- und Eisenwalzwerk der Firma Borsig in Moabit. Aquarell von A. Mödinger, 1854. Foto: SDTB/Historisches Archiv<br />
s<br />
Plakat „AEG Flammeco Lampen für<br />
Fabrikbeleuchtung“. Es zeigt die<br />
berühmte AEG-Turbinenhalle in <strong>Berlin</strong>-<br />
Moabit von Peter Behrens.<br />
Fotos: SDTB/Historisches Archiv<br />
Stil die Arbeit in einer indischen Stickereifabrik.<br />
Der Zyklus von Bleistiftzeichnungen aus<br />
Textilfabriken der 1930er/ 1940er Jahre ist<br />
ein eindrucksvolles Beispiel für die Industriezeichnung,<br />
das Industriebild.<br />
Erstaunliche Entdeckungen finden sich<br />
auch in der Ausstellung zum Schienenverkehr<br />
in den historischen Lokschuppen. Dort<br />
beeindrucken großformatige Gemälde und<br />
Büsten. Blickfänger im vorderen Bereich des<br />
Lokschuppens 1 sind zwei auf Kupfer gemalte<br />
Bilder von Paul Meyerheim aus dem<br />
Zyklus von sieben Bildern für die Loggia im<br />
Garten der einstigen Borsigvilla in <strong>Berlin</strong>-<br />
Moabit und die Figurengruppe „Tag und<br />
Nacht“ des Bildhauers Ludwig Brunow vom<br />
Portal des früheren Anhalter Bahnhofs. Weitere<br />
Entdeckungen erwarten die Besucher,<br />
so vor allem der Kaiserwagen aus dem Hofzug<br />
Wilhelms II. Im Beamtenhaus zwischen<br />
den beiden Lokschuppen gibt die Ausstellung<br />
zur Schmuckproduktion die vielleicht<br />
unmittelbarste Vorstellung davon, wie eng<br />
Kunst und Technik miteinander verbunden<br />
sind.