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Dänemark im „Auf und Ab“ USA: Exporterwartungen ... - Schweine.at

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02Z030068, P.b.b.<br />

Verlagspostamt 1200 Wien, DVR-Nr.0956015<br />

www.schweine.<strong>at</strong> Magazin<br />

Fach- & Mitteilungsbl<strong>at</strong>t des Verbandes<br />

österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern<br />

Ausgabe Österreich 3/2009<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch<br />

ist beliebt <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>


Magazin<br />

Fleischabs<strong>at</strong>z<br />

trotzt Wirtschaftskrise<br />

Neue Grippe <strong>und</strong><br />

Mediengrippe<br />

IMPRESSUM<br />

3 Inhalt<br />

Ferkelmarkt<br />

Wohin geht die Reise?<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

Stallwaschen<br />

Jungsaueneingliederung<br />

Messe Ried 2009<br />

Den Zahlen zufolge h<strong>at</strong> sich der Fleischmarkt <strong>im</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel mit einem Wertplus von<br />

8,1% überdurchschnittlich gut entwickelt. > Seite 6<br />

Seit Ausbruch der Neuen Grippe scheinen sich auch<br />

manche Medien gegenseitig angesteckt zu haben.<br />

> Seite 10<br />

Gut, aber nicht sehr gut - 2009 wird als ein überdurchschnittlich<br />

gutes Ferkeljahr eingestuft werden.<br />

> Seite 12<br />

Wo steckt das genetische Potential zu weiteren Verbesserungen<br />

in der <strong>Schweine</strong>zucht <strong>und</strong> wohin geht die<br />

gemeinsame Reise in Zukunft? > Seite 14<br />

Im Rahmen des EPP-Kongresses in Graz wurde der Stellenwert<br />

von <strong>Schweine</strong>fleisch in der menschlichen<br />

Ernährung beleuchtet. > Seite 16<br />

Für die <strong>Schweine</strong>halter zählt Stallwaschen zu den<br />

unangenehmsten Arbeiten. Lesen Sie, dass dem nicht<br />

sein muss <strong>und</strong> worauf es dabei ankommt. > Seite 21<br />

Es gilt die Jungsauen in die Stammherde einzugliedern,<br />

um mit ihnen das Leistungsziel auch zu erreichen.<br />

> Seite 26<br />

Alles r<strong>und</strong> um´s Schwein auf der diesjährigen Intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Landwirtschaftsmesse in Ried. > Seite 33<br />

Herausgeber u. Verleger: Verband Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern (VÖS), Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/33417 21 DW31, E-Mail: office@schweine.<strong>at</strong><br />

IBAN-Nr. AT 71 3200 0000 0384 2333, BIC-Nr.: RLNWATWW<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Georg Mayringer, VÖS-Geschäftsführer<br />

Redaktion: Mag. Heinz u. Susanne Ebner GmbH, Sandwirtgasse 9/6, 1060 Wien, Tel.+ Fax: 01/96 7 16 36, E-Mail: ebner@fresco.<strong>at</strong><br />

Ständige Autoren: Dr. Peter Knapp, DI Johann Schlederer, DI Johann Stinglmayr, Hans Peter Bäck, Ing. Franz Strasser<br />

Anzeigen: Regina Söncksen, Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/334 17 21 DW31<br />

Druck: Leykam Druck GmbH&CoKG, Bickfordstr.21, 7201 Neudörfl<br />

Titelfoto: VÖS<br />

Schwerpunkte<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von<br />

Tel: 02269/2501 Tel.: 03453/40600 Tel.: (Mast) 0732/6902 – 1329 (Ferkel) 07242/47441


Josef Hieger<br />

VÖS-ObmannStv.<br />

Schummeln darf sich<br />

nicht lohnen<br />

Die Diskussion um Analogkäse <strong>und</strong> Schummel(Wasser)schinken<br />

h<strong>at</strong> in den letzten Mon<strong>at</strong>en<br />

die öffentliche Diskussion geprägt <strong>und</strong> die<br />

Konsumenten hinsichtlich der Qualität unserer<br />

Lebensmittel stark verunsichert. So h<strong>at</strong><br />

auch der Verein für Konsumenteninform<strong>at</strong>ion<br />

(VKI) anhand von 60 Produkten aus vier<br />

Supermärkten die aktuellen Kennzeichnungspraktiken<br />

unter die Lupe genommen <strong>und</strong><br />

dabei festgestellt, dass bei der Kennzeichnung<br />

einiges <strong>im</strong> Argen liegt. So sind Lebensmittel<strong>im</strong>it<strong>at</strong>e<br />

ohne klare Kennzeichnung genauso<br />

üblich, wie phantasievolle Gestaltungen der<br />

Etiketten, die deutlich mehr suggerieren als<br />

t<strong>at</strong>sächlich der Fall ist.<br />

Umso mehr h<strong>at</strong> sich bestätigt wie wichtig das<br />

Foto: ebner<br />

Turbulenzen am <strong>Schweine</strong>h<strong>im</strong>mel<br />

Wetterkapriolen haben den heurigen Sommer geprägt. Unwetter mit Überschwemmungen<br />

<strong>und</strong> Hagelschäden haben der Landwirtschaft stark zugesetzt. Auch bei zahlreichen<br />

politischen Themen bzw. Diskussionen um Rahmenbedingungen in der<br />

<strong>Schweine</strong>branche brauen sich Gewitterwolken zusammen. Alle beteiligten Entscheidungsträger<br />

sind dabei gefordert, den österreichischen <strong>Schweine</strong>bauern zumindest<br />

keine selbstverursachten Erschwernisse aufzuhalsen. Als VÖS werden wir zu den<br />

einzelnen Themen <strong>im</strong>mer wieder klar Position beziehen.<br />

AMA Gütesiegel als Flaggschiff der sicheren<br />

Kennzeichnung österreichischer Lebensmittelqualität<br />

für die he<strong>im</strong>ische Landwirtschaft ist<br />

<strong>und</strong> weiter gestärkt <strong>und</strong> ausgebaut werden<br />

muss.<br />

Klarere Kennzeichnung gefordert<br />

Nach dem Skandal um dioxinverseuchtes<br />

Fleisch aus Irland zum Jahreswechsel haben<br />

wir klar gemacht, dass die Herkunftskennzeichnung<br />

bei Lebensmitteln stark verbessert<br />

werden muss. „Wo Österreich draufsteht, oder<br />

Österreich suggeriert wird, muss auch österreichisches<br />

Fleisch drinnen sein.“ Diese Forderung<br />

muss nun klar erweitert werden. „Wo<br />

Schinken draufsteht muss auch <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

drinnen sein.“ Der Österreichische<br />

Lebensmittelcodex bietet hier zwar eine gute<br />

Gr<strong>und</strong>lage, die die Lebensmittelqualität absichern<br />

soll, dennoch scheint eine klarere Kennzeichnungsverpflichtung<br />

was Lebensmittel<strong>im</strong>it<strong>at</strong>e<br />

betrifft unumgänglich. Die Industrie<br />

darf den guten Ruf nicht leichtfertig riskieren,<br />

denn den Schaden haben letztlich die<br />

Industrie <strong>und</strong> die Bauern.<br />

GVO – Veredelung nicht<br />

in die Sackgasse führen!<br />

Ein Thema das vom Verbraucher n<strong>at</strong>urgemäß<br />

sehr kritisch gesehen wird, aber für die Landwirtschaft<br />

<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung<br />

gewinnt, ist der Eins<strong>at</strong>z von Gentechnik bei<br />

der Lebensmittelproduktion.<br />

Manche politischen Entscheidungsträger ver-<br />

Leitartikel<br />

4


suchen dem allgemeinen Mainstream hinterher<br />

zu laufen <strong>und</strong> liebäugeln damit, den Konsumenten<br />

quasi pauschal ein „Gentechnikfreies<br />

Österreich“ zu verkünden. Das kann ein<br />

sehr gefährlicher Weg für die Österreichische<br />

Landwirtschaft werden <strong>und</strong> würde das Aus für<br />

eine wettbewerbsfähige Veredelungsbranche<br />

in Österreich bedeuten.<br />

Man kann zur Gentechnik stehen wie man<br />

will, aber man darf die Realität am intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Markt nicht verkennen <strong>und</strong> schon gar<br />

nicht den Bauern ein Scheinbild vormachen.<br />

Fest steht, dass die fleischproduzierenden<br />

Bauern Soja einsetzen müssen um am freien<br />

Markt wirtschaftlich arbeiten zu können. Leider<br />

h<strong>at</strong> man dazu noch keinen praxistauglichen<br />

Ers<strong>at</strong>z gef<strong>und</strong>en, um die Eiweißversorgung<br />

in Europa anderwärtig sicherstellen zu<br />

können. Dieser Soja stammt zu r<strong>und</strong> 90% aus<br />

Nord- <strong>und</strong> Südamerika <strong>und</strong> ist zu 90% GMO<br />

vermischt. In einer Studie von AGES, AMA <strong>und</strong><br />

BMG aus dem Jahr 2005 kommt man zum<br />

Schluss, dass GVO freie Fütterung <strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>bereich<br />

nicht umsetzbar ist. Zahlreiche wissenschaftliche<br />

Untersuchungen stellen klar,<br />

dass bei der Verfütterung von GMO Futtermittel<br />

keinerlei Rückstände in Milch oder Fleisch<br />

feststellbar sind. Das heißt, GVO <strong>im</strong> Futtermittel<br />

dürfte eigentlich für eine öffentliche/mediale<br />

Diskussion kein Thema sein.<br />

Ich bin kein Verfechter der Gentechnik <strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auch kritisch eingestellt. Allerdings<br />

würde ich es für fahrlässig halten, wenn<br />

man sich hier frühzeitig Wege verbaut, ohne<br />

die man später nicht mehr weiter weiß. Eine<br />

objektive fachliche Beleuchtung ist hier sicher<br />

nachhaltiger als emotionelle Kampagnen.<br />

Kastr<strong>at</strong>ion – wohin führt der Weg<br />

In ganz Europa sucht man nach Altern<strong>at</strong>iven<br />

zur chirurgischen Kastr<strong>at</strong>ion wie sie aktuell<br />

praktiziert wird. „Alles rennt – aber wohin?“<br />

war der Titel eines Gastkommentars von Dr.<br />

Branscheid, der das aktuelle Chaos in Europa<br />

zu diesem Thema auf den Punkt bringt. Das<br />

aktuelle Durcheinander in der Diskussion<br />

macht umso mehr deutlich wie wichtig es ist,<br />

mögliche Altern<strong>at</strong>iven in Ruhe abzuwägen,<br />

um nachhaltigen Schaden für die gesamte<br />

Branche zu verhindern.<br />

Wir verschließen uns nicht vor neuen Entwicklungen,<br />

die praktikabel <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

umsetzbar sind. Schnellschüsse können aber<br />

neg<strong>at</strong>ive Auswirkungen für alle Beteiligten,<br />

das heißt Schwein, Bauer, Schlachthof, Verarbeiter<br />

<strong>und</strong> Konsument haben, die nicht mehr<br />

rückgängig gemacht werden können. Somit<br />

bleibt die derzeitig durchgeführte Praxis der<br />

5 Leitartikel<br />

chirurgischen Kastr<strong>at</strong>ion vorerst die erste<br />

Wahl, damit die geforderte Fleisch- <strong>und</strong><br />

Genussqualität auch weiter abgesichert werden<br />

kann.<br />

Es ist aber unbedingt notwendig, die Entwicklungen<br />

auf gesamteuropäischer Ebene weiter<br />

intensiv zu verfolgen, um auf neue Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse reagieren zu können.<br />

„Wo Österreich draufsteht, oder<br />

Österreich suggeriert wird, muss<br />

auch österreichisches Fleisch<br />

drinnen sein.“<br />

TGD wird evaluiert<br />

Seit 2008 wird die Arbeit des Tierges<strong>und</strong>heitsdienstes<br />

von Seiten des Ges<strong>und</strong>heitsministeriums<br />

evaluiert.<br />

Bei der nun geplanten Änderung der TGD-Verordnung<br />

gibt es auch von Seiten der <strong>Schweine</strong>branche<br />

so manche Verbesserungsvorschläge.<br />

Ziel sollte es sein, durch eine „Entbürokr<strong>at</strong>isierung“<br />

eine Steigerung der Akzeptanz bei<br />

Bauern <strong>und</strong> Tierärzte zu erreichen. Zwar<br />

bedarf es sicher auch weiterhin der Dokument<strong>at</strong>ion<br />

wichtiger Fakten, jedoch ist die Entrümpelung<br />

von Überflüssigem ein Gebot der<br />

St<strong>und</strong>e. Auch bei der Anzahl der Betriebserhebungen<br />

sollte die Sinnhaftigkeit der Häufigkeiten<br />

nochmals genau analysiert werden.<br />

Weniger kann da oft mehr sein.<br />

Mit weniger Betriebserhebungen, aber dafür<br />

mehr Zeit je Visite, könnten sich Bauer <strong>und</strong><br />

Tierarzt intensiver <strong>und</strong> effektiver mit bestandsrelevanten<br />

Aufgaben beschäftigen <strong>und</strong><br />

die reine Protokollbearbeitung würde stärker<br />

in den Hintergr<strong>und</strong> rücken. Neben der Dokument<strong>at</strong>ionsarbeit<br />

rechtlicher <strong>und</strong> bürokr<strong>at</strong>ischer<br />

Fakten, sollten in Zukunft betriebsindividuelle<br />

Programme, regionale Ges<strong>und</strong>heitsprojekte<br />

<strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweite Arbeitsschwerpunkte<br />

stärker in den Vordergr<strong>und</strong> rücken.<br />

Ziel der Arbeitsstr<strong>at</strong>egie sollte es sein, sich<br />

Schritt für Schritt an definierte Ziele heranzutasten.<br />

Damit könnte der TGD zu einem<br />

Instrument zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

des Einzelbetriebes <strong>und</strong> zur Förderung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit der he<strong>im</strong>ischen <strong>Schweine</strong>produktion<br />

werden.<br />

Einheitswerte sichern<br />

Nicht viel Neues gibt es in der Diskussion zu<br />

den Einheitswerten. Nach einer Sommerpause<br />

soll die Diskussion <strong>im</strong> Herbst wieder aufgenommen<br />

werden. Oberstes Ziel muss es dabei<br />

sein, das bestehende System der Einheitsbewertung<br />

weitgehend abzusichern. Dabei darf<br />

es aber zu keinen zusätzlichen Belastungen<br />

der Veredelungsbetriebe kommen. Hier ist die<br />

Wirtschaftlichkeitssitu<strong>at</strong>ion ohnehin angespannt<br />

genug.<br />

Durch die allgemeine Wirtschaftlichkeitsentwicklung<br />

sind die Betriebe zu laufenden<br />

Wachstumsschritten gezwungen. Das bedeutet,<br />

dass die Pauschalierungsobergrenze angehoben<br />

werden muss <strong>und</strong> auch die Ums<strong>at</strong>zobergrenze<br />

ist entsprechend anzupassen.<br />

Die Entbürokr<strong>at</strong>isierung der geplanten TGD-Verordnung ermöglicht Bauern <strong>und</strong> Tierärzten<br />

sich auf bestandsrelevante Aufgaben zu konzentrieren. Foto: VÖS


Georg Mayringer<br />

VÖS-Geschäftsführer<br />

Auch wenn sich der Konsum zum Teil nur von<br />

den Gaststätten in die eigenen vier Wände<br />

verlagert, dürfte die he<strong>im</strong>ische Landwirtschaft<br />

profitieren. Denn während in der Gastronomie<br />

nur r<strong>und</strong> jedes zweite Fleischgericht auch mit<br />

österreichischem Rohstoff zubereitet wird,<br />

liegt <strong>im</strong> Lebensmitteleinzelhandel (LEH) der<br />

Inlandsanteil bei über 90%<br />

Abs<strong>at</strong>z steigt<br />

Im Zeitraum von Jänner bis April 2009 sind <strong>im</strong><br />

österreichischen LEH r<strong>und</strong> 41.560 Tonnen<br />

Fleisch <strong>im</strong> Wert von ca. 255 Mio. Euro über<br />

den Ladentisch gewandert (Abbildung 1).<br />

Damit haben Lebensmitteleinzelhandel <strong>und</strong><br />

Fleischer-Fachhandel <strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>ester 2009<br />

(Jänner-April) um 5,6% mengenmäßig <strong>und</strong><br />

8,1% wertmäßig mehr an Fleisch <strong>und</strong> Geflügel<br />

abgesetzt als <strong>im</strong> Vergleichszeitraum zum Vorjahr<br />

2008. <strong>Schweine</strong>fleisch liegt mit einem<br />

Mengenzuwachs von 4,7% etwas unter der allgemeinen<br />

Entwicklung. Das Plus <strong>im</strong> Wert von<br />

5,2% weist aber darauf hin, dass die Verkaufspreise<br />

von <strong>Schweine</strong>fleisch gestiegen sind.<br />

Abbildung 1: Die Marktentwicklung von Fleisch <strong>und</strong> Geflügel <strong>im</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel. D<strong>at</strong>en: AMA<br />

Fleischabs<strong>at</strong>z trotzt<br />

Wirtschaftskrise<br />

Die Analyse der letzten RollAMA D<strong>at</strong>en, dies ist eine rollierende Marktanalyse der<br />

Lebensmitteleinkäufe von 2500 Haushalten, haben ein erfreuliches Ergebnis für<br />

die Fleischbranche gebracht. Den Zahlen zufolge h<strong>at</strong> sich der Fleischmarkt <strong>im</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel mit einem Wertplus von 8,1% überdurchschnittlich gut<br />

entwickelt <strong>und</strong> erweist sich damit als äußerst krisenstabil. Es wird wieder mehr<br />

gekocht in Österreichs Haushalten.<br />

Faschiertes h<strong>at</strong> mit 4,6% mengenmäßig nur<br />

durchschnittlich zugelegt. Die wertmäßige<br />

Steigerung liegt jedoch bei 13,3% was darauf<br />

hinweist, dass Faschiertes zu höheren Preisen<br />

eingekauft wird Aber auch der Anteil von<br />

Rindfleisch <strong>im</strong> Faschierten ist gestiegen. Die<br />

höchsten Steigerungsr<strong>at</strong>en können aber vorbereiteten<br />

Fleischarten wie z.B. mariniertes<br />

Fleisch verzeichnen.<br />

Davon wurden <strong>im</strong> 1. Tr<strong>im</strong>ester 2009 <strong>im</strong>merhin<br />

fast 16% mehr gekauft <strong>und</strong> man h<strong>at</strong> dafür um<br />

r<strong>und</strong> 22% mehr dafür ausgegeben. Dies deutet<br />

darauf hin, dass nun auch Konsumenten die<br />

eher weniger Kocherfahrung haben, vermehrt<br />

zu Fleisch greifen.<br />

Immer mehr greifen zu Fleisch<br />

Die Käuferreichweiten sprechen eine deutliche<br />

Sprache. Während <strong>im</strong> 1. Tr<strong>im</strong>ester 2007 nur<br />

85% aller Einkäufer zumindest ein Mal <strong>im</strong> Tr<strong>im</strong>ester<br />

Fleisch in ihren Einkaufskorb gelegt<br />

haben, waren es <strong>im</strong> Vergleichszeitraum 2009<br />

dann 88% (Abbildung 2).<br />

Diese Entwicklung ist quer durch alle Fleischarten<br />

deutlich zu beobachten. Die Steigerung<br />

der Käuferreichweiten beträgt seit 2007 bei<br />

Schwein/Rind etwa 2%-Punkte, bei Geflügel<br />

r<strong>und</strong> 3%-Punkte <strong>und</strong> bei vorbereitetem Fleisch<br />

sogar 6%-Punkte. Hier dürften durchaus auch<br />

die Werbekampagnen <strong>und</strong> Inform<strong>at</strong>ionsmaßnahmen<br />

der AMA Marketing ihren Beitrag leisten.<br />

Aktivitäten wie die, von VÖS <strong>und</strong> AMA<br />

gemeinsam initiierten Ernährungsstudien tragen<br />

dazu bei, dass Fleisch wieder einen höheren<br />

Stellenwert als Beitrag zur ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

ausgewogenen Ernährung erhält. Dieses Vertrauen<br />

in das Lebensmittel Fleisch dürfen wir<br />

nicht gefährden.<br />

Wenn nun der Konsument Angst haben muss,<br />

dass er anstelle des erwarteten (he<strong>im</strong>ischen)<br />

<strong>Schweine</strong>fleisches Imit<strong>at</strong>e, Stichwort Schummelschinken,<br />

serviert bekommt, trägt das<br />

sicher nicht zur Steigerung des Fleischkonsums<br />

bei.<br />

Abbildung 2: Der prozentuelle Anteil der Käufer von Fleisch <strong>im</strong><br />

Lebensmitteleinzelhandel wächst. D<strong>at</strong>en: AMA<br />

Kommentar<br />

6


VÖS: Der Vorstand stellt sich vor -<br />

Obmann <strong>und</strong> Stellvertreter<br />

Sie sind Mitglied be<strong>im</strong> VÖS oder einfach nur Interessierte/r <strong>und</strong> wollen wissen, wer die führenden Positionen<br />

<strong>im</strong> Verband inne h<strong>at</strong> <strong>und</strong> welche Aufgaben diese haben? Unser Ziel ist, die Leserschaft intensiver über den Verband<br />

<strong>und</strong> dessen Gremien zu informieren. Den Beginn machen der Obmann <strong>und</strong> seine Stellvertreter.<br />

Die Führungsspitze des Verbandes der Österreichischen<br />

<strong>Schweine</strong>bauern besteht – neben dem<br />

Geschäftsführer - aus einem Obmann <strong>und</strong> seinen<br />

drei Stellvertretern <strong>und</strong> wird alle vier Jahre<br />

von der Mitgliederversammlung neu gewählt.<br />

Gemeinsam mit der Geschäftsführung des VÖS<br />

werden str<strong>at</strong>egische Entscheidungen für den<br />

Verband getroffen.<br />

7 VÖS-Verband<br />

Obmann<br />

Walter Lederhilger<br />

Wohnort: Kremsmünster (OÖ)<br />

Alter: 48 Jahre<br />

Hobbies: lesen <strong>und</strong> reisen<br />

Betrieb: Ackerbau <strong>und</strong> Ferkelproduktion<br />

Funktion nebenberuflich: Landwirtschaftskammerr<strong>at</strong><br />

in OÖ, Obmann des Verbandes<br />

landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten<br />

(VLV)<br />

Im Vorstand seit 10 Jahren; Obmann seit März 2009<br />

Aufgaben <strong>im</strong> VÖS: Geschäftsführenden Ausschuss (Vorsitz), Ausschuss<br />

für Recht <strong>und</strong> Politik (Vorsitz), Ferkelausschuss<br />

„Die österr. <strong>Schweine</strong>produktion h<strong>at</strong> Zukunft! Wichtig ist österreichische<br />

Qualität transparent an den Konsumenten weiterzugeben. Rücksicht<br />

muss auf die österreichische Betriebs- <strong>und</strong> Landschaftstruktur genommen<br />

werden <strong>und</strong> dabei gleichzeitig auf die vorhandenen Stärken zu<br />

setzten. Der Familienbetrieb muss unbedingt lebensfähig bleiben!“<br />

Obmann Stellvertreter<br />

Alois Breisler<br />

Wohnort: Leska bei Weiz (Stmk)<br />

Alter: 57 Jahre<br />

Hobbies: reisen, lesen, Tennis spielen<br />

Betrieb: <strong>Schweine</strong>zucht <strong>und</strong> -mast<br />

Funktion nebenberuflich: Bürgermeister der<br />

Gemeinde Mortantsch, Aufsichtsr<strong>at</strong>smitglied<br />

der steirischen Erzeugergemeinschaft<br />

Styriabrid<br />

Im Vorstand seit 12 Jahren<br />

Aufgaben <strong>im</strong> VÖS:<br />

Geschäftsführenden Ausschuss, Marketing-Ausschuss (Vorsitz)<br />

„Ich sehe eine große Chance für <strong>Schweine</strong>bauern. Unsere Stärken sind<br />

die bäuerliche Struktur <strong>und</strong> unsere Futterbasis (Maisgürtel).<br />

Mein Wunsch: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> mehr Zeit für die Familie, Stellenwert des<br />

<strong>Schweine</strong>fleisches <strong>im</strong> Rahmen der Lebensmittelkette muss gestärkt werden!“<br />

Dies betrifft vor allem die Koordin<strong>at</strong>ion <strong>und</strong><br />

Bündelung der B<strong>und</strong>esländerinteressen <strong>und</strong> die<br />

Vermittlung zwischen den einzelnen Produktionsstufen<br />

Zucht, Ferkel <strong>und</strong> Mast.<br />

Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Interessensvertretung<br />

für die gesamte <strong>Schweine</strong>branche,<br />

sozusagen auch Lobbying zu betreiben.<br />

Repräsent<strong>at</strong>ionstermine <strong>und</strong> politische Stellungnahmen<br />

zu Fachfragen betreffend <strong>Schweine</strong>produktion<br />

in Österreich sind zusätzliche<br />

Aufgaben, die wahrgenommen werden. Bei speziellen<br />

Themen helfen die Result<strong>at</strong>e der einzelnen<br />

Fachausschüsse. Spartenübergreifende Themen<br />

werden <strong>im</strong> Geschäftsführenden Ausschuss<br />

behandelt.<br />

Obmann Stellvertreter<br />

Josef Hieger<br />

Wohnort: St<strong>at</strong>tersdorf bei St. Pölten (NÖ)<br />

Alter: 57 Jahre<br />

Hobbies: sehr viel Radfahren<br />

Betrieb: Ackerbau <strong>und</strong> Ferkelproduktion<br />

Funktion nebenberuflich: Obmann<br />

der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf,<br />

Landeskammerr<strong>at</strong> NÖ<br />

Im Vorstand seit 10 Jahren<br />

Aufgaben <strong>im</strong> VÖS: Geschäftsführenden Ausschuss, Marketingausschuss,<br />

Ausschuss Recht <strong>und</strong> Politik, Ferkelausschuss (Vorsitz)<br />

„Ich sehe die Zukunft der österr. <strong>Schweine</strong>produktion sehr positiv; Eine<br />

der Aufgaben des Vorstandes des VÖS ist es, die Rahmenbedingung mitzugestalten,<br />

insbesondere <strong>im</strong> Bereich der baulichen Maßnahmen, bei der<br />

Tierhaltung <strong>und</strong> dem Tierschutz. Die Marktlage muss eine bessere werden<br />

<strong>und</strong> die Bedingungen müssen sich ändern!“<br />

Obmann Stellvertreter<br />

Ing. Rupert Hagler<br />

Wohnort: St. Valentin (NÖ)<br />

Alter: 32 Jahre<br />

Hobbies: Familie<br />

Betrieb: <strong>Schweine</strong>mast<br />

Funktion nebenberuflich: Vorstandsmitglied<br />

der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf,<br />

Außendienstmitarbeiter bei einer Hallenbaufirma<br />

Im Vorstand seit März 2009<br />

Aufgaben <strong>im</strong> VÖS:<br />

Geschäftsführenden Ausschuss, Mastausschuss (Vorsitz)<br />

„Mit österreichischer Qualität wird die <strong>Schweine</strong>produktion sehr weit<br />

kommen; die Bevölkerung muss verstärkt darauf aufmerksam gemacht<br />

werden! Auch in 20 Jahren soll es noch genügend überlebensfähige<br />

Familienbetriebe geben bzw. die Produktion <strong>im</strong> Familienbetrieb möglich<br />

sein!“


DI Johann Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse<br />

Es steht fest: 2008 dürfte nicht das Jahr sein,<br />

an dem man 2009 messen sollte. 2008 stellt<br />

sich auf der Langzeit-Basispreiskurve (siehe<br />

Grafik) als eines der besten seit EU-Mitgliedschaft<br />

dar, nur 2001 <strong>und</strong> 1997 waren besser.<br />

Kein Trost - aber Realität.<br />

Auch fürs letzte Quartal 2009 sind aus aktueller<br />

Sicht die Anzeichen nicht berauschend.<br />

Wir werden wohl ein übliches Herbst-Winter-<br />

Szenario akzeptieren müssen, d.h. bei steigenden<br />

Schlachtzahlen <strong>im</strong> September werden<br />

die Fleischmärkte europaweit reichlichst versorgt<br />

sein. Es ist nicht zu erwarten, dass <strong>im</strong> 4.<br />

Quartal das Jahr noch eine positive Überraschung<br />

erfahren wird. Demnach wird 2009<br />

wahrscheinlich als mittelmäßiges <strong>Schweine</strong>jahr<br />

abschließen.<br />

Lebendexporte nach Osteuropa<br />

stützen <strong>Schweine</strong>preis<br />

Über starken Bestandsabbau in den neuen EU-<br />

Mitgliedssta<strong>at</strong>en haben wir mehrfach berichtet.<br />

Mehrfach wurde auch die Hoffnung auf<br />

dadurch entstehende Abs<strong>at</strong>zmärkte formu-<br />

Magere Ausbeute für 2009<br />

Viel Hoffnung wurde in das Jahr 2009 gesetzt, bestenfalls Mittelmaß dürfte dabei<br />

herauskommen. Finanzkrise, <strong>Schweine</strong>grippe <strong>und</strong> schlechtes Wetter <strong>im</strong> Frühsommer<br />

haben dem Verkauf bzw. Konsum zugesetzt. Andererseits blieb die Produktion auf<br />

nicht ganz erwartet hohem Niveau. An sich erfreuliche Leistungssteigerungen bei<br />

der Fruchtbarkeit bzw. be<strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement stehen vor diesem Hintergr<strong>und</strong>.<br />

Summa summarum lag der durchschnittliche Basispreis bis zur 30. Woche bei<br />

1,25 Euro, was einen um sieben Cent schlechteren Preis <strong>im</strong> Vergleich zum selben<br />

Zeitraum 2008 ergibt.<br />

liert. Nachdem <strong>im</strong> Schnitt zwischen Polen <strong>und</strong><br />

Slowakei jede fünfte Muttersau el<strong>im</strong>iniert <strong>und</strong><br />

nicht nachbesetzt wurde, waren die Fleischwirtschaft<br />

<strong>und</strong> der Export davon ausgegangen,<br />

daraus Geschäft machen zu können. Die Wirtschaftskrise<br />

mit Währungsturbulenzen, erhöhtem<br />

Finanzrisiko <strong>und</strong> fehlender Kaufkraft h<strong>at</strong><br />

diese Erwartung vorerst zunichte gemacht.<br />

Wie dieses Vakuum aber ausgeglichen wird,<br />

zeigen die stark gestiegenen Lebendexporte<br />

von Schlachtschweinen nach Polen, insbesondere<br />

aus Deutschland <strong>und</strong> Holland.<br />

100.000 Stück/Woche<br />

Dieser neu entstandene Warenstrom, der zum<br />

Teil auch bis Russland weitergeführt wird,<br />

wird zurzeit von mehreren Faktoren begünstigt.<br />

1. Wechselkurs: Der Polnische Zloty wurde <strong>im</strong><br />

Verhältnis zum Euro inzwischen wieder aufgewertet,<br />

das macht den Export für deutsche<br />

<strong>Schweine</strong>händler wieder <strong>at</strong>traktiver<br />

2. Schlachtkapazitäten in Polen: Auch in<br />

Grafik: Basispreisentwicklung von 2002 bis 2009. D<strong>at</strong>en: VLV-<strong>Schweine</strong>börse<br />

Polen wurde die EU-Investitionsförderung zum<br />

Ausbau der Schlachtkapazität genutzt. Da<br />

gleichzeitig die Produktion zurückgegangen<br />

ist, sucht man nun Schlachttiere.<br />

3. Personalkosten <strong>und</strong> Verarbeitung: Die<br />

Be- <strong>und</strong> Verarbeitung von Tieren <strong>und</strong><br />

Schlachtkörpern ist aufgr<strong>und</strong> billiger Arbeitskräfte<br />

in Polen sehr günstig. Zudem zeichnet<br />

sich Polen durch eine effiziente Verwertung<br />

von Schlachtnebenprodukten aus.<br />

Aus Sicht der Landwirtschaft kann diese Entwicklung<br />

jedenfalls positiv beurteilt werden.<br />

Seit vielen Wochen berichtet der deutsche<br />

Vieh- <strong>und</strong> Fleischhandel, dass das Preisniveau<br />

für Schlachtschweine - insbesondere durch<br />

diese Lebendexporte - hoch gehalten werden<br />

konnte. Dass dies der Fleischwirtschaft <strong>und</strong><br />

dem Lebensmittelhandel wenig gefällt, versteht<br />

sich von selbst.<br />

Deutsche Schlacht- <strong>und</strong> Zerlegebetriebe, aber<br />

auch österreichische, beklagen seit Mon<strong>at</strong>en<br />

ein nicht kostendeckendes Geschäft. Es wird<br />

<strong>im</strong>mer auch darauf verwiesen, dass diese<br />

schwierige Phase wohl nicht alle Fleischunternehmen<br />

überleben werden können.<br />

Markt<br />

8


Mit dem Rüssel in Brüssel<br />

In schwierigen Marktphasen wird die Frage<br />

nach der Wettbewerbsfähigkeit der he<strong>im</strong>ischen<br />

Produktion häufiger gestellt als<br />

sonst. Genauso ergeht es den Produzenten<br />

<strong>und</strong> Interessensvertretern in allen anderen<br />

Ländern des Binnenmarktes. Basierend auf<br />

diesem Wissensvakuum wurde vor fünf<br />

Jahren INTERPIG gegründet, eine Expertenr<strong>und</strong>e<br />

aus 10 verschiedenen EU-Mitgliedssta<strong>at</strong>en.<br />

Diese Gruppe, die sich aus Ber<strong>at</strong>ern,<br />

Betriebswirtschaftlern, Praktikern<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftlern zusammensetzt, verfolgt<br />

das Ziel, ein möglichst objektives Bild<br />

der Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Schweine</strong>produktion<br />

einzelner Länder <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Vergleich aufzuzeigen.<br />

Das heurige INTERPIG-Arbeitstreffen fand in<br />

Linz in Oberösterreich vor wenigen Wochen<br />

st<strong>at</strong>t. Aufgearbeitet wurden die D<strong>at</strong>en von<br />

2008. Anhand von 90 Kosten- <strong>und</strong> Leistungsparametern<br />

aus Zucht, Ferkelproduktion <strong>und</strong><br />

Mast wurden die D<strong>at</strong>en jedes Landes präsentiert,<br />

analysiert <strong>und</strong> letztlich ein Wert für die<br />

Produktionskosten/kg Schlachtgewicht errechnet.<br />

Professionalisierung<br />

stärkt Wettbewerbsfähigkeit<br />

So wie in den letzten Jahren, zählt auch 2008<br />

Österreich zu den Ländern mit den höchsten<br />

Produktionskosten. Die Kleinstrukturiertheit<br />

unserer Betriebe eine opt<strong>im</strong>ale Stückkostendegression.<br />

Was aber erfreulich auffällt, ist die<br />

T<strong>at</strong>sache, dass der Abstand zum Durchschnitt<br />

geringer wird. Lagen wir 2006 acht Prozent<br />

<strong>und</strong> 2007 fünf Prozent über dem Schnitt, so<br />

gelang 2008 mit drei Prozent über Durchschnitt<br />

eine substanzielle Annäherung zum<br />

9 Markt<br />

Mittelwert. Auch <strong>im</strong> Ranking haben wir uns<br />

verbessert. Während früher nur Italien <strong>und</strong><br />

England es teurer konnten als wir, liegt nun<br />

auch Schweden in dieser unrühmlichen Reihung<br />

vor uns. Auch 2008 waren bei den Billigsterzeugern<br />

die üblichen Verdächtigen<br />

dabei: <strong>Dänemark</strong>, Holland, Spanien, knapp<br />

gefolgt von Frankreich.<br />

Vollkosten deckt keiner!<br />

Erstmals wurde bei INTERPIG der Vollkostenkalkul<strong>at</strong>ion<br />

auch der Erlös gegenübergestellt.<br />

Die jeweiligen Länderexperten h<strong>at</strong>ten die Aufgabe,<br />

einen für das gesamte Jahr <strong>und</strong> Land<br />

möglichst repräsent<strong>at</strong>iven Erzeugererlös/kg<br />

„Kein einziges Land erzielte 2008<br />

eine Vollkostendeckung!“<br />

Schlachtgewicht zu ermitteln.<br />

Das Ergebnis fiel einigermaßen überraschend<br />

aus. Kein einziges Land erzielte 2008 eine Vollkostendeckung.<br />

Im Gegenteil, eine Unterdekkung<br />

in Höhe von 18 bis 53 Cent/kg Schlachtgewicht<br />

wurde offenk<strong>und</strong>ig.<br />

Und einmal mehr zeigte sich, dass Länder mit<br />

den niedrigsten Produktionskosten auch die<br />

billigsten Preise haben. <strong>Dänemark</strong> beispielsweise<br />

kam mit einem Erlös von 1,33 Euro auf<br />

eine Unterdeckung von 32 Cent/kg Schlachtgewicht.<br />

Auf selbiges Ergebnis kam Italien, das<br />

mit 1,96 Euro die mit Abstand höchsten Produktionskosten<br />

aufweist, allerdings mit 1, 64<br />

Euro den höchsten Erlös. Mit einem Erlös von<br />

1,41 Euro <strong>und</strong> einen Verlust von nur 25 Cent<br />

lag da Frankreich schon besser.<br />

Sehr erfreulich die Position von Österreich in<br />

diesem Vergleich. Mit einem Durchschnittser-<br />

lös von 1,54 Euro/kg lag bei uns der Verlust<br />

nur bei vergleichsweise guten 21 Cent. Nur<br />

England war besser. Aufgr<strong>und</strong> eines 2008 für<br />

die Insel unüblich guten <strong>Schweine</strong>preises von<br />

1,57 Cent/kg konnte man den geringsten Verlust<br />

„bauen“ <strong>und</strong> lediglich 18 Cent Fehlbetrag<br />

zu Buche schreiben.<br />

Ö-Börse kompensiert<br />

Strukturnachteile<br />

Nachdem nun erstmals die kurz beschriebene<br />

EU-weite Kosten- <strong>und</strong> Erlösanalyse vorliegt,<br />

darf man einmal mehr stolz sein auf den<br />

hohen Organis<strong>at</strong>ionsgrad der <strong>Schweine</strong>bauern<br />

in Österreich <strong>und</strong> auf das Ergebnis das dabei<br />

herauskommt.<br />

Die viertschlechteste bzw. viertschwierigste<br />

Kostenkonstell<strong>at</strong>ion, verb<strong>und</strong>en mit dem<br />

zweitbesten Markterlös, ergibt be<strong>im</strong> Saldo<br />

Pl<strong>at</strong>z 2 – jedenfalls erfreulich. Bei aller Problem<strong>at</strong>ik<br />

<strong>und</strong> Härte am Markt muss man dieses<br />

Ergebnis als neuerlichen Auftrag an alle<br />

<strong>Schweine</strong>bauern in Österreich verstehen,<br />

durch die geschlossene Bündelung des Angebotes<br />

auch weiterhin das bestmögliche<br />

Ergebnis am Markt zu erzielen.<br />

DI Johann Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse


Hans-Peter Bäck<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ferkelausschuss<br />

An einem ruhigen Wochenende Anfang Juni<br />

kamen von den Agenturen die Meldungen aus<br />

Mexiko <strong>und</strong> Amerika über eine neue Grippe,<br />

die so genannte „<strong>Schweine</strong>grippe“. Und da es<br />

eigentlich sehr wenig griffige Themen zu dieser<br />

Zeit gab, wurden die Redaktionen sofort in<br />

einen Zustand fiebriger Erregung versetzt. Für<br />

diese – <strong>und</strong> nur für diese - war es ein Glücksfall,<br />

dass hier gerade zwei Themen zusammentrafen,<br />

die die Bevölkerung bewegen. Zum<br />

einem ist da die l<strong>at</strong>ente, aus Zeiten der Vogelgrippe<br />

herrührende Angst, dass sich Grippeviren<br />

verändern <strong>und</strong> zu einer Pandemie mit vielen<br />

Toten führen können. Auf der anderen<br />

Seite bewegt kaum ein Thema so viele wie die<br />

Sicherheit der täglichen Ernährung.<br />

Den Teufel an die Wand gemalt<br />

Das war der Mix, aus dem Schlagzeilen<br />

gemacht werden, die Zeitungen brauchen. Und<br />

damit wurde ein Stakk<strong>at</strong>o an Meldungen losgelassen,<br />

das seinesgleichen sucht. So wurde<br />

diese Grippe in die Nähe einer finalen Apokalypse<br />

mit Millionen von Toten hochstilisiert,<br />

zu einer exis-tenziellen Bedrohung der<br />

Menschheit. Aber <strong>im</strong>mer schön <strong>im</strong> Konjunktiv,<br />

Die Neue Grippe mutiert<br />

zur Mediengrippe<br />

Grippe ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />

Wenn man sich aber seit Ausbruch der Neuen Grippe das Verhalten einzelner<br />

Medien ansieht könnte man glauben, dass auch Teile der Presselandschaft gegen<br />

Ansteckung nicht resistent sind.<br />

denn die Möglichkeit verkauft sich besser als<br />

T<strong>at</strong>sachen. Und es war eine eher dünne Suppe,<br />

aus der da geschöpft wurde.<br />

Bereits Ende April warnte die Weltges<strong>und</strong>heitsorganis<strong>at</strong>ion(WHO)<br />

von einer weltweiten<br />

Ausbreitung (Pandemie) einer neuen Grippe,<br />

die nach intensiver Suche ihren Ausgang in<br />

Mexiko h<strong>at</strong>te. Allerdings wurde schon Mitte<br />

Mai erklärt, dass diese „Neue Grippe“ auf<br />

Gr<strong>und</strong> ihrer geringen P<strong>at</strong>hogenität nicht<br />

unbedingt die Kriterien erfülle.<br />

Die Rolle der WHO ist in dieser Angelegenheit<br />

allerdings schon etwas kritischer zu hinterfragen.<br />

Führende Wissenschafter haben von<br />

Anfang an die Rolle dieser Organis<strong>at</strong>ion kritisiert,<br />

die durch „Gestikulieren“ für eine<br />

„Über-Medialisierung“ gesorgt h<strong>at</strong>te. Bernard<br />

Debré, ein Pariser Medizinprofessor, meint<br />

dazu sogar, dass die „Neue Grippe“ ein „Grippchen<br />

ist <strong>und</strong> bleibt“ <strong>und</strong> er es für völlig überflüssig<br />

halte, die Bevölkerung verrückt zu<br />

machen.<br />

In der Medienlandschaft stießen solche St<strong>im</strong>men<br />

allerdings auf wenig Gehör <strong>und</strong> so wird<br />

bis zum heutigen Tag fleißig der <strong>Schweine</strong>grippe<br />

gefrönt. Versuche der Interessensvertretung,<br />

wie LKÖ, VÖS oder Styriabrid, die<br />

Die fälschlich als „<strong>Schweine</strong>grippe“ bezeichnete Neue Grippe löste durch Medienberichte<br />

vielerorts Angst <strong>und</strong> Panik aus. Foto: VÖS<br />

Sache ins rechte Lot zu rücken, h<strong>at</strong>ten einigen<br />

Erfolg be<strong>im</strong> ORF, weniger aber bei diversen<br />

Tageszeitungen. Versuche, eine differenziertere<br />

Darstellung der Fakten zu erreichen, blieben<br />

rel<strong>at</strong>iv erfolglos.<br />

In Zeiten der Wirtschaftskrise <strong>und</strong> eines labilen<br />

Marktes sind derartige Ereignisse n<strong>at</strong>ürlich<br />

für uns <strong>Schweine</strong>produzenten nicht besonders<br />

positiv. Dass <strong>Schweine</strong>fleisch in die Nähe einer<br />

Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung gerückt wurde, dass<br />

Konsumenten bei uns anrufen <strong>und</strong> fragen, ob<br />

man <strong>Schweine</strong>fleisch berühren dürfe ohne<br />

davon krank zu werden, ist nicht ohne Folgen<br />

für den Markt geblieben.<br />

Die Verantwortung der Medien<br />

So stellt sich die Frage nach der Verantwortung<br />

der Medien für eine ausgewogene, auf<br />

Fakten basierende Berichterst<strong>at</strong>tung <strong>und</strong><br />

deren Sorgfaltspflicht in Bezug auf die Wahrheit.<br />

Im Fall der „Neuen Grippe“ sind wir als<br />

<strong>Schweine</strong>produzenten betroffen, aber es gibt<br />

einem schon zu denken, was man alles unter<br />

dem Titel „Inform<strong>at</strong>ion“ verkauft bekommt.<br />

Bei einem Bericht über medizinische Themen<br />

sollte auf unangemesse sens<strong>at</strong>ionelle Berichterst<strong>at</strong>tungen,<br />

die übertriebene Ängste oder<br />

Hoffnungen der Bevölkerung weckt, verzichtet<br />

werden. So steht es zumindest <strong>im</strong> Deutschen<br />

Pressekodex. Was <strong>im</strong> Fall der „Neuen<br />

Grippe“ daraus gemacht wurde, kann man täglich<br />

in den Zeitungen nachlesen. Nachdem<br />

man sich jetzt schon seit Juni mit mäßigem<br />

Erfolg darum bemüht, mit der „Neuen Grippe“<br />

ein Killervirus herbei zu schreiben, wird jetzt<br />

spekuliert, dass sie mit Schulbeginn aggressiver<br />

werden könnte <strong>und</strong> dass Experten eine<br />

Verlegung der Ferien vorschlagen.<br />

Man müsste also mehr von einer „neuen<br />

Mediengrippe“ sprechen, aber in Zeiten, wo<br />

man be<strong>im</strong> Baden von wild gewordenen Hechten<br />

gebissen wird, w<strong>und</strong>ert einen allerdings<br />

gar nichts mehr.<br />

<strong>Schweine</strong>grippe<br />

10


Fakten zu A/H1N1: <strong>Schweine</strong>grippe<br />

ist nicht gleich <strong>Schweine</strong>grippe<br />

Die echte <strong>Schweine</strong>grippe wird durch eine Infektion mit Subtypen des Influenzavirus A hervorgerufen <strong>und</strong> ist<br />

eine hochansteckende Krankheit, die in <strong>Schweine</strong>popul<strong>at</strong>ionen in mehreren Teilen der Welt endemisch vorkommt;<br />

auch in Österreich. Die Inkub<strong>at</strong>ionszeit bei <strong>Schweine</strong>n beträgt 1-5 Tage, ein gehäuftes Auftreten ist während<br />

der kalten Jahreszeit zu erwarten. Der Krankheitsverlauf ist akut <strong>und</strong> beginnt mit Anorexie, Fieber sowie<br />

Muskelschwäche <strong>und</strong> Muskelschmerzen.<br />

Erkrankte Tiere, meist 3-4 Mon<strong>at</strong>e alt, scharen<br />

sich zusammen <strong>und</strong> bewegen sich kaum.<br />

Hustenanfälle, Nasenausfluss, Konjunktivitiden<br />

sind typische Anzeichen; am Höhepunkt<br />

der Infektion tritt eine Zwerchfell<strong>at</strong>mung auf.<br />

Wenn gute hygienische <strong>und</strong> konstitutionelle<br />

Vorrausetzungen vorhanden sind, genesen die<br />

<strong>Schweine</strong> innerhalb von ca. 3-6 Tagen.<br />

Bei Pneumonien mit Sek<strong>und</strong>ärinfektion ist die<br />

Genesungsdauer länger. Während die Morbiditätsr<strong>at</strong>e<br />

beinahe 100% beträgt, liegt die Mortalitätsr<strong>at</strong>e<br />

unter 1%. Meist verläuft die<br />

unkomplizierte Heilung innerhalb von zehn<br />

bis vierzehn Tagen. Die Subtypen H1N1, H3N2<br />

<strong>und</strong> H1N2 des Influenzavirus’ A kommen bei<br />

<strong>Schweine</strong>beständen in Europa weitverbreitet<br />

vor.<br />

Das derzeit nur be<strong>im</strong> Menschen beobachtete<br />

„pandemic influenza A/H1N1“ wurde in europäischen<br />

<strong>Schweine</strong>popul<strong>at</strong>ionen noch nicht<br />

vorgef<strong>und</strong>en. Entgegen weltweiter Pressemeldungen<br />

handelt es sich bei diesem neuartigen<br />

Erreger um keinen über infizierte <strong>Schweine</strong><br />

verbreiteten „<strong>Schweine</strong>virus“, sondern um<br />

einen bisher unbekannten Stamm des<br />

Influenzavirus’ A/H1N1, der den Menschen<br />

betrifft (Pandemic Influenza Virus A/H1N1).<br />

Neuartig an diesem Erreger ist sein Anteil an<br />

Genen aus dem Erbgut der <strong>Schweine</strong>, der Vögel<br />

<strong>und</strong> des Menschen, wie sie in dieser Kombin<strong>at</strong>ion<br />

bisher noch nie aufgef<strong>und</strong>en worden<br />

sind. Mittlerweile ist das Genom dieses pandemic<br />

influenza erfolgreich sequenziert worden.<br />

<strong>Schweine</strong> sind die einzige bekannte Tierart,<br />

die für alle beschriebenen Influenza A-Viren<br />

des Menschen, der Vögel <strong>und</strong> der <strong>Schweine</strong><br />

gleichzeitig empfänglich ist.<br />

In der Ökologie des Influenza A-Virus spielen<br />

sie dadurch eine einzigartige Rolle als „Mischgefäß“<br />

für den Eintrag reassortierter Virustypen<br />

in die menschliche Popul<strong>at</strong>ion.<br />

11 <strong>Schweine</strong>grippe<br />

Dieses pandemische Virus ist eine Herausforderung<br />

an die Ges<strong>und</strong>heitsbehörden weltweit,<br />

Tiere haben in Bezug auf Verbreitung <strong>und</strong> Epidemiologie<br />

bisher jedoch keine Bedeutung. In<br />

Versuchsreihen wurde herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />

<strong>Schweine</strong> zwar für die „pandemic influenza“<br />

empfänglich sind, aber es gibt keinerlei<br />

Beweise, dass die Krankheit anders verläuft<br />

als bei lange bekannten Stämmen. Die Ges<strong>und</strong>ung<br />

der Tiere erfolgt meist rasch <strong>und</strong> problemlos<br />

bei einer geringen Sterblichkeitsr<strong>at</strong>e.<br />

„Bisher konnte kein Fall nachgewiesen<br />

werden, bei dem die<br />

Ansteckung durch Kontakt zu<br />

<strong>Schweine</strong>n erfolgt ist.“<br />

Als Überträger der „pandemic influenza“ wird<br />

das Schwein ausgeschlossen. Die „pandemic<br />

influenza“ kann auf den Menschen durch den<br />

Konsum von ordnungsgemäß zubereitetem<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch oder Produkten, die solches<br />

enthalten, nicht übertragen werden.<br />

Falls sich das Virus in der Bevölkerung extrem<br />

ausbreitet, steigt auch das Risiko, dass auch<br />

<strong>Schweine</strong> in europäischen <strong>Schweine</strong>beständen<br />

infiziert werden können. Zum Schutz der<br />

<strong>Schweine</strong>bestände sind folgende Hygienemaßnahmen<br />

zu empfehlen:<br />

• Beachtung <strong>und</strong> Einhaltung hygienischer<br />

Gr<strong>und</strong>regeln in <strong>Schweine</strong>beständen<br />

• Planmäßige Bestandsbetreuung <strong>im</strong> Bereich<br />

landwirtschaftlicher Nutztiere<br />

Vermeiden Sie den Kontakt mit an Grippe<br />

erkrankten Menschen.<br />

Wenn Sie selbst erkrankt sind, meiden Sie<br />

Kontakt zu <strong>Schweine</strong>beständen <strong>und</strong> deren<br />

Tierhaltern.<br />

Bedecken Sie M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Nase, wenn Sie<br />

husten oder sich schnäuzen. Werfen Sie das<br />

Papiertaschentuch nach Gebrauch weg. Stofftaschentücher<br />

nach Möglichkeit nicht verwenden.<br />

Händewaschen schützt vor Übertragung von<br />

Grippeviren. Waschen Sie sich die Hände<br />

regelmäßig mit Seife <strong>und</strong> warmen Wasser.<br />

Alkoholische Desinfektionsmittel (Sprühflaschen<br />

oder Reinigungstücher) können bei<br />

Fehlen von Waschgelegenheiten eingesetzt<br />

werden.<br />

Berühren sie mit ungewaschenen Händen<br />

weder Augen, Nase noch M<strong>und</strong> (Viren können<br />

auch durch Berührung viral verunreinigter<br />

Gegenstände auf Ihre Finger gelangen.<br />

Für die erstmals <strong>im</strong> Frühjahr 2009 neu in<br />

Mexiko aufgetretene spezielle „pandemic<br />

influenza“ A/H1N1 ist eine Mensch-zu-<br />

Mensch-Übertragung charakteristisch. Bisher<br />

konnte kein Fall nachgewiesen werden, bei<br />

dem die Ansteckung durch Kontakt zu<br />

<strong>Schweine</strong>n erfolgt ist. Trotzdem ist ein Schutz<br />

<strong>im</strong> Kontakt mit Tieren angebracht. Zusätzliche<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Veterinärbereich sind be<strong>im</strong><br />

derzeitigen Stand der Dinge nicht nötig, da<br />

die Gefahr nicht von Tieren ausgeht.<br />

Weitere Inform<strong>at</strong>ionen unter:<br />

www.bmg.gv.<strong>at</strong><br />

www.ecdc.europa.eu<br />

www.ec.europa.eu/food/an<strong>im</strong>al/diseases/i<br />

nfluenzaAH1N1/<br />

index_en.htm<br />

AO Univ. Prof. Dr. Petra Winter<br />

Agentur für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Ernährungssicherheit - AGES<br />

Institut für veterinärmedizinische<br />

Untersuchungen, Mödling


DI Hans Stinglmayr<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ausschuss<br />

Recht <strong>und</strong> Politik<br />

Ein etwa um 3% verringerter Produktionsumfang<br />

in der europäischen Ferkelerzeugung,<br />

volle Futterlager auf den Mastbetrieben <strong>und</strong><br />

erfreuliche Preisprognosen für den heurigen<br />

Schlachtschweinemarkt waren zu Beginn des<br />

Jahres eindeutige Indik<strong>at</strong>oren für eine sehr<br />

opt<strong>im</strong>istische Einschätzung der Möglichkeiten<br />

am globalen Ferkelmarkt.<br />

Im Folgenden möchte ich auf den Verlauf des<br />

Ferkelmarktes <strong>im</strong> 1.Halbjahr eingehen, Ursachen<br />

der derzeitigen Marktentwicklungen aufzeigen<br />

<strong>und</strong> eine Einschätzung für den weiteren<br />

Verlauf des 2.Halbjahres wagen.<br />

Rückblick auf das 1. Halbjahr<br />

Die nebenstehende Preiskurve bestätigt den<br />

Ferkelmarkt 2009:<br />

Gut aber nicht sehr gut!<br />

sehr guten Ferkelmarktverlauf <strong>im</strong> 1.Quartal<br />

des heurigen Jahres. Mit einem durchschnittlichen<br />

Notierungspreis von € 2,52 lag man<br />

sehr nahe bei den Spitzenjahren (2002, 2005,<br />

2006). Auch das 2.Quartal lag mit € 2,47 deutlich<br />

über dem Durchschnitt von € 2,27.<br />

Ende Mai kam es dann zu den um diese Jahreszeit<br />

üblichen Preiseinbußen. Sie fielen <strong>im</strong><br />

Ausmaß dann aber doch überraschend hoch<br />

aus. Noch <strong>im</strong> April sind wir von einem marktverträglichen<br />

preislichen Niveauboden von ca.<br />

€ 2,30 über den Sommer hinaus ausgegangen.<br />

Die Ursache für den dann doch deutlicheren<br />

Ferkelpreisverlust entwickelte sich bereits <strong>im</strong><br />

April.<br />

Die üblicherweise um diese Zeit positive <strong>und</strong><br />

stetige Preisentwicklung bei Schlachtschwei-<br />

nen kam wegen der voranschreitenden Wirtschafts-<br />

<strong>und</strong> Finanzkrise <strong>und</strong> der kr<strong>im</strong>inellen<br />

Wortkre<strong>at</strong>ion „<strong>Schweine</strong>grippe“ europaweit<br />

arg ins Stocken. Das folgende Auf <strong>und</strong> Ab der<br />

Notierungspreise führte dazu, dass das derzeitige<br />

Preisniveau bei Schlachtschweinen um ca.<br />

15% niedriger ausfällt als vor einem Jahr <strong>und</strong><br />

es scheint, dass der Preishöhepunkt für heuer<br />

bereits erreicht sein könnte.<br />

Diese Marktentwicklung führte europaweit zu<br />

einer St<strong>im</strong>mungsverschlechterung bei den<br />

Mästern <strong>und</strong> zu einer davon verursachten steigenden<br />

Kaufzurückhaltung. Vor allem der<br />

deutsche Ferkelmarkt geriet massiv unter<br />

Druck.<br />

Dies alles in einer Phase, in der der Ferkelmarkt<br />

wegen der jahreszeitlich bedingten gro-<br />

Ferkel<br />

Foto: VÖS<br />

Über das gesamte Jahr gesehen wird 2009 als ein überdurchschnittlich gutes Ferkeljahr<br />

eingestuft werden. Damit werden auch die zu Beginn des Jahres getätigten<br />

positiven Prognosen eintreffen. Trotzdem hält der Ferkelmarkt nicht das, was er <strong>im</strong><br />

1.Quartal <strong>und</strong> zu Beginn des 2.Quartales 2009 versprochen h<strong>at</strong>. Enttäuschend vor<br />

allem deshalb, weil die Voraussetzungen für ein wirtschaftlich sehr gutes Ferkeljahr<br />

noch selten so gut waren.<br />

12


ßen Angebotsmengen eine ungestörte Nachfrage<br />

benötigen würde.<br />

Die Konsequenz daraus war ein Niveauverlust<br />

der Ferkel-Notierungspreise von ca. 25 Cent<br />

oder 7 Euro je Ferkel.<br />

Das Ergebnis des 3.Quartals 2009 wird damit<br />

unter den Werten der Spitzenjahre liegen.<br />

Die Auswirkungen der überraschend verhaltenen<br />

Schlachtschweinepreisentwicklungen wären<br />

für die Ferkelerzeuger noch dram<strong>at</strong>ischer<br />

ausgefallen, wenn nicht <strong>im</strong> vergangenen<br />

Herbst so viel Futter auf den Mastbetrieben<br />

eingelagert worden wäre.<br />

Wie geht es heuer weiter?<br />

Die Entwicklung in den letzten drei Mon<strong>at</strong>en<br />

h<strong>at</strong>, zumindest am Ferkelmarkt, nichts mit<br />

einer bereits wieder beginnenden Krise zu<br />

tun. Die Wirtschaftlichkeit der Produktion ist<br />

nach den äußerst schwierigen Jahren 2007<br />

<strong>und</strong> 2008 wieder zufriedenstellend <strong>und</strong> auch<br />

das restliche Jahr 2009 wird positiv verlaufen.<br />

Ärgerlich ist nur, dass das anfangs mögliche<br />

sehr gute Ferkeljahr nicht mehr realisiert werden<br />

kann.<br />

In den letzten Wochen h<strong>at</strong> der Marktdruck in<br />

Die Entwicklung der Jahresdurchschnittspreise 2002 bis 2009.<br />

Oberösterreich<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverband OÖ<br />

Ried 22. Sept. 2009<br />

Ried 3. Nov. 2009<br />

Ried 15. Dez. 2009<br />

Beginn: jeweils 11 Uhr<br />

Ab Hof: Tel.: 07242/27884-41<br />

13 Ferkel<br />

der Ferkelvermarktung bereits bagenommen.<br />

Jahreszeitlich bedingt wird das Ferkelangebot<br />

in den nächsten Wochen noch zurückgehen.<br />

Gleichzeitig wird die Anzahl fertiger Schlachtschweine<br />

ansteigen, d.h. freiwerdende Mastplätze<br />

nehmen zu <strong>und</strong> damit auch das Nachfragepotential<br />

für Ferkel.<br />

„Die derzeitige Entwicklung h<strong>at</strong>,<br />

zumindest am Ferkelmarkt,<br />

nichts mit einer bereits wieder<br />

beginnenden Krise zu tun.“<br />

So gut so schön. Entscheidend wird nun aber<br />

sein, ob diese Mastplätze auch rasch <strong>und</strong> ohne<br />

Verzögerung wiederbelegt werden. Die St<strong>im</strong>mung<br />

der Mäster <strong>und</strong> das Vertrauen dieser in<br />

die Wirtschaftlichkeit der <strong>Schweine</strong>mast mit<br />

der Gr<strong>und</strong>lage he<strong>im</strong>ischer Ferkel wird das Einstallverhalten<br />

ganz wesentlich beeinflussen.<br />

Das gesamte laufende 3. Quartal des heurigen<br />

Jahres wird eine durchwachsene Ferkelperiode<br />

ohne einer Möglichkeit von wesentlichen<br />

Ferkel-Preisverbesserungen bleiben. Im Laufe<br />

des September könnte dann auch noch einmal<br />

ein größerer Preisdruck entstehen. Wichtig<br />

Zuchtschweine-Verkauf<br />

Steiermark<br />

SZS.-<strong>Schweine</strong>Zucht Steiermark<br />

Geschäftsstelle in Gleisdorf -<br />

Tel.: 03112/5484 oder www.szs.or.<strong>at</strong><br />

Burgenland<br />

Bgld. <strong>Schweine</strong>zucht- u. Ferkelvermarktungs<br />

GmbH. Tel.: 02617/2217<br />

Notierungspreisvergleich 2005 bis 2009.<br />

wird es in diesem Zeitabschnitt sein, nicht<br />

leichtfertig <strong>und</strong> vielleicht sogar unnötigerweise<br />

einen zu großen Niveauverlust am europäischen<br />

Ferkelmarkt zuzulassen.<br />

Von großer Bedeutung für den Ferkelmarkt<br />

über 2009 hinaus wird dann <strong>im</strong> Herbst die<br />

Maispreisentwicklung sein, insbesondere zum<br />

Zeitpunkt der Ernte. Also zu einem Zeitpunkt<br />

wo der Mäster darüber entscheiden kann, ob<br />

die Ernte eingelagert oder verkauft wird.<br />

Aus heutiger globaler Sicht wird es heuer<br />

weder bei Getreide noch bei Mais zu einer<br />

sprunghaften Preisniveauveränderung, wie<br />

das <strong>im</strong> Jahr 2007 geschehen ist, kommen.<br />

Im Laufe des 4. Jahresviertels wird es zu einer<br />

spürbaren Marktberuhigung kommen <strong>und</strong> ab<br />

November wird ein zunehmend knappes Ferkelangebot<br />

europaweit steigende bis deutlich<br />

steigende Ferkelpreise bringen.<br />

Wenn in den nächsten Mon<strong>at</strong>en nicht unvorhersehbare<br />

marktstörende Entwicklungen am<br />

gesamten <strong>Schweine</strong>markt eintreten, dann<br />

scheint heuer ein durchschnittlicher Ferkel-<br />

Notierungspreis von etwa € 2,30 realistisch.<br />

Gut, aber nicht sehr gut.<br />

Niederösterreich<br />

VNS - Mon<strong>at</strong>licher Ab-Hof-Verkaufsk<strong>at</strong>alog<br />

kann angefordert werden unter<br />

02269/2218-18 oder unter www.vns.or.<strong>at</strong><br />

Kärnten<br />

Landesverband der<br />

Kärntner <strong>Schweine</strong>züchter<br />

Tel.: 0463/5850-1502<br />

Verkäufe ab Hof unter 0463/5850-1504


Dr. Peter Knapp<br />

Koordin<strong>at</strong>or<br />

VÖS-Zuchtausschuss<br />

Spezialisierung oder<br />

Einheitsschwein?<br />

Auch wenn manche Entwicklungen am intern<strong>at</strong>ionalen<br />

<strong>Schweine</strong>markt ähnlich ablaufen,<br />

können wir eines feststellen: Das europäische<br />

Einheitsschwein gibt es bis heute nicht! Jeder<br />

Markt h<strong>at</strong> seine speziellen Abnehmer <strong>und</strong><br />

damit seine Besonderheiten.<br />

Die auch <strong>im</strong> Export erfolgreiche he<strong>im</strong>ische<br />

Fleischwirtschaft h<strong>at</strong> sich mit den vergleichsweise<br />

kleinen Strukturen auf höchste Qualität<br />

spezialisiert. Die österreichische Preismaske<br />

bezahlt demnach Mastschweine mit hohem<br />

Magerfleischanteil über 56% deutlich besser.<br />

Das heißt, wenn die österreichischen Ferkel-<br />

Zucht:<br />

Wohin geht die Reise?<br />

produzenten einen Marktvorteil erzielen wollen,<br />

müssen sie einheitliche Partien mit<br />

hohem Wachstumspotential <strong>und</strong> durchschnittlich<br />

60% Magerfleischanteil liefern.<br />

Pietrain als<br />

opt<strong>im</strong>aler Endstufeneber<br />

Auf der Eberseite h<strong>at</strong> sich der Pietraineber für<br />

dieses Ziel bestens bewährt.<br />

Keine andere Rasse vermag die Anforderungen<br />

in Punkto Fleischfülle, Ausschlachtung,<br />

Homogenität <strong>und</strong> Futterverwertung auf diesem<br />

hohen Niveau zu erfüllen.<br />

In den letzten Jahren wurde durch die Stress-<br />

sanierung der Rasse zusätzlich die Fleischqualität<br />

(pH-Wert, Drip - Verlust) deutlich verbessert.<br />

Ein Prozent weniger Wasserverlust (Drip)<br />

<strong>im</strong> Kühlhaus des Schlachthofes bringt einen<br />

Mehrerlös von mindestens € 2,- pro Schlachtkörper<br />

für die Fleischwirtschaft. Eine Menge<br />

Geld also, das die Leistung der österreichischen<br />

Züchter gebracht h<strong>at</strong>, wenn man<br />

bedenkt, dass mit der Umstellung auf reinerbig<br />

stressstabile Pietrains (NN) der Dripverlust<br />

bei Pietrain um 4% gesenkt werden konnte.<br />

Das genetische Leistungspotential eines ÖHYB<br />

Mastschweines kommt je zur Hälfte vom V<strong>at</strong>er<br />

- einem stresssicheren Pietraineber mit ausgezeichneter<br />

Fleischfülle - <strong>und</strong> der Mutter -<br />

einer fruchtbaren ÖHYB Kreuzungssau.<br />

Zucht<br />

Foto: VÖS<br />

Die Entwicklungen am <strong>Schweine</strong>markt machen beste Betriebsleistungen notwendig,<br />

um wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen<br />

Zucht- <strong>und</strong> Produktionsstufe ist das ÖHYB Programm perfekt auf die österreichischen<br />

Marktverhältnisse abgest<strong>im</strong>mt. Das Inform<strong>at</strong>ionspotenial der Ferkelringe<br />

<strong>und</strong> Zuchtverbände wird effizient genutzt <strong>und</strong> h<strong>at</strong> eindrucksvolle Leistungssteigerungen<br />

gebracht. Wo steckt das genetische Potential zu weiteren Verbesserungen<br />

<strong>und</strong> wohin geht die gemeinsame Reise in Zukunft?<br />

14


Schwerpunkt Mutterrassen:<br />

Fruchtbarkeit<br />

Für die Ferkelproduktion ist eine fruchtbare,<br />

stabile Sau mit hoher Nutzungsdauer entscheidend.<br />

Im Zuchtziel für die Mutterrassen<br />

Edelschwein <strong>und</strong> Landrasse ist deshalb die<br />

Fruchtbarkeit (Anzahl lebend geborener Ferkel<br />

30% <strong>und</strong> Anzahl aufgezogener Ferkel 70%)<br />

mit 50% <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert stark gewichtet.<br />

Entscheidend für die Vermarktung ist, dass bei<br />

den Mutterrassen trotz höchster Fruchtbarkeitsleistungen<br />

die Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung<br />

nicht vernachlässigt wird. Dies war <strong>und</strong><br />

ist stets die Str<strong>at</strong>egie <strong>im</strong> ÖHYB Programm.<br />

Erfolgreiche Zuchtarbeit gründet auf langfristigen<br />

Zielen.<br />

Dass sich die Fruchtbarkeit laufend verbessert,<br />

beweisen die jährlichen Leistungssteigerungen.<br />

Die Entwicklung wird sich rasch fortsetzen.<br />

Die Medienberichte über neue Fruchtbarkeitsrekorde<br />

diverser Genetikanbieter übertreffen<br />

sich <strong>im</strong>mer öfter. Aber welches Potential<br />

steckt in unserer he<strong>im</strong>ischen Genetik?<br />

Können wir hier mithalten?<br />

Genetisches Potential<br />

Eine umfassende Darstellung der Zuchtleistungen<br />

unter österreichischen Praxisverhältnissen<br />

ist mit dem Sauenplaner möglich. So sind<br />

z.B. in Oberösterreich sämtliche 590 VLV Ferkelringbetriebe<br />

in der Leistungsaufzeichnung<br />

erfasst. Diese 39.000 Sauen liefern eine enorme<br />

Inform<strong>at</strong>ionsmenge <strong>und</strong> sind somit auch<br />

ein Gradmesser über den Erfolg der Zuchtarbeit.<br />

Seit heuer kommen dadurch jährlich<br />

100.000 Würfe aus der Produktionsstufe für<br />

die Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit dazu.<br />

8.500 Würfe<br />

von Töchtern eines Ebers!<br />

Aus dem D<strong>at</strong>enverb<strong>und</strong> vom Herdebuch der<br />

Zuchtverbände <strong>und</strong> den Sauenplanern der<br />

Erzeugergemeinschaften (mit 18.000 Wurfleistungen<br />

aus der Zuchtstufe <strong>und</strong> 97.000<br />

Wurfleistungen aus der Produktionsstufe)<br />

stehen nun jährlich rd. 115.000 Wurfleistungen<br />

für die Zuchtwertschätzung zur Verfügung.<br />

Dies sind etwa 23% - <strong>und</strong> somit beinahe<br />

ein Viertel - der gesamten österreichischen<br />

Ferkelproduktion. Keine andere Organis<strong>at</strong>ion<br />

in der Größenordnung unserer<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverbände verfügt über eine<br />

derartige Fülle an Inform<strong>at</strong>ionen. Mit Hilfe<br />

dieser D<strong>at</strong>en wird künftig eine noch effizientere<br />

Selektion auf Fruchtbarkeit möglich<br />

sein.<br />

15 Zucht<br />

Die Auswertungen aus der zentralen D<strong>at</strong>enbank<br />

zeigen das hohe genetische Potential.<br />

Wenn wir dieses genetische Potential mit den<br />

besten 25% der Sauen (<strong>im</strong> Zeitraum 1.1.2008-<br />

1.7.2009) verteilt über alle Betriebe definieren,<br />

so haben diese 8.500 Sauen <strong>im</strong> VLV 30,6<br />

lebend geborene Ferkel pro Sau <strong>und</strong> Jahr (12,8<br />

pro Wurf). Immerhin knapp 3500 Sauen (die<br />

besten 10%) kommen auf 33,4 lebend geborene<br />

Ferkel/Sau/Jahr (13,6 pro Wurf). Mit 26<br />

bzw 27,5 aufgezogenen Ferkeln/Sau/Jahr zeigen<br />

die 25 bzw. 10% besten Sauen auch das<br />

hohe Aufzuchtpotential. Mit einer durchschnittlichen<br />

Wurfzahl von 6,4 ist auch eine<br />

Nachhaltigkeit der Leistungen gegeben <strong>und</strong><br />

den Tieren geht nicht nach dem 2. Wurf <strong>im</strong><br />

wahrsten Sinne die „Luft“ aus. Wir brauchen<br />

also den Vergleich nicht zu scheuen <strong>und</strong> dies<br />

auf der Basis von realen Fakten.<br />

Der Pietraineber h<strong>at</strong> sich als opt<strong>im</strong>aler Endstufeneber bewährt.<br />

Derzeit liegen von etwa 1.800 Herdebuchebern<br />

Töchterleistungen aus der Produktionsstufe<br />

vor, viele davon haben tausende<br />

von Töchterleistungen. Der Höchstwert liegt<br />

bei über 8.500 Würfen von Töchtern eines<br />

einzigen Ebers.<br />

Entwicklung wird weitergehen<br />

Die Leistungsentwicklung wird nicht stehen<br />

bleiben. Eine Erweiterung der D<strong>at</strong>engr<strong>und</strong>lage<br />

wie oben dargestellt, sowie neue züchterische<br />

Verfahren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für<br />

„positive Treffer“ in der Zucht. Die in der<br />

Zusammenarbeit von Zucht- <strong>und</strong> Produktion<br />

gegebenen Möglichkeiten müssen wir gemeinsam<br />

nutzen. Die strenge Selektion nach den<br />

speziellen Anforderungen des Marktes einerseits<br />

sowie die Transparenz <strong>und</strong> das laufende<br />

Controlling andererseits sind die Chance auch<br />

in unseren Strukturen erfolgreich vorwärts zu<br />

kommen. Wenn wir diese Herausforderungen<br />

annehmen wird es uns gelingen, Wertschöpfung<br />

entlang der gesamten Produktionskette<br />

von der Zucht bis zur Mast in Österreich zu<br />

halten.<br />

Da auch die Gene für Fruchtbarkeit zur Hälfte<br />

vom V<strong>at</strong>er der Produktionssau stammen,<br />

ist bei den Mutterrasse-Ebern eine strenge<br />

Selektion auf Fruchtbarkeit besonders wichtig.


<strong>Schweine</strong>fleisch: Ges<strong>und</strong>heitsrisiko<br />

oder Beitrag zur ges<strong>und</strong>en Ernährung?<br />

Fleisch ist zweifelsohne ein wichtiges Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />

<strong>und</strong> gehört als fixer Bestandteil<br />

zu einer ausgewogenen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en<br />

Ernährung. Es ist ein emotional diskutiertes<br />

Thema, vor allem unter Berücksichtung der<br />

Aspekte Tierzucht, Tierhaltung, Vegetarismus<br />

<strong>und</strong> Übergewicht. Bereits vorweg muss gesagt<br />

werden, dass die Liter<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> Stellungnahmen,<br />

die sich neg<strong>at</strong>iv zum Fleischgenuss bzw.<br />

zum Genuss tierischer Proteine äußern, meist<br />

esoterischer N<strong>at</strong>ur sind <strong>und</strong> ganz massiv überwiegen.<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch gilt laut qualit<strong>at</strong>iver Marktforschung<br />

als unges<strong>und</strong>e Fleischart. Die größten<br />

Bedenken eines <strong>Schweine</strong>fleischkonsums<br />

werden <strong>im</strong>mer wieder hinsichtlich hohen Fettgehalts,<br />

des ungünstigen Fettsäuremusters<br />

<strong>und</strong> des hohen Cholesterins geäußert <strong>und</strong> gilt<br />

somit als ges<strong>und</strong>heitsschädlich <strong>und</strong> diätetisch<br />

nicht geeignet.<br />

Neue Studienergebnisse<br />

Diese Bedenken wurden in den letzten Jahren<br />

untersucht <strong>und</strong> es konnte gezeigt werden,<br />

dass mageres <strong>Schweine</strong>fleisch den Cholesterinspiegel<br />

senkt <strong>und</strong> somit auch für Menschen<br />

mit erhöhten Cholesterinspiegeln geeignet ist.<br />

Außerdem zeigte sich ein positiver Einfluss<br />

auf die ungesättigten Fettsäuren, wo hingegen<br />

der Anteil an gesättigten gesenkt wurde.<br />

Ebenso konnte ein Anstieg der Vitamine B1,<br />

B6 sowie der Spurenelemente Zink <strong>und</strong> Selen<br />

gezeigt werden. Ferner konnte gezeigt werden,<br />

dass sich der Konsum von Fleisch günstig<br />

auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten<br />

von Kindern auswirkt. In vergleichenden<br />

Untersuchungen scheint für dieses positive<br />

Ergebnis vor allem die Haltung <strong>und</strong> Fütterung<br />

verantwortlich zu sein <strong>und</strong> gewinnt daher <strong>im</strong><br />

Sinne eines ges<strong>und</strong>en Lebensmittels besonde-<br />

re Bedeutung. Klare Richtlinien <strong>und</strong> korrigierte<br />

Ernährungsempfehlungen sind daher angezeigt.<br />

Ernährungsphysiologische<br />

Bedeutung<br />

Foto: VÖS<br />

Im Rahmen des Kongresses der Europäischen <strong>Schweine</strong>bauern in Graz, h<strong>at</strong> Pr<strong>im</strong>. Dr. Meinrad Lindschinger den<br />

Stellenwert von <strong>Schweine</strong>fleisch in der menschlichen Ernährung beleuchtet <strong>und</strong> dabei neue Untersuchungsergebnisse<br />

präsentiert. Im Anschluss sind wichtige Aussagen seines Vortrages zusammengefasst.<br />

Bei der Bewertung von tierischen Proteinquellen<br />

insbesondere Fleisch muss davon ausgegangen<br />

werden, dass Fleisch auf Gr<strong>und</strong> seines<br />

Gehalts an hochwertigem Eiweiß die wichtigste<br />

Eiweißquelle neben Milch- <strong>und</strong> Milchprodukten<br />

darstellt.<br />

Zusätzlich enthält Fleisch auch Vitamine <strong>und</strong><br />

Mineralstoffe (Vitamine B1, B6, B12, Eisen,<br />

Selen, Zink) sowie wertvolle Fettsäuren,<br />

womit es ein wichtiges, aber kein lebensnotwendiges<br />

Nahrungsmittel ist. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gehört zu einer abwechslungsreichen Ernährung<br />

auch Fleisch.<br />

Ernährung 16


Bei einer Bewertung der ernährungsphysiologischen<br />

Bedeutung von Fleisch findet sich,<br />

dass insbesondere Proteine hierbei als unentbehrliche<br />

Bausteine bzw. Bausteinlieferanten<br />

für den Körper anzusehen sind. Proteine sorgen<br />

dafür, dass defekte Zellen repariert werden<br />

<strong>und</strong> aktivieren die Produktion von Hormonen<br />

<strong>und</strong> Enzymen.<br />

Weitere Inhaltsstoffe von Fleisch wie Eisen<br />

(benötigt für den Transport von Sauerstoff <strong>im</strong><br />

Blut), Zink (Insulinspeicherung <strong>und</strong> Stärkung<br />

des Immunsystems) <strong>und</strong> B-Vitamine (Kondition,<br />

Konzentr<strong>at</strong>ion, Abbau von Kohlenhydr<strong>at</strong>en)<br />

sind ebenfalls für den menschlichen Körper<br />

unentbehrlich.<br />

Weiters sollte berücksichtigt werden, dass<br />

Fleisch auf Gr<strong>und</strong> der hohen Nährstoffdichte<br />

bei an <strong>und</strong> für sich gleichzeitig niedrigem<br />

Fettgehalt als Teil einer ausgewogenen Ernährung<br />

unentbehrlich ist. Der <strong>im</strong> Fleisch zu findende<br />

unterschiedliche Fettgehalt ist zum<br />

großen Teil auf Fütterung, sowie Haltung des<br />

Schlachtviehs zurückzuführen. Die heutigen,<br />

kontrollierten Zuchtprogramme gewährleisten<br />

eine konstante gute Qualität des Fleisches <strong>und</strong><br />

sind so aus der Ernährung des Ges<strong>und</strong>en wie<br />

auch in der Diätetik nicht mehr wegzudenken.<br />

Risiko oder<br />

Beitrag in der Diätetik<br />

Die koronare Herzkrankheit ist eine der am<br />

besten untersuchten Erkrankungen. Es steht<br />

außer Zweifel dass in diesem Zusammenhang<br />

vor allen der Cholesterinstoffwechsel von<br />

Bedeutung ist. Der Konsum von Fleisch wird<br />

häufig mit erhöhtem Risiko von KHK (Koronaren<br />

Herzerkrankungen) <strong>und</strong> einem erhöhten<br />

Risiko von Krebserkrankungen (Kolonkrebs<br />

<strong>und</strong> andere) in Verbindung gebracht. Und hier<br />

vor allem erhöhte Blutcholesterinwerte <strong>und</strong><br />

ein ungünstiges Fettsäuremuster insbesondere<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang mit, vor allem tierischen<br />

Fetten.<br />

Daher gewinnt das Fettsäure-Muster der täglichen<br />

Nahrung <strong>im</strong>mens an Bedeutung. Die<br />

hochungesättigten Fettsäuren <strong>und</strong> die Omega-<br />

3-Fettsäuren wirken der Entstehung von Arteriosklerose<br />

entgegen. Ein Übermaß an tierischen<br />

Fetten wird hier als besonders schädlich<br />

postuliert. Zu den tierischen Fetten zählen<br />

beispielsweise Milchfette oder auch der Fettanteil<br />

<strong>im</strong> Schlachtkörper. Qualitätszuchtprogramme<br />

<strong>und</strong> geänderte Fütterungsreg<strong>im</strong>e<br />

führten aber in den letzen Jahren zu einem<br />

deutlich veränderten Fettsäure-Muster.<br />

In einer Untersuchung (2008) am Institut für<br />

Ernährung <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />

bezüglich der Beeinflussung der FS-Musters<br />

17 Ernährung<br />

be<strong>im</strong> Menschen durch den Verzehr von<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch konnte gezeigt werden, dass<br />

der Anteil an gesättigten FS sinkt <strong>und</strong> der<br />

Anteil an ungesättigten FS steigt <strong>und</strong> somit<br />

postulierten Vorurteilen entgegensteht. Damit<br />

wird man weit verbreitete Empfehlungen<br />

bezüglich der diätetischen Nutzung von<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch überdenken müssen.<br />

LDL Cholesterin sinkt<br />

Die Modifizierung der Blutcholesterinkonzentr<strong>at</strong>ionen<br />

(Erhöhung des HDL- Cholesterins<br />

<strong>und</strong> Senkung des LDL- Cholesterins) wird als<br />

Eckpfeiler einer erfolgreichen cholesterinsenkenden<br />

Therapie angeführt. Fleisch, vor allem<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch, wird in diesem Zusammenhang<br />

in diversen Diätempfehlungen als nicht<br />

geeignete Fleischsorte klassifiziert. In durchgeführten<br />

Untersuchungen konnte (2006,<br />

2008) gezeigt werden, dass sich der Verzehr<br />

von magerem <strong>Schweine</strong>fleisch positiv (mit<br />

hoher Signifikanz) auf den Gesamtcholesterinspiegel,<br />

das LDL-Cholesterin auswirkt, während<br />

der HDL Spiegel bei normalen Ausgangswert<br />

unverändert blieb bzw. bei Defiziten<br />

anstieg.<br />

Cholin <strong>und</strong> Kre<strong>at</strong>in - Substanzen,<br />

die auch das <strong>Schweine</strong>fleisch enthält<br />

- sind wichtig für die Entwicklung<br />

der Gehirnfunktionen<br />

Verbesserte Gehirnfunktion<br />

Die Bedeutung von tierischen Nahrungsquellen<br />

wird aber auch bei einzelnen Mikronährstoffen<br />

ersichtlich. So erschien 2004 <strong>im</strong> Journal<br />

of the American College of Nutrition eine<br />

Publik<strong>at</strong>ion, die nachwies, dass für die normale<br />

Gehirnentwicklung Cholin eine kritische<br />

Substanz darstellt.<br />

In tierexper<strong>im</strong>entellen Untersuchungen konnte<br />

nachgewiesen werden, dass die Supplementierung<br />

von Cholin bereits in utero, bzw. kurz<br />

nach der Geburt die Gehirnfunktion deutlich<br />

verbesserte <strong>und</strong> zwar insbesondere in Hinblick<br />

auf eine lebenslange Verbesserung der<br />

Gedächtnisfunktion.<br />

Die Autoren kamen zum Schluss, dass cholinreiche<br />

Lebensmittel einen wesentlichen<br />

Bestandteil der Ernährung ausmachen sollten.<br />

Dies insbesondere auch darin begründet, dass<br />

Cholin endogen nur hergestellt werden kann,<br />

wenn die Aminosäure Methionin ausreichend<br />

vorhanden ist.<br />

Eine weiter offenbar l<strong>im</strong>itierende Substanz ist<br />

Kre<strong>at</strong>in. In einer 2003 erschienenen Arbeit<br />

wurde demonstriert, dass junge erwachsene<br />

Vegetarier, die nur sehr wenig Kre<strong>at</strong>in von<br />

außen zu sich nahmen, in einem Intelligenztest<br />

<strong>und</strong> einem Arbeitsgedächtnistest hochsignifikant<br />

schlechter abschnitten als Probanden<br />

mit einer ausreichenden Kre<strong>at</strong>inversorgung.<br />

Die Zufuhr von Kre<strong>at</strong>in in Form von<br />

Fleisch ist sehr gut möglich.<br />

Fazit<br />

Die <strong>im</strong> Zuge der Liter<strong>at</strong>urrecherche erfassten<br />

wissenschaftlichen Meinungen geben keinen<br />

Hinweis, dass Fleisch <strong>im</strong> Rahmen einer Mischkost<br />

an sich ernährungsphysiologisch neg<strong>at</strong>iv<br />

zu bewerten wäre. Außerdem ist zu berücksichtigen,<br />

dass der Mensch in seiner Entwicklung<br />

als Monogastrier in der Lage ist, die hohe<br />

Nährstoffdichte des Fleisches voll zu nutzen.<br />

Fleisch stellt somit neben Fisch <strong>und</strong> Eiern u.a.<br />

einen hochwertigen Eiweißlieferanten dar.<br />

Dem bereits von Paracelsus festgestellten Faktum<br />

folgend, dass ausschließlich die „Dosis<br />

das Gift macht“, ist davon auszugehen, dass<br />

ein Zuviel an Fleischkonsum á la longue neg<strong>at</strong>ive<br />

Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit haben<br />

kann. Dies insbesondere auch dann, wenn fette<br />

Verarbeitungsprodukte in Übermaß zugeführt<br />

werden.<br />

Des Weiteren dürfen wir den Aspekt der<br />

Fleischverarbeitung <strong>und</strong> die damit oft verwendeten<br />

Hilfsmittel wie Pöckelsalze, Stabilis<strong>at</strong>oren<br />

etc., welche sich neg<strong>at</strong>iv auf den menschlichen<br />

Organismus auswirken, nicht mit der<br />

guten Gr<strong>und</strong>qualität des Lebensmittels Fleisch<br />

verwechseln. Unter Berücksichtigung der<br />

Zufuhr muskelfaserreicher <strong>und</strong> damit fettarmer<br />

Fleischquellen handelt es sich um ein<br />

hochwertiges N<strong>at</strong>urprodukt.<br />

Es lässt sich auf Gr<strong>und</strong> der vorliegenden wissenschaftlichen<br />

Arbeiten, aber auch der eigenen<br />

Untersuchungen, nicht länger vertreten,<br />

dass die Zufuhr von Fleisch, insbesondere<br />

magerem Fleisch, generell neg<strong>at</strong>iv bewertet<br />

wird. Wir müssen davon ausgehen, dass eine<br />

ausreichende Versorgung mit tierischem<br />

Eiweiß inklusive Fleisch, offenbar auch evolutionsgeschichtlich<br />

bedingt, für ein reibungsloses<br />

Funktionieren unseres Stoffwechsels von<br />

<strong>im</strong>menser Bedeutung ist.<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. Meinrad Lindschinger,<br />

FA f. Innere Medizin, Institut für Ernährung<br />

<strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen, Lasnitzhöhe


Selen-Quelle <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

Unser <strong>Schweine</strong>fleisch ist weit besser als sein Ruf. Unter anderem deshalb, weil wir diesem an erster Stelle die<br />

aktuell sehr gute Versorgung mit dem lebensnotwendigen Spurenelement Selen verdanken.<br />

Fleisch spielt damit also nicht nur als Lieferant von besonders hochwertigem<br />

Eiweiss <strong>und</strong> biologisch opt<strong>im</strong>al verfügbaren Vitaminen eine<br />

bedeutende Rolle, sondern wird heute auch hinsichtlich der Versorgung<br />

mit Mineralstoffen <strong>und</strong> anderer Spurenelementen <strong>im</strong>mer höher bewertet.<br />

Bestenfalls als „subopt<strong>im</strong>al“ beschreibt die Wissenschaft die Selen-Versorgung<br />

in vielen Ländern der Welt. Und zwar nicht nur in jenen der<br />

dritten, sondern auch die der wohlhabenden westlichen. Auch Österreich<br />

zählte bis vor einigen Jahren zu den Mangelzonen. Warum das<br />

heute nicht mehr so ist <strong>und</strong> welche bedeutende Rolle gerade <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

dabei spielt, belegt eine viel beachtete Studie.<br />

Karriere<br />

Das erst 1817 von Berzelius entdeckte Spurenelement Selen h<strong>at</strong> in der<br />

Ernährungswissenschaft eine bewegte Karriere hinter sich.<br />

In den Dreißigerjahren als toxisch eingestuft, etwas später dann als<br />

krebserregend, wurde der Stoff in den 50ern als „essentielles Spurenelement“<br />

völlig rehabilitiert. Und gilt bereits seit den 60ern sogar als<br />

krebshemmend.<br />

Heute weiß man: Selenmangel führt zu signifikant erhöhtem Risiko<br />

Das selenhaltige Protein „Glut<strong>at</strong>hionperoxidase“ <strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

schützt in seiner Eigenschaft als „Radikalfänger“ die<br />

Zellen unseres Körpers.<br />

von Krebs-, Herzmuskel- <strong>und</strong> Kreislauferkrankungen. Die Liste der<br />

positiven Eigenschaften hingegen ist lang: Selen hilft unter anderem<br />

bei der Entgiftung von Schwermetallen, st<strong>im</strong>uliert die Immunabwehr,<br />

schützt vor Strahlenwirkung <strong>und</strong> ist eines der wichtigsten Antioxidantien<br />

– mithin also t<strong>at</strong>sächlich vorbeugend wirksam gegen Krebs.<br />

Glücksfall<br />

Wir in Österreich haben jedoch <strong>im</strong> wahrsten Sinne Schwein gehabt.<br />

Denn gut 2/3 unserer Selenversorgung beziehen wir heute von tierischen<br />

Lebensmitteln, wobei das <strong>Schweine</strong>fleisch ganz an erster Stelle<br />

steht. Es enthält – wie auch das Hühnerfleisch – besonders viel Selen<br />

<strong>und</strong> ist in Österreich außerdem die mit Abstand am häufigsten verzehrte<br />

Fleischart.<br />

Wie eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur unter Federführung<br />

von Univ. Prof. DI Dr. W. Windisch nachweist, war das nicht<br />

<strong>im</strong>mer so. Noch vor 20 Jahren litt beispielsweise die Steiermark noch<br />

an einer krassen Unterversorgung, obwohl der Fleischverzehr kaum<br />

weniger war als heute. Das liegt nur zum Teil an geänderten Konsumgewohnheiten.<br />

Des Rätsels plausibelste Lösung: Österreichische Masttiere erhalten<br />

heute Futter, in dem aufgr<strong>und</strong> genau gesteuerter Nahrungsergänzung<br />

viel Selen enthalten ist, das bei der Mast wiederum <strong>im</strong> Fleisch angereichert<br />

wird. Um ein H<strong>und</strong>ertfaches stärker übrigens, als dies etwa <strong>im</strong><br />

Gemüse überhaupt möglich ist. Und auch die Zubereitung spielt eine<br />

große Rolle. Be<strong>im</strong> Grillen etwa gehen nur 15% des Selens verloren,<br />

be<strong>im</strong> Kochen sind das r<strong>und</strong> 50%!<br />

In der auch <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen Vergleich extrem breit angelegten Studie<br />

der BOKU wurden aber übrigens nicht nur diese Werte erhoben,<br />

sondern auch der Umstand entdeckt, dass unter den mehr als 1.000 (!)<br />

gezogenen Fleischproben aus ganz Österreich die höchsten Selenwerte<br />

jeweils das Fleisch mit dem AMA-Gütesiegel aufwies. Das dürfte auch<br />

auf das besonders professionelle Futter-Management der Gütesiegelbetriebe<br />

zurückzuführen sein.<br />

Functional Me<strong>at</strong><br />

Erstklassiges Fleisch ist jedenfalls nicht nur schmackhaft, sondern quasi<br />

sogar „Functional Food“ - auf ganz n<strong>at</strong>ürliche Weise. Es stärkt die<br />

Widerstandskraft des menschlichen Organs<strong>im</strong>us gegen mikrobielle <strong>und</strong><br />

virale Infektionen <strong>und</strong> steuert die sogenannte „Immunantwort“ auf<br />

deren Angriffe. Als wichtiger Faktor für die Funktion der Schilddrüse<br />

ist Selen außerdem auch entscheidend für den Stoffwechsel, das selenhaltige<br />

Protein „Glut<strong>at</strong>hionperoxidase“ schützt in seiner Eigenschaft<br />

als „Radikalfänger“ die Zellen unseres Körpers. Als angemessenen Mindestbedarf<br />

pro Tag definiert die Ernährungswissenschaft heute bei<br />

erwachsenen Menschen ca. 30-70 μg aus – wobei Männer offensichtlich<br />

einen etwas höheren Bedarf haben, als Frauen. Und über drei Viertel<br />

dieses Mindestbedarfes werden aktuell schon aus unserem Fleischkonsum<br />

gedeckt.<br />

AMA<br />

18


Neu: Gütesiegelbroschüre erschienen<br />

Die Broschüre„Frischfleisch mit dem AMA-Gütesiegel“ gibt einen Überblick, welche Kriterien - vom Landwirt bis<br />

hin ins Verkaufsgeschäft - hinter dem AMA-Gütesiegel stehen. Der Interessierte weiß dann einfach warum das<br />

AMA-Gütesiegel die höchste Auszeichnung für kontrolliertes Frischfleisch ist.<br />

„Dreifach kontrolliert“ bedeutet, dass die <strong>im</strong> AMA-Gütesiegelprogramm<br />

eingeb<strong>und</strong>enen Landwirte, Schlachthöfe, Zerlegebetriebe <strong>und</strong> Verkaufsgeschäfte<br />

zur Erfüllung der Richtlinienanforderung ein Eigenkontrollsystem<br />

einzurichten haben sowie externe, durch eine unabhängige<br />

Kontrollstelle durchgeführte, unangemeldete Kontrollen zu bestehen<br />

haben <strong>und</strong> dass die AMA-Marketing selbst ebenfalls Überkontrollen<br />

durchführt. Das rot-weiss-rote AMA-Gütesiegel wird nur jenem Fleisch<br />

„verliehen“, welches von Tieren stammt, die ausschließlich in Österreich<br />

geboren, aufgezogen <strong>und</strong> geschlachtet worden sind.<br />

Im Jahr 2008 wurden bei den am Programm „Frischfleisch“ teilnehmenden<br />

340 Firmen (Schlachtbetriebe, Zerlegebetrieben, Handelsorganis<strong>at</strong>ionen)<br />

in Summe über 700 externe Kontrollen durchgeführt. Bei<br />

den ca. 8.300 <strong>im</strong> Programm eingeb<strong>und</strong>enen landwirtschaftlichen Erzeugern<br />

wurden über 1.500 externe Kontrollen durchgeführt.<br />

Durch das erwähnte „dreifache“ Kontrollsystem <strong>und</strong> wirksame Sanktionsmaßnahmen,<br />

welche von kostenpflichtigen Nachkontrollen über<br />

Konventionalstrafen bis hin zum Ausschluss aus dem Programm reichen,<br />

können Sie mit ruhigem Gewissen darauf vertrauen, dass dort wo<br />

das AMA-Gütesiegel drauf ist, auch AMA-Gütesiegelfleisch drinnen ist.<br />

Eine Übersicht, wo Sie AMA-Gütesiegelprodukte erhalten, finden Sie<br />

auch unter www.ama-marketing.<strong>at</strong><br />

Die Infobroschüre „Frischfleisch mit dem AMA-Gütesiegel“ liegt <strong>im</strong><br />

Lebensmittelhandel sowie in einschlägigen Organis<strong>at</strong>ionen auf. Ebenso<br />

können Sie die Broschüre auch auf der Homepage runterladen bzw. Sie<br />

können sie bei der AMA-Marketing kostenlos bestellen.<br />

19 AMA<br />

Als Qualitätsprogramm ist das AMA-Gütesiegel Garant für<br />

umfangreiche, über das gesetzliche Maß hinausgehende Kontrollen,<br />

deren System<strong>at</strong>ik in dieser Pyramide dargestellt ist.


Neu: Broschüren für Qualität,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Das AMA-Gütesiegel als einzige verlässliche Orientierungshilfe be<strong>im</strong> Einkauf von Lebensmitteln ist derzeit in<br />

aller M<strong>und</strong>e. Um genau hier anzusetzen, h<strong>at</strong> die AMA-Marketing diese Broschüre herausgebracht, die anschaulich<br />

erklärt, wofür das AMA-Gütesiegel aber auch das AMA-Biozeichen stehen.<br />

Zwei Zeichen<br />

In der Broschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit“ wird<br />

die Bedeutung der beiden behördlich genehmigten Zeichen für die Produktbereiche<br />

Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren, Geflügel <strong>und</strong> Eier, Milch <strong>und</strong><br />

Molkereiprodukte sowie Obst <strong>und</strong> Gemüse erklärt.<br />

Die Infobroschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit“ liegt <strong>im</strong><br />

Lebensmittelhandel sowie in einschlägigen Organis<strong>at</strong>ionen auf. Ebenso<br />

können Sie die Broschüre auch auf der homepage www.ama-marketing.<strong>at</strong><br />

runterladen bzw. bei der AMA-Marketing kostenlos bestellen.<br />

Die neuerschienene Broschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong><br />

Sicherheit“ liegt auch <strong>im</strong> Lebensmittelhandel auf.<br />

Fit mit Fleisch<br />

Die äußerst beliebte Infobroschüre „Fit mit Fleisch“, die bereits 1998<br />

erstmals aufgelegt wurde, ist nun mit t<strong>at</strong>kräftiger Mitarbeit des BOKU-<br />

Institutes für Lebensmittelwissenschaften <strong>und</strong> -technologie sowie dem<br />

Institut für Ernährung <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen nach den neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet worden. Ab Anfang<br />

September wird diese knapp 50-seitige Broschüre, die Wissenswertes<br />

<strong>und</strong> wertvolle Ernährungstipps über das hochwertige Lebensmittel<br />

Fleisch beinhaltet, kostenlos <strong>im</strong> Lebensmittelhandel sowie bei der AMA<br />

erhältlich sein. Damit soll ein effizienter Beitrag zur seriösen Inform<strong>at</strong>ion<br />

<strong>und</strong> zum Abbau von Fehlmeinungen <strong>und</strong> falschen Vorurteilen<br />

gegenüber Fleischkonsum erfolgen.<br />

Die beliebte Broschüre wurde in Kooper<strong>at</strong>ion mit der BOKU den<br />

neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.<br />

AMA<br />

20


Stallwaschen muss keine<br />

„Dreckarbeit“ sein!<br />

Für die <strong>Schweine</strong>halter (das gilt für Ferkelerzeuger <strong>und</strong> <strong>Schweine</strong>mäster gleichermaßen)<br />

zählt Stallwaschen zu den unangenehmsten Arbeiten. Denn die Arbeit ist<br />

öde, zeitaufwändig <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Säubern der Buchtenecken kommt man leicht eine<br />

Ladung Schmutz <strong>und</strong> Spritzwasser ins Gesicht. Gleichzeitig wissen alle Personen, die<br />

<strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>bereich tätig sind, dass das Waschen der Stallabteile die wichtigste<br />

Hygienemaßnahme vor dem Wiederbelegen darstellt.<br />

Be<strong>im</strong> Stallbau <strong>und</strong> Stalleinrichten auch an die<br />

Reinigung denken:<br />

Durch richtige Stallplanung <strong>und</strong> -einrichtung<br />

kann späterer Aufwand für das Reinigen<br />

wesentlich gesenkt werden. Alle „Stallwäscher<br />

<strong>und</strong> Wäscherinnen“ (<strong>und</strong> zu mehr als 50% sind<br />

das Frauen) wissen, dass gl<strong>at</strong>te Oberflächen<br />

leicht zu reinigen sind.<br />

Die heute in modernen Ställen angewandten<br />

Kunststoffprofile <strong>und</strong> NIRO-Aufstallungen<br />

haben die entsprechende Glätte. Betonwände,<br />

die entsprechend intensiv gerüttelt oder verarbeitet<br />

wurden <strong>und</strong> kaum Einschlüsse aufweisen<br />

sind leichter <strong>und</strong> gründlicher zum<br />

Abwaschen als aufgeraute Flächen od. sogar<br />

Holz. Viele Ställe sind zumindest bis zur Aufstallungshöhe<br />

mit Fliesen versehen.<br />

21 Stallhygiene<br />

Bewährt haben sich vor allem großform<strong>at</strong>ige<br />

Fliesen, da einerseits die Verlegung schneller<br />

geht, andererseits es weniger Fugen gibt, wo<br />

Schmutz haftet. Fliesen, zweite oder dritte<br />

Wahl, sind für den Stall vollkommen ausreichend.<br />

Wichtiger ist eine vollkommen gl<strong>at</strong>te<br />

Glasur. Neben der Verfliesung wird auch ein<br />

Schutzanstrich auf Epoxidharz - Basis angeboten.<br />

Dieser schafft ebenfalls eine leicht zu reinigende<br />

Oberfläche <strong>und</strong> soll das Mauerwerk<br />

vor dem aggressiven Strahl des Hochdruckreinigers<br />

schützen. Die M<strong>at</strong>erialkosten liegen ca.<br />

bei € 6,– bis 8,–/m 2 (bei 2x Anwendung).<br />

Bei der Aufstallung selbst muss darauf geachtet<br />

werden, dass alle Hohlkörper mit Abdeckkappen<br />

versehen werden, da Schmutz in diesen<br />

Hohlräumen wiederum Brutstätten für<br />

Bakterien darstellen.<br />

Ing. Franz Strasser<br />

Ber<strong>at</strong>er LK-OÖ<br />

Foto: Strasser<br />

Die Ausführung des Stallbodens<br />

- eine Gr<strong>at</strong>wanderung<br />

Einerseits soll er entsprechend rutschfest <strong>und</strong><br />

damit etwas grobe Poren aufweisen, andererseits<br />

dürfen sich Schmutzreste nicht <strong>im</strong> Beton<br />

„verkrallen“. Bei Spalten oder befestigten Flächen<br />

achten Sie daher auf eine entsprechende<br />

Betongüte, die auch langfristig hohe Rutschsicherheit<br />

bietet.<br />

Jeder „Stallwäscher“ weiß, dass Beton <strong>im</strong> Laufe<br />

der Jahre rauer wird, da sich Feinteile <strong>im</strong><br />

Beton durch Abnutzung <strong>und</strong> den Wasserstrahl<br />

lösen. Um die Futterstelle herum (vor allem<br />

bei Autom<strong>at</strong>en od. Kurztrog) sind die Abnutzungserscheinungen<br />

zuerst <strong>und</strong> verstärkt<br />

sichtbar. Ein Schutzanstrich, (auf Epoxidharz-<br />

Basis) mit der Malerwalze aufgebracht, kann<br />

dies verhindern.


Einfache Einweichanlage aus dem Baumarkt. Foto: Strasser Flächen ausreichend einweichen. Foto: Strasser<br />

Einweichen erleichtet<br />

die Wascharbeit<br />

Unmittelbar nach dem Ausstallen der Tiere sind<br />

die oberflächlichen Futter-, Kot- oder Einstreureste<br />

zu entfernen. Hier wird man über die Verwendung<br />

eines Besens oder der Schaufel nicht<br />

hinwegkommen. Achten Sie darauf, dass der<br />

Schmutz nicht eintrocknet.<br />

„Alte Hasen“ unter den <strong>Schweine</strong>haltern beginnen<br />

daher unmittelbar nach dem Ausstallen<br />

(z.B. <strong>Schweine</strong>verkauf) mit dem Waschen. Und<br />

das sogar, wenn es zeitig in der Früh ist.<br />

Einweichen - womit?<br />

In vielen Betrieben wird mit einem Wasserschlauch<br />

oder mit der breiten Flachstrahldüse<br />

(mit wenig Druck) alle Stalleinrichtungen <strong>und</strong><br />

der Boden besprüht. Hier darf auf keinen Fall<br />

mit Wasser gespart werden. Warmwasser <strong>und</strong><br />

Schaumreiniger erhöhen die Einweichwirkung.<br />

Der Effekt be<strong>im</strong> Einweichen wird erhöht, wenn<br />

Mit Reinigungsschaum zum Einweichen lässt sich auch der<br />

hartnäckige Fettfilm entfernen. Foto: Strasser<br />

laufend die Flächen besprüht werden. So<br />

dringt das Wasser unter die feinen Schmutzporen.<br />

Komfortabler <strong>und</strong> für den späteren Reinigungsvorgang<br />

effektiver übernehmen Anlagen<br />

das Einweichen. Fixe oder mobile Rohre<br />

mit eingeschraubten Düsen besprühen Aufstallung,<br />

Boden sowie die Wände. Ein Einweichautom<strong>at</strong><br />

steuert den Wasserzufluss. Je<br />

nach Verschmutzungsgrad werden Kot <strong>und</strong><br />

Futterreste in 2-6 St<strong>und</strong>en vollkommen<br />

durchweicht. Hauptaugenmerk ist dabei auf<br />

eine kontinuierliche Besprühung des Stalles<br />

zu legen. Im Sommer, wenn mehr Verdunstung<br />

vorliegt, sind die Intervalle enger, <strong>im</strong> Winter<br />

können sie weitergestellt werden.<br />

Die effektive Reinigung<br />

Bei der anschließenden Reinigung sind die<br />

Aufstallungsteile, die Spalten, Wand <strong>und</strong> Trog<br />

abzuwaschen. Oft geht das sehr einfach <strong>und</strong><br />

ist mit einer Flachstrahldüse durchzuführen.<br />

Die <strong>im</strong> Handel <strong>und</strong> vielfach verwendeten Dreck-<br />

fräser sind in einem gut eingeweichten Stall<br />

kaum nötig. Da damit eher die Spaltenoberfläche<br />

strapaziert wird <strong>und</strong> damit noch rauer<br />

wird. Vor Abschluss ist vor allem darauf zu achten,<br />

dass oft Spritzwasser schon gereinigte Flächen<br />

benetzt. Diese sind bei der Nachreinigung<br />

nochmals abzuwaschen. Das lästige Ausschöpfen<br />

Ausspritzen des Troges erspart man sich<br />

nur, wenn eine Ablasspfropfen eingebaut wurde.<br />

Welcher Hochdruckreiniger?<br />

Das Fabrik<strong>at</strong> ist gr<strong>und</strong>sätzlich in keiner Weise<br />

entscheidend für die Waschleistung. Vielmehr<br />

ist es die Wassermenge pro St<strong>und</strong>e. Reinigungsprofis<br />

verwenden Geräte, die mit einer<br />

Fördermenge von über 1000 (besser 1200)<br />

Liter Wasser in der St<strong>und</strong>e bei 120 bis 150 Bar<br />

Druck arbeiten. Hohe Wassermengen haben<br />

entsprechende Schwemmwirkung <strong>und</strong> brauchen<br />

daher nicht soviel Druck. Heißwasserreiniger<br />

sind zwar be<strong>im</strong> Einweichen sehr ange-<br />

Gut durchweichter Dreck auf gl<strong>at</strong>ter Oberfläche löst sich rasch.<br />

Foto: Strasser<br />

Stallhygiene<br />

22


Ein Ablassventil <strong>im</strong> Trog erspart dem Stallwäscher das Ausschöpfen<br />

nach dem Waschen. Foto: Strasser<br />

nehm, be<strong>im</strong> eigentlichen Waschvorgang entsteht<br />

aber so viel „Nebel“, dass die Sicht sehr<br />

eingeschränkt ist. Für die reine Stallwäsche<br />

sind diese daher nur bedingt geeignet. Darüber<br />

hinaus sind Warmwasserreiniger anfälliger<br />

<strong>und</strong> erfordern einen höheren Wartungsaufwand.<br />

Die Wahl der Düsen<br />

Flachstrahldüsen sind <strong>im</strong> Vergleich zu Rot<strong>at</strong>ionsdüsen<br />

sehr preiswert <strong>und</strong> robust. Sie reichen<br />

für den landwirtschaftlichen Bereich<br />

vollkommen aus. Großer Vorteil der Rot<strong>at</strong>ionsdüse<br />

(Dreckfräser) ist die bessere Bündelung<br />

des Wasserstrahls. Außerdem h<strong>at</strong> man <strong>im</strong><br />

Gegens<strong>at</strong>z zur Flachstrahldüse in jeder Bewegungsrichtung<br />

<strong>im</strong>mer die volle Arbeitsbreite<br />

zur Verfügung. Darüberhinaus spritzt der<br />

R<strong>und</strong>strahl nicht so viel Dreck zurück auf den<br />

„Wäscher bzw. Wäscherin“. Leider ist die Rot<strong>at</strong>ionsdüse<br />

fast zu aggressiv, sodass sich nicht<br />

nur Dreck, sondern auch feine Beton- <strong>und</strong><br />

Fugenteile lösen. Eine Doppellanze mit 2 verschiedenen<br />

Düsen ist ideal, um den Druck bei<br />

voller Fördermenge schnell reduzieren zu können.<br />

Fix installierte Hochdruckanlagen<br />

Diese Investition eignet sich für alle, die häufig<br />

waschen müssen. Es gibt kein lästiges<br />

Kabelgewühl (Elektrokabel, Zulaufschlauch,<br />

Druckschlauch)<strong>im</strong> Gang. Das Hochdruckgerät<br />

wird geschont. Die st<strong>at</strong>ionäre Hochdruckanlage<br />

besteht aus Hochdruckaggreg<strong>at</strong>, den fest<br />

installierten Leitungen <strong>und</strong> einem Bewegungsschlauch<br />

mit Lanze. Oft findet sich Pl<strong>at</strong>z<br />

für so ein Hochdruckaggreg<strong>at</strong> in der Futterkammer,<br />

da es dort geschützt ist.<br />

In der Praxis lässt sich die Hochdruckleitung<br />

<strong>im</strong> Zentralgang montieren. Anschlussstellen<br />

23 Stallhygiene<br />

für den Hochdruckreinigerschlauch sollten<br />

gut geplant werden. Vor jedem Abteil muss ein<br />

Anschluss montiert sein. Der Bewegungsschlauch<br />

mit Lanze soll 20 m lang sein, damit<br />

man wirklich in jede Ecke kommt. Auch in der<br />

Nähe der Treibwege <strong>und</strong> Verladerampe soll ein<br />

Anschluss eingeplant werden, ebenfalls am<br />

Waschpl<strong>at</strong>z für die Maschinen.<br />

Waschoveralls verwenden<br />

Wer viel Stall putzt, der mag auf seinen wasserdichten<br />

Overall nicht mehr verzichten.<br />

Dabei wird vor allem die Dichtheit, der Tragekomfort<br />

<strong>und</strong> die Atmungsaktivität geschätzt.<br />

Wichtig dabei sind auch gute Gummihandschuhe,<br />

die einen dichten Übergang zum<br />

Ärmel des Overalls bilden. Diese sind unerlässlich,<br />

da der lästige Stallwaschgeruch an den<br />

Händen sehr intensiv <strong>und</strong> lange anhält. Eine<br />

Kapuze soll auch nicht fehlen.<br />

Für einen guten Waschoverall muss schon mit<br />

€ 50-100 gerechnet werden.<br />

Desinektion ist nur nach gründlicher Reinigung sinnvoll.<br />

Foto: Strasser<br />

VORSICHT!<br />

Be<strong>im</strong> Stallputzen ist mit den elektrischen<br />

Teilen vorsichtig umzugehen.<br />

Oft sind Elektrodosen, Stecker, Lampen<br />

<strong>und</strong> vorhandene Regelgeräte<br />

nicht spritzwassergeschützt ausgeführt,<br />

sodass nach einem intensiven<br />

Reinigungsgang eingedrungenes<br />

Wasser einen Kurzschluss auslöst.<br />

Wird dieser rasch erkannt, h<strong>at</strong> man<br />

Ärger aber zumindest keinen Schaden.<br />

Fällt aber erst einige Zeit später<br />

unbemerkt der FI – Schalter, dann<br />

h<strong>at</strong> das weitgehende Konsequenzen:<br />

Fütterungsanlagen laufen nicht <strong>und</strong><br />

in letzter Zeit sind sogar Lüftungsausfälle<br />

mit weitereichenden Schäden<br />

die Folge gewesen!


Ing. Rudolf Schmied<br />

<strong>Schweine</strong>ber<strong>at</strong>ung Stmk.<br />

Futtermittel -<br />

Jahresbedarf ermitteln<br />

Jeder Betrieb sollte seinen Jahresbedarf der<br />

eingesetzten Futtermittel vorausberechnen.<br />

Dadurch können Futtermittelengpässe <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

verhindert werden. Denn diese können<br />

teuer werden, wie die starken Schwankungen<br />

am Handelsmarkt der vergangene Jahre<br />

beweisen. Gerste h<strong>at</strong>te beispielsweise einen<br />

Ernte-Erzeugerpreis 2007 von r<strong>und</strong> € 165,– bis<br />

€ 170,– pro Tonne. Im März 2008 muss man<br />

für den Gers-tenankauf be<strong>im</strong> Landesproduktenhandel<br />

r<strong>und</strong> € 100,– bis € 120,– mehr auf<br />

den Tisch legen.<br />

Wer ausreichende Lagermöglichkeiten zur Verfügung<br />

h<strong>at</strong>, kann sein Getreide <strong>und</strong> Mais<br />

bereits zur Erntezeit mit dem Erzeugerpreis<br />

einlagern, was Kostenvorteile bringen kann.<br />

Preissprünge können abgefangen werden <strong>und</strong><br />

man erspart sich die Handelsspannen, jedoch<br />

müssen die t<strong>at</strong>sächlichen Lagerkosten gegenübergestellt<br />

werden.<br />

Eine ordentliche Futtermittelplanung garantiert<br />

auch kontinuierliche R<strong>at</strong>ionen. Wer beispielsweise<br />

zu hohe Feuchtmaisanteile in den<br />

R<strong>at</strong>ionen ansetzt <strong>und</strong> dann r<strong>und</strong> zwei Mon<strong>at</strong>e<br />

vor der neuen Ernte auf Trockenr<strong>at</strong>ionen<br />

umstellen muss, h<strong>at</strong> meist höhere Kosten <strong>und</strong><br />

zusätzlich mit Problemen be<strong>im</strong> Futterwechsel<br />

zu rechnen. Jeder Futterwechsel kann zumindest<br />

kurzfristig zu eingeschränkten Tierleistungen<br />

führen. Für die Ermittlung des Jahresbedarfs<br />

der Einzelfuttermittel sind die Futtermengen<br />

pro Schwein (Tabelle 1), die Schüttgewichte<br />

pro m3 für den Lagerbedarf (Tabelle<br />

2) <strong>und</strong> der Rechengang (Tabelle 3) entscheidend.<br />

Eine Reserve von 10 – 20% ist notwendig,<br />

um betriebliche Schwankungen <strong>im</strong> Ernte<strong>und</strong><br />

Tierbereich auszugleichen.<br />

Maßnahmen bei der Ernte<br />

Für den Erntezeitpunkt sollte die Faustregel<br />

„besser früher als zu spät“ gelten.<br />

Futterkonservierung <strong>und</strong><br />

Futterlagerung<br />

Die Futterlagerung <strong>und</strong> Konservierung spielt eine entscheidende Rolle um ein<br />

ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> qualit<strong>at</strong>iv hochwertiges <strong>Schweine</strong>futter zu erzeugen. Lagerschäden<br />

können die Futtermittelqualität massiv beeinträchtigen, was zu deutlichen Leistungseinbußen<br />

führen kann. Der <strong>Schweine</strong>erzeuger ist gefordert, seine Futterplanung<br />

rechtzeitig durchzuführen <strong>und</strong> gezielt Risikofaktoren auszuschalten.<br />

Zu späte Ernte kann zu erhöhten Mykotoxinbelastungen<br />

bei Getreide <strong>und</strong> Mais führen.<br />

Eine schonende Ernte mit geringem Bruchanteil<br />

hilft die Futterqualität zu steigern. Der<br />

Zeitraum zwischen Ernte <strong>und</strong> Konservierung<br />

muss möglich kurz gehalten werden, denn<br />

Erwärmung des Erntegutes führt zu Nährstoffabbau.<br />

Zusätzlich kann die Ke<strong>im</strong>zahl infolge<br />

von Pilzen <strong>und</strong> Bakterien steigen.<br />

Getreide ist auf jeden Fall mindestens zwe<strong>im</strong>al<br />

ordentlich zu reinigen, bevor es eingelagert<br />

wird. Die Lagerfestigkeit <strong>und</strong> die Futterqualität<br />

werden durch die Art <strong>und</strong> Weise der Futterkonservierung<br />

deutlich beeinflusst.<br />

Futtermittel sind vor der Einlagerung zumindest<br />

mit der Sinnesprüfung (Farbe, Struktur,<br />

Geruch, Temper<strong>at</strong>ur, Fremdbes<strong>at</strong>z,…) <strong>und</strong> vorbeugend<br />

oder bei Verdacht auf Mängel mit<br />

Labormethoden auf Mykotoxine oder Mikrobiologie<br />

zu untersuchen.<br />

Trockenkonservierung<br />

Die Trockenkonservierung ist eine sichere<br />

Form der Konservierung <strong>und</strong> leicht zu autom<strong>at</strong>isieren.<br />

Die Schlagkraft ist allerdings<br />

begrenzt. Die höheren Energiekosten der letzten<br />

Jahre machen insbesondere die Maistrocknung<br />

zu einer sehr teuren Konservierungsvariante.<br />

Die Entnahmemengen spielen keine Rolle<br />

<strong>und</strong> die Fütterungstechnik lässt sich nachfolgend<br />

rel<strong>at</strong>iv kostengünstig <strong>und</strong> einfach<br />

gestalten.<br />

Damit die Lagerung ohne Probleme funktioniert,<br />

sind die Lagerräume vorher ordentlich<br />

zu reinigen. Begleitende Maßnahmen der<br />

Lagerung wie Abdecken, Temper<strong>at</strong>ur- <strong>und</strong><br />

Schädlingsbefallskontrolle, bei Bedarf Umziehen<br />

oder Belüften wirken qualitätssichernd.<br />

Vorbeugende Maßnahmen gegen Getreideschädlinge,<br />

Nagetiere <strong>und</strong> Vögel sind zu treffen.<br />

In den ersten vier Wochen nach der Trocknung<br />

tritt <strong>im</strong> Getreidekorn ein Nachreifeprozess ein.<br />

In dieser Zeit soll es nicht an <strong>Schweine</strong> verfüttert<br />

werden, da Verdauungsprobleme wie<br />

Durchfall – insbesondere bei sehr jungen Tieren<br />

– auftreten können.<br />

Säurekonservierung<br />

Die Säurekonservierung h<strong>at</strong> sich in Österreich<br />

in den letzten Jahren als eine brauchbare<br />

Altern<strong>at</strong>ive zur Getreidetrocknung etabliert.<br />

Diese Konservierungsform bietet Vorteile in<br />

Punkto Ungezieferschutz, frühere mögliche<br />

Ernte <strong>und</strong> rel<strong>at</strong>iv hohe Schlagkraft. Eingesetzt<br />

werden vorwiegend abgepufferte Säuren, die<br />

weniger korrosiv sind <strong>und</strong> positive Wirkungen<br />

<strong>im</strong> Verdauungstrakt der <strong>Schweine</strong> haben.<br />

Ganzkornmaissilage bietet wirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> arbeitswirtschaftliche Vorteile.<br />

Foto: SBS<br />

Fütterung<br />

24


Die Säure dringt in das Korn ein <strong>und</strong> bildet<br />

Salze, welche das Korn konservieren. Durch<br />

die Säure wird der n<strong>at</strong>ürliche Ke<strong>im</strong>bes<strong>at</strong>z weitestgehend<br />

reduziert <strong>und</strong> der Ke<strong>im</strong>ling abgetötet.<br />

Mykotoxine können durch Säurekonservierung<br />

nicht reduziert werden, deshalb ist<br />

eine zwe<strong>im</strong>alige Reinigung des Getreides<br />

unbedingt zu empfehlen. Das Getreide muss<br />

mit Säure gleichmäßig benetzt werden. Zu<br />

empfehlen sind Schnecken mit drei Meter Länge,<br />

180 mm Durchmesser <strong>und</strong> mindestens drei<br />

Säuredüsen. Die notwendige Säuremenge kann<br />

anhand der Produktinform<strong>at</strong>ion abgeleitet<br />

werden, wobei auf Feuchtigkeit <strong>und</strong> Lagerdauer<br />

des Getreides bedacht zu nehmen ist. Entsprechende<br />

Sicherheitszuschläge sind sinnvoll.<br />

Die Dosierung muss anhand des t<strong>at</strong>sächlichen<br />

Säureverbrauchs <strong>und</strong> der behandelten Getreidemenge<br />

kontrolliert werden.<br />

Feuchtmaiskonservierung<br />

Die Feuchtmaiskonservierung ist bedingt durch<br />

hohe Energiekosten das günstigste Konservierungsverfahren<br />

mit hoher Schlagkraft. Der<br />

Ganzkornsilo bietet zudem klare arbeitswirtschaftliche<br />

Vorteile gegenüber dem Mussilo.<br />

Infolge zu später Ernte <strong>und</strong> bei Nichteinhalten<br />

der Konservierungsregeln können jedoch bei<br />

Ganzkornmaissilage <strong>und</strong> Maiskornsilage (Mus,<br />

CCM) erhebliche Futterqualitätsprobleme<br />

(Bakterien, Sch<strong>im</strong>melpilzen, Hefen, Mykotoxine,<br />

Fehlgärungen,…) auftreten.<br />

25 Fütterung<br />

Maiskornsilage (Mus, CCM)<br />

Tabelle 3: Berechnungsschema für die Jahresfuttermenge. D<strong>at</strong>en: SBS<br />

Bei einer Erntefeuchte von r<strong>und</strong> 35 % ist eine<br />

opt<strong>im</strong>ale Milchsäuregärung <strong>im</strong> Silo möglich.<br />

Wird das Erntegut zu trocken eingebracht, so<br />

kann es nicht genügend verdichtet werden,<br />

wodurch die Milchsäurebildung vermindert<br />

wird. In Folge wird das Futter unzureichend<br />

konserviert <strong>und</strong> es kann Sch<strong>im</strong>melpilzwachstum<br />

auftreten.<br />

Je trockener der Feuchtmais eingebracht wird,<br />

umso feiner ist zu schroten, damit die Verdichtung<br />

gut möglich ist. Zu beachten ist<br />

jedoch, dass bei der nachfolgenden Auslagerung<br />

mittels Fräse die Maiskornsilage noch feiner<br />

vermahlt wird. Zu fein geschrotetes Futter<br />

kann die <strong>Schweine</strong> ges<strong>und</strong>heitlich beeinträchtigen<br />

(Magengeschwüre, verminderte Futteraufnahme,...).<br />

In der Praxis werden Siebe – je<br />

nach Erntefeuchte - von 8 – 12 mm verwendet.<br />

Bei opt<strong>im</strong>alen Ernte- <strong>und</strong> Konservierungsbedingungen<br />

ist der Eins<strong>at</strong>z von Silierhilfsmitteln<br />

nicht zwingend notwendig.<br />

Zu beachten ist, dass Konservierungszusätze<br />

in Form von Milchsäurebakterien bei zu trockener<br />

Feuchtmaisernte (Wassergehalt unter<br />

30%) schlechter wirksam sind. Die gleichmäßige<br />

Eindosierung von Säureprodukten ist in<br />

diesem Fall zu bevorzugen. Oberflächlich<br />

angewendete organische Säuren (z. B. Propionsäure,...),<br />

rasches Abdecken <strong>und</strong> Verschließen<br />

des Silos tragen zur Stabilität bei.<br />

Eine Mindestabraumhöhe von 5-10 cm <strong>im</strong> Winter<br />

<strong>und</strong> 15-20 cm <strong>im</strong> Sommer ist notwendig,<br />

damit die Maiskornsilage mit hoher Qualität<br />

verfüttert werden kann.<br />

Regelmäßige Kontrollen <strong>im</strong> Silo auf etwaige<br />

versch<strong>im</strong>melte Stellen <strong>und</strong> Entfernung derselben<br />

ist zweckmäßig.<br />

Ganzkornmaissilage (GKS)<br />

Bei GKS erfolgt die Konservierung mittels Kohlendioxid<br />

(CO2), welches bei der Kornver<strong>at</strong>mung<br />

des Restsauerstoffes gebildet wird. Bei<br />

mindestens 30 – 33% Wassergehalt des Erntegutes<br />

ist die Bildung von ausreichend Kohlendioxid<br />

möglich. Voraussetzung ist die völlige<br />

Dichtheit des Ganzkornsilosystems, welche<br />

ständig zu kontrollieren ist. Ein Gasausgleichsballon<br />

in der Größenordnung von r<strong>und</strong><br />

10 % des Siloinhaltes ist zielführend.<br />

Bei Futtertechniken, welche sehr oft pro Tag<br />

kleinere Mengen von Ganzkornmais benötigen,<br />

sind Vorlagerungsbehälter sinnvoll.<br />

Vor der Neubefüllung ist der Ganzkornsilo<br />

komplett zu entleeren.<br />

Silierhilfsmittel sind bei opt<strong>im</strong>aler Konservierung<br />

<strong>im</strong> Ganzkornsilo nicht notwendig.<br />

Ab Frühsommer, wenn der Siloinhalt zur Neige<br />

geht, steigt die Gefahr von Futterqualitätsproblemen<br />

infolge von Ke<strong>im</strong>en <strong>und</strong> Hefebakterien.<br />

Über das Nachfüllen von CO2-Gas gibt es<br />

positive praktische Erfahrungen.<br />

Es ist auch möglich, jenen Feuchtmais, welcher<br />

zuerst eingelagert <strong>und</strong> zuletzt entleert<br />

wird (ca. 25 - 30 % der Gesamtfüllmenge), mit<br />

organischen Säurezusätzen zu benetzen, um<br />

zusätzliche Lagerstabilität zu gewährleisten.<br />

Tabelle 1: Der Jahresfuttermengenbedarf <strong>im</strong> Überblick. D<strong>at</strong>en: SBS Tabelle 2: Mittlere Schüttgewichte.


Martin Prissnitz<br />

Verband NÖ <strong>Schweine</strong>züchter<br />

Wie sieht der Eingliederungsprozess<br />

üblicherweise aus?<br />

In der Praxis werden meistens Jungsauen mit<br />

sechs Mon<strong>at</strong>en Lebensalter als „deckfähige<br />

Jungsauen“ zugekauft, danach entweder in<br />

einen Quarantänestall verbracht oder sehr oft<br />

auch gleich in die Herde integriert <strong>und</strong> be<strong>im</strong><br />

ersten Anzeichen einer erkennbaren Rausche<br />

belegt, sehr oft aus Angst, dass die Sau nie<br />

wieder rauschen würde, würde man diese eine<br />

Rausche verpassen.<br />

Fakt ist, dass eine Jungsau <strong>im</strong> Alter von 6<br />

Mon<strong>at</strong>en alles andere als deckfähig ist. Es ist<br />

vielmehr so, dass diese Sauen sehr oft noch<br />

nie einen Zyklus h<strong>at</strong>ten <strong>und</strong> demnach nicht<br />

einmal für eine Eingliederungsprozedur mit<br />

Altrenogest geeignet sind, von einer Erstbesa-<br />

Erfolgreiche Jungsaueneingliederung<br />

– eine Frage der Zeit<br />

Jährlich werden in Ferkelerzeugerbetrieben 40% der Muttersauen remontiert bzw. sollten<br />

remontiert werden, um durch eine entsprechend ausgewogene Altersstruktur die<br />

Leistungsfähigkeit der Herde zu garantieren. In der Regel stammen die Jungsauen von<br />

den spezialisierten Vermehrungsbetrieben, welche <strong>im</strong> ÖHYB Programm produzieren.<br />

Nun gilt es, diese Tiere in die Stammherde einzugliedern, um mit ihnen das Leistungsziel<br />

– 12 abgesetzte Ferkel pro Wurf bei mindestens 5 Würfen – auch zu erreichen.<br />

mung ganz zu schweigen. Weiters verfügen<br />

diese Tiere nicht über das erforderliche Mindestgewicht<br />

sowie über die Mindestrückenspeckdicke,<br />

welche eine ausreichende Ausschüttung<br />

der Fruchtbarkeitshormone ermöglicht<br />

<strong>und</strong> dem Tier die notwendigen Reserven<br />

für die spätere Geburt sicherstellt, ist doch<br />

genau dies sehr oft der Gr<strong>und</strong>, warum es vom<br />

ersten auf den zweiten Wurf oft so schlecht<br />

mit Rausche <strong>und</strong> Trächtigkeit klappt.<br />

Die Lebenstagszunahmen von Jungsauen liegen<br />

<strong>im</strong> Alter von 6 Mon<strong>at</strong>en irgendwo zwischen<br />

550 <strong>und</strong> 630 Gramm, dass heißt, dort<br />

sollten sie liegen. Lebenstagszunahmen unter<br />

500 Gramm deuten auf eine schlechte Entwicklung<br />

hin, welche durchaus in der Störung des<br />

Organismus der Jungsau ihre Ursache haben<br />

könnte, Zunahmen von über 680 Gramm<br />

bedeuten, dass das Tier Zeit seines bisherigen<br />

Lebens zuviel an Gewicht mit sich herumschleppen<br />

musste <strong>und</strong> das ist eindeutig<br />

schlecht für Knochen <strong>und</strong> Gelenke, welche<br />

sich unter diesen Umständen nicht opt<strong>im</strong>al<br />

entwickeln konnten.<br />

Bereits früher sagte man, dass eine Sau idealerweise<br />

<strong>im</strong> Alter von einem Jahr das erste Mal<br />

abferkelt, <strong>und</strong> dies h<strong>at</strong> heute nach wie vor<br />

seine Gültigkeit, 12-13 Mon<strong>at</strong>e Lebensalter<br />

werden als opt<strong>im</strong>ales Lebensalter für den<br />

ersten Wurf beschrieben. Dies bedingt somit<br />

eine Erstbelegung <strong>im</strong> Alter von 8, besser noch<br />

8,5 Mon<strong>at</strong>en. Die Tiere sollten zu diesem Zeitpunkt<br />

ein Gewicht von 140 – 145 kg <strong>und</strong> eine<br />

Rückenspeckanlage von mindestens 15mm<br />

aufweisen.<br />

Management<br />

26


Eingliederungsdauer verlängern?<br />

Setzt man nun die bislang übliche bzw. empfohlene<br />

Eingliederungszeit von 6 Wochen –<br />

bestehend aus 2 Wochen strenger Quarantäne<br />

<strong>und</strong> 4 Wochen Eingliederung mit Kontakt zur<br />

Umwelt des neuen Betriebes – davor, so ergibt<br />

sich ein Einkaufsalter von 190 bis 210 Lebenstagen.<br />

Neue Empfehlungen sagen aber, dass<br />

diese Eingliederungsdauer aufgr<strong>und</strong> gestiegener<br />

Anforderungen an Tierges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Produktionsleistung der Jungsau künftig auf 8<br />

bis 9 Wochen verlängert werden soll.<br />

Dies stellt n<strong>at</strong>ürlich entsprechende Anforderungen<br />

an den Eingliederungsstall, welcher<br />

zwar kein neu gebauter Luxusstall mit allen<br />

technischen Raffinessen sein muss, aber doch<br />

einige Mindestanforderungen erfüllen sollte,<br />

die da wären:<br />

Ein Gebäude getrennt vom Hauptstall ist die<br />

beste Lösung, am allerbesten wäre es wenn<br />

der Stall nicht einmal am Betriebsgelände<br />

steht. Sollte das nicht realisierbar sein, geht<br />

zur Not auch ein Stallabteil, welche jedoch<br />

von den anderen Abteilen räumlich getrennt<br />

sein muss, mit eigenem Zugang, eigenem Luft<strong>und</strong><br />

Gülleraum sowie eigenem Fütterungssystem.<br />

Dass für den Eingliederungsstall separ<strong>at</strong>e<br />

Betriebskleidung (Overall <strong>und</strong> Stiefel) vorhanden<br />

sein muß <strong>und</strong> diese auch benutzt wird<br />

<strong>und</strong> dass der Stall erst am Ende der Arbeiten<br />

<strong>im</strong> Hauptstall betreten werden soll, verstehen<br />

sich hoffentlich von selbst.<br />

Der Eingliederungsstall wird <strong>im</strong> Rein-Raus-Verfahren<br />

beschickt <strong>und</strong> dazwischen gründlich<br />

gereinigt <strong>und</strong> desinfiziert.<br />

Be<strong>im</strong> Einstallen der Tiere muss der Stall trokken<br />

<strong>und</strong> warm sein. Kommen die Tiere <strong>im</strong> Winter<br />

in einen noch von der Reinigung feuchten<br />

Stall mit 5 Grad Temper<strong>at</strong>ur wird es schwer<br />

Ein Eingliederungsstall wie aus dem Bilderbuch: in der Mitte<br />

eine Box für die Bestandstiere, eigenes Lüftungssystem <strong>und</strong><br />

eine Gaskanone zum Beheizen des Stalles. Foto: Gerner<br />

27 Management<br />

sein darin Tiere großzuziehen, welche am<br />

Ende der Eingliederungszeit ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> leistungsfähig<br />

sein sollen.<br />

Auf die Fläche achten! 2-3 m² sollten jedem<br />

Tier mindestens an Bewegungsfläche zustehen.<br />

Bewegung ist für die Entwicklung von<br />

Jungsauen unhe<strong>im</strong>lich wichtig, gerade in Hinblick<br />

auf das Fruchtbarkeitsgeschehen.<br />

Der Stall soll eine leere Bucht für Kontakttiere<br />

haben, welche Rüsselkontakt mit den<br />

Zukauftieren zulässt. Dies ist besonders wichtig<br />

für die Eingliederungsphase, in welcher<br />

sich die Zukauftiere nach <strong>und</strong> nach an das<br />

Ke<strong>im</strong>milieu ihrer neuen He<strong>im</strong><strong>at</strong> gewöhnen<br />

müssen.<br />

„Der Stallboden sollte in der<br />

Regel ein Vollspaltenboden sein,<br />

in gutem Zustand ohne Verletzungsrisiko“.<br />

Der Stall selbst soll hell <strong>und</strong> zugfrei sein. Hell<br />

bedeutet eine auf die Rausche anregende<br />

Beleuchtungsstärke von 100 Lux in der 6-Ebenen<br />

Messung bzw. 300 Lux in der 1-Ebenen<br />

Messung über die Dauer von 14 St<strong>und</strong>en täglich.<br />

Normales Tageslicht wird hier nicht ausreichen,<br />

insbesondere <strong>im</strong> Herbst <strong>und</strong> <strong>im</strong> Winter<br />

nicht, deshalb: Neonröhren einplanen.<br />

Und zwar so angeordnet, dass sie einfach<br />

gereinigt werden können z.B. mittels Ketten<br />

von der Decke abhängen, so dass sie „ergriffen“<br />

werden können.<br />

Die Buchten müssen leicht zugänglich sein,<br />

um sooft wie möglich Mensch–Tier-Kontakt<br />

herstellen zu können. Zutrauliche Sauen sind<br />

ruhigere Sauen, machen weniger Probleme bei<br />

Besamung <strong>und</strong> Geburt <strong>und</strong> sind letztendlich<br />

die besseren Mütter. Auch wenn mancher es<br />

als „uncool“ empfindet, sich mit Jungsauen<br />

auseinanderzusetzen, mit ihnen Zeit zu verbringen<br />

<strong>und</strong> ihr Vertrauen zu gewinnen, dass<br />

sie dem Landwirt aus der Hand fressen – diese<br />

Aufwand erleichtert die Arbeit mit den Tieren<br />

beträchtlich <strong>und</strong> bringt zudem auch ein<br />

Plus an Produktivität.<br />

Impfprogramm folgt<br />

Haben wir nun unseren zweckmäßigen Eingliederungsstall<br />

fertig, liegt es nun daran, was<br />

wir darin tun bzw. was wir alles unseren Jungsauen<br />

angedeihen lassen. Hier steht an erster<br />

Stelle ein konsequentes Impfprogramm in<br />

Absprache mit dem Hoftierarzt. Es ist wichtig,<br />

dass sowohl der Ges<strong>und</strong>heitsst<strong>at</strong>us des Lieferbetriebes<br />

als auch der eigene genau bekannt<br />

sind <strong>und</strong> mittels Ges<strong>und</strong>heitscheck regelmäßig<br />

überprüft wird.<br />

In den meisten Fällen wird es so sein, dass der<br />

Zuchtbetrieb über einen gleichwertigen bzw.<br />

einen höheren Ges<strong>und</strong>heitsst<strong>at</strong>us verfügt als<br />

der Zukaufbetrieb. Im letzteren Fall müssen<br />

die Tiere durch wirklich konsequente Eingliederungsmaßnahmen<br />

an den St<strong>at</strong>us des<br />

Zukaufbetriebes angepasst werden um hier<br />

nicht ein Aufschaukeln von Krankheitserregern<br />

zu provozieren. Dies geschieht entweder<br />

durch intensiven Tierkontakt mit Bestandtieren<br />

in der nunmehr 5-6 wöchigen Eingliederungsphase<br />

(nach einer 3 wöchigen Quarantänephase)<br />

oder falls möglich durch ein „Hinauf<strong>im</strong>pfen“<br />

der Zukauftiere.<br />

Als Standard für Maßnahmen in der Eingliederungszeit<br />

kann die zwe<strong>im</strong>alige Rotlauf-Parvo<br />

Insbesondere nach Stallneubauten stehen alte Stallgebäude zur<br />

Verfügung, welche als Eingliederungsstall genutzt werden können.<br />

Foto: Gerner


Schutz<strong>im</strong>pfung <strong>im</strong> Abstand von 3 Wochen<br />

angesehen werden, welche das erste Mal ab<br />

dem 180. Lebenstag verabreicht werden kann.<br />

Eine opt<strong>im</strong>ale St<strong>im</strong>ul<strong>at</strong>ion für die Geschlechtsreife<br />

ist, die Jungsauen alle 3 Wochen in<br />

„Stress“ zubringen, etwa durch Umstallen der<br />

Tiere für ein paar Tage (ein Buchtenwechsel<br />

innerhalb des Eingliederungsstalles sollte<br />

genügen), einen Futterwechsel oder intensiveres<br />

Lichtprogramm. Ein Wechsel in den Dekkstall<br />

sollte aber erst am Ende der Eingliederungszeit<br />

erfolgen, sowohl aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

als auch aus wirtschaftlichen Gründen.<br />

Auch auf die Futterzusammensetzung muß<br />

man achten. Verwendet man einfaches Tragefutter,<br />

knausert man zu sehr <strong>und</strong> die Tiere<br />

werden nicht an Masse zulegen. Meint man es<br />

gut <strong>und</strong> verwendet teureres Säugefutter<br />

bekommen die Jungsauen viel zu viel Eiweiß<br />

<strong>und</strong> bilden anstelle der wichtigen Fettauflage<br />

mehr Muskelmasse aus. Den gleichen Effekt<br />

erzielt man mit einer Mastfuttermischung,<br />

wobei hier noch neg<strong>at</strong>iv dazukommt dass die<br />

Mineralstoff- <strong>und</strong> Vitaminausst<strong>at</strong>tung nicht<br />

auf Jungsauen abgest<strong>im</strong>mt ist, sondern nur<br />

auf Mastschweine, welche ohnehin bald das<br />

Zeitliche segnen <strong>und</strong> nicht über Jahre hinweg<br />

Spitzenleistungen in Sachen Ferkelaufzucht<br />

bringen sollen.<br />

Ein richtiges Jungsauen-Konditionierungsfutter<br />

beinhaltet etwa 13 MJ Energie sowie zwischen<br />

13 <strong>und</strong> 13,5% Rohprotein, um eine<br />

positiv wirkende Fettauflage zu fördern <strong>und</strong><br />

die Tiere nicht zu „Fleischbombern“ werden zu<br />

lassen. Hier helfen Ihnen die Verbände bzw.<br />

Futtermittelfirmen gerne bei der Zusammenstellung<br />

einer geeigneten R<strong>at</strong>ion für die Jungsauenaufzucht.<br />

Fazit<br />

Zukunftsorientierte Ferkelerzeuger investieren<br />

regelmäßig in Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Produktionsleistung. Eine längere Eingliederungsphase<br />

bei Jungsauen gehört hier<br />

ebenfalls dazu, damit die Tiere ihr genetisches<br />

Leistungspotential opt<strong>im</strong>al ausnutzen können.<br />

Eine erfolgreiche Jungsaueneingliederung<br />

wird best<strong>im</strong>mt durch die Dauer, den Raum <strong>und</strong><br />

die angewendeten Maßnahmen zur Anpassung<br />

an den Betrieb. Wer die Eingliederungsdauer<br />

auf 8 – 9 Wochen verlängern will, sollte sich<br />

rechtzeitig mit seinem Jungsauenlieferanten<br />

<strong>und</strong> dem Betreuungstierarzt absprechen um<br />

dies auch entsprechend zu planen. Gut organisiert<br />

ist die längere Eingliederungszeit keine<br />

zusätzliche Kostenbelastung sondern eine<br />

gewinnbringende Investition in die Zukunft.<br />

So geht es auch. Ein rustikaler Strohstall bedeutet zwar ein höheres Maß an manueller<br />

Arbeit, kann aber bei entsprechender Betreuung durchaus auch seinen Zweck<br />

erfüllen. Foto: Gerner<br />

Management<br />

28


ÖSPA feiert<br />

10-jähriges Jubiläum<br />

Am 30. September 2009 feiert die ÖSPA das 10-jährige Jubiläum ihrer österreichweiten<br />

Tätigkeit. Am 11.8.1999 - dem Tag der Sonnenfinsternis über Österreich – ging der<br />

Stern der ÖSPA auf <strong>und</strong> es erfolgte die erste Ferkelanlieferung aus allen B<strong>und</strong>esländern<br />

in den neu errichteten Ferkelaufzuchtstall in Streitdorf. Wie konnte dieser Meilenstein<br />

in punkto österreichweiter Zusammenarbeit in der <strong>Schweine</strong>zucht in einem Land<br />

erreicht werden, in dem Föderalismus in der Tierzucht eine so große Rolle spielt?<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Österreich<br />

vier <strong>Schweine</strong>prüfanstalten (Ktn, Nö, Oö <strong>und</strong><br />

Stmk), die von den jeweiligen Landwirtschaftskammern<br />

betrieben wurden. Lange<br />

wurde versucht, diese Prüfanstalten soweit zu<br />

vereinheitlichen, dass sie untereinander vergleichbare<br />

Ergebnisse bringen würden. Dies ist<br />

nie so recht gelungen <strong>und</strong> führte dazu, dass<br />

die österreichische <strong>Schweine</strong>zucht in vier kleine<br />

Popul<strong>at</strong>ionen zersplittert war.<br />

Der Gr<strong>und</strong>gedanke für die ÖSPA wurde <strong>im</strong><br />

August 1997 bei einer VÖS-Exkursion unter<br />

dem damaligen Obmann Jost in die Schweiz<br />

gelegt. Am Beispiel der Prüfanstalt Sempbach<br />

wurde klar, dass eine zentrale Prüfanstalt der<br />

einzige Ausweg aus der oben geschilderten<br />

Problem<strong>at</strong>ik war.<br />

Die Landwirtschaftskammern als zuständige<br />

Behörden erkannten sehr rasch die Vorteile<br />

29 Bericht<br />

einer solchen Lösung, die - neben züchterischen<br />

Verbesserungen - durch die Bündelung<br />

der Kräfte auch Kosteneinsparungen für die<br />

einzelnen LWK’s bringen sollte. Überzeugungsarbeit<br />

musste bei den Zuchtverbänden geleistet<br />

werden, die - je nach Standort der zentralen<br />

Prüfanstalt - Benachteiligungen ihrer<br />

Züchter befürchteten.<br />

Mit kräftiger Unterstützung <strong>und</strong> mit sanftem<br />

Druck des BMLFUW unter Minister Molterer<br />

konnten auch diese Zweifel ausgeräumt werden.<br />

Der Weg für eine gemeinsame <strong>Schweine</strong>prüfanstalt<br />

war frei <strong>und</strong> am 9.2.1998 wurde<br />

auf Ebene der Kammerpräsidenten der entsprechende<br />

Gr<strong>und</strong>s<strong>at</strong>zbeschluss gefasst.<br />

Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Neubau<br />

wurde als wirtschaftlich nicht sinnvoll erach-<br />

DI Christian Draxl<br />

GF ÖSPA-Streitdorf<br />

tet, die einzige bestehende Prüfanstalt mit<br />

Erweiterungsmöglichkeit war die Niederösterreichische<br />

in Streitdorf. Diese wurde als<br />

Standort für die Österreichprüfanstalt gewählt.<br />

Als Träger entschied man sich für die<br />

Rechtsform GmbH, deren Gründung am<br />

3.6.1998 erfolgte. Als Gesellschafter fungierten<br />

die LWK’s Nö, Oö <strong>und</strong> Stmk mit jeweils<br />

32,5 % Geschäftsanteil sowie die LWK Bgld mit<br />

2,5 %. Als Geschäftsführer wurde DI Draxl<br />

bestellt, zu seiner Unterstützung <strong>und</strong> Kontrolle<br />

ein Beir<strong>at</strong> installiert, in dem neben Kammerdelegierten<br />

auch der VÖS Sitz <strong>und</strong> St<strong>im</strong>me<br />

erhielt.<br />

Die Eintragung ins Firmenbuch erfolgte am<br />

13.8.1998.<br />

Die Planungsarbeiten begannen <strong>im</strong> Mai 1998,<br />

es wurde eine Leistungsprüfung nach modernster<br />

Konzeption entworfen :


Die Vertreter der Landwirtschaftskammern Bgld, Stmk, NÖ <strong>und</strong><br />

OÖ bei der Unterzeichnung des ÖSPA-Gesellschaftsvertrages am<br />

3.6.1998.<br />

Vorgeschaltete zentrale Ferkelaufzucht, Mastleistungsprüfung<br />

in Gruppenhaltung mit<br />

Computerfütterungsmaschinen, Schlachtleistungsprüfung<br />

<strong>im</strong> eigenen Schlachthof.<br />

Durch ein Abholsystem mit Übernahmestellen<br />

in den wichtigen Regionen sollte eine<br />

Benachteiligung weiter entfernter Zuchtbetriebe<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Im September 1998 wurde ein Generalplaner<br />

bestellt, die Einreichplanungen <strong>und</strong> Ausschreibungen<br />

liefen an.<br />

Im Oktober 1998 übernahm die ÖSPA die<br />

<strong>Schweine</strong>prüfanstalt in Streitdorf von der NÖ.<br />

LLWK. Ein Trakt der Prüfanstalt wurde leergefahren,<br />

<strong>im</strong> anderen Trakt wurde während der<br />

Umbauphase die Leistungsprüfung für NÖ in<br />

alter Form, jedoch mit vermindertem Umfang,<br />

weitergeführt. Die Umbauarbeiten <strong>im</strong> Trakt I<br />

des Maststalles starteten <strong>im</strong> Jänner 1999, ab<br />

Juni standen acht Abteile mit rd. 1000 Prüfplätzen<br />

in Gruppenhaltung zur Verfügung.<br />

Neuer Ferkelstall<br />

Die Neubauarbeiten am Ferkelstall starteten<br />

<strong>im</strong> März 1999, <strong>im</strong> August ging er in Betrieb<br />

<strong>und</strong> die Österreich weite Leistungsprüfung<br />

lief an.<br />

Der zweite Masttrakt wurde von September<br />

bis Dezember 1999 auf Gruppenhaltung<br />

umgebaut, damit standen weitere fünf Abteile<br />

<strong>und</strong> 600 Prüfplätze zur Verfügung.<br />

Der Neubau der Schlachtstätte wurde von<br />

April bis Juli 2000 umgesetzt, die erste<br />

Schlachtung in der eigenen Schlachtstätte<br />

erfolgte <strong>im</strong> August 2000.<br />

Die ÖSPA h<strong>at</strong> damit ihre Endausbaustufe<br />

erreicht.<br />

Im Jahr 2004 wurde ein davor als Lager<br />

genutztes Abteil für Fütterungsversuche der<br />

Univ. für Bodenkultur eingerichtet, <strong>im</strong> Juni<br />

2004 startete der erste Fütterungsversuch.<br />

Mittlerweile läuft der 12. Versuch der Boku an<br />

der ÖSPA.<br />

Leistungsprüfung an der ÖSPA<br />

Sei dem Jahr 1999 führt die ÖSPA die Mast<strong>und</strong><br />

Schlachtleistungsprüfung be<strong>im</strong> Schwein<br />

für ganz Österreich durch. Bisher wurden<br />

etwa 35.000 Tiere geprüft.<br />

Der Standard der durchgeführten Leistungsprüfung<br />

ist auf höchstem Niveau, besonders<br />

hervorzuheben sind dabei:<br />

Die Mastleistungsprüfung in praxisnahen<br />

Gruppengrößen; mit Computerfütterungsmaschinen<br />

wird dabei die Futterverwertung<br />

der Einzeltiere exakt ermittelt.<br />

Die Schlachtleistungsprüfung in eigener<br />

Schlachtstätte; durch eine standardisierte<br />

Schlachtkörperzerlegung wird der Magerfleischanteil<br />

der Prüftiere mit hoher Genauigkeit<br />

festgestellt.<br />

Die große Bedeutung der Fleischqualität;<br />

neben Schnellmethoden wie pH-Wert- <strong>und</strong><br />

Leitfähigkeitsmessungen wird bei jedem<br />

Prüftier der Tropfsaftverlust sowie der<br />

intramuskuläre Fettgehalt best<strong>im</strong>mt.<br />

Versuchswesen an der ÖSPA<br />

Neben der Leistungsprüfung für die Zucht<br />

führt die ÖSPA auch Versuche zu aktuellen<br />

Fragen der <strong>Schweine</strong>produktion durch.<br />

Geprüft wurden dabei z.B. Duroc-Endstufeneber<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu Pietrain, die Mast<strong>und</strong><br />

Schlachtleistung bei unterschiedlichen<br />

Mastendgewichten sowie – gerade in der<br />

Endphase – die Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung<br />

von unkastrierten Ebern. Ein weiteres Beispiel<br />

für die Kompetenz der ÖSPA ist auch<br />

die <strong>im</strong> Jahr 2005 durchgeführte Feinzerlegung<br />

von Mastendprodukten für die Erstellung<br />

einer neuen Klassifizierungsformel.<br />

Ferkelstall ÖSPA: Baubeginn März 1999 - Erstbeschickung <strong>im</strong><br />

August 1999 mit Prüfferkeln aus ganz Österreich.<br />

Zuchtwertschätzung an der ÖSPA<br />

Parallel zu den baulichen Maßnahmen wurde<br />

von VÖS <strong>und</strong> ÖSPA eine zentrale D<strong>at</strong>enbank<br />

für die D<strong>at</strong>enverarbeitung der Zuchtverbände<br />

<strong>und</strong> der Prüfanstalt geschaffen. Dies war<br />

eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Einführung<br />

einer einheitlichen Zuchtwertschätzung <strong>und</strong><br />

die Möglichkeit, österreichweit die besten<br />

Zuchttiere auszuwählen. Nach einem Jahr<br />

Prüftätigkeit war es dann soweit. Im August<br />

2000 wurden die ersten, österreichweit<br />

berechneten BLUP-Zuchtwerte für Mast- <strong>und</strong><br />

Schlachtleistung be<strong>im</strong> Schwein veröffentlicht.<br />

Sie bilden seit damals eine wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Selektion der Zuchttiere.<br />

Entsprechend der steigenden Bedeutung des<br />

Merkmalbereichs „Fruchtbarkeit“ wurde <strong>im</strong><br />

August 2002 eine österreichweite BLUP-<br />

Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

eingeführt <strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> opt<strong>im</strong>iert.<br />

Seit September 2005 werden auch die Kreuzungsleistungen<br />

der Mutterrassen berücksichtigt,<br />

sowie bei der Rasse Pietrain die<br />

Inform<strong>at</strong>ion eines genetischen Markers für<br />

den Stressst<strong>at</strong>us. Seit Juli 2008 werden<br />

neben den Leistungsd<strong>at</strong>en aus der ÖSPA<br />

auch die am Zuchtbetrieb erhobenen Lebenstagszunahmen<br />

der Jungsauen für die Zuchtwertschätzung<br />

verwendet. Damit konnte die<br />

Genauigkeit der Zuchtwerte für Mastleistung<br />

weiter verbessert werden.<br />

Der jüngste Entwicklungsschritt ist besonders<br />

hervorzuheben, da er ein wichtiges<br />

Ergebnis der engen Zusammenarbeite zwischen<br />

Zucht- <strong>und</strong> Produktionsstufe ist.<br />

Seit August 2009 werden auch die Wurfleistungen<br />

aus der Produktionsstufe (Sauenplanerd<strong>at</strong>en)<br />

in der Zuchtwertschätzung für<br />

Fruchtbarkeit mit berücksichtigt.<br />

Derzeit wird gerade an der Entwicklung einer<br />

Zuchtwertschätzung für Fitnessmerkmale<br />

(Lebensleistung) gearbeitet.<br />

Bericht<br />

30


Computerfütterungsmaschinen sind ebenso Herzstücke der<br />

Leistungsprüfung an der ÖSPA . . . . . . wie die Prüfschweinezerlegung.<br />

31 Bericht<br />

Zusammenarbeit mit Zucht, Produktion<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft<br />

Sämtliche Entwicklungsschritte in der Leistungsprüfung <strong>und</strong> Zuchtwertschätzung<br />

wurden in enger Zusammenarbeit von ÖSPA, Zuchtverbänden<br />

(organisiert <strong>im</strong> VÖS-Zuchtausschuss) <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

gesetzt.<br />

Die Aufgabenverteilung war dabei <strong>im</strong>mer sehr klar:<br />

Die ÖSPA führt eine objektive Leistungsprüfung gemäß den gemeinsam<br />

erarbeiteten Vorgaben durch <strong>und</strong> versorgt die Züchter mit bestmöglichen<br />

Inform<strong>at</strong>ionen (Zuchtwerten) für die Selektion ihrer Tiere.<br />

Aufgabe der Zucht ist es, die Zuchtziele festzulegen <strong>und</strong> diese mit<br />

Hilfe der Inform<strong>at</strong>ionen der ÖSPA so gut <strong>und</strong> so rasch als möglich zu<br />

verfolgen.<br />

Wie gut diese Zusammenarbeit funktioniert, lässt sich an Hand der<br />

genetischen Verbesserung der österreichischen <strong>Schweine</strong>zuchtpopul<strong>at</strong>ionen<br />

sowie den Leistungsentwicklungen in der organisierten<br />

<strong>Schweine</strong>produktion jederzeit dokumentieren.<br />

Da ein Großteil der in Österreich produzierten <strong>Schweine</strong> von Sauen<br />

<strong>und</strong> Ebern aus he<strong>im</strong>ischen Zuchtverbänden stammt, wirken sich diese<br />

Verbesserungen umfassend auf die gesamte österreichische<br />

<strong>Schweine</strong>produktion aus.<br />

Unterstützung durch die öffentliche Hand<br />

Eine Leistungsprüfung wie sie an der ÖSPA praktiziert wird, kann<br />

nicht alleine von den Landwirtschaftskammern als Betreibern bzw.<br />

von den Zuchtverbänden als unmittelbare Nutzer getragen werden.<br />

Die Leistungen der Prüfanstalt kommen nicht nur den Züchtern, sondern<br />

auch der gesamten <strong>Schweine</strong>produktion in Österreich zu gute,<br />

sowie über die Verbesserung der Schlachtkörper- <strong>und</strong> Fleischqualität<br />

auch den Fleischverarbeitern <strong>und</strong> schließlich den Konsumenten.<br />

Die öffentliche Hand, allen voran das BMLFUW, sowie alle B<strong>und</strong>esländer<br />

aus denen Tiere geprüft werden, h<strong>at</strong> die Entstehung <strong>und</strong> den<br />

Betrieb der ÖSPA daher <strong>im</strong>mer mit Fördermitteln unterstützt. Sicherlich<br />

ein gutes Beispiel dafür, wie mit gezielt <strong>und</strong> punktuell eingesetzten<br />

Fördergeldern eine breite Flächenwirkung zu erreichen ist.<br />

Ohne die Arbeit der ÖSPA <strong>und</strong> der <strong>Schweine</strong>zuchtverbände wäre der<br />

Erfolg der Österreichischen <strong>Schweine</strong>produktion <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Umfeld wohl nicht in dem gegebenen Ausmaß möglich gewesen <strong>und</strong><br />

wird es auch in Zukunft nicht sein.<br />

<strong>Schweine</strong>zuchtverband & Besamung OÖ<br />

www.szv.<strong>at</strong><br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir<br />

<strong>im</strong> Ausmaß von 40 Wochenst<strong>und</strong>en eine(n)<br />

Mitarbeiter(in) <strong>im</strong> Fachbereich <strong>Schweine</strong>zucht.<br />

Ihr Aufgabengebiet umfasst Tierbeurteilung <strong>und</strong> D<strong>at</strong>enerfassung<br />

sowie die Betreuung <strong>und</strong> Ber<strong>at</strong>ung der Mitglieder <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Wenn<br />

Sie Erfahrung <strong>im</strong> Umgang mit <strong>Schweine</strong>n sowie EDV-Kenntnisse<br />

haben, richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: <strong>Schweine</strong>zuchtverband<br />

& Besamung OÖ, Unterhart 77, 4641 Steinhaus


Niederländer Erik Thijssen<br />

neuer EPP-Präsident<br />

Im Rahmen des diesjährigen EPP-Kongress<br />

ist der Niederländer Erik Thijssen zum neuen<br />

Präsidenten gewählt worden. Er löst<br />

damit den Dänen Per Bach Laursen ab, der<br />

seit 2005 den Club der Europäischen <strong>Schweine</strong>produzenten<br />

(European Pig Producers<br />

Club) führte. Zum neuen Vizepräsident<br />

wählten die Mitglieder den deutschen<br />

<strong>Schweine</strong>halter Franz Mayer zu Holte aus<br />

Sachsen, der seiner Landsfrau Birgit Scharlau<br />

(Nordrhein-Westfalen) nachfolgt. Erik<br />

Thijssen ist 46 Jahre alt, kommt aus Sevenum<br />

/ NL <strong>und</strong> bewirtschaftet zwei Betriebe<br />

in den Niederlanden <strong>und</strong> <strong>im</strong> Osten Deutschland<br />

mit über 2.300 Sauen <strong>und</strong> 620 Ferkeln.<br />

Seit 2005 ist er Vorsitzender des niederländischen<br />

EPP-Clubs.<br />

Die Mitgliederversammlung <strong>im</strong> Rahmen des<br />

EPP-Kongresses in Graz wurde vom scheidenden<br />

Präsident Per Bach Laursen <strong>und</strong> vom<br />

EPP-Geschäftsführer Sven Häuser genutzt,<br />

um auf ein erfolgreiches Jahr zurückzublicken.<br />

Die Mitgliederzahlen steigen erfreulicher<br />

Weise weiter an <strong>und</strong> so zählt der EPP-<br />

Club schon 462 Mitglieder aus 25 Ländern.<br />

Der Club wurde vor 20 Jahren auf Initi<strong>at</strong>ive<br />

von führenden europäischen <strong>Schweine</strong>produzenten<br />

<strong>und</strong> der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />

in <strong>Dänemark</strong> gegründet.<br />

Sinkende Schlachtschweinezahlen<br />

in der EU<br />

Laut einer aktuellen Übersicht des St<strong>at</strong>istischen<br />

Amtes der Europäischen Gemeinschaften<br />

(Eurost<strong>at</strong>) soll die Bruttoeigenerzeugung<br />

an <strong>Schweine</strong>n in den 27 Mitgliedsta<strong>at</strong>en<br />

<strong>im</strong> dritten Quartal 2009 gegenüber der<br />

vergleichbaren Menge von 2008 um 2,0%<br />

auf knapp 60,8 Millionen <strong>und</strong> <strong>im</strong> vierten<br />

Quartal um 1,6% auf etwa 66,6 Millionen<br />

Tiere abnehmen. Für 2009 wird mit einer<br />

Angebotsdrosselung auf 250,9 Millionen<br />

Schlachtschweine gerechnet. Vor allem für<br />

die beiden größten <strong>Schweine</strong>produzenten in<br />

der EU, Deutschland <strong>und</strong> Spanien, wird ein<br />

Rückgang des Angebots um jeweils 1,8%<br />

erwartet.<br />

Deutlich entlastet wird der EU-<strong>Schweine</strong>markt<br />

durch die Entwicklung in Polen, wo<br />

aktuell mit einem Rückgang der Bruttoeigenerzeugung<br />

um 1,2 Millionen oder 5,5%<br />

in diesem Jahr gerechnet wird. In <strong>Dänemark</strong>,<br />

dem drittgrößten <strong>Schweine</strong>erzeuger<br />

in der EU, sowie in den Niederlanden soll<br />

das Aufkommen <strong>im</strong> Jahresvergleich allerdings<br />

nur marginal zurückgehen. Ebenso in<br />

Italien <strong>und</strong> Belgien. Besonders dras-tisch<br />

h<strong>at</strong> sich die Bruttoeigenerzeugung in<br />

Ungarn <strong>und</strong> Tschechien um 11% bzw. 16%<br />

verringert.<br />

In Österreich wird der Rückgang um 5,5%<br />

auf 4,6 Mio. <strong>Schweine</strong> für das Jahr 2009 veranschlagt.<br />

<strong>Dänemark</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>„Auf</strong> <strong>und</strong> <strong>Ab“</strong><br />

Im ersten Quartal 2009 sind die dänischen<br />

<strong>Schweine</strong>fleischexporte stark zurückgegangen.<br />

Die Ausfuhren von frischem <strong>und</strong> gefrorenem<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch sanken <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum um 13%.<br />

Vor allem in die Länder Russland (–54%),<br />

Italien (–33%) sowie Japan <strong>und</strong> Großbritannien<br />

(je –11%)waren die Rückgänge der<br />

Exporte zu verzeichnen. Hingegen stiegen<br />

<strong>im</strong> Vergleich zum ersten Quartal 2008 die<br />

Exporte nach Deutschland (+2,3%) <strong>und</strong><br />

Polen (+4,2%). Gr<strong>und</strong> für den Rückgang war<br />

eine verminderte dänische <strong>Schweine</strong>produktion,<br />

da <strong>im</strong> ersten Quartal 2009 r<strong>und</strong><br />

12% weniger Schlachtungen vorgenommen<br />

wurden.<br />

Zeitgleich stieg die Anzahl der Ausfuhren<br />

von Lebendschweinen um 25% (1,6 Mio.<br />

<strong>Schweine</strong>n) gegenüber dem 1. Quartal von<br />

2008. Hauptabnehmer war mit über einer<br />

Mio. <strong>Schweine</strong> Deutschland.<br />

<strong>USA</strong>: <strong>Exporterwartungen</strong><br />

2009 nicht eingetroffen<br />

Die amerikanischen <strong>Exporterwartungen</strong> für<br />

<strong>Schweine</strong>fleisch waren für das Jahr 2009<br />

sehr hoch. Anfang 2009 wurde den <strong>USA</strong><br />

noch von den N<strong>at</strong>ional Pork Producers<br />

(NPPC) eine Steigerung um ca. 50% vorhergesagt.<br />

Mit der Mexiko-Grippe <strong>und</strong> ihren Auswirkungen<br />

h<strong>at</strong> die Fleischbranche nicht<br />

gerechnet. Russland h<strong>at</strong> für zehn US-amerikanische<br />

B<strong>und</strong>essta<strong>at</strong>en Exportstopps verhängt.<br />

Ebenso die Ukraine <strong>und</strong> Thailand.<br />

Am schl<strong>im</strong>msten getroffen h<strong>at</strong> die <strong>USA</strong> der<br />

Exporteinbruch nach China, dem zweitgrößten<br />

Abnehmer für <strong>Schweine</strong>fleisch.<br />

Berichte<br />

32


VLV - Alles über Vermarktung<br />

<strong>und</strong> Interessenvertretung<br />

Die Ferkel- <strong>und</strong> Mästerringe des VLV präsentieren<br />

allen interessierten Bauern <strong>und</strong> den verschiedensten<br />

Institutionen ihren Leistungsumfang<br />

in Sachen Vermarktung, Ber<strong>at</strong>ungs<strong>und</strong><br />

Serviceangebote, sowie die Darstellung<br />

der Aufgaben bei Qualitätssicherung <strong>und</strong><br />

Interessenvertretung:<br />

Mitgliedschaft bei Ferkel- oder Mästerring<br />

Vermarktungsfragen für<br />

Ferkel u. Schlachtschweine<br />

Verrechnungsservice<br />

Betriebszweigkontrolle<br />

Betriebsber<strong>at</strong>ung, Spezialber<strong>at</strong>ung<br />

Arbeitskreise<br />

Scannerservice u. Stallkl<strong>im</strong>aber<strong>at</strong>ung<br />

Versicherungsservice,<br />

Lüftungsausfall-Solidarhaftung<br />

Interessenvertretung<br />

33 Rieder Messe<br />

Die gesamte Messezeit über stehen Ihnen<br />

Funktionäre <strong>und</strong> Mitarbeiter für Fragen, für<br />

Anregungen <strong>und</strong> auch für Kritik zur Verfügung.<br />

Nutzen Sie die Rieder Messe um mit uns<br />

zu diskutieren.<br />

Projekt „Online-Sauenplaner“<br />

Vom VLV-Ferkelring wurde in Zusammenarbeit<br />

mit dem VÖS ein Sauenplaner angekauft, der<br />

den Mitgliedsbetrieben eine Einstiegsmöglichkeit<br />

von zu Hause über Internet mittels eigenem<br />

Passwort ermöglicht.<br />

Damit ist es den Betrieben möglich, jederzeit<br />

vor Ort Arbeitspläne, Auswertungen, Sauenkarteikarten,<br />

... anzusehen <strong>und</strong> auszudrucken.<br />

Ab kommendem Jahr wird dieser Online-Sauenplaner<br />

als Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für alle<br />

Mitgliedsbetriebe nutzbar sein.<br />

RIEDER MESSE<br />

9.-13. SEPT. 2009<br />

INT. LANDWIRTSCHAFTS-<br />

UND HERBSTMESSE<br />

Landwirtschaftsmesse Ried: Inform<strong>at</strong>ionen <strong>und</strong><br />

Ber<strong>at</strong>ung <strong>im</strong> Kompetenzzentrum Schwein<br />

Wichtige <strong>und</strong> umfassende Inform<strong>at</strong>ionen zur gesamten <strong>Schweine</strong>produktion erhalten Sie auf der Intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Landwirtschaftsmesse in Ried vom 9. bis 13. September 2009 <strong>im</strong> Kompetenzzentrum zwischen <strong>Schweine</strong><strong>und</strong><br />

Rinderhalle, unmittelbar neben dem Grillpavillon der Landwirtschaftskammer.<br />

Damit sind wir in der Lage unsere Mitglieder<br />

<strong>und</strong> ausschließlich diese, rascher <strong>und</strong> aktueller<br />

über Neuigkeiten zu informieren.<br />

Während der Messe werden die Möglichkeiten<br />

des neuen Sauenplaners vorgestellt.<br />

Projekt „Sauen-Gruppenhaltung“<br />

Die Gruppenhaltung der tragenden Sauen <strong>und</strong><br />

Jungsauen (Zeitraum ab der fünften Trächtigkeitswoche<br />

bis eine Woche vor dem Abferkeltermin)<br />

muss von allen europäischen Sauenhaltern<br />

bis spätestens 31.12.2012 umgesetzt<br />

sein.<br />

Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes von<br />

LK OÖ <strong>und</strong> VLV/SZV wurde letztes Jahr ein<br />

mehrjähriger Ber<strong>at</strong>ungs- <strong>und</strong> Bildungsschwerpunkt<br />

für betroffene Sauenhalter begonnen.<br />

Derzeit wird mit Praktikern <strong>und</strong> Ber<strong>at</strong>ern eine<br />

Inform<strong>at</strong>ionsbroschüre erarbeitet, die ab den<br />

Landestagen allen Sauenhaltern zur Verfügung<br />

steht.


Während der Rieder Messe stehen Ihnen <strong>im</strong><br />

Kompetenzzentrum Fachleute zum Thema zur<br />

Verfügung. Alle namhaften Stallbaufirmen<br />

sind in die Projektarbeit eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

werden sich während der Welser Messe ebenfalls<br />

diesem Thema widmen.<br />

Projekt<br />

„Rechtssicherheit <strong>im</strong> Stallbau“<br />

Für die Entwicklung tierhaltender Betriebe<br />

fällt dem Stallbau eine entscheidende Rolle<br />

zu. Ohne Entwicklungsmöglichkeit würden<br />

Modernisierungsschritte verhindert <strong>und</strong> der<br />

Standort letzten Endes gefährdet.<br />

In den letzten Jahren h<strong>at</strong> sich herausgestellt,<br />

dass Stallbauten vermehrt mit den Interessen<br />

des Umweltschutzes <strong>und</strong> der Nachbarschaft<br />

abgest<strong>im</strong>mt werden müssen. Eine wichtige<br />

Rolle spielen dabei die Geruchsemissionen.<br />

In der Praxis h<strong>at</strong> sich bewährt, bereits während<br />

der Planungsphase mögliche Auflagen<br />

hinsichtlich der Verringerungen von Geruchsemissionen<br />

zu überdenken <strong>und</strong> entsprechende<br />

Lösungen einzuplanen.<br />

Nutzen Sie die Rieder Messe, um sich kompetent<br />

über diese sensible M<strong>at</strong>erie ber<strong>at</strong>en zu<br />

lassen.<br />

Spitzentiere bei der<br />

<strong>Schweine</strong>schau des SZV<br />

Beste Zuchttiere sind die Basis für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg in der <strong>Schweine</strong>produktion.<br />

Fruchtbare Sauen in Kombin<strong>at</strong>ion mit<br />

stresssicheren, wüchsigen <strong>und</strong> fleischbetonten<br />

Pietrainebern liefern die Ferkel für den<br />

Markt von morgen. Die hohe Leistung der<br />

österreichischen Tiere bringt auch <strong>im</strong> Exportgeschäft<br />

Erfolge. Unter der Dachmarke PIG.AT<br />

wird beste österreichische Qualität dem he<strong>im</strong>ischen<br />

<strong>und</strong> intern<strong>at</strong>ionalen Publikum präsentiert.<br />

Aktuelle Inform<strong>at</strong>ionen über die TOP Eber der<br />

Besamungsst<strong>at</strong>ion Steinhaus r<strong>und</strong>en das<br />

Schauprogramm ab. Ein breites Angebot an<br />

Zubehör steht am Stand der Besamungsst<strong>at</strong>ion<br />

zur Auswahl.<br />

LK, BSP - Alles über Produktion<br />

Im Kompetenzzentrum Schwein ist selbstverständlich<br />

die Ber<strong>at</strong>ungsstelle für <strong>Schweine</strong>produktion<br />

vertreten.<br />

Die Experten dieser Dienststelle der LK OÖ<br />

stehen Ihnen während der Messe zu folgenden<br />

Schwerpunktthemen zur Verfügung:<br />

Stallbauber<strong>at</strong>ung, Betriebskonzept<br />

Das Stallsystem, das jeweilige Management,<br />

das darauf aufbauende Raumprogramm <strong>und</strong><br />

die Funktionalität werden in der Stallbauber<strong>at</strong>ung<br />

aufeinander abgest<strong>im</strong>mt.<br />

Ein umfassendes Betriebskonzept mit Gr<strong>und</strong>rissplanung,<br />

Stalltechnikber<strong>at</strong>ung <strong>und</strong> Baukostenschätzung<br />

wird dabei für Ihre individuellen<br />

Gegebenheiten erstellt.<br />

Fütterungsber<strong>at</strong>ung<br />

Die Gestaltung von geeigneten Rezepturen,<br />

die Überprüfung der Preiswürdigkeit von Futtermitteln<br />

<strong>und</strong> die Futterhygiene stehen in<br />

der Fütterungsber<strong>at</strong>ung <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die Möglichkeiten des Eins<strong>at</strong>zes he<strong>im</strong>ischer<br />

Eiweißfuttermittel stellt gerade jetzt einen<br />

Schwerpunkt dar. Ebenso werden Ihnen die<br />

Anforderungen auf Gr<strong>und</strong> der neuen Nitr<strong>at</strong>richtlinie<br />

<strong>im</strong> Bereich N-Anfallswerte, N-reduzierter<br />

Fütterung <strong>und</strong> Tierbes<strong>at</strong>z nähergebracht.<br />

Programm<br />

Mittwoch, 9.9.2009:<br />

14:00 Eröffnung der <strong>Schweine</strong>schau,<br />

Zuchttierpräsent<strong>at</strong>ion <strong>und</strong><br />

Preisrichten mit intern<strong>at</strong>ionaler<br />

Bewertungskommission<br />

Produktionstechnikber<strong>at</strong>ung<br />

Leistungssteigerung <strong>und</strong> Arbeitsopt<strong>im</strong>ierung<br />

sind vorrangige Ziele jedes <strong>Schweine</strong>erzeugers.<br />

Es wird versucht in einem Ber<strong>at</strong>ungsgespräch<br />

auf Ihre produktionstechnischen Probleme<br />

Lösungen zu finden.<br />

Anhand der Ber<strong>at</strong>ungsempfehlungen sollen<br />

die Leistungen <strong>im</strong> Stall (Ferkel/ZS/J; Tägl.<br />

Zunahmen, opt<strong>im</strong>aler MFA) steigerbar sein.<br />

Stellen Sie uns Ihre Anliegen direkt auf der<br />

Messe vor oder informieren Sie sich über das<br />

umfassende Angebot einer Ber<strong>at</strong>ung vor Ort.<br />

TGD für eine effektive Qualitätssicherung<br />

Im Kompetenzzentrum steht auch heuer wieder<br />

der Tierges<strong>und</strong>heitsdienst für Ber<strong>at</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Auskünfte zur Verfügung.<br />

Täglich stehen ihnen Fachtierärzte zu Fragen<br />

über alle aktuellen Themen mit R<strong>at</strong> <strong>und</strong> T<strong>at</strong><br />

zur Seite.<br />

DI Hans Stinglmayr<br />

GF VLV-Ferkelringe OÖ<br />

<strong>Schweine</strong>schau auf der<br />

Landwirtschaftsmesse Ried 2009<br />

Samstag 12.9.2009:<br />

10:30 Eberparade – die besten<br />

Ausstellungstiere werden präsentiert<br />

unter dem Motto „Welche Genetik<br />

brauchen wir in der Zukunft?“<br />

Rieder Messe<br />

34


VLV- <strong>Schweine</strong>börse mit buntem<br />

Programm auf der Rieder Messe<br />

GUSTINO – Oberösterreichs<br />

bestes <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

Vielfältig tritt der VLV bei der diesjährigen<br />

Rieder Messe mit GUSTINO in Erscheinung.<br />

Neben den Köstlichkeiten am Grillpavillon<br />

wartet auch das beliebte GUSTINO-Grillmobil<br />

mit allerlei GUSTINO-Grillspezialitäten auf.<br />

Bei Fleischprofi Marcel Kropf <strong>im</strong> GUSTINO –<br />

Zelt (Halle 34) dreht sich in seiner unnachahmlichen<br />

Fleisch-/Kochshow alles um Qualität<br />

<strong>und</strong> Zubereitung des GUSTINO-<strong>Schweine</strong>fleisches.<br />

Täglich zwischen 12.00 <strong>und</strong><br />

13.00 Uhr wird er sein Kochkönnen auf der<br />

ORF-Bühne zum Besten geben – Gr<strong>at</strong>is-Kostproben<br />

warten auf die Messebesucher.<br />

<strong>Schweine</strong>börse mit<br />

Preis- <strong>und</strong> Zahlungsgarantie<br />

<strong>Schweine</strong>verkaufen ohne Risiko – wie das<br />

geht <strong>und</strong> weiteres Fachs<strong>im</strong>peln auf höchstem<br />

Niveau wird Inhalt der Gespräche <strong>im</strong> VLV-<br />

Treff (Halle 34) sein.<br />

VLV-Stromprojekt<br />

Weiters wird der Entwicklungsstand des kürzlich<br />

gestarteten Verbandsprojektes mit den<br />

Schwerpunkten gemeinsamer Stromeinkauf,<br />

Stromeffizienz am <strong>Schweine</strong>betrieb <strong>und</strong><br />

Photovoltaik <strong>im</strong> Mittelpunkt der VLV-Treff<br />

Diskussionen stehen.<br />

AMA-Gütesiegel Hoftafelverleihung<br />

Mittwoch, 9.9.2009,19:00 Hoftafelverleihung<br />

an die besten AMA Gütesiegelbetriebe durch<br />

Herrn B<strong>und</strong>esminister Niki Berlakovich.<br />

Schnitzel, woher kommst du?<br />

Der neue Schnitzellehrpfad <strong>im</strong> Schnitzelzelt<br />

wird den Produktionsprozess hinter dem Stück<br />

Fleisch in den Vordergr<strong>und</strong> stellen. Der Schnitzellehrpfad<br />

informiert in einem „kinderleichten<br />

Konzept“ über den Werdegang des Schnitzels.<br />

Und für Kinder gibt’s bei einem Gewinnspiel<br />

Schnitzelsemmerl zu gewinnen.<br />

Fleisch bringt´s<br />

<strong>und</strong> es schmeckt!<br />

Der Grillpavillon der Landwirtschaftskammer<br />

(Halle 33) gilt seit Jahrzehnten als der Gehe<strong>im</strong>tipp<br />

in Sachen Fleischschmankerl, denn<br />

die Vielfalt der angebotenen Fleischgerichte<br />

ist einzigartig <strong>im</strong> gesamten Messegelände. Es<br />

wird gegrillt, gebr<strong>at</strong>en, gedünstet, gekocht<br />

<strong>und</strong> gebacken was das Zeug hält. Der hochqualit<strong>at</strong>ive<br />

Rohstoff kommt garantiert aus<br />

Oberösterreich: ob Beef N<strong>at</strong>ur, Premium-<br />

Rindfleisch, Lammfleisch oder <strong>Schweine</strong>fleisch<br />

der Marke GUSTINO. Küchenchef Fritz<br />

Gierlinger mit seinem Team verzaubert vor<br />

Ort alles zu lukullischen Genüssen. Unter den<br />

Spezialitäten sind GUSTINO-Schnitzerl <strong>und</strong><br />

GUSTINO-Grillkotelett der Renner. Unser Messetipp:<br />

Kommen Sie vor 11.00 Uhr oder nach<br />

14.00 Uhr, denn zu Mittag stürmen die Messegourmets<br />

den Fleischtempel.<br />

DI Hans Schlederer<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse

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