Dänemark im „Auf und Ab“ USA: Exporterwartungen ... - Schweine.at
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02Z030068, P.b.b.<br />
Verlagspostamt 1200 Wien, DVR-Nr.0956015<br />
www.schweine.<strong>at</strong> Magazin<br />
Fach- & Mitteilungsbl<strong>at</strong>t des Verbandes<br />
österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern<br />
Ausgabe Österreich 3/2009<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch<br />
ist beliebt <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>
Magazin<br />
Fleischabs<strong>at</strong>z<br />
trotzt Wirtschaftskrise<br />
Neue Grippe <strong>und</strong><br />
Mediengrippe<br />
IMPRESSUM<br />
3 Inhalt<br />
Ferkelmarkt<br />
Wohin geht die Reise?<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
Stallwaschen<br />
Jungsaueneingliederung<br />
Messe Ried 2009<br />
Den Zahlen zufolge h<strong>at</strong> sich der Fleischmarkt <strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel mit einem Wertplus von<br />
8,1% überdurchschnittlich gut entwickelt. > Seite 6<br />
Seit Ausbruch der Neuen Grippe scheinen sich auch<br />
manche Medien gegenseitig angesteckt zu haben.<br />
> Seite 10<br />
Gut, aber nicht sehr gut - 2009 wird als ein überdurchschnittlich<br />
gutes Ferkeljahr eingestuft werden.<br />
> Seite 12<br />
Wo steckt das genetische Potential zu weiteren Verbesserungen<br />
in der <strong>Schweine</strong>zucht <strong>und</strong> wohin geht die<br />
gemeinsame Reise in Zukunft? > Seite 14<br />
Im Rahmen des EPP-Kongresses in Graz wurde der Stellenwert<br />
von <strong>Schweine</strong>fleisch in der menschlichen<br />
Ernährung beleuchtet. > Seite 16<br />
Für die <strong>Schweine</strong>halter zählt Stallwaschen zu den<br />
unangenehmsten Arbeiten. Lesen Sie, dass dem nicht<br />
sein muss <strong>und</strong> worauf es dabei ankommt. > Seite 21<br />
Es gilt die Jungsauen in die Stammherde einzugliedern,<br />
um mit ihnen das Leistungsziel auch zu erreichen.<br />
> Seite 26<br />
Alles r<strong>und</strong> um´s Schwein auf der diesjährigen Intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Landwirtschaftsmesse in Ried. > Seite 33<br />
Herausgeber u. Verleger: Verband Österreichischer <strong>Schweine</strong>bauern (VÖS), Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/33417 21 DW31, E-Mail: office@schweine.<strong>at</strong><br />
IBAN-Nr. AT 71 3200 0000 0384 2333, BIC-Nr.: RLNWATWW<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Ing. Georg Mayringer, VÖS-Geschäftsführer<br />
Redaktion: Mag. Heinz u. Susanne Ebner GmbH, Sandwirtgasse 9/6, 1060 Wien, Tel.+ Fax: 01/96 7 16 36, E-Mail: ebner@fresco.<strong>at</strong><br />
Ständige Autoren: Dr. Peter Knapp, DI Johann Schlederer, DI Johann Stinglmayr, Hans Peter Bäck, Ing. Franz Strasser<br />
Anzeigen: Regina Söncksen, Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/334 17 21 DW31<br />
Druck: Leykam Druck GmbH&CoKG, Bickfordstr.21, 7201 Neudörfl<br />
Titelfoto: VÖS<br />
Schwerpunkte<br />
Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von<br />
Tel: 02269/2501 Tel.: 03453/40600 Tel.: (Mast) 0732/6902 – 1329 (Ferkel) 07242/47441
Josef Hieger<br />
VÖS-ObmannStv.<br />
Schummeln darf sich<br />
nicht lohnen<br />
Die Diskussion um Analogkäse <strong>und</strong> Schummel(Wasser)schinken<br />
h<strong>at</strong> in den letzten Mon<strong>at</strong>en<br />
die öffentliche Diskussion geprägt <strong>und</strong> die<br />
Konsumenten hinsichtlich der Qualität unserer<br />
Lebensmittel stark verunsichert. So h<strong>at</strong><br />
auch der Verein für Konsumenteninform<strong>at</strong>ion<br />
(VKI) anhand von 60 Produkten aus vier<br />
Supermärkten die aktuellen Kennzeichnungspraktiken<br />
unter die Lupe genommen <strong>und</strong><br />
dabei festgestellt, dass bei der Kennzeichnung<br />
einiges <strong>im</strong> Argen liegt. So sind Lebensmittel<strong>im</strong>it<strong>at</strong>e<br />
ohne klare Kennzeichnung genauso<br />
üblich, wie phantasievolle Gestaltungen der<br />
Etiketten, die deutlich mehr suggerieren als<br />
t<strong>at</strong>sächlich der Fall ist.<br />
Umso mehr h<strong>at</strong> sich bestätigt wie wichtig das<br />
Foto: ebner<br />
Turbulenzen am <strong>Schweine</strong>h<strong>im</strong>mel<br />
Wetterkapriolen haben den heurigen Sommer geprägt. Unwetter mit Überschwemmungen<br />
<strong>und</strong> Hagelschäden haben der Landwirtschaft stark zugesetzt. Auch bei zahlreichen<br />
politischen Themen bzw. Diskussionen um Rahmenbedingungen in der<br />
<strong>Schweine</strong>branche brauen sich Gewitterwolken zusammen. Alle beteiligten Entscheidungsträger<br />
sind dabei gefordert, den österreichischen <strong>Schweine</strong>bauern zumindest<br />
keine selbstverursachten Erschwernisse aufzuhalsen. Als VÖS werden wir zu den<br />
einzelnen Themen <strong>im</strong>mer wieder klar Position beziehen.<br />
AMA Gütesiegel als Flaggschiff der sicheren<br />
Kennzeichnung österreichischer Lebensmittelqualität<br />
für die he<strong>im</strong>ische Landwirtschaft ist<br />
<strong>und</strong> weiter gestärkt <strong>und</strong> ausgebaut werden<br />
muss.<br />
Klarere Kennzeichnung gefordert<br />
Nach dem Skandal um dioxinverseuchtes<br />
Fleisch aus Irland zum Jahreswechsel haben<br />
wir klar gemacht, dass die Herkunftskennzeichnung<br />
bei Lebensmitteln stark verbessert<br />
werden muss. „Wo Österreich draufsteht, oder<br />
Österreich suggeriert wird, muss auch österreichisches<br />
Fleisch drinnen sein.“ Diese Forderung<br />
muss nun klar erweitert werden. „Wo<br />
Schinken draufsteht muss auch <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
drinnen sein.“ Der Österreichische<br />
Lebensmittelcodex bietet hier zwar eine gute<br />
Gr<strong>und</strong>lage, die die Lebensmittelqualität absichern<br />
soll, dennoch scheint eine klarere Kennzeichnungsverpflichtung<br />
was Lebensmittel<strong>im</strong>it<strong>at</strong>e<br />
betrifft unumgänglich. Die Industrie<br />
darf den guten Ruf nicht leichtfertig riskieren,<br />
denn den Schaden haben letztlich die<br />
Industrie <strong>und</strong> die Bauern.<br />
GVO – Veredelung nicht<br />
in die Sackgasse führen!<br />
Ein Thema das vom Verbraucher n<strong>at</strong>urgemäß<br />
sehr kritisch gesehen wird, aber für die Landwirtschaft<br />
<strong>im</strong>mer mehr an Bedeutung<br />
gewinnt, ist der Eins<strong>at</strong>z von Gentechnik bei<br />
der Lebensmittelproduktion.<br />
Manche politischen Entscheidungsträger ver-<br />
Leitartikel<br />
4
suchen dem allgemeinen Mainstream hinterher<br />
zu laufen <strong>und</strong> liebäugeln damit, den Konsumenten<br />
quasi pauschal ein „Gentechnikfreies<br />
Österreich“ zu verkünden. Das kann ein<br />
sehr gefährlicher Weg für die Österreichische<br />
Landwirtschaft werden <strong>und</strong> würde das Aus für<br />
eine wettbewerbsfähige Veredelungsbranche<br />
in Österreich bedeuten.<br />
Man kann zur Gentechnik stehen wie man<br />
will, aber man darf die Realität am intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Markt nicht verkennen <strong>und</strong> schon gar<br />
nicht den Bauern ein Scheinbild vormachen.<br />
Fest steht, dass die fleischproduzierenden<br />
Bauern Soja einsetzen müssen um am freien<br />
Markt wirtschaftlich arbeiten zu können. Leider<br />
h<strong>at</strong> man dazu noch keinen praxistauglichen<br />
Ers<strong>at</strong>z gef<strong>und</strong>en, um die Eiweißversorgung<br />
in Europa anderwärtig sicherstellen zu<br />
können. Dieser Soja stammt zu r<strong>und</strong> 90% aus<br />
Nord- <strong>und</strong> Südamerika <strong>und</strong> ist zu 90% GMO<br />
vermischt. In einer Studie von AGES, AMA <strong>und</strong><br />
BMG aus dem Jahr 2005 kommt man zum<br />
Schluss, dass GVO freie Fütterung <strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>bereich<br />
nicht umsetzbar ist. Zahlreiche wissenschaftliche<br />
Untersuchungen stellen klar,<br />
dass bei der Verfütterung von GMO Futtermittel<br />
keinerlei Rückstände in Milch oder Fleisch<br />
feststellbar sind. Das heißt, GVO <strong>im</strong> Futtermittel<br />
dürfte eigentlich für eine öffentliche/mediale<br />
Diskussion kein Thema sein.<br />
Ich bin kein Verfechter der Gentechnik <strong>und</strong><br />
gr<strong>und</strong>sätzlich auch kritisch eingestellt. Allerdings<br />
würde ich es für fahrlässig halten, wenn<br />
man sich hier frühzeitig Wege verbaut, ohne<br />
die man später nicht mehr weiter weiß. Eine<br />
objektive fachliche Beleuchtung ist hier sicher<br />
nachhaltiger als emotionelle Kampagnen.<br />
Kastr<strong>at</strong>ion – wohin führt der Weg<br />
In ganz Europa sucht man nach Altern<strong>at</strong>iven<br />
zur chirurgischen Kastr<strong>at</strong>ion wie sie aktuell<br />
praktiziert wird. „Alles rennt – aber wohin?“<br />
war der Titel eines Gastkommentars von Dr.<br />
Branscheid, der das aktuelle Chaos in Europa<br />
zu diesem Thema auf den Punkt bringt. Das<br />
aktuelle Durcheinander in der Diskussion<br />
macht umso mehr deutlich wie wichtig es ist,<br />
mögliche Altern<strong>at</strong>iven in Ruhe abzuwägen,<br />
um nachhaltigen Schaden für die gesamte<br />
Branche zu verhindern.<br />
Wir verschließen uns nicht vor neuen Entwicklungen,<br />
die praktikabel <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />
umsetzbar sind. Schnellschüsse können aber<br />
neg<strong>at</strong>ive Auswirkungen für alle Beteiligten,<br />
das heißt Schwein, Bauer, Schlachthof, Verarbeiter<br />
<strong>und</strong> Konsument haben, die nicht mehr<br />
rückgängig gemacht werden können. Somit<br />
bleibt die derzeitig durchgeführte Praxis der<br />
5 Leitartikel<br />
chirurgischen Kastr<strong>at</strong>ion vorerst die erste<br />
Wahl, damit die geforderte Fleisch- <strong>und</strong><br />
Genussqualität auch weiter abgesichert werden<br />
kann.<br />
Es ist aber unbedingt notwendig, die Entwicklungen<br />
auf gesamteuropäischer Ebene weiter<br />
intensiv zu verfolgen, um auf neue Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Erkenntnisse reagieren zu können.<br />
„Wo Österreich draufsteht, oder<br />
Österreich suggeriert wird, muss<br />
auch österreichisches Fleisch<br />
drinnen sein.“<br />
TGD wird evaluiert<br />
Seit 2008 wird die Arbeit des Tierges<strong>und</strong>heitsdienstes<br />
von Seiten des Ges<strong>und</strong>heitsministeriums<br />
evaluiert.<br />
Bei der nun geplanten Änderung der TGD-Verordnung<br />
gibt es auch von Seiten der <strong>Schweine</strong>branche<br />
so manche Verbesserungsvorschläge.<br />
Ziel sollte es sein, durch eine „Entbürokr<strong>at</strong>isierung“<br />
eine Steigerung der Akzeptanz bei<br />
Bauern <strong>und</strong> Tierärzte zu erreichen. Zwar<br />
bedarf es sicher auch weiterhin der Dokument<strong>at</strong>ion<br />
wichtiger Fakten, jedoch ist die Entrümpelung<br />
von Überflüssigem ein Gebot der<br />
St<strong>und</strong>e. Auch bei der Anzahl der Betriebserhebungen<br />
sollte die Sinnhaftigkeit der Häufigkeiten<br />
nochmals genau analysiert werden.<br />
Weniger kann da oft mehr sein.<br />
Mit weniger Betriebserhebungen, aber dafür<br />
mehr Zeit je Visite, könnten sich Bauer <strong>und</strong><br />
Tierarzt intensiver <strong>und</strong> effektiver mit bestandsrelevanten<br />
Aufgaben beschäftigen <strong>und</strong><br />
die reine Protokollbearbeitung würde stärker<br />
in den Hintergr<strong>und</strong> rücken. Neben der Dokument<strong>at</strong>ionsarbeit<br />
rechtlicher <strong>und</strong> bürokr<strong>at</strong>ischer<br />
Fakten, sollten in Zukunft betriebsindividuelle<br />
Programme, regionale Ges<strong>und</strong>heitsprojekte<br />
<strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweite Arbeitsschwerpunkte<br />
stärker in den Vordergr<strong>und</strong> rücken.<br />
Ziel der Arbeitsstr<strong>at</strong>egie sollte es sein, sich<br />
Schritt für Schritt an definierte Ziele heranzutasten.<br />
Damit könnte der TGD zu einem<br />
Instrument zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
des Einzelbetriebes <strong>und</strong> zur Förderung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit der he<strong>im</strong>ischen <strong>Schweine</strong>produktion<br />
werden.<br />
Einheitswerte sichern<br />
Nicht viel Neues gibt es in der Diskussion zu<br />
den Einheitswerten. Nach einer Sommerpause<br />
soll die Diskussion <strong>im</strong> Herbst wieder aufgenommen<br />
werden. Oberstes Ziel muss es dabei<br />
sein, das bestehende System der Einheitsbewertung<br />
weitgehend abzusichern. Dabei darf<br />
es aber zu keinen zusätzlichen Belastungen<br />
der Veredelungsbetriebe kommen. Hier ist die<br />
Wirtschaftlichkeitssitu<strong>at</strong>ion ohnehin angespannt<br />
genug.<br />
Durch die allgemeine Wirtschaftlichkeitsentwicklung<br />
sind die Betriebe zu laufenden<br />
Wachstumsschritten gezwungen. Das bedeutet,<br />
dass die Pauschalierungsobergrenze angehoben<br />
werden muss <strong>und</strong> auch die Ums<strong>at</strong>zobergrenze<br />
ist entsprechend anzupassen.<br />
Die Entbürokr<strong>at</strong>isierung der geplanten TGD-Verordnung ermöglicht Bauern <strong>und</strong> Tierärzten<br />
sich auf bestandsrelevante Aufgaben zu konzentrieren. Foto: VÖS
Georg Mayringer<br />
VÖS-Geschäftsführer<br />
Auch wenn sich der Konsum zum Teil nur von<br />
den Gaststätten in die eigenen vier Wände<br />
verlagert, dürfte die he<strong>im</strong>ische Landwirtschaft<br />
profitieren. Denn während in der Gastronomie<br />
nur r<strong>und</strong> jedes zweite Fleischgericht auch mit<br />
österreichischem Rohstoff zubereitet wird,<br />
liegt <strong>im</strong> Lebensmitteleinzelhandel (LEH) der<br />
Inlandsanteil bei über 90%<br />
Abs<strong>at</strong>z steigt<br />
Im Zeitraum von Jänner bis April 2009 sind <strong>im</strong><br />
österreichischen LEH r<strong>und</strong> 41.560 Tonnen<br />
Fleisch <strong>im</strong> Wert von ca. 255 Mio. Euro über<br />
den Ladentisch gewandert (Abbildung 1).<br />
Damit haben Lebensmitteleinzelhandel <strong>und</strong><br />
Fleischer-Fachhandel <strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>ester 2009<br />
(Jänner-April) um 5,6% mengenmäßig <strong>und</strong><br />
8,1% wertmäßig mehr an Fleisch <strong>und</strong> Geflügel<br />
abgesetzt als <strong>im</strong> Vergleichszeitraum zum Vorjahr<br />
2008. <strong>Schweine</strong>fleisch liegt mit einem<br />
Mengenzuwachs von 4,7% etwas unter der allgemeinen<br />
Entwicklung. Das Plus <strong>im</strong> Wert von<br />
5,2% weist aber darauf hin, dass die Verkaufspreise<br />
von <strong>Schweine</strong>fleisch gestiegen sind.<br />
Abbildung 1: Die Marktentwicklung von Fleisch <strong>und</strong> Geflügel <strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel. D<strong>at</strong>en: AMA<br />
Fleischabs<strong>at</strong>z trotzt<br />
Wirtschaftskrise<br />
Die Analyse der letzten RollAMA D<strong>at</strong>en, dies ist eine rollierende Marktanalyse der<br />
Lebensmitteleinkäufe von 2500 Haushalten, haben ein erfreuliches Ergebnis für<br />
die Fleischbranche gebracht. Den Zahlen zufolge h<strong>at</strong> sich der Fleischmarkt <strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel mit einem Wertplus von 8,1% überdurchschnittlich gut<br />
entwickelt <strong>und</strong> erweist sich damit als äußerst krisenstabil. Es wird wieder mehr<br />
gekocht in Österreichs Haushalten.<br />
Faschiertes h<strong>at</strong> mit 4,6% mengenmäßig nur<br />
durchschnittlich zugelegt. Die wertmäßige<br />
Steigerung liegt jedoch bei 13,3% was darauf<br />
hinweist, dass Faschiertes zu höheren Preisen<br />
eingekauft wird Aber auch der Anteil von<br />
Rindfleisch <strong>im</strong> Faschierten ist gestiegen. Die<br />
höchsten Steigerungsr<strong>at</strong>en können aber vorbereiteten<br />
Fleischarten wie z.B. mariniertes<br />
Fleisch verzeichnen.<br />
Davon wurden <strong>im</strong> 1. Tr<strong>im</strong>ester 2009 <strong>im</strong>merhin<br />
fast 16% mehr gekauft <strong>und</strong> man h<strong>at</strong> dafür um<br />
r<strong>und</strong> 22% mehr dafür ausgegeben. Dies deutet<br />
darauf hin, dass nun auch Konsumenten die<br />
eher weniger Kocherfahrung haben, vermehrt<br />
zu Fleisch greifen.<br />
Immer mehr greifen zu Fleisch<br />
Die Käuferreichweiten sprechen eine deutliche<br />
Sprache. Während <strong>im</strong> 1. Tr<strong>im</strong>ester 2007 nur<br />
85% aller Einkäufer zumindest ein Mal <strong>im</strong> Tr<strong>im</strong>ester<br />
Fleisch in ihren Einkaufskorb gelegt<br />
haben, waren es <strong>im</strong> Vergleichszeitraum 2009<br />
dann 88% (Abbildung 2).<br />
Diese Entwicklung ist quer durch alle Fleischarten<br />
deutlich zu beobachten. Die Steigerung<br />
der Käuferreichweiten beträgt seit 2007 bei<br />
Schwein/Rind etwa 2%-Punkte, bei Geflügel<br />
r<strong>und</strong> 3%-Punkte <strong>und</strong> bei vorbereitetem Fleisch<br />
sogar 6%-Punkte. Hier dürften durchaus auch<br />
die Werbekampagnen <strong>und</strong> Inform<strong>at</strong>ionsmaßnahmen<br />
der AMA Marketing ihren Beitrag leisten.<br />
Aktivitäten wie die, von VÖS <strong>und</strong> AMA<br />
gemeinsam initiierten Ernährungsstudien tragen<br />
dazu bei, dass Fleisch wieder einen höheren<br />
Stellenwert als Beitrag zur ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
ausgewogenen Ernährung erhält. Dieses Vertrauen<br />
in das Lebensmittel Fleisch dürfen wir<br />
nicht gefährden.<br />
Wenn nun der Konsument Angst haben muss,<br />
dass er anstelle des erwarteten (he<strong>im</strong>ischen)<br />
<strong>Schweine</strong>fleisches Imit<strong>at</strong>e, Stichwort Schummelschinken,<br />
serviert bekommt, trägt das<br />
sicher nicht zur Steigerung des Fleischkonsums<br />
bei.<br />
Abbildung 2: Der prozentuelle Anteil der Käufer von Fleisch <strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel wächst. D<strong>at</strong>en: AMA<br />
Kommentar<br />
6
VÖS: Der Vorstand stellt sich vor -<br />
Obmann <strong>und</strong> Stellvertreter<br />
Sie sind Mitglied be<strong>im</strong> VÖS oder einfach nur Interessierte/r <strong>und</strong> wollen wissen, wer die führenden Positionen<br />
<strong>im</strong> Verband inne h<strong>at</strong> <strong>und</strong> welche Aufgaben diese haben? Unser Ziel ist, die Leserschaft intensiver über den Verband<br />
<strong>und</strong> dessen Gremien zu informieren. Den Beginn machen der Obmann <strong>und</strong> seine Stellvertreter.<br />
Die Führungsspitze des Verbandes der Österreichischen<br />
<strong>Schweine</strong>bauern besteht – neben dem<br />
Geschäftsführer - aus einem Obmann <strong>und</strong> seinen<br />
drei Stellvertretern <strong>und</strong> wird alle vier Jahre<br />
von der Mitgliederversammlung neu gewählt.<br />
Gemeinsam mit der Geschäftsführung des VÖS<br />
werden str<strong>at</strong>egische Entscheidungen für den<br />
Verband getroffen.<br />
7 VÖS-Verband<br />
Obmann<br />
Walter Lederhilger<br />
Wohnort: Kremsmünster (OÖ)<br />
Alter: 48 Jahre<br />
Hobbies: lesen <strong>und</strong> reisen<br />
Betrieb: Ackerbau <strong>und</strong> Ferkelproduktion<br />
Funktion nebenberuflich: Landwirtschaftskammerr<strong>at</strong><br />
in OÖ, Obmann des Verbandes<br />
landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten<br />
(VLV)<br />
Im Vorstand seit 10 Jahren; Obmann seit März 2009<br />
Aufgaben <strong>im</strong> VÖS: Geschäftsführenden Ausschuss (Vorsitz), Ausschuss<br />
für Recht <strong>und</strong> Politik (Vorsitz), Ferkelausschuss<br />
„Die österr. <strong>Schweine</strong>produktion h<strong>at</strong> Zukunft! Wichtig ist österreichische<br />
Qualität transparent an den Konsumenten weiterzugeben. Rücksicht<br />
muss auf die österreichische Betriebs- <strong>und</strong> Landschaftstruktur genommen<br />
werden <strong>und</strong> dabei gleichzeitig auf die vorhandenen Stärken zu<br />
setzten. Der Familienbetrieb muss unbedingt lebensfähig bleiben!“<br />
Obmann Stellvertreter<br />
Alois Breisler<br />
Wohnort: Leska bei Weiz (Stmk)<br />
Alter: 57 Jahre<br />
Hobbies: reisen, lesen, Tennis spielen<br />
Betrieb: <strong>Schweine</strong>zucht <strong>und</strong> -mast<br />
Funktion nebenberuflich: Bürgermeister der<br />
Gemeinde Mortantsch, Aufsichtsr<strong>at</strong>smitglied<br />
der steirischen Erzeugergemeinschaft<br />
Styriabrid<br />
Im Vorstand seit 12 Jahren<br />
Aufgaben <strong>im</strong> VÖS:<br />
Geschäftsführenden Ausschuss, Marketing-Ausschuss (Vorsitz)<br />
„Ich sehe eine große Chance für <strong>Schweine</strong>bauern. Unsere Stärken sind<br />
die bäuerliche Struktur <strong>und</strong> unsere Futterbasis (Maisgürtel).<br />
Mein Wunsch: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> mehr Zeit für die Familie, Stellenwert des<br />
<strong>Schweine</strong>fleisches <strong>im</strong> Rahmen der Lebensmittelkette muss gestärkt werden!“<br />
Dies betrifft vor allem die Koordin<strong>at</strong>ion <strong>und</strong><br />
Bündelung der B<strong>und</strong>esländerinteressen <strong>und</strong> die<br />
Vermittlung zwischen den einzelnen Produktionsstufen<br />
Zucht, Ferkel <strong>und</strong> Mast.<br />
Ein weiteres Aufgabengebiet ist die Interessensvertretung<br />
für die gesamte <strong>Schweine</strong>branche,<br />
sozusagen auch Lobbying zu betreiben.<br />
Repräsent<strong>at</strong>ionstermine <strong>und</strong> politische Stellungnahmen<br />
zu Fachfragen betreffend <strong>Schweine</strong>produktion<br />
in Österreich sind zusätzliche<br />
Aufgaben, die wahrgenommen werden. Bei speziellen<br />
Themen helfen die Result<strong>at</strong>e der einzelnen<br />
Fachausschüsse. Spartenübergreifende Themen<br />
werden <strong>im</strong> Geschäftsführenden Ausschuss<br />
behandelt.<br />
Obmann Stellvertreter<br />
Josef Hieger<br />
Wohnort: St<strong>at</strong>tersdorf bei St. Pölten (NÖ)<br />
Alter: 57 Jahre<br />
Hobbies: sehr viel Radfahren<br />
Betrieb: Ackerbau <strong>und</strong> Ferkelproduktion<br />
Funktion nebenberuflich: Obmann<br />
der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf,<br />
Landeskammerr<strong>at</strong> NÖ<br />
Im Vorstand seit 10 Jahren<br />
Aufgaben <strong>im</strong> VÖS: Geschäftsführenden Ausschuss, Marketingausschuss,<br />
Ausschuss Recht <strong>und</strong> Politik, Ferkelausschuss (Vorsitz)<br />
„Ich sehe die Zukunft der österr. <strong>Schweine</strong>produktion sehr positiv; Eine<br />
der Aufgaben des Vorstandes des VÖS ist es, die Rahmenbedingung mitzugestalten,<br />
insbesondere <strong>im</strong> Bereich der baulichen Maßnahmen, bei der<br />
Tierhaltung <strong>und</strong> dem Tierschutz. Die Marktlage muss eine bessere werden<br />
<strong>und</strong> die Bedingungen müssen sich ändern!“<br />
Obmann Stellvertreter<br />
Ing. Rupert Hagler<br />
Wohnort: St. Valentin (NÖ)<br />
Alter: 32 Jahre<br />
Hobbies: Familie<br />
Betrieb: <strong>Schweine</strong>mast<br />
Funktion nebenberuflich: Vorstandsmitglied<br />
der Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf,<br />
Außendienstmitarbeiter bei einer Hallenbaufirma<br />
Im Vorstand seit März 2009<br />
Aufgaben <strong>im</strong> VÖS:<br />
Geschäftsführenden Ausschuss, Mastausschuss (Vorsitz)<br />
„Mit österreichischer Qualität wird die <strong>Schweine</strong>produktion sehr weit<br />
kommen; die Bevölkerung muss verstärkt darauf aufmerksam gemacht<br />
werden! Auch in 20 Jahren soll es noch genügend überlebensfähige<br />
Familienbetriebe geben bzw. die Produktion <strong>im</strong> Familienbetrieb möglich<br />
sein!“
DI Johann Schlederer<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse<br />
Es steht fest: 2008 dürfte nicht das Jahr sein,<br />
an dem man 2009 messen sollte. 2008 stellt<br />
sich auf der Langzeit-Basispreiskurve (siehe<br />
Grafik) als eines der besten seit EU-Mitgliedschaft<br />
dar, nur 2001 <strong>und</strong> 1997 waren besser.<br />
Kein Trost - aber Realität.<br />
Auch fürs letzte Quartal 2009 sind aus aktueller<br />
Sicht die Anzeichen nicht berauschend.<br />
Wir werden wohl ein übliches Herbst-Winter-<br />
Szenario akzeptieren müssen, d.h. bei steigenden<br />
Schlachtzahlen <strong>im</strong> September werden<br />
die Fleischmärkte europaweit reichlichst versorgt<br />
sein. Es ist nicht zu erwarten, dass <strong>im</strong> 4.<br />
Quartal das Jahr noch eine positive Überraschung<br />
erfahren wird. Demnach wird 2009<br />
wahrscheinlich als mittelmäßiges <strong>Schweine</strong>jahr<br />
abschließen.<br />
Lebendexporte nach Osteuropa<br />
stützen <strong>Schweine</strong>preis<br />
Über starken Bestandsabbau in den neuen EU-<br />
Mitgliedssta<strong>at</strong>en haben wir mehrfach berichtet.<br />
Mehrfach wurde auch die Hoffnung auf<br />
dadurch entstehende Abs<strong>at</strong>zmärkte formu-<br />
Magere Ausbeute für 2009<br />
Viel Hoffnung wurde in das Jahr 2009 gesetzt, bestenfalls Mittelmaß dürfte dabei<br />
herauskommen. Finanzkrise, <strong>Schweine</strong>grippe <strong>und</strong> schlechtes Wetter <strong>im</strong> Frühsommer<br />
haben dem Verkauf bzw. Konsum zugesetzt. Andererseits blieb die Produktion auf<br />
nicht ganz erwartet hohem Niveau. An sich erfreuliche Leistungssteigerungen bei<br />
der Fruchtbarkeit bzw. be<strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitsmanagement stehen vor diesem Hintergr<strong>und</strong>.<br />
Summa summarum lag der durchschnittliche Basispreis bis zur 30. Woche bei<br />
1,25 Euro, was einen um sieben Cent schlechteren Preis <strong>im</strong> Vergleich zum selben<br />
Zeitraum 2008 ergibt.<br />
liert. Nachdem <strong>im</strong> Schnitt zwischen Polen <strong>und</strong><br />
Slowakei jede fünfte Muttersau el<strong>im</strong>iniert <strong>und</strong><br />
nicht nachbesetzt wurde, waren die Fleischwirtschaft<br />
<strong>und</strong> der Export davon ausgegangen,<br />
daraus Geschäft machen zu können. Die Wirtschaftskrise<br />
mit Währungsturbulenzen, erhöhtem<br />
Finanzrisiko <strong>und</strong> fehlender Kaufkraft h<strong>at</strong><br />
diese Erwartung vorerst zunichte gemacht.<br />
Wie dieses Vakuum aber ausgeglichen wird,<br />
zeigen die stark gestiegenen Lebendexporte<br />
von Schlachtschweinen nach Polen, insbesondere<br />
aus Deutschland <strong>und</strong> Holland.<br />
100.000 Stück/Woche<br />
Dieser neu entstandene Warenstrom, der zum<br />
Teil auch bis Russland weitergeführt wird,<br />
wird zurzeit von mehreren Faktoren begünstigt.<br />
1. Wechselkurs: Der Polnische Zloty wurde <strong>im</strong><br />
Verhältnis zum Euro inzwischen wieder aufgewertet,<br />
das macht den Export für deutsche<br />
<strong>Schweine</strong>händler wieder <strong>at</strong>traktiver<br />
2. Schlachtkapazitäten in Polen: Auch in<br />
Grafik: Basispreisentwicklung von 2002 bis 2009. D<strong>at</strong>en: VLV-<strong>Schweine</strong>börse<br />
Polen wurde die EU-Investitionsförderung zum<br />
Ausbau der Schlachtkapazität genutzt. Da<br />
gleichzeitig die Produktion zurückgegangen<br />
ist, sucht man nun Schlachttiere.<br />
3. Personalkosten <strong>und</strong> Verarbeitung: Die<br />
Be- <strong>und</strong> Verarbeitung von Tieren <strong>und</strong><br />
Schlachtkörpern ist aufgr<strong>und</strong> billiger Arbeitskräfte<br />
in Polen sehr günstig. Zudem zeichnet<br />
sich Polen durch eine effiziente Verwertung<br />
von Schlachtnebenprodukten aus.<br />
Aus Sicht der Landwirtschaft kann diese Entwicklung<br />
jedenfalls positiv beurteilt werden.<br />
Seit vielen Wochen berichtet der deutsche<br />
Vieh- <strong>und</strong> Fleischhandel, dass das Preisniveau<br />
für Schlachtschweine - insbesondere durch<br />
diese Lebendexporte - hoch gehalten werden<br />
konnte. Dass dies der Fleischwirtschaft <strong>und</strong><br />
dem Lebensmittelhandel wenig gefällt, versteht<br />
sich von selbst.<br />
Deutsche Schlacht- <strong>und</strong> Zerlegebetriebe, aber<br />
auch österreichische, beklagen seit Mon<strong>at</strong>en<br />
ein nicht kostendeckendes Geschäft. Es wird<br />
<strong>im</strong>mer auch darauf verwiesen, dass diese<br />
schwierige Phase wohl nicht alle Fleischunternehmen<br />
überleben werden können.<br />
Markt<br />
8
Mit dem Rüssel in Brüssel<br />
In schwierigen Marktphasen wird die Frage<br />
nach der Wettbewerbsfähigkeit der he<strong>im</strong>ischen<br />
Produktion häufiger gestellt als<br />
sonst. Genauso ergeht es den Produzenten<br />
<strong>und</strong> Interessensvertretern in allen anderen<br />
Ländern des Binnenmarktes. Basierend auf<br />
diesem Wissensvakuum wurde vor fünf<br />
Jahren INTERPIG gegründet, eine Expertenr<strong>und</strong>e<br />
aus 10 verschiedenen EU-Mitgliedssta<strong>at</strong>en.<br />
Diese Gruppe, die sich aus Ber<strong>at</strong>ern,<br />
Betriebswirtschaftlern, Praktikern<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftlern zusammensetzt, verfolgt<br />
das Ziel, ein möglichst objektives Bild<br />
der Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Schweine</strong>produktion<br />
einzelner Länder <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Vergleich aufzuzeigen.<br />
Das heurige INTERPIG-Arbeitstreffen fand in<br />
Linz in Oberösterreich vor wenigen Wochen<br />
st<strong>at</strong>t. Aufgearbeitet wurden die D<strong>at</strong>en von<br />
2008. Anhand von 90 Kosten- <strong>und</strong> Leistungsparametern<br />
aus Zucht, Ferkelproduktion <strong>und</strong><br />
Mast wurden die D<strong>at</strong>en jedes Landes präsentiert,<br />
analysiert <strong>und</strong> letztlich ein Wert für die<br />
Produktionskosten/kg Schlachtgewicht errechnet.<br />
Professionalisierung<br />
stärkt Wettbewerbsfähigkeit<br />
So wie in den letzten Jahren, zählt auch 2008<br />
Österreich zu den Ländern mit den höchsten<br />
Produktionskosten. Die Kleinstrukturiertheit<br />
unserer Betriebe eine opt<strong>im</strong>ale Stückkostendegression.<br />
Was aber erfreulich auffällt, ist die<br />
T<strong>at</strong>sache, dass der Abstand zum Durchschnitt<br />
geringer wird. Lagen wir 2006 acht Prozent<br />
<strong>und</strong> 2007 fünf Prozent über dem Schnitt, so<br />
gelang 2008 mit drei Prozent über Durchschnitt<br />
eine substanzielle Annäherung zum<br />
9 Markt<br />
Mittelwert. Auch <strong>im</strong> Ranking haben wir uns<br />
verbessert. Während früher nur Italien <strong>und</strong><br />
England es teurer konnten als wir, liegt nun<br />
auch Schweden in dieser unrühmlichen Reihung<br />
vor uns. Auch 2008 waren bei den Billigsterzeugern<br />
die üblichen Verdächtigen<br />
dabei: <strong>Dänemark</strong>, Holland, Spanien, knapp<br />
gefolgt von Frankreich.<br />
Vollkosten deckt keiner!<br />
Erstmals wurde bei INTERPIG der Vollkostenkalkul<strong>at</strong>ion<br />
auch der Erlös gegenübergestellt.<br />
Die jeweiligen Länderexperten h<strong>at</strong>ten die Aufgabe,<br />
einen für das gesamte Jahr <strong>und</strong> Land<br />
möglichst repräsent<strong>at</strong>iven Erzeugererlös/kg<br />
„Kein einziges Land erzielte 2008<br />
eine Vollkostendeckung!“<br />
Schlachtgewicht zu ermitteln.<br />
Das Ergebnis fiel einigermaßen überraschend<br />
aus. Kein einziges Land erzielte 2008 eine Vollkostendeckung.<br />
Im Gegenteil, eine Unterdekkung<br />
in Höhe von 18 bis 53 Cent/kg Schlachtgewicht<br />
wurde offenk<strong>und</strong>ig.<br />
Und einmal mehr zeigte sich, dass Länder mit<br />
den niedrigsten Produktionskosten auch die<br />
billigsten Preise haben. <strong>Dänemark</strong> beispielsweise<br />
kam mit einem Erlös von 1,33 Euro auf<br />
eine Unterdeckung von 32 Cent/kg Schlachtgewicht.<br />
Auf selbiges Ergebnis kam Italien, das<br />
mit 1,96 Euro die mit Abstand höchsten Produktionskosten<br />
aufweist, allerdings mit 1, 64<br />
Euro den höchsten Erlös. Mit einem Erlös von<br />
1,41 Euro <strong>und</strong> einen Verlust von nur 25 Cent<br />
lag da Frankreich schon besser.<br />
Sehr erfreulich die Position von Österreich in<br />
diesem Vergleich. Mit einem Durchschnittser-<br />
lös von 1,54 Euro/kg lag bei uns der Verlust<br />
nur bei vergleichsweise guten 21 Cent. Nur<br />
England war besser. Aufgr<strong>und</strong> eines 2008 für<br />
die Insel unüblich guten <strong>Schweine</strong>preises von<br />
1,57 Cent/kg konnte man den geringsten Verlust<br />
„bauen“ <strong>und</strong> lediglich 18 Cent Fehlbetrag<br />
zu Buche schreiben.<br />
Ö-Börse kompensiert<br />
Strukturnachteile<br />
Nachdem nun erstmals die kurz beschriebene<br />
EU-weite Kosten- <strong>und</strong> Erlösanalyse vorliegt,<br />
darf man einmal mehr stolz sein auf den<br />
hohen Organis<strong>at</strong>ionsgrad der <strong>Schweine</strong>bauern<br />
in Österreich <strong>und</strong> auf das Ergebnis das dabei<br />
herauskommt.<br />
Die viertschlechteste bzw. viertschwierigste<br />
Kostenkonstell<strong>at</strong>ion, verb<strong>und</strong>en mit dem<br />
zweitbesten Markterlös, ergibt be<strong>im</strong> Saldo<br />
Pl<strong>at</strong>z 2 – jedenfalls erfreulich. Bei aller Problem<strong>at</strong>ik<br />
<strong>und</strong> Härte am Markt muss man dieses<br />
Ergebnis als neuerlichen Auftrag an alle<br />
<strong>Schweine</strong>bauern in Österreich verstehen,<br />
durch die geschlossene Bündelung des Angebotes<br />
auch weiterhin das bestmögliche<br />
Ergebnis am Markt zu erzielen.<br />
DI Johann Schlederer<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse
Hans-Peter Bäck<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ferkelausschuss<br />
An einem ruhigen Wochenende Anfang Juni<br />
kamen von den Agenturen die Meldungen aus<br />
Mexiko <strong>und</strong> Amerika über eine neue Grippe,<br />
die so genannte „<strong>Schweine</strong>grippe“. Und da es<br />
eigentlich sehr wenig griffige Themen zu dieser<br />
Zeit gab, wurden die Redaktionen sofort in<br />
einen Zustand fiebriger Erregung versetzt. Für<br />
diese – <strong>und</strong> nur für diese - war es ein Glücksfall,<br />
dass hier gerade zwei Themen zusammentrafen,<br />
die die Bevölkerung bewegen. Zum<br />
einem ist da die l<strong>at</strong>ente, aus Zeiten der Vogelgrippe<br />
herrührende Angst, dass sich Grippeviren<br />
verändern <strong>und</strong> zu einer Pandemie mit vielen<br />
Toten führen können. Auf der anderen<br />
Seite bewegt kaum ein Thema so viele wie die<br />
Sicherheit der täglichen Ernährung.<br />
Den Teufel an die Wand gemalt<br />
Das war der Mix, aus dem Schlagzeilen<br />
gemacht werden, die Zeitungen brauchen. Und<br />
damit wurde ein Stakk<strong>at</strong>o an Meldungen losgelassen,<br />
das seinesgleichen sucht. So wurde<br />
diese Grippe in die Nähe einer finalen Apokalypse<br />
mit Millionen von Toten hochstilisiert,<br />
zu einer exis-tenziellen Bedrohung der<br />
Menschheit. Aber <strong>im</strong>mer schön <strong>im</strong> Konjunktiv,<br />
Die Neue Grippe mutiert<br />
zur Mediengrippe<br />
Grippe ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit bei Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />
Wenn man sich aber seit Ausbruch der Neuen Grippe das Verhalten einzelner<br />
Medien ansieht könnte man glauben, dass auch Teile der Presselandschaft gegen<br />
Ansteckung nicht resistent sind.<br />
denn die Möglichkeit verkauft sich besser als<br />
T<strong>at</strong>sachen. Und es war eine eher dünne Suppe,<br />
aus der da geschöpft wurde.<br />
Bereits Ende April warnte die Weltges<strong>und</strong>heitsorganis<strong>at</strong>ion(WHO)<br />
von einer weltweiten<br />
Ausbreitung (Pandemie) einer neuen Grippe,<br />
die nach intensiver Suche ihren Ausgang in<br />
Mexiko h<strong>at</strong>te. Allerdings wurde schon Mitte<br />
Mai erklärt, dass diese „Neue Grippe“ auf<br />
Gr<strong>und</strong> ihrer geringen P<strong>at</strong>hogenität nicht<br />
unbedingt die Kriterien erfülle.<br />
Die Rolle der WHO ist in dieser Angelegenheit<br />
allerdings schon etwas kritischer zu hinterfragen.<br />
Führende Wissenschafter haben von<br />
Anfang an die Rolle dieser Organis<strong>at</strong>ion kritisiert,<br />
die durch „Gestikulieren“ für eine<br />
„Über-Medialisierung“ gesorgt h<strong>at</strong>te. Bernard<br />
Debré, ein Pariser Medizinprofessor, meint<br />
dazu sogar, dass die „Neue Grippe“ ein „Grippchen<br />
ist <strong>und</strong> bleibt“ <strong>und</strong> er es für völlig überflüssig<br />
halte, die Bevölkerung verrückt zu<br />
machen.<br />
In der Medienlandschaft stießen solche St<strong>im</strong>men<br />
allerdings auf wenig Gehör <strong>und</strong> so wird<br />
bis zum heutigen Tag fleißig der <strong>Schweine</strong>grippe<br />
gefrönt. Versuche der Interessensvertretung,<br />
wie LKÖ, VÖS oder Styriabrid, die<br />
Die fälschlich als „<strong>Schweine</strong>grippe“ bezeichnete Neue Grippe löste durch Medienberichte<br />
vielerorts Angst <strong>und</strong> Panik aus. Foto: VÖS<br />
Sache ins rechte Lot zu rücken, h<strong>at</strong>ten einigen<br />
Erfolg be<strong>im</strong> ORF, weniger aber bei diversen<br />
Tageszeitungen. Versuche, eine differenziertere<br />
Darstellung der Fakten zu erreichen, blieben<br />
rel<strong>at</strong>iv erfolglos.<br />
In Zeiten der Wirtschaftskrise <strong>und</strong> eines labilen<br />
Marktes sind derartige Ereignisse n<strong>at</strong>ürlich<br />
für uns <strong>Schweine</strong>produzenten nicht besonders<br />
positiv. Dass <strong>Schweine</strong>fleisch in die Nähe einer<br />
Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung gerückt wurde, dass<br />
Konsumenten bei uns anrufen <strong>und</strong> fragen, ob<br />
man <strong>Schweine</strong>fleisch berühren dürfe ohne<br />
davon krank zu werden, ist nicht ohne Folgen<br />
für den Markt geblieben.<br />
Die Verantwortung der Medien<br />
So stellt sich die Frage nach der Verantwortung<br />
der Medien für eine ausgewogene, auf<br />
Fakten basierende Berichterst<strong>at</strong>tung <strong>und</strong><br />
deren Sorgfaltspflicht in Bezug auf die Wahrheit.<br />
Im Fall der „Neuen Grippe“ sind wir als<br />
<strong>Schweine</strong>produzenten betroffen, aber es gibt<br />
einem schon zu denken, was man alles unter<br />
dem Titel „Inform<strong>at</strong>ion“ verkauft bekommt.<br />
Bei einem Bericht über medizinische Themen<br />
sollte auf unangemesse sens<strong>at</strong>ionelle Berichterst<strong>at</strong>tungen,<br />
die übertriebene Ängste oder<br />
Hoffnungen der Bevölkerung weckt, verzichtet<br />
werden. So steht es zumindest <strong>im</strong> Deutschen<br />
Pressekodex. Was <strong>im</strong> Fall der „Neuen<br />
Grippe“ daraus gemacht wurde, kann man täglich<br />
in den Zeitungen nachlesen. Nachdem<br />
man sich jetzt schon seit Juni mit mäßigem<br />
Erfolg darum bemüht, mit der „Neuen Grippe“<br />
ein Killervirus herbei zu schreiben, wird jetzt<br />
spekuliert, dass sie mit Schulbeginn aggressiver<br />
werden könnte <strong>und</strong> dass Experten eine<br />
Verlegung der Ferien vorschlagen.<br />
Man müsste also mehr von einer „neuen<br />
Mediengrippe“ sprechen, aber in Zeiten, wo<br />
man be<strong>im</strong> Baden von wild gewordenen Hechten<br />
gebissen wird, w<strong>und</strong>ert einen allerdings<br />
gar nichts mehr.<br />
<strong>Schweine</strong>grippe<br />
10
Fakten zu A/H1N1: <strong>Schweine</strong>grippe<br />
ist nicht gleich <strong>Schweine</strong>grippe<br />
Die echte <strong>Schweine</strong>grippe wird durch eine Infektion mit Subtypen des Influenzavirus A hervorgerufen <strong>und</strong> ist<br />
eine hochansteckende Krankheit, die in <strong>Schweine</strong>popul<strong>at</strong>ionen in mehreren Teilen der Welt endemisch vorkommt;<br />
auch in Österreich. Die Inkub<strong>at</strong>ionszeit bei <strong>Schweine</strong>n beträgt 1-5 Tage, ein gehäuftes Auftreten ist während<br />
der kalten Jahreszeit zu erwarten. Der Krankheitsverlauf ist akut <strong>und</strong> beginnt mit Anorexie, Fieber sowie<br />
Muskelschwäche <strong>und</strong> Muskelschmerzen.<br />
Erkrankte Tiere, meist 3-4 Mon<strong>at</strong>e alt, scharen<br />
sich zusammen <strong>und</strong> bewegen sich kaum.<br />
Hustenanfälle, Nasenausfluss, Konjunktivitiden<br />
sind typische Anzeichen; am Höhepunkt<br />
der Infektion tritt eine Zwerchfell<strong>at</strong>mung auf.<br />
Wenn gute hygienische <strong>und</strong> konstitutionelle<br />
Vorrausetzungen vorhanden sind, genesen die<br />
<strong>Schweine</strong> innerhalb von ca. 3-6 Tagen.<br />
Bei Pneumonien mit Sek<strong>und</strong>ärinfektion ist die<br />
Genesungsdauer länger. Während die Morbiditätsr<strong>at</strong>e<br />
beinahe 100% beträgt, liegt die Mortalitätsr<strong>at</strong>e<br />
unter 1%. Meist verläuft die<br />
unkomplizierte Heilung innerhalb von zehn<br />
bis vierzehn Tagen. Die Subtypen H1N1, H3N2<br />
<strong>und</strong> H1N2 des Influenzavirus’ A kommen bei<br />
<strong>Schweine</strong>beständen in Europa weitverbreitet<br />
vor.<br />
Das derzeit nur be<strong>im</strong> Menschen beobachtete<br />
„pandemic influenza A/H1N1“ wurde in europäischen<br />
<strong>Schweine</strong>popul<strong>at</strong>ionen noch nicht<br />
vorgef<strong>und</strong>en. Entgegen weltweiter Pressemeldungen<br />
handelt es sich bei diesem neuartigen<br />
Erreger um keinen über infizierte <strong>Schweine</strong><br />
verbreiteten „<strong>Schweine</strong>virus“, sondern um<br />
einen bisher unbekannten Stamm des<br />
Influenzavirus’ A/H1N1, der den Menschen<br />
betrifft (Pandemic Influenza Virus A/H1N1).<br />
Neuartig an diesem Erreger ist sein Anteil an<br />
Genen aus dem Erbgut der <strong>Schweine</strong>, der Vögel<br />
<strong>und</strong> des Menschen, wie sie in dieser Kombin<strong>at</strong>ion<br />
bisher noch nie aufgef<strong>und</strong>en worden<br />
sind. Mittlerweile ist das Genom dieses pandemic<br />
influenza erfolgreich sequenziert worden.<br />
<strong>Schweine</strong> sind die einzige bekannte Tierart,<br />
die für alle beschriebenen Influenza A-Viren<br />
des Menschen, der Vögel <strong>und</strong> der <strong>Schweine</strong><br />
gleichzeitig empfänglich ist.<br />
In der Ökologie des Influenza A-Virus spielen<br />
sie dadurch eine einzigartige Rolle als „Mischgefäß“<br />
für den Eintrag reassortierter Virustypen<br />
in die menschliche Popul<strong>at</strong>ion.<br />
11 <strong>Schweine</strong>grippe<br />
Dieses pandemische Virus ist eine Herausforderung<br />
an die Ges<strong>und</strong>heitsbehörden weltweit,<br />
Tiere haben in Bezug auf Verbreitung <strong>und</strong> Epidemiologie<br />
bisher jedoch keine Bedeutung. In<br />
Versuchsreihen wurde herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />
<strong>Schweine</strong> zwar für die „pandemic influenza“<br />
empfänglich sind, aber es gibt keinerlei<br />
Beweise, dass die Krankheit anders verläuft<br />
als bei lange bekannten Stämmen. Die Ges<strong>und</strong>ung<br />
der Tiere erfolgt meist rasch <strong>und</strong> problemlos<br />
bei einer geringen Sterblichkeitsr<strong>at</strong>e.<br />
„Bisher konnte kein Fall nachgewiesen<br />
werden, bei dem die<br />
Ansteckung durch Kontakt zu<br />
<strong>Schweine</strong>n erfolgt ist.“<br />
Als Überträger der „pandemic influenza“ wird<br />
das Schwein ausgeschlossen. Die „pandemic<br />
influenza“ kann auf den Menschen durch den<br />
Konsum von ordnungsgemäß zubereitetem<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch oder Produkten, die solches<br />
enthalten, nicht übertragen werden.<br />
Falls sich das Virus in der Bevölkerung extrem<br />
ausbreitet, steigt auch das Risiko, dass auch<br />
<strong>Schweine</strong> in europäischen <strong>Schweine</strong>beständen<br />
infiziert werden können. Zum Schutz der<br />
<strong>Schweine</strong>bestände sind folgende Hygienemaßnahmen<br />
zu empfehlen:<br />
• Beachtung <strong>und</strong> Einhaltung hygienischer<br />
Gr<strong>und</strong>regeln in <strong>Schweine</strong>beständen<br />
• Planmäßige Bestandsbetreuung <strong>im</strong> Bereich<br />
landwirtschaftlicher Nutztiere<br />
Vermeiden Sie den Kontakt mit an Grippe<br />
erkrankten Menschen.<br />
Wenn Sie selbst erkrankt sind, meiden Sie<br />
Kontakt zu <strong>Schweine</strong>beständen <strong>und</strong> deren<br />
Tierhaltern.<br />
Bedecken Sie M<strong>und</strong> <strong>und</strong> Nase, wenn Sie<br />
husten oder sich schnäuzen. Werfen Sie das<br />
Papiertaschentuch nach Gebrauch weg. Stofftaschentücher<br />
nach Möglichkeit nicht verwenden.<br />
Händewaschen schützt vor Übertragung von<br />
Grippeviren. Waschen Sie sich die Hände<br />
regelmäßig mit Seife <strong>und</strong> warmen Wasser.<br />
Alkoholische Desinfektionsmittel (Sprühflaschen<br />
oder Reinigungstücher) können bei<br />
Fehlen von Waschgelegenheiten eingesetzt<br />
werden.<br />
Berühren sie mit ungewaschenen Händen<br />
weder Augen, Nase noch M<strong>und</strong> (Viren können<br />
auch durch Berührung viral verunreinigter<br />
Gegenstände auf Ihre Finger gelangen.<br />
Für die erstmals <strong>im</strong> Frühjahr 2009 neu in<br />
Mexiko aufgetretene spezielle „pandemic<br />
influenza“ A/H1N1 ist eine Mensch-zu-<br />
Mensch-Übertragung charakteristisch. Bisher<br />
konnte kein Fall nachgewiesen werden, bei<br />
dem die Ansteckung durch Kontakt zu<br />
<strong>Schweine</strong>n erfolgt ist. Trotzdem ist ein Schutz<br />
<strong>im</strong> Kontakt mit Tieren angebracht. Zusätzliche<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Veterinärbereich sind be<strong>im</strong><br />
derzeitigen Stand der Dinge nicht nötig, da<br />
die Gefahr nicht von Tieren ausgeht.<br />
Weitere Inform<strong>at</strong>ionen unter:<br />
www.bmg.gv.<strong>at</strong><br />
www.ecdc.europa.eu<br />
www.ec.europa.eu/food/an<strong>im</strong>al/diseases/i<br />
nfluenzaAH1N1/<br />
index_en.htm<br />
AO Univ. Prof. Dr. Petra Winter<br />
Agentur für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Ernährungssicherheit - AGES<br />
Institut für veterinärmedizinische<br />
Untersuchungen, Mödling
DI Hans Stinglmayr<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ausschuss<br />
Recht <strong>und</strong> Politik<br />
Ein etwa um 3% verringerter Produktionsumfang<br />
in der europäischen Ferkelerzeugung,<br />
volle Futterlager auf den Mastbetrieben <strong>und</strong><br />
erfreuliche Preisprognosen für den heurigen<br />
Schlachtschweinemarkt waren zu Beginn des<br />
Jahres eindeutige Indik<strong>at</strong>oren für eine sehr<br />
opt<strong>im</strong>istische Einschätzung der Möglichkeiten<br />
am globalen Ferkelmarkt.<br />
Im Folgenden möchte ich auf den Verlauf des<br />
Ferkelmarktes <strong>im</strong> 1.Halbjahr eingehen, Ursachen<br />
der derzeitigen Marktentwicklungen aufzeigen<br />
<strong>und</strong> eine Einschätzung für den weiteren<br />
Verlauf des 2.Halbjahres wagen.<br />
Rückblick auf das 1. Halbjahr<br />
Die nebenstehende Preiskurve bestätigt den<br />
Ferkelmarkt 2009:<br />
Gut aber nicht sehr gut!<br />
sehr guten Ferkelmarktverlauf <strong>im</strong> 1.Quartal<br />
des heurigen Jahres. Mit einem durchschnittlichen<br />
Notierungspreis von € 2,52 lag man<br />
sehr nahe bei den Spitzenjahren (2002, 2005,<br />
2006). Auch das 2.Quartal lag mit € 2,47 deutlich<br />
über dem Durchschnitt von € 2,27.<br />
Ende Mai kam es dann zu den um diese Jahreszeit<br />
üblichen Preiseinbußen. Sie fielen <strong>im</strong><br />
Ausmaß dann aber doch überraschend hoch<br />
aus. Noch <strong>im</strong> April sind wir von einem marktverträglichen<br />
preislichen Niveauboden von ca.<br />
€ 2,30 über den Sommer hinaus ausgegangen.<br />
Die Ursache für den dann doch deutlicheren<br />
Ferkelpreisverlust entwickelte sich bereits <strong>im</strong><br />
April.<br />
Die üblicherweise um diese Zeit positive <strong>und</strong><br />
stetige Preisentwicklung bei Schlachtschwei-<br />
nen kam wegen der voranschreitenden Wirtschafts-<br />
<strong>und</strong> Finanzkrise <strong>und</strong> der kr<strong>im</strong>inellen<br />
Wortkre<strong>at</strong>ion „<strong>Schweine</strong>grippe“ europaweit<br />
arg ins Stocken. Das folgende Auf <strong>und</strong> Ab der<br />
Notierungspreise führte dazu, dass das derzeitige<br />
Preisniveau bei Schlachtschweinen um ca.<br />
15% niedriger ausfällt als vor einem Jahr <strong>und</strong><br />
es scheint, dass der Preishöhepunkt für heuer<br />
bereits erreicht sein könnte.<br />
Diese Marktentwicklung führte europaweit zu<br />
einer St<strong>im</strong>mungsverschlechterung bei den<br />
Mästern <strong>und</strong> zu einer davon verursachten steigenden<br />
Kaufzurückhaltung. Vor allem der<br />
deutsche Ferkelmarkt geriet massiv unter<br />
Druck.<br />
Dies alles in einer Phase, in der der Ferkelmarkt<br />
wegen der jahreszeitlich bedingten gro-<br />
Ferkel<br />
Foto: VÖS<br />
Über das gesamte Jahr gesehen wird 2009 als ein überdurchschnittlich gutes Ferkeljahr<br />
eingestuft werden. Damit werden auch die zu Beginn des Jahres getätigten<br />
positiven Prognosen eintreffen. Trotzdem hält der Ferkelmarkt nicht das, was er <strong>im</strong><br />
1.Quartal <strong>und</strong> zu Beginn des 2.Quartales 2009 versprochen h<strong>at</strong>. Enttäuschend vor<br />
allem deshalb, weil die Voraussetzungen für ein wirtschaftlich sehr gutes Ferkeljahr<br />
noch selten so gut waren.<br />
12
ßen Angebotsmengen eine ungestörte Nachfrage<br />
benötigen würde.<br />
Die Konsequenz daraus war ein Niveauverlust<br />
der Ferkel-Notierungspreise von ca. 25 Cent<br />
oder 7 Euro je Ferkel.<br />
Das Ergebnis des 3.Quartals 2009 wird damit<br />
unter den Werten der Spitzenjahre liegen.<br />
Die Auswirkungen der überraschend verhaltenen<br />
Schlachtschweinepreisentwicklungen wären<br />
für die Ferkelerzeuger noch dram<strong>at</strong>ischer<br />
ausgefallen, wenn nicht <strong>im</strong> vergangenen<br />
Herbst so viel Futter auf den Mastbetrieben<br />
eingelagert worden wäre.<br />
Wie geht es heuer weiter?<br />
Die Entwicklung in den letzten drei Mon<strong>at</strong>en<br />
h<strong>at</strong>, zumindest am Ferkelmarkt, nichts mit<br />
einer bereits wieder beginnenden Krise zu<br />
tun. Die Wirtschaftlichkeit der Produktion ist<br />
nach den äußerst schwierigen Jahren 2007<br />
<strong>und</strong> 2008 wieder zufriedenstellend <strong>und</strong> auch<br />
das restliche Jahr 2009 wird positiv verlaufen.<br />
Ärgerlich ist nur, dass das anfangs mögliche<br />
sehr gute Ferkeljahr nicht mehr realisiert werden<br />
kann.<br />
In den letzten Wochen h<strong>at</strong> der Marktdruck in<br />
Die Entwicklung der Jahresdurchschnittspreise 2002 bis 2009.<br />
Oberösterreich<br />
<strong>Schweine</strong>zuchtverband OÖ<br />
Ried 22. Sept. 2009<br />
Ried 3. Nov. 2009<br />
Ried 15. Dez. 2009<br />
Beginn: jeweils 11 Uhr<br />
Ab Hof: Tel.: 07242/27884-41<br />
13 Ferkel<br />
der Ferkelvermarktung bereits bagenommen.<br />
Jahreszeitlich bedingt wird das Ferkelangebot<br />
in den nächsten Wochen noch zurückgehen.<br />
Gleichzeitig wird die Anzahl fertiger Schlachtschweine<br />
ansteigen, d.h. freiwerdende Mastplätze<br />
nehmen zu <strong>und</strong> damit auch das Nachfragepotential<br />
für Ferkel.<br />
„Die derzeitige Entwicklung h<strong>at</strong>,<br />
zumindest am Ferkelmarkt,<br />
nichts mit einer bereits wieder<br />
beginnenden Krise zu tun.“<br />
So gut so schön. Entscheidend wird nun aber<br />
sein, ob diese Mastplätze auch rasch <strong>und</strong> ohne<br />
Verzögerung wiederbelegt werden. Die St<strong>im</strong>mung<br />
der Mäster <strong>und</strong> das Vertrauen dieser in<br />
die Wirtschaftlichkeit der <strong>Schweine</strong>mast mit<br />
der Gr<strong>und</strong>lage he<strong>im</strong>ischer Ferkel wird das Einstallverhalten<br />
ganz wesentlich beeinflussen.<br />
Das gesamte laufende 3. Quartal des heurigen<br />
Jahres wird eine durchwachsene Ferkelperiode<br />
ohne einer Möglichkeit von wesentlichen<br />
Ferkel-Preisverbesserungen bleiben. Im Laufe<br />
des September könnte dann auch noch einmal<br />
ein größerer Preisdruck entstehen. Wichtig<br />
Zuchtschweine-Verkauf<br />
Steiermark<br />
SZS.-<strong>Schweine</strong>Zucht Steiermark<br />
Geschäftsstelle in Gleisdorf -<br />
Tel.: 03112/5484 oder www.szs.or.<strong>at</strong><br />
Burgenland<br />
Bgld. <strong>Schweine</strong>zucht- u. Ferkelvermarktungs<br />
GmbH. Tel.: 02617/2217<br />
Notierungspreisvergleich 2005 bis 2009.<br />
wird es in diesem Zeitabschnitt sein, nicht<br />
leichtfertig <strong>und</strong> vielleicht sogar unnötigerweise<br />
einen zu großen Niveauverlust am europäischen<br />
Ferkelmarkt zuzulassen.<br />
Von großer Bedeutung für den Ferkelmarkt<br />
über 2009 hinaus wird dann <strong>im</strong> Herbst die<br />
Maispreisentwicklung sein, insbesondere zum<br />
Zeitpunkt der Ernte. Also zu einem Zeitpunkt<br />
wo der Mäster darüber entscheiden kann, ob<br />
die Ernte eingelagert oder verkauft wird.<br />
Aus heutiger globaler Sicht wird es heuer<br />
weder bei Getreide noch bei Mais zu einer<br />
sprunghaften Preisniveauveränderung, wie<br />
das <strong>im</strong> Jahr 2007 geschehen ist, kommen.<br />
Im Laufe des 4. Jahresviertels wird es zu einer<br />
spürbaren Marktberuhigung kommen <strong>und</strong> ab<br />
November wird ein zunehmend knappes Ferkelangebot<br />
europaweit steigende bis deutlich<br />
steigende Ferkelpreise bringen.<br />
Wenn in den nächsten Mon<strong>at</strong>en nicht unvorhersehbare<br />
marktstörende Entwicklungen am<br />
gesamten <strong>Schweine</strong>markt eintreten, dann<br />
scheint heuer ein durchschnittlicher Ferkel-<br />
Notierungspreis von etwa € 2,30 realistisch.<br />
Gut, aber nicht sehr gut.<br />
Niederösterreich<br />
VNS - Mon<strong>at</strong>licher Ab-Hof-Verkaufsk<strong>at</strong>alog<br />
kann angefordert werden unter<br />
02269/2218-18 oder unter www.vns.or.<strong>at</strong><br />
Kärnten<br />
Landesverband der<br />
Kärntner <strong>Schweine</strong>züchter<br />
Tel.: 0463/5850-1502<br />
Verkäufe ab Hof unter 0463/5850-1504
Dr. Peter Knapp<br />
Koordin<strong>at</strong>or<br />
VÖS-Zuchtausschuss<br />
Spezialisierung oder<br />
Einheitsschwein?<br />
Auch wenn manche Entwicklungen am intern<strong>at</strong>ionalen<br />
<strong>Schweine</strong>markt ähnlich ablaufen,<br />
können wir eines feststellen: Das europäische<br />
Einheitsschwein gibt es bis heute nicht! Jeder<br />
Markt h<strong>at</strong> seine speziellen Abnehmer <strong>und</strong><br />
damit seine Besonderheiten.<br />
Die auch <strong>im</strong> Export erfolgreiche he<strong>im</strong>ische<br />
Fleischwirtschaft h<strong>at</strong> sich mit den vergleichsweise<br />
kleinen Strukturen auf höchste Qualität<br />
spezialisiert. Die österreichische Preismaske<br />
bezahlt demnach Mastschweine mit hohem<br />
Magerfleischanteil über 56% deutlich besser.<br />
Das heißt, wenn die österreichischen Ferkel-<br />
Zucht:<br />
Wohin geht die Reise?<br />
produzenten einen Marktvorteil erzielen wollen,<br />
müssen sie einheitliche Partien mit<br />
hohem Wachstumspotential <strong>und</strong> durchschnittlich<br />
60% Magerfleischanteil liefern.<br />
Pietrain als<br />
opt<strong>im</strong>aler Endstufeneber<br />
Auf der Eberseite h<strong>at</strong> sich der Pietraineber für<br />
dieses Ziel bestens bewährt.<br />
Keine andere Rasse vermag die Anforderungen<br />
in Punkto Fleischfülle, Ausschlachtung,<br />
Homogenität <strong>und</strong> Futterverwertung auf diesem<br />
hohen Niveau zu erfüllen.<br />
In den letzten Jahren wurde durch die Stress-<br />
sanierung der Rasse zusätzlich die Fleischqualität<br />
(pH-Wert, Drip - Verlust) deutlich verbessert.<br />
Ein Prozent weniger Wasserverlust (Drip)<br />
<strong>im</strong> Kühlhaus des Schlachthofes bringt einen<br />
Mehrerlös von mindestens € 2,- pro Schlachtkörper<br />
für die Fleischwirtschaft. Eine Menge<br />
Geld also, das die Leistung der österreichischen<br />
Züchter gebracht h<strong>at</strong>, wenn man<br />
bedenkt, dass mit der Umstellung auf reinerbig<br />
stressstabile Pietrains (NN) der Dripverlust<br />
bei Pietrain um 4% gesenkt werden konnte.<br />
Das genetische Leistungspotential eines ÖHYB<br />
Mastschweines kommt je zur Hälfte vom V<strong>at</strong>er<br />
- einem stresssicheren Pietraineber mit ausgezeichneter<br />
Fleischfülle - <strong>und</strong> der Mutter -<br />
einer fruchtbaren ÖHYB Kreuzungssau.<br />
Zucht<br />
Foto: VÖS<br />
Die Entwicklungen am <strong>Schweine</strong>markt machen beste Betriebsleistungen notwendig,<br />
um wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
Zucht- <strong>und</strong> Produktionsstufe ist das ÖHYB Programm perfekt auf die österreichischen<br />
Marktverhältnisse abgest<strong>im</strong>mt. Das Inform<strong>at</strong>ionspotenial der Ferkelringe<br />
<strong>und</strong> Zuchtverbände wird effizient genutzt <strong>und</strong> h<strong>at</strong> eindrucksvolle Leistungssteigerungen<br />
gebracht. Wo steckt das genetische Potential zu weiteren Verbesserungen<br />
<strong>und</strong> wohin geht die gemeinsame Reise in Zukunft?<br />
14
Schwerpunkt Mutterrassen:<br />
Fruchtbarkeit<br />
Für die Ferkelproduktion ist eine fruchtbare,<br />
stabile Sau mit hoher Nutzungsdauer entscheidend.<br />
Im Zuchtziel für die Mutterrassen<br />
Edelschwein <strong>und</strong> Landrasse ist deshalb die<br />
Fruchtbarkeit (Anzahl lebend geborener Ferkel<br />
30% <strong>und</strong> Anzahl aufgezogener Ferkel 70%)<br />
mit 50% <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert stark gewichtet.<br />
Entscheidend für die Vermarktung ist, dass bei<br />
den Mutterrassen trotz höchster Fruchtbarkeitsleistungen<br />
die Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung<br />
nicht vernachlässigt wird. Dies war <strong>und</strong><br />
ist stets die Str<strong>at</strong>egie <strong>im</strong> ÖHYB Programm.<br />
Erfolgreiche Zuchtarbeit gründet auf langfristigen<br />
Zielen.<br />
Dass sich die Fruchtbarkeit laufend verbessert,<br />
beweisen die jährlichen Leistungssteigerungen.<br />
Die Entwicklung wird sich rasch fortsetzen.<br />
Die Medienberichte über neue Fruchtbarkeitsrekorde<br />
diverser Genetikanbieter übertreffen<br />
sich <strong>im</strong>mer öfter. Aber welches Potential<br />
steckt in unserer he<strong>im</strong>ischen Genetik?<br />
Können wir hier mithalten?<br />
Genetisches Potential<br />
Eine umfassende Darstellung der Zuchtleistungen<br />
unter österreichischen Praxisverhältnissen<br />
ist mit dem Sauenplaner möglich. So sind<br />
z.B. in Oberösterreich sämtliche 590 VLV Ferkelringbetriebe<br />
in der Leistungsaufzeichnung<br />
erfasst. Diese 39.000 Sauen liefern eine enorme<br />
Inform<strong>at</strong>ionsmenge <strong>und</strong> sind somit auch<br />
ein Gradmesser über den Erfolg der Zuchtarbeit.<br />
Seit heuer kommen dadurch jährlich<br />
100.000 Würfe aus der Produktionsstufe für<br />
die Zuchtwertschätzung Fruchtbarkeit dazu.<br />
8.500 Würfe<br />
von Töchtern eines Ebers!<br />
Aus dem D<strong>at</strong>enverb<strong>und</strong> vom Herdebuch der<br />
Zuchtverbände <strong>und</strong> den Sauenplanern der<br />
Erzeugergemeinschaften (mit 18.000 Wurfleistungen<br />
aus der Zuchtstufe <strong>und</strong> 97.000<br />
Wurfleistungen aus der Produktionsstufe)<br />
stehen nun jährlich rd. 115.000 Wurfleistungen<br />
für die Zuchtwertschätzung zur Verfügung.<br />
Dies sind etwa 23% - <strong>und</strong> somit beinahe<br />
ein Viertel - der gesamten österreichischen<br />
Ferkelproduktion. Keine andere Organis<strong>at</strong>ion<br />
in der Größenordnung unserer<br />
<strong>Schweine</strong>zuchtverbände verfügt über eine<br />
derartige Fülle an Inform<strong>at</strong>ionen. Mit Hilfe<br />
dieser D<strong>at</strong>en wird künftig eine noch effizientere<br />
Selektion auf Fruchtbarkeit möglich<br />
sein.<br />
15 Zucht<br />
Die Auswertungen aus der zentralen D<strong>at</strong>enbank<br />
zeigen das hohe genetische Potential.<br />
Wenn wir dieses genetische Potential mit den<br />
besten 25% der Sauen (<strong>im</strong> Zeitraum 1.1.2008-<br />
1.7.2009) verteilt über alle Betriebe definieren,<br />
so haben diese 8.500 Sauen <strong>im</strong> VLV 30,6<br />
lebend geborene Ferkel pro Sau <strong>und</strong> Jahr (12,8<br />
pro Wurf). Immerhin knapp 3500 Sauen (die<br />
besten 10%) kommen auf 33,4 lebend geborene<br />
Ferkel/Sau/Jahr (13,6 pro Wurf). Mit 26<br />
bzw 27,5 aufgezogenen Ferkeln/Sau/Jahr zeigen<br />
die 25 bzw. 10% besten Sauen auch das<br />
hohe Aufzuchtpotential. Mit einer durchschnittlichen<br />
Wurfzahl von 6,4 ist auch eine<br />
Nachhaltigkeit der Leistungen gegeben <strong>und</strong><br />
den Tieren geht nicht nach dem 2. Wurf <strong>im</strong><br />
wahrsten Sinne die „Luft“ aus. Wir brauchen<br />
also den Vergleich nicht zu scheuen <strong>und</strong> dies<br />
auf der Basis von realen Fakten.<br />
Der Pietraineber h<strong>at</strong> sich als opt<strong>im</strong>aler Endstufeneber bewährt.<br />
Derzeit liegen von etwa 1.800 Herdebuchebern<br />
Töchterleistungen aus der Produktionsstufe<br />
vor, viele davon haben tausende<br />
von Töchterleistungen. Der Höchstwert liegt<br />
bei über 8.500 Würfen von Töchtern eines<br />
einzigen Ebers.<br />
Entwicklung wird weitergehen<br />
Die Leistungsentwicklung wird nicht stehen<br />
bleiben. Eine Erweiterung der D<strong>at</strong>engr<strong>und</strong>lage<br />
wie oben dargestellt, sowie neue züchterische<br />
Verfahren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für<br />
„positive Treffer“ in der Zucht. Die in der<br />
Zusammenarbeit von Zucht- <strong>und</strong> Produktion<br />
gegebenen Möglichkeiten müssen wir gemeinsam<br />
nutzen. Die strenge Selektion nach den<br />
speziellen Anforderungen des Marktes einerseits<br />
sowie die Transparenz <strong>und</strong> das laufende<br />
Controlling andererseits sind die Chance auch<br />
in unseren Strukturen erfolgreich vorwärts zu<br />
kommen. Wenn wir diese Herausforderungen<br />
annehmen wird es uns gelingen, Wertschöpfung<br />
entlang der gesamten Produktionskette<br />
von der Zucht bis zur Mast in Österreich zu<br />
halten.<br />
Da auch die Gene für Fruchtbarkeit zur Hälfte<br />
vom V<strong>at</strong>er der Produktionssau stammen,<br />
ist bei den Mutterrasse-Ebern eine strenge<br />
Selektion auf Fruchtbarkeit besonders wichtig.
<strong>Schweine</strong>fleisch: Ges<strong>und</strong>heitsrisiko<br />
oder Beitrag zur ges<strong>und</strong>en Ernährung?<br />
Fleisch ist zweifelsohne ein wichtiges Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel<br />
<strong>und</strong> gehört als fixer Bestandteil<br />
zu einer ausgewogenen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en<br />
Ernährung. Es ist ein emotional diskutiertes<br />
Thema, vor allem unter Berücksichtung der<br />
Aspekte Tierzucht, Tierhaltung, Vegetarismus<br />
<strong>und</strong> Übergewicht. Bereits vorweg muss gesagt<br />
werden, dass die Liter<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> Stellungnahmen,<br />
die sich neg<strong>at</strong>iv zum Fleischgenuss bzw.<br />
zum Genuss tierischer Proteine äußern, meist<br />
esoterischer N<strong>at</strong>ur sind <strong>und</strong> ganz massiv überwiegen.<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch gilt laut qualit<strong>at</strong>iver Marktforschung<br />
als unges<strong>und</strong>e Fleischart. Die größten<br />
Bedenken eines <strong>Schweine</strong>fleischkonsums<br />
werden <strong>im</strong>mer wieder hinsichtlich hohen Fettgehalts,<br />
des ungünstigen Fettsäuremusters<br />
<strong>und</strong> des hohen Cholesterins geäußert <strong>und</strong> gilt<br />
somit als ges<strong>und</strong>heitsschädlich <strong>und</strong> diätetisch<br />
nicht geeignet.<br />
Neue Studienergebnisse<br />
Diese Bedenken wurden in den letzten Jahren<br />
untersucht <strong>und</strong> es konnte gezeigt werden,<br />
dass mageres <strong>Schweine</strong>fleisch den Cholesterinspiegel<br />
senkt <strong>und</strong> somit auch für Menschen<br />
mit erhöhten Cholesterinspiegeln geeignet ist.<br />
Außerdem zeigte sich ein positiver Einfluss<br />
auf die ungesättigten Fettsäuren, wo hingegen<br />
der Anteil an gesättigten gesenkt wurde.<br />
Ebenso konnte ein Anstieg der Vitamine B1,<br />
B6 sowie der Spurenelemente Zink <strong>und</strong> Selen<br />
gezeigt werden. Ferner konnte gezeigt werden,<br />
dass sich der Konsum von Fleisch günstig<br />
auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten<br />
von Kindern auswirkt. In vergleichenden<br />
Untersuchungen scheint für dieses positive<br />
Ergebnis vor allem die Haltung <strong>und</strong> Fütterung<br />
verantwortlich zu sein <strong>und</strong> gewinnt daher <strong>im</strong><br />
Sinne eines ges<strong>und</strong>en Lebensmittels besonde-<br />
re Bedeutung. Klare Richtlinien <strong>und</strong> korrigierte<br />
Ernährungsempfehlungen sind daher angezeigt.<br />
Ernährungsphysiologische<br />
Bedeutung<br />
Foto: VÖS<br />
Im Rahmen des Kongresses der Europäischen <strong>Schweine</strong>bauern in Graz, h<strong>at</strong> Pr<strong>im</strong>. Dr. Meinrad Lindschinger den<br />
Stellenwert von <strong>Schweine</strong>fleisch in der menschlichen Ernährung beleuchtet <strong>und</strong> dabei neue Untersuchungsergebnisse<br />
präsentiert. Im Anschluss sind wichtige Aussagen seines Vortrages zusammengefasst.<br />
Bei der Bewertung von tierischen Proteinquellen<br />
insbesondere Fleisch muss davon ausgegangen<br />
werden, dass Fleisch auf Gr<strong>und</strong> seines<br />
Gehalts an hochwertigem Eiweiß die wichtigste<br />
Eiweißquelle neben Milch- <strong>und</strong> Milchprodukten<br />
darstellt.<br />
Zusätzlich enthält Fleisch auch Vitamine <strong>und</strong><br />
Mineralstoffe (Vitamine B1, B6, B12, Eisen,<br />
Selen, Zink) sowie wertvolle Fettsäuren,<br />
womit es ein wichtiges, aber kein lebensnotwendiges<br />
Nahrungsmittel ist. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gehört zu einer abwechslungsreichen Ernährung<br />
auch Fleisch.<br />
Ernährung 16
Bei einer Bewertung der ernährungsphysiologischen<br />
Bedeutung von Fleisch findet sich,<br />
dass insbesondere Proteine hierbei als unentbehrliche<br />
Bausteine bzw. Bausteinlieferanten<br />
für den Körper anzusehen sind. Proteine sorgen<br />
dafür, dass defekte Zellen repariert werden<br />
<strong>und</strong> aktivieren die Produktion von Hormonen<br />
<strong>und</strong> Enzymen.<br />
Weitere Inhaltsstoffe von Fleisch wie Eisen<br />
(benötigt für den Transport von Sauerstoff <strong>im</strong><br />
Blut), Zink (Insulinspeicherung <strong>und</strong> Stärkung<br />
des Immunsystems) <strong>und</strong> B-Vitamine (Kondition,<br />
Konzentr<strong>at</strong>ion, Abbau von Kohlenhydr<strong>at</strong>en)<br />
sind ebenfalls für den menschlichen Körper<br />
unentbehrlich.<br />
Weiters sollte berücksichtigt werden, dass<br />
Fleisch auf Gr<strong>und</strong> der hohen Nährstoffdichte<br />
bei an <strong>und</strong> für sich gleichzeitig niedrigem<br />
Fettgehalt als Teil einer ausgewogenen Ernährung<br />
unentbehrlich ist. Der <strong>im</strong> Fleisch zu findende<br />
unterschiedliche Fettgehalt ist zum<br />
großen Teil auf Fütterung, sowie Haltung des<br />
Schlachtviehs zurückzuführen. Die heutigen,<br />
kontrollierten Zuchtprogramme gewährleisten<br />
eine konstante gute Qualität des Fleisches <strong>und</strong><br />
sind so aus der Ernährung des Ges<strong>und</strong>en wie<br />
auch in der Diätetik nicht mehr wegzudenken.<br />
Risiko oder<br />
Beitrag in der Diätetik<br />
Die koronare Herzkrankheit ist eine der am<br />
besten untersuchten Erkrankungen. Es steht<br />
außer Zweifel dass in diesem Zusammenhang<br />
vor allen der Cholesterinstoffwechsel von<br />
Bedeutung ist. Der Konsum von Fleisch wird<br />
häufig mit erhöhtem Risiko von KHK (Koronaren<br />
Herzerkrankungen) <strong>und</strong> einem erhöhten<br />
Risiko von Krebserkrankungen (Kolonkrebs<br />
<strong>und</strong> andere) in Verbindung gebracht. Und hier<br />
vor allem erhöhte Blutcholesterinwerte <strong>und</strong><br />
ein ungünstiges Fettsäuremuster insbesondere<br />
<strong>im</strong> Zusammenhang mit, vor allem tierischen<br />
Fetten.<br />
Daher gewinnt das Fettsäure-Muster der täglichen<br />
Nahrung <strong>im</strong>mens an Bedeutung. Die<br />
hochungesättigten Fettsäuren <strong>und</strong> die Omega-<br />
3-Fettsäuren wirken der Entstehung von Arteriosklerose<br />
entgegen. Ein Übermaß an tierischen<br />
Fetten wird hier als besonders schädlich<br />
postuliert. Zu den tierischen Fetten zählen<br />
beispielsweise Milchfette oder auch der Fettanteil<br />
<strong>im</strong> Schlachtkörper. Qualitätszuchtprogramme<br />
<strong>und</strong> geänderte Fütterungsreg<strong>im</strong>e<br />
führten aber in den letzen Jahren zu einem<br />
deutlich veränderten Fettsäure-Muster.<br />
In einer Untersuchung (2008) am Institut für<br />
Ernährung <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />
bezüglich der Beeinflussung der FS-Musters<br />
17 Ernährung<br />
be<strong>im</strong> Menschen durch den Verzehr von<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch konnte gezeigt werden, dass<br />
der Anteil an gesättigten FS sinkt <strong>und</strong> der<br />
Anteil an ungesättigten FS steigt <strong>und</strong> somit<br />
postulierten Vorurteilen entgegensteht. Damit<br />
wird man weit verbreitete Empfehlungen<br />
bezüglich der diätetischen Nutzung von<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch überdenken müssen.<br />
LDL Cholesterin sinkt<br />
Die Modifizierung der Blutcholesterinkonzentr<strong>at</strong>ionen<br />
(Erhöhung des HDL- Cholesterins<br />
<strong>und</strong> Senkung des LDL- Cholesterins) wird als<br />
Eckpfeiler einer erfolgreichen cholesterinsenkenden<br />
Therapie angeführt. Fleisch, vor allem<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch, wird in diesem Zusammenhang<br />
in diversen Diätempfehlungen als nicht<br />
geeignete Fleischsorte klassifiziert. In durchgeführten<br />
Untersuchungen konnte (2006,<br />
2008) gezeigt werden, dass sich der Verzehr<br />
von magerem <strong>Schweine</strong>fleisch positiv (mit<br />
hoher Signifikanz) auf den Gesamtcholesterinspiegel,<br />
das LDL-Cholesterin auswirkt, während<br />
der HDL Spiegel bei normalen Ausgangswert<br />
unverändert blieb bzw. bei Defiziten<br />
anstieg.<br />
Cholin <strong>und</strong> Kre<strong>at</strong>in - Substanzen,<br />
die auch das <strong>Schweine</strong>fleisch enthält<br />
- sind wichtig für die Entwicklung<br />
der Gehirnfunktionen<br />
Verbesserte Gehirnfunktion<br />
Die Bedeutung von tierischen Nahrungsquellen<br />
wird aber auch bei einzelnen Mikronährstoffen<br />
ersichtlich. So erschien 2004 <strong>im</strong> Journal<br />
of the American College of Nutrition eine<br />
Publik<strong>at</strong>ion, die nachwies, dass für die normale<br />
Gehirnentwicklung Cholin eine kritische<br />
Substanz darstellt.<br />
In tierexper<strong>im</strong>entellen Untersuchungen konnte<br />
nachgewiesen werden, dass die Supplementierung<br />
von Cholin bereits in utero, bzw. kurz<br />
nach der Geburt die Gehirnfunktion deutlich<br />
verbesserte <strong>und</strong> zwar insbesondere in Hinblick<br />
auf eine lebenslange Verbesserung der<br />
Gedächtnisfunktion.<br />
Die Autoren kamen zum Schluss, dass cholinreiche<br />
Lebensmittel einen wesentlichen<br />
Bestandteil der Ernährung ausmachen sollten.<br />
Dies insbesondere auch darin begründet, dass<br />
Cholin endogen nur hergestellt werden kann,<br />
wenn die Aminosäure Methionin ausreichend<br />
vorhanden ist.<br />
Eine weiter offenbar l<strong>im</strong>itierende Substanz ist<br />
Kre<strong>at</strong>in. In einer 2003 erschienenen Arbeit<br />
wurde demonstriert, dass junge erwachsene<br />
Vegetarier, die nur sehr wenig Kre<strong>at</strong>in von<br />
außen zu sich nahmen, in einem Intelligenztest<br />
<strong>und</strong> einem Arbeitsgedächtnistest hochsignifikant<br />
schlechter abschnitten als Probanden<br />
mit einer ausreichenden Kre<strong>at</strong>inversorgung.<br />
Die Zufuhr von Kre<strong>at</strong>in in Form von<br />
Fleisch ist sehr gut möglich.<br />
Fazit<br />
Die <strong>im</strong> Zuge der Liter<strong>at</strong>urrecherche erfassten<br />
wissenschaftlichen Meinungen geben keinen<br />
Hinweis, dass Fleisch <strong>im</strong> Rahmen einer Mischkost<br />
an sich ernährungsphysiologisch neg<strong>at</strong>iv<br />
zu bewerten wäre. Außerdem ist zu berücksichtigen,<br />
dass der Mensch in seiner Entwicklung<br />
als Monogastrier in der Lage ist, die hohe<br />
Nährstoffdichte des Fleisches voll zu nutzen.<br />
Fleisch stellt somit neben Fisch <strong>und</strong> Eiern u.a.<br />
einen hochwertigen Eiweißlieferanten dar.<br />
Dem bereits von Paracelsus festgestellten Faktum<br />
folgend, dass ausschließlich die „Dosis<br />
das Gift macht“, ist davon auszugehen, dass<br />
ein Zuviel an Fleischkonsum á la longue neg<strong>at</strong>ive<br />
Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit haben<br />
kann. Dies insbesondere auch dann, wenn fette<br />
Verarbeitungsprodukte in Übermaß zugeführt<br />
werden.<br />
Des Weiteren dürfen wir den Aspekt der<br />
Fleischverarbeitung <strong>und</strong> die damit oft verwendeten<br />
Hilfsmittel wie Pöckelsalze, Stabilis<strong>at</strong>oren<br />
etc., welche sich neg<strong>at</strong>iv auf den menschlichen<br />
Organismus auswirken, nicht mit der<br />
guten Gr<strong>und</strong>qualität des Lebensmittels Fleisch<br />
verwechseln. Unter Berücksichtigung der<br />
Zufuhr muskelfaserreicher <strong>und</strong> damit fettarmer<br />
Fleischquellen handelt es sich um ein<br />
hochwertiges N<strong>at</strong>urprodukt.<br />
Es lässt sich auf Gr<strong>und</strong> der vorliegenden wissenschaftlichen<br />
Arbeiten, aber auch der eigenen<br />
Untersuchungen, nicht länger vertreten,<br />
dass die Zufuhr von Fleisch, insbesondere<br />
magerem Fleisch, generell neg<strong>at</strong>iv bewertet<br />
wird. Wir müssen davon ausgehen, dass eine<br />
ausreichende Versorgung mit tierischem<br />
Eiweiß inklusive Fleisch, offenbar auch evolutionsgeschichtlich<br />
bedingt, für ein reibungsloses<br />
Funktionieren unseres Stoffwechsels von<br />
<strong>im</strong>menser Bedeutung ist.<br />
Pr<strong>im</strong>. Dr. Meinrad Lindschinger,<br />
FA f. Innere Medizin, Institut für Ernährung<br />
<strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen, Lasnitzhöhe
Selen-Quelle <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
Unser <strong>Schweine</strong>fleisch ist weit besser als sein Ruf. Unter anderem deshalb, weil wir diesem an erster Stelle die<br />
aktuell sehr gute Versorgung mit dem lebensnotwendigen Spurenelement Selen verdanken.<br />
Fleisch spielt damit also nicht nur als Lieferant von besonders hochwertigem<br />
Eiweiss <strong>und</strong> biologisch opt<strong>im</strong>al verfügbaren Vitaminen eine<br />
bedeutende Rolle, sondern wird heute auch hinsichtlich der Versorgung<br />
mit Mineralstoffen <strong>und</strong> anderer Spurenelementen <strong>im</strong>mer höher bewertet.<br />
Bestenfalls als „subopt<strong>im</strong>al“ beschreibt die Wissenschaft die Selen-Versorgung<br />
in vielen Ländern der Welt. Und zwar nicht nur in jenen der<br />
dritten, sondern auch die der wohlhabenden westlichen. Auch Österreich<br />
zählte bis vor einigen Jahren zu den Mangelzonen. Warum das<br />
heute nicht mehr so ist <strong>und</strong> welche bedeutende Rolle gerade <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
dabei spielt, belegt eine viel beachtete Studie.<br />
Karriere<br />
Das erst 1817 von Berzelius entdeckte Spurenelement Selen h<strong>at</strong> in der<br />
Ernährungswissenschaft eine bewegte Karriere hinter sich.<br />
In den Dreißigerjahren als toxisch eingestuft, etwas später dann als<br />
krebserregend, wurde der Stoff in den 50ern als „essentielles Spurenelement“<br />
völlig rehabilitiert. Und gilt bereits seit den 60ern sogar als<br />
krebshemmend.<br />
Heute weiß man: Selenmangel führt zu signifikant erhöhtem Risiko<br />
Das selenhaltige Protein „Glut<strong>at</strong>hionperoxidase“ <strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
schützt in seiner Eigenschaft als „Radikalfänger“ die<br />
Zellen unseres Körpers.<br />
von Krebs-, Herzmuskel- <strong>und</strong> Kreislauferkrankungen. Die Liste der<br />
positiven Eigenschaften hingegen ist lang: Selen hilft unter anderem<br />
bei der Entgiftung von Schwermetallen, st<strong>im</strong>uliert die Immunabwehr,<br />
schützt vor Strahlenwirkung <strong>und</strong> ist eines der wichtigsten Antioxidantien<br />
– mithin also t<strong>at</strong>sächlich vorbeugend wirksam gegen Krebs.<br />
Glücksfall<br />
Wir in Österreich haben jedoch <strong>im</strong> wahrsten Sinne Schwein gehabt.<br />
Denn gut 2/3 unserer Selenversorgung beziehen wir heute von tierischen<br />
Lebensmitteln, wobei das <strong>Schweine</strong>fleisch ganz an erster Stelle<br />
steht. Es enthält – wie auch das Hühnerfleisch – besonders viel Selen<br />
<strong>und</strong> ist in Österreich außerdem die mit Abstand am häufigsten verzehrte<br />
Fleischart.<br />
Wie eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur unter Federführung<br />
von Univ. Prof. DI Dr. W. Windisch nachweist, war das nicht<br />
<strong>im</strong>mer so. Noch vor 20 Jahren litt beispielsweise die Steiermark noch<br />
an einer krassen Unterversorgung, obwohl der Fleischverzehr kaum<br />
weniger war als heute. Das liegt nur zum Teil an geänderten Konsumgewohnheiten.<br />
Des Rätsels plausibelste Lösung: Österreichische Masttiere erhalten<br />
heute Futter, in dem aufgr<strong>und</strong> genau gesteuerter Nahrungsergänzung<br />
viel Selen enthalten ist, das bei der Mast wiederum <strong>im</strong> Fleisch angereichert<br />
wird. Um ein H<strong>und</strong>ertfaches stärker übrigens, als dies etwa <strong>im</strong><br />
Gemüse überhaupt möglich ist. Und auch die Zubereitung spielt eine<br />
große Rolle. Be<strong>im</strong> Grillen etwa gehen nur 15% des Selens verloren,<br />
be<strong>im</strong> Kochen sind das r<strong>und</strong> 50%!<br />
In der auch <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen Vergleich extrem breit angelegten Studie<br />
der BOKU wurden aber übrigens nicht nur diese Werte erhoben,<br />
sondern auch der Umstand entdeckt, dass unter den mehr als 1.000 (!)<br />
gezogenen Fleischproben aus ganz Österreich die höchsten Selenwerte<br />
jeweils das Fleisch mit dem AMA-Gütesiegel aufwies. Das dürfte auch<br />
auf das besonders professionelle Futter-Management der Gütesiegelbetriebe<br />
zurückzuführen sein.<br />
Functional Me<strong>at</strong><br />
Erstklassiges Fleisch ist jedenfalls nicht nur schmackhaft, sondern quasi<br />
sogar „Functional Food“ - auf ganz n<strong>at</strong>ürliche Weise. Es stärkt die<br />
Widerstandskraft des menschlichen Organs<strong>im</strong>us gegen mikrobielle <strong>und</strong><br />
virale Infektionen <strong>und</strong> steuert die sogenannte „Immunantwort“ auf<br />
deren Angriffe. Als wichtiger Faktor für die Funktion der Schilddrüse<br />
ist Selen außerdem auch entscheidend für den Stoffwechsel, das selenhaltige<br />
Protein „Glut<strong>at</strong>hionperoxidase“ schützt in seiner Eigenschaft<br />
als „Radikalfänger“ die Zellen unseres Körpers. Als angemessenen Mindestbedarf<br />
pro Tag definiert die Ernährungswissenschaft heute bei<br />
erwachsenen Menschen ca. 30-70 μg aus – wobei Männer offensichtlich<br />
einen etwas höheren Bedarf haben, als Frauen. Und über drei Viertel<br />
dieses Mindestbedarfes werden aktuell schon aus unserem Fleischkonsum<br />
gedeckt.<br />
AMA<br />
18
Neu: Gütesiegelbroschüre erschienen<br />
Die Broschüre„Frischfleisch mit dem AMA-Gütesiegel“ gibt einen Überblick, welche Kriterien - vom Landwirt bis<br />
hin ins Verkaufsgeschäft - hinter dem AMA-Gütesiegel stehen. Der Interessierte weiß dann einfach warum das<br />
AMA-Gütesiegel die höchste Auszeichnung für kontrolliertes Frischfleisch ist.<br />
„Dreifach kontrolliert“ bedeutet, dass die <strong>im</strong> AMA-Gütesiegelprogramm<br />
eingeb<strong>und</strong>enen Landwirte, Schlachthöfe, Zerlegebetriebe <strong>und</strong> Verkaufsgeschäfte<br />
zur Erfüllung der Richtlinienanforderung ein Eigenkontrollsystem<br />
einzurichten haben sowie externe, durch eine unabhängige<br />
Kontrollstelle durchgeführte, unangemeldete Kontrollen zu bestehen<br />
haben <strong>und</strong> dass die AMA-Marketing selbst ebenfalls Überkontrollen<br />
durchführt. Das rot-weiss-rote AMA-Gütesiegel wird nur jenem Fleisch<br />
„verliehen“, welches von Tieren stammt, die ausschließlich in Österreich<br />
geboren, aufgezogen <strong>und</strong> geschlachtet worden sind.<br />
Im Jahr 2008 wurden bei den am Programm „Frischfleisch“ teilnehmenden<br />
340 Firmen (Schlachtbetriebe, Zerlegebetrieben, Handelsorganis<strong>at</strong>ionen)<br />
in Summe über 700 externe Kontrollen durchgeführt. Bei<br />
den ca. 8.300 <strong>im</strong> Programm eingeb<strong>und</strong>enen landwirtschaftlichen Erzeugern<br />
wurden über 1.500 externe Kontrollen durchgeführt.<br />
Durch das erwähnte „dreifache“ Kontrollsystem <strong>und</strong> wirksame Sanktionsmaßnahmen,<br />
welche von kostenpflichtigen Nachkontrollen über<br />
Konventionalstrafen bis hin zum Ausschluss aus dem Programm reichen,<br />
können Sie mit ruhigem Gewissen darauf vertrauen, dass dort wo<br />
das AMA-Gütesiegel drauf ist, auch AMA-Gütesiegelfleisch drinnen ist.<br />
Eine Übersicht, wo Sie AMA-Gütesiegelprodukte erhalten, finden Sie<br />
auch unter www.ama-marketing.<strong>at</strong><br />
Die Infobroschüre „Frischfleisch mit dem AMA-Gütesiegel“ liegt <strong>im</strong><br />
Lebensmittelhandel sowie in einschlägigen Organis<strong>at</strong>ionen auf. Ebenso<br />
können Sie die Broschüre auch auf der Homepage runterladen bzw. Sie<br />
können sie bei der AMA-Marketing kostenlos bestellen.<br />
19 AMA<br />
Als Qualitätsprogramm ist das AMA-Gütesiegel Garant für<br />
umfangreiche, über das gesetzliche Maß hinausgehende Kontrollen,<br />
deren System<strong>at</strong>ik in dieser Pyramide dargestellt ist.
Neu: Broschüren für Qualität,<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Das AMA-Gütesiegel als einzige verlässliche Orientierungshilfe be<strong>im</strong> Einkauf von Lebensmitteln ist derzeit in<br />
aller M<strong>und</strong>e. Um genau hier anzusetzen, h<strong>at</strong> die AMA-Marketing diese Broschüre herausgebracht, die anschaulich<br />
erklärt, wofür das AMA-Gütesiegel aber auch das AMA-Biozeichen stehen.<br />
Zwei Zeichen<br />
In der Broschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit“ wird<br />
die Bedeutung der beiden behördlich genehmigten Zeichen für die Produktbereiche<br />
Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren, Geflügel <strong>und</strong> Eier, Milch <strong>und</strong><br />
Molkereiprodukte sowie Obst <strong>und</strong> Gemüse erklärt.<br />
Die Infobroschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong> Sicherheit“ liegt <strong>im</strong><br />
Lebensmittelhandel sowie in einschlägigen Organis<strong>at</strong>ionen auf. Ebenso<br />
können Sie die Broschüre auch auf der homepage www.ama-marketing.<strong>at</strong><br />
runterladen bzw. bei der AMA-Marketing kostenlos bestellen.<br />
Die neuerschienene Broschüre „Zwei Zeichen für Qualität <strong>und</strong><br />
Sicherheit“ liegt auch <strong>im</strong> Lebensmittelhandel auf.<br />
Fit mit Fleisch<br />
Die äußerst beliebte Infobroschüre „Fit mit Fleisch“, die bereits 1998<br />
erstmals aufgelegt wurde, ist nun mit t<strong>at</strong>kräftiger Mitarbeit des BOKU-<br />
Institutes für Lebensmittelwissenschaften <strong>und</strong> -technologie sowie dem<br />
Institut für Ernährung <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen nach den neuesten<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen überarbeitet worden. Ab Anfang<br />
September wird diese knapp 50-seitige Broschüre, die Wissenswertes<br />
<strong>und</strong> wertvolle Ernährungstipps über das hochwertige Lebensmittel<br />
Fleisch beinhaltet, kostenlos <strong>im</strong> Lebensmittelhandel sowie bei der AMA<br />
erhältlich sein. Damit soll ein effizienter Beitrag zur seriösen Inform<strong>at</strong>ion<br />
<strong>und</strong> zum Abbau von Fehlmeinungen <strong>und</strong> falschen Vorurteilen<br />
gegenüber Fleischkonsum erfolgen.<br />
Die beliebte Broschüre wurde in Kooper<strong>at</strong>ion mit der BOKU den<br />
neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst.<br />
AMA<br />
20
Stallwaschen muss keine<br />
„Dreckarbeit“ sein!<br />
Für die <strong>Schweine</strong>halter (das gilt für Ferkelerzeuger <strong>und</strong> <strong>Schweine</strong>mäster gleichermaßen)<br />
zählt Stallwaschen zu den unangenehmsten Arbeiten. Denn die Arbeit ist<br />
öde, zeitaufwändig <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Säubern der Buchtenecken kommt man leicht eine<br />
Ladung Schmutz <strong>und</strong> Spritzwasser ins Gesicht. Gleichzeitig wissen alle Personen, die<br />
<strong>im</strong> <strong>Schweine</strong>bereich tätig sind, dass das Waschen der Stallabteile die wichtigste<br />
Hygienemaßnahme vor dem Wiederbelegen darstellt.<br />
Be<strong>im</strong> Stallbau <strong>und</strong> Stalleinrichten auch an die<br />
Reinigung denken:<br />
Durch richtige Stallplanung <strong>und</strong> -einrichtung<br />
kann späterer Aufwand für das Reinigen<br />
wesentlich gesenkt werden. Alle „Stallwäscher<br />
<strong>und</strong> Wäscherinnen“ (<strong>und</strong> zu mehr als 50% sind<br />
das Frauen) wissen, dass gl<strong>at</strong>te Oberflächen<br />
leicht zu reinigen sind.<br />
Die heute in modernen Ställen angewandten<br />
Kunststoffprofile <strong>und</strong> NIRO-Aufstallungen<br />
haben die entsprechende Glätte. Betonwände,<br />
die entsprechend intensiv gerüttelt oder verarbeitet<br />
wurden <strong>und</strong> kaum Einschlüsse aufweisen<br />
sind leichter <strong>und</strong> gründlicher zum<br />
Abwaschen als aufgeraute Flächen od. sogar<br />
Holz. Viele Ställe sind zumindest bis zur Aufstallungshöhe<br />
mit Fliesen versehen.<br />
21 Stallhygiene<br />
Bewährt haben sich vor allem großform<strong>at</strong>ige<br />
Fliesen, da einerseits die Verlegung schneller<br />
geht, andererseits es weniger Fugen gibt, wo<br />
Schmutz haftet. Fliesen, zweite oder dritte<br />
Wahl, sind für den Stall vollkommen ausreichend.<br />
Wichtiger ist eine vollkommen gl<strong>at</strong>te<br />
Glasur. Neben der Verfliesung wird auch ein<br />
Schutzanstrich auf Epoxidharz - Basis angeboten.<br />
Dieser schafft ebenfalls eine leicht zu reinigende<br />
Oberfläche <strong>und</strong> soll das Mauerwerk<br />
vor dem aggressiven Strahl des Hochdruckreinigers<br />
schützen. Die M<strong>at</strong>erialkosten liegen ca.<br />
bei € 6,– bis 8,–/m 2 (bei 2x Anwendung).<br />
Bei der Aufstallung selbst muss darauf geachtet<br />
werden, dass alle Hohlkörper mit Abdeckkappen<br />
versehen werden, da Schmutz in diesen<br />
Hohlräumen wiederum Brutstätten für<br />
Bakterien darstellen.<br />
Ing. Franz Strasser<br />
Ber<strong>at</strong>er LK-OÖ<br />
Foto: Strasser<br />
Die Ausführung des Stallbodens<br />
- eine Gr<strong>at</strong>wanderung<br />
Einerseits soll er entsprechend rutschfest <strong>und</strong><br />
damit etwas grobe Poren aufweisen, andererseits<br />
dürfen sich Schmutzreste nicht <strong>im</strong> Beton<br />
„verkrallen“. Bei Spalten oder befestigten Flächen<br />
achten Sie daher auf eine entsprechende<br />
Betongüte, die auch langfristig hohe Rutschsicherheit<br />
bietet.<br />
Jeder „Stallwäscher“ weiß, dass Beton <strong>im</strong> Laufe<br />
der Jahre rauer wird, da sich Feinteile <strong>im</strong><br />
Beton durch Abnutzung <strong>und</strong> den Wasserstrahl<br />
lösen. Um die Futterstelle herum (vor allem<br />
bei Autom<strong>at</strong>en od. Kurztrog) sind die Abnutzungserscheinungen<br />
zuerst <strong>und</strong> verstärkt<br />
sichtbar. Ein Schutzanstrich, (auf Epoxidharz-<br />
Basis) mit der Malerwalze aufgebracht, kann<br />
dies verhindern.
Einfache Einweichanlage aus dem Baumarkt. Foto: Strasser Flächen ausreichend einweichen. Foto: Strasser<br />
Einweichen erleichtet<br />
die Wascharbeit<br />
Unmittelbar nach dem Ausstallen der Tiere sind<br />
die oberflächlichen Futter-, Kot- oder Einstreureste<br />
zu entfernen. Hier wird man über die Verwendung<br />
eines Besens oder der Schaufel nicht<br />
hinwegkommen. Achten Sie darauf, dass der<br />
Schmutz nicht eintrocknet.<br />
„Alte Hasen“ unter den <strong>Schweine</strong>haltern beginnen<br />
daher unmittelbar nach dem Ausstallen<br />
(z.B. <strong>Schweine</strong>verkauf) mit dem Waschen. Und<br />
das sogar, wenn es zeitig in der Früh ist.<br />
Einweichen - womit?<br />
In vielen Betrieben wird mit einem Wasserschlauch<br />
oder mit der breiten Flachstrahldüse<br />
(mit wenig Druck) alle Stalleinrichtungen <strong>und</strong><br />
der Boden besprüht. Hier darf auf keinen Fall<br />
mit Wasser gespart werden. Warmwasser <strong>und</strong><br />
Schaumreiniger erhöhen die Einweichwirkung.<br />
Der Effekt be<strong>im</strong> Einweichen wird erhöht, wenn<br />
Mit Reinigungsschaum zum Einweichen lässt sich auch der<br />
hartnäckige Fettfilm entfernen. Foto: Strasser<br />
laufend die Flächen besprüht werden. So<br />
dringt das Wasser unter die feinen Schmutzporen.<br />
Komfortabler <strong>und</strong> für den späteren Reinigungsvorgang<br />
effektiver übernehmen Anlagen<br />
das Einweichen. Fixe oder mobile Rohre<br />
mit eingeschraubten Düsen besprühen Aufstallung,<br />
Boden sowie die Wände. Ein Einweichautom<strong>at</strong><br />
steuert den Wasserzufluss. Je<br />
nach Verschmutzungsgrad werden Kot <strong>und</strong><br />
Futterreste in 2-6 St<strong>und</strong>en vollkommen<br />
durchweicht. Hauptaugenmerk ist dabei auf<br />
eine kontinuierliche Besprühung des Stalles<br />
zu legen. Im Sommer, wenn mehr Verdunstung<br />
vorliegt, sind die Intervalle enger, <strong>im</strong> Winter<br />
können sie weitergestellt werden.<br />
Die effektive Reinigung<br />
Bei der anschließenden Reinigung sind die<br />
Aufstallungsteile, die Spalten, Wand <strong>und</strong> Trog<br />
abzuwaschen. Oft geht das sehr einfach <strong>und</strong><br />
ist mit einer Flachstrahldüse durchzuführen.<br />
Die <strong>im</strong> Handel <strong>und</strong> vielfach verwendeten Dreck-<br />
fräser sind in einem gut eingeweichten Stall<br />
kaum nötig. Da damit eher die Spaltenoberfläche<br />
strapaziert wird <strong>und</strong> damit noch rauer<br />
wird. Vor Abschluss ist vor allem darauf zu achten,<br />
dass oft Spritzwasser schon gereinigte Flächen<br />
benetzt. Diese sind bei der Nachreinigung<br />
nochmals abzuwaschen. Das lästige Ausschöpfen<br />
Ausspritzen des Troges erspart man sich<br />
nur, wenn eine Ablasspfropfen eingebaut wurde.<br />
Welcher Hochdruckreiniger?<br />
Das Fabrik<strong>at</strong> ist gr<strong>und</strong>sätzlich in keiner Weise<br />
entscheidend für die Waschleistung. Vielmehr<br />
ist es die Wassermenge pro St<strong>und</strong>e. Reinigungsprofis<br />
verwenden Geräte, die mit einer<br />
Fördermenge von über 1000 (besser 1200)<br />
Liter Wasser in der St<strong>und</strong>e bei 120 bis 150 Bar<br />
Druck arbeiten. Hohe Wassermengen haben<br />
entsprechende Schwemmwirkung <strong>und</strong> brauchen<br />
daher nicht soviel Druck. Heißwasserreiniger<br />
sind zwar be<strong>im</strong> Einweichen sehr ange-<br />
Gut durchweichter Dreck auf gl<strong>at</strong>ter Oberfläche löst sich rasch.<br />
Foto: Strasser<br />
Stallhygiene<br />
22
Ein Ablassventil <strong>im</strong> Trog erspart dem Stallwäscher das Ausschöpfen<br />
nach dem Waschen. Foto: Strasser<br />
nehm, be<strong>im</strong> eigentlichen Waschvorgang entsteht<br />
aber so viel „Nebel“, dass die Sicht sehr<br />
eingeschränkt ist. Für die reine Stallwäsche<br />
sind diese daher nur bedingt geeignet. Darüber<br />
hinaus sind Warmwasserreiniger anfälliger<br />
<strong>und</strong> erfordern einen höheren Wartungsaufwand.<br />
Die Wahl der Düsen<br />
Flachstrahldüsen sind <strong>im</strong> Vergleich zu Rot<strong>at</strong>ionsdüsen<br />
sehr preiswert <strong>und</strong> robust. Sie reichen<br />
für den landwirtschaftlichen Bereich<br />
vollkommen aus. Großer Vorteil der Rot<strong>at</strong>ionsdüse<br />
(Dreckfräser) ist die bessere Bündelung<br />
des Wasserstrahls. Außerdem h<strong>at</strong> man <strong>im</strong><br />
Gegens<strong>at</strong>z zur Flachstrahldüse in jeder Bewegungsrichtung<br />
<strong>im</strong>mer die volle Arbeitsbreite<br />
zur Verfügung. Darüberhinaus spritzt der<br />
R<strong>und</strong>strahl nicht so viel Dreck zurück auf den<br />
„Wäscher bzw. Wäscherin“. Leider ist die Rot<strong>at</strong>ionsdüse<br />
fast zu aggressiv, sodass sich nicht<br />
nur Dreck, sondern auch feine Beton- <strong>und</strong><br />
Fugenteile lösen. Eine Doppellanze mit 2 verschiedenen<br />
Düsen ist ideal, um den Druck bei<br />
voller Fördermenge schnell reduzieren zu können.<br />
Fix installierte Hochdruckanlagen<br />
Diese Investition eignet sich für alle, die häufig<br />
waschen müssen. Es gibt kein lästiges<br />
Kabelgewühl (Elektrokabel, Zulaufschlauch,<br />
Druckschlauch)<strong>im</strong> Gang. Das Hochdruckgerät<br />
wird geschont. Die st<strong>at</strong>ionäre Hochdruckanlage<br />
besteht aus Hochdruckaggreg<strong>at</strong>, den fest<br />
installierten Leitungen <strong>und</strong> einem Bewegungsschlauch<br />
mit Lanze. Oft findet sich Pl<strong>at</strong>z<br />
für so ein Hochdruckaggreg<strong>at</strong> in der Futterkammer,<br />
da es dort geschützt ist.<br />
In der Praxis lässt sich die Hochdruckleitung<br />
<strong>im</strong> Zentralgang montieren. Anschlussstellen<br />
23 Stallhygiene<br />
für den Hochdruckreinigerschlauch sollten<br />
gut geplant werden. Vor jedem Abteil muss ein<br />
Anschluss montiert sein. Der Bewegungsschlauch<br />
mit Lanze soll 20 m lang sein, damit<br />
man wirklich in jede Ecke kommt. Auch in der<br />
Nähe der Treibwege <strong>und</strong> Verladerampe soll ein<br />
Anschluss eingeplant werden, ebenfalls am<br />
Waschpl<strong>at</strong>z für die Maschinen.<br />
Waschoveralls verwenden<br />
Wer viel Stall putzt, der mag auf seinen wasserdichten<br />
Overall nicht mehr verzichten.<br />
Dabei wird vor allem die Dichtheit, der Tragekomfort<br />
<strong>und</strong> die Atmungsaktivität geschätzt.<br />
Wichtig dabei sind auch gute Gummihandschuhe,<br />
die einen dichten Übergang zum<br />
Ärmel des Overalls bilden. Diese sind unerlässlich,<br />
da der lästige Stallwaschgeruch an den<br />
Händen sehr intensiv <strong>und</strong> lange anhält. Eine<br />
Kapuze soll auch nicht fehlen.<br />
Für einen guten Waschoverall muss schon mit<br />
€ 50-100 gerechnet werden.<br />
Desinektion ist nur nach gründlicher Reinigung sinnvoll.<br />
Foto: Strasser<br />
VORSICHT!<br />
Be<strong>im</strong> Stallputzen ist mit den elektrischen<br />
Teilen vorsichtig umzugehen.<br />
Oft sind Elektrodosen, Stecker, Lampen<br />
<strong>und</strong> vorhandene Regelgeräte<br />
nicht spritzwassergeschützt ausgeführt,<br />
sodass nach einem intensiven<br />
Reinigungsgang eingedrungenes<br />
Wasser einen Kurzschluss auslöst.<br />
Wird dieser rasch erkannt, h<strong>at</strong> man<br />
Ärger aber zumindest keinen Schaden.<br />
Fällt aber erst einige Zeit später<br />
unbemerkt der FI – Schalter, dann<br />
h<strong>at</strong> das weitgehende Konsequenzen:<br />
Fütterungsanlagen laufen nicht <strong>und</strong><br />
in letzter Zeit sind sogar Lüftungsausfälle<br />
mit weitereichenden Schäden<br />
die Folge gewesen!
Ing. Rudolf Schmied<br />
<strong>Schweine</strong>ber<strong>at</strong>ung Stmk.<br />
Futtermittel -<br />
Jahresbedarf ermitteln<br />
Jeder Betrieb sollte seinen Jahresbedarf der<br />
eingesetzten Futtermittel vorausberechnen.<br />
Dadurch können Futtermittelengpässe <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />
verhindert werden. Denn diese können<br />
teuer werden, wie die starken Schwankungen<br />
am Handelsmarkt der vergangene Jahre<br />
beweisen. Gerste h<strong>at</strong>te beispielsweise einen<br />
Ernte-Erzeugerpreis 2007 von r<strong>und</strong> € 165,– bis<br />
€ 170,– pro Tonne. Im März 2008 muss man<br />
für den Gers-tenankauf be<strong>im</strong> Landesproduktenhandel<br />
r<strong>und</strong> € 100,– bis € 120,– mehr auf<br />
den Tisch legen.<br />
Wer ausreichende Lagermöglichkeiten zur Verfügung<br />
h<strong>at</strong>, kann sein Getreide <strong>und</strong> Mais<br />
bereits zur Erntezeit mit dem Erzeugerpreis<br />
einlagern, was Kostenvorteile bringen kann.<br />
Preissprünge können abgefangen werden <strong>und</strong><br />
man erspart sich die Handelsspannen, jedoch<br />
müssen die t<strong>at</strong>sächlichen Lagerkosten gegenübergestellt<br />
werden.<br />
Eine ordentliche Futtermittelplanung garantiert<br />
auch kontinuierliche R<strong>at</strong>ionen. Wer beispielsweise<br />
zu hohe Feuchtmaisanteile in den<br />
R<strong>at</strong>ionen ansetzt <strong>und</strong> dann r<strong>und</strong> zwei Mon<strong>at</strong>e<br />
vor der neuen Ernte auf Trockenr<strong>at</strong>ionen<br />
umstellen muss, h<strong>at</strong> meist höhere Kosten <strong>und</strong><br />
zusätzlich mit Problemen be<strong>im</strong> Futterwechsel<br />
zu rechnen. Jeder Futterwechsel kann zumindest<br />
kurzfristig zu eingeschränkten Tierleistungen<br />
führen. Für die Ermittlung des Jahresbedarfs<br />
der Einzelfuttermittel sind die Futtermengen<br />
pro Schwein (Tabelle 1), die Schüttgewichte<br />
pro m3 für den Lagerbedarf (Tabelle<br />
2) <strong>und</strong> der Rechengang (Tabelle 3) entscheidend.<br />
Eine Reserve von 10 – 20% ist notwendig,<br />
um betriebliche Schwankungen <strong>im</strong> Ernte<strong>und</strong><br />
Tierbereich auszugleichen.<br />
Maßnahmen bei der Ernte<br />
Für den Erntezeitpunkt sollte die Faustregel<br />
„besser früher als zu spät“ gelten.<br />
Futterkonservierung <strong>und</strong><br />
Futterlagerung<br />
Die Futterlagerung <strong>und</strong> Konservierung spielt eine entscheidende Rolle um ein<br />
ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> qualit<strong>at</strong>iv hochwertiges <strong>Schweine</strong>futter zu erzeugen. Lagerschäden<br />
können die Futtermittelqualität massiv beeinträchtigen, was zu deutlichen Leistungseinbußen<br />
führen kann. Der <strong>Schweine</strong>erzeuger ist gefordert, seine Futterplanung<br />
rechtzeitig durchzuführen <strong>und</strong> gezielt Risikofaktoren auszuschalten.<br />
Zu späte Ernte kann zu erhöhten Mykotoxinbelastungen<br />
bei Getreide <strong>und</strong> Mais führen.<br />
Eine schonende Ernte mit geringem Bruchanteil<br />
hilft die Futterqualität zu steigern. Der<br />
Zeitraum zwischen Ernte <strong>und</strong> Konservierung<br />
muss möglich kurz gehalten werden, denn<br />
Erwärmung des Erntegutes führt zu Nährstoffabbau.<br />
Zusätzlich kann die Ke<strong>im</strong>zahl infolge<br />
von Pilzen <strong>und</strong> Bakterien steigen.<br />
Getreide ist auf jeden Fall mindestens zwe<strong>im</strong>al<br />
ordentlich zu reinigen, bevor es eingelagert<br />
wird. Die Lagerfestigkeit <strong>und</strong> die Futterqualität<br />
werden durch die Art <strong>und</strong> Weise der Futterkonservierung<br />
deutlich beeinflusst.<br />
Futtermittel sind vor der Einlagerung zumindest<br />
mit der Sinnesprüfung (Farbe, Struktur,<br />
Geruch, Temper<strong>at</strong>ur, Fremdbes<strong>at</strong>z,…) <strong>und</strong> vorbeugend<br />
oder bei Verdacht auf Mängel mit<br />
Labormethoden auf Mykotoxine oder Mikrobiologie<br />
zu untersuchen.<br />
Trockenkonservierung<br />
Die Trockenkonservierung ist eine sichere<br />
Form der Konservierung <strong>und</strong> leicht zu autom<strong>at</strong>isieren.<br />
Die Schlagkraft ist allerdings<br />
begrenzt. Die höheren Energiekosten der letzten<br />
Jahre machen insbesondere die Maistrocknung<br />
zu einer sehr teuren Konservierungsvariante.<br />
Die Entnahmemengen spielen keine Rolle<br />
<strong>und</strong> die Fütterungstechnik lässt sich nachfolgend<br />
rel<strong>at</strong>iv kostengünstig <strong>und</strong> einfach<br />
gestalten.<br />
Damit die Lagerung ohne Probleme funktioniert,<br />
sind die Lagerräume vorher ordentlich<br />
zu reinigen. Begleitende Maßnahmen der<br />
Lagerung wie Abdecken, Temper<strong>at</strong>ur- <strong>und</strong><br />
Schädlingsbefallskontrolle, bei Bedarf Umziehen<br />
oder Belüften wirken qualitätssichernd.<br />
Vorbeugende Maßnahmen gegen Getreideschädlinge,<br />
Nagetiere <strong>und</strong> Vögel sind zu treffen.<br />
In den ersten vier Wochen nach der Trocknung<br />
tritt <strong>im</strong> Getreidekorn ein Nachreifeprozess ein.<br />
In dieser Zeit soll es nicht an <strong>Schweine</strong> verfüttert<br />
werden, da Verdauungsprobleme wie<br />
Durchfall – insbesondere bei sehr jungen Tieren<br />
– auftreten können.<br />
Säurekonservierung<br />
Die Säurekonservierung h<strong>at</strong> sich in Österreich<br />
in den letzten Jahren als eine brauchbare<br />
Altern<strong>at</strong>ive zur Getreidetrocknung etabliert.<br />
Diese Konservierungsform bietet Vorteile in<br />
Punkto Ungezieferschutz, frühere mögliche<br />
Ernte <strong>und</strong> rel<strong>at</strong>iv hohe Schlagkraft. Eingesetzt<br />
werden vorwiegend abgepufferte Säuren, die<br />
weniger korrosiv sind <strong>und</strong> positive Wirkungen<br />
<strong>im</strong> Verdauungstrakt der <strong>Schweine</strong> haben.<br />
Ganzkornmaissilage bietet wirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> arbeitswirtschaftliche Vorteile.<br />
Foto: SBS<br />
Fütterung<br />
24
Die Säure dringt in das Korn ein <strong>und</strong> bildet<br />
Salze, welche das Korn konservieren. Durch<br />
die Säure wird der n<strong>at</strong>ürliche Ke<strong>im</strong>bes<strong>at</strong>z weitestgehend<br />
reduziert <strong>und</strong> der Ke<strong>im</strong>ling abgetötet.<br />
Mykotoxine können durch Säurekonservierung<br />
nicht reduziert werden, deshalb ist<br />
eine zwe<strong>im</strong>alige Reinigung des Getreides<br />
unbedingt zu empfehlen. Das Getreide muss<br />
mit Säure gleichmäßig benetzt werden. Zu<br />
empfehlen sind Schnecken mit drei Meter Länge,<br />
180 mm Durchmesser <strong>und</strong> mindestens drei<br />
Säuredüsen. Die notwendige Säuremenge kann<br />
anhand der Produktinform<strong>at</strong>ion abgeleitet<br />
werden, wobei auf Feuchtigkeit <strong>und</strong> Lagerdauer<br />
des Getreides bedacht zu nehmen ist. Entsprechende<br />
Sicherheitszuschläge sind sinnvoll.<br />
Die Dosierung muss anhand des t<strong>at</strong>sächlichen<br />
Säureverbrauchs <strong>und</strong> der behandelten Getreidemenge<br />
kontrolliert werden.<br />
Feuchtmaiskonservierung<br />
Die Feuchtmaiskonservierung ist bedingt durch<br />
hohe Energiekosten das günstigste Konservierungsverfahren<br />
mit hoher Schlagkraft. Der<br />
Ganzkornsilo bietet zudem klare arbeitswirtschaftliche<br />
Vorteile gegenüber dem Mussilo.<br />
Infolge zu später Ernte <strong>und</strong> bei Nichteinhalten<br />
der Konservierungsregeln können jedoch bei<br />
Ganzkornmaissilage <strong>und</strong> Maiskornsilage (Mus,<br />
CCM) erhebliche Futterqualitätsprobleme<br />
(Bakterien, Sch<strong>im</strong>melpilzen, Hefen, Mykotoxine,<br />
Fehlgärungen,…) auftreten.<br />
25 Fütterung<br />
Maiskornsilage (Mus, CCM)<br />
Tabelle 3: Berechnungsschema für die Jahresfuttermenge. D<strong>at</strong>en: SBS<br />
Bei einer Erntefeuchte von r<strong>und</strong> 35 % ist eine<br />
opt<strong>im</strong>ale Milchsäuregärung <strong>im</strong> Silo möglich.<br />
Wird das Erntegut zu trocken eingebracht, so<br />
kann es nicht genügend verdichtet werden,<br />
wodurch die Milchsäurebildung vermindert<br />
wird. In Folge wird das Futter unzureichend<br />
konserviert <strong>und</strong> es kann Sch<strong>im</strong>melpilzwachstum<br />
auftreten.<br />
Je trockener der Feuchtmais eingebracht wird,<br />
umso feiner ist zu schroten, damit die Verdichtung<br />
gut möglich ist. Zu beachten ist<br />
jedoch, dass bei der nachfolgenden Auslagerung<br />
mittels Fräse die Maiskornsilage noch feiner<br />
vermahlt wird. Zu fein geschrotetes Futter<br />
kann die <strong>Schweine</strong> ges<strong>und</strong>heitlich beeinträchtigen<br />
(Magengeschwüre, verminderte Futteraufnahme,...).<br />
In der Praxis werden Siebe – je<br />
nach Erntefeuchte - von 8 – 12 mm verwendet.<br />
Bei opt<strong>im</strong>alen Ernte- <strong>und</strong> Konservierungsbedingungen<br />
ist der Eins<strong>at</strong>z von Silierhilfsmitteln<br />
nicht zwingend notwendig.<br />
Zu beachten ist, dass Konservierungszusätze<br />
in Form von Milchsäurebakterien bei zu trockener<br />
Feuchtmaisernte (Wassergehalt unter<br />
30%) schlechter wirksam sind. Die gleichmäßige<br />
Eindosierung von Säureprodukten ist in<br />
diesem Fall zu bevorzugen. Oberflächlich<br />
angewendete organische Säuren (z. B. Propionsäure,...),<br />
rasches Abdecken <strong>und</strong> Verschließen<br />
des Silos tragen zur Stabilität bei.<br />
Eine Mindestabraumhöhe von 5-10 cm <strong>im</strong> Winter<br />
<strong>und</strong> 15-20 cm <strong>im</strong> Sommer ist notwendig,<br />
damit die Maiskornsilage mit hoher Qualität<br />
verfüttert werden kann.<br />
Regelmäßige Kontrollen <strong>im</strong> Silo auf etwaige<br />
versch<strong>im</strong>melte Stellen <strong>und</strong> Entfernung derselben<br />
ist zweckmäßig.<br />
Ganzkornmaissilage (GKS)<br />
Bei GKS erfolgt die Konservierung mittels Kohlendioxid<br />
(CO2), welches bei der Kornver<strong>at</strong>mung<br />
des Restsauerstoffes gebildet wird. Bei<br />
mindestens 30 – 33% Wassergehalt des Erntegutes<br />
ist die Bildung von ausreichend Kohlendioxid<br />
möglich. Voraussetzung ist die völlige<br />
Dichtheit des Ganzkornsilosystems, welche<br />
ständig zu kontrollieren ist. Ein Gasausgleichsballon<br />
in der Größenordnung von r<strong>und</strong><br />
10 % des Siloinhaltes ist zielführend.<br />
Bei Futtertechniken, welche sehr oft pro Tag<br />
kleinere Mengen von Ganzkornmais benötigen,<br />
sind Vorlagerungsbehälter sinnvoll.<br />
Vor der Neubefüllung ist der Ganzkornsilo<br />
komplett zu entleeren.<br />
Silierhilfsmittel sind bei opt<strong>im</strong>aler Konservierung<br />
<strong>im</strong> Ganzkornsilo nicht notwendig.<br />
Ab Frühsommer, wenn der Siloinhalt zur Neige<br />
geht, steigt die Gefahr von Futterqualitätsproblemen<br />
infolge von Ke<strong>im</strong>en <strong>und</strong> Hefebakterien.<br />
Über das Nachfüllen von CO2-Gas gibt es<br />
positive praktische Erfahrungen.<br />
Es ist auch möglich, jenen Feuchtmais, welcher<br />
zuerst eingelagert <strong>und</strong> zuletzt entleert<br />
wird (ca. 25 - 30 % der Gesamtfüllmenge), mit<br />
organischen Säurezusätzen zu benetzen, um<br />
zusätzliche Lagerstabilität zu gewährleisten.<br />
Tabelle 1: Der Jahresfuttermengenbedarf <strong>im</strong> Überblick. D<strong>at</strong>en: SBS Tabelle 2: Mittlere Schüttgewichte.
Martin Prissnitz<br />
Verband NÖ <strong>Schweine</strong>züchter<br />
Wie sieht der Eingliederungsprozess<br />
üblicherweise aus?<br />
In der Praxis werden meistens Jungsauen mit<br />
sechs Mon<strong>at</strong>en Lebensalter als „deckfähige<br />
Jungsauen“ zugekauft, danach entweder in<br />
einen Quarantänestall verbracht oder sehr oft<br />
auch gleich in die Herde integriert <strong>und</strong> be<strong>im</strong><br />
ersten Anzeichen einer erkennbaren Rausche<br />
belegt, sehr oft aus Angst, dass die Sau nie<br />
wieder rauschen würde, würde man diese eine<br />
Rausche verpassen.<br />
Fakt ist, dass eine Jungsau <strong>im</strong> Alter von 6<br />
Mon<strong>at</strong>en alles andere als deckfähig ist. Es ist<br />
vielmehr so, dass diese Sauen sehr oft noch<br />
nie einen Zyklus h<strong>at</strong>ten <strong>und</strong> demnach nicht<br />
einmal für eine Eingliederungsprozedur mit<br />
Altrenogest geeignet sind, von einer Erstbesa-<br />
Erfolgreiche Jungsaueneingliederung<br />
– eine Frage der Zeit<br />
Jährlich werden in Ferkelerzeugerbetrieben 40% der Muttersauen remontiert bzw. sollten<br />
remontiert werden, um durch eine entsprechend ausgewogene Altersstruktur die<br />
Leistungsfähigkeit der Herde zu garantieren. In der Regel stammen die Jungsauen von<br />
den spezialisierten Vermehrungsbetrieben, welche <strong>im</strong> ÖHYB Programm produzieren.<br />
Nun gilt es, diese Tiere in die Stammherde einzugliedern, um mit ihnen das Leistungsziel<br />
– 12 abgesetzte Ferkel pro Wurf bei mindestens 5 Würfen – auch zu erreichen.<br />
mung ganz zu schweigen. Weiters verfügen<br />
diese Tiere nicht über das erforderliche Mindestgewicht<br />
sowie über die Mindestrückenspeckdicke,<br />
welche eine ausreichende Ausschüttung<br />
der Fruchtbarkeitshormone ermöglicht<br />
<strong>und</strong> dem Tier die notwendigen Reserven<br />
für die spätere Geburt sicherstellt, ist doch<br />
genau dies sehr oft der Gr<strong>und</strong>, warum es vom<br />
ersten auf den zweiten Wurf oft so schlecht<br />
mit Rausche <strong>und</strong> Trächtigkeit klappt.<br />
Die Lebenstagszunahmen von Jungsauen liegen<br />
<strong>im</strong> Alter von 6 Mon<strong>at</strong>en irgendwo zwischen<br />
550 <strong>und</strong> 630 Gramm, dass heißt, dort<br />
sollten sie liegen. Lebenstagszunahmen unter<br />
500 Gramm deuten auf eine schlechte Entwicklung<br />
hin, welche durchaus in der Störung des<br />
Organismus der Jungsau ihre Ursache haben<br />
könnte, Zunahmen von über 680 Gramm<br />
bedeuten, dass das Tier Zeit seines bisherigen<br />
Lebens zuviel an Gewicht mit sich herumschleppen<br />
musste <strong>und</strong> das ist eindeutig<br />
schlecht für Knochen <strong>und</strong> Gelenke, welche<br />
sich unter diesen Umständen nicht opt<strong>im</strong>al<br />
entwickeln konnten.<br />
Bereits früher sagte man, dass eine Sau idealerweise<br />
<strong>im</strong> Alter von einem Jahr das erste Mal<br />
abferkelt, <strong>und</strong> dies h<strong>at</strong> heute nach wie vor<br />
seine Gültigkeit, 12-13 Mon<strong>at</strong>e Lebensalter<br />
werden als opt<strong>im</strong>ales Lebensalter für den<br />
ersten Wurf beschrieben. Dies bedingt somit<br />
eine Erstbelegung <strong>im</strong> Alter von 8, besser noch<br />
8,5 Mon<strong>at</strong>en. Die Tiere sollten zu diesem Zeitpunkt<br />
ein Gewicht von 140 – 145 kg <strong>und</strong> eine<br />
Rückenspeckanlage von mindestens 15mm<br />
aufweisen.<br />
Management<br />
26
Eingliederungsdauer verlängern?<br />
Setzt man nun die bislang übliche bzw. empfohlene<br />
Eingliederungszeit von 6 Wochen –<br />
bestehend aus 2 Wochen strenger Quarantäne<br />
<strong>und</strong> 4 Wochen Eingliederung mit Kontakt zur<br />
Umwelt des neuen Betriebes – davor, so ergibt<br />
sich ein Einkaufsalter von 190 bis 210 Lebenstagen.<br />
Neue Empfehlungen sagen aber, dass<br />
diese Eingliederungsdauer aufgr<strong>und</strong> gestiegener<br />
Anforderungen an Tierges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Produktionsleistung der Jungsau künftig auf 8<br />
bis 9 Wochen verlängert werden soll.<br />
Dies stellt n<strong>at</strong>ürlich entsprechende Anforderungen<br />
an den Eingliederungsstall, welcher<br />
zwar kein neu gebauter Luxusstall mit allen<br />
technischen Raffinessen sein muss, aber doch<br />
einige Mindestanforderungen erfüllen sollte,<br />
die da wären:<br />
Ein Gebäude getrennt vom Hauptstall ist die<br />
beste Lösung, am allerbesten wäre es wenn<br />
der Stall nicht einmal am Betriebsgelände<br />
steht. Sollte das nicht realisierbar sein, geht<br />
zur Not auch ein Stallabteil, welche jedoch<br />
von den anderen Abteilen räumlich getrennt<br />
sein muss, mit eigenem Zugang, eigenem Luft<strong>und</strong><br />
Gülleraum sowie eigenem Fütterungssystem.<br />
Dass für den Eingliederungsstall separ<strong>at</strong>e<br />
Betriebskleidung (Overall <strong>und</strong> Stiefel) vorhanden<br />
sein muß <strong>und</strong> diese auch benutzt wird<br />
<strong>und</strong> dass der Stall erst am Ende der Arbeiten<br />
<strong>im</strong> Hauptstall betreten werden soll, verstehen<br />
sich hoffentlich von selbst.<br />
Der Eingliederungsstall wird <strong>im</strong> Rein-Raus-Verfahren<br />
beschickt <strong>und</strong> dazwischen gründlich<br />
gereinigt <strong>und</strong> desinfiziert.<br />
Be<strong>im</strong> Einstallen der Tiere muss der Stall trokken<br />
<strong>und</strong> warm sein. Kommen die Tiere <strong>im</strong> Winter<br />
in einen noch von der Reinigung feuchten<br />
Stall mit 5 Grad Temper<strong>at</strong>ur wird es schwer<br />
Ein Eingliederungsstall wie aus dem Bilderbuch: in der Mitte<br />
eine Box für die Bestandstiere, eigenes Lüftungssystem <strong>und</strong><br />
eine Gaskanone zum Beheizen des Stalles. Foto: Gerner<br />
27 Management<br />
sein darin Tiere großzuziehen, welche am<br />
Ende der Eingliederungszeit ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> leistungsfähig<br />
sein sollen.<br />
Auf die Fläche achten! 2-3 m² sollten jedem<br />
Tier mindestens an Bewegungsfläche zustehen.<br />
Bewegung ist für die Entwicklung von<br />
Jungsauen unhe<strong>im</strong>lich wichtig, gerade in Hinblick<br />
auf das Fruchtbarkeitsgeschehen.<br />
Der Stall soll eine leere Bucht für Kontakttiere<br />
haben, welche Rüsselkontakt mit den<br />
Zukauftieren zulässt. Dies ist besonders wichtig<br />
für die Eingliederungsphase, in welcher<br />
sich die Zukauftiere nach <strong>und</strong> nach an das<br />
Ke<strong>im</strong>milieu ihrer neuen He<strong>im</strong><strong>at</strong> gewöhnen<br />
müssen.<br />
„Der Stallboden sollte in der<br />
Regel ein Vollspaltenboden sein,<br />
in gutem Zustand ohne Verletzungsrisiko“.<br />
Der Stall selbst soll hell <strong>und</strong> zugfrei sein. Hell<br />
bedeutet eine auf die Rausche anregende<br />
Beleuchtungsstärke von 100 Lux in der 6-Ebenen<br />
Messung bzw. 300 Lux in der 1-Ebenen<br />
Messung über die Dauer von 14 St<strong>und</strong>en täglich.<br />
Normales Tageslicht wird hier nicht ausreichen,<br />
insbesondere <strong>im</strong> Herbst <strong>und</strong> <strong>im</strong> Winter<br />
nicht, deshalb: Neonröhren einplanen.<br />
Und zwar so angeordnet, dass sie einfach<br />
gereinigt werden können z.B. mittels Ketten<br />
von der Decke abhängen, so dass sie „ergriffen“<br />
werden können.<br />
Die Buchten müssen leicht zugänglich sein,<br />
um sooft wie möglich Mensch–Tier-Kontakt<br />
herstellen zu können. Zutrauliche Sauen sind<br />
ruhigere Sauen, machen weniger Probleme bei<br />
Besamung <strong>und</strong> Geburt <strong>und</strong> sind letztendlich<br />
die besseren Mütter. Auch wenn mancher es<br />
als „uncool“ empfindet, sich mit Jungsauen<br />
auseinanderzusetzen, mit ihnen Zeit zu verbringen<br />
<strong>und</strong> ihr Vertrauen zu gewinnen, dass<br />
sie dem Landwirt aus der Hand fressen – diese<br />
Aufwand erleichtert die Arbeit mit den Tieren<br />
beträchtlich <strong>und</strong> bringt zudem auch ein<br />
Plus an Produktivität.<br />
Impfprogramm folgt<br />
Haben wir nun unseren zweckmäßigen Eingliederungsstall<br />
fertig, liegt es nun daran, was<br />
wir darin tun bzw. was wir alles unseren Jungsauen<br />
angedeihen lassen. Hier steht an erster<br />
Stelle ein konsequentes Impfprogramm in<br />
Absprache mit dem Hoftierarzt. Es ist wichtig,<br />
dass sowohl der Ges<strong>und</strong>heitsst<strong>at</strong>us des Lieferbetriebes<br />
als auch der eigene genau bekannt<br />
sind <strong>und</strong> mittels Ges<strong>und</strong>heitscheck regelmäßig<br />
überprüft wird.<br />
In den meisten Fällen wird es so sein, dass der<br />
Zuchtbetrieb über einen gleichwertigen bzw.<br />
einen höheren Ges<strong>und</strong>heitsst<strong>at</strong>us verfügt als<br />
der Zukaufbetrieb. Im letzteren Fall müssen<br />
die Tiere durch wirklich konsequente Eingliederungsmaßnahmen<br />
an den St<strong>at</strong>us des<br />
Zukaufbetriebes angepasst werden um hier<br />
nicht ein Aufschaukeln von Krankheitserregern<br />
zu provozieren. Dies geschieht entweder<br />
durch intensiven Tierkontakt mit Bestandtieren<br />
in der nunmehr 5-6 wöchigen Eingliederungsphase<br />
(nach einer 3 wöchigen Quarantänephase)<br />
oder falls möglich durch ein „Hinauf<strong>im</strong>pfen“<br />
der Zukauftiere.<br />
Als Standard für Maßnahmen in der Eingliederungszeit<br />
kann die zwe<strong>im</strong>alige Rotlauf-Parvo<br />
Insbesondere nach Stallneubauten stehen alte Stallgebäude zur<br />
Verfügung, welche als Eingliederungsstall genutzt werden können.<br />
Foto: Gerner
Schutz<strong>im</strong>pfung <strong>im</strong> Abstand von 3 Wochen<br />
angesehen werden, welche das erste Mal ab<br />
dem 180. Lebenstag verabreicht werden kann.<br />
Eine opt<strong>im</strong>ale St<strong>im</strong>ul<strong>at</strong>ion für die Geschlechtsreife<br />
ist, die Jungsauen alle 3 Wochen in<br />
„Stress“ zubringen, etwa durch Umstallen der<br />
Tiere für ein paar Tage (ein Buchtenwechsel<br />
innerhalb des Eingliederungsstalles sollte<br />
genügen), einen Futterwechsel oder intensiveres<br />
Lichtprogramm. Ein Wechsel in den Dekkstall<br />
sollte aber erst am Ende der Eingliederungszeit<br />
erfolgen, sowohl aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
als auch aus wirtschaftlichen Gründen.<br />
Auch auf die Futterzusammensetzung muß<br />
man achten. Verwendet man einfaches Tragefutter,<br />
knausert man zu sehr <strong>und</strong> die Tiere<br />
werden nicht an Masse zulegen. Meint man es<br />
gut <strong>und</strong> verwendet teureres Säugefutter<br />
bekommen die Jungsauen viel zu viel Eiweiß<br />
<strong>und</strong> bilden anstelle der wichtigen Fettauflage<br />
mehr Muskelmasse aus. Den gleichen Effekt<br />
erzielt man mit einer Mastfuttermischung,<br />
wobei hier noch neg<strong>at</strong>iv dazukommt dass die<br />
Mineralstoff- <strong>und</strong> Vitaminausst<strong>at</strong>tung nicht<br />
auf Jungsauen abgest<strong>im</strong>mt ist, sondern nur<br />
auf Mastschweine, welche ohnehin bald das<br />
Zeitliche segnen <strong>und</strong> nicht über Jahre hinweg<br />
Spitzenleistungen in Sachen Ferkelaufzucht<br />
bringen sollen.<br />
Ein richtiges Jungsauen-Konditionierungsfutter<br />
beinhaltet etwa 13 MJ Energie sowie zwischen<br />
13 <strong>und</strong> 13,5% Rohprotein, um eine<br />
positiv wirkende Fettauflage zu fördern <strong>und</strong><br />
die Tiere nicht zu „Fleischbombern“ werden zu<br />
lassen. Hier helfen Ihnen die Verbände bzw.<br />
Futtermittelfirmen gerne bei der Zusammenstellung<br />
einer geeigneten R<strong>at</strong>ion für die Jungsauenaufzucht.<br />
Fazit<br />
Zukunftsorientierte Ferkelerzeuger investieren<br />
regelmäßig in Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Produktionsleistung. Eine längere Eingliederungsphase<br />
bei Jungsauen gehört hier<br />
ebenfalls dazu, damit die Tiere ihr genetisches<br />
Leistungspotential opt<strong>im</strong>al ausnutzen können.<br />
Eine erfolgreiche Jungsaueneingliederung<br />
wird best<strong>im</strong>mt durch die Dauer, den Raum <strong>und</strong><br />
die angewendeten Maßnahmen zur Anpassung<br />
an den Betrieb. Wer die Eingliederungsdauer<br />
auf 8 – 9 Wochen verlängern will, sollte sich<br />
rechtzeitig mit seinem Jungsauenlieferanten<br />
<strong>und</strong> dem Betreuungstierarzt absprechen um<br />
dies auch entsprechend zu planen. Gut organisiert<br />
ist die längere Eingliederungszeit keine<br />
zusätzliche Kostenbelastung sondern eine<br />
gewinnbringende Investition in die Zukunft.<br />
So geht es auch. Ein rustikaler Strohstall bedeutet zwar ein höheres Maß an manueller<br />
Arbeit, kann aber bei entsprechender Betreuung durchaus auch seinen Zweck<br />
erfüllen. Foto: Gerner<br />
Management<br />
28
ÖSPA feiert<br />
10-jähriges Jubiläum<br />
Am 30. September 2009 feiert die ÖSPA das 10-jährige Jubiläum ihrer österreichweiten<br />
Tätigkeit. Am 11.8.1999 - dem Tag der Sonnenfinsternis über Österreich – ging der<br />
Stern der ÖSPA auf <strong>und</strong> es erfolgte die erste Ferkelanlieferung aus allen B<strong>und</strong>esländern<br />
in den neu errichteten Ferkelaufzuchtstall in Streitdorf. Wie konnte dieser Meilenstein<br />
in punkto österreichweiter Zusammenarbeit in der <strong>Schweine</strong>zucht in einem Land<br />
erreicht werden, in dem Föderalismus in der Tierzucht eine so große Rolle spielt?<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Österreich<br />
vier <strong>Schweine</strong>prüfanstalten (Ktn, Nö, Oö <strong>und</strong><br />
Stmk), die von den jeweiligen Landwirtschaftskammern<br />
betrieben wurden. Lange<br />
wurde versucht, diese Prüfanstalten soweit zu<br />
vereinheitlichen, dass sie untereinander vergleichbare<br />
Ergebnisse bringen würden. Dies ist<br />
nie so recht gelungen <strong>und</strong> führte dazu, dass<br />
die österreichische <strong>Schweine</strong>zucht in vier kleine<br />
Popul<strong>at</strong>ionen zersplittert war.<br />
Der Gr<strong>und</strong>gedanke für die ÖSPA wurde <strong>im</strong><br />
August 1997 bei einer VÖS-Exkursion unter<br />
dem damaligen Obmann Jost in die Schweiz<br />
gelegt. Am Beispiel der Prüfanstalt Sempbach<br />
wurde klar, dass eine zentrale Prüfanstalt der<br />
einzige Ausweg aus der oben geschilderten<br />
Problem<strong>at</strong>ik war.<br />
Die Landwirtschaftskammern als zuständige<br />
Behörden erkannten sehr rasch die Vorteile<br />
29 Bericht<br />
einer solchen Lösung, die - neben züchterischen<br />
Verbesserungen - durch die Bündelung<br />
der Kräfte auch Kosteneinsparungen für die<br />
einzelnen LWK’s bringen sollte. Überzeugungsarbeit<br />
musste bei den Zuchtverbänden geleistet<br />
werden, die - je nach Standort der zentralen<br />
Prüfanstalt - Benachteiligungen ihrer<br />
Züchter befürchteten.<br />
Mit kräftiger Unterstützung <strong>und</strong> mit sanftem<br />
Druck des BMLFUW unter Minister Molterer<br />
konnten auch diese Zweifel ausgeräumt werden.<br />
Der Weg für eine gemeinsame <strong>Schweine</strong>prüfanstalt<br />
war frei <strong>und</strong> am 9.2.1998 wurde<br />
auf Ebene der Kammerpräsidenten der entsprechende<br />
Gr<strong>und</strong>s<strong>at</strong>zbeschluss gefasst.<br />
Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Neubau<br />
wurde als wirtschaftlich nicht sinnvoll erach-<br />
DI Christian Draxl<br />
GF ÖSPA-Streitdorf<br />
tet, die einzige bestehende Prüfanstalt mit<br />
Erweiterungsmöglichkeit war die Niederösterreichische<br />
in Streitdorf. Diese wurde als<br />
Standort für die Österreichprüfanstalt gewählt.<br />
Als Träger entschied man sich für die<br />
Rechtsform GmbH, deren Gründung am<br />
3.6.1998 erfolgte. Als Gesellschafter fungierten<br />
die LWK’s Nö, Oö <strong>und</strong> Stmk mit jeweils<br />
32,5 % Geschäftsanteil sowie die LWK Bgld mit<br />
2,5 %. Als Geschäftsführer wurde DI Draxl<br />
bestellt, zu seiner Unterstützung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
ein Beir<strong>at</strong> installiert, in dem neben Kammerdelegierten<br />
auch der VÖS Sitz <strong>und</strong> St<strong>im</strong>me<br />
erhielt.<br />
Die Eintragung ins Firmenbuch erfolgte am<br />
13.8.1998.<br />
Die Planungsarbeiten begannen <strong>im</strong> Mai 1998,<br />
es wurde eine Leistungsprüfung nach modernster<br />
Konzeption entworfen :
Die Vertreter der Landwirtschaftskammern Bgld, Stmk, NÖ <strong>und</strong><br />
OÖ bei der Unterzeichnung des ÖSPA-Gesellschaftsvertrages am<br />
3.6.1998.<br />
Vorgeschaltete zentrale Ferkelaufzucht, Mastleistungsprüfung<br />
in Gruppenhaltung mit<br />
Computerfütterungsmaschinen, Schlachtleistungsprüfung<br />
<strong>im</strong> eigenen Schlachthof.<br />
Durch ein Abholsystem mit Übernahmestellen<br />
in den wichtigen Regionen sollte eine<br />
Benachteiligung weiter entfernter Zuchtbetriebe<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Im September 1998 wurde ein Generalplaner<br />
bestellt, die Einreichplanungen <strong>und</strong> Ausschreibungen<br />
liefen an.<br />
Im Oktober 1998 übernahm die ÖSPA die<br />
<strong>Schweine</strong>prüfanstalt in Streitdorf von der NÖ.<br />
LLWK. Ein Trakt der Prüfanstalt wurde leergefahren,<br />
<strong>im</strong> anderen Trakt wurde während der<br />
Umbauphase die Leistungsprüfung für NÖ in<br />
alter Form, jedoch mit vermindertem Umfang,<br />
weitergeführt. Die Umbauarbeiten <strong>im</strong> Trakt I<br />
des Maststalles starteten <strong>im</strong> Jänner 1999, ab<br />
Juni standen acht Abteile mit rd. 1000 Prüfplätzen<br />
in Gruppenhaltung zur Verfügung.<br />
Neuer Ferkelstall<br />
Die Neubauarbeiten am Ferkelstall starteten<br />
<strong>im</strong> März 1999, <strong>im</strong> August ging er in Betrieb<br />
<strong>und</strong> die Österreich weite Leistungsprüfung<br />
lief an.<br />
Der zweite Masttrakt wurde von September<br />
bis Dezember 1999 auf Gruppenhaltung<br />
umgebaut, damit standen weitere fünf Abteile<br />
<strong>und</strong> 600 Prüfplätze zur Verfügung.<br />
Der Neubau der Schlachtstätte wurde von<br />
April bis Juli 2000 umgesetzt, die erste<br />
Schlachtung in der eigenen Schlachtstätte<br />
erfolgte <strong>im</strong> August 2000.<br />
Die ÖSPA h<strong>at</strong> damit ihre Endausbaustufe<br />
erreicht.<br />
Im Jahr 2004 wurde ein davor als Lager<br />
genutztes Abteil für Fütterungsversuche der<br />
Univ. für Bodenkultur eingerichtet, <strong>im</strong> Juni<br />
2004 startete der erste Fütterungsversuch.<br />
Mittlerweile läuft der 12. Versuch der Boku an<br />
der ÖSPA.<br />
Leistungsprüfung an der ÖSPA<br />
Sei dem Jahr 1999 führt die ÖSPA die Mast<strong>und</strong><br />
Schlachtleistungsprüfung be<strong>im</strong> Schwein<br />
für ganz Österreich durch. Bisher wurden<br />
etwa 35.000 Tiere geprüft.<br />
Der Standard der durchgeführten Leistungsprüfung<br />
ist auf höchstem Niveau, besonders<br />
hervorzuheben sind dabei:<br />
Die Mastleistungsprüfung in praxisnahen<br />
Gruppengrößen; mit Computerfütterungsmaschinen<br />
wird dabei die Futterverwertung<br />
der Einzeltiere exakt ermittelt.<br />
Die Schlachtleistungsprüfung in eigener<br />
Schlachtstätte; durch eine standardisierte<br />
Schlachtkörperzerlegung wird der Magerfleischanteil<br />
der Prüftiere mit hoher Genauigkeit<br />
festgestellt.<br />
Die große Bedeutung der Fleischqualität;<br />
neben Schnellmethoden wie pH-Wert- <strong>und</strong><br />
Leitfähigkeitsmessungen wird bei jedem<br />
Prüftier der Tropfsaftverlust sowie der<br />
intramuskuläre Fettgehalt best<strong>im</strong>mt.<br />
Versuchswesen an der ÖSPA<br />
Neben der Leistungsprüfung für die Zucht<br />
führt die ÖSPA auch Versuche zu aktuellen<br />
Fragen der <strong>Schweine</strong>produktion durch.<br />
Geprüft wurden dabei z.B. Duroc-Endstufeneber<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu Pietrain, die Mast<strong>und</strong><br />
Schlachtleistung bei unterschiedlichen<br />
Mastendgewichten sowie – gerade in der<br />
Endphase – die Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung<br />
von unkastrierten Ebern. Ein weiteres Beispiel<br />
für die Kompetenz der ÖSPA ist auch<br />
die <strong>im</strong> Jahr 2005 durchgeführte Feinzerlegung<br />
von Mastendprodukten für die Erstellung<br />
einer neuen Klassifizierungsformel.<br />
Ferkelstall ÖSPA: Baubeginn März 1999 - Erstbeschickung <strong>im</strong><br />
August 1999 mit Prüfferkeln aus ganz Österreich.<br />
Zuchtwertschätzung an der ÖSPA<br />
Parallel zu den baulichen Maßnahmen wurde<br />
von VÖS <strong>und</strong> ÖSPA eine zentrale D<strong>at</strong>enbank<br />
für die D<strong>at</strong>enverarbeitung der Zuchtverbände<br />
<strong>und</strong> der Prüfanstalt geschaffen. Dies war<br />
eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Einführung<br />
einer einheitlichen Zuchtwertschätzung <strong>und</strong><br />
die Möglichkeit, österreichweit die besten<br />
Zuchttiere auszuwählen. Nach einem Jahr<br />
Prüftätigkeit war es dann soweit. Im August<br />
2000 wurden die ersten, österreichweit<br />
berechneten BLUP-Zuchtwerte für Mast- <strong>und</strong><br />
Schlachtleistung be<strong>im</strong> Schwein veröffentlicht.<br />
Sie bilden seit damals eine wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Selektion der Zuchttiere.<br />
Entsprechend der steigenden Bedeutung des<br />
Merkmalbereichs „Fruchtbarkeit“ wurde <strong>im</strong><br />
August 2002 eine österreichweite BLUP-<br />
Zuchtwertschätzung für Fruchtbarkeitsmerkmale<br />
eingeführt <strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickelt<br />
<strong>und</strong> opt<strong>im</strong>iert.<br />
Seit September 2005 werden auch die Kreuzungsleistungen<br />
der Mutterrassen berücksichtigt,<br />
sowie bei der Rasse Pietrain die<br />
Inform<strong>at</strong>ion eines genetischen Markers für<br />
den Stressst<strong>at</strong>us. Seit Juli 2008 werden<br />
neben den Leistungsd<strong>at</strong>en aus der ÖSPA<br />
auch die am Zuchtbetrieb erhobenen Lebenstagszunahmen<br />
der Jungsauen für die Zuchtwertschätzung<br />
verwendet. Damit konnte die<br />
Genauigkeit der Zuchtwerte für Mastleistung<br />
weiter verbessert werden.<br />
Der jüngste Entwicklungsschritt ist besonders<br />
hervorzuheben, da er ein wichtiges<br />
Ergebnis der engen Zusammenarbeite zwischen<br />
Zucht- <strong>und</strong> Produktionsstufe ist.<br />
Seit August 2009 werden auch die Wurfleistungen<br />
aus der Produktionsstufe (Sauenplanerd<strong>at</strong>en)<br />
in der Zuchtwertschätzung für<br />
Fruchtbarkeit mit berücksichtigt.<br />
Derzeit wird gerade an der Entwicklung einer<br />
Zuchtwertschätzung für Fitnessmerkmale<br />
(Lebensleistung) gearbeitet.<br />
Bericht<br />
30
Computerfütterungsmaschinen sind ebenso Herzstücke der<br />
Leistungsprüfung an der ÖSPA . . . . . . wie die Prüfschweinezerlegung.<br />
31 Bericht<br />
Zusammenarbeit mit Zucht, Produktion<br />
<strong>und</strong> Wissenschaft<br />
Sämtliche Entwicklungsschritte in der Leistungsprüfung <strong>und</strong> Zuchtwertschätzung<br />
wurden in enger Zusammenarbeit von ÖSPA, Zuchtverbänden<br />
(organisiert <strong>im</strong> VÖS-Zuchtausschuss) <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
gesetzt.<br />
Die Aufgabenverteilung war dabei <strong>im</strong>mer sehr klar:<br />
Die ÖSPA führt eine objektive Leistungsprüfung gemäß den gemeinsam<br />
erarbeiteten Vorgaben durch <strong>und</strong> versorgt die Züchter mit bestmöglichen<br />
Inform<strong>at</strong>ionen (Zuchtwerten) für die Selektion ihrer Tiere.<br />
Aufgabe der Zucht ist es, die Zuchtziele festzulegen <strong>und</strong> diese mit<br />
Hilfe der Inform<strong>at</strong>ionen der ÖSPA so gut <strong>und</strong> so rasch als möglich zu<br />
verfolgen.<br />
Wie gut diese Zusammenarbeit funktioniert, lässt sich an Hand der<br />
genetischen Verbesserung der österreichischen <strong>Schweine</strong>zuchtpopul<strong>at</strong>ionen<br />
sowie den Leistungsentwicklungen in der organisierten<br />
<strong>Schweine</strong>produktion jederzeit dokumentieren.<br />
Da ein Großteil der in Österreich produzierten <strong>Schweine</strong> von Sauen<br />
<strong>und</strong> Ebern aus he<strong>im</strong>ischen Zuchtverbänden stammt, wirken sich diese<br />
Verbesserungen umfassend auf die gesamte österreichische<br />
<strong>Schweine</strong>produktion aus.<br />
Unterstützung durch die öffentliche Hand<br />
Eine Leistungsprüfung wie sie an der ÖSPA praktiziert wird, kann<br />
nicht alleine von den Landwirtschaftskammern als Betreibern bzw.<br />
von den Zuchtverbänden als unmittelbare Nutzer getragen werden.<br />
Die Leistungen der Prüfanstalt kommen nicht nur den Züchtern, sondern<br />
auch der gesamten <strong>Schweine</strong>produktion in Österreich zu gute,<br />
sowie über die Verbesserung der Schlachtkörper- <strong>und</strong> Fleischqualität<br />
auch den Fleischverarbeitern <strong>und</strong> schließlich den Konsumenten.<br />
Die öffentliche Hand, allen voran das BMLFUW, sowie alle B<strong>und</strong>esländer<br />
aus denen Tiere geprüft werden, h<strong>at</strong> die Entstehung <strong>und</strong> den<br />
Betrieb der ÖSPA daher <strong>im</strong>mer mit Fördermitteln unterstützt. Sicherlich<br />
ein gutes Beispiel dafür, wie mit gezielt <strong>und</strong> punktuell eingesetzten<br />
Fördergeldern eine breite Flächenwirkung zu erreichen ist.<br />
Ohne die Arbeit der ÖSPA <strong>und</strong> der <strong>Schweine</strong>zuchtverbände wäre der<br />
Erfolg der Österreichischen <strong>Schweine</strong>produktion <strong>im</strong> intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Umfeld wohl nicht in dem gegebenen Ausmaß möglich gewesen <strong>und</strong><br />
wird es auch in Zukunft nicht sein.<br />
<strong>Schweine</strong>zuchtverband & Besamung OÖ<br />
www.szv.<strong>at</strong><br />
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir<br />
<strong>im</strong> Ausmaß von 40 Wochenst<strong>und</strong>en eine(n)<br />
Mitarbeiter(in) <strong>im</strong> Fachbereich <strong>Schweine</strong>zucht.<br />
Ihr Aufgabengebiet umfasst Tierbeurteilung <strong>und</strong> D<strong>at</strong>enerfassung<br />
sowie die Betreuung <strong>und</strong> Ber<strong>at</strong>ung der Mitglieder <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Wenn<br />
Sie Erfahrung <strong>im</strong> Umgang mit <strong>Schweine</strong>n sowie EDV-Kenntnisse<br />
haben, richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an: <strong>Schweine</strong>zuchtverband<br />
& Besamung OÖ, Unterhart 77, 4641 Steinhaus
Niederländer Erik Thijssen<br />
neuer EPP-Präsident<br />
Im Rahmen des diesjährigen EPP-Kongress<br />
ist der Niederländer Erik Thijssen zum neuen<br />
Präsidenten gewählt worden. Er löst<br />
damit den Dänen Per Bach Laursen ab, der<br />
seit 2005 den Club der Europäischen <strong>Schweine</strong>produzenten<br />
(European Pig Producers<br />
Club) führte. Zum neuen Vizepräsident<br />
wählten die Mitglieder den deutschen<br />
<strong>Schweine</strong>halter Franz Mayer zu Holte aus<br />
Sachsen, der seiner Landsfrau Birgit Scharlau<br />
(Nordrhein-Westfalen) nachfolgt. Erik<br />
Thijssen ist 46 Jahre alt, kommt aus Sevenum<br />
/ NL <strong>und</strong> bewirtschaftet zwei Betriebe<br />
in den Niederlanden <strong>und</strong> <strong>im</strong> Osten Deutschland<br />
mit über 2.300 Sauen <strong>und</strong> 620 Ferkeln.<br />
Seit 2005 ist er Vorsitzender des niederländischen<br />
EPP-Clubs.<br />
Die Mitgliederversammlung <strong>im</strong> Rahmen des<br />
EPP-Kongresses in Graz wurde vom scheidenden<br />
Präsident Per Bach Laursen <strong>und</strong> vom<br />
EPP-Geschäftsführer Sven Häuser genutzt,<br />
um auf ein erfolgreiches Jahr zurückzublicken.<br />
Die Mitgliederzahlen steigen erfreulicher<br />
Weise weiter an <strong>und</strong> so zählt der EPP-<br />
Club schon 462 Mitglieder aus 25 Ländern.<br />
Der Club wurde vor 20 Jahren auf Initi<strong>at</strong>ive<br />
von führenden europäischen <strong>Schweine</strong>produzenten<br />
<strong>und</strong> der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />
in <strong>Dänemark</strong> gegründet.<br />
Sinkende Schlachtschweinezahlen<br />
in der EU<br />
Laut einer aktuellen Übersicht des St<strong>at</strong>istischen<br />
Amtes der Europäischen Gemeinschaften<br />
(Eurost<strong>at</strong>) soll die Bruttoeigenerzeugung<br />
an <strong>Schweine</strong>n in den 27 Mitgliedsta<strong>at</strong>en<br />
<strong>im</strong> dritten Quartal 2009 gegenüber der<br />
vergleichbaren Menge von 2008 um 2,0%<br />
auf knapp 60,8 Millionen <strong>und</strong> <strong>im</strong> vierten<br />
Quartal um 1,6% auf etwa 66,6 Millionen<br />
Tiere abnehmen. Für 2009 wird mit einer<br />
Angebotsdrosselung auf 250,9 Millionen<br />
Schlachtschweine gerechnet. Vor allem für<br />
die beiden größten <strong>Schweine</strong>produzenten in<br />
der EU, Deutschland <strong>und</strong> Spanien, wird ein<br />
Rückgang des Angebots um jeweils 1,8%<br />
erwartet.<br />
Deutlich entlastet wird der EU-<strong>Schweine</strong>markt<br />
durch die Entwicklung in Polen, wo<br />
aktuell mit einem Rückgang der Bruttoeigenerzeugung<br />
um 1,2 Millionen oder 5,5%<br />
in diesem Jahr gerechnet wird. In <strong>Dänemark</strong>,<br />
dem drittgrößten <strong>Schweine</strong>erzeuger<br />
in der EU, sowie in den Niederlanden soll<br />
das Aufkommen <strong>im</strong> Jahresvergleich allerdings<br />
nur marginal zurückgehen. Ebenso in<br />
Italien <strong>und</strong> Belgien. Besonders dras-tisch<br />
h<strong>at</strong> sich die Bruttoeigenerzeugung in<br />
Ungarn <strong>und</strong> Tschechien um 11% bzw. 16%<br />
verringert.<br />
In Österreich wird der Rückgang um 5,5%<br />
auf 4,6 Mio. <strong>Schweine</strong> für das Jahr 2009 veranschlagt.<br />
<strong>Dänemark</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>„Auf</strong> <strong>und</strong> <strong>Ab“</strong><br />
Im ersten Quartal 2009 sind die dänischen<br />
<strong>Schweine</strong>fleischexporte stark zurückgegangen.<br />
Die Ausfuhren von frischem <strong>und</strong> gefrorenem<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch sanken <strong>im</strong> Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum um 13%.<br />
Vor allem in die Länder Russland (–54%),<br />
Italien (–33%) sowie Japan <strong>und</strong> Großbritannien<br />
(je –11%)waren die Rückgänge der<br />
Exporte zu verzeichnen. Hingegen stiegen<br />
<strong>im</strong> Vergleich zum ersten Quartal 2008 die<br />
Exporte nach Deutschland (+2,3%) <strong>und</strong><br />
Polen (+4,2%). Gr<strong>und</strong> für den Rückgang war<br />
eine verminderte dänische <strong>Schweine</strong>produktion,<br />
da <strong>im</strong> ersten Quartal 2009 r<strong>und</strong><br />
12% weniger Schlachtungen vorgenommen<br />
wurden.<br />
Zeitgleich stieg die Anzahl der Ausfuhren<br />
von Lebendschweinen um 25% (1,6 Mio.<br />
<strong>Schweine</strong>n) gegenüber dem 1. Quartal von<br />
2008. Hauptabnehmer war mit über einer<br />
Mio. <strong>Schweine</strong> Deutschland.<br />
<strong>USA</strong>: <strong>Exporterwartungen</strong><br />
2009 nicht eingetroffen<br />
Die amerikanischen <strong>Exporterwartungen</strong> für<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch waren für das Jahr 2009<br />
sehr hoch. Anfang 2009 wurde den <strong>USA</strong><br />
noch von den N<strong>at</strong>ional Pork Producers<br />
(NPPC) eine Steigerung um ca. 50% vorhergesagt.<br />
Mit der Mexiko-Grippe <strong>und</strong> ihren Auswirkungen<br />
h<strong>at</strong> die Fleischbranche nicht<br />
gerechnet. Russland h<strong>at</strong> für zehn US-amerikanische<br />
B<strong>und</strong>essta<strong>at</strong>en Exportstopps verhängt.<br />
Ebenso die Ukraine <strong>und</strong> Thailand.<br />
Am schl<strong>im</strong>msten getroffen h<strong>at</strong> die <strong>USA</strong> der<br />
Exporteinbruch nach China, dem zweitgrößten<br />
Abnehmer für <strong>Schweine</strong>fleisch.<br />
Berichte<br />
32
VLV - Alles über Vermarktung<br />
<strong>und</strong> Interessenvertretung<br />
Die Ferkel- <strong>und</strong> Mästerringe des VLV präsentieren<br />
allen interessierten Bauern <strong>und</strong> den verschiedensten<br />
Institutionen ihren Leistungsumfang<br />
in Sachen Vermarktung, Ber<strong>at</strong>ungs<strong>und</strong><br />
Serviceangebote, sowie die Darstellung<br />
der Aufgaben bei Qualitätssicherung <strong>und</strong><br />
Interessenvertretung:<br />
Mitgliedschaft bei Ferkel- oder Mästerring<br />
Vermarktungsfragen für<br />
Ferkel u. Schlachtschweine<br />
Verrechnungsservice<br />
Betriebszweigkontrolle<br />
Betriebsber<strong>at</strong>ung, Spezialber<strong>at</strong>ung<br />
Arbeitskreise<br />
Scannerservice u. Stallkl<strong>im</strong>aber<strong>at</strong>ung<br />
Versicherungsservice,<br />
Lüftungsausfall-Solidarhaftung<br />
Interessenvertretung<br />
33 Rieder Messe<br />
Die gesamte Messezeit über stehen Ihnen<br />
Funktionäre <strong>und</strong> Mitarbeiter für Fragen, für<br />
Anregungen <strong>und</strong> auch für Kritik zur Verfügung.<br />
Nutzen Sie die Rieder Messe um mit uns<br />
zu diskutieren.<br />
Projekt „Online-Sauenplaner“<br />
Vom VLV-Ferkelring wurde in Zusammenarbeit<br />
mit dem VÖS ein Sauenplaner angekauft, der<br />
den Mitgliedsbetrieben eine Einstiegsmöglichkeit<br />
von zu Hause über Internet mittels eigenem<br />
Passwort ermöglicht.<br />
Damit ist es den Betrieben möglich, jederzeit<br />
vor Ort Arbeitspläne, Auswertungen, Sauenkarteikarten,<br />
... anzusehen <strong>und</strong> auszudrucken.<br />
Ab kommendem Jahr wird dieser Online-Sauenplaner<br />
als Inform<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für alle<br />
Mitgliedsbetriebe nutzbar sein.<br />
RIEDER MESSE<br />
9.-13. SEPT. 2009<br />
INT. LANDWIRTSCHAFTS-<br />
UND HERBSTMESSE<br />
Landwirtschaftsmesse Ried: Inform<strong>at</strong>ionen <strong>und</strong><br />
Ber<strong>at</strong>ung <strong>im</strong> Kompetenzzentrum Schwein<br />
Wichtige <strong>und</strong> umfassende Inform<strong>at</strong>ionen zur gesamten <strong>Schweine</strong>produktion erhalten Sie auf der Intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Landwirtschaftsmesse in Ried vom 9. bis 13. September 2009 <strong>im</strong> Kompetenzzentrum zwischen <strong>Schweine</strong><strong>und</strong><br />
Rinderhalle, unmittelbar neben dem Grillpavillon der Landwirtschaftskammer.<br />
Damit sind wir in der Lage unsere Mitglieder<br />
<strong>und</strong> ausschließlich diese, rascher <strong>und</strong> aktueller<br />
über Neuigkeiten zu informieren.<br />
Während der Messe werden die Möglichkeiten<br />
des neuen Sauenplaners vorgestellt.<br />
Projekt „Sauen-Gruppenhaltung“<br />
Die Gruppenhaltung der tragenden Sauen <strong>und</strong><br />
Jungsauen (Zeitraum ab der fünften Trächtigkeitswoche<br />
bis eine Woche vor dem Abferkeltermin)<br />
muss von allen europäischen Sauenhaltern<br />
bis spätestens 31.12.2012 umgesetzt<br />
sein.<br />
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes von<br />
LK OÖ <strong>und</strong> VLV/SZV wurde letztes Jahr ein<br />
mehrjähriger Ber<strong>at</strong>ungs- <strong>und</strong> Bildungsschwerpunkt<br />
für betroffene Sauenhalter begonnen.<br />
Derzeit wird mit Praktikern <strong>und</strong> Ber<strong>at</strong>ern eine<br />
Inform<strong>at</strong>ionsbroschüre erarbeitet, die ab den<br />
Landestagen allen Sauenhaltern zur Verfügung<br />
steht.
Während der Rieder Messe stehen Ihnen <strong>im</strong><br />
Kompetenzzentrum Fachleute zum Thema zur<br />
Verfügung. Alle namhaften Stallbaufirmen<br />
sind in die Projektarbeit eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
werden sich während der Welser Messe ebenfalls<br />
diesem Thema widmen.<br />
Projekt<br />
„Rechtssicherheit <strong>im</strong> Stallbau“<br />
Für die Entwicklung tierhaltender Betriebe<br />
fällt dem Stallbau eine entscheidende Rolle<br />
zu. Ohne Entwicklungsmöglichkeit würden<br />
Modernisierungsschritte verhindert <strong>und</strong> der<br />
Standort letzten Endes gefährdet.<br />
In den letzten Jahren h<strong>at</strong> sich herausgestellt,<br />
dass Stallbauten vermehrt mit den Interessen<br />
des Umweltschutzes <strong>und</strong> der Nachbarschaft<br />
abgest<strong>im</strong>mt werden müssen. Eine wichtige<br />
Rolle spielen dabei die Geruchsemissionen.<br />
In der Praxis h<strong>at</strong> sich bewährt, bereits während<br />
der Planungsphase mögliche Auflagen<br />
hinsichtlich der Verringerungen von Geruchsemissionen<br />
zu überdenken <strong>und</strong> entsprechende<br />
Lösungen einzuplanen.<br />
Nutzen Sie die Rieder Messe, um sich kompetent<br />
über diese sensible M<strong>at</strong>erie ber<strong>at</strong>en zu<br />
lassen.<br />
Spitzentiere bei der<br />
<strong>Schweine</strong>schau des SZV<br />
Beste Zuchttiere sind die Basis für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg in der <strong>Schweine</strong>produktion.<br />
Fruchtbare Sauen in Kombin<strong>at</strong>ion mit<br />
stresssicheren, wüchsigen <strong>und</strong> fleischbetonten<br />
Pietrainebern liefern die Ferkel für den<br />
Markt von morgen. Die hohe Leistung der<br />
österreichischen Tiere bringt auch <strong>im</strong> Exportgeschäft<br />
Erfolge. Unter der Dachmarke PIG.AT<br />
wird beste österreichische Qualität dem he<strong>im</strong>ischen<br />
<strong>und</strong> intern<strong>at</strong>ionalen Publikum präsentiert.<br />
Aktuelle Inform<strong>at</strong>ionen über die TOP Eber der<br />
Besamungsst<strong>at</strong>ion Steinhaus r<strong>und</strong>en das<br />
Schauprogramm ab. Ein breites Angebot an<br />
Zubehör steht am Stand der Besamungsst<strong>at</strong>ion<br />
zur Auswahl.<br />
LK, BSP - Alles über Produktion<br />
Im Kompetenzzentrum Schwein ist selbstverständlich<br />
die Ber<strong>at</strong>ungsstelle für <strong>Schweine</strong>produktion<br />
vertreten.<br />
Die Experten dieser Dienststelle der LK OÖ<br />
stehen Ihnen während der Messe zu folgenden<br />
Schwerpunktthemen zur Verfügung:<br />
Stallbauber<strong>at</strong>ung, Betriebskonzept<br />
Das Stallsystem, das jeweilige Management,<br />
das darauf aufbauende Raumprogramm <strong>und</strong><br />
die Funktionalität werden in der Stallbauber<strong>at</strong>ung<br />
aufeinander abgest<strong>im</strong>mt.<br />
Ein umfassendes Betriebskonzept mit Gr<strong>und</strong>rissplanung,<br />
Stalltechnikber<strong>at</strong>ung <strong>und</strong> Baukostenschätzung<br />
wird dabei für Ihre individuellen<br />
Gegebenheiten erstellt.<br />
Fütterungsber<strong>at</strong>ung<br />
Die Gestaltung von geeigneten Rezepturen,<br />
die Überprüfung der Preiswürdigkeit von Futtermitteln<br />
<strong>und</strong> die Futterhygiene stehen in<br />
der Fütterungsber<strong>at</strong>ung <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Die Möglichkeiten des Eins<strong>at</strong>zes he<strong>im</strong>ischer<br />
Eiweißfuttermittel stellt gerade jetzt einen<br />
Schwerpunkt dar. Ebenso werden Ihnen die<br />
Anforderungen auf Gr<strong>und</strong> der neuen Nitr<strong>at</strong>richtlinie<br />
<strong>im</strong> Bereich N-Anfallswerte, N-reduzierter<br />
Fütterung <strong>und</strong> Tierbes<strong>at</strong>z nähergebracht.<br />
Programm<br />
Mittwoch, 9.9.2009:<br />
14:00 Eröffnung der <strong>Schweine</strong>schau,<br />
Zuchttierpräsent<strong>at</strong>ion <strong>und</strong><br />
Preisrichten mit intern<strong>at</strong>ionaler<br />
Bewertungskommission<br />
Produktionstechnikber<strong>at</strong>ung<br />
Leistungssteigerung <strong>und</strong> Arbeitsopt<strong>im</strong>ierung<br />
sind vorrangige Ziele jedes <strong>Schweine</strong>erzeugers.<br />
Es wird versucht in einem Ber<strong>at</strong>ungsgespräch<br />
auf Ihre produktionstechnischen Probleme<br />
Lösungen zu finden.<br />
Anhand der Ber<strong>at</strong>ungsempfehlungen sollen<br />
die Leistungen <strong>im</strong> Stall (Ferkel/ZS/J; Tägl.<br />
Zunahmen, opt<strong>im</strong>aler MFA) steigerbar sein.<br />
Stellen Sie uns Ihre Anliegen direkt auf der<br />
Messe vor oder informieren Sie sich über das<br />
umfassende Angebot einer Ber<strong>at</strong>ung vor Ort.<br />
TGD für eine effektive Qualitätssicherung<br />
Im Kompetenzzentrum steht auch heuer wieder<br />
der Tierges<strong>und</strong>heitsdienst für Ber<strong>at</strong>ung<br />
<strong>und</strong> Auskünfte zur Verfügung.<br />
Täglich stehen ihnen Fachtierärzte zu Fragen<br />
über alle aktuellen Themen mit R<strong>at</strong> <strong>und</strong> T<strong>at</strong><br />
zur Seite.<br />
DI Hans Stinglmayr<br />
GF VLV-Ferkelringe OÖ<br />
<strong>Schweine</strong>schau auf der<br />
Landwirtschaftsmesse Ried 2009<br />
Samstag 12.9.2009:<br />
10:30 Eberparade – die besten<br />
Ausstellungstiere werden präsentiert<br />
unter dem Motto „Welche Genetik<br />
brauchen wir in der Zukunft?“<br />
Rieder Messe<br />
34
VLV- <strong>Schweine</strong>börse mit buntem<br />
Programm auf der Rieder Messe<br />
GUSTINO – Oberösterreichs<br />
bestes <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
Vielfältig tritt der VLV bei der diesjährigen<br />
Rieder Messe mit GUSTINO in Erscheinung.<br />
Neben den Köstlichkeiten am Grillpavillon<br />
wartet auch das beliebte GUSTINO-Grillmobil<br />
mit allerlei GUSTINO-Grillspezialitäten auf.<br />
Bei Fleischprofi Marcel Kropf <strong>im</strong> GUSTINO –<br />
Zelt (Halle 34) dreht sich in seiner unnachahmlichen<br />
Fleisch-/Kochshow alles um Qualität<br />
<strong>und</strong> Zubereitung des GUSTINO-<strong>Schweine</strong>fleisches.<br />
Täglich zwischen 12.00 <strong>und</strong><br />
13.00 Uhr wird er sein Kochkönnen auf der<br />
ORF-Bühne zum Besten geben – Gr<strong>at</strong>is-Kostproben<br />
warten auf die Messebesucher.<br />
<strong>Schweine</strong>börse mit<br />
Preis- <strong>und</strong> Zahlungsgarantie<br />
<strong>Schweine</strong>verkaufen ohne Risiko – wie das<br />
geht <strong>und</strong> weiteres Fachs<strong>im</strong>peln auf höchstem<br />
Niveau wird Inhalt der Gespräche <strong>im</strong> VLV-<br />
Treff (Halle 34) sein.<br />
VLV-Stromprojekt<br />
Weiters wird der Entwicklungsstand des kürzlich<br />
gestarteten Verbandsprojektes mit den<br />
Schwerpunkten gemeinsamer Stromeinkauf,<br />
Stromeffizienz am <strong>Schweine</strong>betrieb <strong>und</strong><br />
Photovoltaik <strong>im</strong> Mittelpunkt der VLV-Treff<br />
Diskussionen stehen.<br />
AMA-Gütesiegel Hoftafelverleihung<br />
Mittwoch, 9.9.2009,19:00 Hoftafelverleihung<br />
an die besten AMA Gütesiegelbetriebe durch<br />
Herrn B<strong>und</strong>esminister Niki Berlakovich.<br />
Schnitzel, woher kommst du?<br />
Der neue Schnitzellehrpfad <strong>im</strong> Schnitzelzelt<br />
wird den Produktionsprozess hinter dem Stück<br />
Fleisch in den Vordergr<strong>und</strong> stellen. Der Schnitzellehrpfad<br />
informiert in einem „kinderleichten<br />
Konzept“ über den Werdegang des Schnitzels.<br />
Und für Kinder gibt’s bei einem Gewinnspiel<br />
Schnitzelsemmerl zu gewinnen.<br />
Fleisch bringt´s<br />
<strong>und</strong> es schmeckt!<br />
Der Grillpavillon der Landwirtschaftskammer<br />
(Halle 33) gilt seit Jahrzehnten als der Gehe<strong>im</strong>tipp<br />
in Sachen Fleischschmankerl, denn<br />
die Vielfalt der angebotenen Fleischgerichte<br />
ist einzigartig <strong>im</strong> gesamten Messegelände. Es<br />
wird gegrillt, gebr<strong>at</strong>en, gedünstet, gekocht<br />
<strong>und</strong> gebacken was das Zeug hält. Der hochqualit<strong>at</strong>ive<br />
Rohstoff kommt garantiert aus<br />
Oberösterreich: ob Beef N<strong>at</strong>ur, Premium-<br />
Rindfleisch, Lammfleisch oder <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
der Marke GUSTINO. Küchenchef Fritz<br />
Gierlinger mit seinem Team verzaubert vor<br />
Ort alles zu lukullischen Genüssen. Unter den<br />
Spezialitäten sind GUSTINO-Schnitzerl <strong>und</strong><br />
GUSTINO-Grillkotelett der Renner. Unser Messetipp:<br />
Kommen Sie vor 11.00 Uhr oder nach<br />
14.00 Uhr, denn zu Mittag stürmen die Messegourmets<br />
den Fleischtempel.<br />
DI Hans Schlederer<br />
Koordin<strong>at</strong>or Ö-Börse