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Vorlage Erläuterungsbericht - Cloppenburg.name

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Stadt<br />

<strong>Cloppenburg</strong><br />

Städtebaulicher Rahmenplan<br />

Innenstadt<br />

Proj. Nr. 208204 Wallenhorst, 2009-09-09


INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 Vorbemerkungen / Aufgabenstellung .................................................................. 1<br />

2 Planungsgrundlagen / Rahmenbedingungen ..................................................... 3<br />

2.1 Regionales Raumordnungsprogramm ..................................................................... 3<br />

2.2 Flächennutzungsplan .............................................................................................. 4<br />

2.3 Bebauungspläne ..................................................................................................... 4<br />

2.4 Verflechtungen mit dem Umfeld .............................................................................. 6<br />

2.5 Stadtgeschichtliche Bezüge .................................................................................... 7<br />

3 Städtebauliche Planungsziele .............................................................................. 8<br />

4 Gestaltungs- und Nutzungskonzept ...................................................................10<br />

4.1 Großflächiger Einzelhandel zwischen „Soeste“ und „Lange Straße“<br />

(„Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“ - westlicher Teil) ..........................................12<br />

4.2 „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“ (östlicher Teil) ...............................................17<br />

4.3 Medizinisches Zentrum zwischen „Mühlenstraße“ und „Am Krankenhaus“ .............19<br />

4.4 Passagen / Überdachungen /Schaufenster ............................................................22<br />

5 Grün- und Freiflächenkonzept ............................................................................26<br />

5.1 „Wasser in der Stadt“ / Grünverbindung entlang der „Soeste“ ................................26<br />

5.2 Straßen und Plätze (Atmosphäre / Flair / Ambiente) ...............................................28<br />

5.2.1 Fußgängerzone ................................................................................................28<br />

5.2.2 Eingangsbereiche zur Fußgängerzone .............................................................29<br />

5.2.3 Zentraler Platz ..................................................................................................30<br />

5.2.4 Antoniusplatz ....................................................................................................31<br />

5.2.5 Marktplatz .........................................................................................................31<br />

5.2.6 Beleuchtung .....................................................................................................33<br />

5.2.7 Schaufenster ....................................................................................................33<br />

5.2.8 Außenwerbung .................................................................................................33<br />

5.2.9 Außenverkauf und Warenpräsentation im öffentlichen Raum ...........................34<br />

5.2.10 Außengastronomie ...........................................................................................34<br />

6 Verkehrskonzept ..................................................................................................34<br />

6.1.1 Bereich „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ .......................................................36<br />

6.1.2 Bereich „Mühlenstraße“ / „Am Krankenhaus“ ....................................................38<br />

6.1.3 Erschließungsalternativen für den nördlichen Innenstadtbereich ......................40<br />

6.1.4 Alternative Vorüberlegungen / „Test-Entwürfe“ für unterschiedliche<br />

Parkbauten .......................................................................................................42<br />

6.1.5 Fahrradabstellplätze .........................................................................................43


7 Öffentlichkeitsbeteiligung ...................................................................................44<br />

8 Neuordnung der Eigentumsverhältnisse ...........................................................46<br />

9 Empfehlungen und Hinweise für das weitere Vorgehen ...................................46<br />

Bearbeitung:<br />

Wallenhorst, 2009-09-09<br />

Proj. Nr. 208204<br />

Dipl. Ing. Matthias Desmarowitz IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG<br />

Ingenieure ♦ Landschaftsarchitekten ♦ Stadtplaner<br />

Telefon (0 54 07) 8 80-0 ♦ Telefax (0 54 07) 8 80-88<br />

Marie-Curie-Straße 4a ♦ 49134 Wallenhorst


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 1 / 49<br />

1 Vorbemerkungen / Aufgabenstellung<br />

Planungsziel der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> ist es, die Einkaufs- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt<br />

zu verbessern. Das vorhandene Geschäftszentrum soll zur Stärkung der Innenstadt<br />

ergänzt und weiterentwickelt werden.<br />

Die Stadt <strong>Cloppenburg</strong> erhält hierfür öffentliche Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung“ (EFRE). Als Kommune aus dem sogenannten „Zielgebiet Regionale<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ (RWB) erhält die Stadt <strong>Cloppenburg</strong> in der<br />

EU-Förderperiode bis 2013 einen jeweils 50 %igen Förderanteil zu den Projekten innerhalb<br />

des bewilligten Fördergebiets.<br />

Auf der Grundlage der bereits vorliegenden Planungskonzepte soll nunmehr die Weiterentwicklung<br />

der Innenstadt durch eine städtebauliche Rahmenplanung fortgeführt bzw. konkretisiert<br />

werden.<br />

Die Rahmenplanung wird im Sinne eines städtebaulichen Gesamtkonzepts erstellt, das Leitfaden<br />

für die einzelnen Planungen und Projekte in der Innenstadt sein soll. Dies betrifft einerseits<br />

die kommunale Bauleitplanung sowie die öffentlichen und privaten Einzelmaßnahmen.<br />

Auf der Grundlage des Gesamtkonzepts sollen die vielfältigen einzelnen Maßnahmen<br />

und Maßnahmenbündel aufeinander abgestimmt werden, damit es im Ergebnis zu einer positiven<br />

und zukunftsorientierten Innenstadtentwicklung kommt.<br />

In einem ersten Arbeitsschritt sollen schwerpunktmäßig die Bereiche bearbeitet werden, die<br />

kurzfristig auch realisiert werden sollen:<br />

1. Gestalterische und funktionale Aufwertung des Marktplatzes<br />

2. Technisches Kaufhaus im östlichen Bereich der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

3. Medizinisches Zentrum zwischen Krankenhaus und „Mühlenstraße“<br />

4. „Antoniusplatz“ / Umfeld „St.-Josefs-Kirche“<br />

Die Stadt <strong>Cloppenburg</strong> hat am 13.10.2008 das Büro IPW Ingenieurplanung GmbH & Co.KG<br />

mit der Bearbeitung dieser Planungsaufgabe beauftragt.<br />

Da in diesem ersten Arbeitsschritt nicht alle Problembereiche im Plangebiet vertieft bearbeitet<br />

werden, ist der städtebauliche Rahmenplan zu gegebener Zeit in einem weiteren Schritt<br />

für die übrigen Bereiche wie z.B. „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“, Soeste-Grünzug,<br />

Rathausumfeld, „Bürgermeister-Winkler-Straße“, u.a. zu ergänzen. In dem hier anstehenden<br />

ersten Arbeitsschritt erfolgen für die v.g. Bereiche nur generelle / strukturelle Aussagen.<br />

Die nachfolgenden Planungsvorschläge für größere Neuordnungsmaßnahmen auf privaten<br />

Grundstücksflächen sind unter Berücksichtigung der bislang mit potentiellen Investoren geführten<br />

Gespräche erarbeitet worden. Da diese Abstimmungen aber bislang nicht zu einem<br />

abschließenden Ergebnis geführt werden konnten, ist darauf hinzuweisen, dass die Rahmenplanung<br />

somit nur eine „Momentaufnahme“ darstellt, die den derzeitigen Diskussions-<br />

und Sachstand wiederspiegelt (Stand: Anfang September 2009). Es ist daher unerlässlich,<br />

die Rahmenplanung zu gegebener Zeit fortzuschreiben bzw. zu aktualisieren.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 2 / 49<br />

2<br />

1<br />

Abgrenzung des Plangebiets mit Bearbeitungsschwerpunkten<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

3<br />

4


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 3 / 49<br />

2 Planungsgrundlagen / Rahmenbedingungen<br />

2.1 Regionales Raumordnungsprogramm<br />

Nach dem Regionalen Raumordnungsprogramm 2005 für den Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> ist der<br />

Stadt <strong>Cloppenburg</strong> die Funktion eines Mittelzentrums zugewiesen. Dementsprechend hat sie<br />

neben den Einrichtungen und Angeboten für die Deckung des allgemeinen täglichen Grundbedarfs<br />

auch die zentralen Einrichtungen und Angebote für den gehobenen Bedarf bereitzustellen.<br />

Um diese Funktion zu erfüllen ist es von besonderer Bedeutung, dass <strong>Cloppenburg</strong> über eine<br />

attraktive moderne Innenstadt verfügt.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 4 / 49<br />

2.2 Flächennutzungsplan<br />

Im wirksamen Flächennutzungsplan der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> sind innerhalb des Rahmenplangebiets<br />

überwiegend gemischte Bauflächen (M) sowie Gemeinbedarfs- und Verkehrsflächen<br />

dargestellt.<br />

Diese Darstellung entspricht grundsätzlich der Funktion der Innenstadt als mittelzentrales<br />

Versorgungszentrum.<br />

2.3 Bebauungspläne<br />

Das Rahmenplangebiet ist überwiegend durch rechtsverbindliche Bebauungspläne überplant<br />

(siehe nachstehende Abbildung). Allerdings sind diese Bebauuungspläne teilweise über 20<br />

Jahre alt und müssen überarbeitet werden.<br />

Für den Großteil der Flächen zwischen „Lange Straße“ und „Soeste“ besteht kein Bebauungsplan.<br />

Hier sind Vorhaben derzeit nach § 34 BauGB („innerhalb der im Zusammenhang<br />

bebauten Ortsteile“) zulässig.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 5 / 49<br />

Bebauungsplan Nr. 12<br />

„Lange Straße“<br />

Übersichtsplan: „Rechtsverbindliche Bebauungspläne“<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

Bebauungsplan Nr. 94<br />

„Mühlenstraße – Westseite“<br />

§ 34 BauGB<br />

Bebauungsplan Nr. 18<br />

„Südl. Eschstraße I a“<br />

Bebauungsplan Nr. 10<br />

„Antoniusplatz“<br />

Bebauungsplan Nr. 29<br />

„Mühlenstraße“<br />

Bebauungsplan Nr. 20<br />

„Südl. Lange Straße / Rathausbereich“


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 6 / 49<br />

2.4 Verflechtungen mit dem Umfeld<br />

Das innerstädtische Geschäftszentrum von <strong>Cloppenburg</strong> entspricht im wesentlichen dem<br />

gewachsenen historischen Stadtgrundriss (siehe nachfolgenden Punkt 2.5).<br />

Unmittelbar angrenzend befinden sich innerstädtische Wohngebiete, aus denen das Geschäftszentrum<br />

auf kurzem Wege zu erreichen ist. Einfluss auf die Entwicklung des Geschäftszentrums<br />

haben insbesondere auch die Veranstaltungs- und Aktivitätsschwerpunkte<br />

am Museumsdorf, am Stadion, das derzeit zu einem multifunktionalen Sport- und Freizeitpark<br />

ausgebaut wird, sowie im Bereich Marktplatz / Münsterlandhalle.<br />

Das Geschäftszentrum ist darüber hinaus geprägt durch die Lage am innerörtlichen Grünzug<br />

der „Soeste“. Naturräumliche Bezüge bestehen aus dem Zentrum heraus zum Stadtpark,<br />

zum Bereich des Freizeitbades und zum Museumsdorf im Osten sowie in die freie Landschaft<br />

im Westen.<br />

Der heutige „City-Ring“ gibt den Rahmen für die äußere Erschließung vor.<br />

Diese speziellen Verflechtungen mit dem Umfeld müssen bei der Weiterentwicklung des innerstädtischen<br />

Geschäftszentrums in besonderer Weise berücksichtigt werden, um den individuellen<br />

Charakter der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt zu betonen.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 7 / 49<br />

2.5 Stadtgeschichtliche Bezüge<br />

Die historische Entwicklung der Innenstadt von <strong>Cloppenburg</strong> ist auch heute noch gut im<br />

Stadtgrundriss abzulesen. Die Besonderheit der stadtgeschichtlichen Entwicklung ist die<br />

Entstehung aus zwei unterschiedlichen Siedlungskernen: dem Kirchspiel Krapendorf (im Bereich<br />

der St. Andreas-Kirche), das etwa um 800 entstand, und der Befestigungsanlage<br />

„<strong>Cloppenburg</strong>“, die auf die Zeit um 1300 zurückgeht.<br />

Der Straßenzug „Lange Straße“ / „Mühlenstraße“ / „Osterstraße“ entstand im Laufe der Jahrhunderte<br />

als Verbindung zwischen diesen beiden „Siedlungskeimzellen“ und bildet in etwa<br />

das heutige Geschäftszentrum von <strong>Cloppenburg</strong> ab.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

Kirchspiel Krapendorf,<br />

um 800<br />

Befestigungsanlage<br />

„<strong>Cloppenburg</strong>“, um 1300<br />

Stadtplan von 1837<br />

Ziel der Planung ist es, diese stadtgeschichtlichen Bezüge herauszustellen, da sie wesentliche<br />

Grundlage für die Identität der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt sind.


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 8 / 49<br />

3 Städtebauliche Planungsziele<br />

Die Innenstadt von <strong>Cloppenburg</strong> ist Kristallisationspunkt wirtschaftlicher, gesellschaftlicher<br />

und kultureller Aktivitäten, ist Imageträger und stiftet über die Ortslage hinaus regionale Identität.<br />

Als Mittelzentrum übernimmt sie auch zentrale Funktionen für das Umland. Die Lebensqualität<br />

und die Einstellung der Bevölkerung zu ihrer Stadt als Lebensmittelpunkt wird durch<br />

die Qualität ihres Zentrums maßgeblich beeinflusst. Eine attraktive Innenstadt ist ein wichtiger<br />

Standortfaktor, der wesentlichen Einfluss bei der Wahl von Wohnort, Arbeitsplatz und<br />

Betriebsstandort hat.<br />

Fußgängerzone „Lange Straße“<br />

Ziel der Planung ist es, die Attraktivität und die Anziehungskraft der Innenstadt von <strong>Cloppenburg</strong><br />

durch eine behutsame Ergänzung und Erweiterung des vorhandenen Geschäftszentrums<br />

zu verbessern. Durch die weitere Entwicklung der Einzelhandelsstruktur („Einkaufsmagneten“,<br />

vielfältiger Facheinzelhandel) können die schon derzeit vorhandenen Standortvorteile<br />

der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt verbessert und in der Konkurrenz zu benachbarten<br />

Mittelzentren langfristig gefestigt werden. Die bereits vorhandenen Standortvorteile von<br />

<strong>Cloppenburg</strong> sind ein großer Einzugsbereich, Übersichtlichkeit, gute Erreichbarkeit sowie ein<br />

ausreichendes Parkplatzangebot. Innerhalb des Geschäftszentrums bieten die derzeit unbebauten<br />

Freiflächen im Bereich des „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ die Chance, entscheidende<br />

städtebauliche Impulse für eine Verbesserung der Einkaufs- und Aufenthaltsqualität<br />

in der Innenstadt von <strong>Cloppenburg</strong> auszulösen, um so vorhandene Defizite abzubauen.<br />

Deshalb sind an die städtebauliche Qualität der einzelnen Baumaßnahmen hohe gestalterische<br />

und funktionale Ansprüche zu stellen, die der angestrebten Attraktivität gerecht werden.<br />

Neben einem interessanten Einzelhandel tragen insbesondere auch Einrichtungen aus dem<br />

Gastronomie-, dem Kultur- und dem Freizeitbereich zu einer hohen Anziehungskraft bei. Gut<br />

gestaltete öffentliche Straßen und Plätze mit einer hohen Aufenthaltsqualität bilden die Voraussetzung<br />

für ein lebendiges vielfältiges öffentliches Leben sowohl für die Bürger von<br />

<strong>Cloppenburg</strong> wie auch für Besucher.<br />

Die vorhandene Geschäftsbebauung wird unter Berücksichtigung des historischen Stadtgrundrisses,<br />

der heute teilweise noch sehr gut im Stadtbild ablesbar ist, ergänzt. Die größten<br />

Entwicklungspotentiale befinden sich nördlich des Geschäftszentrums im Bereich der „Bür-<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 9 / 49<br />

germeister-Heukamp-Straße“. Nach der Rahmenplankonzeption können in diesem Bereich<br />

insgesamt ca. 8.000 bis 10.000 m² zusätzliche Verkaufsfläche geschaffen werden.<br />

Durch die Bebauung des „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ entsteht ein attraktiver<br />

Rundgang, der heute fehlt. Durch die offene Bauweise und Passagen ist das urban geprägte<br />

Geschäftszentrum mit dem naturräumlichen Bereich der „Soeste“ verzahnt.<br />

Entlang der „Soeste“ wird ein zusammenhängender innerstädtischer Grünzug entwickelt,<br />

über den das Geschäftszentrum mit dem Stadtpark, dem Freizeitbad und dem Museumsdorf<br />

verknüpft wird. Die „Soeste“ selbst wird, z.B. durch das Anstauen größerer Wasserflächen,<br />

gestalterisch aufgewertet und die gewässerbegleitenden Wegebeziehungen werden verbessert.<br />

Die städtebaulichen Planungsziele im einzelnen sind:<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 10 / 49<br />

4 Gestaltungs- und Nutzungskonzept<br />

Die Kerngebietsnutzung der vorhandenen Geschäftsbebauung wird auch mit der Neubebauung<br />

fortgesetzt, d.h. die Erdgeschosszonen sind ausschließlich für publikumsorientierte Nutzungen<br />

vorgesehen wie z.B. Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie, u.ä.<br />

Nach dem vorliegenden Einzelhandelskonzept sind in der Innenstadt bis 2014 ca. 15.000 m²<br />

zusätzliche Verkaufsfläche realisierbar. Verkaufsflächenschwerpunkte innerhalb des Rahmenplangebiets<br />

können an folgenden Standorten liegen:<br />

„Soestenstraße“<br />

gegenüber Einmündung<br />

„Bgm.-Heukamp-Straße“<br />

5<br />

1<br />

4<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

3<br />

2<br />

Zwischen „Lange Straße“ und<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

Zwischen „Mühlenstraße“<br />

und „Am Krankenhaus“<br />

Ecke „Rathausweg“ / „Brandstraße“<br />

Ecke „Eschstraße“ / „Fortmannsweg“


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 11 / 49<br />

Das Erscheinungsbild der vorhandenen innerstädtischen Geschäftsbebauung ist uneinheitlich.<br />

Auf engem Raum finden sich hier Gebäude unterschiedlichen zeitlichen Ursprungs sowie<br />

eine große Vielfalt verschiedener Baustile. Die Fassadengestaltung ist dementsprechend<br />

vielfältig.<br />

Im Stadtbild überwiegt die zwei- bis dreigeschossige Bauweise, wobei sowohl einzelne eingeschossige<br />

Gebäude als auch Gebäude mit bis zu 6 Geschossen anzutreffen sind.<br />

Die geplante Neubebauung sollte sich hinsichtlich der Maßstäblichkeit der jeweiligen Nachbarbebauung<br />

anpassen. Dies wird überwiegend die zwei- bis dreigeschossige Bauweise mit<br />

einem Staffelgeschoss oder einem ausgebauten Dachgeschoss sein.<br />

Durch die Erweiterung, die Modernisierung und den Umbau des Geschäftszentrums wird eine<br />

abwechslungsreiche Abfolge von Straßen, Wegen und Plätzen geschaffen, die der kleinteiligen<br />

Bebauungsstruktur und der Maßstäblichkeit der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt entspricht.<br />

Insbesondere bei größeren zusammenhängenden Projektentwicklungen wie z.B. dem geplanten<br />

Einkaufszentrum zwischen „Lange Straße“ und „Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

oder dem Medizinischen Zentrum zwischen „Mühlenstraße“ und „Am Krankenhaus“ sollte auf<br />

eine entsprechende kleinteilige Gliederung und Gestaltung der Baukörper geachtet werden.<br />

Durch die große Anzahl kleinerer Querverbindungen und Passagen ist eine sehr gute Vernetzung<br />

der Fußgängerzone mit dem Umfeld gewährleistet.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 12 / 49<br />

4.1 Großflächiger Einzelhandel zwischen „Soeste“ und „Lange Straße“ („Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“<br />

- westlicher Teil)<br />

Planungsziel der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> für den westlichen Bereich des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“<br />

zwischen „Soeste“ und „Lange Straße“ ist es, hier weitere großflächige<br />

Einzelhandelsnutzungen anzusiedeln und damit einen zusätzlichen Kunden- und<br />

Einkaufsmagneten für die <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt zu schaffen<br />

Grundsätzlich ist dieser Standort für großflächigen Einzelhandel bzw. eine Konzentration von<br />

Verkaufsflächen geeignet (siehe auch Einzelhandelsgutachten). Nach der Rahmenplankonzeption<br />

können hier ca. 10.000 m² neue Verkaufsfläche entstehen.<br />

Bebauung / Baulücken an der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

Im Verlauf der bisherigen Rahmenplanbearbeitung wurden der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> für eine<br />

solche Projektentwicklung verschiedene Anfragen potentieller Investoren vorgetragen.<br />

Aufgrund der zentralen Lage und Bedeutung dieses Standorts sind an eine Projektentwicklung<br />

in diesem Bereich einige grundlegende städtebauliche Vorgaben bzw. Anforderungen<br />

zu stellen, die durch den vorliegenden Rahmenplan vorgegeben werden sollen.<br />

Für ein größeres zusammenhängendes Einkaufszentrum sind aus Sicht der Stadt bestimmte<br />

Rahmenbedingungen zu beachten, die insbesondere die räumliche Ausdehnung, den Abstand<br />

zur „Soeste“, die Erschließung, die Gestaltung der Anlieferungszone, etc. betreffen.<br />

Deshalb enthält der „Hauptvorschlag“ der Rahmenplanung die „Maximalllösung“ aus Sicht<br />

der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> für einen zusammenhängenden Gebäudekomplex an diesem Standort.<br />

Als Planungsalternative sind die Entwicklungsmöglichkeiten für großflächige Einzelhandelsnutzungen<br />

unter Beibehaltung der derzeitigen Erschließungssituation aufgezeigt.<br />

Mit Blick auf die angestrebte „Magnetwirkung“ sollte das Angebot an diesem Standort möglichst<br />

viele interessante / innenstadtrelevante Sortimente umfassen, z.B. Unterhaltungselektronik<br />

(„Technikkaufhaus“) o.ä.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 13 / 49<br />

„Maximallösung“ für ein zusammenhängendes Einkaufszentrum aus Sicht der Stadt<br />

Planungsvariante<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 14 / 49<br />

In beiden Fällen sollten die vorhandenen Geschäfte an der „Langen Straße“ teilweise in ein<br />

solches Projekt integriert werden; dies sind z.B.:<br />

Langestraße 54, 56 und Lange Straße 58<br />

Die erforderlichen Stellplätze können jeweils in der Untergeschoss- und auf der Dachebene<br />

untergebracht werden. Zu beachten ist, dass hier nicht nur der neue Stellplatzbedarf abgedeckt<br />

werden muss, sondern dass auch die entfallenen vorhandenen Stellplätze kompensiert<br />

werden müssen.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

Ein inneres Passagensystem zur Durchlässigkeit<br />

zwischen Fußgängerzone und „Soeste“-<br />

Grünzug sollte angeboten werden. Da es Planungsziel<br />

ist, den historischen Stadtgrundriss<br />

so weit wie möglich zu erhalten, sollte insbesondere<br />

der historische „Färbereigang“ aufgegriffen<br />

bzw. nicht ersatzlos überplant werden<br />

(siehe nebenstehende Abbildung).<br />

Der Einmündungsbereich „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ – „Soestenstraße“ sollte baulich<br />

betont werden, z.B. durch eine turmartige Eckbebauung. Alternativ ist hier auch eine kleine<br />

platzartige Situation denkbar.<br />

Auch der Eingangsbereich zur Fußgängerzone<br />

„Lange Straße“ sollte baulich betont<br />

werden, z.B. durch eine geschwungene Gebäudefront<br />

(= Öffnung).<br />

Die Freiflächen sollten „aufgeräumt“ und optisch<br />

großzügig, flächig gestaltet werden.


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 15 / 49<br />

Die Höhenentwicklung der Bebauung sollte überwiegend 2- bis 3-geschossig sein.<br />

Entlang der „Soeste“ sollte ein durchgehender Grünzug freigehalten werden. Wünschenswert<br />

sind ca. 15 m Abstand zwischen Gewässer und Bebauung bzw. Verkehrsflächen.<br />

Sofern die Lage der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ nicht verändert wird und auf dem heutigen<br />

Tankstellengrundstück eine großflächige Einzelhandelsnutzung untergebracht werden<br />

soll, erscheint die Realisierung eines solchen Abstands nicht möglich. Entweder wäre auf eine<br />

großflächige Einzelhandelsnutzung zugunsten einer kleinteiligeren Bebauung – z-B. analog<br />

zum Bebauungsvorschlag für den östlichen Teil des „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Parkplatzes - zu verzichten, oder der Grünzug müsste in seinen heutigen Abmessungen verbleiben.<br />

In diesem Fall wäre eine eher städtische („steinerne“) Gestaltung des „Soesteufers“<br />

anzustreben.<br />

Beispiel für eine eher städtische Ufergestaltung<br />

Auf eine übersichtliche und verkehrsgerechte Erschließung ist besonderer Wert zu legen,<br />

insbesondere auch die Zufahrt zum östlichen Teil des heutigen „Bgm.-Heukamp-<br />

Parkplatzes“. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es wahrscheinlich auch zukünftig keine<br />

zweite Verkehrsanbindung dieses Bereichs von Osten geben wird.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc<br />

Der Knotenpunkt „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Straße“ – „Soestenstraße“ sollte mit Abbiegespuren<br />

und einer Ampelanlage ausgebaut<br />

werden.<br />

Als sehr gute Alternative ist auch ein kleiner<br />

Kreisverkehr denkbar. Dieser wird selbst bei<br />

einer ausschließlichen Erschließung über die<br />

Soestenstraße eine befriedigende Verkehrsqualität<br />

aufweisen.


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 16 / 49<br />

Private Verkehrsflächen für die Anlieferung sind zu minimieren bzw. zum angrenzenden öffentlichen<br />

Freiraum optisch abzuschirmen. Für ein zusammenhängendes Einkaufszentrum<br />

sollte eine Anlieferung aus dem öffentlichen Verkehrsraum der (zu verlegenden) „Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

geprüft werden.<br />

Besonderes Augenmerk bei der weiteren Objektplanung ist auf das Erscheinungsbild der<br />

Funktionsbereiche für die Anlieferung, für Wertstoff- und Abfallsammlung, u.ä. zu legen. Der<br />

angrenzende öffentliche Grünzug entlang der „Soeste“ darf hierdurch nicht optisch negativ<br />

beeinträchtigt werden. Ein hochwertiges und ansprechendes Erscheinungsbild des Einkaufszentrums<br />

an der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ ist auch deshalb von Bedeutung, da diese<br />

nach wie vor die Erschließungsfunktion für den östlichen Teil des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“<br />

übernimmt.<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 17 / 49<br />

4.2 „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“ (östlicher Teil)<br />

Insbesondere aufgrund der v.g. Planungen für größere Einzelhandelsprojekte bietet sich der<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“ weniger für eine Erweiterung der innerstädtischen Geschäftsbebauung<br />

als vielmehr für ergänzende Büro- und Dienstleistungsnutzungen sowie<br />

innerstädtisches Wohnen an. Hier können fünf mehrgeschossige Punkthäuser entstehen, die<br />

eine Durchlässigkeit vom Geschäftszentrum zur „Soeste“ gewährleisten.<br />

Durch die offene Bauweise der Punkthäuser und eine moderne Gestaltungssprache, die das<br />

Erscheinungsbild des gesamten innerstädtischen Bereichs bestimmt, entsteht ein locker fließender<br />

Übergang zwischen dem urban geprägten Geschäftszentrum und dem naturräumlichen<br />

Bereich der „Soeste“.<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Parkplatz“ heute<br />

Im Verlauf der Entwurfsplanung ist auch die Möglichkeit zur Ansiedlung von Fachmärkten auf<br />

dieser Fläche untersucht und erörtert worden. Aus städtebaulicher Sicht ist dies aufgrund der<br />

zur Verfügung stehenden Flächenbreite von nur knapp 30 m zwischen „Bürgermeister-<br />

H:\CLOPPENB\208204\TEXTE\erl090909.doc


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 18 / 49<br />

Heukamp-Straße“ und „Soeste“ praktisch nicht möglich. Zu berücksichtigen ist dabei auch<br />

die angestrebte Ausweitung und Aufwertung des Grünzugs entlang der „Soeste“.<br />

Bei einer Überplanung des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ entfallen die hier<br />

vorhandenen Stellplätze, die kompensiert werden müssen. Deshalb wird vorgeschlagen, unter<br />

der geplanten Bebauung eine Tiefgarage anzuordnen. Die Ein- und Ausfahrt sollte möglichst<br />

weit westlich angeordnet werden, um unnötige Störungen im weiteren Verlauf der<br />

„Bürgermeister-Heukamp- Straße“ zu vermeiden.<br />

Zu beachten ist, dass die heutige Parkplatzfläche in der Vergangenheit mit Bauschutt u.ä.<br />

aufgefüllt worden ist und somit als Altlast zu bezeichnen ist. Hierzu wurden im Rahmen von<br />

„Orientierenden Erkundungen“ gemäß dem Niedersächsischen Altlastenprogramm im Jahr<br />

2000 entsprechende Untersuchungen durchgeführt.<br />

Über das Gefährdungspotential möglicher eingelagerter Stoffe liegen keine konkreten Angaben<br />

vor. In den gezielten Nachermittlungen wurden in Teilbereichen Hausmüll, Bauschrott,<br />

Gewerbe- und Industriemüll genannt. Bei den im Rahmen dieser Orientierungsuntersuchung<br />

durchgeführten Erkundungsbohrungen wurden Ziegelbruch, Steine, Folie, Kunststoffstücke,<br />

Draht, Kabelreste, Knochen und Keramikstücke festgestellt. Diese Altablagerungen wurden<br />

zum großen Teil in den früheren Bereichen der Soesteniederung gefunden, die heute nach<br />

Begradigung der „Soeste“ weitestgehend mit Schotter und Sand aufgefüllt und in der Oberfläche<br />

mit Verbundsteinpflaster versiegelt sind.<br />

Seitens des Gutachters wurde die Empfehlung ausgesprochen, den Standort einer weitergehenden<br />

Untersuchung zu unterziehen.<br />

Da dies seitdem noch nicht geschehen ist, können zum derzeitigen Zeitpunkt keine abschließenden<br />

Aussagen den ggf. erforderlichen Sanierungsmaßnahmen und zu Kosten getroffen<br />

werden.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 19 / 49<br />

4.3 Medizinisches Zentrum zwischen „Mühlenstraße“ und „Am Krankenhaus“<br />

Die nördliche „Mühlenstraße“ ist heute aufgrund der hier vorhandenen Leerstände und dem<br />

damit einhergehenden Verfall der Bausubstanz ein besonderer Problembereich innerhalb der<br />

<strong>Cloppenburg</strong>er Innnenstadt. Die Bestandsaufnahme im Oktober 2008 zeigte hier folgende<br />

Leerstände und Brachflächen:<br />

Mühlenstraße 35 Mühlenstraße 37<br />

Mühlenstraße 39 Mühlenstraße 41<br />

Flustrück 168/1 Flurstück 171/8<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 20 / 49<br />

Seitens der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> sowie von potentiellen Investoren und Projektentwicklern für<br />

diesen Bereich wird eine Nachnutzungschance für diesen Bereich weniger in frequenzabhängigem<br />

Einzelhandel oder Eventgastronomie gesehen, sondern vielmehr in einem Themenzentrum,<br />

das durch das benachbarte St.-Josefs-Hospital begründet wird. Da genauere<br />

Konzeptüberlegungen derzeit noch nicht bestehen verwendet die Stadt <strong>Cloppenburg</strong> hierfür<br />

derzeit den Arbeitstitel<br />

„Medizinisches Zentrum mit Läden, Praxen, Gastronomie, u.ä.“.<br />

Seitens interessierter Investoren wurde für diese Projektentwicklung auch schon die Bezeichnung<br />

„Zentrum für Gesundheitswirtschaft und Gesundheitsmanagement“ verwendet.<br />

Gedacht wurde hierbei an ein Medizinisches Versorgungszentrum als Ambulatorium, Ärztezentrum<br />

als Gemeinschaftspraxis mit Praxis-Tages-Klinik, Physiotherapie, Fitness /<br />

Wellness, Sanitätshaus mit Werkstatt für Prothesenbau als orthopädietechnisches Zentrum,<br />

Hotel-garni als Gästehaus für Angehörige von Klinik-Patienten und für Geschäftsreisende,<br />

Kundenzentrum für Krankenkassen, Weiterbildungszentrum für Gesundheitsmanagement,<br />

betreutes Wohnen mit Pflege im Krankheitsfall durch benachbarte Pflegeheime,<br />

Optiker und Akustiker für Seh- und Hörhilfen, Apotheke, u.ä..<br />

Aus Sicht der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> ist es wichtig, dass hier neben rein medizinischtechnischen<br />

Nutzungen auch publikumsorientierte Läden, Dienstleistungen oder Gastronomie<br />

ihren Standort finden, die sich mit Schaufenstern zur „Mühlenstraße“ hin öffnen. Eine<br />

durchgehende Schaufensterfront an der „Mühlenstraße“ ist aus Sicht der Stadt <strong>Cloppenburg</strong><br />

eine grundlegende Vorraussetzung für dieses Projekt.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 21 / 49<br />

Gleichzeitig ist es Planungsziel, das St.-Josefs-Hospital an das innerstädtische Geschäfts-<br />

und Einkaufszentrum anzubinden. Durch eine Passage innerhalb der Neubebauung soll eine<br />

atttraktive Verbindung zwischen der Fußgängerzone „Mühlenstraße“ und dem Krankenhaus<br />

geschaffen werden. Die Wegeverbindung soll innerhalb der Passage vom Erdgeschossniveau<br />

an der „Mühlenstraße“ ins erste Obergeschoss geführt werden, um so in die Haupteingangsebene<br />

des Krankenhauses zu gelangen (siehe nachfolgende Prinzipskizzen).<br />

Auch die fußläufige Anbindung des St.-Josefs-Hospitals an den Bereich des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“<br />

soll verbessert werden. Dazu sollte der heutige Wendehammer<br />

der Straße „Am Krankenhaus“ platzartig umgestaltet werden. Die Lage der Fußgängerbrücke<br />

ist ggf. zu optimieren. Auf der Südseite der „Soeste“ sollte ein kleiner Stadtplatz<br />

angelegt werden. Da dieser Platz für Krankenhausbesucher und Patienten das Entree zum<br />

Haupteinkaufsbereich der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt darstellt, sind an die Gestaltung und die<br />

Aufenthaltsqualität besondere Ansprüche zu stellen.<br />

Zur Erschließung: siehe 6. „Verkehrskonzept“.<br />

Bis zum (vorläufigen) Abschluss der Rahmenplanung sind die Abstimmungen und Bemühungen<br />

um eine Projektentwicklung in diesem Bereich noch nicht zu einem konkreten Ergebnis<br />

gelangt. Der Sachstand heute (Anfang September 2009) ist, dass eine umfassende<br />

Neuordnung der Grundstücksverhältnisse, wie sie für eine Realisierung der aufgezeigten<br />

Gesamtmaßnahme notwendig wäre, nicht absehbar ist. Derzeit scheint nur eine Teillösung<br />

auf den Flächen südlich der geplanten Passage umsetzbar zu sein. Zu prüfen ist, ob diese<br />

Maßnahmen so umgesetzt werden können, dass die Realisierung einer Passage ggf. noch<br />

zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist, sozusagen in einer ersten und zweiten Realisierungsstufe.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 22 / 49<br />

4.4 Passagen / Überdachungen /Schaufenster<br />

Um einen attraktiven Einkaufsbummel zu gewährleisten, sind durchgängige Schaufensterfronten<br />

in den Erdgeschossen geplant. Durch die Neubebauung an der „Bürgermeister-<br />

Heukamp-Straße“ wird ein interessanter Rundgang innerhalb des zentralen Einkaufsbereichs<br />

möglich.<br />

Allerdings wird weder für die nächstgelegene „Bürgermeister-Heukamp-“ noch für die „Bürgermeister-Winkler-Straße“<br />

die Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität der Fußgängerzone erreicht<br />

werden können. Diese Straßen werden immer eine gewisse „dienende Funktion“ für<br />

die Fußgängerzone übernehmen müssen (Anlieferung, Ver- und Entsorgung, Anwohnerparken,<br />

u.ä.), die mit einer Einschränkung der Gestaltungsmöglichkeiten verbunden ist. Schaufenster<br />

werden hier realistischerweise nicht durchgängig zu realisieren sein. Unabhängig davon<br />

ist es Planungsziel für diese Bereiche, durch Baulückenschließungen und eine gestalterische<br />

Aufwertung der öffentlichen und privaten Freiflächen eine funktionale und gestalterische<br />

Verbesserung zu erzielen.<br />

Konzept Schaufensterfronten<br />

Planungsziel ist es, durch den Umbau der bestehenden Geschäftsgebäude und Baulückenschließungen<br />

beiderseits der Passagen auch hier zusammenhängende Schaufensterfronten<br />

zu schaffen. Vorhandene Fassaden ohne Schaufenster sind entsprechend umzubauen. Ohne<br />

eine interessante beiderseitige Geschäftsbebauung mit entsprechenden Schaufensterfronten<br />

bleiben die Passagen zur Fußgängerzone unattraktiv.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 23 / 49<br />

Über die vorhandenen Passagen nördlich und südlich der „Langen Straße“ sind die großen<br />

Sammelparkplätze im unmittelbaren Umfeld des Geschäftszentrums sehr gut zu erreichen.<br />

Deshalb ist es sinnvoll, diese Passagen zu erhalten, zu modernisieren und weiterzuentwickeln.<br />

Glasüberdachungen sollten in den Passagen Witterungsschutz geben. Damit können<br />

die großen Sammelparkplätze nördlich und südlich der „Langen Straße“ auch bei Regenwetter<br />

„trockenen Fußes“ erreicht werden. Diese Maßnahme trägt zu einer hohen Einkaufqualität<br />

bei und kann zu einer Besonderheit ausgebaut werden, die das <strong>Cloppenburg</strong>er Stadtzentrum<br />

positiv von anderen Mittel- oder Oberzentren unterscheidet.<br />

Konzept (glasgedeckte) Passagen, Vordächer, Einzelüberdachungen<br />

Positiv-Beispiel für eine vorhandene helle attraktive Passage in <strong>Cloppenburg</strong><br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 24 / 49<br />

Negativ-Beispiel für eine Passage in <strong>Cloppenburg</strong><br />

Die Passagen nördlich der „Langen Straße“ finden ihre Fortsetzung im Bereich der Neubebauung<br />

(im östlichen Bereich des „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“). Sie verzahnen so<br />

das urban geprägte Geschäftszentrum mit dem naturräumlichen Uferbereich der „Soeste“.<br />

Beiderseits der Fußgängerzone „Lange Straße“ sind durchgängige Vordächer aus Glas anzustreben.<br />

Da der Straßenraum der „Langen Straße“ relativ schmal ist, sollten auch relativ<br />

schmale Vordächer Verwendung finden. Ein einheitliches Erscheinungsbild ist wünschenswert.<br />

An einigen Aufweitungen bzw. Platzsituationen im Verlauf der Fußgängerzone sind auch<br />

größere Glasdächer vorstellbar, die den gesamten Straßen- bzw. Platzraum überspannen.<br />

Da die <strong>Cloppenburg</strong>er Fußgängerzone in Ost-West-Richtung verläuft (= Hauptwindrichtung),<br />

wäre bei näherer Betrachtung auf jeden Fall der Aspekt der „Zugluft / Durchzug“ genauer zu<br />

prüfen. Grundsätzlich können glasüberdeckte Plätze zu einer hohen Einkaufs- und Aufenthaltsqualität<br />

beitragen.<br />

Beispiel für einen glasüberdachten Platz<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 25 / 49<br />

Am östlichen Ende der „Langen Straße“ fehlt derzeit ein direkter Zugang zum Stadtpark bzw.<br />

zu dem dortigen Sammelparkplatz. Deshalb sind verschiedene Möglichkeiten für eine Passage<br />

an dieser Stelle geprüft worden.<br />

Aufgrund der mittigen Lage am zentralen Platz und der prägnanten Fassade bietet sich das<br />

Gebäude „Mühlenstraße“ Nr. 6 für einen Durchgang im Erdgeschoss an. Voraussetzung wäre<br />

allerdings ein entsprechender Umbau bzw. eine entsprechende Umorganisation des derzeitigen<br />

Geschäfts. Da eine Realisierung dieser Lösung aufgrund der heutigen Nutzung (gehobene<br />

Braut- und Abendmode) schwierig erscheint, wird alternativ eine Passage im Bereich<br />

des heutigen Telefonladens („Mühlenstraße“ Nr. 10) vorgeschlagen. Im rückwärtigen Bereich<br />

sollten durch eine Erweiterung der bestehenden Geschäftsbebauung attraktive Schaufensterzonen<br />

an diesem Durchgang geschaffen werden.<br />

„Mühlenstraße“ Nr. 10 heute ... und zukünftig mit Durchgangsmöglichkeit im<br />

Erdgeschoss zum Stadtpark / Parkplatz<br />

alternativ<br />

ist eine Passage zum Stadtpark im Bereich des Modehauses denkbar<br />

(Durchgang durch das Geschäft)<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 26 / 49<br />

5 Grün- und Freiflächenkonzept<br />

5.1 „Wasser in der Stadt“ / Grünverbindung entlang der „Soeste“<br />

Im Stadtgrundriss ist eine durchgehende Grünverbindung entlang der „Soeste“ erkennbar,<br />

die das innerstädtische Geschäftszentrum von <strong>Cloppenburg</strong> unmittelbar tangiert.<br />

Dieser Grünzug ist durch den Baumbestand auch im Bereich des „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Parkplatzes“ ablesbar. Die „Soeste“ selbst ist in diesem Bereich allerdings heute kaum<br />

wahrnehmbar, da sie in einem ca. 3 – 4 m tiefen Einschnitt verläuft.<br />

Derzeitige Situation: Wasser ist derzeit teilweise kaum wahrnehmbar<br />

Entlang der „Soeste“ wird ein zusammenhängender innerstädtischer Grünzug entwickelt,<br />

über den das Geschäftszentrum mit dem Stadtpark, dem Freizeitbad und dem Museumsdorf<br />

verknüpft wird. Die bereits vorliegende Detailplanung für die Modernisierung und gestalterische<br />

Aufwertung des Vorplatzes der Stadthalle ist in dieses Gesamtkonzept integriert.<br />

Die „Soeste“ selbst kann, z.B. durch das Anstauen von Wasserflächen, gestalterisch aufgewertet<br />

und mit Licht auch bei Dunkelheit in Szene gesetzt werden.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 27 / 49<br />

Die gewässerbegleitenden Wege mit Brücken, Stegen und Stufen, die bis zum Wasser führen,<br />

machen den Fluss erlebbar und binden den Grünzug in das innerstädtische Wegenetz<br />

ein. Die vorhandenen alten Bäume sollen, soweit möglich, erhalten werden.<br />

Besonders problematisch sind hierbei die stark konkurrierenden Nutzungsansprüche an die<br />

zur Verfügung stehende Fläche (Natur/Grün/Wasser vs. Bebauung/Verkehrsflächen); z.B. ist<br />

eine Erweiterung der Grünflächen im Bereich der „Soeste“ nur möglich, wenn dafür heute<br />

versiegelte und bebaute Flächen zurückgebaut werden (Parkplätze, Tankstelle, etc.).<br />

Auch in den Vorgesprächen mit potentiellen Investoren für größere Baumaßnahmen wie z.B.<br />

das Einkaufszentrum zwischen „Lange Straße“ und „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ sind<br />

diese konkurrierenden Nutzungsansprüche schon besonders deutlich geworden, da aus deren<br />

Sicht teilweise eine Bebauung bis an die „Soeste“ heran gewünscht wird.<br />

Diese Problematik kann im Zuge der Rahmenplanung nicht abschließend gelöst werden.<br />

Hier müssen im weiteren Planungsprozess entsprechende Kompromisse gefunden werden.<br />

Aus städtebaulicher Sicht sollte aber in jedem Fall eine – zumindest teilweise – Aufweitung<br />

der bestehenden Grün- und Freiflächen entlang der „Soeste“ das Ziel sein.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 28 / 49<br />

5.2 Straßen und Plätze (Atmosphäre / Flair / Ambiente)<br />

Für die Attraktivität des Einkaufens in <strong>Cloppenburg</strong> ist neben einem vielfältigen Angebot an<br />

Geschäften vor allem auch das Ambiente des Stadtraums ein wichtiges Merkmal.<br />

Das Erscheinungsbild der Läden und des öffentlichen Raumes gibt auch Auskunft über die<br />

Wertigkeit der Geschäftslage. Flair und Atmosphäre des Stadtraumes sind die wesentlichen<br />

Faktoren für die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den Einkaufsangeboten „auf der grünen<br />

Wiese“. Gute Gebäudegestaltung, wohldosierter Werbeeinsatz, vielfältige und abwechslungsreiche<br />

Wegebeziehungen sowie ein hochwertig gestalteter öffentlicher Raum gehen<br />

dabei Hand in Hand, um eine hohe Qualität des Stadtraumes zu erzeugen.<br />

Bereits im Einzelhandelsgutachten von 1998 werden qualitative gestalterische Mängel innerhalb<br />

des <strong>Cloppenburg</strong>er Geschäftszentrums angesprochen, die auch heute noch bestehen:<br />

(Überalterung der Oberflächengestaltung, Möblierung und Bepflanzung, unzureichende Gestaltungssorgfalt<br />

in der Geschäftsoptik, uneinheitliches Bild / Überdimensionierung von Vordächern,<br />

Markisen, u.ä., Übermaß an großformatigen Reklame- und Warenträgern, verbesserungswürdige<br />

Schaufenstergestaltung, etc.).<br />

Da sich diese Aspekte nicht nur auf den öffentlichen Freiraum beziehen, sondern in erheblichem<br />

Umfang auch die privaten Grundstückseigentümer und die Geschäftstreibenden betreffen,<br />

beabsichtigt die Stadt <strong>Cloppenburg</strong>, in einen intensiven Dialog mit allen innenstadtrelevanten<br />

Akteuren einzutreten.<br />

5.2.1 Fußgängerzone<br />

Die Fußgängerzone in der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt wurde im Jahr 1978 mit dem ersten City-Fest<br />

eingeweiht und zählt damit zu den ersten bzw. ältesten Fußgängerzonen in Deutschland.<br />

Seitdem hat – abgesehen von Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten sowie einem<br />

teilweisen Austausch der Ausstattung - keine grundlegende Modernisierung stattgefunden.<br />

Viele Elemente wie z.B. die Pflasterung oder die Beleuchtung stammen noch aus der Entstehungszeit<br />

und sind somit mittlerweile grundlegend erneuerungsbedürftig. Insbesondere<br />

die Optik entspricht nicht mehr einem zeitgemässen modernen Einkaufszentrum, in dem die<br />

Aufenthalts- und Erlebnisqualität im Vordergrund steht.<br />

„Flickenteppich“ Lange Straße<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 29 / 49<br />

Im Wettbewerb der Städte um Kunden und Besucher haben mittlerweile andere Mittel- und<br />

Oberzentren wie z.B. Vechta, Oldenburg, Osnabrück, u.a. weitreichendere Maßnahmen zur<br />

Attraktivitätsverbesserung ihrer Fußgängerzonen in den Einkaufszentren ergriffen. Um in<br />

diesem Konkurrenzkampf um die Gunst der Kunden zu bestehen, wird von einer großen<br />

Mehrheit der innenstadtrelevanten Akteure das dringende Erfordernis für einen funktionalen<br />

und gestalterischen Umbau der Fußgängerzone gesehen.<br />

Deshalb hat die Stadt <strong>Cloppenburg</strong> bereits die entsprechenden Planungsarbeiten für die<br />

Modernisierung der Fußgängerzone in Auftrag gegeben. Ein Vorentwurf hierfür liegt bereits<br />

vor.<br />

Unter dem Motto “Less is more” soll zunächst der Straßenraum der Fußgängerzone „aufgeräumt“<br />

und neu gestaltet werden.<br />

Ziel ist es, ein identitätsstiftendes Erscheinungsbild zu entwickeln, das der <strong>Cloppenburg</strong>er<br />

Fußgängerzone einen unverwechselbaren individuellen Charakter verleiht. Dazu ist für das<br />

gesamte Geschäftszentrum eine einheitliche, anspruchsvolle Gestaltungssprache zu formulieren,<br />

die den vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht wird und folgende Aspekte umfasst:<br />

- Oberflächengestaltung (Pflaster, Asphalt, etc.)<br />

- Ausstattungselemente (Werbeaufsteller, Fahrradständer, Papierkörbe etc.)<br />

- Möblierung (Bänke, Sitzmauern, etc.)<br />

- Stadt-Spiel<br />

- Bepflanzung<br />

- Beleuchtung<br />

- Kunstwerke / Brunnen<br />

5.2.2 Eingangsbereiche zur Fußgängerzone<br />

Drei Eingangsbereiche zur <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt sind im Stadtgrundriss ablesbar und<br />

für den vorbeifahrenden Autofahrer erkennbar: Anfang und Ende der „Mühlenstraße“ im Norden<br />

und Süden sowie im Westen die Einmündung in die „Lange Straße“ werden durch eine<br />

markante torartige Bebauung hervorgehoben. Durchlässige Eingangssituationen im Übergang<br />

von Straße und Fußgängerzone sollen hier als Merkpunkte im Verlauf des Cityringes<br />

ausgebildet werden, mit beleuchteten Wassersprudeln und -säulen, mit Bänken und Bäumen,<br />

die auch die Aufmerksamkeit des Vorbeifahrenden erregen.<br />

Um insbesondere Ortsfremden die Orientierung zu erleichtern, ist es sinnvoll die Gestaltungssprache<br />

der Fußgängerzone in den Seitenbereichen des Cityringes bis hin zu den Zufahrten<br />

der zentralen Parkplätze weiter zu führen.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 30 / 49<br />

5.2.3 Zentraler Platz<br />

Zur Stärkung des Stadtzentrums wird die Ausbildung eines zentralen Platzes vorgeschlagen.<br />

Hierzu bietet sich aufgrund der zentralen Lage innerhalb der Fußgängerzone der Platz am<br />

Einmündungsbereich „Lange Straße“ / „Mühlenstraße“ an. Dieser Platz weist heute unterschiedliche<br />

städtebauliche Mängel und Defizite auf, die zu einer geringen Aufenthaltsqualität<br />

führen und behoben werden müssen.<br />

1. Die Erdgeschossnutzung des Sparkassengebäudes ist nicht ausreichend publikumsorientiert.<br />

Die vorhandenen Fensterfronten im Erdgeschoss ermöglichen keinen Einblick<br />

ins Gebäude und wirken abweisend. Deshalb schlagen wir vor, die Sparkassennutzung<br />

auf einen relativ kleinen Schalterbereich zu reduzieren und / oder in eines der oberen<br />

Geschosse zu verlagern. Für einen belebten innerstädtischen Platz sollten hier, ergänzend<br />

zu dem bestehenden Angebot, zusätzliche gastronomische Einrichtungen – im<br />

Sommer mit Außenbewirtschaftung - untergebracht werden.<br />

2. Die Fassade des Sparkassengebäudes, das mit seinem großen Bauvolumen den Platz<br />

stark bestimmt, wirkt insgesamt optisch abweisend und in den Obergeschossen außerdem<br />

sehr düster. Hier wird eine helle und moderne Stahl- / Glasfassade vorgeschlagen.<br />

3. Es fehlt ein Durchgang zum Stadtpark und den dortigen Parkplätzen, der durch eine<br />

neue Passage im Bereich des heutigen Telefonladens („Mühlenstraße“ Nr. 10) geschaffen<br />

werden kann. Alternativ ist ein Durchgang im Erdgeschoss des Modehauses (Mühlenstraße“<br />

Nr. 6) denkbar. Dieser Standort wäre aufgrund der Laufrichtung und der<br />

Blickbeziehungen aus der „Langen Straße“ heraus der günstigere, jedoch unserer Einschätzung<br />

nach aufgrund des gehobenen Angebots und Ambientes eher schwierig zu<br />

realisieren (siehe auch 4.4 „Passagen“).<br />

4. Die Platzoberfläche sollte mit einem schlichten modernen Pflaster- und / oder Plattenbelag<br />

neu gestaltet werden.<br />

5. Begrünung, Kunstwerke und Ausstattung, wie z.B. insbesondere auch das Mobiliar für<br />

die Außengastronomie, sollen modernisiert und aufeinander abgestimmt werden. Eine<br />

gleichmäßige Fassaden- bzw. Platzbeleuchtung trägt zu einem stimmungsvollen Ambiente<br />

und zu einer Betonung der teils sehr schönen Architektur am Platz bei.<br />

Sparkassengebäude heute ... und zukünftig mit Erlebnisgastronomie im<br />

Erdgeschoss und moderner Glasfassade<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 31 / 49<br />

5.2.4 Antoniusplatz<br />

5.2.5 Marktplatz<br />

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Der Antoniusplatz stellt im Funktionsgefüge<br />

des innerstädtischen Geschäftszentrums –<br />

wenn auch durch die „Osterstraße“ getrennt<br />

- den nördlichen Anfangs- bzw. Endpunkt<br />

der Fußgängerzone dar.<br />

Planungsziel ist es, diesen Platz in Anlehnung<br />

an die Materialien, die Ausstattungselemente<br />

und die Beleuchtung der Fußgängerzone<br />

so umzugestalten, dass die<br />

Platzfläche zwar nach wie vor zum Parken<br />

genutzt werden kann, aber dass sich auch<br />

das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität<br />

entscheidend verbessern.<br />

Der Marktplatz ist nach wie vor eine multifunktionale Platzfläche für Märkte, Veranstaltungen<br />

und zum Parken. Er bleibt weitgehend frei von Bepflanzungen und Einbauten, so dass auch<br />

zukünftig alle Nutzungen stattfinden können wie bisher.<br />

Vor der Markthalle ist eine „Aktionsfläche“ für unterschiedliche Nutzungen in Verbindung mit<br />

dem Hallengebäude vorgesehen.


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 32 / 49<br />

Aus städtebaulicher Sicht ist ein Anbau auf der dem Platz zugewandten Seite durchaus<br />

wünschenswert, um hier einen großzügigeren Eingangsbereich / Foyer zu schaffen und damit<br />

die Nutzungsvielfalt und vor allem die Nutzungsqualität zu verbessern.<br />

Der vorhandene Baumbestand und damit die Zonierung des Platzes bleibt erhalten. Die<br />

Platzränder im Süden, Westen und Osten werden durch ergänzende Baumreihen räumlich<br />

gefasst. Den nördlichen Platzrand bildet die vorhandene Wohn- und Geschäftsbebauung an<br />

der „Eschstraße“, die in die Platzgestaltung einbezogen wird. Gestalterisch ist die Verkehrsfläche<br />

in diesem Straßenabschnitt Teil des Platzes. Eine „Shared-Space“-Regelung für diesen<br />

Abschnitt sollte geprüft werden.<br />

Die Gesamtfläche ist in drei Zonen mit unterschiedlicher Nutzungsintensität gegliedert, die<br />

sich jeweils im Befestigungsgrad der Oberfläche wiederspiegelt:<br />

1. Der nordöstliche Platzbereich, der von von Besuchern des Landkreises aber auch zukünftig<br />

zunehmend des Geschäftszentrums intensiv als Parkplatz genutzt wird. Dieser<br />

Bereich ist annähernd vollversiegelt und in Anlehnung an die übrigen Freiflächen innerhalb<br />

des Geschäftszentrums gepflastert.<br />

2. Der nordwestliche Platzbereich, der wie bisher für die unterschiedlichsten Veranstaltungen,<br />

wie z.B. Märkte, Kirmes, u.ä. genutzt wird. Da diese Nutzung nicht täglich stattfindet,<br />

kann diese Fläche in Teilbereichen etwas schwächer, z.B. mit wassergebundener<br />

Decke, befestigt werden. Teilbereiche dieser Fläche sind sicherlich zu pflastern.<br />

3. Die Platzbereiche südlich bzw. südwestlich der Markthalle. Da diese Flächen nur bei<br />

einzelnen größeren Veranstaltungen mit genutzt werden, ist hier ein sehr geringer Versiegelungsgrad<br />

vorgesehen, z.B. durch Schotterrasen.<br />

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2<br />

1<br />

3


Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 33 / 49<br />

Von wesentlicher Bedeutung für die Nutzungsqualität des Marktplatzes ist der Ausschluss<br />

von Durchgangsverkehr. Heute nutzen viele Autofahrer den Platz als Abkürzung bzw.<br />

Schleichweg in nord-südlicher Richtung. Im Interesse der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqualität<br />

ist dies unbedingt z.B. durch Poller o.ä. zu unterbinden.<br />

5.2.6 Beleuchtung<br />

Für das gesamte innerstädtische Geschäftszentrum sollte ein durchgängiges Beleuchtungskonzept<br />

entwickelt werden, das die Ansprüche an eine anspruchsvolle Lichtgestaltung mit<br />

denen der Wirtschaftlichkeit verbindet. Folgende Teilaspekte sind hierbei zu berücksichtigen<br />

und aufeinander abzustimmen:<br />

- Straßenbeleuchtung (Mast- und/oder Pendelleuchten)<br />

- Platzbeleuchtung<br />

- Architektur- / Fassadenbeleuchtung<br />

- Gestaltende Beleuchtung (Illumination von Brunnen und Kunst, Lichtkunst)<br />

- Beleuchtung der Soeste<br />

- Schaufensterbeleuchtung<br />

- Temporäre Beleuchtung (z.B. Weihnachtsbeleuchtung, -dekoration)<br />

5.2.7 Schaufenster<br />

Die Schaufenster in einer Einkaufsstraße sind das „Gesicht“ der Geschäfte. Sie bewegen die<br />

Kunden zum Geschäftsbesuch und laden zum Flanieren in der Innenstadt ein. Schaufenster<br />

sollen den Passanten den Einblick in die Geschäfte ermöglichen und dienen der Warenpräsentation:<br />

ohne Schaufenster und attraktive Auslagen wird auch das Flanieren in der Fußgängerzone<br />

reizlos und die Anziehungskraft der Einkaufslage sinkt rapide. Die Einsehbarkeit<br />

ist allerdings nicht nur bei Geschäften wichtig, sondern auch bei Unternehmen aus dem<br />

Dienstleistungssektor, wie z.B. Friseur, Reisebüro, u.ä. sowie bei gastronomischen Einrichtungen.<br />

Insbesondere an den „Zuläufen“ zur Fußgängerzone und an den Passagen sollten deshalb<br />

die vorhandenen Schaufensterbereiche ergänzt werden, damit diese Wegeverbindungen interessanter,<br />

einladender und attraktiver werden.<br />

5.2.8 Außenwerbung<br />

Werbung ist in jeder Handelslage ein notwendiges Mittel, Passanten und Kunden auf einzelne<br />

Geschäfte aufmerksam zu machen. Zu viel Werbung erreicht aber genau das Gegenteil.<br />

Einzelne Hinweise sind nicht mehr wahrnehmbar, gehen in der Flut immer aufdringlicher<br />

werdender Werbebotschaften unter. Das Erscheinungsbild der Stadt, die Qualität der Gebäude<br />

und des öffentlichen Raumes wird empfindlich gestört.<br />

Auch in der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt sind teilweise zu viele Werbeträger vorhanden, teilweise<br />

sind diese auch erheblich überdimensioniert. Laufwege von Kunden und Besuchern<br />

sind oft mit Werbeträgern verstellt.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 34 / 49<br />

Hierzu sind weitergehende Bestandsaufnahmen und –analysen notwendig, auf deren Grundlage<br />

in Abstimmung mit der örtlichen Geschäftswelt ein abgestimmtes Gestaltungskonzept<br />

zu entwickeln ist.<br />

5.2.9 Außenverkauf und Warenpräsentation im öffentlichen Raum<br />

Grundsätzlich erhöhen Warenauslagen vor Geschäften in der Fußgängerzone den Reiz des<br />

Bummelns und Flanierens, animieren zum Kauf und steigern somit die Attraktivität der Innenstadt.<br />

In <strong>Cloppenburg</strong> dominiert dies jedoch an vielen Stellen in der Fußgängerzone die Nutzung<br />

des öffentlichen Raums und zwingt die Passanten zum „Slalomlauf“. Deshalb sollten in Abstimmung<br />

mit der örtlichen Geschäftswelt Regeln für den Außenverkauf entwickelt werden.<br />

Die beabsichtigte Qualitätsverbesserung der zentralen <strong>Cloppenburg</strong>er Einkaufslage soll sich<br />

auch in der Warenpräsentation wiederspiegeln.<br />

5.2.10 Außengastronomie<br />

Außengastronomie trägt in besonderer Weise zur Belebung des <strong>Cloppenburg</strong>er Geschäftszentrums<br />

bei und entspricht dem Gedanken einer urbanen, vitalen Innenstadt.<br />

Allerdings sollte die Außengastronomie - als Sondernutzung des öffentlichen Raums – dem<br />

Charakter der Umgebung entsprechen und sich in das Gesamtbild der Innenstadt einfügen.<br />

Dies gilt insbesondere für Art und Umfang der Außenbestuhlung, Art und Größe eines möglichen<br />

Sonnenschutzes und für die Maßnahmen zur Attraktivierung der Flächen, z.B. mit<br />

Pflanzen.<br />

Ziel ist es, ein abgestimmtes, hochwertiges Erscheinungsbild der Außenmöblierung in der<br />

Fußgängerzone und der gesamten <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt zu erreichen.<br />

6 Verkehrskonzept<br />

Einen bestimmenden Faktor der Attraktivität der Innenstadt stellt die Erreichbarkeit und die<br />

Parkraumsituation des Geschäftszentrums von <strong>Cloppenburg</strong> dar.<br />

Planungsziel der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> ist es deshalb, durch die städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen<br />

in der Innenstadt die Abwanderung der Pkw-Kunden zu Konkurrenzstandorten<br />

auf der „grünen Wiese“ oder in „autofreundlichere“ Nachbargemeinden zu vermeiden.<br />

Wie für viele andere Städte und Gemeinden in ländlich geprägten Regionen ist der Pkw –<br />

wegen fehlender Alternativen, vor allem aber wegen des Einkaufsverhaltens – ein wichtiges,<br />

meistens das wichtigste Verkehrsmittel für den Kunden.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 35 / 49<br />

Das verkehrliche Rückgrat der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt ist der „City-Ring“.<br />

Grundsätzliche Zielsetzung ist es, von hier aus auf möglichst kurzem Wege möglichst nah an<br />

den zentralen Geschäftsbereich bzw. die Fußgängerzone heranzukommen. Binnenfahrten<br />

sowie Durchgangsverkehr innerhalb des „City-Rings“ sollen durch die Straßenführung in Ergänzung<br />

mit verkehrslenkenden Maßnahmen vermieden werden.<br />

Der Haupt-Parkplatz für die Kunden und Besucher der Fußgängerzone ist und bleibt der Bereich<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Straße“.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 36 / 49<br />

Die großen Sammelparkplätze an der „Bürgermeister-Winkler-Straße“ und am Stadtpark ergänzen<br />

das innerstädtische Parkplatzsystem für den zentralen Geschäftsbereich. Auch der<br />

Marktplatz wird nach Realisierung größerer Baumaßnahmen innerhalb des Geschäftszentrums<br />

zukünftig eine zunehmende Bedeutung für den ruhenden Verkehr erhalten.<br />

6.1.1 Bereich „Bürgermeister-Heukamp-Straße“<br />

Der Haupt-Parkplatz für die Kunden und Besucher der Fußgängerzone ist und bleibt der Bereich<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Straße“. Hier sind heute insgesamt ca. 500 öffentlich zugängliche<br />

Parkplätze vorhanden, die sowohl bauordnungsrechtlich notwendig als auch offensichtlich<br />

die meiste Zeit tatsächlich genutzt bzw. ausgelastet sind. Fast die gesamten Freiflächen<br />

in diesem Bereich werden derzeit zum Parken genutzt.<br />

Hieraus resultieren erhebliche Funktions- und Gestaltungsmängel, da einerseits potentielle<br />

Bauflächen „blockiert“ werden und andererseits das Erscheinungsbild dieses zentralen Innenstadtbereichs<br />

und „Entrees“ zur Fußgängerzone (!) durch „Autoblech“ dominiert wird.<br />

Öffentlicher Parkplatz „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ …<br />

… und angrenzende private – öffentlich zugängliche - Stellplatzflächen<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 37 / 49<br />

Bei vollständiger Realisierung der vorgeschlagenen Neubebauung im diesem Bereich entfallen<br />

nahezu alle vorhandenen Parkplätze, die kompensiert werden müssen. Durch die Neubebauung<br />

wird neuer bzw. zusätzlicher Stellplatzbedarf in etwa gleicher Größenordnung erzeugt.<br />

Bei vollständiger Realisierung der vorgeschlagenen Neubebauung müssen somit insgesamt<br />

ca. 1.000 Parkplätze nachgewiesen werden. Das entspricht einer Fläche von ca.<br />

25.000 m². Dieser Flächenanspruch konkurriert mit dem der geplanten Neubebauung in diesem<br />

Bereich. Deshalb ist zunächst die Grundsatzfrage zu klären, wie und wo der erhebliche<br />

Stellplatzbedarf abgedeckt werden kann.<br />

Auch wenn ebenerdige Parkplätze dem Kundenverhalten in <strong>Cloppenburg</strong> am ehesten entsprechen,<br />

bleibt bei einer baulichen Nutzung der zur Verfügung stehenden (Erdgeschoss-)<br />

Flächen keine Alternative zur Anordnung der Parkplätze im Untergeschoss bzw. auf dem<br />

Dach. Aus städtebaulicher Sicht ist es unverzichtbar, an diesem zentralen Standort in der Innenstadt<br />

einer baulichen Nachverdichtung den Vorzug gegenüber ebenerdigen Parkmöglichkeiten<br />

zu geben. Das Erfordernis für die Ergänzung der innerstädtischen Geschäfts- und<br />

Dienstleistungsnutzungen an diesem Standort wurde im Rahmen des Einzelhandelsgutachtens<br />

nachgewiesen.<br />

Die erforderlichen ca. 1.000 Stellplätze können z.B. im Rahmen des geplanten Einkaufszentrums<br />

nachgewiesen bzw. realisiert werden. Da das Gelände von der „Langen Straße“ zur<br />

„Soeste hin um ca. 1,00 – 1,50 m abfällt, bietet sich hier die Möglichkeit zu einer weitgehend<br />

natürlich belichteten und belüfteten Parkebene mit ca. 500 Stellplätzen im Untergeschoss.<br />

Auf aufwendige Rampen oder Abfahrtsspindeln für diese untere Parkebene kann verzichtet<br />

werden. Weitere ca. 500 Stellplätze können auf dem Dach dieses Gebäudekomplexes geschaffen<br />

werden. Auf die gestalterische Einbindung der Erschließungsanlagen für diese obere<br />

Parkebene ist im weiteren Planungsprozess noch besonderes Augenmerk zu richten.<br />

Bei einer Bebauung des östlichen Teils des „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ sind die<br />

hierfür notwendigen Stellplätze in einer Tiefgarage unterzubringen. Die Errichtung eines<br />

Parkhauses an dieser Stelle ist nicht erforderlich, da durch die beiden Parkebenen des Einkaufszentrums<br />

der vollständige Bedarf in diesem Bereich abgedeckt ist. Auch die<br />

Barrierewirkung zur Soeste spricht gegen ein oberirdisches Parkhaus an dieser Stelle (siehe<br />

auch 6.2.3 „Alternative Vorüberlegungen“).<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 38 / 49<br />

Der Bereich „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ wird auch zukünftig von der „Soestenstraße“<br />

aus als Stichstraße erschlossen. Sofern ein zusammenhängendes Einkaufzentrum an diesem<br />

Standort realisiert werden soll, wäre die Einmündung um ca. 40 m nach Norden zu verschieben.<br />

Durch den Ausbau der Einmündung mit einem kleinen Kreisverkehrsplatz oder einer<br />

Ampelanlage und Abbiegespuren ist eine verkehrsgerechte Erschließung sichergestellt.<br />

Flächenbedarf und Herstellungskosten sind für beide Varianten vergleichbar. Die optimale<br />

Verkehrslösung ist im Rahmen einer weiteren Variantenuntersuchung zu entwickeln.<br />

Die Ein- und Ausfahrten zu den Parkebenen eines möglichen Einkaufszentrums und zur<br />

Tiefgarage im östlich Teil des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ sind so weit<br />

westlich wie möglich angeordnet, um den An- und Abfahrtsverkehr mit möglichst kurzen Wegen<br />

abzuwickeln. Dabei ist allerdings auf einen ausreichend Abstand zum Knotenpunkt<br />

„Soestenstraße“/ „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ zu achten, da sowohl für diesen Knotenpunkt<br />

als auch für die Einfahrt zu den Parkebenen Stauräume gebraucht werden. Dieser<br />

westliche Abschnitt der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ müsste entsprechend ausgebaut<br />

werden.<br />

Der östliche Abschnitt der „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ ist nach der vorliegenden Rahmenplankonzeption<br />

nur noch für den Anliegerverkehr und die Anlieferung frei befahrbar. Der<br />

stark verkehrsberuhigte Ausbau hat annähernd die Qualität der neugestalteten Fußgängerzone<br />

und ist hinsichtlich Material etc. auf diese Umgestaltungsmaßnahmen abgestimmt. In<br />

Verbindung mit den geplanten Punkthäusern in diesem Bereich entsteht so aus der bisherigen<br />

„Hinterhofsituation“ ein innerstädtischer Bereich mit urbanem Charakter und hoher Aufenthaltsqualität.<br />

6.1.2 Bereich „Mühlenstraße“ / „Am Krankenhaus“<br />

Um die Erschließung des Gesamtbereichs „Mühlenstraße“ / St.-Josefs-Hospital zu verbessern,<br />

wird eine Begradigung der Straßentrasse „Am Krankenhaus“ vorgeschlagen. Die Zufahrt<br />

zum geplanten „Medizinischen Zentrum“ an der „Mühlenstraße“ und zum St.-Josefs-<br />

Hospital wird damit einfacher und übersichtlicher. Nach ersten Vorgesprächen mit den betreffenden<br />

Grundstückseigentümern erscheint ein Erwerb der dafür notwendigen Flächen<br />

grundsätzlich möglich.<br />

Um die angespannte Parkplatzsituation im Bereich des St.-Josefs-Hospitals zu verbessern,<br />

wird die Errichtung einer Parkpalette an der Straße „Hofkamp“ – mit Zufahrt von der Straße<br />

„Am Krankenhaus“ - vorgeschlagen. Hier können auf drei Parkebenen ca. 300 Stellplätze realisiert<br />

werden. Da ein Großteil der vorhandenen ebenerdigen Stellplätze bestehen bleiben<br />

kann, verbessert sich dadurch das Parkplatzangebot auf dem Krankenhausgelände wesentlich.<br />

Die erforderlichen Stellplätze für das geplante „Medizinische Zentrum“ sollen in einer Parkebene<br />

auf dem Dach untergebracht werden. Hier können ca. 120 Stellplätze untergebracht<br />

werden.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 39 / 49<br />

Ein kleiner Besucherparkplatz auf der Ostseite der Straße „Am Krankenhaus“ mit ca. 50<br />

Stellplätzen rundet das Parkplatzangebot in diesem Bereich ab.<br />

Es ist allerdings deutlich darauf hinzuweisen, dass weder die Parkpalette des Krankenhauses<br />

noch die Parkebene auf dem Dach des „Medizinischen Zentrums“ in größerem Umfang<br />

der Allgemeinheit, sprich: Kunden und Besuchern des Geschäftszentrums (südlich der<br />

„Soeste“), zur Verfügung steht. Diese Stellplätze werden überwiegend für das Krankenhaus<br />

bzw. die neu geschaffenen Nutzungen des „Medizinischen Zentrums“ benötigt. Dennoch<br />

stellen diese neuen Parkmöglichkeiten für die „Mühlenstraße“ in Verbindung mit der geplanten<br />

Passage eine Verbesserung gegenüber der heutigen Situation dar. Eine darüber hinausgehende<br />

Optimierung der Erschließungssituation für die Geschäftsgrundstücke an der „Müh-<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 40 / 49<br />

lenstraße“ wäre auch durch die vielfach diskutierte Weiterführung der Straße „Am Krankenhaus“<br />

über die „Soeste“ nicht möglich.<br />

6.1.3 Erschließungsalternativen für den nördlichen Innenstadtbereich<br />

Bereits seit vielen Jahren wird in <strong>Cloppenburg</strong> die Frage diskutiert, ob durch eine zusätzliche<br />

Verkehrsanbindung nach Norden die Erschließung des Bereichs „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Straße“ verbessert werden kann.<br />

Hierzu liegt u.a. eine diesbezügliche Verkehrsuntersuchung des Ingenieurbüros Dr.<br />

Schwerdthelm & Tjardes GbR, Schortens von 2003 vor. Auch die GMA, Köln hat im Rahmen<br />

des Einzelhandelskonzepts 2006 zu dieser Frage Stellung genommen.<br />

Dr. Schwerdthelm & Tjardes GbR, Schortens, 2003 GMA, Köln, 2006<br />

Rein aus Sicht des motorisierten Individualverkehrs ist eine zusätzliche Verkehrsanbindung<br />

des Bereichs „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ zweifellos als Verbesserung zu bewerten,<br />

wobei sich beide v.g. Gutachter aufgrund der Einschnitte in die Aufenthalts- und Einkaufsqualität<br />

gegen eine Öffnung der „Mühlenstraße“ aussprechen. Dieser Einschätzung schließen<br />

wir uns vollinhaltlich an. Die „Mühlenstraße“ ist Teil der innerstädtischen Fußgängerzone<br />

und soll durch entsprechende Maßnahmen wie z.B. das Projekt „Medizinisches Zentrum“ reaktiviert<br />

und aufgewertet werden. Eine Öffnung der „Mühlenstraße“ für den Kfz-Verkehr wäre<br />

hierzu kontraproduktiv.<br />

Eine Verlängerung der Straße „Am Krankenhaus“ über die „Soeste“ kommt unserer Auffassung<br />

nach in der Gesamtabwägung aller zu berücksichtigenden Belange ebenfalls nicht in<br />

Frage. Bereits im Rahmen der „Planungsstudie Innenstadt“ haben wir uns eindeutig gegen<br />

eine oberirdische Querung der „Soeste“ ausgesprochen. Die hier angedachte unterirdische<br />

Querung der „Soeste“ ist nach ersten Gesprächen mit potentiellen Investoren aus wirtschaftlichen<br />

Gründen als nicht realisierbar einzustufen.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 41 / 49<br />

Gegen eine Verlängerung der Straße „Am Krankenhaus“ über die „Soeste“ spricht vor allem<br />

das Ruhe- und Sicherheitsbedürfnis der Patienten und Besucher des Krankenhauses. Gebietsfremder<br />

Durchgangsverkehr, der diese Verbindung als Abkürzung bzw. „Schleichweg“<br />

nutzen und damit unnötige Störungen verursachen würde, wäre nicht auszuschließen. Außerdem<br />

ist es städtebauliches Planungsziel, das „St.-Josefs-Hospital“ stärker an das innerstädtische<br />

Geschäftszentrum, sprich die Fußgängerzone, anzubinden. Deshalb sieht die<br />

Rahmenplankonzeption eine verbesserte Querungsmöglichkeit der „Soeste“ für Fußgänger<br />

mit einem kleinen attraktiven Stadtplatz auf der Südseite vor. Bei Realisierung einer Straßenverbindung<br />

wäre dieses Planungsziel nicht mehr umsetzbar.<br />

Zu berücksichtigen ist auch die räumlich sehr beengte Situation in Bereich der Einmündung<br />

„Hofkamp“ / „Osterstraße“. Unter Berücksichtigung der bestehenden Bebauung und Nutzung<br />

durch das Rote Kreuz wäre hier allenfalls eine Einbahnstraßenregelung umsetzbar.<br />

Nicht zuletzt stünde eine zusätzliche oberirdische Querung der „Soeste“ durch eine Erschließungsstraße<br />

dem Planungsziel entgegen, einen durchgehenden Grünzug in Verbindung mit<br />

dem Fluss zu entwickeln.<br />

Letztlich ausschlaggebendes Argument gegen diese zusätzliche Verkehrsanbindung ist aus<br />

unserer Sicht, dass eine leistungsfähige Anbindung des Bereichs „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Straße“ an die „Soestenstraße“ geschaffen werden kann, die unserer Einschätzung nach in<br />

den Spitzenzeiten zwar hoch belastet sein wird, aber in jedem Fall eine ausreichende Verkehrsqualität<br />

gewährleistet.<br />

Die Einmündung weist heute eine Verkehrsbelastung in der werktäglichen Spitzenstunde von<br />

rd. 1.620 Kfz auf. Durch die Schaffung von rd. 10.000 m² neuer Verkaufsfläche und ohne<br />

Entfall vorhandener Verkehrsnachfrage im Bereich „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ würde<br />

sich die Verkehrsbelastung um 480 Kfz/h auf rd. 2.100 Kfz/h erhöhen. Bei einem kleinen<br />

Kreisverkehr oder einer beampelten Einmündung wäre damit eine befriedigende Verkehrsqualität<br />

selbst in der werktäglichen Spitzenstunde möglich.<br />

Somit besteht letztlich kein zwingendes verkehrlich-funktionales Erfordernis für eine Straßenanbindung<br />

zwischen „Bürgermeister-Heukamp-Straße“ und „Am Krankenhaus“.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 42 / 49<br />

6.1.4 Alternative Vorüberlegungen / „Test-Entwürfe“ für unterschiedliche Parkbauten<br />

Im Rahmen alternativer Vorüberlegungen zum Nachweis der erforderlichen Stellplätze ist<br />

geprüft worden, ob diese im Bereich des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-Parkplatzes“ in<br />

einem oberirdischen Parkhaus untergebracht werden können. Dieser Planungsansatz wurde<br />

allerdings aufgrund der Riegelwirkung eines solchen Baukörpers zwischen Geschäftszentrum<br />

und dem Grünzug entlang der „Soeste“ wieder verworfen.<br />

Geprüft wurde auch, ob ein Parkhaus als Winkelbau – unter Einbeziehung des Krankenhausgrundstücks<br />

– möglich und sinnvoll ist. Ggf. könnte hierdurch die Parkplatzsituation des<br />

Krankenhauses mit verbessert werden und Erweiterungsmöglichkeiten (für das Krankenhaus)<br />

im Bereich des heutigen Parkplatzes geschaffen werden. Auch dieser Ansatz wurde<br />

aufgrund der Barrierewirkung für den Grünzug entlang der „Soeste“ nicht weiter verfolgt.<br />

Auch nördlich des Plangebiets an der „Soestenstraße“ - im Bereich des heutigen Parkplatzes<br />

- wäre aufgrund des Flächenzuschnitts die Errichtung eines Parkhauses oder einer Tiefgarage<br />

möglich. Unter der Voraussetzung, dass auch an diesem Standort im Erdgeschoss eine<br />

Ladenzone eingeplant würde, könnten hier bei 3 darüber liegenden Parkebenen ca. 200<br />

Stellplätze untergebracht werden. Diese Überlegung wurde allerdings im Moment nicht weiterverfolgt,<br />

da die Verfügbarkeit der Fläche unklar ist.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 43 / 49<br />

6.1.5 Fahrradabstellplätze<br />

Eine Besonderheit in der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt ist der erhebliche Bedarf an Fahrradabstellplätzen,<br />

der aber derzeit nur ungenügend und unstrukturiert abgedeckt wird. „Wildes<br />

Parken“ in allen Bereichen der Fußgängerzone ist die Folge.<br />

Aus diesem Grund schlagen wir vor, direkt an den Eingängen zur Fußgängerzone, an den<br />

Passagen, attraktive, ggf. überdachte Sammel-Fahrradabstellplätze anzubieten, so dass die<br />

Fußgängerzone erheblich vom ruhenden und fließenden Fahrradverkehr entlastet wird.<br />

Die Abstellgelegenheiten sollten dabei den aktuellen Ansprüchen an Sicherheit, Bequemlichkeit<br />

und Standsicherheit für die Fahrräder entsprechen.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 44 / 49<br />

7 Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

Unter Mitwirkung des Büros IPW haben bisher neben einer Vielzahl von Abstimmungsgesprächen<br />

mit der Stadtverwaltung und potentiellen Investoren mehrere öffentliche Ausschusssitzungen<br />

sowie zwei „<strong>Cloppenburg</strong>er Stadtgespräche“ zum Thema „Innenstadtentwicklung“<br />

stattgefunden.<br />

Auch die Presse hat im Verlauf der bisherigen Planungen mehrfach berichtet (siehe nachstehende<br />

Auszüge).<br />

Das Thema stößt in der Öffentlichkeit bislang auf sehr großes Interesse und wird durch kritische<br />

aber auch konstruktive Beiträge begleitet. Eine Fortführung der Öffentlichkeitsarbeit ist<br />

vorgesehen. Nächster Schritt wird die Vorstellung der Gestaltungsvorschläge für die Fußgängerzone<br />

sein. Weitere Erörterungen und öffentliche Informationen erfolgen je nach Fortgang<br />

der Planungen bzw. Abstimmungen mit den potentiellen Investoren.<br />

Nordwestzeitung vom 14.05.2009<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 45 / 49<br />

Münsterländische Tageszeitung vom 14.05.2009<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 46 / 49<br />

8 Neuordnung der Eigentumsverhältnisse<br />

Zur Realisierung der Planung ist in Teilbereichen eine umfassende Neuordnung der Eigentumsverhältnisse<br />

erforderlich.<br />

Insbesondere für größere Projektentwicklungen wie z.B. das Einkaufszentrum zwischen<br />

„Bürgermeister-Heukamp-Straße“ und „Lange Straße“ oder das Medizinische Zentrum im<br />

Bereich „Mühlenstraße“ / „Am Krankenhaus“ ist der Erwerb der einzelnen Privatgrundstücke<br />

eine erste und grundlegende Voraussetzung für eine Realisierungschance. Inwieweit bei den<br />

beiden v.g. Projektentwicklungen eine Verkaufs- bzw. Mitwirkungsbereitschaft der betroffenen<br />

Grundstückseigentümer besteht, ist derzeit trotz diverser Vorgespräche durch die Verwaltung<br />

und durch potentielle Investoren nicht abschließend einzuschätzen.<br />

Die einzelnen Baulückenschließungen in den rückwärtigen Bereichen der „Langen Straße“<br />

können überwiegend ohne Veränderungen der Grundstücksverhältnisse und damit zeitlich<br />

unabhängig voneinander und von anderen Maßnahmen realisiert werden. Allerdings entsteht<br />

hieraus ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Realisierungsdruck auf die Parkplätze im Bereich<br />

des geplanten Einkaufszentrums, da vorhandene Stellplätze entfallen und zusätzlicher Bedarf<br />

durch die Neubebauung entsteht.<br />

Insbesondere die Maßnahmen zur Freiflächengestaltung im öffentlichen Raum wie z.B. Fußgängerzone<br />

„Lange Straße“, Marktplatz, Antoniusplatz, u.a. können ohne vorherige Neuordnung<br />

der Eigentumsverhältnisse kurzfristig in Angriff genommen werden.<br />

9 Empfehlungen und Hinweise für das weitere Vorgehen<br />

Als wichtiges als „Leuchtturmprojekt“ und Initialzündung für die weitere Entwicklung der Innenstadt<br />

beabsichtigt die Stadt <strong>Cloppenburg</strong>, kurzfristig die Neugestaltung der Fußgängerzone<br />

„Lange Straße“ in Angriff zu nehmen. Die Entwurfsplanungen hierfür werden derzeit erstellt.<br />

Hierzu sollen als nächstes die notwendigen Erörterungen in den politischen Gremien<br />

der Stadt und vor allem auch mit den betroffenen Grundstückseigentümern und Gewerbetreibenden<br />

erfolgen.<br />

Weitere Maßnahmen im öffentlichen Raum wie z.B. die Neugestaltung des Antoniusplatzes<br />

oder des Marktplatzes können zeitlich unabhängig von anderen Maßnahmen durchgeführt.<br />

Als wichtige Grundlage für die Grundsatzentscheidungen im Bereich „Bürgermeister-<br />

Heukamp-Parkplatz“ sollten weiterführende Altlastenuntersuchungen durchgeführt werden,<br />

die Aufschluss über ggf. erforderliche Sanierungs- oder Entsorgungsmaßnahmen und damit<br />

über die Kosten und die Wirtschaftlichkeit bestimmter Projektüberlegungen geben; z.B. ist<br />

eine der Kernfragen, ob hier eine Tiefgarage technisch sowie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

überhaupt möglich ist, bislang nicht abschließend zu beantworten.<br />

Die Gespräche mit potentiellen Investoren für die größeren Einzelvorhaben im Gebiet sollten<br />

weiter vorangetrieben werden.<br />

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Stadt <strong>Cloppenburg</strong> Städtebaulicher Rahmenplan „Innenstadt“ 47 / 49<br />

Die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Rahmenplanung ist notwendig, da hier zunächst<br />

nur erster Arbeitsschritt in Auftrag gegeben bzw. erarbeitet worden ist. Außerdem<br />

sind die Gespräche und Abstimmungen mit potentiellen Investoren für die Neuordnung größerer<br />

zusammenhängender Privatflächen, wie z.B. für den Bereich zwischen „Mühlenstraße“<br />

und „Am Krankenhaus“ oder im westlichen Bereich des heutigen „Bürgermeister-Heukamp-<br />

Parkplatzes“ noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Die Rahmenplanung<br />

stellt somit nur eine „Momentaufnahme“ dar, die zu gegebener Zeit aktualisiert und fortgeschrieben<br />

werden muss.<br />

Allerdings sind alle weiteren Schritte nur unter Einbeziehung der innenstadtrelevanten Akteure<br />

- insbesondere potentieller Investoren – sinnvoll. Hierüber ist je nach Fortschritt der Gespräche<br />

und Abstimmungen bedarfsorientiert zu entscheiden.<br />

Dessen ungeachtet sollte der vorliegende Stand der städtebaulichen Rahmenplanung vom<br />

Rat der Stadt <strong>Cloppenburg</strong> mit einem Selbstbindungsbeschluss versehen werden, um soweit<br />

wie möglich positive Signale für potentielle Investoren zu setzen und zumindest eine gewisse<br />

Planungssicherheit herzustellen.<br />

Rechtlich verbindliche Planungssicherheit kann letztlich nur durch Aufstellung bzw. Änderung<br />

von Bebauungsplänen erfolgen. Allerdings sollte die Bauleitplanung erst dann in Angriff genommen<br />

werden, wenn hinreichend konkrete Planungsabsichten von Investorenseite vorliegen<br />

und die grundsätzliche Grundstücksverfügbarkeit nachgewiesen wird, z.B. durch entsprechende<br />

Vorverträge mit den derzeitigen Eigentümern.<br />

Wir hoffen und wünschen, mit der vorliegenden städtebaulichen Rahmenplanung zu einer<br />

positiven und zukunftsorientierten Entwicklung der <strong>Cloppenburg</strong>er Innenstadt beizutragen.<br />

Wallenhorst, 2009-09-09<br />

IPW INGENIEURPLANUNG GmbH & Co. KG<br />

.......................................<br />

Matthias Desmarowitz<br />

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