Kuratorium Vorstand - Börse Stuttgart
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ANLEGERSCHUTZ<br />
Die Neutralität einer <strong>Börse</strong> gewährleistet den Anlegerschutz<br />
Die Bedeutung der staatlichen<br />
Überwachung einer<br />
<strong>Börse</strong> kann für den Anlegerschutz<br />
und damit die Vertrauensbildung<br />
bei den<br />
Investoren gar nicht hoch<br />
genug eingeschätzt werden.<br />
An diesem Modell, das die<br />
Neutralität als oberstes Gebot<br />
eines Handelsplatzes ansieht,<br />
will die <strong>Börse</strong> <strong>Stuttgart</strong> auch<br />
künftig festhalten.<br />
Bei der Deutschen <strong>Börse</strong><br />
AG wird dies – wie Xetra<br />
Best zeigt – offenbar nicht<br />
so gesehen, ebenso wenig<br />
bei der entstehenden Allianz<br />
der <strong>Börse</strong>n Berlin, Bremen<br />
und Nasdaq Europe zur<br />
Nasdaq Deutschland.<br />
Beide Modelle laufen auf<br />
die Internalisierung von<br />
Orderströmen innerhalb der<br />
Banken hinaus. Solche Systeme<br />
aber gefährden nach<br />
Überzeugung der <strong>Börse</strong><br />
<strong>Stuttgart</strong> den Anlegerschutz,<br />
weil die Neutralität des<br />
Handels durch das Inhouse-<br />
Matching der beteiligten Banken<br />
nicht mehr gegeben ist.<br />
Auf einer Plattform, auf der<br />
den internalisierenden Banken<br />
zunächst die Möglichkeit<br />
gegeben wird, eingehende<br />
Orders gegen ihren Eigenbestand<br />
zu matchen, stehen<br />
die Interessen dieser Institute<br />
im Vordergrund. Die<br />
Anlegerinteressen drohen<br />
unter die Räder zu geraten.<br />
Zwar stellt Xetra Best in<br />
Aussicht, die Anleger einen<br />
Cent besser als im börslichen<br />
Xetra-Handel zu bedienen.<br />
Da Xetra Best aber vom<br />
Xetra-Orderbuch Liquidität<br />
absaugt, droht dort der<br />
Spread – die Spanne zwischen<br />
An- und Verkaufsangebot<br />
– gleich um mehrere<br />
Cent zu wachsen. Weil sich<br />
auf diese Weise die Spanne<br />
am Referenzmarkt Xetra<br />
verschlechtert, ist es für die<br />
internalisierende Bank ein<br />
Leichtes, den Kunden besser<br />
als auf Xetra zu stellen. Der<br />
Ein-Cent-Vorteil entpuppt<br />
sich also als Augenwischerei.<br />
Daher stellt nur eine staatlich<br />
überwachte <strong>Börse</strong>, wie sie in<br />
<strong>Stuttgart</strong> existiert, die Form<br />
eines Handelsplatzes dar, der<br />
dem Privatanleger größtmöglichen<br />
Schutz vor Marktpreismanipulationen<br />
bietet.<br />
Der Wettbewerb der Handelsplätze<br />
wird daher ein Wettbewerb<br />
der Marktmodelle<br />
sein – und wir sind sicher, in<br />
<strong>Stuttgart</strong> auch künftig Privatanleger<br />
von den Vorteilen<br />
der Philosophie eines neutralen,<br />
überwachten Marktplatzes<br />
überzeugen zu können.<br />
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