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Wie familienfreundlich ist der<br />

deutsche Mittelstand?<br />

Christiane Flüter-Hoffmann, Projektleiterin „Betriebliche Personalpolitik“<br />

Berlin, 19.11.2007<br />

1


Das IW Köln...<br />

� ...wurde am 16.10.1951 gegründet, ist das private Wirtschaftsforschungsinstitut in<br />

Deutschland, getragen von Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sowie<br />

Unternehmen<br />

� ...forscht in den Bereichen Wirtschafts- und Sozialpolitik, Arbeitsmarkt- und<br />

Bildungspolitik, Gesellschaft, Medien und Kommunikation<br />

� ...führt Projekte im Auftrag Dritter durch, z. B. EU-Kommission, Bundes- und<br />

Landesministerien, Verbände und Bundesbehörden<br />

� ...hat den Hauptstandort Köln, ein Hauptstadtbüro in<br />

Berlin und eine Verbindungsstelle in Brüssel<br />

� ...ist Arbeitgeber für etwa 150 Beschäftigte<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 2


Gliederung<br />

� Definitionen Mittelstand – Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der deutsche Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 3


Gliederung<br />

� Definitionen Mittelstand – Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der deutsche Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 4


EU-Definition (gültig seit 1.1.2005)<br />

� Die EU-Kommission unterscheidet bei den KMU zwischen Mikro-, Klein- und mittelgroßen<br />

Unternehmen.<br />

� Die KMU stellen 99 Prozent aller Unternehmen in der EU dar.<br />

� Sie bieten etwa 65 Millionen Arbeitsplätze in der EU.<br />

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Definition des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn<br />

(gültig seit 1.1.2002)<br />

� Das IfM Bonn unterscheidet bei den KMU zwischen kleinen und mittleren Unternehmen. Kleine Unternehmen haben<br />

maximal 9 Beschäftigte und einen Umsatz von weniger als einer Million Euro. Mittlere Unternehmen haben maximal<br />

499 Beschäftigte und einen Umsatz von weniger als 50 Millionen.<br />

� Der Mittelstand nach der IfM-Definition stellt 99,7 Prozent aller Unternehmen, 66 Prozent aller Arbeitsplätze der<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 83 Prozent aller Ausbildungsplätze.<br />

� Im Jahr 2005 gab es 3,38 Millionen Unternehmen des Mittelstandes, darunter 640.000 Handwerksbetriebe und<br />

900.000 Unternehmen der freien Berufe.<br />

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Zahl der Betriebe in Deutschland mit mindestens einem<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach Größe<br />

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Gliederung<br />

� Definitionen Mittelstand: Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen: „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der deutsche Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 8


<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit? Ansichten von Betroffenen<br />

� „Ich bin Mutter von einem Kleinkind und einem schulpflichtigen Kind. Ich würde gerne<br />

arbeiten, muss aber mangels Betreuungsplatz zu Hause bleiben.“<br />

� „Erst habe ich fünf Jahre studiert. Dann war es schon schwierig genug, überhaupt einen<br />

Arbeitsplatz zu bekommen. Jetzt bin ich halbwegs drin und habe schon ein bisschen<br />

Karriere gemacht. Wenn ich jetzt die beiden Kinder bekäme, die ich immer haben wollte,<br />

könnte ich nach sechs Jahren wieder von vorne anfangen.“<br />

� „Meine Frau und ich, wir haben drei Kinder. Sie hat bei allen drei Kindern eine berufliche<br />

Auszeit genommen, weil sie weniger verdiente als ich. Jetzt hat sie nach neun Jahren<br />

wieder mit einer Teilzeitstelle begonnen. Doch inzwischen ist meine Mutter an Demenz<br />

erkrankt und kann nicht mehr allein wohnen. Meine Frau will sie zu uns nehmen und<br />

pflegen.“<br />

� „Ich bin ehrenamtlich als grüne Dame in zwei Pflegeheimen und der Herzklinik tätig, in der<br />

mein Mann vor zehn Jahren starb. Die Arbeit dort macht mir viel Freude. Aber ich musste<br />

dafür in meinem richtigen Job auf eine Teilzeitstelle wechseln, denn ich kann leider nicht<br />

erst um elf Uhr anfangen. Andererseits kann ich in den Pflegeheimen auch nicht erst<br />

abends aufkreuzen. Dann sind die alten Leute müde.“<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 9


Was ist <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit nach wissenschaftlicher<br />

Betrachtung?<br />

� „Family Friendly Index“ (USA):<br />

� Bestandsaufnahme und Bewertung familienfreundlicher Maßnahmen in den Unternehmen, zu Beginn der 90er Jahre entwickelt,<br />

löste eine große Debatte über familienfreundliche Maßnahmen in den Unternehmen aus<br />

� Index besteht aus sieben Bereichen: flexible Arbeitszeit, Teilzeit, Kinderbetreuung, familienfreundliche Urlaubsregelungen,<br />

finanzielle und soziale Unterstützung, Qualifikation des Managements. Diese Bereiche werden nach sechs verschiedenen<br />

Kriterien geprüft, die zu einer Gesamtbewertung von maximal 981 Punkten führen<br />

� „Vereinbarkeitsindex“ (OECD):<br />

� Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat einen Index für <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit zum<br />

Vergleich ihrer 30 OECD-Mitgliedsländer entwickelt<br />

� Der Index setzten sich zusammen aus: Kinderbetreuung (unter 3 und über 3 Jahre), Dauer und Modalitäten des bezahlten<br />

Mutterschaftsurlaubs, Erziehungsurlaub, freiwillig gewährte Arbeitsunterbrechungen in Unternehmen wegen Kinder- oder<br />

Angehörigenbetreuung, Arbeitszeitflexibilisierung, freiwillige Teilzeitarbeit, Beschäftigungsquote von Frauen<br />

� Indikatoren zur Überprüfung der <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit in Deutschland:<br />

� Audit „Beruf und <strong>Familie</strong>“ (Hertie-Stiftung): ursprünglich zehn Handlungsfelder auf vier Ebenen, inzwischen acht Handlungsfelder:<br />

Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Arbeitsort, Informations- und Kommunikationspolitik, Führungskompetenz, Personalentwicklung,<br />

Entgeltbestandteile, Service für <strong>Familie</strong>n<br />

� Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit (IW): 22 Maßnahmen in vier Bereichen: Arbeitszeitflexibilisierung/Telearbeit, Kinderund<br />

Angehörigenbetreuung, <strong>Familie</strong>nservice/Beratung, Elternförderung<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 10


Deutschland im internationalen Vergleich:<br />

OECD-Vereinbarkeitsindex<br />

� Deutschland liegt vor allem auf Grund der weit<br />

verbreiteten Arbeitszeitflexibilisierung in<br />

deutschen Unternehmen im oberen Drittel,<br />

hinter Schweden, Dänemark und den<br />

Niederlanden.<br />

� Deutschland ist gleich auf mit dem Vereinigten<br />

Königreich, aber noch vor Frankreich,<br />

Österreich und weit vor den südeuropäischen<br />

Ländern.<br />

� Hätte Deutschland eine bessere<br />

Kinderbetreuungsinfrastruktur (Ende 2002 gab<br />

es nur für 8 Prozent der 0-3-Jährigen<br />

Ganztagskrippenplätze und für 33 Prozent der 3-<br />

6-Jährigen Ganztagskindergartenplätze), so<br />

gehörte es heute schon zu den Spitzenreitern in<br />

Europa im Hinblick auf <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit.<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 11


Gliederung<br />

� Definitionen Mittelstand: Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der deutsche Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 12


Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Zum zweiten Mal nach 2003 hat das IW eine repräsentative Unternehmensbefragung<br />

durchgeführt. Fragestellung: „Wie familienfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“<br />

� Die Befragung fand wie bereits 2003 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und<br />

der vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK und ZDH –<br />

statt.<br />

� Im Juli/August 2006 wurden 1.128 Geschäftsführer und Personalleiter telefonisch<br />

interviewt. Das Sample der Unternehmen bestand aus einer nach Wirtschaftszweigen<br />

und Unternehmensgrößenklassen geschichteten Zufallsstichprobe.<br />

� Es können repräsentative Aussagen zur Gesamtwirtschaft und zu den<br />

Unternehmensgrößenklassen gemacht werden, nicht aber zu allen<br />

Wirtschaftszweigen.<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 13


Datenbasis nach Größenklassen<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 14


Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick<br />

� Die <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit in der deutschen Wirtschaft ist in den letzten drei Jahren zum<br />

Teil deutlich gestiegen: Einige familienfreundliche Maßnahmen haben sich prozentual<br />

mehr als verdoppelt, sind also wesentlich weiter verbreitet als 2003.<br />

� Vor allem die als besonders wichtig eingestuften Maßnahmen – familienfreundliche<br />

Arbeitszeiten und aktive Gestaltung der Elternzeit – sind noch weiter verbreitet als vor drei<br />

Jahren.<br />

� Mehr als die Hälfte aller Unternehmen (52,4 %) praktizieren sechs und mehr<br />

familienfreundliche Maßnahmen. Vor drei Jahren war erst jedes fünfte Unternehmen (20,3<br />

%) so aktiv. Auch die Zahl der Unternehmen, die keine der abgefragten Maßnahmen<br />

praktizieren, ist von 19,6 Prozent auf 4,8 Prozent gesunken.<br />

� Fast drei Viertel aller Unternehmen in Deutschland (71,7 %) schätzen die Bedeutung von<br />

<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit für das eigene Unternehmen als sehr wichtig oder wichtig ein. Vor<br />

drei Jahren war dies nur knapp die Hälfte (46,5 %).<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 15


Bedeutung der <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit für das eigene Unternehmen,<br />

die Mitarbeiter und die Führungskräfte, in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Unternehmen selbst<br />

Mitarbeiter<br />

Führungskräfte<br />

0 20 40 60 80 100<br />

43,1<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 16<br />

46,5<br />

54,6<br />

71,7<br />

77,2<br />

82,2<br />

2003<br />

2006


Verbreitung Flexible Arbeitszeiten und Telearbeit<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Individuell vereinbarte AZ.<br />

Flexible Tages-/Wochenaz.<br />

Vertrauensarbeitszeit<br />

Flexible Jahres-/Lebensaz.<br />

Telearbeit<br />

Job-Sharing<br />

Sabbaticals<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

4,1<br />

7,8<br />

9,1<br />

12,3<br />

14,3<br />

18,3<br />

18,5<br />

22,1<br />

32<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 17<br />

51,4<br />

56,4<br />

58<br />

67,4<br />

72,9<br />

2003<br />

2006


Verbreitung Elternzeit, Elternförderung, Wiedereinstieg<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Patenprogramme oder Kontakt während der Elternzeit<br />

Weiterbildungsangebote für Eltern in Elternzeit<br />

Vertretungseinsätze für Eltern in Elternzeit<br />

Einarbeitungsprogramme für Wiedereinstieg<br />

Besondere Rücksichtnahme auf Eltern<br />

Besondere Väterförderung<br />

0 20 40 60 80 100<br />

2,4<br />

5,9<br />

3,5<br />

9,9<br />

12,4<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 18<br />

16,1<br />

14,8<br />

20,1<br />

22,1<br />

79,5<br />

2003<br />

2006


Verbreitung Kinderbetreuung und Angehörigenbetreuung<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Betriebliche Kinderbetreuung<br />

Weitere Unterstützung bei der Kinderbetreuung<br />

Pflegedienst/Kurzzeitpflege<br />

Arbeitsfreistellung wegen Krankheit der Kinder<br />

Arbeitsfreistellung wegen Pflege der Angehörigen<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

1,9<br />

3,5<br />

1,6<br />

3,7<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 19<br />

23,4<br />

27,3<br />

34,6<br />

41,5<br />

47,7<br />

2003<br />

2006


Verbreitung <strong>Familie</strong>nservice, Informations- und<br />

Beratungsangebote, in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Angebot von haushaltsnahen Dienstleistungen<br />

Essen für Mitarbeiterkinder in Kantine<br />

Freizeitangebote für Beschäftigte und deren <strong>Familie</strong>n<br />

Rechtsberatung<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

4,1<br />

5<br />

5,2<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 20<br />

6,3<br />

6,2<br />

7,7<br />

7,4<br />

25,4<br />

2003<br />

2006


Anzahl der Unternehmen nach Zahl der praktizierten<br />

Maßnahmen, in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

13 und mehr<br />

Zehn bis zwölf<br />

Sieben bis neun<br />

Vier bis sechs<br />

Ein bis drei<br />

Keine der abgefragten<br />

Maßnahmen<br />

0 10 20 30 40 50<br />

2,3<br />

3,4<br />

4,8<br />

4,8<br />

9,4<br />

15<br />

19,6<br />

20,8<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 21<br />

23,4<br />

25,3<br />

31<br />

39,9<br />

2003<br />

2006


Warum führen Unternehmen familienfreundliche<br />

Maßnahmen ein?<br />

� Angesichts des demographischen Wandels<br />

haben die Unternehmen zunehmend<br />

Schwierigkeiten, gut qualifiziertes Personal zu<br />

bekommen. Längst reicht ein gutes Gehalt nicht<br />

mehr als Anreiz aus, auch die Rahmenbedingungen<br />

müssen stimmen.<br />

� Daher ist es nicht verwunderlich, dass als<br />

wichtigstes Motiv genannt wird: „Wir führen<br />

familienfreundliche Maßnahmen ein, um<br />

qualifizierte Mitarbeiter zu halten oder zu<br />

gewinnen.“<br />

� Betriebswirtschaftlich interessant sind<br />

familienfreundliche Maßnahmen aber auch, weil<br />

sie Kosten senken: geringere Fluktuation,<br />

niedrigerer Krankenstand, höhere Produktivität<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 22


Gliederung<br />

� Definition Mittelstand: Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 23


Verbreitung Flexible Arbeitszeiten<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Individuell vereinbarte AZ.<br />

Flexible Tages-/Wochenaz.<br />

Vertrauensarbeitszeit<br />

Flexible Jahres-/Lebensaz.<br />

Job-Sharing<br />

Sabbaticals<br />

0 20 40 60 80 100<br />

13,9<br />

11,1<br />

13,9<br />

23,8<br />

39,4<br />

31,3<br />

27,3<br />

38,6<br />

30,4<br />

48,2<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 24<br />

54,7<br />

57,1<br />

70,2<br />

68,6<br />

74,3<br />

74<br />

91,1<br />

90,6<br />

1-9 MA<br />

10-249 MA<br />

mehr als 250 MA


Verbreitung Elternzeit, Elternförderung, Wiedereinstieg<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Patenprogramme oder Kontakt während der<br />

Elternzeit<br />

Weiterbildungsangebote für Eltern in Elternzeit<br />

Vertretungseinsätze für Eltern in Elternzeit<br />

Einarbeitungsprogramme für Wiedereinstieg<br />

Besondere Väterförderung<br />

0 20 40 60 80 100<br />

11,4<br />

11,7<br />

16,1<br />

16,5<br />

15,8<br />

17,6<br />

21,6<br />

22,2<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 25<br />

32,1<br />

33,4<br />

35,4<br />

45,4<br />

53<br />

58,6<br />

78,9<br />

1-9 MA<br />

10-249 MA<br />

mehr als 250 MA


Verbreitung Kinderbetreuung und Angehörigenbetreuung<br />

in Prozent der Unternehmen, gewichtet<br />

Betriebliche<br />

Kinderbetreuung<br />

Pflegedienst/Kurzzeitpflege<br />

Arbeitsfreistellung wegen<br />

Krankheit der Kinder<br />

Arbeitsfreistellung wegen<br />

Pflege der Angehörigen<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

3,7<br />

3<br />

2,5<br />

4,6<br />

11,7<br />

18,4<br />

47,7<br />

51,2<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 26<br />

34,9<br />

41,7<br />

60,7<br />

64,8<br />

1-9 MA<br />

10-249 MA<br />

mehr als 250 MA


Gliederung<br />

� Definition Mittelstand: Zahl der Unternehmen<br />

� Bestandsaufnahme: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />

� Kennzahlen „Unternehmensmonitor <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />

� Wie schneidet der Mittelstand dabei ab?<br />

� Ausblick und Perspektiven<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 27


Entwicklung der <strong>Familie</strong>nstrukturen in Deutschland<br />

Prozent<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Anteil der Frauen …<br />

1940 1945 1950 1955 1960 1965<br />

Geburtsjahr der Frauen<br />

mit zwei Kindern<br />

ohne Kinder<br />

mit einem Kind<br />

mit drei Kindern<br />

mit vier und mehr Kindern<br />

Daten: Eurostat, 2004<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 28


Befragung von Akademikerinnen und Akademikern<br />

nach Kinderwunsch und <strong>Familie</strong>ngründung<br />

� Ergebnisse der repräsentativen Befragung<br />

der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung im Jahr 2004:<br />

� Jede siebte Akademikerin mit<br />

Kinderwunsch hat keine Kinder, weil Job<br />

und <strong>Familie</strong> nicht zusammenpassen<br />

� Bei den Männern sind es weniger als halb<br />

so viele (6 Prozent), die wegen Kollision<br />

mit beruflichen Interessen ihren<br />

Kinderwunsch nicht verwirklichen<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 29


Geburtenraten der Akademikerinnen sinken<br />

Durchschnittliche Kinderzahl von 35- bis 40-jährigen Frauen nach Bildungsabschluss der<br />

Frau, Westdeutschland<br />

1,60<br />

1,50<br />

1,40<br />

1,30<br />

1,20<br />

1,10<br />

1,00<br />

Lehre ohne Berufsabschluss Hochschule<br />

1991 1993 1995 1997 1999 2001<br />

Quelle: Grünheid, 2003; IW-Berechnungen<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 30


Was macht das Ausland besser?<br />

� Das Beschäftigungspotenzial von Frauen wird noch längst nicht<br />

ausgeschöpft. Noch immer werden Frauen zu oft vor die Wahl<br />

gestellt: entweder Beruf oder <strong>Familie</strong>. Beides zusammen geht<br />

vielfach nicht. Die Folgen sind in beiden Fällen dramatisch.<br />

Entweder gehen den Unternehmen gut ausgebildete Mütter als<br />

Mitarbeiterinnen verloren. Oder die Frauen entscheiden sich für<br />

den Beruf, wodurch sich das demografische Problem weiter<br />

verschärft.<br />

� Der Blick ins europäische Ausland zeigt, dass beides möglich ist:<br />

Erwerbstätigkeit der Frauen – auch Vollzeit – und mehrere Kinder.<br />

Vor allem die Skandinavier machen es vor: Frauen in Schweden,<br />

Dänemark und Finnland sind deutlich häufiger erwerbstätig als<br />

deutsche Frauen und haben zugleich mehr Kinder – im Schnitt<br />

waren im Jahr 2005 fast sieben von zehn Frauen im Alter von 15<br />

bis 64 Jahren erwerbstätig, und die Frauen hatten im Mittel 1,8<br />

Kinder.<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 31


Hoffnung auf höhere Geburtenrate?<br />

� Der Bevölkerungsschwund lässt sich zwar<br />

nicht umkehren, aber er lässt sich deutlich<br />

abbremsen: Gelänge es uns, die<br />

Geburtenrate auf 170 Kinder pro 100<br />

Frauen zu erhöhen, dann gäbe es in<br />

Deutschland im Jahr 2050 etwa 77<br />

Millionen Personen; bis 2025 würde sich<br />

die Bevölkerung sogar überhaupt nicht<br />

verringern.<br />

� Erste geeignete Maßnahmen der<br />

<strong>Familie</strong>npolitik – Elterngeld, Ausbau der<br />

Kinderbetreuungsinfrastruktur – stimmen<br />

hoffnungsfroh, dass die Abwärtstendenz<br />

bei den Geburtenraten gestoppt oder<br />

sogar eine Wende geschafft werden kann.<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 32


Immer mehr Unternehmen praktizieren ganzheitliches Konzept:<br />

Lebenszyklusorientierte Personalpolitik, Beispiel DekaBank<br />

� Die DekaBank geht vom beruflichen Lebenszyklus der<br />

einzelnen Mitarbeiter aus: vom Berufswahlverhalten über die<br />

Ausbildung(en) über Karriereschritte, über <strong>Familie</strong>nphasen mit<br />

Kinder- und Angehörigenbetreuung bis hin zum Austritt aus<br />

dem Berufsleben.<br />

� Die Bank prüft, durch welche personalpolitischen Maßnahmen<br />

sie die Mitarbeiter an das Unternehmen binden und sie optimal<br />

bis zu ihrem Ausscheiden fördern – und so von ihrem<br />

Potenzial profitieren kann.<br />

� Die Bank will die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Mitarbeiter<br />

während der einzelnen Lebenszyklen optimal fördern und<br />

entwickelt dazu ein maßgeschneidertes Konzept aus den<br />

einzelnen Demografietools, mit flexiblen Arbeitszeiten,<br />

Sabbaticals, Teilzeitoptionen sowie Personalentwicklung.<br />

� Auszeichnung: Auf der Messe Zukunft Personal, Köln, erhielt<br />

die DekaBank am 11.09.2007 die Auszeichnung „Deutscher<br />

Personalwirtschaftspreis“ (1. Preis) für das Konzept der<br />

„lebenszyklusorientierten Personalpolitik“.<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 33


Zusammenstellung von<br />

Beispielen<br />

� Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums<br />

hat das Institut der deutschen<br />

Wirtschaft Köln im Jahr 2004/2005<br />

familienfreundliche Regelungen in<br />

Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen<br />

zusammengestellt.<br />

� Die Broschüre ist im Internet abrufbar:<br />

http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/A<br />

bteilung2/Pdf-Anlagen/familienfreundlicheregelungen,property=pdf,bereich=,rwb=tru<br />

e.pdf<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 34


Aktuelle Broschüre des<br />

Unternehmensmonitors<br />

� Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums<br />

und der vier Spitzenverbände der<br />

Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK, ZDH - hat<br />

das Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />

im Jahr 2003 und 2006 eine repräsentative<br />

Befragung der Unternehmen in<br />

Deutschland durchgeführt. Thema: „Wie<br />

familienfreundlich ist die deutsche<br />

Wirtschaft?<br />

� Die Broschüre ist auch im Internet<br />

abrufbar:<br />

http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Publikatio<br />

nen/Publikationen,did=89478.html<br />

Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 35


Herzlichen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Gern beantworte ich jetzt Ihre Fragen<br />

oder auch später:<br />

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Multiplikatorentreffen - Netzwerkbüro <strong>Erfolgsfaktor</strong> <strong>Familie</strong>, Berlin, 19.11.2007 36

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