segeln - Sport Mohr
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BOOTE & BOOTSPRAXIS<br />
Was eigentlich beeindruckt, ist das<br />
für diese Schiffsgröße enorme Arbeitscockpit,<br />
in dem man schlussendlich die<br />
wesentliche Zeit verbringt, trimmt und<br />
manövriert. Als Steuermann seitlich auf<br />
dem Süll sitzend, hat man so einen guten<br />
Rundumblick auf Segel und Mastinstrumente<br />
(Tactic/Racemaster). Das<br />
angehängte Ruder entwickelt schon bei<br />
diesen Bedingungen leichten Druck, der<br />
bei mehr Wind zunehmen könnte. Lösen<br />
könnte das wohl nur ein vorbalanciertes<br />
Spatenruder weiter vorn.<br />
Die Püttinge sind – Performance-Cruisertypisch<br />
– außen am Rumpf gesetzt, so dass<br />
das Vorsegel eng über die weit innen liegenden<br />
Genuatraveller (auf Genua 3 designed)<br />
gefahren werden kann. Das erlaubt<br />
Höhe: Nach mehreren Wenden ermitteln<br />
wir einen guten Wendewinkel zwischen<br />
35 und 40 Grad. Allerdings auch nur<br />
noch bei 2,8 Knoten Bootsspeed, aber<br />
bitte: Jedes Segelboot braucht Wind! Wir<br />
haben jedoch nur knappe zwei Beaufort.<br />
Die Werte des Messbriefes zeigen, dass<br />
die mak7 ab etwa 9 bis 10 Knoten Wind<br />
richtig anspringt, hier schnellen die theoretischen<br />
Geschwindigkeiten, zumindest<br />
auf dem Papier, schlagartig nach oben.<br />
Was in der Praxis auffällt, ist das kippelige<br />
und bei Böen auch relativ frühe Krängen<br />
der Yacht. Ein späteres Hängen in die<br />
Außenwanten bestätigt den Verdacht: Die<br />
Anfangsstabilität der mak7 ist trotz 1,60<br />
Meter Tiefgang nicht sehr hoch, wodurch<br />
sie sich bei mehr Wind vermutlich sehr<br />
agil <strong>segeln</strong> lassen wird. Vermuteter Grund:<br />
Der schmale Rumpf überwiegt zusammen<br />
mit der hohen Segeltragezahl von 5,3 im<br />
Segelverhalten; der 400 Kilo-Bleiballast<br />
des Hubkiels kommt da auch wegen des<br />
eher geringen Ballastanteils von 30 Prozent<br />
erst recht spät zum Tragen. Das bedeutet<br />
in der Praxis einerseits ein schnelles<br />
Anspringen durch ein früheres Segeln<br />
in der optimalen Wasserlinienlänge (je<br />
nach Rumpfform bei etwa 15 bis 20 Prozent<br />
Lage), andererseits aber eben auch<br />
ein früheres Einreffen der Segel, die dann<br />
oft nicht mehr optimal stehen. Man merkt<br />
der mak dieses frühe Speedpotential in<br />
den heutigen Leichtwindbedingungen<br />
an, kann sich allerdings auch das Engagement<br />
im Trimm bei mehr Wind vorstellen,<br />
denn Agilität heißt immer auch Arbeit;<br />
der symmetrisch geschnittene Spinnaker<br />
ist da ein weiteres Beispiel. Alternativ<br />
kann der Kleinkreuzer allerdings auch<br />
über optionalem Bugspriet (2.500 Euro)<br />
56 www.<strong>segeln</strong>magazin.de 7/2010<br />
Unter Deck<br />
Achterkoje: Unter dem<br />
Cockpit befindet sich eine<br />
große Achterkoje, die<br />
eingeschränkt zu zweit<br />
genutzt werden kann<br />
Die mak7 gibt es in zwei<br />
Ausbauvarianten: Racing<br />
und Cruising. Letztere wiegt<br />
durch den Ausbau 150 Kilo<br />
mehr. Die Fenster lassen<br />
sich nicht öffnen, es gibt<br />
aber eine Luke im Vorschiff.<br />
Insgesamt stimmt die Qualität<br />
unter Deck<br />
Waschbecken:<br />
Kleine Pantry mit<br />
einem Becken<br />
Vorschiffskoje: Unter dem Polster verbirgt<br />
sich ein Chemie-WC (siehe auch Bild<br />
oben). Die Koje ist offen zum Salon<br />
Stauraum: gibt es<br />
unter den Kojen<br />
und in kleinen seitlichen<br />
Ablagen<br />
Kiel: Der Ballastkiel lässt<br />
sich mittels einer Talje<br />
schnell aufholen. Das<br />
Boot ist somit einfach<br />
trailerbar und kann leicht<br />
über einen Slip zu Wasser<br />
gelassen werden