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A12 Die Zeit 1974 – 1997 - Mardorf

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<strong>A12</strong> <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>1974</strong> <strong>–</strong> <strong>1997</strong><br />

1. März <strong>1974</strong> Kreis-, Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen auch „Hannover-Gesetz“, weil die Reform<br />

in unserem Gebiet letztlich für die finanzielle „Gesundung“ der Landeshauptstadt durchgeführt wird.<br />

<strong>Mardorf</strong> verliert seine Selbständigkeit und wird gegen den Willen der Bevölkerung und seiner<br />

gewählten Vertreter zu einem von 34 Teilen der neuen „Kunststadt“ Neustadt. Das gleiche Schicksal<br />

ereilt auch Steinhude, das aus Schaumburg herausgelöst und der Stadt Wunstorf zugeschlagen<br />

wird. Dort ist der örtliche Widerstand so groß, dass ein „Staatskommissar“ die Belange regeln muss.<br />

Der „Vorläufer“ des späteren Naturparks Steinhuder Meer wird gegründet (1983 erhält er die heutige<br />

Form).<br />

Im Stadtrat Neustadt a. Rbge. ist noch Bürgermeister Gubba und Stadtdirektor Hergt. Nach der Wahl<br />

am 9.6.<strong>1974</strong> wird Fritz Temps Bürgermeister und Felix Rohde Stadtdirektor.<br />

Das Autokennzeichen ändert sich: Der Landkreis Hannover hat „ H <strong>–</strong> XX 1111 “.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Gemeindefeuerwehr wird Ortsfeuerwehr mit den Aufgaben eines Stützpunktes. Der<br />

Gemeindebrandmeister Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923 / bis 1984) wird zum Ortsbrandmeister.<br />

Der Kindergarten <strong>Mardorf</strong> wird zu einem Spielkreis mit 2 Gruppen. Neu als Betreuerinnen sind:<br />

Gerlinde Benske (Nr.72) und Marina Mantei (bei Nr.77).<br />

Im Stadtrat Neustadt ist E.Freese (Nr.226 *1920 <strong>–</strong> SPD). Im Ortsrat sind zusätzlich: O.Bruns (Nr.78<br />

*1933 <strong>–</strong> CDU), Dr.G.Motzheim (Nr.656 *1927 <strong>–</strong> CDU), G.Kuschbert (Nr.237 *1912 <strong>–</strong> CDU), D.Meyer<br />

(Nr.49 *1951 <strong>–</strong> CDU), H.Heidorn (Nr.60 *1938 <strong>–</strong> SPD), G.Zocher (Nr.245 *~1920 <strong>–</strong> SPD), W.Meier<br />

(Nr.312 *1940 <strong>–</strong> SPD), K.Kasemir (Nr.68 *1938 <strong>–</strong> SPD), W.Rabe (Nr.4 *1916 <strong>–</strong> UWG). Nach der<br />

Kommunalwahl am 9.6.<strong>1974</strong> hat die CDU sogar 6 Sitze (F.Brase = auch Stadtrat, W.Struckmann<br />

Nr.96, O.Bruns, Dr.Motzheim, G.Kuschbert, D.Meyer), die UWG mit W.Rabe, die SPD 4 Sitze<br />

(W.Nortmeier = auch Stadtrat, E.Freese, G.Zocher, H.Kowalewski).<br />

Im neuen Interims-Ortsrat <strong>Mardorf</strong> sitzen 11 Mitglieder. Erster Ortsbürgermeister ist der bisherige<br />

Gemeindebürgermeister F.Brase (Nr.59 *1923 <strong>–</strong> CDU), der jetzt auch im Stadtrat Neustadt a. Rbge.<br />

sitzt. Stellvertreter und Stadtrat ist W.Nortmeier (Nr.90 *1939 <strong>–</strong> SPD).<br />

11.-13.5.<strong>1974</strong> (Pfingsten) Das erste Schützenfest nach Verlust der Selbständigkeit in <strong>Mardorf</strong>! Schützenkönig ist<br />

<strong>Die</strong>ter Mußmann Nr.190 und Kinderkönig Werner Förthmann (*1964 Nr.32).<br />

Sommer <strong>1974</strong> <strong>Die</strong> Hauptschule <strong>Mardorf</strong> kann den Unterricht in der bisherigen Form vorläufig weiterführen bis<br />

zum 31.7.1977.<br />

Abriss des inzwischen baufällig gewordenen Badehotels (Nr.110) am Weißen Berg. Pächter nach<br />

R.Fischer war nach 1960 Max Georg Rinne (*1938). Nach 1970 erwirbt der Großraum Hannover das<br />

gesamte Grundstück um den Weißen Berg. Es entsteht dort 1975 das Restaurant „Weiße Düne“.<br />

Von allen Übernachtungen in <strong>Mardorf</strong> und am Nordufer sind 34% Camper (22% Wohnwagen und<br />

12% Zelt), 26% Wochenendhausbenutzer und 27% in Pensionen.<br />

Um 1975 Im Erholungsgebiet <strong>Mardorf</strong> befinden sich 550 Wochenendhäuser und die Campingplätze sind mit<br />

1150 Zelten belegt (Wohnwagen spielen noch keine Rolle). <strong>Die</strong> Bettenkapazität in <strong>Mardorf</strong> liegt bei<br />

520. So wird von einer Belegung von max. fast 6.000 Personen am gesamten Nordufer<br />

ausgegangen. Dazu kommen noch ca.17.000 Tagesbesucher.<br />

An der Meerstraße (Ecke Dreieckstr. <strong>–</strong> auf dem Grundstück von Nr.459) wird ein kleiner Kiosk als<br />

„Imbiss“ eröffnet. Er heißt u. a.: Anke’s / Conny’s / Imbiss zum Meer.<br />

In <strong>Mardorf</strong> gibt es noch 31 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft.<br />

1975 Eröffnung der Badeinsel. (<strong>Die</strong> Energieversorgung der Insel erfolgt ab 2008 ausschließlich durch<br />

Sonnenergie und Biomasse).<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.263 Einwohner: Davon sind 8 Ausländer und am Nordufer werden offiziell 150<br />

Zweitwohnungen gezählt.<br />

200


1975 Bau des therapeutischen<br />

Hallenbads (Foto rechts) im DRK-<br />

Heim (am Möwengrund).<br />

Einweihung des größten<br />

Campingplatzes in <strong>Mardorf</strong><br />

„Nordufer Camping“ (Pferdeweg 3-<br />

5). Gebaut vom Großraum Hannover<br />

auf privaten <strong>Mardorf</strong>er Grundstücken<br />

(u. a. Brase Nr.3) für 330<br />

Dauercamper, 127<br />

Durchgangscamper, einige<br />

Wohnmobilstellplätze. Erster<br />

langjähriger Pächter ist Familie Meyer-Weidemann. Ab 2000 übernimmt Familie Brase (Nr.3) mit<br />

dem Ehepaar Hopp (Nr.43) den Platz und erreicht im Jahre 2010 die hohe Auszeichnung von 4<br />

Sternen.<br />

Einweihung des neuen Panorama-Cafes und Restaurants Weiße Düne (Nr.110). Der<br />

mehrgeschossige Betonneubau mit großen Fensterfronten und einem Aussichtsturm (55 m üNN)<br />

wird später zu einer „Dauerreparaturstelle“. Gebaut vom neuen Eigentümer fast aller Flächen am<br />

Weißen Berg <strong>–</strong> dem Großraumverband Hannover. Erste Pächter werden Familie Hageböck und<br />

Christian Herr (*1946 / oo Elisabeth*1950). Herr bleibt bis 2005 erfolgreicher Pächter. 2006-2009<br />

sind Britta Steen und Birgitt Klemenz Pächterinnen. Der neue Kiosk am Strand wird u. a. von<br />

Joachim Gossler und später Doris Schulz betrieben. Polizeiposten und DLRG-Rettungsstation.<br />

Der Badestrand an der Weißen Düne um 1970 (<strong>Mardorf</strong> Nr.110 Badehotel) und um 2000 (Panorama-Restaurant)<br />

14.2.1975 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (55 später 47 Mitglieder) übernimmt Fritz Brase (Nr.59 *1923).<br />

21.2.1975 1.Vors. im TSV <strong>Mardorf</strong> wird Walter Grehl (*27.7.1930 Nr.58) und bleibt es bis 1986.<br />

11.4.1975 Der bisherige Fremdenverkehrsverein heißt jetzt: Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> e.V. und der neue Slogan<br />

heißt: „<strong>Mardorf</strong> Perle am Steinhuder Meer“.<br />

17.-19.5.1975 (Pfingsten) ist Schützenkönig Wilhelm Förthmann (*1934 Nr.32), Kinderkönig zum 2x in Folge sein<br />

Sohn Werner (Fotos unten).<br />

201


Mai 1975 Hannover 96 steigt unter Trainer H. Kronsbein (Sohn Peter wohnhaft in <strong>Mardorf</strong>) erneut in die<br />

1.Bundesliga auf. Das Trainingslager für die Vorbereitung ist auch einige Male in <strong>Mardorf</strong> (Hotel zur<br />

Reuse Nr.241) auf dem Fußballplatz des TSV.<br />

Sommer 1975 <strong>Die</strong> lang anhaltende Trockenheit und Wärme führt zu zahlreichen größeren Wald- und<br />

Moorbränden.<br />

U.Hermann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195) wird Leiter der privat organisierten Wasserrettung Steinhuder Meer.<br />

8.-18.8.1975 In der Lüneburger Heide kommt es zur Brandkatastrophe. Auch die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> ist mit<br />

Leuten und Gerät bei Gifhorn im Einsatz. 2 „Wasserbomber“ (Wasserflugzeug Canadair CL 125)<br />

des französischen Zivilschutzes helfen aus und nehmen im Niedrigflug neues Löschwasser aus dem<br />

Steinhuder Meer auf.<br />

(„Wasserbomber“: Gemälde Opppermann Hamburg / Foto H-U.Opppermann Wölpinghausen)<br />

1.10.1975 Einführung einer neuen Postleitzahl für <strong>Mardorf</strong>: „ 3057 “ (Rehburg behält 3056). <strong>Die</strong> Poststelle bleibt<br />

auf dem Buchenberg 3 (Nr.112).<br />

Ende 1975 Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> gibt ein neues Prospekt mit einem kleinen Gastgeberverzeichnis heraus:<br />

„Perle am Steinhuder Meer“ und „Sonnenstrand des Steinhuder Meeres“.<br />

202


30.11.1975 Friedrich Meyer stirbt nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren.<br />

„Stoffers Fritz“ wird am 10.2.1910 in <strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer geboren. Aufgewachsen auf dem<br />

elterlichen Bauernhof Nr.23. Besuch der Volksschule in <strong>Mardorf</strong> von 1916 bis 1924. 1929-1930 Ausbildung in<br />

der Landwirtschaftlichen Fachschule. Heiratet am 3.5.1930 in der <strong>Mardorf</strong>er Kapelle die Bauerntochter Ida<br />

Nortmeier (*1912 Nr.19) vom „Wieschenhof“. Sie haben zwei Töchter Ilse und Marlies. Aug.1939 beginnt der<br />

den <strong>Die</strong>nst als Soldat der Wehrmacht (Luftwaffe u. a. Oldenburg).<br />

Er gerät in russische Kriegsgefangenschaft und wird nach Sibirien<br />

verschleppt und kann erst 1946 völlig „ausgemergelt“ wieder<br />

heimkehren. Er widmet sich jetzt den Rest seines Lebens dem<br />

Aufbau des neuen demokratischen Staates. Er ist an vielen Stellen<br />

und in vielen Ämtern <strong>–</strong> öffentlichen und privaten <strong>–</strong> zum Wohle der<br />

Allgemeinheit tätig.<br />

1952 bis 1961 Wiedergründer und 1.Vorsitzender des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong>, später dessen Ehrenvorsitzender.<br />

1952 bis 1956 Mitglied des Kreiswohnungsausschusses zur<br />

Unterbringung der vielen Vertriebenen und Flüchtlinge im<br />

Landkreis Neustadt a.Rbge.<br />

Niedersäscher Landvolkvorsitzender Kreisverband Neustadt: stv.<br />

~1952-1957 und Vors. 1.6.1959-1966 (Ehrenmitgl.1975).<br />

1959 bis 1967 Kreislandwirt für Neustadt a.Rbge.<br />

27.11.1956 bis 15.11.1972 Landrat des Landkreises Neustadt<br />

a.Rbge. (für die DP bis 1961, dann WG/FDP und ab 1964 SPD) <strong>–</strong><br />

im Kreistag noch bis <strong>1974</strong> (Gebietsreform). Hier setzt er sich<br />

besonders für den Wirtschaftswegebau, die Wasserwirtschaft,<br />

die Einrichtung von Spielkreisen und bis zuletzt für die<br />

Selbständigkeit <strong>Mardorf</strong>s oder zumindest als eigenständige Gemeinde in einer Samtgemeinde ein. Als dies<br />

wegen der Interessen Hannovers am Steinhuder Meer nicht mehr möglich scheint, versucht er <strong>Mardorf</strong> noch in<br />

die neue Stadt Rehburg-Loccum zu integrieren. <strong>Die</strong> Folgen einer schweren Erkrankung verhindern indes<br />

weitere Anstrengungen.<br />

1965/66 gründet er den eigenständigen SPD-Ortsverein <strong>Mardorf</strong> und bleibt dessen Vorsitzender bis Anfang<br />

1972.<br />

1957 Mitbegründer und Vorsteher (-1960) des Meerbach-Verbandes (im Oberverband Leese) bis zur<br />

Gründung des Unterhaltungsverbandes Meerbach-Führse. Mitbegründer des Wunstorfer Aueverbandes Nr.53<br />

und 54 und dessen langjähriger Vorsitzender. Initiator der Wasser- und Bodenverbände (WuBv Unteres<br />

Leinetal und im Vorstand des WuBv Steinhuder-Meerbruch). Beteiligt an wesentlichen Aufgaben der<br />

Wasserwirtschaft im Regierungsbezirk Hannover.<br />

Beisitzer der Spruchstelle für Flurbereinigung beim Landeskulturamt Hannover.<br />

1960 Mitbegründer und 1.Vorsitzender (1965 bis <strong>1974</strong>) des (Fremden-) Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>. Als<br />

Mitglied des Großraumverbandes Hannover hat er sich schon früh für den Tourismus am Steinhuder Meer<br />

eingesetzt und versucht hartnäckig die Betroffenen vor Ort vom Nutzen zu überzeugen.<br />

Oberlandwirtschaftsrichter beim Oberlandesgericht <strong>–</strong> Senat für Landwirtschaftssachen <strong>–</strong> Celle. Beisitzer am<br />

Verwaltungsgericht Hannover.<br />

4.6.1967 bis 10.5.<strong>1974</strong> Mitglied des Niedersächsischen Landtages. Er ist für die SPD im Wahlkreis 9<br />

(Neustadt a. Rbge.) für 2 Wahlperioden Abgeordneter in Hannover. Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Forsten.<br />

Durch den Bundespräsidenten Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er haben am 19.2.1986 das „Dorfgemeinschaftshaus Landrat Friedrich Meyer“ nach ihm<br />

benannt.<br />

(Daten zusammengetragen vom Enkel Friedel Dankenbring)<br />

5.12.1975 <strong>Die</strong> Wettfahrvereinigung Steinhuder Meer (WVStM) wählt Ulrich Hermann aus <strong>Mardorf</strong> Nr.195<br />

(Vorsitzender der Notgemeinschaft Steinhuder Meer) zum Obmann für die Rettungs- und<br />

Bergungsboote auf dem Meer. <strong>Die</strong> damals eingeführten <strong>Die</strong>nste werden bis heute fortgeführt<br />

3.1.1976 Orkan „Capella“ mit Wind bis 145 km/h führt zu einer Jahrhundertflut an der Nordsee-Küste!<br />

Jan.1976 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60).<br />

Frühjahr 1976 Der Rundweg um das Steinhuder Meer ist auf der <strong>Mardorf</strong>er Seite komplett. Für 160.000 DM ist<br />

der Holzsteg zwischen den beiden Moorhütten errichtet worden. <strong>Die</strong> neue 1,5 m breite Trasse<br />

parallel zum alten „Polendamm“ verbindet den südlichen Mummrian mit dem Heudamm.<br />

Konstruktionsmängel lassen den teuren (1/2 Mio.?) Weg aber schon in den nächsten 2 Jahren<br />

wieder im Moorrast versinken. So bleibt noch für viele Jahre der alte Damm eine beliebte<br />

Wanderstrecke in Großen Dreckmoorwiesen.<br />

1976 Einstellung der Milchlieferung zur Molkerei in Rehburg durch <strong>Mardorf</strong>er Gespanne: Wilh.Nülle<br />

(Nr.53 ?) und Heinr.Stadtländer (Nr.61 / ab 1941 noch mit Pferden, erst 1956 mit dem Trecker).<br />

203


16.5.1976 <strong>Die</strong> „Boots-Ringlinie“ auf dem Steinhuder Meer nimmt den Betrieb auf.<br />

5.-7.6.1976 (Pfingsten) Schützenkönig ist zum 4x <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.73) <strong>–</strong> er wird damit „König der<br />

Könige“! Kinderkönig ist zum 3x in Folge Werner Förthmann (*1964 Nr.32).<br />

Sommer 1976 Erste Windsurfer versuchen sich am Nordufer des Steinhuder Meeres. Daraufhin wird vor dem<br />

Weißen Berg eine Surfzone ausgewiesen und markiert. Im Jahr 2000 sind bereits fast 1.000 Surfer<br />

regelmäßig in <strong>Mardorf</strong>.<br />

5.11.1976 Gründung „Gemischter Chor Germania“ <strong>Mardorf</strong>! <strong>Die</strong>ser Gesangverein steht jetzt Frauen und<br />

Männern offen und so sind gleich am Anfang 25 weibliche und nur noch 12 männliche Mitglieder<br />

dabei. Vors. bleibt H.Langhorst (Nr.2). Dirigent wird Holger Göring (Nr.70) und bleibt es bis 2009.<br />

Dez.1976 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

<strong>Mardorf</strong> Ufer 1977 (Lütjen <strong>Mardorf</strong> bis Erlenweg /„Bahlsengelände“/ Nordufer-Camping / Badestrand)<br />

1977 <strong>Die</strong> SNM („Schmalspurbahn Neustadt-<strong>Mardorf</strong>“) GmbH stellt nach mehreren Jahren vergeblicher<br />

Bemühungen beim Großraumverband und Landkreis Hannover die weiteren Planungen für eine<br />

Genehmigung einer kleinen Bahnverbindung über das Tote Moor ein.<br />

Aus den alten Landkreisen Grafschaft Schaumburg (RI) und Schaumburg-Lippe (STH) wird der neue<br />

Kreis Schaumburg (Kennzeichen: SHG).<br />

28.-30.5.1977 (Pfingsten) Zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins wird Helmut Dankenbring (*1950 Nr.23)<br />

König. Kinderkönig ist erstmals mit Birgit Syrup (*1964 Nr.15) ein Mädchen. <strong>Die</strong> Feuerwehrkapelle<br />

erhält bei ihrer 20-Jahr-Feier eine „Fahne“ in Form einer rot-blauen Standarte.<br />

1.8.1977 Aufgrund weiter sinkender Schülerzahlen wird die Grundschule <strong>Mardorf</strong> / Schneeren mit dem<br />

Leiter Helmut Dannenberg (Nr.232 - Nr.22) eröffnet.<br />

3./4.9.1977 Erntefest mit 50-Jahr-Feier des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong>.<br />

4.10.1977 Mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Hannover wird <strong>Mardorf</strong> „Staatlich anerkannter<br />

Erholungsort“. <strong>Mardorf</strong> ist viele Jahre bei der ITB in Berlin vertreten. <strong>Die</strong> Bedeutung des<br />

Fremdenverkehrs für <strong>Mardorf</strong> nimmt weiter zu.<br />

204


<strong>Mardorf</strong> nach Südosten 1977 (Dorfstraße / Meerstraße / Poggenecke)<br />

Um 1978 Kräheninsel vor <strong>Mardorf</strong>. Auf der Luftaufnahme um 1978 kann man noch gut den halbrunden Insel-<br />

Charakter erkennen, die im Übrigen zu<br />

Steinhude gehört und nur bei Niedrigwasser<br />

trockenen Fußes erreicht werden kann.<br />

(Rechts am Bildrand die beiden Privathäuser in<br />

der Nähe der Roten-Kreuz-Str. und links unten<br />

das Schilfhaus)<br />

1.1.1978 Der Spielkreis <strong>Mardorf</strong> kann wegen der<br />

sinkenden Schülerzahlen erstmals eigene<br />

Räume im südlichen Anbau der Schule<br />

beziehen. <strong>Die</strong> Betreuungszeit ist jetzt von<br />

7:45-11:45 Uhr Vormittags.<br />

1978 Der Kapellenvorstand mit der Vors. Anneliese Münchow lässt die alte <strong>Mardorf</strong>er Kapelle (von 1722)<br />

„völlig modernisieren“. <strong>Die</strong> gesamte alte Inneneinrichtung (Altar, Kanzel, Sakristei, Orgel, Empore,<br />

Balkon, Bänke) wird herausgenommen. Es bleibt eine<br />

schlichte „moderne“ Kirche mit Stühlen und<br />

Fußbodenheizung zurück. der markante Schornstein<br />

ist überflüssig. Im Laufe der kommenden Jahre wird<br />

dann aber die Einrichtung wieder Stück für Stück im<br />

alten Stil vervollständigt. So kommt 1978 ein<br />

Wandkruzifix, 1982 Taufengel, 1989 Altardecke und<br />

Eichenbohlen zur Erinnerung an alle bisherigen<br />

Pastoren und schließlich 2003 wieder Sitzbänke.<br />

Bei der Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> gibt es die Ersatz-<br />

Neubeschaffung (das TLF8/S war ungeeignet für den<br />

Einsatz nördlich des Meeres) eines TLF 8 / W<br />

(Tanklöschfahrzeug MB-Unimog 1300L mit eingebautem FP 8/8 am Heck, Allradantrieb, Besatzung<br />

1/2). Das Fahrzeug sollte eigentlich bei guter Pflege 25 Jahre <strong>Die</strong>nst tun, ist aber noch 2010 im<br />

Einsatz.<br />

205


1978 Heinrich Rusche (*9.11.1923 Nr.53 / „Blanken-Rusche“ / Anbauer und Landwirt / oo seit 20.5.1948 mit<br />

Adelheid Schlombs aus<br />

Schlesien / 2 Kinder:<br />

Heinrich, Sabine). An vielen<br />

Stellen des öffentlichen<br />

Lebens in <strong>Mardorf</strong> und<br />

darüber hinaus tätig:<br />

Seit 1953 Mitbegründer und<br />

Ausschussmitglied und von<br />

1978 bis 1998<br />

Vorstandsmitglied (Foto <strong>–</strong><br />

5.v.r. / F.Meyer fehlt) des<br />

Wasser- und<br />

Bodenverbandes Steinhuder<br />

Meer-Bruch (Vorsteher<br />

August Lustfeld sen.<br />

Rehburg). 1956 bis 1961<br />

Gemeinderats-mitglied<br />

<strong>Mardorf</strong>. 1975 bis 1995<br />

Vorsitzender der Kühlhausgemeinschaft <strong>Mardorf</strong>. 1979 bis 1985 Versammlungsmitglied in der<br />

Landwirtschaftskammer Hannover.<br />

Frühjahr 1978 Verbindliche Einführung von Sanitärstationen an den Stegen.<br />

Gründung der Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> / Schneeren für Fußball.<br />

Der TSV <strong>Mardorf</strong> unter der Führung von Walter Grehl und der TSV<br />

Schneeren lassen dafür ihre Sparten ruhen. Es gibt jetzt 4<br />

Herrenmannschaften, 1 Alte Herren und für fast jeden Jahrgang eine<br />

Jugendmannschaft. Einige bekannte langjährige (zum Teil noch nach<br />

2010 aktiv) Spieler der <strong>Zeit</strong> sind: Helmut Mantei (*1951 Nr.248),<br />

Friedel Dankenbring (*1952 Nr.23), Wilfried Breuer (*1954 Nr.224/65<br />

<strong>–</strong> gleichzeitig der wohl erfolgreichste <strong>Mardorf</strong>er Fußballer überhaupt <strong>–</strong><br />

Foto rechts), Siegfried Meier (*1956 Nr.94).<br />

1.3.1978 Gründung der Yachtschule <strong>Mardorf</strong> (Segelschule im DSV) durch<br />

Joachim Gossler (<strong>Mardorf</strong>er Vehrenheide, Heideweg 2).<br />

13.-15.5.1978 (Pfingsten) Schützenkönig ist W.Kahle (*1933 Nr.82), Kinderkönig<br />

zum 4x Werner Förthmann Nr.32.<br />

Sommer 1978 Auf dem Steinhuder Meer sind 5920 Sport- und Freizeitboote<br />

zugelassen (max. Länge: 7,60 m / Breite: 2,50 m / Tiefgang: 0,70 m) bei 25 Rettungs- und<br />

Bergungsbooten. Gesamt gibt es 35 Segelvereine und es finden 20 Regatten (darunter auch<br />

Deutsche und Internationale Meisterschaften) statt.<br />

2./3.9.1978 Erntefest mit Rundmarsch am Sa.18 Uhr (Treffen der Kompanien bei Asche und Dreieck) und So.13<br />

Uhr Umzug mit den Erntewagen.<br />

14.12.1978 Vereinbarung über die Wasserrettung auf dem Steinhuder Meer zwischen allen Beteiligten. An 16<br />

Standorten (Nordufer 5) sind 20 Boote (2011=22) stationiert. Jährlich werden 24.000 ehrenamtl.<br />

Wachstunden und 100 Einsätze geleistet. <strong>Die</strong> Kosten von ca. 200.000 DM werden privat getragen.<br />

24.12.1978 Weiße Weihnacht mit viel Schnee.<br />

29.12.1978 Schneekatastrophe mit Sturm und 87 Stunden Schneefall. Sylvester fällt die Temperatur plötzlich bis<br />

-20° C. Es gibt einen schweren Wintereinbruch bis März 1979 mit vielen Verwehungen und<br />

Sperrungen.<br />

Bis 1979 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>) ist Willem Rovers.<br />

Anfang 1979 Bis März ist es sehr schneereich und kalt!<br />

1979 Vakanz der evang. Pastorenstelle in Schneeren.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.347 Einwohner, davon 10 Ausländer.<br />

Der Verkehrsverein feiert das 25-jährige Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest (bei 85<br />

Mitgliedern).<br />

206


1979 Erstmalige Beschaffung eines MTW (gebrauchter VW-Bus T3 als Mannschaftstransportwagen 1/7)<br />

für die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>.<br />

1.5.1979 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> Heidemarie Brinkmeyer (bei Nr.142).<br />

2.-4.6.1979 (Pfingsten) „Schützen- und Volksfest unter den Eichen“. Am Samstagabend muß bei über weit über<br />

500 „Tanzwilligen“ das Festzelt zeitweise geschlossen werden. Am Sonntag beim Katerfrühstück<br />

kommen über 5.000 DM an Spenden zusammen. Beim Schützenkönig Heinz Thürnau (*1946 Nr.77)<br />

wird durch Egon Franke (traditioneller „Annagler“) eine weitere inoffizielle Scheibe („Froschmotiv“<br />

wegen Poggenecke) zum Nachbarn H.Thürnau (Nr.13)<br />

angebracht., weil er noch nie eine errungen hat.<br />

Kinderkönigin ist am Montag Kirsten Fussy (*1966<br />

Nr.179). Zum Festumzug nehmen noch viele Kinder mit<br />

bunten geschmückten Stöckern (Jungen) und Bögen<br />

(Mädchen) teil. Sie werden an der Grundschule abgeholt.<br />

8./9.9.1979 „Erntedankfest unter den Eichen“. Sa. Rundmarsch und<br />

So. Umzug der Erntewagen.<br />

3.11.1979 Auf der Generalversammlung des Schützenvereins wird<br />

Heinrich Rusche (*19.3.1922 Nr.191) nach 27 Jahren<br />

Vorstandsarbeit (davon 11 Jahre als 1.Vorsitzender)<br />

verabschiedet und zu Pfingsten 1980 zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger wird Walter<br />

Langhorst (Nr.73 *4.3.1944 oo 2.3.1967 Edith Dalhoff <strong>–</strong> 2<br />

Kinder: Karola und Torsten).<br />

(Walter Langhorst 1981 beim Schützenkönig F.Dankenbring<br />

mit einer „Balkonrede“)<br />

Er ist schon seit 1961 im Verein und seit 1970 im engeren<br />

Vorstand. Unter ihm wächst der Verein auf über 300 Mitglieder<br />

an. Der Verein wird zu einem wesentlichen Faktor der<br />

Dorfgemeinschaft. Seine aufopfernde Arbeit für ganz <strong>Mardorf</strong><br />

verlangt neben seiner Tätigkeit bei der Fa. Kammeier in Seelenfeld viel. Er ist wesentlich für das Entstehen des<br />

neuen Schützenhauses und der Friedhofskapelle 1983 verantwortlich. Am 30.4.1983 Einweihung des neuen<br />

großen Schützenhauses.<br />

Er ist der „Motor“ für diese große ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierten Aufgaben. Deshalb wird<br />

ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände 1983 als<br />

„Walter-Langhorst-Platz“<br />

mit dem Zusatz: Erbauer des neuen Schützenhauses 1983 benannt. Nach seiner Amtsübergabe am 7.11.1987 an<br />

Friedrich Dankenbring (Nr.23) wird er beim Schützenfest 1988 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seine<br />

Krankheit lässt ihn gerade mal 50 Jahre alt werden (+27.8.1994).<br />

Neuer Tambourmajor des Spielmannzuges wird Torsten Lohrer (*1959 Nr.34).<br />

24.12.1979 Ein halber Meter Schnee zu Weihnachten!<br />

Um 1980 Neubau der Gaststätte Dükerstuben (Nr.118) durch den Eigentümer Achilles. 1994 wird es zum Ital.<br />

Restaurant „Al Lago“. Um 1995 wird Ulrich Hermann Eigentümer. Erste Pläne für ein<br />

Altenwohnzentrum (Dr. Hein) entstehen.<br />

Anfang 1980 Der Verkauf der beiden Lehrerwohnungen Nr.232 (neben der Grundschule / Eichendorffstraße 3 und<br />

3a) und die geplante Veräußerung bzw. Abriss der<br />

„Neuen Alten Schule“ (Nr.97 <strong>–</strong> obere Etage<br />

Mietwohnung / im großen Raum unten ab 1963<br />

Strumpffabrik und Gummiwerk) als eines der<br />

wenigen Wahrzeichen <strong>Mardorf</strong>s setzt eine<br />

„Erneuerungsbewegung“ in Gang. <strong>Die</strong><br />

Dorferneuerung hat das Ziel der Rettung alter<br />

dörflicher Strukturen und die Gestaltung des Ortes<br />

für die Zukunft. Es mündet schließlich 1983 in der<br />

Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft<br />

<strong>Mardorf</strong>. Initiatoren sind Josef Boslar und Wilhelm<br />

Brase (Ortsrat). Viele Projekte werden in den<br />

Folgejahren in Eigenleistung umgesetzt.<br />

207


Anfang 1980 Erstes gemeinsames Schießen um den Meeres-Cup. Initiator ist Georg Depken vom SV Rehburg.<br />

<strong>Die</strong> Orte westlich des Steinhuder Meeres (die einen Meerblick haben) sollen daran teilnehmen.<br />

Zunächst sind dies Rehburg, <strong>Mardorf</strong> und Winzlar. Doch auch Münchehagen und später Loccum<br />

(aber nur bis 2003) kommen hinzu. <strong>Die</strong> Tradition wird über 31 Jahre beibehalten.<br />

Der Zuchtbetrieb für Topfblumen und Baumschule Margit und Peter Fiedler (Nr.465) nimmt den<br />

Betrieb an der Meerstraße 7 auf. 1987 wird um ein großes Verkaufs- und Gewächshaus erweitert.<br />

Nach zweimaligem schwerem Brandschaden geben sie den Betrieb bis um 2000 auf.<br />

3.2.1980 Neuer ev.-luth. Pastor für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Ernst Friedrich Heider (1982 Hannover).<br />

Vorsteherin der Kapellengemeinde <strong>Mardorf</strong> ist Anneliese Münchow.<br />

18.5.1980 Der Mt. St.Helens Vulkanausbruch in WA, USA verwüstet weite Teile der dortigen Bergregion und<br />

hat weltweite negative klimatische Auswirkungen.<br />

24.-26.5.1980 (Pfingsten) Am So. ist Festgottesdienst auf dem Zelt. Schützenkönig ist Hartmut Wolter (*1961<br />

Nr.29), Kinderkönigin Karola Langhorst (*1967 Nr.73).<br />

23./24.8.1980 Erntefest mit „Luftballonwettbewerb“ (SZ-Jubiläum). Der weiteste Flug geht bis nach<br />

Angermünde (Oder) in der damaligen DDR. <strong>Die</strong> Feuerwehr-Kapelle wird mit 15 „Jungs und Mädels“<br />

kräftig verjüngt.<br />

22.9.1980 „1.Golfkrieg“ (Irak-Iran).<br />

26.9.1980 Blutiges Bombenattentat beim Oktoberfest München (13 tot und 211 verletzt).<br />

5.10.1980 Bei der Bundestagswahl werden in den beiden<br />

<strong>Mardorf</strong>er Wahlbereichen insgesamt 1392<br />

Stimmen abgegeben: CDU 716, SPD 530, FDP<br />

127, DKP 1, Grüne 17, NPD 1.<br />

22.10.1980 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (48 später über<br />

50 Mitglieder) übernimmt Wilfried Struckmann<br />

(Nr.96 *1940).<br />

3.12.1980 Amtliche Viehzählung in <strong>Mardorf</strong>: 48<br />

Landwirtschaftliche Betriebe mit 1.522 Stück<br />

Rindvieh, 822 Stück Schweine und 35 Stück<br />

Schafe.<br />

15.12.1980 <strong>Die</strong> Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> bekommt einen<br />

Einsatzleitwagen (MTW 1/7, gebrauchter VW-Bus T3).<br />

Ende 1980 Der Bebauungsplan 212 (Infrastrukturbereich) sorgt für Wirbel in <strong>Mardorf</strong>. Alle <strong>Mardorf</strong>er Vereine<br />

sollen in den östlich der Roten-Kreuz-Straße gelegenen Bereich umziehen. Dort sollen Sportplätze,<br />

Mehrzweckhalle und Freizeiteinrichtungen für über 26 Mio. DM entstehen. <strong>Die</strong> betroffenen Bürger<br />

und Vereine investieren aber lieber in ihre vorhandenen Bereiche. Wie die weitere Entwicklung bis<br />

zum Jahr 2000 (u. a. Wellness-Hotel) zeigt, liegen sie damit richtig, denn aus den ganzen Planungen<br />

wird letztlich nichts.<br />

Bis 1981 Komplette Sanierung des Abwasserkanalnetzes in <strong>Mardorf</strong> für 1,4 Mio. DM. 7 Pumpwerke sind<br />

allein am Nordufer (fehlendes Gefälle) zu unterhalten.<br />

1981 Wallaufschüttung im Bereich süd-/ östlich des Meerbachs <strong>–</strong> im Ruckfeld bis zu den südlicher<br />

gelegenen Steinhuder Wiesen. Das Füllmaterial wird von einem Berg bei den Kielstücken (Forst B)<br />

entnommen. Über Wochen fahren Lastwagen hinter die „Beeke“. <strong>Die</strong> erforderlichen<br />

Grundstückskäufe wurden schon ab 1979 vom Großraumverband Hannover und Land<br />

Niedersachsen getätigt (erstmals in der Geschichte <strong>Mardorf</strong>s wird landwirtschaftl. genutztes Land<br />

verkauft <strong>–</strong> bis dahin war es eher üblich zuzukaufen).<br />

Sanierung des <strong>Mardorf</strong>er Klärwerks für 1,4 Mio. DM.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.414 Einwohner, wovon 15 Ausländer sind. Es gibt etwa 200 Zweitwohnungen.<br />

6.-8.6.1981 (Pfingsten) Zum Schützenfest mit 10jährigem Bestehen der Damenabteilung wird erstmalig eine<br />

Damenscheibe ausgeschossen. Am Samstagnachmittag soll mit einer Abordnung und der<br />

Feuerwehrkapelle die Scheibe bei Helga Kasemir (*1944 Nr.68) angebracht werden. Schützenkönig<br />

Friedrich Dankenbring (*1952 Nr.23/Heerhof) hat die Ehre sie anzunageln. Aber schon beim ersten<br />

zaghaften Schlag spaltet die eigentlich als Zimmerscheibe gedachte Holzplatte. Spaß haben alle<br />

umso mehr.<br />

208


(Pfingsten) Den langen Rückweg überrascht ein Sommergewitter mit Wolkenbruch. <strong>Die</strong> Kapelle muss ihre<br />

Blasinstrumente alle paar Meter ausleeren und die guten „wollenen“ Bunge-Uniformen werden nach<br />

der anschließenden Sonnentrocknung manchem nicht mehr passen. Am Samstag geht es zum<br />

Kinderkönig Martin Nülle (*1967 Nr.54). <strong>Die</strong> Scheibe beim König mit Widmung nagelt am Sonntag<br />

der Bundesminister Egon Franke an. <strong>Die</strong> Freiwillige Feuerwehr aus Eudenbach (Königswinter)<br />

beginnt eine bis heute andauernde Freundschaft mit der <strong>Mardorf</strong>er Ortswehr.<br />

11.7.1981 Abbau des Meyer-Speichers (Nr.227 - Kleiner Brink / Foto unten) als erste<br />

Dorferneuerungsmaßnahme. Mit Hilfe vieler Jugendlicher soll daraus ein Jugendhaus entstehen.<br />

DKV-Heim (Nr.133) in 1981<br />

17.-19.7.1981 Strandfest mit einem Riesenzelt für 700 Gäste wird ein finanzieller „Reinfall“, da nicht einmal die<br />

Hälfte tatsächlich kommt (Eintritt 8 Mark).<br />

29./30.8.1981 Erntefest mit Jubiläumsfest der Damenabteilung.<br />

27.9.1981 Kommunalwahl: Wilhelm Brase (CDU) kommt in den Stadtrat Neustadt. Im Ortsrat <strong>Mardorf</strong> hat die<br />

CDU-Fraktion die absolute Mehrheit mit 7 Sitzen und Ortsbürgermeister wird ebenfalls W.Brase<br />

(*1921 Nr.3); stv. OB wird W.Rabe (*1916 UWG). <strong>Die</strong> SPD hat 3 Sitze und der unabhängige<br />

Kandidat Friedrich Brase (ehem. CDU) verzichtet auf sein Mandat. So hat der neue Ortsrat nur 10<br />

Mitglieder.<br />

1.11.1981 Friedrich „Fritz“ Brase tritt nach der Kommunalwahl sein gewonnenes Mandat nicht mehr an und<br />

zieht sich aus der Orts- und Stadtpolitik zurück <strong>–</strong> eine Ära geht zu Ende!<br />

Fritz Brase (*2.2.1923 in <strong>Mardorf</strong> Nr.59 - Zum Fuhrenkamp 1 oo Wilma<br />

Stadtländer*1924 Nr.61 <strong>–</strong> Sohn Friedrich *1949) übernimmt um 1950 den<br />

elterlichen Hof und wird Landwirt. Nebenbei betreibt er ein kleines Allianz-<br />

Versicherungsbüro.<br />

Schon früh ist er in vielen <strong>Mardorf</strong>er Vereinen auch im Vorstand (z. B.<br />

Schützenverein) tätig. So ist er 1960 unter den Wiedergründungs-Mitgliedern<br />

des Fremdenverkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> und ist zeitweise auch<br />

1.Vorsitzender. Auch bei der weiteren Touristischen Entwicklung ist er<br />

maßgeblich beteiligt (u. a. 1977 „staatlich anerkannter Erholungsort“ und<br />

erste Teilnahme an der ITB in Berlin). Am 19.3.1961 wird er<br />

Gemeindedirektor in <strong>Mardorf</strong>. Am 29.9.1968 kommt dann auch noch die<br />

Position des Bürgermeisters hinzu. Im gleichen Jahr übernimmt er auch den<br />

Vorsitz der Realgemeinde <strong>Mardorf</strong>. Alle diese Ämter hat er als SPD-<br />

Ortsvereins Gründungsmitglied um 1964/65 bis zum Ende der<br />

Selbständigkeit <strong>Mardorf</strong>s <strong>1974</strong> inne. 1970 ist er unter den „Vätern“ des<br />

<strong>Mardorf</strong>er Spielmannszuges im Schützenverein.<br />

1972 ist er einer der Gründer des CDU-Ortsverbandes <strong>Mardorf</strong> (1.Vorsitzender 14.2.1975 <strong>–</strong> 22.10.1980). 1973<br />

gründet er mit anderen örtlichen „Honoratioren“ (u. a. Aloys Bunge, Egon Franke, Deutscher Wilhelm) den<br />

legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppen“. Mit der Gebietsreform ab 1.3 <strong>1974</strong> wird er <strong>Mardorf</strong>er<br />

Ortsbürgermeister (bis 1981 ist der 1. der drei „Brase-Cousins“). Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat<br />

Neustadt vertreten. In seine Amtszeit fallen wichtige Entscheidungen: 1967 Bau des Klärwerks und<br />

Kanalisation in <strong>Mardorf</strong>, Baubeginn der Moorstraße und 1972 Bau des Feuerwehrgerätehauses sowie 1977<br />

Einrichtung der Grundschule <strong>Mardorf</strong>/Schneeren. Nach kurzer, schwerer Krankheit stirbt er am 30.4.1995.<br />

209


(Foto unten im Nov.1981 v. l.: Friedrich Dankenbring, Wilfried Struckmann, Wilhelm Kahle, Wilhelm Brase, Wolfgang<br />

Dinter, Wilhelm Rabe, Peter Büscher -CDU, Ursula Feldmann, Walter Heidorn, Wilhelm Nortmeier -SPD).<br />

24.12.1981 Weiße Weihnachten mit über 15 cm Schneehöhe.<br />

1982 Baubeginn der neuen Friedhofskapelle.<br />

Bei Rodungsarbeiten an den <strong>Die</strong>pholzbergen wird am Acker von K.Koop (Nr.9) der zweitgrößte<br />

Findling in <strong>Mardorf</strong> entdeckt <strong>–</strong> später „Paul-Woldstedt-Stein“ genannt. Er wird mit einem<br />

Bergepanzer an den Hochmoorweg geschleppt.<br />

17.3.1982 Gründung der Jugendfeuerwehr <strong>Mardorf</strong> durch die amtierenden Brandmeister Wilhelm Ideker und<br />

stv. Heinfried Röhr mit den ersten Mitgliedern:<br />

Markus Meier, Sven Meier, Mike-Mario Peters, Markus Stadtländer, Martin Nülle, Andreas Backhaus, Kurt<br />

Hemmecke, Michael Göhring, Frank Banach.<br />

Erste Jugendwarte sind Manfred Silbe (Nr.242) und Bernd Karsten (Nr.39). Ihnen stehen zur Seite<br />

oder folgen im Amt:<br />

Günther Nülle, Rainer Rusche, Martin Nülle, Olaf Maus, Mark Krüger, Simon Rodenbeck, Uwe Rodenbeck,<br />

Markus Nülle, Stefan Poschag, Sebastian Röhr, Manuel Heidorn, Sara Rodenbeck, Christoph Braunert, Anja<br />

Röhr, Bianka Nülle, Danny Meier.<br />

29.-31.5.1982 (Pfingsten) Margret Struckmann (Nr.20) erhält schon am Freitag die Damenscheibe, die mit einer<br />

„Poolparty“ gefeiert wird. Tochter Beate Struckmann (*1967 Nr.20) ist Kinderkönigin. Schützenkönig<br />

ist zum 2x Heinz Thürnau (*1946 Nr.77).<br />

Sommer 1982 Auf dem Steinhuder Meer werden erstmals über 1.000 Surfbretter gezählt (1978 nur ca. 250).<br />

Ende Aug.1982 Erntefest.<br />

Seit 1982 wird vom Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> die Vereinheitlichung der Beschilderung am Nordufer<br />

vorangetrieben.<br />

Anfang 1983 Neue Ev.-luth. Pastorin für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren ist Bernhardine „Dine“ Barta (1985 in Hannover).<br />

<strong>Die</strong> Jugendherberge (Nr.119) wechselt die „Eltern“: Familie Wittig geht und Familie Hans-Jürgen oo<br />

Martina Slany (bis 1989) übernimmt.<br />

Zu Fuß verüben zwei Rehburger Männer einen Banküberfall auf die Sparkasse in <strong>Mardorf</strong>. Sie<br />

werden schon nach 25 Minuten am Ortsrand verhaftet.<br />

5.1.1983 „Entschlammungsausschuß“ Steinhuder Meer eingesetzt vom Landwirtschaftsminister Glup.<br />

30.1.1983 Einweihung der Friedhofskapelle an der Jägerstraße. Mit vielen und großzügigen Spenden sowie<br />

großer Eigenleistung unter der baulichen Regie von Walter Langhorst (Nr.73) und der<br />

organisatorischen Führung von Kapellenvorsteherin Anneliese Münchow entsteht ein großer<br />

Andachtsraum, eine Kühlkammer und ein Vorbereitungsraum.<br />

<strong>Die</strong> alte kleine Leichenhalle (vor 1960 gebaut) hat ausgedient. Nunmehr können die Beerdigungen<br />

direkt vom Friedhof aus stattfinden.<br />

210


11.3.1983 Inbetriebnahme der Flutlichtanlage am Sportplatz des TSV <strong>Mardorf</strong>. Unter der Leitung von Walter<br />

Grehl (Nr.58) sind in großer Eigenleistung und nur mit Spenden 6 Lichtmasten errichtet worden. Der<br />

Platz ist nun auch in „dunklen <strong>Zeit</strong>en“ nutzbar und entspricht Wettbewerbsregeln. Dazu findet ein<br />

Freundschaftsspiel mit Arminia Hannover statt.<br />

30.4.1983 Einweihung des neuen großen Schützenhauses im neu entstandenen Eichenpark unter den Eichen<br />

auf dem Gelände der Realgemeinde mit über 250 Gästen. Es wird das vorhandene Gebäude in das<br />

Neue integriert. Endlich hat <strong>Mardorf</strong> wieder einen großen Festraum! Es gibt jetzt 6 moderne<br />

Luftgewehrbahnen (die bei Bedarf schnell abgebaut werden können). Der „Motor“ für diese große<br />

ehrenamtliche und fast nur mit Spenden finanzierte Aufgabe ist Walter Langhorst (Nr.73). Deshalb<br />

wird ihm zu Ehren auch das Schützenhausgelände als „Walter-Langhorst-Platz“ benannt. Der<br />

ehemalige Notteich wird von der Realgemeinde vergrößert und vertieft.<br />

1.5.1983 Bei der alljährlichen traditionellen Jagdversammlung (mit anschließender Gemeindeversammlung)<br />

wird Heinrich Thürnau (Nr.18) zum Vorsitzenden gewählt.<br />

21.-23.5.1983 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wolfgang Kasemir (Nr.68), Kinderkönigin zum 2x Karola Langhorst<br />

(Nr.73). <strong>Die</strong> Damenscheibe bekommt am Freitag Hannelore Rusche (Nr.26). Der Abend wird mit<br />

„Torfmoor-Bahnfahren“ in den Kaarbuschwiesen verschönert.<br />

Richtung (W.Rabe,W.Struckmann,F.Dankenbring,K.-H.Schlupp) Buswartehaus an der Kapelle (1983) und Einweihung<br />

Sommer 1983 Richtung der Fachwerk-Bushaltestelle als 1.„neues“ Fachwerk-Gebäude in <strong>Mardorf</strong>. Der Spruch<br />

über dem offenen Tor lautet: „Ich stehe hier <strong>Mardorf</strong> zur Zier <strong>–</strong> Anno 1983“. Am 3.7. wird das<br />

Buswartehäuschen neben der Kapelle eingeweiht.<br />

Wiederaufbau des „Meyer-Speichers“. Aloys Bunge übernimmt sämtliche Kosten und möchte das<br />

Gebäude als Jugendhaus genutzt wissen. Deshalb sind bei den Bauarbeiten auch viele <strong>Mardorf</strong>er<br />

Jugendliche mit im Einsatz. Auch die Inschriften an den Außenbalken sind entsprechend formuliert:<br />

„Ein alter Speicher neu erbaut ist <strong>Mardorf</strong>s Jugend anvertraut (Wappen Mdf.) Gestiftet Aloys Bunge / Anno<br />

1983“. Spätestens seit dieser <strong>Zeit</strong> hat sich auch der Name des Platzes verfestigt: Aloys-Bunge-<br />

Platz.<br />

<strong>Mardorf</strong> wird „Schönstes Dorf“ im „Neustädter Land“ (Begriff vom Verkehrsverein entwickelt). <strong>Die</strong><br />

Veranstaltung kommt im NDR-Fernsehen. <strong>Die</strong> Siegertafel hängt am Dorfgemeinschaftshaus.<br />

Drittes katastrophales Fischsterben in Folge im Meerbach.<br />

Gründung einer Jugend-Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> (16 Jugendliche) unter Leitung von J.Boslar.<br />

22.-24.7.1983 Strandfest mit Wahl einer Strandkönigin nördlich des DRK-Heimes.<br />

20./21.8.1983 Erntefest.<br />

26./27.11.1983 Das 1.Adventssingen findet auf dem noch kleinen Bungeplatz statt. Genau zum Trompetensolo<br />

vom Dachfenster der Alten Schule setzt leichter Schneefall ein. Es entwickelt sich der heute so<br />

erfolgreiche Weihnachtsmarkt.<br />

Dez.1983 <strong>Die</strong> Sprechstelle der Stadt Neustadt (Eva Kahle Nr.82) zieht in das neue Dorfgemeinschaftshaus.<br />

6.12.1983 Gründung des Vereins Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> e.V. im Gasthaus Asche-Bruns (Nr.78).<br />

211


Grillplatz (am Dorfgemeinschaftshaus um 1984)<br />

1984 Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses in<br />

der ehemaligen Schule (Nr.97) mit Grillplatz. Im<br />

Keller ist jetzt das Vereinsheim des<br />

Angelsportvereins ASV „Hai“. Im Erdgeschoß ist<br />

Sitzungsraum des Ortsrates und oben die<br />

Sprechstelle der Stadt und Tourist-Info<br />

untergebracht.<br />

„Widmungsgleicher Vorgang“ durch<br />

Allgemeinverfügung der Stadt Neustadt a. Rbge.<br />

für den Uferweg in voller Länge (vom Kurhotel bis<br />

Neue Moorhütte) wird von der Stadt nicht<br />

durchgeführt.<br />

Das Strandhotel (Nr.326) wird von Familie<br />

Böllert an Familie Täger abgegeben. Ihnen folgt<br />

1998 Familie Grunwald, 2000 Familie<br />

Herbrechtsmeier und 2002 Frank Wittmershaus.<br />

Gründung der Baufirma Wilhelm Höfer (B.d.L.Birken 11 / *26.2.1936 oo Rose Marie / 2 Kinder)<br />

Höchstes Jahresmittel: Wasserstand im Steinhuder Meer mit 38,033 m üNN.<br />

1.2.1984 Mit dem Ruhestand von Helmut Dannenberg geht die „Ära Dannenberg“ in <strong>Mardorf</strong> zu Ende. Schon<br />

sein Großvater (Nebel) und Vater Heinrich Dannenberg waren vor ihm Lehrer bzw. Schulleiter in<br />

<strong>Mardorf</strong>. Generationen von Kindern kannten immer einen Lehrer Dannenberg.<br />

Helmut Dannenberg (*6.9.1923 <strong>Mardorf</strong> Nr.22 / Lehrerfamilie <strong>–</strong> seine 4 Geschwister werden alle Lehrer / oo<br />

6.10.1951 Jutta Schütze*1928 Jauernig,<br />

Schlesien / ebenfalls eine Lehrerfamilie <strong>–</strong> 2<br />

Söhne). 1942 macht er Abitur und wird danach<br />

gleich an die Kriegsfront auf dem Balkan<br />

geschickt. Er kann die russische<br />

Kriegsgefangenschaft erst 1947 verlassen. Aber<br />

schon 1948 beginnt er das zweijährige Studium<br />

auf Lehramt in Hannover. 1950 bekommt er<br />

eine Anstellung in Hannover-Hainholz. Am<br />

1.10.1954 übernimmt eine Lehrerstelle an der<br />

„alten“ <strong>Mardorf</strong>er Volkschule (Aloys-Bunge-<br />

Platz) und zieht auch mit der Familie nach<br />

<strong>Mardorf</strong> in die „neue alte“ Schule (Nr.97)<br />

nebenan. Nach dem Umzug in die neue<br />

Volksschule am Schulweg (Eichendorffstraße)<br />

am 4.9.1959 übernimmt er die Leitung und<br />

wird am 1.1.1960 Hauptlehrer. Mit der<br />

Gebietsreform am 1.4.<strong>1974</strong> wird aus der<br />

eigenständigen Hauptschule in <strong>Mardorf</strong> eine<br />

Grundschule mit nur noch 4 Klassen. Am<br />

1.8.1977 wird er schließlich Leiter der wegen des weiteren Schülerrückgangs notwendig gewordenen<br />

gemeinsamen Grundschule <strong>Mardorf</strong>/Schneeren. Bei seiner Verabschiedung wird er als eine der <strong>Mardorf</strong>er<br />

Persönlichkeiten geehrt, der seinen Beruf mit „Herz und Verstand“ ausgeübt hat.<br />

Neue Grundschulleiterin <strong>Mardorf</strong>/Schneeren ist Margrit Segatz aus Neustadt a. Rbge. (bis 1989).<br />

Frühjahr 1984 Der (Fremden)Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> (1.Vors. Michael Baldauf) hat 73 Mitglieder. Das Info-Büro<br />

besetzt seit <strong>1974</strong> (zuerst noch in ihrer Wohnung am Vogelherd) bis 1986 Eva-Maria Kahle (Nr.82).<br />

Am neuen Schützenhaus ist unter den Eichen (Realgemeinde) ein kleiner Park entstanden. Um die<br />

Jahrhunderte alte Weide ist der „Notteich“ zu einem ansehnlichen Dorfteich erweitert worden und<br />

über den kleinen Bach spannt sich eine Holzbrücke. Sie entwickelt sich zu einem beliebten<br />

Fotomotiv für Brautpaare.<br />

Mai 1984 Im Monat fällt über 150 mm Niederschlag (normal 60).<br />

4.6.1984 Eröffnung der „<strong>Mardorf</strong>er Bier- und Cafestube“ in der ehem. Hofstelle Nr.38 (Auf dem Mummrian<br />

10) durch Horst Puttnins (*11.6.1933 oo) Dorlis Hörlücke (*16.10.1934) <strong>–</strong> später in <strong>Die</strong>pholz.<br />

212


9.-11.6.1984 (Pfingsten) Schützenkönig ist Helmut Mantei (*1951 bei Nr.77), Kinderkönig Torsten Ideker (Nr.91).<br />

Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) ist Kreisschützenkönig. Eva Kahle (Nr.82) erhält die <strong>Mardorf</strong>er<br />

Damenscheibe am Freitagabend.<br />

20.-22.7.1984 Strandfest (Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong>) mit der Wahl der Strandköniginnen nördlich des DRK-Heimes.<br />

1.8.1984 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Bärbel Biniok.<br />

24.-26.8.1984 Am Freitagabend ist „Kommers“ zum Jubiläum „50 Jahre Freiwillige Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>“. Am Sa.<br />

findet das Erntefest mit Erntewagenumzug statt und So. ist ein großer Umzug von Feuerwehren.<br />

<strong>Die</strong> Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> (von 1972) beendet ihre aktive Tätigkeit mit 34 Mitgliedern.<br />

(Brase-Speicher von ca. 1660 um 1996)<br />

213<br />

(Kreisschützenkönig 1984 mit Scheibe H.Nülle Nr.54)<br />

29.8.1984 Richtfest des wieder aufgebauten „Brase-Speichers“ (ehemaliger Schweinestall auf der Hofstelle<br />

Nr.3 / im Dez.1983 abgebaut) auf dem Bungeplatz. Hier wird im Laufe der Jahre die Tourist-Info, um<br />

1998 ein Blumenspeicher (Andrea Kirk), um 2000 das kleine Lokal „Hexenstübchen“ (Ingrid<br />

Gerberding, Nr.85 / Bärbel Bülter bis 2003) und ein Versicherungsbüro (ab 2009) untergebracht. <strong>Die</strong><br />

eichene Gedenktafel an der Nordseite hat folgende Inschrift: „<strong>Mardorf</strong>er Speicher aus dem Jahre 1660,<br />

gestiftet vom Bürgermeister Willi<br />

Brase. Wiedererrichtet im Jahre<br />

1984 durch die Dorfgemeinschaft<br />

<strong>Mardorf</strong>“.<br />

9.9.1984 Um 9:09 Uhr beginnt die<br />

Veranstaltung „Ein Dorf stellt<br />

sich vor“. Trotz Dauerregen<br />

ist es ein Riesenerfolg. U. a.<br />

wird zu dem Anlass die<br />

Landesstrasse ganztägig<br />

gesperrt. Veranstaltungen<br />

finden im ganzen Ort statt. Es<br />

gibt Hubschrauberrundpflüge<br />

mit einem sehr alten Gerät,<br />

das eine Woche später<br />

abstürzt. <strong>Die</strong> jahrelangen<br />

Begleiter der Dorferneuerung<br />

<strong>Mardorf</strong> Dr.E.W.Peters<br />

(Landkreis Hannover) und C.H.Schlupp (Stadt Neustadt) erarbeiten mit einigen <strong>Mardorf</strong>ern (u. a.<br />

J.Boslar, W.Nortmeier, F.Dankenbring) eine Bilderchronik: „<strong>Mardorf</strong> in alten Photographien“.<br />

<strong>Mardorf</strong> erringt beim nächsten Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ den 5.Platz und<br />

der „Naturpark Steinhuder Meer“ bekommt beim Bundeswettbewerb die Goldmedaille.<br />

27.11.1984 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (60 später 68 Mitglieder und damit stärkster Verband neben<br />

Neustadt) übernimmt nach dem überraschenden Parteiaustritt von Wilfried Struckmann (Nr.96) der<br />

bisherige Stellvertreter Friedrich Dankenbring (Nr.23 / Heerhof 3*1952).<br />

1.12.1984 Zweiter kleiner Kriminal-Film „Eifersucht“ der MAFIA (<strong>Mardorf</strong>er Filmamateure) hat Premiere.


Mehlschwalben finden wegen des Rückgangs an landwirtschaftlichen Gebäuden<br />

immer weniger „Unterkünfte“.<br />

1985 Michail S. Gorbatschow wird Generalsekretär des ZK der KPdSU<br />

(1990/91 Präsident). Mit ihm beginnt das Ende des Afghanistankrieges<br />

und der Sowjetdiktatur und ab 1989 auch das Ende des „Warschauer<br />

Paktes“ mit den kommunistischen Diktaturen in Osteuropa.<br />

<strong>Die</strong> neue öffentliche Kran- und Slipanlage (Holunderweg 27) wird von<br />

der Stadt Neustadt, dem Großraum Hannover und Ulrich Herrmann<br />

(<strong>Mardorf</strong> Nr.195) erbaut. Den Kranverkehr regelt bis nach 2011 <strong>Die</strong>ther Breuer. Der Kiosk (Foto<br />

unten) wird an Rosemarie Höppner (Lehmkuhle) und Michael Spengler verpachtet. Der kommunale<br />

Steg (N41) wird vom Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> übernommen. Später wird im südlichen Abschnitt des<br />

Holunderweges eine separate Trailor-Wartespur<br />

ausgebaut.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.539 Einwohner (davon 20 Ausländer).<br />

Ein kleiner Fachwerk-Geräteschuppen wird am<br />

Bungeplatz (Parkplatz) errichtet.<br />

Bis 5.1.1985 ist katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>)<br />

Johann Reese. Danach ist kurze Vakanz.<br />

Anfang 1985 wird auf der Jahresdienstversammlung Manfred Silbe<br />

(Nr.242 *1960 / bis 1991) neuer Ortsbrandmeister in <strong>Mardorf</strong> und Wilhelm Ideker<br />

Ehrenbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>:<br />

Wilhelm Ideker (*1.1.1923+19.4.1994 / <strong>Mardorf</strong> Nr.91 / Sohn Wilfried ist langjähriger Leiter der<br />

Feuerwehrkapelle / Ehefrau Marie *1927 ist von 1954-2003 stellv.<br />

Vorsitzende des <strong>Mardorf</strong>er DRK). Er ist seit 1945 in der Freiwilligen<br />

Feuerwehr und von 1957 bis <strong>1974</strong> Gemeindebrandmeister. 1957 gründet<br />

er auch mit anderen Musikern (Wilhelm Asche Nr.88) die Kapelle der<br />

Freiwilligen Feuerwehr. Zu den unvergessenen Auftritten gehören sicher<br />

die bei Aloys Bunge in Hannover und beim Bundesminister Franke in<br />

Bonn. Sohn Wilfried Ideker (*19.11.1952) ist seit Mitte 1980 Leiter der<br />

weit über <strong>Mardorf</strong> bekannten Musikkapelle. <strong>Die</strong> Feuerwehr erlebte während<br />

seiner Amtszeit einen großen Aufschwung: 1964 wird das Löschfahrzeug<br />

LF8/TS und 1971 das Tanklöschfahrzeug TLF8/S angeschafft. 1972 erfolgt<br />

dann die ersehnte Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses mit<br />

Aufenthalts- und Übungsraum an der Eichendorffstraße. Ebenso beginnt<br />

eine noch heute enge Freundschaft zur Feuerwehr in<br />

Eudenbach/Königswinter. Ab <strong>1974</strong> bis 1984 ist er dann Ortsbrandmeister<br />

in <strong>Mardorf</strong>, zuletzt im Rang eines Oberbrandmeisters. <strong>Die</strong> <strong>Mardorf</strong>er Wehr<br />

wird innerhalb der Stadt Neustadt a. Rbge. zur Stützpunktfeuerwehr. 1977 erfolgt die Verleihung des<br />

Deutschen Feuerwehrehrenabzeichens in Silber. 1978 wird ein TLF8/W als Ersatz für das alte beschafft. 1979<br />

sorgt er für den 1.MTW (VW-Bus). 1982 Gründung der Jugendfeuerwehr. Er ist nebenbei über viele Jahre<br />

Mitglied im Gemeinderat und verantwortlich tätig in vielen anderen Gremien, Vereinen und der<br />

Dorfgemeinschaft in <strong>Mardorf</strong>.<br />

Frühjahr 1985 Das Sportabzeichen wird erstmals in <strong>Mardorf</strong> abgenommen (Walter Grehl mit Familie).<br />

23.3.1985 Das NDR-Radio Niedersachsen mit Dr. Christian Wolf sendet von 15:30-17 Uhr live aus dem<br />

Schützenhaus <strong>Mardorf</strong> und berichtet über alle dörflichen Aktivitäten.<br />

10.-13.4.1985 <strong>Die</strong> „Paris-Fahrt“ des Schützenvereins ist damals noch etwas Besonderes für die <strong>Mardorf</strong>er.<br />

23.4.1985 1.Vorsitzender des (Fremden)Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> wird Christian Herr (Nr.110-Weiße Düne <strong>–</strong><br />

seit 1977 im Verein) bei 79 Mitgliedern. Am 30.4.1985 wird der neue Name Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong><br />

am Steinhuder Meer e.V. offiziell und der Mitgliederstand wächst. An der Kran- und Slipanlage<br />

(Holunderweg 27) wird der erste kommunale Steg (N41) am Meer errichtet und vom Verein<br />

betrieben. Der Slogan für das Nordufer lautet jetzt: „<strong>Mardorf</strong> die Sonnenseite am Steinhuder Meer“.<br />

16.5.1985 Besetzung der Ev.-luth. Pastorenstelle in Schneeren mit dem Ehepaar Klaus (*8.5.1938 Lübeck) und<br />

Elisabeth Gülich (*Höner 16.1.1950 in Schötmar).<br />

214


25.-27.5.1985 (Pfingsten) Angelika <strong>Die</strong>rs (Nr.231) erhält am Samstag die Damenscheibe. Sonntag: Schützenkönig<br />

Werner Förthmann (Nr.32). Montag: Kinderkönig Oliver Struckmann (Nr.30). Eva-Maria Kahle (Nr.82)<br />

schießt bei den Deutschen Meisterschaften.<br />

28.6.1985 Einweihung „Brase-Speicher“ als Geschäftsstelle (Info) des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>.<br />

14.7.1985 Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong>) ist Pfarrer Ladislaus Klara (Polen).<br />

19.-21.7.1985 Strandfest mit Wahl der Strandkönigin auf dem Festplatz am DRK-Heim.<br />

29.7.1985 Um 14:30 Uhr hinterlässt eine „Windhose“ (kleiner Tornado) eine 200x40 Meter breite Schneise der<br />

Zerstörung am Weidenbruchsweg-Campingplatz.<br />

Auf dem Steinhuder Meer werden 8.038 Boote (hauptsächlich mit Segel) gezählt <strong>–</strong> das ist<br />

Höchststand!<br />

1.8.1985 Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Irmgard Ditt (Eichendorffstr.).<br />

31.8./1.9.1985 Erntefest mit SZ-Jubiläum.<br />

Nov.1985 <strong>Die</strong> Singegruppe der evang.-luth. Kirchengemeinde wird unter Leitung von Elisabeth Gülich<br />

(Schneeren) gegründet.<br />

Ende 1985 Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> erstellt nach fast 10 Jahren ein neues Prospekt mit<br />

Gastgeberverzeichnis. Jetzt wirbt man mit dem neuen Badestrand und dem Restaurant „Weiße<br />

Düne“. Vom langen Steg gehen regelmäßig Ausflugsboote nach Steinhude und zum Wilhelmstein.<br />

Der Verein ist zu dieser <strong>Zeit</strong> auch Mitglied im „Fremdenverkehrsverband Weserbergland-<br />

Mittelweser“.<br />

Ende 1985 beginnt die langersehnte Entschlammung des Steinhuder Meeres.<br />

24.12.1985 Weihnachten mit sehr viel Schnee!<br />

215


Nach 1985 Entwicklung der Landwirtschaftlichen Betriebe in <strong>Mardorf</strong>: (Karte oben in grün):<br />

<strong>Die</strong> Wohnbauflächen (rot) und die touristisch genutzten Einrichtungen nehmen drastisch zu und die Zahl der<br />

landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe geht Jahr für Jahr zurück. Es werden noch 31 Haupterwerbsbetriebe<br />

gezählt! Davon sind 8 Vollerwerbsbetriebe mit Entwicklungsfähigkeit, 6 Haupterwerbsbetriebe mit Vorbehalt<br />

entwicklungsfähig. 16 Betriebe mit längerfristig unsicherer Entwicklung und 1Haupterwerbsbetrieb mit<br />

rückläufiger Entwicklung. Daneben bestehen 13 Nebenerwerbsbetriebe. Der Bestand an Pferden<br />

(Freizeitnutzung) erhöht sich erheblich.<br />

Anfang 1986 Das Jahr fängt sehr kalt an!<br />

1986 Der Wildschweinbestand nimmt wieder zu: Maisanbau als gutes Futter<br />

und der Naturschutz bietet neue Rückzugsräume.<br />

(Überall um <strong>Mardorf</strong> verbreitet: Wildschwein mit Frischlingen)<br />

Der Halley’sche Komet erscheint (wie alle 76 Jahre) diesmal besonders<br />

hell.<br />

Der Akademische Seglerverein zu Hannover übernimmt die Neue<br />

Moorhütte (Nr.188).<br />

<strong>Die</strong> Feuerwehr bekommt Funkalarmempfänger für die „stille“ Alarmierung (möglich durch viele<br />

Spenden!). Bis dahin mussten jedes Mal die Sirenen im Ort ausgelöst werden. Später sind die<br />

Fahrzeuge oft schon unterwegs, wenn dann doch noch die Sirene geht.<br />

Eigenbetriebene Postfiliale in <strong>Mardorf</strong> mit Leiterin Ursel Thürnau (*5.9.1949+ „Moorhof/Poggenecke<br />

8“ bis 1993).<br />

Vorsteher der evang. Kapellengemeinde ist Wilhelm Heidorn (Nr.36). Es wird ein Taufengel und<br />

Jerusalemkreuz angeschafft.<br />

<strong>Die</strong>ter Wittenberg übernimmt die Leitung des DRK-Therapiezentrums <strong>Mardorf</strong>. 1993 erfolgen<br />

umfassende Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten der Gebäude. 1995 wird im<br />

gegenüberliegenden Fuhrenkamp ein eigener großer Parkplatz angelegt.<br />

216


1986 Versuch einer Musikschule in der Grundschule <strong>Mardorf</strong> scheitert.<br />

Der Findling „Davidstein“ an der Weißen Düne (wegen des Größenunterschieds zum eigentlichen<br />

Goliathstein am Müsseweg irrtümlich oft Goliathstein genannt) wird für kurze <strong>Zeit</strong> völlig freigelegt und<br />

als zweitgrößter Findling in Niedersachsen eingestuft. Aus Denkmalschutzgründen schließt man die<br />

Grabungsstelle aber wieder.<br />

Der Maler- und Lackierermeister in Hannover Rolf-<strong>Die</strong>ter Hengstmann (*1951 oo Brigitte<br />

Funke*1952) ziehen nach <strong>Mardorf</strong>. Sie bauen 2 Klinkerhäuser im typisch neueren Baustil für <strong>Mardorf</strong><br />

(bedingt wohl auch durch die Gestaltungssatzung): „Was uns bewog nach <strong>Mardorf</strong> zu ziehen! Durch<br />

meine Selbständigkeit als Maler und Lackierer hatte ich den Auftrag eines Kunden sein Holz-Wochenendhaus<br />

zu streichen. Ich lernte dabei das Dorf und die Umgebung näher kennen. Fasziniert von der ländlichen<br />

Schönheit und der Ruhe des Ortes erzählte ich meiner Frau davon. Nach gemeinsamen Besuchen fanden wir ein<br />

Grundstück mit Blick auf Pferdekoppeln und Wald. 1986 haben wir dann im Heerhof gebaut und sind mit<br />

unseren Eltern und den Haustieren von Hannover nach <strong>Mardorf</strong> gezogen. Wir alle haben diese Entscheidung bis<br />

heute nicht bereut.“<br />

19.2.1986 Benennung des Dorfgemeinschaftshauses in der ehemaligen neuen alten Schule (Nr.97) nach<br />

„Landrat-Friedrich-Meyer“ (F.Meyer,Nr.23 *1910 Landrat des Kreises<br />

Neustadt a. Rbge. +1975).<br />

7.3.1986 Einweihung der 1.Aalräucherei am Nordufer des Steinhuder Meeres in<br />

der „Alten Schmiede“ <strong>Mardorf</strong> (Nr.58 von 1867) durch Familie Lemme.<br />

Ostern 1986 1.Treffen mit <strong>Mardorf</strong> bei Homberg/Efze in Hessen am<br />

Dorfgemeinschaftshaus und anschließend im Schützenhaus <strong>Mardorf</strong><br />

(Steinhuder Meer).<br />

26.4.1986 Unglück im Kernkraftwerk Tschernobyl (Sowjetunion-Ukraine). <strong>Die</strong><br />

radioaktive Verseuchung reicht bis Westeuropa. Der Raum Hannover (mit<br />

<strong>Mardorf</strong>) wird zum Glück nur wenig betroffen.<br />

17.-19.5.1986 (Pfingsten) Der Schützenverein <strong>Mardorf</strong> erhält von August oo Gertrud<br />

Schulze (Nr.480) eine wertvolle Damenkönigskette, Schützenkönigskette<br />

(Foto aus 1991) sowie eine Kinderkönigskette gespendet.<br />

Schützenkönig ist Wilhelm Gieseke (Nr.213). Kinderkönig ist Christian Poschag (Nr.55) und gegen<br />

Abend wird ein Luftballonwettbewerb veranstaltet. Der weiteste Flug geht bis nach Sachsen-Anhalt.<br />

Das letzte Mal organisiert der Vorstand noch den gesamten Ablauf der beiden großen Feste im Ort<br />

selbst. Danach erfolgt eine komplette Ausrichtung durch die Festwirtin Margret Meyer aus Rehburg.<br />

<strong>Die</strong> Realgemeinde hat zum Schützenhausbau insgesamt 35.000 DM gespendet. Heinrich Nülle<br />

(*1956 Nr.54) wird zum 2x Kreisschützenkönig. 4 weitere Kreis-Königstitel gehen nach <strong>Mardorf</strong>.<br />

Eva-Maria Heine (früher Nr.82) erringt mit dem Luftgewehr die Nds. Landesgoldmedaille. Marina<br />

Mantei (bei Nr.77) erhält die Damenscheibe. <strong>Die</strong>ses Fest wird das letzte Mal über Pfingsten<br />

stattfinden, weil chaotische Zustände am Nordufer auch immer wieder negative Auswirkungen auf<br />

das traditionelle Schützenfest im Dorf haben. Der Schützenverein entschließt sich zukünftig eine<br />

Woche vor Pfingsten zu feiern.<br />

Pfingsten 1986 Norddeutschland- und Westfalenweit beworbene sogenannte „Rockertreffen“ finden alljährlich<br />

auf einer Wiese am Pferdeweg/Bockelriede statt. Extra für diesen „Behelfs-Campingplatz“ (im<br />

Landschaftsschutzgebiet) vom Landkreis Hannover genehmigt, drängen sich dort bis zu 5.000<br />

alkoholisierte und oft gewaltbereite jüngere Menschen bei manchmal nur 5 Behelfstoiletten. Viele<br />

reisen mit „schweren“ Maschinen in Gruppen bis zu 60 Mann an und der Platz ist schnell überfüllt.<br />

Einige weichen in die nahen Wälder aus, die dann auch noch als Brennholzlieferanten herhalten<br />

müssen. Der Pferdeweg ist im Bereich Bockelriede außerdem komplett mit Autos zugeparkt. <strong>Die</strong><br />

Polizei trotz Verstärkung durch Bereitschaftspolizei, Reiter und Hundeführer in der Unterzahl kann<br />

sich nur auf allgemeine Verkehrskontrollen beschränken.<br />

Am späten Abend und in der Nacht ziehen dann randalierende<br />

Gruppen zu Fuß am Ufer entlang und andere tauchen auf dem<br />

Dorffest auf. Manchmal gelingt es friedlich miteinander zu feiern,<br />

oft genug eskaliert aber alles in blinde Gewalt.<br />

Mai 1986 Birgit Heidorn (*1.5.<strong>1974</strong> <strong>Mardorf</strong> Nr.60 / Foto: Pass 1985) muss<br />

nach vielen erfolgreichen Jahren in der gemischten Fußball-<br />

Jugend <strong>Mardorf</strong> verlassen. Mit der D-Jugend endet hier die<br />

weitere Spiel-Möglichkeit. In Hannover spielt sie in der höchsten Klasse. Schon ihr Vater Walter<br />

(*1949), Onkel Heinrich Heidorn (*1938) und Cousin Uwe (*1963) spielten lange im TSV.<br />

217


28.5.1986 Eröffnung des „Muschelmuseums“ im Seestern (Nr.115) durch Familie Stemke.<br />

Juni 1986 60-Jahrfeier des TSV <strong>Mardorf</strong> mit Sportwerbewoche (11.-16.), Kommers im Schützenhaus (28.) mit<br />

einer kleinen Chronik (Foto rechts).<br />

Sommer 1986 Landtagswahl in Niedersachsen (SPD<br />

siegt im Bereich Neustadt).<br />

Beim Strandfest wird mit Sylvia Syrup<br />

(Nr.15) erstmals eine <strong>Mardorf</strong>erin<br />

„Strandkönigin“.<br />

30./31.8.1986 Erntefest (noch auf dem Festplatz).<br />

5.10.1986 Kommunalwahl: Ortsbürgermeister bleibt<br />

O.Brase (Nr.105) und stv. W.Rabe (Nr.4)<br />

bei 8 Sitzen für die CDU und 3 der SPD.<br />

13.11.1986 Gründungsversammlung des<br />

Fördervereins der Grundschule<br />

<strong>Mardorf</strong>/Schneeren. 38 Mitglieder mit dem 1.Vors. Lothar Bodenburg (B.d.L.Birken 3).<br />

25.12.1986 Weiße Weihnachten mit viel Schnee. Im Monat Dez. fällt über 160 mm Niederschlag (normal 60).<br />

Ende 1986 In <strong>Mardorf</strong> haben in 1986 insgesamt ca. 25.000 Touristen übernachtet.<br />

Im strengen Winter schiebt der enorme Eisdruck des lange zugefrorenen Meeres aus Südosten<br />

große Teile des Nordufers landeinwärts. <strong>Die</strong> Eisdecke kann lange befahren werden.<br />

Jan.-März 1987 Es ist durchgehend sehr kalt. Am Nordufer türmen sich Anfang Februar vom zugefrorenen<br />

Steinhuder Meer her meterhohe Eisschollen auf und schieben Boden- und Schlickberge bis an den<br />

Uferweg.<br />

Anfang 1987 Auf der Jahreshauptversammlung des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Helmut Mantei (*1951 Nr.248) neuer<br />

1.Vorsitzender und Walter Grehl Ehrenvorsitzender:<br />

(*27.7.1930 in (Eckersdorf, Kreis Glatz-Neurode, Niederschlesien). Verwaltungslehre beim Landratsamt Glatz;<br />

durch II.WK aber abgebrochen. Nach 1945 Schlosserlehre bei Fa. Harry Schulz in Neustadt. Gelernter Schmied<br />

und Hufbeschlag bei Schmiedemeister Heinrich Meyer in <strong>Mardorf</strong> Nr.58 (<strong>Mardorf</strong>er Str.19). Später<br />

Schlossermeister bei Metallbau Eichbaum Hannover. Verheiratet 1.x mit Lina Meyer<br />

(Nr.58*4.1.1931+19.10.1965 / 2 Töchter Marianne und Rita / 2.x mit Heide *2.5.1942 / Tochter Claudia). In<br />

<strong>Mardorf</strong> ist er von Anfang an ein nicht wegzudenkender Bestandteil des gemeinschaftlichen Lebens. So hat er<br />

hier auch viele Aufgaben übernommen und Ämter bekleidet.<br />

Wiedergründer TSV <strong>Mardorf</strong> am 10.4.1947 zusammen mit Willi Denker (als Vorsitzenden) und 21 weiteren<br />

<strong>Mardorf</strong>ern. Zunächst nur Turnsparte auf dem Saal Asche <strong>Mardorf</strong>. Später weitere Sparten: Tanz, Fußball,<br />

Gymnastik, Theater, Tischtennis, Feldhandball und Leichtathletik. <strong>Die</strong> Gründungsfeier findet mit schon 125<br />

Mitgliedern statt. Er ist aktiver Turner; setzt sich aber schon früh für einen Sportplatz ein. <strong>Die</strong>ser ist zuerst<br />

direkt an der Rehburger Straße. Ab 1954 wird dann mit dem Bau des heutigen Platzes auf einem Grundstück<br />

von Nr.19 begonnen; unter wesentlicher Beteiligung von britischen Soldaten und deren schwerem Gerät.<br />

Zunächst ist es nur ein damals üblicher roter Schlackeplatz. Dort wird oft<br />

mit den gleichen Leuten Feldhandball und anschließend Fußball gespielt.<br />

Walter Grehl hat in all den Jahren verschiedene Vorstandsposten (auch als<br />

2.Vors. und als Kassierer 1965-1975) inne. In dieser <strong>Zeit</strong> (1973) wird der<br />

Traum von einem eigenen Clubraum verwirklicht. Schließlich wird er am<br />

21.2.1975 1.Vorsitzender des TSV <strong>Mardorf</strong>. Danach steigt die 1.Herren<br />

mit kräftiger Verstärkung aus Hannover in die 1.Kreisklasse auf. In seine<br />

Amtszeit fällt 1978 der wichtige Zusammenschluss der Fußballsparten des<br />

TSV <strong>Mardorf</strong> und TSV Schneeren zur Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> /<br />

Schneeren. Ohne die der Spielbetrieb in beiden Orten zum Erliegen<br />

gekommen wäre. Es spielen seitdem bis zu 4 Herrenmannschaften und eine<br />

Alte Herren sowie fast alle Jahrgänge der Jugend. 1983 kommt die<br />

Flutlichtanlage dazu. <strong>Die</strong>se wurde unter seiner Koordination selbst gebaut.<br />

Es folgen weitere wichtige Investitionen wie z.B. die erste Zaunanlage am<br />

südl. und westl. Sportplatz 1983, 1986 eigene Außentür für die<br />

Umkleidekabine und westl. Ballfangzaun. In der <strong>Zeit</strong> vom 11.-15.6.1986<br />

wird aus Anlass des 60-jährigen Bestehens erstmals eine Sportwerbewoche mit Kommersabend im<br />

Schützenhaus durchgeführt. Das Amt als Vorsitzender führt er bis zum Winter 1986. Er wird bei der<br />

Hauptversammlung 1987 auch zum Ehrenmitglied ernannt. Das hindert ihn nicht im Folgejahr 1988 noch<br />

einmal den Vorsitz für ein Jahr zu übernehmen, um den Verein in einer schwierigen <strong>Zeit</strong> zu führen.<br />

218


(W.Grehl) Der 1.Herrenmannschaft gelingt 1988 schließlich der Aufstieg in die Kreisliga (bis 1992). Bis zum Sommer<br />

1988 Instandsetzung (14 Monate) des Platzes und nördl. Zaun mit Parkplatz. Walter Grehl gründet 1985 in<br />

Zusammenarbeit mit dem Landessportbund und der Barmer Ersatzkasse die Vereinssparte Sportabzeichen.<br />

Zunächst mit nur 12 Teilnehmern (später bis zu 100). Seitdem ist der TSV <strong>Mardorf</strong> schon fast 20 mal bei den<br />

Vereinen bis 500 (bzw. 300) Mitgliedern in Niedersachsen der Verein mit den meisten abgelegten jährlichen<br />

Sportabzeichen geworden. Bei den Vorbereitungen für die 31.Fußballstadtmeisterschaft 2007 hat sich Walter<br />

noch mal richtig „reingehängt“. Schon 6 Monate vorher repariert er Zäune und deren Tore. Vieles nimmt er zur<br />

Feinbehandlung sogar mit nach Hause. So kommen viele Arbeitsstunden an den Samstagen und auch in der<br />

Woche zusammen. Das Sportplatzgelände mit Parkplatz (Eichendorffstraße / Hegebusch) erhält 1991 den<br />

folgenden Namen: Walter-Grehl-Platz. Offiziell eingeweiht am 18.7.2009 mit dem Zusatzschild:<br />

Walter Grehl (*27.07.1930 in Eckersdorf-Schlesien, <strong>Mardorf</strong> Nr.58) Turner, Leichtathlet, Hand- und<br />

Fußballer, wesentlich beteiligt: 1947 Wiedergründung TSV <strong>Mardorf</strong>, 1954 Sportplatzbau, 1973<br />

Vereinsheimbau, 1978 Gründung Spielgemeinschaft <strong>Mardorf</strong>/Schneeren, 1975 <strong>–</strong> 1986 Vorsitzender TSV<br />

<strong>Mardorf</strong>, 1983 Flutlichtbau, 1985 Initiator des erfolgreichen Sportabzeichens.<br />

(Lebensdaten zusammengetragen vom Freund und Wegbegleiter Friedel Dankenbring)<br />

Anfang 1987 Das im äußersten Nordwesten (kurz vor Husum) gelegene <strong>Mardorf</strong>er „Bieförthmoor“ wird<br />

Naturschutzgebiet (3.12.1986 NSG-HA114). Der letzte Handtorfstich liegt gerade mal 10-15 Jahre<br />

zurück.<br />

Der landeinwärts gewehte Sand am Badestrand wird mit frischem Sand aus Schneeren aufgefüllt.<br />

Der Fremdenverkehr am Steinhuder Meer gehört noch zum „Gebietsausschuß Steinhuder Meer-<br />

Mittelweser“.<br />

Der Verein „Ski und Wandern Rehburg“ (SWR) gründet sich mit großer Beteiligung von etlichen<br />

<strong>Mardorf</strong>ern. So gehört die Gruppe heute bei örtlichen Veranstaltungen auch in <strong>Mardorf</strong> dazu.<br />

Kreisschützenkönig ist Holger Flächsig (Nr.232) und Kreiskinderkönig Christian Poschag<br />

(Nr.55).2.3.1987<br />

Massiver Eisregen in unserer Gegend!<br />

29.-31.5.1987 2.Kreisschützenfest in <strong>Mardorf</strong> aus Anlass von 135<br />

Jahren Schützenfeste , 60 Jahre Gründung des<br />

Schützenvereins (Foto rechts: <strong>Die</strong> Festschrift) und 35<br />

Jahre nach Neugründung.<br />

Es ist auch das 1.Fest nach 1950, dass „Eine Woche<br />

vor Pfingsten“ stattfindet. Maria Dunsing (Nr.52)<br />

erhält die Damenscheibe schon am Samstag.<br />

1.weibliche Schützenkönigin in <strong>Mardorf</strong> wird<br />

Elfriede Röhr (Nr.37 *1932), Kinderkönigin Ilka<br />

Denker (Nr.73). Annageln der beiden Scheiben am<br />

Samstag.<br />

Festplatz für das Großereignis ist der noch freie Platz<br />

an der Alten Lindenstraße (damals Bolzplatz, heute<br />

Kindergarten). Mehrere Tausend Menschen kommen<br />

und am Ausmarsch am Sonntag (Antreten auf dem Sportplatz) nehmen über 55 Vereine teil. Er führt<br />

unter 10 Ehrenpforten hindurch.<br />

219


Pfingsten 1987 Einmal mehr gibt es an der Bockelriede ein behördlich genehmigtes „Chaoten“-Treffen“.<br />

Sommer 1987 <strong>Mardorf</strong> besucht<br />

erstmals <strong>Mardorf</strong> bei<br />

Homberg/Efze in Hessen<br />

(3 Busse mit begeisterten<br />

Leuten, dem SZ und der<br />

Feuerwehr-Kapelle sowie<br />

einer Fußballmannschaft<br />

fahren gen Süden).<br />

Der Ortsbürgermeister W.<br />

Brase (Nr.3) mauert mit<br />

„Katzenköpfen“ (blaue<br />

Straßen-Steine) ein<br />

Blumenrondeel an der Einmündung zum Mummrian (Foto oben).<br />

1.8.1987 Lehrer in <strong>Mardorf</strong> ist<br />

Matthias Stier<br />

(*21.4.1952 <strong>Mardorf</strong>, Zum<br />

Fuhrenkamp oo Esther<br />

Leger, Künstlerin <strong>–</strong> 3<br />

Kinder).<br />

28.-30.8.1987 Erntefest mit 30jährigem<br />

Bestehen der<br />

Feuerwehrkapelle<br />

<strong>Mardorf</strong>: Am Freitagabend<br />

ist Kommers, Sa.<br />

Erntefest mit Umzug der<br />

Erntewagen und So.<br />

großes Treffen vieler<br />

Musikzüge mit Umzug.<br />

Eine Kassette mit der<br />

Musik der Blaskapelle (u.<br />

a. <strong>Mardorf</strong>er Lied <strong>–</strong> Foto<br />

unten rechts) ist erstmals zu kaufen. Davor gab es schon eine Singleschallplatte und Jahre später<br />

erscheint die 2.MC.<br />

220


30.10.1987 Ida Meier<br />

(*30.10.1922 Kleine Nr.106 oo Otto Meier,<br />

Müller in <strong>Mardorf</strong> Nr.75/ Nr.94) geht in den<br />

Ruhestand und gibt die Leitung des<br />

Kindergartens <strong>Mardorf</strong> ab an Karin<br />

Langhorst (*2.1.1949 Nr.174). Das<br />

Gelände am Parkplatz vor dem<br />

Kindergarten (Alte Lindenstraße / Bei den<br />

Langen Birken) erhält am 5.11.2009<br />

offiziell den Namen:<br />

Tante-Ida-Platz<br />

(Foto rechts: Tante Ida mit Kindergarten-<br />

Kindern, damals noch in der Grundschule)<br />

Auf dem Erläuterungsschild steht:<br />

Ida Meier (* 30.10.1922, geb. Kleine, 3 eigene Kinder, <strong>Mardorf</strong> Nr.94 „Mühle“).<br />

1941 <strong>–</strong> 1945 Erste Betreuerin im Ernte-Kindergarten bei Hof Nr.1 (seitdem bekannt als „Tante Ida“). 1970 <strong>–</strong><br />

1987 Leiterin des Spielkreises und Kindergartens <strong>Mardorf</strong>.<br />

Herbst 1987 Bei der Bundestagswahl gewinnt die CDU im Bereich Neustadt).<br />

30.10.1987 Am Abend spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung der stv. Nds. Ministerpräsident Wilfried<br />

Hasselmann im Schützenhaus <strong>Mardorf</strong>.<br />

7.11.1987 <strong>Die</strong> Generalversammlung des Schützenvereins mit über 70<br />

Teilnehmern nimmt mit Bedauern den Rücktritt von Walter<br />

Langhorst (Nr.73 +27.8.1994) zur Kenntnis. Er wird auf der<br />

Hauptversammlung am 10.11.1990 zum Ehrenvorsitzenden<br />

ernannt. Da nach eingehender Debatte kein Nachfolger bereit<br />

ist, wird gem. Satzung Friedrich „Friedel“ Dankenbring<br />

(Nr.23 / Heerhof *1952 / schon seit 1977 im engeren<br />

Vorstand) mit der Wahrnehmung der Geschäfte des<br />

1.Vorsitzenden beauftragt. <strong>Die</strong> einstimmige Wahl zum<br />

1.Vors. erfolgt dann auf der folgenden Hauptversammlung am<br />

12.11.1988 (bis 1995 im Amt). Es sind weiterhin fast 300<br />

Mitglieder im Verein und er ist damit über Jahre der<br />

viertgrößte im Kreisverband. Das große Bauvorhaben ein<br />

„neuer überdachter Kleinkaliberstand“ wird geplant.<br />

Nov.1987 <strong>Die</strong> seit Jahren verschwundene (Welfen-)Vereinsfahne des<br />

Gesangvereins <strong>Mardorf</strong> taucht nach langer Odyssee (bis Canada) wieder auf.<br />

4.12.1987 Den Vorsitz der <strong>Mardorf</strong>er CDU (um 50 Mitglieder) übernimmt Wilhelm Kahle (Nr.82 *1933). Er führt<br />

die Partei bis zum12.4.2002.<br />

Dez.1987 Der Monat ist sehr kalt.<br />

1988 Der „Entwicklungsplan Steinhuder Meer“ durch den Landkreis Hannover sieht für <strong>Mardorf</strong> mit seinem<br />

Nordufer eine gute Zukunftsperspektive.<br />

Im Hegering VII gibt der langjährige Vorsitzende W.Brase (*1921 Nr.3) sein Amt an Wilhelm Vogeler<br />

(*1955 Nr.126) ab.<br />

Gaststätte (Nr.38) „<strong>Mardorf</strong>er Pottkieker“ durch Jörg Linne oo Birgit Syrup (Nr.15). Bis 1995<br />

verpachtet an Susanne oo Gerald Bonacker. Ab 1995 verschiedene Betreiber.<br />

Anfang 1988 Walter Grehl (*1930 Nr.58) wird nochmal für ein Jahr 1.Vors. im TSV <strong>Mardorf</strong>.<br />

2.2.1988 <strong>Die</strong> Leitung des Spielmannszuges übernimmt nach dem überraschenden Rücktritt des verdienten<br />

langjährigen „Tambourmajors“ und Leiters Torsten Lohrer (*1959 Nr.34) nun Rita Grehl (*1955<br />

Nr.58), „Tambourmajorin“ wird Sylvia Syrup (Nr.15).<br />

März 1988 Der Monat ist sehr kalt.<br />

221


Frühsommer 1988 Der Großraum Hannover versucht am Badestrand mit 3 gepflasterten Feuerstellen (mit<br />

kostenlosem Brennholzvorrat) dem zunehmenden Vandalismus und wilden Lagerfeuern Einhalt zu<br />

gebieten. Der Versuch wird 1995 erfolglos eingestellt.<br />

13.-15.5.1988 Edith Langhorst (Nr.73) erhält am Freitag die Damenscheibe. Kinderkönig ist Christian Hüttel (Nr.66).<br />

Heinrich Nülle (*1956 Nr.54) wird zum 3x Kreisschützenkönig. Beim Schützenfest-Katerfrühstück<br />

sorgt der Nds. Innenminister Wilfried Hasselmann mit seinem Jaghorn für Stimmung. Zumal er von<br />

Schützenkönig Raphael Heine am Schlagzeug und Annette Langhorst (Nr.2) auf der Querflöte<br />

begleitet wird.<br />

Außerdem wird der ehemalige Vorsitzende Walter Langhorst zum Ehrenvorsitzenden ernannt und<br />

der frühere Kreisschützenverbandsvorsitzende Günter Mollenhauer erhält einen Ehrenbrief.<br />

Sommer 1988 Sehr warm!<br />

Kapellenvorsteher in <strong>Mardorf</strong> wird Heinrich Ohlhagen (*1934 Nr.89).<br />

<strong>Die</strong> 1.Fußballherren der SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird mit Trainer <strong>Die</strong>ter „Oskar“ Schölling Meister<br />

1987/88 der 1.Kreisklasse und steigt auf in die Kreisliga Hannover-Land und verbleibt dort bis Mitte<br />

1992.<br />

6.6.1988 Unwetter über <strong>Mardorf</strong>!<br />

1.8.1988 <strong>Mardorf</strong> hat wieder eine eigenständige Grundschule mit 4 Klassen und einem eigenem<br />

Grundschulbezirk! Dazu kommt es zur Gründung der Fördergemeinschaft für die Grundschule<br />

<strong>Mardorf</strong>. Bis 1989 ist der durch sie und in Eigen- bzw. Elterninitiative möglich gewordene<br />

Schulhofspielplatz fertig:<br />

Hängebrücke mit Kletterturm- und netz, Reck, wetterfeste Tischtennisplatte, Sitzecken! 1990<br />

Sommerfest und Flohmarkt. 1991 große Schaukel. 1. Vorsitzende ist Annette Amm (Nr.52).<br />

13.8.1988 Neben Margrets Gemüsescheune (Dankenbring Nr.23) findet die schon fast traditionelle <strong>Mardorf</strong>er<br />

„Scheunenfete“ statt.<br />

27./28.8.1988 Das Erntefest beginnt am Samstag mit dem Treffen der „Kompanien“ bei den Gaststätten Asche<br />

und Rauchfang. Am Sonntag ist Umzug mit vielen Erntewagen (u. a. Spielkreis, Grundschule mit 3<br />

Klassen!).<br />

7.10.1988 Der Bannsee mit den beiden Gaststätten und Campingplatz bekommt Frischwasser- und<br />

Stromanschluss. Kanalisation erfolgt erst mit der Anschlussleitung 1990 (Schneeren-<strong>Mardorf</strong>).<br />

10.11.1988 Gründung des <strong>Mardorf</strong>er Tennis Clubs (MTC). 1.Vors. wird Walburga Müller<br />

(V.d.Höhe 3). Ihr Nachfolger wird 1990 Friedrichwilhelm Schmädeke<br />

(H.d.Lindenberg 5).<br />

30.11.1988 Katastrophaler Eisregen in dem ohnehin schon sehr kalten Monat für unsere<br />

Gegend!<br />

Dez.1988 Der Monat ist sehr kalt.<br />

1988/1989 Der strenge lange Winter schiebt durch den enormen Eisdruck des zugefrorenen Meeres aus<br />

Südosten wieder Teile der Uferböschung landeinwärts.<br />

1989 <strong>Mardorf</strong> hat 1.639 Einwohner (davon<br />

29 Ausländer).<br />

Beginn Torfabbau im „<strong>Mardorf</strong>er Feld“<br />

durch ASB(Hochmoor mit 80 ha) bis<br />

Ende 1998.<br />

Baubeginn der Abwasserleitung von<br />

Schneeren nach <strong>Mardorf</strong> an der L360<br />

mit Anbindung Bannsee. Fertigstellung<br />

ist schon 1990.<br />

Für die Fachwerkkapelle stiftet J.Boslar (Nr.109) Eichenbohlen mit den Namen aller Pastoren.<br />

Elfriede Röhr (Nr.37) spendet eine Altardecke.<br />

Ersatzbeschaffung eines neuen LF 8 (Löschgruppenfahrzeug, MB / Ziegler mit eingebauter Front FP<br />

8/8, Besatzung 1/8) für die <strong>Mardorf</strong>er Feuerwehr (Foto oben).<br />

222


1989 Hans-Jürgen oo Martina Slany (seit 1983) geben die Jugendherberge (Nr.119) ab an Ulrich<br />

Sebastian (1989/1990).<br />

Anfang 1989 Neuer 1.Vorsitzender im TSV <strong>Mardorf</strong> wird Wilfried Breuer (*1954 Nr.65 / bis Ende 1991).<br />

15.2.1989 Abzug der Sowjet. Truppen aus Afghanistan. Das Ende der Sowjetunion wird eingeleitet.<br />

23.2.1989 Der letzte ziehende Schäfer in <strong>Mardorf</strong> stirbt. Heinrich Nortmeier (*18.2.1905/ Großkötner Nr.14 /<br />

oo 1928 Adelheid Achilles / Sohn Heinrich / Enkeltochter Liane).<br />

Von 1927 bis 1989 zieht er fast täglich durch die Gemarkung. Selbst ein Knochenbruch hindert ihn<br />

nicht, weiterhin mit seinen Schafen nach Futterplätzen zu suchen. Dabei hat ihm vielleicht auch der<br />

gute „Schluck“ geholfen, den er bei seinen Wanderungen von wohlwollenden Anwohnern vor allem<br />

in der kalten Jahreszeit hin und wieder gereicht bekommt. <strong>Die</strong> Herden werden in der guten<br />

Jahreszeit in transportablen „Hürden“ (Pferche, Einzäunung) gehalten. <strong>Die</strong>se werden bei Bedarf<br />

schnell an einen neuen Weideplatz umgesetzt. In der Regel ist nach einer Woche die Vegetation<br />

„abgeerntet“. Ganz nebenbei wird der oft karge und magere Boden gut gedüngt.<br />

Noch nach 1945 sind in <strong>Mardorf</strong> 4 Schäfer unterwegs. Der Straßenname Heerhof z. B. bedeutet<br />

nichts anderes als „Hirtenhof“ (Hyrhof). Es ist auch eines von H. Nortmeiers „Lieblingsrevieren“, weil<br />

er hier viele Leute trifft, mit denen er sich lang und meistens humorvoll unterhalten kann.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Schäfer H.Nortmeier Nr.14 im Winter 1965 (Vor der Höhe)<br />

Heinrich Nortmeier mit knapp 80 Jahren in seinem<br />

„Arbeitsmantel“ (um 1985)<br />

<strong>Die</strong> Jahrhunderte alte Tradition des Schäfers wird erst<br />

wieder nach 2000 in <strong>Mardorf</strong> von<br />

Hermann Kollhorst (*29.1.1942<br />

Nr.170 / oo Emely *auf den<br />

Philipinen / 3 Söhne) fortgeführt. Er<br />

züchtet verschiedene Rassen <strong>–</strong><br />

aber in festen Pferchen.<br />

26.2.1989 Niedrigster jemals gemessener Luftdruck mit 948,6 hPA am Steinhuder Meer.<br />

März 1989 Gründung des Vereins „Alte Säcke“. Um zu „klönen“ und die örtlichen Feste zu bereichern schließt<br />

sich eine Gruppe älterer Herren (mindestens über 60 Jahre) zusammen. Ihre Fahne ist ein<br />

ausgedienter Jute-Kartoffelsack. <strong>Die</strong> Uniform seit 2002 ist für <strong>Mardorf</strong> neu: Schwarzer Anzug, rote<br />

Fliege und Zylinder (möglichst Chapeau Claque). „Vereinstreffen“ ist nur 2x im Jahr. <strong>Die</strong> Ehre der<br />

Mitgliedschaft muss man sich mit Einsatz für das Gemeinwohl verdient haben (nur einstimmiges<br />

Votum). Nachfolgend die Gründer:<br />

223


Wolfgang Rübenhaus<br />

(Nr.139+2005), Arno Banach<br />

(V.d.Höhe), Wilhelm Höfer<br />

(B.d.L.Birken). Ab 1990: Josef<br />

Boslar (Nr.109), Helmut<br />

Dankenbring (Nr.47), Wilhelm<br />

Heidorn (Nr.36+2003), Heinrich<br />

Langhorst (Nr.2), Heinrich<br />

Niemeyer (Nr.24), Helmut Nülle<br />

(Nr.67), Heinz Rössig<br />

(Nr.58+2009),. Nach 1996:, Otto<br />

Brase (Nr.105+2010), Wolfgang<br />

Dörpmund (neben Nr.89), Ernst<br />

Stolte (bei Nr.8), <strong>Die</strong>ter Rieke<br />

(Nr.218).<br />

(Alte Säcke beim Antreten zum<br />

224<br />

Erntefest)<br />

5.-7.5.1989 Lore Meier (Nr.247) erhält die Damenscheibe am Freitag. 1. Kreisschützenkönigin aus <strong>Mardorf</strong><br />

wird Ingrid Poschag (*1950 Nr.55). Kreisjugendkönig und Kinderkönig in <strong>Mardorf</strong> Christian Hüttel<br />

(Nr.66), 2. Marcel Dankenbring (*1976 Heerhof 3), 3. Nadine Wilkening. Nach dem Katerfrühstück<br />

am Sonntag geht es zum Schützenkönig Uwe Rodenbeck (Nr.113).<br />

Sommer 1989 Nach fast 2 Jahren Bauzeit und vielen Verkehrsproblemen ist Einweihung der neuen Hauptstraße<br />

in <strong>Mardorf</strong> (L 360 / <strong>Mardorf</strong>er Straße) mit beidseitigem Fuß- und Radweg.<br />

<strong>Mardorf</strong> bekommt den 2.Besuch von <strong>Mardorf</strong> bei Homberg/Efze (Hessen).<br />

Auf dem Steinhuder Meer wird der Höchststand von über 8.000 registrierten Booten unterschritten<br />

und mit der deutschen Wiedervereinigung geht der Bestand jetzt weiter stetig zurück.<br />

Besucheransturm an einem schönen Sonntag mit ca. 50.000 Menschen am Nordufer.<br />

Letzte große Bauernhochzeit: Günther Nülle*1961 Landwirt <strong>Mardorf</strong> Nr.54 heiratet mit über 200<br />

Gästen die Bauerntochter Kerstin Thürnau*1962 vom Hof Nr.13.<br />

Pfingsten 1989 Erneut „Chaostage“ am Nordufer (Foto unten). Wieder reisen Tausende mit Autos und vor allem<br />

Motorrädern ans Nordufer um dort ein Wochenende „ohne Regeln“ zu verleben. Auf der<br />

behelfsmäßig hergerichteten<br />

Wiese am Pferdeweg (an<br />

der Bockelriede im<br />

Landschaftsschutzgebiet mit<br />

Genehmigung des<br />

Landkreises Hannover)<br />

kann die zahlenmäßig weit<br />

unterlegene Polizei ein<br />

weiteres Mal nur das<br />

schlimmste verhüten. Der<br />

Imageschaden für <strong>Mardorf</strong><br />

als Touristikort ist indes<br />

enorm. Erst die Versagung<br />

der Genehmigung für den<br />

selbst nie anwesenden<br />

Veranstalter, die<br />

großräumige Sperrung der<br />

Bockelriede und ein neues<br />

Verkehrskonzept führen zur<br />

allgemeinen Beruhigung im <strong>Mardorf</strong>er Uferbereich im folgenden Jahr.<br />

Juni 1989 Mit dem Sowjetchef Michail Gorbatschow beginnt das endgültige Ende der DDR. In der Folge gibt es<br />

mehrere Fluchtwellen über Ungarn und die CSSR. Generalsekretär Erich Honecker wird in einer<br />

friedlichen Revolution entmachtet und die DDR sucht die Wiedervereinigung mit der BRD.<br />

1.8.1989 Neuer Schulleiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Wilfried Bicknäse (Winzlar / später OS Loccum).<br />

25.-27.8.1989 Der „Gemischte Chor Germania“ <strong>Mardorf</strong> feiert am Freitag im Festzelt sein 100-jähriges Bestehen<br />

und erhält die „Zelter-Plakette“ (vom Bundespräsidenten). Am Erntefest nehmen nach langer <strong>Zeit</strong><br />

wieder 10 Festwagen teil.


6.9.1989 Richtfest über dem neuen Sanitärgebäude am Bannsee-Camping (ca. 60 Plätze). Einweihung durch<br />

den Eigentümer Realgemeinde ist im Frühjahr 1990.<br />

Nov.1989 Der Monat wird sehr kalt.<br />

9.11.1989 <strong>Die</strong> DDR öffnet die Grenzen und die „Berliner Mauer“ fällt.<br />

Dez.1989 Erste Weihnachtsbeleuchtung an der Hauptstraße. J.Boslar besorgt die 15 Metallsterne (DEULA)<br />

und die Dorfgemeinschaft macht daraus eine beleuchte grüne vorweihnachtliche zusätzliche<br />

Straßenbeleuchtung.<br />

Ende 1989 Ein sehr warmes Jahr geht zu Ende!<br />

Nach 1989 bringt die Wende in Deutschland auch nach <strong>Mardorf</strong> Neubürger aus den neuen Bundesländern und<br />

verstärkt Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion.<br />

1989/1990 Acht Winterstürme sorgen Deutschlandweit für große Schäden (25 Mrd. DM).<br />

Anfang 1990 stehen in <strong>Mardorf</strong> 800 Gästebetten zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> „Milchrente“ (Aufgabe der Milchwirtschaft gegen regelmäßiges Entgelt) wird in <strong>Mardorf</strong><br />

besonders gut angenommen. Plötzlich stehen z. T. gerade fertig gestellte große neue Kuhställe leer<br />

und die Landwirte gehen in „Rente“.<br />

Einweihung des „Brennewienspeichers“ als 1.Info-Stelle des Naturparks Steinhuder Meer in<br />

<strong>Mardorf</strong> mit dem 1. Leiter Gert Körner (Landkreis Hannover). Das Gebäude ist von der Hofstelle<br />

Nr.11 (als Meiers Gasthaus) zum Bungeplatz umgesetzt worden. 2003 wird es „Reiki-Zentrum“<br />

(Andrea Meyn & Reiner Specht) bis 2008.<br />

Ulrich Sebastian (seit 1989) in der Jugendherberge (Nr.119) folgen als Herbergseltern Friedel oo<br />

Anita Pinkvoß (bis 1991).<br />

Ein zweiter Gruppenraum für den Spielkreis <strong>Mardorf</strong> wird im Keller des südl. Anbaus vollständig in<br />

Eigenleistung erstellt. Jetzt können bis zu 40 Kinder betreut werden.<br />

Eröffnung „Carl-<strong>Mardorf</strong>-Weg“ zwischen Heerhof und Bungeplatz mit einer alten Obstbaumallee.<br />

26.2.1990 Orkan „Vivian“ mit 64 Toten tobt über Norddeutschland!<br />

März 1990 Einweihung des<br />

Glockenturms auf<br />

dem <strong>Mardorf</strong>er<br />

Friedhof zur<br />

Ergänzung der<br />

Friedhofskapelle<br />

(Foto rechts). <strong>Die</strong><br />

Glocke ist im<br />

Gegensatz zur<br />

Kirchglocke nur in<br />

Friedhofsnähe zu<br />

hören <strong>–</strong> während man<br />

bei Südwind im Dorf<br />

sogar die Glocken<br />

aus Altenhagen<br />

vernimmt.<br />

23.3.1990 Richtfest im alten<br />

Fachwerkbau für das<br />

Dorfmuseum. Das<br />

Gebäude war 1989 in<br />

Schneeren abgebaut<br />

worden. Davor stand<br />

es von 1750-1860 in<br />

Winzlar.<br />

225


25.-27.5.1990 Beim „Katerfrühstück“ des Schützenfestes wird feierlich die neue Vereinsfahne (Fotos unten) des<br />

Schützenvereins geweiht.<br />

Das Motiv auf der grünen Seite ist ein gekreuztes Gewehr mit Pistole, dazu „Altes erhalte <strong>–</strong> neues<br />

gestalte <strong>–</strong> <strong>Mardorf</strong>“. Vorderseite: „Schützenverein <strong>–</strong> 1927 <strong>–</strong> Wappen <strong>–</strong> 1990 <strong>Mardorf</strong>“.<br />

Für diese und andere großzügige Spenden wird August Schulze (Nr.480 / *13.11.1910+13.2.1992 /<br />

oo Gertrud Wang / 2 Söhne) zum Ehrenoberst des Vereins ernannt. Eine Auszeichnung die vor ihm<br />

nur Dr. Wilhelm Blase (Nr.147 +) zuteil wurde. Schützenkönig ist Michael Vierheller (Vehrenheide),<br />

Ingrid Poschag zweite und nach 1989 zum 2x Kreisdamenkönigin, dritter in <strong>Mardorf</strong> ist Friedel<br />

Dankenbring (Heerhof 3). Robert Bussius (Nr.79) wird Kreisschützenkönig. Anneliese Fussy (Nr.179)<br />

erhält die Damenscheibe.<br />

1.7.1990 <strong>Die</strong> Kapellengemeinde <strong>Mardorf</strong> wird nach 268 Jahren Zugehörigkeit zu Schneeren zur selbständigen<br />

Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde <strong>Mardorf</strong> mit rund 1.000 „Seelen“. Dem Vorstand<br />

steht Heinrich Ohlhagen Nr.89 vor.<br />

2.8.1990 „2. Golfkrieg“ (UN-Irak wegen Kuwait).<br />

18.8.1990 <strong>Die</strong> 2 Tennisplätze des MTC werden eingeweiht.<br />

7.-8.9.1990 Erntefest mit 20-jährigem Bestehen des Spielmannzuges <strong>Mardorf</strong> (Schützenverein). „Patenonkel“<br />

seit Gründung und Gönner, nicht nur des Zuges sondern auch vieler anderer Aktivitäten in <strong>Mardorf</strong><br />

Aloys Bunge (Nr.211 +1993) und Frau Waltraut haben ihren letzten großen Auftritt. <strong>Die</strong><br />

Feuerwehrkapelle <strong>Mardorf</strong> tritt erstmals mit 15 Mädchen und Jungen auf.<br />

Ende 1990 Ein sehr warmes Jahr geht zu Ende!<br />

Museum <strong>Mardorf</strong> „Josef Boslar“ (1991) und „Brennewien-Speicher“ (1990)<br />

226


1991 „Jugoslawienkriege“ (bis 2001 zerfällt das Land wieder in kleine Einzelstaaten).<br />

Der Niedersächsische Landtag ordnet eine „Projektgruppe Steinhuder Meer“ an.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.724 Einwohner, davon 23 Ausländer.<br />

Katholischer Pfarrer in Rehburg ist Stanislaus Wischnewski (Polen).<br />

Ehrenamtl. Schiedsmann für <strong>Mardorf</strong>/Schneeren wird Klaus Walther aus Schneeren (-2011).<br />

Küsterin in <strong>Mardorf</strong> ist Elfriede Röhr (Nr.37). <strong>Mardorf</strong> hat jetzt 8 Kirchen- statt 5 Kapellenvorsteher.<br />

Am Ehrenmal (Unter den Eichen) sind auch gefallene Angehörige von Ostflüchtlingen in <strong>Mardorf</strong><br />

aufgeführt. Das mittlere ältere große Stein-Denkmal stand vorher neben der Kapelle. Im Ritter-Kreuz<br />

ist vorne „1914“ graviert, darunter „Den Helden“. Mitte: „Den Gefallenen zu Ehre / Den Lebenden zur Lehre“.<br />

Unten: „Ihren im Weltkriege 1914-18 gefallenen Söhnen gewidmet von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong>“. Hinten: „Wie<br />

sind die Helden <strong>–</strong> gefallen <strong>–</strong> und die Streitbaren <strong>–</strong> umgekommen“. Auf den beiden Seiten die Namen der<br />

Gefallenen mit Hausnummer. Linkes Sandsteindenkmal: (1939-1945) „Ihr Sterben sei unser<br />

Vermächtnis und Mahnung“ (und Namen von A bis Kra). Rechtes Sandsteindenkmal: (1939-1945) „<strong>Die</strong><br />

Liebe zur Heimat war ihre höchste Pflicht“ (und Namen von Kro bis Z).<br />

Denkmal mit Ehrenmal (unter den Eichen 1991, damals noch mit Kiesweg)<br />

26.1.1991 Neuer Ortsbrandmeister (bis zum Ende der erforderlichen Lehrgänge zunächst nur m.d.W.d.G.b.)<br />

ist Heinfried Röhr (*1954 Nr.37), Stellvertreter wird Wolfgang Nülle (*1958 Nr.573).<br />

27.2.1991 Gründung des Gemeindehausbauvereins für ein eigenes Gemeindehaus neben der Kapelle.<br />

Frühjahr 1991 Baubeginn der neuen geschlossenen Sport-Schießanlage in den Resten der alten offenen Anlage<br />

in der ehemaligen Lehmkuhle.<br />

9.3.1991 Der TSV <strong>Mardorf</strong> wählt auf der Jahreshauptversammlung Hubert Paschke (*4.9.1956 / V.d.Mühle 8)<br />

zum 1.Vorsitzenden. Er bleibt es bis Anfang 1996 und von <strong>1997</strong> bis 2007. Der Sportverein nimmt<br />

einen großen Aufschwung (von Platzsanierung bis Gebäudeumbau bei über 100 Mitgliedern). <strong>Die</strong><br />

Jugendarbeit steht im Vordergrund seiner Arbeit. Seit 1995 hat die SG <strong>Mardorf</strong>/Schn. wieder eigene<br />

Jugendmannschaften aller Jahrgänge.<br />

März 1991 Karl Syrup (Nr.15 und seit 1975 im Vorstand) wird 1.Vors. des Verkehrsvereins <strong>Mardorf</strong>. Helga<br />

Rübenhaus (*1938 Nr.139) ist von 1986 bis ca.2005 im Verkehrsbüro (Tourist-Info).<br />

Erneuerung der Uferpromenade mit einer Bitumenschicht.<br />

10.-12.5.1991 Der Freitagabend des Schützenfestes beginnt mit einer Neuerung: Eine Zeltdisco mit „3333“ Liter<br />

Freibier soll auch die jüngeren Menschen wieder auf das Festzelt bewegen. <strong>Die</strong> große Zahl vor allem<br />

auswärtiger jugendlicher Besucher hat aber auch „Randalierer“ in ihren Reihen. Margret Mießen<br />

erhält die Damenscheibe, sie zeigt sich zu Hause mit einer Riesenparty erkenntlich. Egon Franke<br />

(<strong>Mardorf</strong>, Moorwiese / Foto rechts) nagelt traditionsgemäß beim Rundmarsch am Sonntag zum letzten<br />

Mal und mit Widmung die Königsscheibe bei Gudrun Dankenbring (*1964 Heerhof 3) an. Sie ist erst<br />

die 2.Königin, obwohl schon seit 1970 gleichberechtigt im Verein geschossen wird. Zweiter ist<br />

Ehemann und 1.Vors. Friedrich und Maria Müller (Nr.52) dritte. Nadine Wilkening (Nr.109) ist<br />

Kinderkönigin vor Waldfried Brase (Nr.59) und Marcel Dankenbring (*1976 Heerhof 3).<br />

227


(Schützenfest) Nadine Wilkening wird auch Kreisjugendkönigin,<br />

2.Kreisschützenkönig ist Robert Bussius (Nr.79).<br />

Egon Franke (*11.4.1913 in Hannover / oo Elfriede / Kinder /<br />

<strong>Mardorf</strong>, Moorwiese 6). Schon früh ist er politisch aktiv und muss<br />

dafür unter dem NS-Regime ins Zuchthaus. Nach dem Krieg sitzt er<br />

erst im Rat der Landeshauptstadt, dann im Niedersächsischen<br />

Landtag. Dann kommt aber seine Berufung in die Bundespolitik. 36<br />

Jahre ist er im Bundestag (bis 1987). Er wird 1969 für 13 Jahre<br />

Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen (längste Minister-<br />

Amtszeit überhaupt), Vizekanzler und 1982 sogar kurzzeitig<br />

Interims-Kanzler. Seine private Leidenschaft aber gilt dem<br />

Schützenwesen. Er gilt als „Erfinder der Lütjen Lage“ und versucht<br />

sich in <strong>Mardorf</strong> vom Alltagstress zu erholen. Trotzdem lässt es sich<br />

nicht nehmen am örtlichen Schützenfest teilzunehmen. Sein 80.<br />

Geburtstag wird natürlich im Rahmen des Hannoverschen<br />

Schützenfestes in einem Festzelt gefeiert. Er erliegt am 26.4.1995<br />

einem kurzen schweren Leiden.<br />

Dreimal Bürgermeister Brase (Foto unten links): Otto (Nr.105), Fritz (Nr.59), Willi (Nr.3).<br />

(Foto rechts: Walter Langhorst, Nr.73 <strong>–</strong> <strong>Die</strong>ter Denker, Nr.74 <strong>–</strong> August Schulze, Nr.480 <strong>–</strong> Egon Franke<br />

16.6.1991 Einweihung des <strong>Mardorf</strong>er Dorfmuseums „Josef Boslar“. Viele <strong>Mardorf</strong>er spenden alte<br />

Ausstellungsstücke oder stellen sie als Dauerleihgabe zur Verfügung.<br />

Juni 1991 <strong>Die</strong> 1.Fußball-Herren der SG <strong>Mardorf</strong>/Schneeren (Kreisliga) verfehlt nur knapp den Aufstieg in den<br />

Bezirk Hannover.<br />

1.7.1991 Umbenennung in Ev.-luth. Christus-Kirchengemeinde<br />

<strong>Mardorf</strong>.<br />

6.10.1991 Kommunalwahl: <strong>Die</strong> CDU hat mit 7 Sitzen die Mehrheit im<br />

Ortsrat. Otto Brase wird Ortsbürgermeister in <strong>Mardorf</strong>. Sein<br />

Stellvertreter ist CDU-Fraktionskollege Friedel Dankenbring<br />

(*1952). Er ist der „3.Brase Cousin“-Bürgermeister in Folge.<br />

Er wird am 27.6.1937 in <strong>Mardorf</strong> Nr.105 geboren. Man nennt ihn im<br />

Ort (wie schon seinen Vater) nur „Kröegers Karls Otto“.<br />

Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof <strong>–</strong> der 1961 abbrennt <strong>–</strong> im<br />

Herzen <strong>Mardorf</strong>s an der Ecke <strong>Mardorf</strong>er-Rehburger<br />

Straße/Mummrian. Verheiratet seit 25.7.1962 mit Ingrid Heidorn<br />

(*1.9.1940 Nr.128) <strong>–</strong> Tochter Margrit. Otto wird Landwirt und ist<br />

stets in vielen öffentlichen- und Vereinsämtern tätig. Besonders wenn<br />

es um ordnungsgemäße Rechnungsführung geht, wird Otto Brase<br />

berufen. So ist er u. a. im Vorstand des Schützenvereins und<br />

Kriegervereins <strong>Mardorf</strong>; langjähriges Mitglied im Gesangverein,<br />

Freiwillige Feuerwehr, Turn -und Sportverein, Dorfgemeinschaft, Frühschoppen, Alte Säcke und<br />

Sporthallenbauverein <strong>Mardorf</strong>. 1972 ist er Mitbegründer des Ortsverbandes <strong>Mardorf</strong> der CDU und ist auch dort<br />

im Vorstand u. a. als stv. Vorsitzender. 1992 gibt er die Landwirtschaft auf. Bekannt ist er auch für das<br />

gemeinsame Singen des Mai-Liedes mit allen Strophen(!) auf der alljährlichen Gemeindeversammlung zum<br />

1.Mai. Es passt zu seinem lebenslustigen Naturell. So ist er schon auf den ersten Bauermärkten als <strong>Mardorf</strong>er<br />

Original (sozusagen „nebenan“ auf dem Bungeplatz) und ermöglicht vielen Gästen auf seinem alten „Güldner“<br />

die „<strong>Mardorf</strong>er Treckerlizenz“ zu erwerben. Auf den Weihnachtsmärkten lässt er bei den kleineren Kindern<br />

das Gefühl aufkommen, dass es den Weihnachtsmann wirklich gibt.<br />

228


(O.Brase) Seine größte Schaffenskraft entfaltet er während der 10 Jahre (1991-2001) als Ortsbürgermeister in <strong>Mardorf</strong>.<br />

Sein größter Erfolg wird 1994 der Neubau des Kindergartens. Gleichzeitig ist er auch im Stadtrat Neustadt a.<br />

Rbge. Dort wird er besonders wegen seiner ausgleichenden Art geschätzt. Otto Brase bekleidet anschließend von<br />

2002-2006 noch das Amt des Ortsvertrauensmanns für <strong>Mardorf</strong>. Seine Menschlichkeit und sein offenes Ohr<br />

für die Wünsche und Sorgen der Mitbürger lassen ihn besonders beliebt werden. Nach 2006 wird sein Leben von<br />

der fortschreitenden Erkrankung bestimmt, der er am 1.8.2010 im Alter von 73 Jahren erliegt. Wie er auch sein<br />

ganzes Leben in <strong>Mardorf</strong> verbrachte, findet er seine letzte Ruhe auf dem örtlichen Friedhof.<br />

(Lebensdaten zusammengetragen vom Ortsratskollegen und Freund Friedel Dankenbring)<br />

24.12.1991 Weiße Weihnachten mit fast 10 cm Schneehöhe.<br />

1992 Beschaffung eines Rettungssatzes (Kombigerät) für die Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>, um beim neuen<br />

Schwerpunkt der Einsätze (Unfällen) schneller und besser helfen zu können.<br />

Einweihung des Vereinsheims des <strong>Mardorf</strong>er Tennis-Clubs (MTC) am Warteweg.<br />

<strong>Mardorf</strong>er Bürger aus Kirgisien berichten: Ein langer Weg nach <strong>Mardorf</strong>!<br />

<strong>Die</strong> Vorfahren von Alexander (*1960) und Irene Schneider werden 1796 aus Mecklenburg und Schwaben<br />

von Zarin Katharina II. angeworben, um als ausgebildete Handwerker und Bauern das neue Land im Südosten<br />

(Wolga <strong>–</strong> z. B. Schöntal, Mariental bei Saratow und im Kaukasus) zu erschließen. <strong>Die</strong> Selbständigkeit und der<br />

relative Wohlstand müssen im II. Weltkrieg in 24 Stunden aufgegeben werden. Mit Güterzügen geht es nach<br />

Sibirien und Kasachstan zur Zwangsarbeit und neuen Besiedlung. Erst nach 1958 dürfen die Deutschen in der<br />

Sowjetunion diese "Lager" verlassen, aber nicht in die ehemaligen Siedlungsgebiete zurückkehren. So<br />

kommen die Eltern von Schneiders nach Kirgisien ins Dorf Sokuiuk (20 km von Frunse entfernt mit 10 %<br />

Deutschen). Bis zum Ende der Sowjetunion hat man sich wieder ein neues Zuhause geschaffen, obwohl sie<br />

als Deutsche viele Nachteile erdulden müssen (die deutsche Sprache kann lange nur heimlich gepflegt<br />

werden). <strong>Die</strong> Repressalien des neuen Kirgistans führen 1992 zur Aussiedlung nach Deutschland. Mit drei<br />

Kindern (?, Andreas, Kristina) und zwei Koffern kommt die Familie Schneider in Friedland an. Über weitere<br />

Lager in Baden-Württemberg geht es schließlich 1993 nach <strong>Mardorf</strong>. Hier ist auch gleich Arbeit und eine<br />

Wohnung zu finden. Als Polier einer Baufirma hat sich Alexander Schneider mit seiner Familie inzwischen<br />

in <strong>Mardorf</strong> ein eigenes kleines Haus gebaut.<br />

Jan.1992 Nach einer vorübergehenden Nutzung (-30.6.1992) für Asylbewerber und Obdachlose kommt es zum<br />

Abriss der Jugendherberge (<strong>Mardorf</strong>er Warte - Nr.119). <strong>Die</strong> letzten Herbergseltern sind seit 1990<br />

die Familie Friedel oo Anita Pinkvoß.<br />

4.3.1992 1.Vors. der Fördergemeinschaft der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Margrit Graupe (Nr.105). Ab 1994<br />

gibt es regelmäßig den großen Flohmarkt, erste Schul-PC werden angeschafft. 1995 wird die Bühne<br />

in der Aula ausgestattet.<br />

30.4.1992 Auf der traditionellen alljährlichen Jagdversammlung (immer mit anschließender<br />

Gemeindeversammlung) muß der Vorsitzende wegen des frühen Todes von H.Thürnau (Nr.18)<br />

neugewählt werden. Wilfried Ideker (Nr.91) wird Vorsitzender bis nach 2010.<br />

29.-31.5.1992 Freitag Zeltdisco. Das Königsschießen wird wegen des Schießstandneubaus erstmalig wieder mit<br />

dem Luftgewehr ausgetragen. <strong>Die</strong> Königsscheibe wird bei Margret Mießen (Eichendorffstr.)<br />

angenagelt. Kinderkönigin ist Natascha Seefeld (Nr.35), Kreiskinderkönigin zum 2x in Folge Nadine<br />

Wilkening (Nr.109). Ingrid Poschag (Nr.55) und Günther Nülle (Nr.13) sind unter den platzierten<br />

Kreiskönigen. Petra Nülle/Maus (Nr.54) erhält die Damenscheibe.<br />

18.-20.9.1992 Erntefest mit Zeltdisco am Freitag.<br />

5.12.1992 Richtfest der alten Fachwerkkonstruktion für das „Haus des Gastes“.<br />

1992/1993 Wegen Mängel bei der Letzten muss die <strong>Mardorf</strong>er Kapelle erneut gesamt renoviert werden.<br />

1993 Das Abwasserkanalnetz in <strong>Mardorf</strong> hat 21,85 km Länge und 2,7 km Druckrohrleitung sowie 9<br />

Pumpwerke und die Kläranlage ist immer noch für 10.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt.<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.825 Einwohner, davon 49 Ausländer.<br />

Der letzte kleine Einkaufsladen „Gustavs“ in <strong>Mardorf</strong> schließt. Gustav Vogeler (Nr.93) hatte das<br />

Gemischtwarengeschäft 1908 eröffnet. Seine Enkelin Elke Gödeker muss wegen der allgemeinen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung leider schließen. <strong>Die</strong> Räumlichkeiten übernimmt die Fahrschule Dettmer<br />

aus Rehburg.<br />

229


1993 Artur Stemke (*1937 oo Erika*1946 / 2 Kinder) verpachtet den Seestern (Nr.115) mit dem<br />

umfangreichen Muschelmuseum. Es folgen verschiedene Pächter mit unterschiedlichen Nutzungen<br />

und Erfolg.<br />

Anfang 1993 Kommissarischer Leiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Matthias Stier (<strong>Mardorf</strong>). Weitere Lehrer<br />

sind Annhild Pilgrim, Frau L.Strocka-Tavlan, M.Glimme, D.Gottke, H.Pfannenschmidt.<br />

23./24.1.1993 In der Nacht bringt ein schwerer Orkan die Holzkonstruktion des Fachwerkrohbaus aus Hannover-<br />

Stöcken (Vierständerhaus entstanden Mitte 19.Jhd., vor 1850) für das künftige Haus des Gastes<br />

zum Einsturz. Der Wind (um 90 km/h) drückt auf das schon eingedeckte Dach. Dabei verdreht die<br />

gesamte Balkenlage und splittert. Es ist kein alter Originalbalken mehr für den Wiederaufbau zu<br />

gebrauchen.<br />

30.1.1993 Erste Gespräche mit der Fa. ASB zur geordneten<br />

Weiterverwertung von Steinhuder Meer Schlamm<br />

(angeregt von U.Hermann Nr.195, Vertretern des Ortsrates<br />

und des Stadtdirektors.<br />

26.2.1993 <strong>Die</strong> Volksbank Hannover-Filiale (um 1990) an der<br />

Meerstraße 82 schließt. Um 1983 (in Fertigbau) eröffnet als<br />

Zweigniederlassung der Volksbank Neustadt a.Rbge. mit<br />

dem langjährigen Leiter Rave aus Bordenau. An die Stelle<br />

baut sich 1996 der <strong>Mardorf</strong>er (Tischlermeister) Reinhold<br />

Erdle (oo Birgit) ein Fachwerk-Wohnhaus (Foto rechts) mit Scheune. Der geplante Fachwerk-<br />

Rundturm konnte wegen Bedenken der Stadt Neustadt nur „halb“ verwirklicht werden.<br />

19.4.1993 Aloys Bunge stirbt. (Sein Sohn folgt ihm nur wenige Jahre später).<br />

Aloys Bunge (*25.5.1923 Monnerich, Luxembourg oo Waltraut Schaper*16.4.1927<br />

Hannover-Peek&Cloppenburg / 2 Kinder). Er hat als Textilkaufmann in Hannover bereits<br />

in den 1940er Jahren von sich reden gemacht, als er Herrenanzüge „von der Stange“ auch<br />

in Übergrößen anbietet. Damals beschäftigt er rund 100 Mitarbeiter in der Lister Meile.<br />

Leider ist heute von diesem großen Unternehmen in Hannover nichts mehr zu finden. In<br />

<strong>Mardorf</strong> aber wird er in Erinnerung bleiben als guter Freund, Förderer und Gönner.<br />

1953 mietet Familie Bunge nach einem Wochenendausflug das Haus von Fritz<br />

Wehrmann am Warteweg. Es zieht ihn immer mehr nach <strong>Mardorf</strong>. 1965 tritt er in den Schützenverein ein und<br />

ist von Anfang an engagiert. 1967 holt er alte Feuerwehrgeräte aus Metel nach <strong>Mardorf</strong>. <strong>Die</strong> Feuerwehr wird<br />

eine seiner weiteren Leidenschaften. Immer wieder hilft er bei Neuanschaffungen und Problemen. 1970 kauft<br />

die Familie das große Haus (Baujahr 1949) mit Grundstück Nr.211 (Warteweg 13 / ab 1972 Bungeweg 1) vom<br />

hannoverschen Fabrikanten Günter Wagner. Nun zieht Aloys Bunge jeden Heilig Abend mit dem Leierkasten<br />

durch den Ort und reicht Geschenke an bedürftige Einwohner. Mit anderen Interessierten gründet er 1970 den<br />

Spielmannszug im Schützenverein <strong>Mardorf</strong>. 1973 ist er einer der wesentlichen Kräfte bei der Gründung des<br />

legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppens“. Er wird in 1973 auch Schirmherr des 1.Kreisschützenfestes in<br />

<strong>Mardorf</strong> und der damit verbundenen 800-Jahr-Feier. U. a. organisiert er den Auftritt des großen<br />

Heeresmusikkorps unter Leitung von OTL Herzberg. Er gibt für evtl. Fehlschläge eine Bürgschaft ab. <strong>Die</strong><br />

Vorbereitungszeit begleitet er mit kräftiger Verpflegung und finanziert die gesamte Werbung. Bis zum<br />

19.3.1977 hilft er bei der Anschaffung von ca. 150 neuen, einheitlichen und modernen Uniformen für die<br />

Schützen (Preis 250 DM) und 35 für den Spielmannszug (je 450 DM), deren „Patenonkel“ er schließlich wird.<br />

Den Schützenhausneubau (1980-84) begleitet er mit großzügigen Spenden. 1983 hilft er beim ersten<br />

öffentlichen<br />

Weihnachtssingen auf<br />

dem damals noch<br />

kleinen (Bunge)platz.<br />

So macht erst Aloys<br />

Bunge die Umsetzung<br />

und Wiederaufbau des<br />

ersten Fachwerk-<br />

Speichers (Meyer) zum<br />

neuen Dorfmittelpunkt<br />

möglich. <strong>Die</strong><br />

Dorfgemeinschaft als<br />

Verein und der Ort<br />

<strong>Mardorf</strong> haben ihm viel<br />

zu verdanken. (Foto:<br />

Ehepaar Bunge 1984)<br />

230


(Bunge) Auch weitere Projekte macht er möglich oder bringt sie mit auf den Weg. Am 9.9.1984 zur Großveranstaltung<br />

„Ein Dorf stellt sich vor“ spendiert er 2 Außenleuchten, die sonst nur vor dem Reichstag in Berlin stehen.<br />

Auch den neuen „Notteich“ unter den Eichen versorgt er mit wertvollen Enten und Gänsen. Er wird<br />

Ehrenmitglied im Schützenverein und Feuerwehr und das neue Ortszentrum bekommt seinen Namen. Nach dem<br />

Tod von Waltraud Bunge in 2009 lebt von der Familie nur noch die Tochter Ria.<br />

Der schon 1984 benannte Aloys-Bunge-Platz im Ortszentrum um das Restaurant „Alte Schule“ und<br />

Dorfgemeinschaftshaus „Landrat-Friedrich-Meyer“ erhält 2009 das Zusatzschild:<br />

Aloys Bunge (*25.5.1923 Luxemburg +19.4.1993 / oo Waltraud Schaper +20.3.2009 / 2 Kinder).<br />

Bekleidungskaufmann in Hannover. Seit 1953 in <strong>Mardorf</strong> Nr.211 am Nordufer ansässig. Ein Menschenfreund<br />

und Gönner sowie Ehrenmitglied der Feuerwehr, des Schützenvereins mit seinem Spielmannszug (Patenonkel)<br />

und der <strong>Mardorf</strong>er Dorfgemeinschaft.<br />

Mai 1993 Schwerer Wald- und Moorbrand nördlich von <strong>Mardorf</strong>.<br />

231<br />

(Daten zusammengetragen von Friedrich Dankenbring)<br />

21.-23.5.1993 Schützenfest mit Zeltdisco am Freitag. Schützenkönig ist Klaus Vierheller (Vehrenheide),<br />

Kinderkönigin Natascha Seefeld (Nr.35). Petra Nülle (Nr.54) wird 3.Landesschützenkönigin und ihr<br />

Bruder Wilhelm Nülle 1.Kreiskönig. Simone Hegewald (*1980 Eichendorffstr.) ist Kreisjugendkönigin.<br />

Elly Rusche (Nr.53) erhält die Damenscheibe.<br />

29.5.1993 Scheunenfete bei Margret’s (Dankenbring) Gemüsescheune.<br />

Sommer 1993 <strong>Die</strong> alte Postboje des „DHH Hansa“ von 1964 hat ausgedient. Ab 1987 ist Ulrich Hermann<br />

zuständig und ab 1991 der Segelclub Garbsen. Er setzt eine<br />

Kunststoff-Tonne ein. 2001 wird diese schließlich durch eine<br />

Stahltonne ersetzt.<br />

1.7.1993 Einführung der neuen siebenstelligen Postleitzahl: „31535 <strong>Mardorf</strong>“<br />

(31547 Rehburg).<br />

<strong>Die</strong> Poststelle 5 (Filiale) in <strong>Mardorf</strong> (Nr.77) wird bis 1995<br />

vertretungsweise geführt.<br />

1.8.1993 Leiter der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Matthias Stier (<strong>Mardorf</strong>).<br />

24.-26.9.1993 Erntefest mit Flohmarkt, Preisschießen und der Spielmannszug des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> tritt zum letzten Mal auf.<br />

Herbst 1993 Vorsteher der ev.-luth. Kirchengemeinde ist Hans-Jürgen Feldt (Nr.100 *1956).<br />

26.11.1993 <strong>Mardorf</strong> erhält Erdgasanschluss von Rehburg aus durch die Firma „Westfalica“. Erste Anschlüsse<br />

erfolgen am westlichen Weißdornweg.<br />

Dez.1993 Rheinhochwasser-Katastrophe!<br />

März 1994 Beginn der Planung einer weiteren<br />

„Fremdenverkehrsentwicklung am Nordufer“ durch<br />

Initiative des Ortsrates <strong>Mardorf</strong>, des neuen<br />

Stadtdirektors Häseler in Neustadt sowie U.Hermann<br />

(Nr.195).<br />

(Vorsitzender Friedel Dankenbring Nr.23/Heerhof 3 als<br />

2.König beim Katerfrühstück 1994)<br />

13.-15.5.1994 Beim Schützenfest erhält bereits am Freitag Karin<br />

Nülle (Nr.573) die (Zimmer-) Damenscheibe. Der<br />

Samstagnachmittag gehört der Kinderkönigin Simone<br />

Hegewald (*1980 Eichendorffstr.) und am<br />

Sonntagvormittag zum Katerfrühstück (ca. 300<br />

Gäste) gibt es erstmals ein reichhaltiges Buffet. <strong>Die</strong><br />

beiden Königsscheiben werden letztmalig von Jack<br />

Smith (Nr.106 *1926 England) gemalt (seit ca. 1960)<br />

und traditionell beim Tischler Förthmann abgeholt.<br />

Schützenkönig ist Wolfgang Nülle (*1958 Nr.573).<br />

Kreisjugendkönig ist Simon Rodenbeck (Nr.113).<br />

Sommer 1994 Erneute Richtung der erneuerten Fachwerkkonstruktion für das Haus des Gastes.<br />

Es wird eine neue Zentralheizung in die <strong>Mardorf</strong>er Fachwerkkapelle eingebaut.<br />

Großes Fischsterben im Steinhuder Meer (verschiedene natürliche Ursachen).


4.7.1994 Schwere Gewitterunwetter in unserer Gegend!<br />

1.8.1994 Lehrerin in der Grundschule <strong>Mardorf</strong> ist Marlis Hohmann (Nr.220 / IGS Garbsen). Weitere Lehrer<br />

sind: Frau Strocka-Tavlan, Annhild Pilgrim, Kerstin Bühring.<br />

24.8.1994 Einweihung der völlig neuen Jugendherberge (Nr.119 <strong>–</strong> Foto oben) am Warteweg 2. <strong>Die</strong> Leitung der<br />

modernsten Herberge Deutschlands übernehmen Carsten und Susanne (*Ohme) Lutter. Auch das<br />

rückwärtige Bootshaus und der vorgelagerte Campingplatz werden erneuert. Besonderer Gast ist der<br />

niedersächsische Ministerpräsident und späterer Bundeskanzler Gerhard Schröder.<br />

27./28.8.1994 Zum Erntefest und dem damit verbundenen Jubiläum der Feuerwehr spielt der „wiedererstandene“<br />

Oldie-Spielmannszug auf, geleitet vom Ehrenspielleiter- und Tambourmajor Rudi Semsroth (Nr.8).<br />

11.9.1994 Einweihung des mit viel Eigenleistung und Spenden erbauten Ev.-luth. Gemeindehauses (Foto<br />

unten) hinter der Kapelle (<strong>Mardorf</strong>er Straße 12a) teilweise auf dem Gelände des ersten <strong>Mardorf</strong>er<br />

Friedhofs.<br />

Herbst 1994 Sehr schlimme Einbruchserie von <strong>Mardorf</strong>er Jugendlichen und Neustädter Banden.<br />

30.10.1994 Der Landtagsabgeordnete und spätere Nds. Ministerpräsident Christian Wulff ist in der<br />

Jugendherberge <strong>Mardorf</strong>.<br />

232


2.12.1994 Der neue Kindergarten <strong>Mardorf</strong> an der „Alten Lindenstraße/B.d.Langen Birken“ wird eingeweiht und<br />

erhält wenig später den Namen: „Zwergenburg“. <strong>Die</strong> bisherige Leiterin Karin Langhorst (Nr.221)<br />

übernimmt 2 Vormittags-Gruppen für bis zu 50 Kinder im Alter von 3-6 Jahren. Erzieherinnen sind<br />

Marina Mantei (Nr.248), Gerlinde Benske (Nr.72), Heike Mroch (Vehrenheide) und Melanie Weber<br />

(Neustadt). <strong>Die</strong> Betreuungszeit wird erweitert Mo-Fr von 8-12 Uhr und Sonderdienst 7:30-13 Uhr.<br />

Kindergarten (Foto 1995 nach der Fertigstellung des großen eigenen Spielplatzes)<br />

31.12.1994 Auflösung der Kühlhausgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> am „Kleinen Brink“. Letzter Vorsitzender ist Heinrich<br />

Rusche sen. (Nr.53). In den Räumen der Gemeinschaft sind bis dahin große Kühlfächer und<br />

Kühlräume. Entstanden ist alles in einer <strong>Zeit</strong>, bevor jeder Haushalt eigene Kühltruhen hat.<br />

1994/1995 Erstmals wird durch die Bezirksregierung Hannover ein „Winterfahrverbot“ auf dem Steinhuder Meer<br />

verordnet.<br />

Um 1995 entkommen aus einem privaten Gehege am Dorfrand<br />

einige Mufflons (Zeichnung rechts <strong>–</strong> Europäisches<br />

Muffelwild als Vorfahr der Hausschafe). Sie werden<br />

schnell in der Umgebung <strong>Mardorf</strong>s heimisch und<br />

vermehren sich stark. Sie stehen unter Artenschutz,<br />

werden aber anderen hiesigen Wildtieren (wie den<br />

Rehen <strong>–</strong> Foto rechts: ein Rehbock) so starke<br />

Konkurrenten, dass sie schließlich zur Jagd frei<br />

gegeben werden müssen. Nach 2000 verlagert sich der Bestand nach Südwesten<br />

Richtung Schaumburger Wald.<br />

1995 Aktives Wahlalter bei Kommunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt.<br />

<strong>Die</strong> Postfiliale in <strong>Mardorf</strong> (Nr.77 / Poggenecke 8) wird jetzt geleitet von Elfriede Wiebking (aus<br />

Schneeren / bis 2003).<br />

<strong>Mardorf</strong> hat 1.836 Einwohner (davon 41 Ausländer, 218 Zweitwohnsitze, ca. 300 Wahlberechtigte<br />

am Nordufer, ca. 700 Haushalte) und damit eine Bevölkerungsdichte von 76,73 Einw./km² (nur die<br />

Hälfte der restl. Stadt Neustadt). <strong>Mardorf</strong> hat die 3.größte Gemarkung und die 4.meisten Einwohner.<br />

Nach der Kernstadt hat hier mit 44,7% seit 1975 die größte Bevölkerungsentwicklung stattgefunden.<br />

Wichtigste Arbeitgeber für <strong>Mardorf</strong> sind: ASB-Torfwerke Neustadt, Henniges-Gummiwerke Rehburg,<br />

frischli-Milchwerke Rehburg, Volkswagenwerk und Conti in Hannover.<br />

Große Renovierung (-2001) des Kanu-Verbandsheims (Nr.133) zu einer modernen Unterkunft. Der<br />

Verband hat in <strong>Mardorf</strong> eine Wettbewerbsfähige Sportanlage und gilt als Lehranstalt.<br />

Richtfest für den ersten Privatbau am Bungeplatz (Familie Wesemann). Das Fachwerk-<br />

Ackerbürgerhaus stand bis 1994 in Gehrdens Fußgängerzone.<br />

233


Anfang 1995 Der Neustädter Stadtdirektor wird <strong>Mardorf</strong>er Bürger:<br />

Mit der Wahl in der Stadtratsitzung am 15.3.1994 wurde <strong>Die</strong>ter Häseler (*3.9.1951) für 12 Jahre zum<br />

Stadtdirektor in Neustadt gewählt:<br />

Der Umzug soll schnell gehen, damit er mit seiner Frau Christiane (*13.7.1954), 3<br />

Kindern (Sohn, Jan*27.10.1979, Laura) und dem Labradorhund am Ort des<br />

Geschehens wohnt. <strong>Die</strong> Suche nach einem passenden Haus blieb erfolglos, trotzdem<br />

werden sie im Okt.1994 Neustädter Bürger in einem Reihenhaus in der Kernstadt. Der<br />

Zufall kommt jedoch zu Hilfe. Ortsbürgermeister Willi Brase berichtet bei einer<br />

Veranstaltung in <strong>Mardorf</strong> von einem freiwerdenden Einfamilienhaus in den<br />

Eichenkämpen 8. Wenige Wochen später hat <strong>Mardorf</strong> 5 Neubürger mehr. Trotz einiger<br />

familiärer Bedenken <strong>–</strong> jetzt lange Schulwege <strong>–</strong> gibt auch die Aussicht auf die Nähe<br />

zum Steinhuder Meer und die damit verbunden Freizeitmöglichkeiten für alle den Ausschlag. <strong>Die</strong> freie und<br />

manchmal wilde Landschaft am Meer und die freundlichen Menschen drum herum lassen sie die Entscheidung<br />

nicht bereuen.<br />

Der langjährige Stromanbieter für <strong>Mardorf</strong> „HASTRA“ (ehem. Überlandwerk Landkreis Neustadt)<br />

übergibt die Versorgung an die Stadtwerke Neustadt a.Rbge. <strong>Die</strong> Wasserversorgung wird aber<br />

weiterhin vom günstigeren Wasserverband Garbsen-Neustadt (Wasserwerk Hagen) sichergestellt.<br />

Neuer 1.Vorsitzender im Kriegerverein <strong>Mardorf</strong> wird Wilhelm „Willi“ Förthmann (Nr.32 *18.8.1934)<br />

bis 2011. Der Verein hat bald 40 Mitglieder (fast alle „ungedient“) und seit der Satzungsänderung<br />

1992 werden keine politischen Ziele mehr verfolgt. Kameradschaft und Pflege des Schießsports als<br />

Teil der Dorfgemeinschaft stehen im Vordergrund. Vereinsheim ist weiterhin das Schützenhaus.<br />

Erste Anstrengungen (u. Ltg. Friedrich Dankenbring) zum Umbau des ehemaligen Kühlhauses für<br />

ein Jugendhaus. Viele Ehrenamtliche und u. a. örtliche Handwerksmeister arbeiten in ihrer Freizeit<br />

und mit privaten Spenden werden bis 1998 insgesamt fast 75.000 DM zusammengebracht. Bis 1996<br />

ist ein erster nutzbarer Umbau geschafft und wird auch gleich von „Problem-Jugendlichen“ genutzt.<br />

Vorher war das Buswartehäuschen an der Kapelle ihr „Zuhause“.<br />

Der Verkehrsverein <strong>Mardorf</strong> hat ca.130 Mitglieder. und betreut ca. 850 Gästebetten. Ans Nordufer<br />

kommen an guten Wochenenden bis zu 50.000 Besucher und pro Jahr 800.000 Touristen nach<br />

<strong>Mardorf</strong> mit 100.000 Übernachtungen (+20.000 Übernachtungen auf den Campingplätzen). 450<br />

Arbeitsplätze hängen vom Tourismus in <strong>Mardorf</strong> ab.<br />

Febr.1995 Mike H. (aus <strong>Mardorf</strong>) wird mit knapp 14 Jahren zu<br />

einer traurigen Berühmtheit: Er wird für 18<br />

nachgewiesene Straftaten verurteilt. Monatelang hatte<br />

er die Einwohner <strong>Mardorf</strong>s in Atem gehalten mit<br />

immer neuen dreisten Delikten.<br />

März 1995 Im Anbau an den vorhandenen Kiosk Weiße Düne<br />

(Nr.110) werden Polizei, DLRG und DRK<br />

untergebracht.<br />

April 1995 Vorsitzende des MTC (130 Mitglieder) wird Heike<br />

Braunert (Nr.130). (Foto der 2 Tennisplätze rechts)<br />

Mai 1995 Inbetriebnahme der neuen (teilweise unterirdischen) Kleinkaliber-Schießanlage (KK) mit 4 Bahnen<br />

(jew. 50 m) mit einem großen Eröffnungsschießen für 20 Vereine. Der Kugelfangbereich ist in einer<br />

unterirdischen Betonnische. Das Königsschießen des Schützenvereins findet schon im neuen<br />

Rahmen statt.<br />

26.-28.5.1995 Gudrun Nülle (Nr.1) erhält am Freitagabend die Damenscheibe. Der Schützenfest<br />

Samstagnachmittag ist so verregnet, dass erstmalig in der Geschichte des Festes eine (Kinder-)<br />

Königsscheibe nicht weggebracht werden kann. Das wird aber am Sonntag nachgeholt. Beim<br />

Katerfrühstück wird Heinz Lell (*14.4.1924 Hamburg, früher als Pflegekind bei Nr.37, um 1939 kurzzeitig<br />

im KZ Bergen-B. interniert <strong>–</strong> später oo in Heitlingen +2008) für seine Verdienste zum Ehrenmitglied<br />

ernannt (Foto unten rechts von 1999 zum 75.Geb. mit den Vors. F.Dankenbring und D.Denker). <strong>Die</strong> Scheibe<br />

beim Schützenkönig Hartmut Niemeyer (Nr.24) nagelt der in <strong>Mardorf</strong> wohnende Stadtdirektor von<br />

Neustadt a. Rbge. an.<br />

<strong>Die</strong> wegen Dauerregens am Sa. ausgefallene Kinderkönigsscheibe wird von der Bundestagsabgeordneten<br />

Monika Ganseforth bei Markus Nülle (Nr.573) angebracht. Kreisjugendkönigin ist zum<br />

2x Simone Hegewald (*1980 Eichendorffstr.).<br />

Sommer 1995 Es wird ein Hitzejahr!<br />

Baubeginn im neuen großen Baugebiet „Hinter dem Kirchhofe“!<br />

234


27.8.1995 Feierliche Einweihung der neuen KK-Schießanlage am Schützenhaus mit kleinem separaten<br />

Aufenthaltsraum und eigenem Eingang. Das macht erstmals den Schießbetrieb unabhängig von der<br />

Schützenhausnutzung möglich. Unter Leitung von <strong>Die</strong>ter Denker und Friedrich Dankenbring wird<br />

dieser lang gehegte Wunsch der aktiven Schützen wirklich. Erstmals wird zu diesem Erntefest eine<br />

Bürgerscheibe ausgeschossen (Ingrid<br />

Poschag Nr.55) und das kleinere Festzelt steht<br />

erstmals direkt vor dem Schützenhaus. Unter<br />

den vielen Gästen sind auch die 3 langjährig<br />

befreundeten Schützenvereine aus Schneeren,<br />

Winzlar und letztmalig Todtenhausen<br />

(Petershagen). Durch den Spielmannszug<br />

initiiert fand seit Anfang der 1970er Jahre ein<br />

regelmäßiger wechselseitiger Besuch zu den<br />

wichtigen dörflichen Festen statt.<br />

18.11.1995 <strong>Die</strong> Generalversammlung des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> wählt <strong>Die</strong>ter Denker<br />

(Nr.74 *1946 / schon seit <strong>1974</strong> im Vorstand und<br />

seit 1988 2.Vors.) zum neuen 1.Vorsitzenden<br />

(bis 2003 im Amt). Sein Vorgänger Friedel<br />

Dankenbring wird beim Erntefest 1996 zum<br />

Ehrenvorsitzenden ernannt.<br />

24.12.1995 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

5.12.1995 <strong>–</strong> 21.3.1996 Strenger Winter! <strong>Die</strong> gesamte für<br />

über 2 Monate zugefrorene und begehbare<br />

Eisfläche des Meeres mit einer Stärke von 40 cm schiebt am Ende Teile des Nordufers mehrere<br />

Meter landeinwärts und türmt vor dem Uferweg Boden und Schlick auf.<br />

Nach 1995 Kommt es zu einer weiteren dramatischen Reduzierung der landwirtschaftlichen Betriebe: <strong>Die</strong><br />

verpachteten Flächen und Grünbrachen nehmen zu, Urlaub auf dem Bauernhof gewinnt an<br />

Attraktivität und „Milch- und Frührenten“ durch entsprechende EU-Fördermittel lassen viele früher<br />

aufhören. Ehemals kleinere Betriebe werden durch Zupachtung erheblich vergrößert und dadurch<br />

lebensfähig, während große Betriebe wegen anderer Einnahmemöglichkeiten kurzfristig mit der<br />

aktiven Landwirtschaft abschließen.<br />

1996 Komet „Hale-Bopp“ ist 18 Monate mit bloßem Auge am Tage sichtbar.<br />

Eröffnung „Yachtcenter Rintelmann“ im neuen Gewerbegebiet <strong>Mardorf</strong> (Straße: <strong>Mardorf</strong>er Riehe)<br />

19.3.1996 1.Vors. der Fördergemeinschaft der Grundschule <strong>Mardorf</strong> wird Ulrike Kahle (Nr.656) bei 27<br />

Mitgliedern. Es werden Schulspielgeräte angeschafft, der Schulgarten gestaltet, die Bibliothek<br />

vergrößert. Weitere Vorsitzende sind in Folge: Edgar Rohde, Heike Skyrde, Katja Klockow.<br />

März 1996 „Interimsvorsitzender“ des TSV <strong>Mardorf</strong> wird für ein Jahr Jens Tahn (*1966 Nr.15).<br />

17.-19.5.1996 Beim Schützenfest erringt der neue 1.Vorsitzende <strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74) zum 5. Mal die<br />

Erwachsenen-Königswürde. Er ist damit neben Anneliese Fussy (Nr.179 <strong>–</strong> auf Kreis- und<br />

Landesebene) der erfolgreichste Schütze aller <strong>Zeit</strong>en im Verein. Markus Nülle (Nr.573) ist zum 2x in<br />

Folge Kinderkönig. Klaudia Ideker (Nr.91) erhält die Damenscheibe.<br />

31.5.1996 Auflösung der Vorkeimhaus-Gemeinschaft. Fast alle Kartoffelanbauer haben inzwischen<br />

aufgegeben. Das östliche Haus dient schon seit Jahren als Bootsreparaturwerkstatt (Rintelmann<br />

Nr.142). Nachdem auch das andere nicht mehr benötigt wird, reißt man <strong>1997</strong> beide Häuser ab. <strong>Die</strong><br />

wenigen übriggebliebenen Kartoffelbauern (Nr.8,12,23,40,91,186) haben eigene Vorrichtungen zum<br />

Lagern und Vorkeimen.<br />

Juni 1996 Otto (*1949 Nr.94) und Ingrid (*1951) Meier wandern nach Alberta, Canada aus. In der ehemaligen<br />

Motormühle zieht nach <strong>1997</strong> der Ronald Orme mit Familie ein, um den Golfpark <strong>Mardorf</strong> am<br />

Steinhuder Meer zu bauen.<br />

235


(links: „Cafe Engel’s Dor“ und rechts: „Haus des Gastes“ um 1996)<br />

Sommer 1996 Inoffizielle Freigabe des „Haus des Gastes“ für den Fremdenverkehr. Durch die Einstellung des<br />

Geschäftsführers Michael Bibow (Hagen) kann schon wenig später der 1.Kunsthandwerkermarkt<br />

und eine Boots- und Segelausstellung mit Markt veranstaltet werden.<br />

30.8.-1.9.1996 <strong>Die</strong> Bürgerscheibe zum Erntefest erhält zum 2x in Folge Ingrid Poschag (Nr.55).<br />

15.9.1996 Kommunalwahl: <strong>Die</strong> CDU erreicht mit 6 Sitzen wieder die Mehrheit im Ortsrat. Otto Brase (Nr.105)<br />

bleibt Ortsbürgermeister, aber seine Stellvertreterin wird mit Cornelia Schulze (*1958 Nr.36) erstmals<br />

in <strong>Mardorf</strong> eine Frau.<br />

27.9.1996 Annette Peus (15 Jahre alt) verschwindet nachmittags gegen 17 Uhr an der Bushaltestelle Erlenweg<br />

(Nähe Wohnung) spurlos! Wie sich am 19.10.1996 leider herausstellt, ist die<br />

Schülerin Opfer eines Sexual-Gewaltverbrechens geworden. Ihre Leiche wird<br />

bei der Ernte am Pferdeweg in einem Maisfeld gefunden. Der heimtückische<br />

Mord bewegt die Bevölkerung weit über die Grenzen <strong>Mardorf</strong>s hinaus. Mehr als<br />

2.000 Menschen kommen zu einem Schweigemarsch mit Lichterkette<br />

zusammen. Ein Benefizspiel (<strong>1997</strong>) erbringt zur Belohnung von 5.000 DM noch<br />

mal 4.500 DM hinzu. Tragischerweise verstirbt der Vater nach all der Trauer<br />

und der seelischen Belastung (verspäteter DNA-Test April <strong>1997</strong>) nur einige<br />

<strong>Zeit</strong> später.<br />

10.11.1996 Eröffnung des Cafes „Engel’s Dor“! Das Fachwerk-Ackerbürgerhaus (Vierständerhaus-Innenstadt<br />

Gehrden vom 3.5.1804 / Foto oben links und Zeichnung unten links) wird von Peter Wesemann aus<br />

Poggenhagen( *1940 oo Helga / 2 Kinder) liebevoll am Aloys-Bunge-Platz 10A wieder aufgebaut.<br />

Alte Materialien kommen zum Einsatz. Tochter Ines (oo Jochen Plinke / 3 Töchter / Kollmeyer Sekt <strong>–</strong><br />

<strong>Mardorf</strong>er Str./Riehe) betreibt für einige Jahre das gemütliche Cafe mit dem markanten Kachel-Ofen<br />

in der Mitte des Hauses. Gleichzeitig wird der schmale nördlich gelegene Durchgangsweg zur<br />

Kapelle für die Öffentlichkeit freigegeben.<br />

24.12.1996 Weiße Weihnachten mit Schnee.<br />

20.12.1996 <strong>–</strong> 9.2.<strong>1997</strong> Das Steinhuder Meer ist begehbar zugefroren und es wird am Badestrand ein<br />

touristisches “Eisvergnügen“ unter Flutlicht veranstaltet.<br />

1996/<strong>1997</strong> Neues Fachwerk in <strong>Mardorf</strong>: (unten links) Aloys-Bunge-Platz 10a (Familie Wesemann)<br />

(rechts) Zum Kreuzholz 17 (um <strong>1997</strong> Günter Thieße / Schneeren*~1950 oo Ilona / 2 Töchter).<br />

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Anfang <strong>1997</strong> Neugründung der <strong>Mardorf</strong>er Tanzgruppe mit 5 Paaren auf Initiative von Karin und Willi Langhorst<br />

(Nr.174). 1999 kommen noch 3 Paare hinzu und wird Sparte des TSV <strong>Mardorf</strong>. Wie schon die<br />

Vorgängergruppe tanzen sie alte für <strong>Mardorf</strong> typische Tänze. Zu ihren herausragenden Aufführungen<br />

gehören der „<strong>Mardorf</strong>er Bunte“ und die „Berliner Drehorgel“ (2 richtige „Flugnummern“), sowie der<br />

Bändertanz um den Maibaum. Seit 2009 ruht der Tanzbetrieb.<br />

<strong>Die</strong> Ortsgruppe des DRK hat 120 Mitglieder und führt jährlich 2 Blutspendetermine durch.<br />

3.1.<strong>1997</strong> Brand im Dorfgemeinschaftshaus geht glimpflich aus.<br />

Frühj.<strong>1997</strong> Baubeginn des Golfplatzes <strong>Mardorf</strong>: Ronald Orme (*23.4.1949 Golflehrer aus Schottland oo Hilary-<br />

June*11.11.1949 / 2 Söhne: Steward, Charles) hat mit 2 Kollegen und der Hilfe von<br />

Ortsratsmitgliedern genügend Flächen (Gesamtausdehnung rund 110 ha) rund um den ehemaligen<br />

Mühlenberg zusammengepachtet und kann den Golfpark Steinhuder Meer gründen. 1.Vors. <strong>Die</strong>ter<br />

Beyer, 1999 Rainer Tidigk. 2003 erfolgt die Gründung der „Open Golf“ KG und „The Pub“ pachtet<br />

Katrin Rabe (Schneeren).<br />

<strong>Die</strong> 18 Loch-Anlage hat eine<br />

Länge von 5.175 m für<br />

Damen und 5.860 m für<br />

Herren (Par 72 <strong>–</strong> 66<br />

Schläge). Bis 2007 Präsident<br />

Andreas Starcevic. Um 2009<br />

hat der Club über 1.000<br />

Mitglieder. Das Motto des<br />

<strong>Mardorf</strong>er Golfparks ist von<br />

Anfang an: „Golfen für<br />

Jedermann, auch ohne<br />

Mitgliedschaft“.<br />

(Foto im Aug.1999-Bau am<br />

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Loch 10-stehend: Steward und Ronald Orme)<br />

Erneute Entschlammungsversuche im Steinhuder Meer: <strong>Die</strong> dilettantischen Dämme des kleinen<br />

Polders an der Alten Moorhütte halten dem Druck aber nicht stand und lassen das Gesamtprojekt<br />

schon nach kurzer <strong>Zeit</strong> scheitern.<br />

7.3.<strong>1997</strong> Hubert Paschke (*1955 / V.d.Mühle) wird erneut 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong> bis 2.3.2007.<br />

12.3.<strong>1997</strong> (Mittwoch 14 Uhr) Mit der Unterzeichnung eines Gebietsänderungsvertrages zwischen den Städten<br />

Neustadt a. Rbge. und Rehburg-Loccum tritt <strong>Mardorf</strong> das Wochenendgebiet „Heideweg“ in der<br />

Vehrenheide an Rehburg ab. <strong>Die</strong> Befragung der Einwohner hatte eine 100% Zustimmung ergeben.<br />

Viele andere <strong>Mardorf</strong>er sagten: „Können wir nicht alle nach Rehburg?“<br />

17.3.<strong>1997</strong> Um 18 Uhr wird für eine Stunde beim TV-Sender „Nickelodeon“ live über die Probleme „fehlende<br />

Sporthalle und Fußgänger-Überweg“ in <strong>Mardorf</strong> zusammen mit örtlichen Vertretern diskutiert.<br />

1.4.<strong>1997</strong> Der Kindergarten „Zwergenburg“ wird unterteilt in die „Bärengruppe“ (neu als Erzieherin Veronika<br />

Giseke (Neustadt) und die „Elefantengruppe“. Neue Kraft ist Brigitte Renas. Hausmeister ist<br />

Ehepaar Mücke (Nr.229). 1999 kommt als neue Erzieherin Andrea Wittleder.<br />

18./20.4.<strong>1997</strong> Unter großer Medienbeachtung findet ein großer „Speicheltest“ im Mordfall Peus (+27.9.1996)<br />

statt. Fast 500 Männer im Alter zwischen 14 und 50 Jahren werden geladen um ihre DNA bestimmen<br />

zu lassen. Nur 100 müssen extra überprüft werden. Der Mörder ist aber nicht dabei.<br />

1.5.<strong>1997</strong> Erstmals nach rund 50 Jahren wird wieder ein Maibaum aufgestellt. Früher stand er immer beim<br />

Schützenfestwirt (jetzt aber ganzjährig auf dem Aloys-Bunge-Platz). Damals steckte man den<br />

begehrten Mädchen kleine Maibäume hinter das „Kammerfenster“. Wer untreu gewesen war, bekam<br />

ihn in den Schornstein gesteckt. Wer heiraten musste (was ja durchaus öfter vorkam) fand einen<br />

Kinderwagen auf dem Dach. Für den heutigen Baum bindet die letzt jährige Damenkönigin den<br />

Ehrenkranz. Beim Aufstellen hilft die Feuerwehr, die Kapelle untermalt mit Musik, die Tanzgruppe<br />

tanzt den traditionellen Bändertanz und der Verein Dorfgemeinschaft kümmert sich um’s Fest.<br />

<strong>Die</strong> Dorfgemeinschaft <strong>Mardorf</strong> hat 142 Mitglieder. Ernst Stolte (ehem. Elektromeister aus<br />

Rehburg/Bei Nr.8) wird für seine Verdienste bei der Installierung der Weihnachtsbeleuchtung zum<br />

Ehrenmitglied ernannt.<br />

9.-11.5.<strong>1997</strong> Schützenkönig ist Wolfgang Rübenhaus (Nr.139), 2.F.Dankenbring (Nr.23), 3.F.Wilkening (Nr.109).<br />

Kinderkönig wird Patrick Seefeld (Nr.35). Nadine Wilkening (Nr.109) erhält die Damenscheibe.


Mai <strong>1997</strong> Rudolf „Rudi“ Semsroth erhält die höchste Auszeichnung der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Blas- und Volksmusikverbände <strong>–</strong> die Ehrennadel in Gold.<br />

Rudolf Semsroth (*27.7.1925 in Hannover-Steintor / 1.oo Sieglinde Sacher <strong>Mardorf</strong> Nr.194 / 2.oo 27.1.1975<br />

Marlis Denker Nr.8 - Rehburger Str.2). 1934 Trommler im Spielmannszug der Turnergemeinschaft Linden<br />

in Hannover. Nach der Gleichschaltung wird daraus ein Fanfarenzug. Er spielt auch mit dem<br />

Gebietsspielmannszug sogar im Berliner Olympiastadion. 1945 Wehrdienst<br />

mit amerikanischer Gefangenschaft in Remagen. Nach dem Krieg wird er<br />

Stabführer der Südstädter Schützengesellschaft in Hannover. Obwohl er<br />

Graphiker werden will, beginnt er als Technischer Zeichner und später in<br />

der Konstruktionsabteilung bei Continental in Hannover. Dort arbeitet er<br />

bis zur Frührente wegen betriebsbedingter Erkrankung 1985). Um 1963<br />

übernimmt er die Führung des Spielmannszugs in Schneeren. Im August<br />

1970 ist er dann wesentlich an der Gründung des Spielmannszugs im<br />

Schützenverein <strong>Mardorf</strong> beteiligt. Seitdem wohnt er auch in <strong>Mardorf</strong>. Er<br />

macht in seinen Jahren den Spielmannszug zum Stolz der Region und zum<br />

Werbeträger des Ortes. 1980 wird er Ehrentambourmajor des<br />

Spielmannszuges <strong>Mardorf</strong>. 1994 erweckt er das Spielmannszugwesen in<br />

<strong>Mardorf</strong> mit dem „Oldie-Zug“ wieder zum Leben und erfreut so mit seinen<br />

ehemaligen Schützlingen die <strong>Mardorf</strong>er bei den örtlichen Veranstaltungen.<br />

Nach kurzer schwerer Krankheit stirbt er am 9.3.2009.<br />

Sommer <strong>1997</strong> Ferne Ereignisse haben eine Verbindung nach <strong>Mardorf</strong>:<br />

<strong>Die</strong> Diktatur im Kongo-Zaire scheint beendet. Christian Pecki ein mit Familie in <strong>Mardorf</strong> (bei Nr.215)<br />

wohnender Asylbewerber saß 8 qualvolle Monate unter unmenschlichen Bedingungen in einem zairischen<br />

Gefängnis wegen eines regierungskritischen Presseartikels. Pecki war in seiner Heimat freier Journalist und ist<br />

heute Sekretärkoordinator der oppositionellen Lumumba-Partei in Europa. Während des langwierigen<br />

Asylverfahrens sind seine Kinder in <strong>Mardorf</strong> herangewachsen. Er selber spielt gerne in der Altherren-<br />

Fußballmannschaft der SG M/S. <strong>Die</strong> Verhältnisse in Zaire haben sich in Folgejahren leider nicht verbessert,<br />

Familie Pecki zieht später nach Neustadt. Seine Kinder machen ihren Weg in Deutschland und Vater Christian<br />

stirbt nach 2005 ohne seine Heimat je wieder zu sehen.<br />

29.6.<strong>1997</strong> Erster dokumentierter Tornado (Windhose, Trombe) nördlich von <strong>Mardorf</strong>.<br />

Juli <strong>1997</strong> Oder-Hochwasserkatastrophe!<br />

17.7.<strong>1997</strong> Einweihung des Golfparks Steinhuder Meer.<br />

Aug.<strong>1997</strong> Der Sohn der 1942 nach <strong>Mardorf</strong> deportierten ukrainischen Zwangsarbeiterin Nadja Samnius (oo<br />

1950, 3 Kinder, +3.4.1993) Iwan besucht Familie Röhr (Nr.37). Der immer noch bestehende Kontakt<br />

war vor allem in den Jahren nach der Reaktorkatastrophe bei Tschernobyl wichtig. So bekamen sie<br />

aus <strong>Mardorf</strong> die dringend benötigte Hilfe. <strong>Die</strong> Mutter hatte den damals eigentlich verbotenen<br />

„Familienanschluss“ nie vergessen.<br />

1.8.<strong>1997</strong> <strong>Die</strong> Grundschule <strong>Mardorf</strong> hat 4 Klasen mit 72 Schülern. 1.Klasse 22 <strong>–</strong> Frau Pilgrim / 2.Klasse 16 <strong>–</strong> Herr<br />

Stier / 3.Klasse 16 <strong>–</strong> Frau Bühring / 4.Klasse 18 <strong>–</strong> Frau Homann. Antrag auf volle Halbtagsschule.<br />

29.-31.8.<strong>1997</strong> Gründung des „Vereins zur Erhaltung des Erntewagenbaus n.e.V.“ (Erntewagenbauverein <strong>–</strong> EBV).<br />

Er nimmt mit einem „Themen-Festwagen“<br />

(Schule A.D. / Foto unten) erstmals am<br />

Erntefest teil, das diesmal verbunden ist mit<br />

dem 40jährigen Jubiläum der<br />

Feuerwehrkapelle. In den Folgenjahren<br />

kommt die Tradition der Ernte-, Fest- und<br />

Mottowagen wieder zu neuer Blüte. <strong>Die</strong><br />

Kinder (8-12 Jahre) können erstmals am<br />

Schießen teilnehmen, denn Waltraud<br />

Bunge (Nr.211) hat eine Armbrust gestiftet.<br />

<strong>Die</strong> Bürgerscheibe bekommt F.Dankenbring<br />

(Heerhof 3). Beim Festumzug am Sonntag<br />

sind neben den Erntewagen auch ca. 700<br />

Marschierer zu Ehren der Feuerwehrkapelle<br />

unterwegs. <strong>Die</strong> Musikgruppe ist zu einem<br />

wichtigen Kulturträger im Ort geworden.<br />

Sept.<strong>1997</strong> Einweihung des Bolzplatzes in den Wiesenkämpen nördlich der Jugendherberge.<br />

13.9.<strong>1997</strong> 25 Jahrfeier der CDU <strong>Mardorf</strong> mit dem ehemaligen stv. Nds. Ministerpräsidenten Wilfried<br />

Hasselmann.<br />

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Okt.<strong>1997</strong> Einweihung der Sportpistolen-Duell-Anlage (25 m) innerhalb der bestehenden KK-Anlage des<br />

Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> unter den Eichen am Walter-Langhorst-Platz.<br />

Nach Jahrzehnten des ständigen „Flickens“ wird innerhalb von 3 Wochen die völlig desolate<br />

Pflasterung der Meerstraße/Moorstraße mit einer ersten „versuchsweisen“ Teerdecke versehen. Bis<br />

zur EXPO 2000 wird dann die gesamte Moorstraße geteert.<br />

5.10.<strong>1997</strong> Im Rahmen der offiziellen Einweihung des Haus des Gastes erscheint die erste umfassende<br />

<strong>Mardorf</strong>er Chronik: (Foto unten: Titelbildansicht)<br />

„<strong>Mardorf</strong> am Steinhuder Meer <strong>–</strong> Geschichte eines Dorfes und seiner Bewohner“ von Friedrich Dankenbring<br />

(*1952 Nr.23) in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft (u. a. Brigitte Kohlmann).<br />

Nach der ersten kleinen Chronik von Helmut Dannenberg 1973 und der Bilderchronik (<strong>Mardorf</strong> in<br />

alten Photographien) 1984 ist hier nun alles bis dahin bekannte Wissen zusammengetragen worden.<br />

Außerdem wird in der Chronik erstmals die alte heimische Sprache, das <strong>Mardorf</strong>er Platt<br />

dokumentiert. <strong>Die</strong> Vorarbeiten zum Buch geschehen gerade noch so rechtzeitig, um die<br />

unersetzlichen Erinnerungen vieler älterer Mitbürger für die Nachwelt zu erhalten.<br />

Hier endet die Chronik in Buchform <strong>1997</strong>!<br />

11.10.<strong>1997</strong> Gefährlicher Brand in der Autolackiererei Hoffschmidt (alte Hofstelle Nr.6), der Schaden wird auf<br />

über eine ½ Mio. DM geschätzt.<br />

Nov.<strong>1997</strong> Provisorische Öffnung des Jugendtreffs mit Außenanlage im ehemaligen Kühlhaus am Brink.<br />

1.Adv.<strong>1997</strong> Der 1.große Weihnachtsmarkt auf dem Aloys-Bunge-Platz. Unter Führung der Dorfgemeinschaft<br />

versammeln sich viele <strong>Mardorf</strong>er Vereine und Gruppen um selbst hergestellte Produkte zu verkaufen<br />

oder einfach weihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Der Schützenverein nimmt erstmals<br />

mit einem Bogenschützenstand teil.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtsbeleuchtung wird auf über 60 Sterne erweitert und jetzt sind auch die Bereich<br />

Mummrian, Alte Lindenstraße, Ohlhagen Steinweg bis vor der Mühle, Hinterm Dorf beleuchtet.<br />

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