A11 Die Zeit 1961 – 1973 - Mardorf
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<strong>A11</strong> <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>1961</strong> <strong>–</strong> <strong>1973</strong><br />
Um <strong>1961</strong> <strong>Die</strong> „Dükerstuben“ (Nr.118) übernimmt Franz Rudolph (auch aktiv in der Ortspolitik und beim<br />
Reichsbund / verzieht nach Steinhude). Um 1965 folgt ihm Kurt und Theodor Meister und dann<br />
Helmut Tschechne (*1939 / oo Ellen*1937 / später Nr.114).<br />
Den „Meeresblick“ (Nr.149) betreibt<br />
jetzt die Familie Dorn (Robert oo<br />
Charlotte*1909+1970 / Ursula) und<br />
Elfriede Becker (Nr.234). Ab 1969<br />
wird die Gaststätte von Jürgen<br />
Koberstein (*1940 / oo Christa*1944<br />
/ Töchter Kerstin und Anke / Sohn<br />
Sven*1967) bis 2010 geführt (Foto).<br />
Nr.179 entsteht (An der Lehmkuhle<br />
3) durch Ewald Fussy (*1937<br />
Borkenhain oo Anneliese Bruns*1936<br />
Mdf.Nr.6 - Kindergärtnerin / Kinder:<br />
Wolfgang und Kirsten).<br />
Nr.180 wird als Holzhaus gebaut (Auf dem Lindenberg 5 / hinter Nr.43).<br />
Nr.182 Umbau am Erlengrundweg (Erlenweg 6) von Elfriede Struckmann (*4.8.1912 Stendal). Haus<br />
um 1943 mit „3 Bauscheinen“ (3 Wochenendhäuser in einem) schon etwas größer gebaut. Sie ist<br />
lange vielfältig im Ortsleben <strong>Mardorf</strong>s engagiert.<br />
Nr.187 wird am Weißen Berg errichtet.<br />
Nr.201, Nr.202, Nr.203, Nr.204, Nr.205 werden als Wochenendhäuser am Weißen Berg gebaut.<br />
Nr.206 wird als Wohnhaus im Dorf (An der Lehmkuhle 4) gebaut von Rolf Hoffschmidt (*21.1.1941<br />
Hannover oo Inge Struckmann*16.7.1940 <strong>Mardorf</strong> Nr.6 / 3 Kinder: Frank*1966, Anja*1967,<br />
Tina*1970). Er betreibt viele Jahre einen Karosseriebetrieb „Hinterm Dorf 5“.<br />
Nr.207 wird als Mietshaus von Frenzel Nr.102 (<strong>Mardorf</strong>er Str.30) errichtet: U. a. Familien Karl-Heinz<br />
Fischer, Rudi Wohlfahrt, Ryschka und Hermann Otte.<br />
Nr.208 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 2) gebaut von Erwin Sonnabend (*9.6.1928 in Mlitsch,<br />
Kreis Lüben oo Vera Niedurny*31.1.1931 Kreis Lublinitz, Oberschlesien <strong>–</strong> Tochter Karin).<br />
Nr.209 als Wohnhaus (B.d.Langen Birken 3) gebaut von Reinhard Schlombs (*1941 Eckersdorf,<br />
Schlesien oo Maritta Kopp*1944 Rehburg / Tochter Susanne).<br />
Nr.210 ist ein Wochenendhaus am Weißen Berg.<br />
<strong>1961</strong> Der GB/BHE schließt sich mit der DP zusammen zur GDP (Gesamtdt. Partei), sind aber erfolglos.<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 918 Einwohner bei ca. 300 Hausnummern.<br />
Anfang <strong>1961</strong> Bürgermeister ist noch Friedrich Meier (Nr.72 *1891).<br />
1.Vorsitzender des<br />
TSV <strong>Mardorf</strong> wird<br />
Karl Syrup (*1939<br />
Nr.15 / bis 1964).<br />
Der Schützenverein<br />
<strong>Mardorf</strong> wählt<br />
Gustav Vogeler<br />
(Nr.93 *1912 / bis<br />
1968 <strong>–</strong> siehe Foto dort)<br />
zum neuen<br />
1.Vorsitzenden.<br />
Vorgänger Landrat<br />
Friedrich Meyer<br />
(Nr.23 *1910) wird<br />
Ehrenvorsitzender.<br />
205
15.3.<strong>1961</strong> Der Bauernhof mit Gaststätte Nr.18 (H.Thürnau*1903) brennt durch Brandstiftung (eines jungen<br />
Steinhuders) ab. Nur der Saal (Foto weiter oben um 1995) bleibt verschont. An die Stelle des ehem.<br />
Gasthauses kommt eine neue Scheune; das Wohnhaus wird weiter südlich neugebaut. Es beginnt<br />
eine unsägliche 2 Jahre andauernde Brandserie, die <strong>Mardorf</strong> von Grund auf verändern wird.<br />
19.3.<strong>1961</strong> Kommunalwahlen: (Wechsel der Posten erst 11.11.<strong>1961</strong>) Heinrich Struckmann (Nr.85 *1908) wird<br />
neuer Bürgermeister und Friedrich Brase (Nr.59 *1923) neuer Gemeindedirektor bis zur<br />
Gebietsreform 1974. <strong>Die</strong> WG hat 3 Sitze: W.Brase, H.Förthmann-W.Heidorn, H.Rusche / die SPD 4<br />
Sitze: G.Kuschbert, W.Nortmeier, F.Brase, H.Büsselberg / der BHE 4 Sitze: unverändert seit 1952.<br />
20.-22.5.<strong>1961</strong> (Pfingsten) Schützenkönig ist H.Frenzel (*1938 Nr.102).<br />
2.6.<strong>1961</strong> Das Wohnhaus der Hofstelle Nr.105 (Otto Brase) brennt durch eine weitere Brandstiftung (des<br />
Steinhuders) ab. Der Neubau an gleicher Stelle erfolgt massiv aber mit einem „Förschöppen“.<br />
Sommer <strong>1961</strong> Asphaltierung des Kopfsteinpflasters der Landestraße (L360) durch <strong>Mardorf</strong>.<br />
Ulrich Hermann (<strong>Mardorf</strong> Nr.195) organisiert mit seinem Boot privat die Wasserrettung auf dem<br />
Steinhuder Meer (Rettungs- und Bergungsboot / 1978 vertraglich geregelt).<br />
13.8.<strong>1961</strong> Baubeginn der Berliner Mauer führt zur endgültigen Teilung Deutschlands!<br />
3.11.<strong>1961</strong> Einführung der neuen Postleitzahlen: „3071 <strong>Mardorf</strong>„ (3056 Rehburg). <strong>Mardorf</strong> erhält eine Poststelle<br />
(Postamt V über Nienburg/Weser).<br />
4.12.<strong>1961</strong> Beschluss der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> zur Fertigstellung des Uferweges als Fußweg.<br />
In 1962 Regina Grages (*26.10.1941) und Heinz-Hermann Brinkmann (*18.12.1940+2004 / Söhne Bernd,<br />
Andreas) übernehmen die modernisierte Gaststätte „Lütjen <strong>Mardorf</strong>“ (Nr.164) mit Campingplatz.<br />
(Foto). Der Betrieb ruht seit Dez.2006. Der Campingplatz besteht weiter.<br />
(Nr.164 um 1962 <strong>–</strong> In der Mitte der alte Sandweg am Meer, südlich davon der Campingplatz und ganz rechts<br />
davor der Badeplatz / das Fischerstübchen an der freien Stelle der ehemaligenNr.163 besteht noch nicht)<br />
206
In 1962 Luftaufnahmen zeigen das <strong>Mardorf</strong>er Nordufer von West nach Ost vor der großen Veränderung<br />
durch das Aufspülen mit Meersand und der damit später entstehenden Promenade und Uferweg.<br />
Rote-Kreuz-Str./ Berliner Jugend / Pilz / Dükerstuben Lüttjen <strong>Mardorf</strong> / Seestern / Erlenweg / Bahlsen<br />
Pilz / (SCMa) / Inselblick / DKV / Lüttjen <strong>Mardorf</strong> Schwarze Berge / Alte Moorhütte / Hubertusstr.<br />
207<br />
Wanderdüne Weißer Berg mit Hütten
Neue Moorhütte 1962 (noch mit altem Gebäude und ohne Moorstraße)<br />
16./17.2.1962 Sturmflut (mit Orkan Vincinette) an der Norddeutschen Küste trifft besonders Hamburg.<br />
9.-11.6.1962 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilhelm Meier (*1940 Nr.127/312). Das Festzelt hat 400 m².<br />
Sommer 1962 Auf 4 der 6 größeren Campingplätze sind 13.600 Camper mit ca. 30.000 Übernachtungen (1962).<br />
Okt.1962 „Kuba-Krise“ führt an den Rand eines atomaren „III.Weltkrieges“.<br />
24.12.1962 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe.<br />
1962/1963 gilt als der kälteste Winter (seit langem) in unserer Gegend mit einer mittleren Temperatur von -<br />
5,4°C (für 3 Monate). Noch bis weit in das neue Jahr ist es extrem kalt.<br />
208<br />
<strong>Mardorf</strong> Nr.119 <strong>–</strong> DJH um 1963
Um 1963 „Rehburger Strumpffabrik“ (Freimuth-Freso) eröffnet Außenstelle in der ehemaligen „Neuen Alten<br />
Schule“ (Nr.97) in <strong>Mardorf</strong>. Später hier auch Außenstelle von „Gummi-Henniges“ Rehburg.<br />
1963 Gründung Wasserbeschaffungsverband Nordkreis Neustadt a.Rbge. (Sitz in Hagen). Bis dahin<br />
erfolgt die Trinkwasser- und Löschwasserversorgung ausschließlich mit „Hausbrunnen“.<br />
<strong>Die</strong> erste Diskothek in unserer Gegend eröffnet: „Onkel“ Willi Kanbach und „Tante Martha“ machen<br />
die alte Dorfkneipe neben der Kirche in Münchehagen zur „Szenekneipe mit Beatmusik“.<br />
Hasso Rodenbeck (Nr.130 *1928) wird als erster <strong>Mardorf</strong>er Kreisschützenkönig.<br />
Kapellengemeindevorsteher ist Heinrich Struckmann sen. Nr.85.<br />
Der Betreiber der „Neuen Moorhütte“ (Nr.188 <strong>–</strong> Hubertusstr.5) wird Wilhelm Siemes (*1914 aus<br />
Norddölden-Vechta+1987 oo Hubertine*3.3.1922+1992 / Tochter Ursula*1844). Daher bekommt die<br />
Zuwegung später auch den Namen „Hubertusstraße“. Es entsteht ein zweistöckiges Gebäude mit<br />
Pension und eine separate Segelschule gegenüber, schließlich ein Hotel. Vor 1980 Verkauf an den<br />
Großraum Hannover (Gründung Verband am 1.1.1963 <strong>–</strong> Auflösung 1980). Sie betreiben aber die<br />
Anlage erfolgreich bis 1985. 1986 Verkauf an den Akademischen Seglerverein zu Hannover zur<br />
Nutzung als Clubgebäude („Klabautermann“). 1996 eröffnet Familie Wacker darin wieder ein<br />
öffentliches Restaurant, 2002 Familie Improda „Bei Felice“ und 2004 Fabian Schramböhmer. Seit<br />
2009 sind Funke/Bruns Betreiber. und <strong>Die</strong> Segelschule wird nach 1995 das Apartment-Hotel „Am<br />
Kleinen See“ (U.Hermann bis ca.2005).<br />
11.2.1963 Zeltplätze am Nordufer sollen zukünftig in einem Flächennutzungsplan (F-Plan) ausgewiesen<br />
werden.<br />
1.-3.6.1963 (Pfingsten) Schützenkönig in <strong>Mardorf</strong> ist August Nortmeier (Nr.25 *1946).<br />
22.5.1963 Nach <strong>1961</strong> beginnt eine neue Brandserie in <strong>Mardorf</strong> mit einem Waldbrand am Bannsee und<br />
verändert in der Folge das Ortsbild in <strong>Mardorf</strong> endgültig. In der Nacht vom 22./23.5. brennt die<br />
Scheune von Kahle (Nr.7 ?). Es folgt ein weiterer Wald am 29.5. um 20:30 Uhr. In der Nacht<br />
11./12.6. geht der Strohschuppen auf der Hofstelle Nr.21 (Scheitler = 5.000 DM) in Flammen auf.<br />
Vom 12. auf den 13.6. wird das bäuerliche Anwesen Nr.10 (Dunker Stall, Scheune, Wohnhaus =<br />
250.000 DM) größtenteils zerstört.<br />
30.6.1963 um 15 Uhr ist wieder ein großer Waldbrand mit 7 Feuerstellen gleichzeitig zwischen Bannsee und<br />
Pferdeweg. Der erste von zwei örtlichen „Feuerteufeln“ (August N.*1946) wird dabei verhaftet.<br />
20.7.1963 Sein „Kumpel und Nachfolger“ (Ernst F.*1946) führt aber die Verwüstung fort. Am späten Abend des<br />
20.7. wird der Hof <strong>Mardorf</strong> Nr.26 (Seeger <strong>–</strong> <strong>Zeit</strong>ungs-Foto oben) völlig niedergebrannt. Am 27.7.,<br />
Samstagabend um 0:30 Uhr ist es ein brennendes Fuder Heu in einer Durchfahrt an der Scheune<br />
bei Nr.8 (Denker) das die Versammlung des Gemeinderats in der benachbarten Gaststätte Asche<br />
hochschreckt.<br />
209
28.7.1963 Am folgenden Sonntag-Abend, gegen 19:15 Uhr ist es dann die Gastwirtschaft mit kleiner<br />
Landwirtschaft Nr.78 (Asche <strong>–</strong> <strong>Zeit</strong>ungs-Foto rechts) selbst die brennt. <strong>Die</strong> Polizei die z. T. gleichzeitig<br />
im Gebäude ist, kann hierbei den Brandstifter zu seinem Glück gleich verhaften, bevor sich der Zorn<br />
der aufgebrachten Bürger durch Selbstjustiz an ihm entladen kann. <strong>Die</strong> beiden Jugendlichen<br />
kommen für längere <strong>Zeit</strong> in Haft und Therapie. Das Ortsbild ändert sich danach erheblich, denn die<br />
Hausfronten werden neugestaltet: z. T. zweistöckig mit großen Fenstern und massiven Giebeln.<br />
Juli 1963 Eine Folge dieser Brände ist die Anschaffung des ersten<br />
Löschfahrzeuges in 1964 und die engere Zusammenarbeit<br />
mit der Feuerwehr Rehburg. Seit Anfang 1960 rückte die<br />
Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> im Brandfall noch mit einem<br />
„Tragkraftspritzen-Anhänger“ (TSA <strong>–</strong> Foto rechts ähnlich)<br />
aus. Von einem Trecker zum Einsatzort gezogen sorgte ein<br />
<strong>Die</strong>selmotor für die Wasserversorgung aus einem der noch<br />
wenigen Hydranten.<br />
12.10.1963 Auf dem nahen Fliegerhorst Wunstorf wird vor 100.000 Teilnehmern Bundeskanzler Adenauer<br />
feierlich verabschiedet.<br />
22.11.1963 John F. Kennedy (erst seit <strong>1961</strong>) 35.US-Präsident wird in Dallas, Texas erschossen!<br />
24.12.1963 Weiße Weihnachten mit viel Schnee.<br />
1963/64 Anbau im Süden des vorhandenen neuen<br />
Schulgebäudes (<strong>Mardorf</strong> Nr.232) „Bei den Langen<br />
Birken“ als 1,5-geschossiger Klinkerbau mit<br />
Satteldach. Eine Aula im Verbindungstrakt, ein großer<br />
Klassenraum und andere Räume sowie Kellerräume<br />
und neuer Eingang entstehen.<br />
1964 Am eskalierenden „Vietnamkrieg“ sind viele Länder<br />
beteiligt, vorrangig aber die USA. Erst 1975 gibt es<br />
dort Frieden.<br />
Bahnstrecke Bremen-Hannover elektrifiziert.<br />
Neuanschaffung des ersten Löschfahrzeuges LF 8 / TS auf (Opel Blitz 1,75 to.) für die Freiwillige<br />
Feuerwehr <strong>Mardorf</strong> (Foto rechts ähnlich).<br />
Heinrich Büsselberg (Nr.43 *1915) ist das 3.SPD-Mitglied in <strong>Mardorf</strong>. Auch er ist wie andere politisch<br />
Aktive bis dahin in Nienburg Mitglied und von 1958 bis 1974 im Gemeinderat.<br />
210
1964 Der Stegaufbau im Frühjahr 1964 nach dem letzten Frost ist<br />
noch reine „Handarbeit“ (Foto rechts vor Lüttjen <strong>Mardorf</strong>).<br />
Elektro- oder Benzinrammen sind noch nicht üblich.<br />
Eröffnung des Hotels mit Restaurant „Zur Reuse“ (Nr.241)<br />
bei den Langen Birken hinterm<br />
Lindenberg durch Jutta (und<br />
Karl) Rabe! Somit erstreckte sich<br />
die <strong>Mardorf</strong>er Gastronomie auf 6<br />
km am Nordufer. Später<br />
übernimmt Herr Hockemeyer<br />
den Betrieb. Ihm folgen Erich<br />
und Kurt Sabottka. In deren <strong>Zeit</strong><br />
auch die 1.Discothek <strong>Mardorf</strong>s „Fuchsbau“ eingerichtet wird.<br />
Das Hotel wird um 1968 um eine Bundes-Kegelbahn mit 4<br />
„Scheren“-Bahnen erweitert. Waldemar Hische (vorher<br />
Nr.172 / +v.2000 oo Waltraud Ahrens*15.6.1922+2009)<br />
übernimmt um 1970 die Anlage. Zu den prominenten Gästen<br />
zählt der Bundesliga-Aufsteiger „Hannover 96“, der mehrfach<br />
sein Trainingslager in <strong>Mardorf</strong> aufschlägt. Tochter Renate<br />
(*13.5.1946 oo Ernst Kastenschmidt*1946 Schornsteinfegermeister / 2 Kinder: Heiko) folgt als<br />
Betreiber. Tochter Petra (*3.3.1968 1.oo Mynarski. 2.oo Lindemeyer) führt das Restaurant bis 1996.<br />
Der Hotelbetrieb ist eingestellt. Dimitries Skoulikas (oo<br />
Natascha und Sohn Vangelis mit Familie) eröffnen ein<br />
Griechisches Restaurant „Zorbas“ mit Kegelbahn. Sie<br />
schließen 2008. Ab 2009 renoviert der neue Eigentümer<br />
(Familie Wiebking Nr.69) die jetzt anderweitig genutzte<br />
Anlage.<br />
Anfang 1964 1.Vors. des TSV <strong>Mardorf</strong> wird Peter Fromm (Neustadt /<br />
bis 1975). In seine <strong>Zeit</strong> fällt der erste Aufstieg der<br />
Fußballherren in die 1.Kreisklasse. Das Vereinslokal ist<br />
nun die Gaststätte „Am Dreieck“ (Nr.114). <strong>1973</strong><br />
verwirklicht er zusammen mit Walter Grehl die<br />
langersehnten vereinseigenen Räume im westlichen Teil der Volksschule (dem ehem. Material- und<br />
Sportgerätelager). Fußballer der <strong>Zeit</strong> u. a.: Karl Syrup (*1939 Nr.15), Heiner Koop (*1940 Nr.9).<br />
1964 Dr. phil. Gottfried Motzheim<br />
(*23.10.1927+11.6.1989 / <strong>Mardorf</strong><br />
Nr.656 / oo mit Johanna (Bartz) <strong>–</strong><br />
Foto / Tochter Ulrike) übernimmt die<br />
Leitung des aus einer ehemaligen<br />
Schwesternschule (1960 DRK-<br />
Jugendbildungsstätte bis 1982)<br />
entstandenen Therapiezentrums für<br />
Behinderte in <strong>Mardorf</strong> (Foto unten: der<br />
neue Empfangssaal). 1967 Mitarbeiter-<br />
und Wirtschaftsräume. 1969<br />
Therapieräume. Wesentliche<br />
Erweiterung. 1975 Therapeutisches<br />
Schwimmbad. Er ist auch 20 Jahre<br />
Vorsitzender des <strong>Mardorf</strong>er DRK. Er initiiert die DRK-Unfallhilfe-Stelle am Weißen Berg. Nebenbei<br />
setzt er sich aktiv für die Gemeinde <strong>Mardorf</strong> im<br />
Gemeinde- und Ortsrat bis 1981 ein. 1986 gibt er<br />
die Leitung des Therapiezentrums ab. Inzwischen<br />
sind es vor allem die Eltern der schwer- und<br />
schwerstbehinderten Kinder, die sich mit ihnen in<br />
<strong>Mardorf</strong> erholen können. Dr. Motzheim (bis 1989<br />
Vors. des <strong>Mardorf</strong>er DRK) und Frau Johanna<br />
werden mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet.<br />
211
18.1.1964 (Samstag) <strong>Die</strong> letzte Fahrt des „Personenzuges<br />
Nr.13“ der Steinhuder Meerbahn (Schmalspur) von<br />
Rehburg nach Wunstorf. Es fahren jetzt nur noch<br />
Busse auf der ehemaligen Strecke.<br />
19./20.3.1964 Großbrand im Toten Moor hinter den Moorhütten.<br />
<strong>Die</strong> Flammen erreichen das Ufer des Meeres! Auf<br />
dem Weißen Berg baut der Landkreis Neustadt einen<br />
Feuerbeobachtungsturm.<br />
April 1964 Einrichtung eines schwimmenden Postkastens<br />
(Foto rechts).<br />
(„Postboje“ als offizieller Briefkasten) im Ostenmeer durch den <strong>Mardorf</strong>er „DHH Hansa“<br />
(Segelschule Neue Moorhütte / bis 1991 im Einsatz).<br />
16.-18.5.1964 (Pfingsten) Schützenkönig ist Walter Langhorst (*1944 Nr.2). Sein späterer Schwiegervater Walter<br />
Dalhoff (*1917 Wanne-Eickel / Nr.73) wird dritter König. Hasso Rodenbeck (Nr.130 1928) ist 2. und<br />
dessen Sohn Uwe (*1953) ist Kinderkönig; 2. Wilh.Brase und 3. Friedel Dankenbring.<br />
Sommer 1964 Beim TSV <strong>Mardorf</strong> spielen erstmals in der Umgebung mehrere Ausländer Fußball. U. a. aus West-<br />
und Nordafrika (z. B. Samy Afifi *1942 Cairo, Ägypten <strong>–</strong> in der Ausbildung auf Hof Nr.18).<br />
Sommer 1964 796 Boote sind auf dem Meer beheimatet <strong>–</strong> ein Vielfaches des Vorkriegsbestandes.<br />
30.7.1964 Weihe der Neuapostolischen Kirche in <strong>Mardorf</strong> (jetzt Heerhof 4 / Grundstück von Kahle Nr.77 am<br />
Fuhrenkamp) mit 90 Sitzplätzen. <strong>Die</strong> Gemeinde hat vor Ort 48 Geschwister. Auch neuapostolische<br />
Beerdigungen finden in <strong>Mardorf</strong> statt. <strong>Die</strong> Vorsteher kommen durchweg aus Loccum.<br />
27.9.1964 Kommunalwahlen: Kleine Veränderungen im Gemeinderat und -verwaltung: H.Rusche scheidet aus<br />
und Wilhelm Ideker (Nr.91 *1923) kommt.<br />
Der Gemeinde-Rechnungsführer<br />
Wilhelm Kahle (<strong>Mardorf</strong> Nr.82 *1889<br />
<strong>–</strong> Foto rechts) übergibt nach 52<br />
Jahren (seit 1912) die Geschäfte an<br />
seinen Sohn Wilhelm (*1912), der sie<br />
bis zur Gebietsreform 1974<br />
verantwortungsvoll weiterführt.<br />
3./4.10.1964 Erntefest auf dem Saal von<br />
Gaststätte Asche Nr.78.<br />
24.12.1964 Weiße Weihnachten mit über 10 cm<br />
Schneehöhe.<br />
Bis um 1965 Krankenschwesternstation der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> in Nr.82 (schon vor 1945 in <strong>Mardorf</strong>).<br />
Um 1965 Auf der ehemaligen <strong>Mardorf</strong>er Hofstelle <strong>Mardorf</strong> Nr.92 entsteht eine FINA-Tankstelle mit Werkstatt.<br />
Betreiber ist zunächst Fritz Alexander und dann Klaus Lemme (*2.2.1947 oo Erika<br />
Eickhoff*31.10.1950 aus Scharrel / Tochter<br />
Nina). Er stellt bis 1990 endgültig den<br />
Betrieb ein.<br />
Am Weißen Berg (Nr.110 Badehotel) wird<br />
DRK-Hilfestelle (initiiert von G.Motzheim)<br />
und eine DLRG-Wache (später Rettungsstation)<br />
eingerichtet. Zusätzlich kommt ein Wachturm an das<br />
Ufer-Gelände des SKM (Steg 27). <strong>Die</strong>ser Betonturm<br />
(Foto rechts) stand bis dahin am großen „Aegi-Kreisel“ in<br />
Hannover.<br />
212
1962-1965 Weitere Aufspülungen am Nordufer <strong>Mardorf</strong>:<br />
<strong>Die</strong> Karte unten als Beispiel für die sich durch Aufspülungen ergebene Veränderungen am alten Grabensystem<br />
der „Flöthe“ (hellblau) am Weidenbruch und Erlenweg. Ein Rest des Grabens fließt heute nach Osten und dann<br />
mittels eines Rohrs ins Meer. <strong>Die</strong> neue Uferlinie (blau) weicht erheblich von der alten Wassergrenze =<br />
Gemarkungsgrenze (rot) ab. Danach entsteht u. a. Wasserfläche, die zu jetzt <strong>Mardorf</strong> und Landfläche, die zu<br />
Steinhude gehört.<br />
Anfang 1965 berät der Kreistag Neustadt über die Errichtung von Mittelpunktschulen (Zusammenfassung<br />
bisheriger jahrgangsübergreifender Klassen zu Jahrgangsklassen in einer zentralen Schule. Auch<br />
<strong>Mardorf</strong> und Schneeren werden dahingehend überprüft und am 15.1.1965 durch den<br />
Oberkreisdirektor Meier folgende Lösung für Ostern d. J. angeboten:<br />
1. <strong>Die</strong> Jahrgänge 1-2 verbleiben in der dorfeigenen Schule. <strong>Die</strong> günstigen Schülerzahlen dieser Jahrgänge<br />
lassen das zu. 2. <strong>Die</strong> übrigen Klassen werden wie folgt aufgegliedert:<br />
<strong>Mardorf</strong> erhält die Klassen 3 <strong>–</strong> 4 <strong>–</strong> 5 <strong>–</strong> 6 oder 6 <strong>–</strong> 7 <strong>–</strong> 8 <strong>–</strong> 9 / Schneeren die Klassen 7 <strong>–</strong> 8 <strong>–</strong> 9 oder 3 <strong>–</strong> 4 <strong>–</strong> 5.<br />
213
214<br />
Ortsplan <strong>Mardorf</strong> um 1965 (nach der Aufspülung)<br />
1965 Das <strong>Mardorf</strong>er Lied entsteht: Viktor Mikulla (Berlin) entwickelt Text und Melodie:
1965 Komet „Ikeya-Seki“ erscheint am Tage!<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde und die Realgemeinde <strong>Mardorf</strong> zusammen mit dem Großraumverband Hannover<br />
„entschilfen“ 3,5 km Uferbereich und spülen einen bis zu 25 m breiten Ufer-Sandstreifen auf. <strong>Die</strong><br />
Kosten betragen ca. 900.000 DM. Der Bau der Ufer-Promenade beginnt.<br />
Der Bebauungsplan (B-Plan) Nr. 205 „Heideweg“ für die <strong>Mardorf</strong>er Vehrenheide (bei Rehburg) wird<br />
von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> beschlossen.<br />
F.Meyer (*1910 Nr.23) wird 1.Vorsitzender (bis 1974) des Fremdenverkehrsvereins <strong>Mardorf</strong> (bei<br />
21 Mitgliedern).<br />
Untersuchungen (bis 1969) für <strong>Mardorf</strong> ergeben: Legt man für einen Landwirtschaftlichen<br />
Familienbetrieb als Richtgröße ldw. Fläche (LF) mindestens 50 ha zugrunde, erreicht kein einziger<br />
Betrieb ohne Zupachtung diesen Wert <strong>–</strong> somit würden höchstens 20 Betriebe im Vollerwerb in<br />
Zukunft überleben.<br />
Zunehmende Belastung des Meeres, der Schilfgürtel und sonstiger Ufer mit Müll, Exkrementen,<br />
Abfall, Scherben und ähnlichem! Daher gibt es in <strong>Mardorf</strong> erste Überlegungen für einen „geordneten<br />
Badestrand“ und ein notwendiges Klärwerk. Aber solche Pläne treffen damals noch auf den<br />
Widerstand „selbsternannter Naturschützer“ mit dem Argument „der Mensch solle sich doch besser aus<br />
dem gesamten Bereich zurückziehen“.<br />
Gründung der Segler- und Steggemeinschaft <strong>Mardorf</strong>er Warte (SMW) an der Roten-Kreuz-Str.<br />
(Steg N46). Zu den Initiatoren zählen Willi und Wolfgang Browatzki (aus Herford /<br />
Mdf.Nr.408).Ostern 1965 Allgemeine Einführung des 9. Schuljahres!<br />
5.-8.6.1965 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.8) wird nach 2x Kinderkönig nun das 1x Schützenkönig.<br />
Nach 1965 entsteht (Auf dem Mummrian 31) das Haus Nr.200 in <strong>Mardorf</strong>:<br />
Gebaut von Klaus-<strong>Die</strong>ter Golibrzuch (*9.1.1940 Breslau <strong>–</strong> Schmied /<br />
Mutter Helene*1918+1998) oo Edith Peters (*7.6.1944 <strong>Mardorf</strong><br />
Nr.186 / 2 Töchter).<br />
1965/1966 Gründung des SPD-Ortvereins <strong>Mardorf</strong> durch Friedrich Meyer<br />
(Nr.23 *1910) und Wilhelm Siemes (Nr.188). Ab ca.1972 mit dem<br />
langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Nortmeier (Nr.90<br />
*18.1.1939+2000 / bis 1998 Vors. <strong>–</strong> Foto rechts um 1984). Bis dahin<br />
sind die politisch Aktiven in <strong>Mardorf</strong> Mitglied in Nienburg. Der Beitrag<br />
wird regelmäßig persönlich (vom Vorsitzenden?) Alfred Thomas vor<br />
Ort kassiert. 1974 wird der selbständige Ortsverein eine Abteilung im<br />
Ortsverein Neustadt. Zusammen mit Wilhelm „Hela“ Heidemann wird dann eine SPD in Schneeren<br />
gebildet. Da sie keinen eigenen Ortsverein haben wollen, schließen sie sich <strong>Mardorf</strong> an. Somit wird<br />
erst am 26.2.1997 eine eigene SPD-Abteilung in Schneeren gegründet.<br />
Um 1966 Deutscher Schäferhundverein Ortsgruppe <strong>Mardorf</strong> am Nordufer gegründet. Einige Jahre später<br />
wieder aufgelöst.<br />
1966 <strong>Die</strong> Post in <strong>Mardorf</strong> wird eine „Posthilfsstelle“.<br />
Lehrer in <strong>Mardorf</strong> sind <strong>Die</strong>trich Grammel, Rüdiger und Renate Doppelfeld (bei Nr.18).<br />
Der Wassersportverein Steinhuder Meer (WSV-StM) wird im Seestern am Weidenbruchsweg<br />
(Uferweg 9 - Steg N25) gegründet. 1.Vors. Wilfried Rüdiger (Burgdorf).<br />
1.000 Stück Weißtorf kosten in <strong>Mardorf</strong> 30 DM!<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 1057 Einwohner mit 232 Haushalten und 400 Wochenendhäusern. Von der<br />
Gesamtbevölkerung sind noch über 200 Heimatvertriebene, davon aber schon 29 Familien im Ort<br />
ansässig.<br />
Bevölkerungsstruktur in <strong>Mardorf</strong>:<br />
4 Lebensmittelhändler 1 Bäcker 1 Schuhmacher 1 Tischler<br />
3 Schlosser 2 Schmiede 1 Müller 6 Forstleute<br />
113 Landwirte 39 Arbeiter (überwiegend Pendler) Keine Arbeitslosen!<br />
3 Gastwirte (im Ort) 15 Gastwirte (am Ufer) 3 Hotels (gesamt)<br />
834 Evang.-lutherisch 100 Katholisch 18 Neuapostolisch 2 „ernste Bibelforscher“<br />
gesamt: 954 Christen und 103 ohne Konfession<br />
215
4.2.1966 Der Yacht-Club <strong>Mardorf</strong> (YCMa) wird in Krähenwinkel mit dem 1.Vors. Helmut<br />
Kaupke (Alte Moorhütte) gegründet. Nachfolger Rudolf Hachfeld (Hameln). 1986-<br />
1991 und ab 2006 Manfred Hengstmann (Barsinghsn.). Der Vereinssteg N11 ist an<br />
der Weißen Düne.<br />
7.2.1966 Bebauungsplan (B-Plan) Nr.6 wird von der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> für das Nordufer aufgestellt. Später<br />
wird der Plan noch unterteilt in A und B <strong>–</strong> kommt aber nicht zur Umsetzung.<br />
28.-30.5.1966 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter Denker (*1946 Nr.8) wird zum 2x in Folge Schützenkönig. Kinderkönig ist Friedel<br />
Dankenbring (*1952 Nr.23 <strong>–</strong> Foto unten, in der Mitte / rechts A.Oberdanner Nr.108 / links H.Mantei<br />
Nr.224).<br />
Sommer 1966 <strong>Die</strong> beiden großen Feste<br />
(insbes. Schützenfest) finden<br />
traditionell in einem 600 m²<br />
Doppel-Zelt (grünes<br />
Stahlgestänge) mit grünweißen<br />
Seitenplanen auf dem Festplatz<br />
„Unter den Eichen“ statt!<br />
Herbst 1966 Erntefest auf dem Saal von ?.<br />
Zu den Attraktionen zählt<br />
damals die Schiffschaukel<br />
(Foto weiter rechts).<br />
31.10.1966 An den Gemeinderat stellt<br />
W.Nortmeier (Nr.90) den Antrag<br />
die Straßen in <strong>Mardorf</strong> zu<br />
benennen und entsprechende<br />
Schilder aufzustellen. Aber erst in der Gemeinderatssitzung am 12.2.1969 wird die Benennung<br />
beschlossen. Umgesetzt wird das Vorhaben bis zur Gebietsreform 1974, wodurch dann einige<br />
Namen wegen schon bestehender gleicher Bezeichnungen in der neuen Stadt wieder geändert<br />
werden müssen (die Lindenstraße wird z. B. zur Alten<br />
Lindenstraße und die Dorfstraße zur <strong>Mardorf</strong>er Straße).<br />
1967 Unterhaltungsverband „Meerbach-Führse“ mit Vorsteher<br />
Bennecke und später Vorsteher Lümkemann.<br />
Heinrich Meier (*1936 Nr.48) organisiert für die Gemeinde die<br />
1. geregelte Müllabfuhr am Nordufer <strong>Mardorf</strong>.<br />
In <strong>Mardorf</strong> gibt es 252 Haushalte und davon haben 107 ein<br />
eigenes Telefon. Im Dorf (z. B. Brink) und am Ufer (Kiefernweg,<br />
Strandweg, Bockelriede, Warteweg) sind mehrere gelbe Telefonzellen.<br />
Ein beabsichtigter Abriss der alten <strong>Mardorf</strong>er Kapelle für einen „Neubau“ kommt zum Glück nicht zur<br />
Umsetzung!<br />
Katholischer Pfarrer in Rehburg (auch für <strong>Mardorf</strong> zuständig) ist Herr Luckhardt.<br />
Baubeginn der Moorstraße ab Alte Moorhütte, über Hubertusstraße (Sandpiste) und weiter auf einer<br />
neuen Trasse im Toten Moor nach Neustadt. Es ist die erste direkte Verbindung mit <strong>Mardorf</strong> und<br />
gleichzeitig wichtiger Erschließungsweg für die Feuerwehr bei den zahlreichen Moorbränden. Initiator<br />
sind Landrat Friedrich Meyer (*1910 <strong>Mardorf</strong> Nr.23) und der Neustädter Oberkreisdirektor Hans<br />
Meier. Deshalb wird die neue Straße auch oft „Meyer-Meier-Straße“ genannt.<br />
Einweihung Kiosk Meyer-Weidemann am Uferweg 68. Um 1970 entsteht daraus das Cafe /<br />
Restaurant „Schilfhütte“ (<strong>Mardorf</strong> Nr.650). Bis 1996 ist Sieglinde Moos (*1935 oo Uwe Harder)<br />
Pächterin.<br />
23.2.1967 Schwerer Orkan über dem Steinhuder Meerraum!<br />
23.3.1967 Beschluss des Gemeinderates <strong>Mardorf</strong> über den endgültigen Ausbau des Uferweges (50% der<br />
Kosten trägt der Landkreis Neustadt und der Großraumverband Hannover).<br />
19.4.1967 Beschluss über den Teer-Ausbau eines Teilstücks des neuen Uferweges von ca. 500 m. Wegen<br />
günstiger Kreditmöglichkeiten trägt die Realgemeinde den Gemeindeanteil (30.000 DM).<br />
216
26.4.1967 Das alte <strong>Mardorf</strong>er Stauwehr (kleine Schleuse weiter westlich am heutigen Abzweig des<br />
Bewässerungsgrabens in die Meerbruchwiesen) im Meerbach soll nach Osten hinter den Heudamm<br />
näher an den Meerbachtrichter verlegt werden (Planfeststellung). Damit soll dann auch die (Meer-)<br />
Wasserstandsregulierung am Wehr in Rehburg südlich des alten Sportplatzes enden.<br />
Ostern 1967 beginnt das erste von zwei Kurzschuljahren, um danach die Kinder statt nach Ostern jeweils nach<br />
den Sommerferien einzuschulen.<br />
13.-15.5.1967 (Pfingsten) <strong>Die</strong>ter<br />
Denker (*1946 Nr.8) ist<br />
zum 3x in Folge<br />
Schützenkönig,<br />
Kinderkönig Wilfried<br />
Ideker (*1952 Nr.91).<br />
Gustav Vogeler (Nr.93)<br />
1967 beim<br />
„Dauerschützenkönig“<br />
<strong>Die</strong>ter Denker (Nr.8<br />
*1946)<br />
4.6.1967 Landrat Friedrich Meyer<br />
(Nr.23 *10.2.1910) wird<br />
für die SPD für 2<br />
Wahlperioden in den<br />
Niedersächsischen<br />
Landtag in Hannover<br />
direkt gewählt (bis<br />
10.5.1974 - nach der Gebietsreform).<br />
2.8.1967 Das Landschaftsschutzgebiet (LSG H2 „Schneerener Geest) entsteht.<br />
5.-10.6.1967 „6-Tage-Krieg“ (Israel erhält dadurch größte Ausdehnung).<br />
7.10.1967 Gründung des Angelsportvereins (ASV) „Hai“ in <strong>Mardorf</strong> mit 28 Mitgliedern (bis dahin<br />
Sportfischerverein). 1.Vors. wird Alfred Krüger (Münchehagen). Danach viele Jahre der Mitinitiator<br />
Willi Nortmeier (Nr.90). Heinrich Förthmann (Nr.244) und nach 2000 Georg Braunert (Nr.130). 1967<br />
Angelrevier Meerbach (Beeke) östlich und westlich des Heudamms (Wehr).<br />
Um 1972 zählt das Königs- und Pokalangeln zu den jährlichen<br />
Höhepunkten. Im Febr.1984 z. B. ist in der Ballnacht Werner Glinka<br />
(Nr.215) der Anglerkönig. 1975 wird der Angelteich Meerbruch mit<br />
Schutzhütte im Dreckmoor mit Hilfe englischer Pioniere angelegt. Immer<br />
wieder auftretende große Fischsterben im Meerbach machen dem Verein<br />
schwer zu schaffen. 1982 Vereinsheim im Dorfgemeinschaftshaus am<br />
Aloys-Bunge-Platz. 1997 hat der ASV 85 Mitglieder. Nach 2000 Erwerb des<br />
Angelteichs in der Schneerener Sandkuhle (Wegener). Immer wird<br />
intensive Jugendarbeit betrieben.<br />
19.10.1967 Einweihung des Klärwerks <strong>Mardorf</strong><br />
(Foto rechts) am südl. Ende des<br />
Weges „Hegebusch“ / am östl. Ende<br />
des Nordbachs.<br />
Ausgelegt für eine Spitzenbelastung<br />
im Sommer von 30.000<br />
Einwohnerwerten. Jeder Haushalt<br />
muss „nur“ 2.000 DM<br />
Anschlussgebühren bezahlen. Es ist<br />
die erste Kläranlage am Steinhuder<br />
Meer. Das gesamte Nordufer, das<br />
Dorf und ab 1990 auch Schneeren<br />
über Bannsee werden entsorgt. Das<br />
geklärte Wasser fließt über den<br />
Nordbach nach Westen ab und bei<br />
Rehburg in den Meerbach. Bis nach<br />
2.000 bleibt sie eine der modernsten<br />
in der Gegend. 1. Klärwärter ist Wilhelm Asche (Nr.88).<br />
Um 1968 „Studentenunruhen“ (APO) erschüttern Deutschland.<br />
217
1968 Bernfried Höper eröffnet die Diskothek „Blaue<br />
Maus“ in Rodewald. Für Jahre ist sie für junge<br />
<strong>Mardorf</strong>er das abendliche Wochenendziel.<br />
Pastor Lunde geht in Ruhestand. Ev.-luth.<br />
Pastorenvertretung (bis 1970) aus Hagen: Karl<br />
Friedrich Otto Johann Gester.<br />
Gründung des Wolfsburger Yacht-Club<br />
„Allertal“ in <strong>Mardorf</strong> (WYCA) an der Alten<br />
Moorhütte (Steg N2).<br />
6.1.1968 Der Schützenverein wählt Heinrich Rusche<br />
(Nr.191 *1922 / bis 1979 Vors.) zum<br />
1.Vorsitzenden. Sein erstes Vorhaben ist die<br />
neue Festplatztoilette. Gustav Vogeler wird<br />
Ehrenvorsitzender.<br />
(H. Rusche 1970 beim Schützenkönig K.-H. Meier<br />
Nr.41)<br />
1.3.1968 Einrichtung einer Außenstelle der<br />
Wasserschutzpolizei in Steinhude mit Hans<br />
Hartung.<br />
9.3.1968 Freigabe der Moorstraße (Anschluss an die<br />
Meerstraße noch über die Trasse vor der Neuen<br />
Moorhütte / Foto zeigt die feierliche Freigabe mit<br />
Landrat Friedrich Meyer Nr.23 und Bgm./GemDir. Fritz Brase Nr.59 auf <strong>Mardorf</strong>er Seite und Bgm. Gubba und<br />
StDir. Otto Hergt sowie Felix Rohde für Neustadt a.Rbge.).<br />
7.6.1968 Planfeststellungsbeschluss<br />
zum Bau<br />
des Sperr-Bauwerks<br />
(Nähe Heudamm) im<br />
westlichen<br />
Meerbachtrichter.<br />
Sommer 1968 Einschulung ist<br />
jetzt erstmals nach<br />
den Sommerferien.<br />
Alle <strong>Mardorf</strong>er Kinder<br />
der Klassen 5 <strong>–</strong> 9<br />
müssen jetzt nach<br />
Neustadt zur Schule<br />
fahren.<br />
29.9.1968 Kommunalwahlen:<br />
Es kann bei der Wahl 1 Stimme verteilt werden. 10 Stimmen reichen bei einem Listenplatz.<br />
Gemeindedirektor Fritz Brase (SPD - Nr.56 *1923) wird neuer Bürgermeister bis zur Gebietsreform<br />
1974. <strong>Die</strong> WG hat 4 Sitze: W.Brase (Nr.3 *1921), W.Heidorn (Nr.36 *1928), H.Niemeyer (Nr.37 *1931),<br />
H.Langhorst (Nr.62 *1930) und der BHE ist nicht mehr vertreten. <strong>Die</strong> SPD hat insgesamt 7 Sitze: F.Brase,<br />
G.Kuschbert (stv.Bgm. bis 1972), W.Nortmeier (Nr.90 *1907), H.Büsselberg, W.Ideker, Herr Kowalewski,<br />
Ernst Freese (Nr.226 *1920).<br />
1.12.1968 Gründung der Zelt- und Wohnwagengemeinschaft Lütjen <strong>Mardorf</strong> (ZuW) in der Gaststätte<br />
Brinkmann mit 58 Mitgliedern und dem 1. Vors. Adolf Erdle. Später Wittkop und Seelmann. 1980<br />
Hermann Abel und seit ca. 2000 Reinhold Erdle. Das Grundstück ist von Kahle Nr.7.<br />
Ende 1968 Erich Müller (*1.7.1928 Hitzacker/Elbe +2009 / oo Gertrud*1933 / 3 Kinder / später Wohnhaus Nr.583)<br />
übernimmt die „Alte Moorhütte“ (Nr.144). <strong>Die</strong> Familie vergrößert den Betrieb und es kommt eine<br />
Steganlage hinzu. Anfang der 1970er Jahre wird schließlich die alte Eiche (um 1865) in das Lokal<br />
integriert. Seit 1993 führt Tochter Bettina (*1967 oo Nehmer / Tochter) die weithin bekannte „urige“<br />
Gaststätte, die immer noch den „Hüttencharakter“ von 1923 hat.<br />
1968/1969 Einrichtung eines Verkaufstandes (Nr.304) am Kiefernweg/Ladenstraße. Hieran sind u. a. im Laufe<br />
der Jahre beteiligt: Molkerei Holtorf, Schlachter W.Meyer, Bäckerei Lustfeld (alle Rehburg). Bis 1974<br />
betreibt Josef Wilhelm aus Schneeren hier einen Kiosk.<br />
218
1968/1969 <strong>Die</strong> scharfe „S“-Kurve an der L360 (Rehburger<br />
Chausse) / Einmündung Mummrian wird neu<br />
gestaltet (die Scheune von Nr.8 musste weichen<br />
<strong>–</strong> ehemals Bildmitte).<br />
Um 1969 Gründung Kanu- und Segelclub Bünde (KScB<br />
von 1928) am DKV-Weg.<br />
Gründung Kanu- und Segelgilde Hildesheim<br />
(KSgH von 1933) in <strong>Mardorf</strong> am DKV-Weg.<br />
1969 Das deutsch-franz. Transportflugzeug C-160D „Transall / Trall“ (mit 5 Mann Besatzung) löst auf dem<br />
Fliegerhorst Wunstorf die alten Noratlas ab. 1978 wird aus der FFS S<br />
das LTG 62 mit vielen internationalen Aufgaben. Noch 2012 drehen die<br />
großen Flugzeuge ihre Übungsrunden über „Rimini“ (die 3 alten Kreise:<br />
Rinteln, Minden, Nienburg) und sind Teil des Alltags am Steinhuder<br />
Meer über <strong>Mardorf</strong>.<br />
Der „Polizeiposten“ (Schneeren Nr.83) ist mit Heinz Rogall besetzt.<br />
Viele <strong>Die</strong>nstfahrten mit dem „Spezialeinsatzfahrzeug“ BMW Isetta (Foto ähnlich) führen ihn ans<br />
Nordufer <strong>Mardorf</strong>. Weil das Auto die Tür vorne hat, kommt es öfter zu<br />
„Ausstiegsproblemen“ (im Straßengraben).<br />
Gründung Segel-Klub Minden (SKM) am Uferweg 11/Weidenbruchsweg<br />
mit Klubhaus und eigener Kran- und Slipanlage (DLRG Turm).<br />
Gründung Kanu- und Segelclub <strong>Mardorf</strong> (KSMa) am DKV-Weg.<br />
Baubeginn einer Apartmentanlage mit Hotel auf einem Grundstück der<br />
Realgemeinde am westl. Beginn des Uferweges (Rote-Kreuz-Str.).<br />
Bauherr ist Wolf-<strong>Die</strong>trich Sackmann (Letter).<br />
Einweihung des Campingplatzes-„West“ (Nr.649 <strong>–</strong> Uferweg 94/Lütjen <strong>Mardorf</strong>) neben dem kleinen<br />
Kiosk (mit Wohnung / Foto unten links) und dem „Würstchenwagen“ (Foto unten Mitte / Uferweg 92 <strong>–</strong><br />
Nr.662) von Helmut Scharf (*30.3.1936 oo Helga / 2 Kinder: Thomas und Margit). In dem Bereich war<br />
vorher die „Strandgaststätte“ (Nr.163) von 1936??.<br />
Der Ausbau des Uferweges wirkt sich so<br />
günstig aus, dass 1971 ein eigener Steg (N28)<br />
dazukommt und der Kiosk (Foto oben rechts)<br />
erweitert werden muss. Ein Gastraum wird<br />
angebaut. Stück für Stück entwickelt sich so<br />
ein veritables Restaurant. 1984 wird die<br />
hintere Wohnung in die Anlage (Foto rechts)<br />
integriert. 1990 übernimmt Sohn Thomas (oo<br />
Anja) den Betrieb. Das seit langem<br />
„Fischerstübchen“ genannte Restaurant ist<br />
bekannt für Fischspezialitäten. Seit 1998 sind<br />
die Privatwohnung über der öffentlichen WC-Anlage „Lütjen <strong>Mardorf</strong>“ und der Kaffeegarten<br />
überdacht.<br />
219
1969 Niedersächsisches Realverbandsgesetz regelt jetzt das Gemeinschaftseigentum von Real- und<br />
Forstverbänden. <strong>Die</strong> „27 <strong>Mardorf</strong>er Bauern“ (Nr.1-24, Nr.26, 27, 47 als ehemalige selbständige<br />
Realgemeinde) unter der Führung von Heinrich Thürnau (*31.8.1933 oo Annegret Nülle Nr.39 <strong>–</strong> 2<br />
Töchter / Gastwirt und Landwirt <strong>Mardorf</strong> Nr.18) kämpfen sogar vor dem<br />
Oberwaltungsgericht in Lüneburg für die Selbständigkeit. Aber erst 1974<br />
sollte der Einsatz belohnt werden. Ab Okt.1974 wird er folgerichtig auch<br />
Vorsitzender der Realgemeinde <strong>Mardorf</strong> bis zu seinem frühen Tod 1992. Er<br />
ist auch Vorsitzender der Jagdgenossenschaft <strong>Mardorf</strong>. H.Thürnau öffnet<br />
die Realgemeinde für Belange der <strong>Mardorf</strong>er Gemeinschaft. Nicht nur der<br />
Schützenverein als Pächter des wichtigen Festplatz- und<br />
Schützenhausgeländes kommt in den Genuss großzügiger Spenden. <strong>Die</strong><br />
Dankbarkeit und das Vertrauen des Vereins gehen sogar soweit, dass sie<br />
in ihrer Satzung die Realgemeinde für den Fall einer Auflösung mit der<br />
Wahrnehmung der weiteren Interessen beauftragen. Auch der<br />
aufkommende Tourismus wird jetzt als Chance für den größten <strong>Mardorf</strong>er<br />
Eigentümer am Nordufer des Meeres gesehen. Viele nachhaltige Investitionen sind die Folge.<br />
April 1969 Einweihung des Neubaus Strandhotel am Weißen Berg (Nr.326). Anstelle der kleinen Kneipe, eines<br />
Campingplatzes und des 1.Verkaufsstandes für Steinhuder Rauchaal (von Schweer, Steinhude) in<br />
<strong>Mardorf</strong>, baut der <strong>Mardorf</strong>er Hans Isensee jetzt ein Hotel (Foto unten) mit angegliedertem<br />
Segelgeschäft und einer Segelschule. Isensee ist in Hamburg am 27.1.1908 geboren und in <strong>Mardorf</strong><br />
zur Schule gegangen. Erst arbeitet er bei Nr.24 auf dem Hof und wird später Gärtner in Asendorf.<br />
Nach dem Krieg kehrt er nach <strong>Mardorf</strong> zurück und wohnt erst bei Nr.24 und dann in Nr.175. Am<br />
Weißen Berg, wo schon „gustaf nagel“ campierte, baut er 1950 einen Campingplatz. Dann auch<br />
einen kleinen Verkaufsstand mit Kneipe. Bekannt wird er mit seiner „Erbsensuppe“ und seinem 98’er<br />
Motorrad. Damit verkauft er Eis bis nach Rehburg. Später lebt er mit Frau Anneliese (*19.2.1921<br />
Kopp, vw.Kühlke+2002)<br />
bei Nr.37 und bauen sich<br />
am Kiefernweg 20 ein<br />
eigenes Domizil. Sie<br />
haben 5 Kinder: Horst,<br />
Günter, Hans-Jürgen,<br />
Erika und Gerda. 1974<br />
gibt Hans Isensee das<br />
Hotel ab an Tochter Erika<br />
(oo Hans-<strong>Die</strong>ter Böllert)<br />
und stirbt am 23.9.1988.<br />
24.-26.5.1969 (Pfingsten) Schützenkönig<br />
ist Heinrich Rusche<br />
(*1950 Nr.53),<br />
Kinderkönig W.Vogeler<br />
(*1955 Nr.126).<br />
8.6.1969 Einweihung der<br />
katholischen St. Martin<br />
Kirche in Schneeren. Zuständig für <strong>Mardorf</strong> und Schneeren bleibt aber weiterhin die<br />
Kirchengemeinde Rehburg.<br />
Sommer 1969 Ca. 2.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) sind auf dem Meer registriert.<br />
20.7.1969 Amerikanische Astronauten (Neil Armstrong, Buzz Aldrin) landen als 1.Menschen auf dem Mond.<br />
Aug.1969 1.großes „Open-air-concert“ nahe Woodstock, NY, USA.<br />
24.12.1969 Weiße Weihnachten mit über 10 cm Schneehöhe. <strong>Die</strong> Frostperiode dauert bis Febr.1970.<br />
1969/1970 Einrichtung des Lebensmittelgeschäftes (<strong>Mardorf</strong> Nr.327) von<br />
Franz-Xaver Lugauer (*9.7.1898+1989 oo Elly *1903+1979) am<br />
Weißen Berg (Kiefernweg 26).<br />
Bis 1970 Aloys Bunge zieht in das Haus Nr.211 (Foto rechts).<br />
Von den knapp 1.000 Einwohnern in <strong>Mardorf</strong> sind 206<br />
Auspendler und nur 9 Einpendler.<br />
<strong>Die</strong> Haus-Nr.662 (Fischerstübchen) ist die letzte fortlaufend vergebene Haus-Nr. in <strong>Mardorf</strong>.<br />
Straßennamen vor allem am weitläufigen Nordufer werden unumgänglich.<br />
220
Um 1970 <strong>Die</strong> Ortsgruppe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge löst sich auf.<br />
Gründung Segelclub Rehburg (ScR) am Ankerweg (Steg N36).<br />
Gründung Segelfreunde Hannover (SFHa) in <strong>Mardorf</strong> an der Alten Moorhütte (Stege N7-9).<br />
Helmut Meyer-Weidemann (oo Inge / Kinder) eröffnet auf Realgemeinde- und Landesgrundstück<br />
(bedingt durch die Aufspülung) den Campingplatz mit Sanitärtrakt am Erlenweg 13.<br />
Gründung Segel-Verein Nienburg/Weser (SVN) am Holunderweg (Steg N34).<br />
Gründung Yacht-Klub Neustadt a.Rbge. (YKN) am Steg N6 (Alte Moorhütte).<br />
1970 Aktives Wahlrecht wird von 21 auf 18 Jahre gesenkt.<br />
Am Ostufer des Steinhuder Meeres wird das erste Naturschutzgebiet (23.12.1970 NSG-HA30) im<br />
Toten Moor ausgewiesen.<br />
Einweihung des Campingplatzes Meyer/Dankenbring zwischen Bockelriede 2 und Pferdeweg und<br />
Campingplatz Niemeyer zwischen Meerstraße und Pferdeweg 15.<br />
Erste Versuche für ein eigenes <strong>Mardorf</strong>er Dorf-<br />
Wappen durch W.Nortmeier (Nr.90) und Kaemling<br />
(Wunstorf).<br />
Seit 1968 besteht der Sportflieger-Club <strong>Mardorf</strong> (SCM seit 1970 mit Willi Rusche - Nr.47). Ein<br />
kleiner Sportflugplatz (Kl.2 <strong>–</strong> 2.100 kg) soll mit Antrag vom 19.6.1969 an der Jägerstraße (parallel<br />
des Weges Ihlenförth) entstehen. Luftaufsicht (1970) und Gemeinderat (30.4.1971) genehmigen.<br />
Eine Interessengemeinschaft ist aber dagegen und so lehnt der Landkreis ab. In der Sportfluggruppe<br />
Wunstorf (SFGW) auf dem dortigen<br />
Fliegerhorst lebt der Club fort.<br />
Anfang 1970 wird <strong>Mardorf</strong> Mitglied im Landesverkehrsverband<br />
Weserbergland-Hameln.<br />
9.1.1970 Schneechaos mit großen Verwehungen<br />
15.1.1970 Schlimmer Eisregen (2.2.1970 Glättechaos).<br />
24.2.1970 Weserhochwasser! / noch Ostern gibt es<br />
Schneetreiben!<br />
1.Mai Gemeinde- u. Maiversammlung im Gasthaus<br />
Asche Nr.78 (Foto rechts).<br />
Bis Mai 1970 Fertigstellung der Uferpromenade am<br />
Nordufer <strong>Mardorf</strong> zwischen Rote-Kreuz-Str. und Erlenweg und vom Badestrand bis zum Aufgang<br />
Weißer Berg (Gesamtlänge über 4,5 km und Kosten für die Gemeinde ca. 270.000 DM).<br />
Mai 1970 Jahre des Terrors beginnen in Deutschland (Rote Armee Fraktion bis 1998).<br />
16.-18.5.1970 (Pfingsten) Schützenkönig ist Karl-Heinz Meier (*1949 Nr.41).<br />
21.5.1970 Einweihung des neuen massiven Schützenhauses unter den Eichen (Foto von links: 1.Vors. Heinrich<br />
Rusche-Nr.191, Gustav Vogeler-Nr.93, Aloys Bunge-Nr.211, <strong>Mardorf</strong>er Gäste, Heinrich Struckmann-Nr.85,<br />
SV Schneeren, Heinrich Förthmann-Nr.12, ganz rechts Friedrich Meyer-Nr.23).<br />
221
Sommer 1970 Dürre mit Hitzewelle und<br />
Moorbränden!<br />
Auf dem Steinhuder Meer werden<br />
ca. 2.000 Segelboote gezählt.<br />
Erste ev.-luth. Pastorin in<br />
Schneeren ist Adelheid Zelm<br />
(*Zeben, Baltikum oo Dörne / -<br />
31.10.1972).<br />
Erntefest 1970 Der neu gegründete<br />
Spielmannszug (im<br />
Schützenverein <strong>Mardorf</strong>) spielt<br />
erstmals auf. Oben abgebildet ist<br />
die Standarte von 1970 (Rückseite cremeweiß und Vorderseite schützengrün). Seine schwierige<br />
Gründung ist u. a. zu verdanken: Fritz Brase (Nr.59<br />
*1923 / Gemeinderat), Rudolf Semsroth (Nr.8 *1925 /<br />
Tambourmajor), Aloys Bunge (Nr.211 *1923 /<br />
Bekleidungshaus in Hannover) und Heinrich Rusche<br />
(Nr.191) vom Schützenverein und Anneliese Münchow<br />
(Lücke*17.2.1923 in Rinteln / oo Lorisch / oo Gotthard<br />
Münchow / Sohn Andreas / <strong>Mardorf</strong>, B.d.Langen Birken <strong>–</strong><br />
siehe Foto in 2009) als Spielleiterin. <strong>Die</strong> langjährige<br />
Rektorin der Rehburger Sonderschule hatte schon Ende<br />
der 1960er Jahre eine Blockflöten-Unterrichtsgruppe und<br />
den Kindergottesdienst in <strong>Mardorf</strong> ins Leben gerufen.<br />
(Foto rechts: Ernte-Festwagen <strong>Mardorf</strong>er „Wickinger“)<br />
Dez.1970 Auf Initiative von Bgm. F.Brase (Nr.59) kommt es zur<br />
Einrichtung eines Kindergartens (später Spielkreis) in<br />
Räumen der Hauptschule <strong>Mardorf</strong>. Leiterin wird<br />
natürlich Ida Meier (Nr.94) und Betreuerin Heide Grehl (Nr.58). 26 Kinder im Alter von 3-5 Jahren<br />
werden Mo-Fr in der schulfreien <strong>Zeit</strong> von 13-17 Uhr betreut. Anfang 1971 kommen Christa<br />
Förthmann (Nr.244 / Foto rechts), Anneliese Fussy (Nr.179 / Foto Mitte), Karin Langhorst (Nr.174)<br />
hinzu.<br />
(Foto unten: Im Hintergrund einige Mitglieder des Gemeinderates und Mütter sowie die Mitarbeiterinnen mit den Kindern).<br />
3.12.1970 Schweres Sturmtief über Norddeutschland!<br />
24.12.1970 Weiße Weihnachten mit viel Schnee.<br />
222
223<br />
Der Neubau Kurhotel und Apartmentanlage (Foto 1970)<br />
„Alte Moorhütte“ <strong>Mardorf</strong> Nr.144 (Foto nach 1970 mit der Eiche in der Gaststube / kleines Foto kurz davor)<br />
Nach 1970 <strong>Die</strong> Gaststätte „Seelord“ verbunden mit einem kleinen Campingplatz wird an der Bockelriede 4<br />
gebaut von Helmut Meyer-Weidemann.<br />
1971 <strong>Die</strong> „<strong>Mardorf</strong> Peach & Co., Ltd.” (Weston Shipping Company in London, UK) kauft das erste von 3<br />
Schiffen von der Blue Star Line zum Transport von Mehl und Getreide. Sie<br />
fahren schon nach 1950 unter der abgebildeten Flagge:<br />
Erweiterung des DRK-Heims zu einem Therapiezentrum für die Erholung der<br />
Angehörigen mit ihren Schwerstpflegefällen (insbesondere Mutter-Kind).
1971 Baubeginn Feuerwehrgerätehaus an der<br />
Schulstraße (Eichendorffstraße 1) und<br />
Anschaffung des ersten TLF 8 / S<br />
(Tanklöschfahrzeug Mercedes Benz, Baujahr<br />
1970 - „Schlingmann“) für die Feuerwehr<br />
<strong>Mardorf</strong> (Foto rechts ähnlich).<br />
Gründung des Yacht- und Regattaclub<br />
<strong>Mardorf</strong> (YRCM) in Lütjen <strong>Mardorf</strong> 5/Uferweg<br />
102 (Steg N29). <strong>Die</strong> Yacht- und Segelschule<br />
<strong>Mardorf</strong> (YSM) wird 1978 eingerichtet.<br />
Küsterin in <strong>Mardorf</strong> ist Lina Wiebking Nr.40 (bis 1991).<br />
Sportplatzausbau mit Laufbahn und<br />
Sprunggrube.<br />
Erweiterung der Kläranlage <strong>Mardorf</strong> für<br />
1,2 Mio. DM.<br />
29.-31.5.1971 (Pfingsten) Schützenkönig ist Wilfried<br />
Hüttel (*1948 Nr.66), Kinderkönig<br />
Heinfried Röhr (*1954 Nr.37).<br />
Erntefestumzug 1971<br />
20.8.1971 Ingrid Brase (Nr.105 *1940) und<br />
Anneliese Fussy (Nr.179 *1936) gründen<br />
in der Gaststätte „Dreieck“ mit 19 Frauen und voller Unterstützung des Vorstandes als einer der<br />
ersten Vereine im Kreisverband Neustadt die Damenabteilung des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> <strong>–</strong> ab<br />
1972 auch in schmücken Uniformen (schwarzer Rock, grüne Jacke mit Trachtenweste und verzierten<br />
Schuhen). <strong>Die</strong> Männer bekommen zum Teil erst nach <strong>1973</strong> neue (Bunge-) Uniformen.<br />
Erstes Antreten der neuen Damenabteilung zum Erntefest 1971 (vorerst nur in einheitlicher weißer Bluse)<br />
3.9.1971 Freigabe des Verbindungsstücks Meerstraße (K347) zwischen Buswendeplatz (Alte Moorhütte)<br />
und Abzweig Segelschule (Neue Moorhütte) als sogen. “Meyer-Meier-Straße“ wegen der<br />
maßgeblichen Initiatoren (Landrat Meyer und<br />
Oberkreisdirektors Meier).<br />
8.9.1971 Einweihung der 4 Mio. teuren Apartmentanlage<br />
(48 Wohnungen) und „Kurhotel“ (<strong>Mardorf</strong> Nr.568<br />
/ Eröffnung Jan.1972 / 8 Zimmer, Gastronomie,<br />
kleines Hallenschwimmbad, Sauna und<br />
Kellerbar-Discothek / Tanzbar „Zum Seelöwen“)<br />
am westlichen Beginn der Promenade. Wirt ist<br />
bis 1979 Familie Rudolf Mazzurana<br />
(*28.7.1932+2005 oo Inge <strong>–</strong> Söhne: Bernd und<br />
Frank). Um 1983 betreiben Rudolf oo Gisela<br />
Schulz das Hotelcafe „Nordufer“. Um 1990 ist es<br />
wieder „Kurhotel“ mit Griechischem Restaurant (Fotias Apostolu u. Maria Mintsi). Dann übernimmt<br />
Familie Ulrich Hermann (Nr.195) den Betrieb. Beate oo Horst Sobisch führen ihn bis 2004. Am<br />
1.7.2004 eröffnen Rainer oo Annette Grabe (Steinhude) das „Seehotel“.<br />
224
5.11.1971 Neues Kreiskrankenhaus in Neustadt a.Rbge. in Betrieb.<br />
Um 1972 Der Gemeinderat <strong>Mardorf</strong> besichtigt das erweiterte Klärwerk: (Foto unten v.l.: W.Struckmann,<br />
G.Kuschbert, F.Brase, ?, ?,<br />
W.Brase, W.Heidorn /<br />
Klärwärter W.Asche<br />
Nr.88)<br />
1972 Gründung (durch<br />
Erweiterung)<br />
Wasserverband<br />
Garbsen-Neustadt.<br />
Verhandlungen für die<br />
weitere<br />
Selbständigkeit<br />
<strong>Mardorf</strong>s (und ähnlich<br />
auch für Steinhude)<br />
sind wegen des<br />
besonderen Interesses<br />
Hannovers gescheitert. Dort will man den Einfluss auf das Steinhuder Meer mit seinen beiden<br />
Anrainern als Einzugsbereich in einem Landkreis rund um die Landeshauptstadt gesichert sehen.<br />
<strong>Die</strong> Möglichkeit einer „Entschuldung Hannovers durch die Hintertür“ ist zusätzlich verlockend. Das<br />
sogenannte „Hannover-Gesetz“ gibt schließlich nach vielen Widerständen (z. T. mit klügeren und<br />
besseren Lösungen) den gesetzlichen Rahmen vor für die große Gebietsreform von 1974.<br />
Der Gemeinderat beschließt ein offizielles Wappen und bestimmt die Farben von <strong>Mardorf</strong>:<br />
Das offizielle <strong>Mardorf</strong>er Siegel, das Wappen und die Flagge (mit den Farben „Silber, rot und blau“).<br />
Hans-Otto Gade soll die vakante ev.-luth. Pastorenstelle übernehmen und zieht nach Schneeren.<br />
<strong>Die</strong> Kläreinleitung von Großenheidorn wird beendet und für 2,2 Mio. DM wird die 35.000 m² große<br />
(2.künstliche) Badeinsel vor Steinhude mit Meersand aufgespült.<br />
<strong>Die</strong> Herren des Schützenvereins gründen offiziell eine Schießgruppe, um an den<br />
Kreisrundenwettkämpfen teilnehmen zu können.<br />
Gründung Segelclub <strong>Mardorf</strong> e.V. (SCMa) am Uferweg 128/Ankerweg (Nr.172). Der Vorläufer des<br />
SCMa bestand schon seit 22.4.1962 an gleicher Stelle (1969 Bau der Kran- und<br />
Slipanlage am Steg N37). Auf dem Clubgelände befinden sich auch eine größere<br />
Gastronomie und eine kleine Ferienanlage. 1.Vors. insges.16 Jahre Karl-Heinz<br />
Stier (Nr.500). 2010 Friedrich Göing (Hannover / <strong>Mardorf</strong>, Weiße Riede).<br />
Gründung Segelclub Garbsen (SCG) an der Neuen Moorhütte (Klubhaus<br />
Hubertusstr.16) und 1991 Übernahme der Postboje (mit Auswanderer) auf Position: 52°29,715’N und<br />
9°22,00’O im Ostenmeer. Vors. Klaus <strong>Die</strong>drichs, Siegfried Kaufmann, <strong>Die</strong>tmar<br />
Liedtke, 2005 Paul Schwefeß (Goslar) bei 100 Mitgliedern.<br />
<strong>Die</strong> Volkstanzgruppe <strong>Mardorf</strong> unter Leitung von Josef Boslar (Nr.109) gründet<br />
sich mit 4 Paaren (Nr.15, Nr.36, Nr.67, Nr.109). Ab <strong>1973</strong> wächst die Zahl auf 12 (<br />
und 13) Paare. Seine erste eigene Kreation „Freischütz“ wie auch später die „Berliner Drehorgel“<br />
wird getanzt. Bekannt wird die Gruppe aber mit dem alten Volkstanz „<strong>Mardorf</strong>er Bunten“ und dem<br />
legendären „Achttourigen“.<br />
225
1972 Bildung einer Jagdhornbläser-Gruppe mit W.Brase (Nr.3), H.Koop (Nr.9), H.Struckmann (Nr.30),<br />
W.Nülle (Nr.54), F.Dankenbring (Nr.63), G.Blöthe (Nr.80), W.Priem (Nr.112), W.Vogeler (Nr.126).<br />
Beliebte Jagdvögel in der <strong>Mardorf</strong>er Gemarkung in den 1970ern: Graugans <strong>–</strong> Auerhahn <strong>–</strong> Fasan <strong>–</strong> Rebhuhn <strong>–</strong> Löffelente<br />
Jan.1972 Gründung CDU-Ortsverband <strong>Mardorf</strong> unter Vorsitz von Wilfried Struckmann (Nr.96<br />
*5.6.1940+2009) mit Wilhelm Brase (Nr.3), Otto Brase (Nr.105), Rudi oo Irmgard Hoge (Nr.183) im<br />
Hotel „Zur Reuse“. Der monatliche Beitrag ist mit 5 DM vielen noch zu hoch (Schatzmeisterin Eva-<br />
Maria Kahle, Nr.82). Es bestehen noch enge Kontakte zum bestehenden Ortsverband in Schneeren.<br />
So sind von den 39 Erstmitgliedern 15 aus Schneeren, wo erst nach 1975 ein eigener Ortsverband<br />
gegründet wird. 1974 ist<br />
<strong>Mardorf</strong> mit über 60<br />
Mitgliedern stärkster<br />
Verband nach Neustadt.<br />
Anfang 1972 Den Vorsitz im SPD-<br />
Ortverein <strong>Mardorf</strong><br />
übernimmt bis 1998<br />
Wilhelm Nortmeier (Nr.90<br />
*18.1.1939).<br />
Ausmarsch zum<br />
Kinderschützenfest mit<br />
geschmückten Stöcken und<br />
Bögen (Anfang 1970er<br />
Jahre)!<br />
28.-30.5.1972 (Pfingsten)<br />
Schützenkönig ist Helmut<br />
Rusche (*1951 Nr.191),<br />
Kinderkönig Siegfried<br />
Meier (*1956 Nr.94 <strong>–</strong><br />
Foto rechts). 3. ist<br />
Andreas Kahle (Nr.82).<br />
3.7.1972 Der Spielmannszug<br />
<strong>Mardorf</strong> nimmt das<br />
erste Mal am<br />
Ausmarsch des größten<br />
Schützenfestes der<br />
Welt in Hannover teil.<br />
5.9.1972 Im Rahmen der<br />
Olympischen Spiele in<br />
München überfallen<br />
palästinensische<br />
Terroristen die<br />
israelische Mannschaft<br />
und im Verlauf der<br />
Befreiungsversuche<br />
sterben 11 Israelis, 5<br />
Attentäter und ein bayrischer Polizist am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck.<br />
13.11.1972 Orkan „Quimburga“ führt zur Katastrophe in Norddeutschland! Mit Windgeschwindigkeiten bis 200<br />
km/h und einer bis zu 300 km breiten Schneise werden Schäden von 1 Mrd. DM angerichtet und 63<br />
Menschen verlieren ihr Leben.<br />
30.12.1972 Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses <strong>Mardorf</strong> mit Aufenthalts- und Übungsraum für die<br />
Kapelle am Schulweg (Eichendorffstraße). Beginn einer noch heute engen Freundschaft zur<br />
Feuerwehr in Eudenbach/Königswinter.<br />
Bis <strong>1973</strong> ist Heinrich Heidorn (*1914 Nr.60) 1.Vorsitzender beim Männer-Gesangverein „Liedertafel“.<br />
226
<strong>1973</strong> Gründung des legendären „<strong>Mardorf</strong>er Frühschoppens“ mit örtlichen „Honoratioren“, u. a. dabei<br />
Aloys Bunge (Nr.211+1993), Egon Franke (BMin, Hannover+1995), Deutscher Wilhelm<br />
(Steinhude+2009), Fritz Brase (Nr.59+1995), Wilhelm Brase (Nr.3), Wilhelm Ideker (Nr.91+1994),<br />
Günter Bühmann (Nr.538+2008), Günter Wichmann (Nr.582+2006). Er trifft sich reihum jeden<br />
Sonntag ab 10 Uhr. Später kommen noch hinzu: Heinr.Blöthe (Nr.80+1999), Otto Brase<br />
(Nr.105+2010), Jupp Boslar (Nr.109), ab 1996 <strong>Die</strong>ter Häseler (StDir. Neustadt) und Helmut<br />
Dankenbring (Nr.23, 47). Motto der Gruppe ist „gemütlich debattieren“ zum Wohle der Allgemeinheit.<br />
2008 hat sich der „Club“ mangels Mitglieder aufgelöst.<br />
(Mdf. Frühschoppen um 1990 beim Brauereibesuch in Stadthagen)<br />
<strong>Mardorf</strong> hat 1.118 Einwohner bei ca. 215 Wohnhäusern im Dorfbereich. <strong>Die</strong> Landwirtschaft ist noch<br />
der bestimmende Wirtschaftszweig mit sehr vielen Vollerwerbsbetrieben und vielen im Nebenerwerb<br />
und über 150 Traktoren im Ort.<br />
Zur Versorgung der Bevölkerung gibt es allein im Dorf:<br />
4 Lebensmittelläden 1 Bäckerei 1 Schlachterei 3 Gaststätten (im Ort)<br />
1 Drogerie 1 Tischlerei 1 Wassersportladen 1 Segelmacherei<br />
1 Damenfriseur 1 Schuhgeschäft 1 Textilgeschäft 1 Blumenladen<br />
1 Heißmangelbetrieb 1 Postamt 1 Sparkasse 1 Motormühle<br />
6 Schlossereien bzw. Reparaturwerkstätten 3 Tankstellen 1 Kohlen-/Düngerhandel<br />
Auf dem Steinhuder Meer sind ca. 3.000 Boote (hauptsächlich mit Segel) registriert.<br />
Das Land Niedersachsen erhält die ideelle Hälfte des Steinhuder Meeres vom Land Schaumburg-<br />
Lippe und kauft den Rest vom Fürsten Philipp-Ernst zu Schaumburg-Lippe.<br />
Gründung der „Notgemeinschaft“ Steinhuder Meer durch die WVStM mit dem 1.Vors. Hansgeorg<br />
Oester. 1997 wird sein Nachfolger Carl Riebe. Alle Betroffenen am Meer sind hierin<br />
zusammengefasst.<br />
9.2.<strong>1973</strong> Zusammenschluss der beiden Gesangvereine „Liedertafel und Concordia“ <strong>Mardorf</strong> zum<br />
Männergesangverein „Germania“ <strong>Mardorf</strong>. 1.Vorsitzender wird Heinrich Langhorst (Nr.2)<br />
18.2.<strong>1973</strong> Das Therapiezentrum (DRK-Heim) wird in wesentlich erweiterter Form eröffnet.<br />
Sommer <strong>1973</strong> Weitere Auswertung der alten <strong>Mardorf</strong>er Dorfakten, die teilweise in Rollen und mit Fäden<br />
zusammengebunden die Jahrhunderte überdauert haben. Aufschlussreich sind besonders zwei alte<br />
Dorfbücher, deren handschriftliche Aufzeichnungen bis ins 16.Jhd. (1592) zurückreichen. Auch die<br />
Niederschriften der Lehrer sind erhalten. Je nach Fleiß der Chronisten sind Ereignisse vergangener<br />
<strong>Zeit</strong> lückenlos und ausführlich aufgeschrieben, manchmal fehlen aber auch über Jahrzehnte hinweg<br />
die Eintragungen. Mit der Gebietsreform 1974 verschwinden alle diese „Schätze“ <strong>Mardorf</strong>s für immer<br />
in „Müllcontainern“.<br />
227
8.-11.Juni <strong>1973</strong> (Pfingsten) 800 Jahre <strong>Mardorf</strong> (damals noch von 1173 gerechnet) mit 1.Kreisschützenfest:<br />
Landrat Friedrich Meyer (<strong>Mardorf</strong> Nr.23),<br />
Oberkreisdirektor Hans Meier (wohnt in Neustadt<br />
neben der Kreisverwaltung im Schloß) und<br />
Kreisschützen-verbandsvorsitzender Günter<br />
Mollenhauer (Osterwald) am Sonntag im Festzelt.<br />
Erste kleine Chronik (Dannenberg).<br />
8.-11.6.<strong>1973</strong> Das Festzelt muss wegen der enormen<br />
Größe auf der westlich gegenüberliegenden<br />
Wiese (Acker Nr.11) aufgebaut werden. Der eigentliche Festplatz ist aber unter den Eichen.<br />
Schirmherr ist Aloys Bunge (Nr.211).<br />
Am Freitag ab 19.30 Uhr ist (schon in den neuen Uniformen) Kommersabend mit Festessen und<br />
anschließend Tanz. Zu dem außerordentlichen Ereignis hat der Schulleiter Helmut Dannenberg<br />
(Nr.232 / Nr.22) die erste kleine <strong>Mardorf</strong>er Chronik erstellt. Auf 50 Seiten hat er aus den damals<br />
noch vorhandenen umfangreichen alten Akten der Gemeinde <strong>Mardorf</strong> (nach der Gebietsreform von<br />
der Stadt Neustadt leider größtenteils vernichtet) wichtige Ereignisse und Daten zusammengetragen.<br />
Der Samstag beginnt um 12.30 Uhr mit dem Umzug zum Kindschützenfest und dem Kinderkönig<br />
Wilhelm Vogeler (1955 Nr.126). Ab 20 Uhr ist ein großes Konzert der Bundeswehr mit<br />
anschließendem Tanz und Big-Band-Musik. Der Sonntag steht ab 12 Uhr im Zeichen des<br />
Kreisschützenfestes und des großen Umzuges mit weit über 60 Vereinen und mehreren Musikzügen.<br />
Der Montag gehört dann wieder den <strong>Mardorf</strong>ern mit ihrem Schützenfest und dem Rundmarsch zum<br />
Schützenkönig Helmut Nortmeier (*1942 Nr.106). 2.<strong>Die</strong>ter Denker (Nr.74), 3.Wilfried Seeger (Nr.26).<br />
Auch an diesem Tag ist Tanz bis in die Nacht.<br />
Gedenkmünze (Vor- und Rückseite) zum Jubiläum.<br />
An der Rehburger Straße wird ein Gedenkstein enthüllt (auf der westl.<br />
Grünfläche <strong>–</strong> später wird der Stein zum Mummrian an die Rotbuche versetzt).<br />
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Festzelt auf der Wiese (von Nr.11) gegenüber dem heutigen Festplatz. / <strong>Die</strong> Jagdhornbläser <strong>Mardorf</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Damenabteilung des Schützenvereins <strong>Mardorf</strong> und der Spielmannszug <strong>Mardorf</strong>.<br />
Der Schützenverein und die Feuerwehrkapelle der Freiwilligen Feuerwehr <strong>Mardorf</strong>.<br />
Könige, „Lütje Laage“, Egon Franke<br />
229
Häufig vorkommende Vogelarten in der<br />
Gemarkung <strong>Mardorf</strong>: (in den 1970er Jahren)<br />
Weißstorch <strong>–</strong> Bekassine <strong>–</strong> Dorngrasmücke <strong>–</strong><br />
Nachtigal <strong>–</strong> Eisvogel <strong>–</strong> Kiebitz<br />
<strong>–</strong> Mäusebussard <strong>–</strong> Großer<br />
Brachvogel<br />
1.8.<strong>1973</strong> Lehrerin in <strong>Mardorf</strong> wird Annemarie Röhl (Nr.232).<br />
12.9.<strong>1973</strong> Der Gemeinderat <strong>Mardorf</strong> beschließt den Bau einer „Mehrzweckhalle“ (Festhalle,<br />
Dorfgemeinschaftshaus, Sporthalle) an der Roten-Kreuz-Str. (Grundstück Struckmann Nr.6 <strong>–</strong> Neue<br />
Kämpe, heute B-Plan 212). Der Planungsauftrag geht mit 30.000 DM an Fa. Herbert & Rau. Der<br />
Baubeschluß erfolgt am 12.7.1974 (Gasth.Asche). Es wird ein Festpreis vereinbart von 674.000 DM<br />
(das erforderliche Geld ist im laufenden Haushalt vorhanden). Nach Übernahme durch die Stadt<br />
Neustadt wird aber alles gestoppt und rückgängig gemacht. Der Gemeindedirektor wird <strong>–</strong> erfolglos <strong>–</strong><br />
auf Schadenersatz verklagt und das verbliebene Geld fließt in den allgemeinen städtischen<br />
Haushalt. Erst nach 1980 bekommt <strong>Mardorf</strong> dieses Geld „indirekt“ über die städtische Förderung der<br />
Dorferneuerung zurück.<br />
6.10.<strong>1973</strong> „Jom-Kippur-Krieg“ (4. Israel.-Arabischer Krieg)<br />
Ende <strong>1973</strong> Im Entwurf zum Bebauungsplan Nr.203 A „Um die Kräheninsel“ (1976-79) sind erste große<br />
touristische Entwicklungen geplant: Direkt auf der Insel ein Aparthotel mit Bootsmarina. Weiter<br />
nördlich an der Verlängerung der „Poggenecke“ ein Hotel. Das Projekt scheitert an fehlenden<br />
Investoren und Naturschutzeinwänden. Danach wird er Bereich westlich der „Roten-Kreuz-Str.“ unter<br />
Naturschutz (24.6.1981 NSG-HA60 / nach 1994 auch FFH) gestellt. Der Bereich Poggenecke bleibt<br />
aber im gültigen B-Plan 203.<br />
Der Plan (vom 16.1.<strong>1973</strong> - Wasserwirtschaftsamt/Meerbach-Oberverband Leese) zum Ausbau des<br />
Meerbachs als Bootskanal mit Bootsschleppbahn am Abschlusswehr östlich des Heudamms und<br />
am östlichen Rehburger Ortsrand mit einem Anleger scheitert nur am fehlenden Geld.<br />
Häufig vorkommende Vogelarten in der Gemarkung <strong>Mardorf</strong>: (in den 1970er Jahren)<br />
Fischadler <strong>–</strong> Teichrohrsänger füttert Kuckuck <strong>–</strong> Wasserralle <strong>–</strong> Uferschnepfe <strong>–</strong> Kleiber <strong>–</strong> Höckerschwan <strong>–</strong> Uhu<br />
Häufig vorkommende Vogelarten in der Gemarkung <strong>Mardorf</strong>: (in den 1970er Jahren)<br />
Rotmilan <strong>–</strong> Turmfalke <strong>–</strong> Bartkauz <strong>–</strong> Schleiereule <strong>–</strong> Rabe <strong>–</strong> Elster <strong>–</strong> Eichelhäher <strong>–</strong> Buntspecht<br />
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