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keit ist nicht nur auf die Kosten<br />
einzuengen. Weil nämlich § 9 Abs.<br />
2 den „unzumutbar hohen Aufwand“<br />
nicht näher umgrenzt,<br />
kom men für die Unzumutbarkeit<br />
des Wärmezählereinbaus auch<br />
anderweite Kriterien in Betracht:<br />
So etwa die Notwendigkeit, erst<br />
einen Rechtsstreit führen zu<br />
müssen, weil der Einbau des Wärmezählers<br />
den Zutritt zu einem<br />
Kellerraum voraussetzt, dessen<br />
Mieter/Wohnungseigentümer aber<br />
den Zugang verweigert. 23<br />
Praxistipp: Um mit dem Einbau<br />
eines Wärmezählers nicht gegen<br />
Ende 2013 wegen zahlreicher<br />
Auftragseingänge bei den<br />
Hand werkern in Zeitnot zu<br />
geraten, empfiehlt sich auf jeden<br />
Fall folgendes: Es wird schon<br />
frühzeitig die Messstelle 24 eingerichtet.<br />
Der eigentliche Wärmezähler<br />
kann dann rasch nachgerüstet<br />
werden, was auch ein<br />
Hinausschieben der fünfjähri -<br />
gen Eichgültigkeitsdauer mit<br />
sich bringt.24 Diese Überle -<br />
gungen gelten sinngemäß auch<br />
für den dann notwendigen Einbau<br />
der wohnungszugehörigen<br />
Warmwasserzähler.<br />
6.b. Technisch günstig ist es, wenn<br />
Wärmezähler für die Warmwasserversorgung<br />
und Wärmezähler für<br />
die Raumwärmeversorgung vorhanden<br />
sind. Das gilt ebenso,<br />
wenn der Energieversorger z.B.<br />
das gelieferte Erdgas in kWh ab-<br />
rechnet; § 9 Abs. 3 S. 4. Hier wer -<br />
den dann lediglich kWh-Werte<br />
voneinander subtrahiert. 26<br />
7. Formelabrechnung bei<br />
fehlendem Zähler<br />
Bei unzumutbarem Aufwand für<br />
den Zählereinbau greift das<br />
zweifach gestaffelte Ersatzverfahren<br />
ein.<br />
(a) nach § 9 Abs. 2 S. 2 und 3<br />
und<br />
(b) nach § 9 Abs. 2 S. 4 bis 6.<br />
Sowohl aus der ersten wie auch<br />
der zweiten Formel ergeben sich<br />
Kilowattstunden, ausgehend von<br />
Kubikmeter Warmwasser bzw.<br />
Quadratmeter Wohnfläche.<br />
Die Erstellung einer Energiebilanz<br />
oder eine Wärmebedarfsrechnung<br />
ist <strong>im</strong> Anwendungsbereich des gesamten<br />
§ 9, also auch bei Abs. 2<br />
und 3 nicht erforderlich; sie würde<br />
auch mit dem Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
kollidieren (vgl. oben zu 6.).<br />
7.a. Dieses Verfahren, das die Wärmemengenerfassung<br />
durch Wärmezähler<br />
ersetzt, greift auch in<br />
der Übergangszeit ein, die<br />
spätestens Ende 2013 endet. Denn<br />
die alte 18%–Regel ist nicht mehr<br />
anzuwenden.<br />
Praxistipp: Wenn die Heizkos -<br />
ten-Abrechnungsperiode nicht<br />
dem Kalenderjahr entspricht,<br />
wäre zum Ablauf der Übergangsfrist<br />
Ende 2013 – evtl.<br />
auch früher – eine Heizkosten-<br />
Rumpfabrechnung oder Um-<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
stellung auf das Kalenderjahr<br />
vorzunehmen. 27<br />
7.b. Im ersten Ersatzverfahren (a)<br />
nach § 9 Abs. 2 S. 3, kann 28<br />
zwecks Berechnung der Wärmemenge<br />
das Warmwasservolu -<br />
men durch Wohnungseinzelzähler<br />
gemessen werden. Die Warmwas -<br />
sertemperatur wiederum wird gemessen<br />
oder sachnah geschätzt.<br />
Es dürfen keine vermuteten Temperaturen<br />
zugrundegelegt wer -<br />
den. Notfalls muss der Hauswart<br />
befragt werden; besser noch ist es,<br />
das mit der Wartung der Anlage<br />
betraute Unternehmen um eine<br />
verbindliche Auskunft zu ersu -<br />
chen.<br />
Die Berechnung der Wärmemen -<br />
ge erfolgt dann <strong>im</strong> Arbeitsbereich<br />
dieses hier gewählten Ersatzverfahrens<br />
nach der ersten Formel<br />
„Q= 2,5...“.<br />
Der Wortlaut „kann“ lässt es zu,<br />
auch ein anders Verfahren heranzuziehen,<br />
sofern es sachgerecht ist<br />
und das Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
beachtet wird. So gesehen ist<br />
dieses „kann“ eine Öffnungsklausel,<br />
um künftige, heute noch<br />
nicht absehbare Rechenmethoden<br />
usw. nicht zu blockieren. Fällt die<br />
Wahl auf ein gesetzesfremdes Ersatzverfahren,<br />
muss zur Sicherung<br />
der Verständlichkeit einer darauf<br />
fußenden Abrechnung dieses Verfahren<br />
kurz und verständlich so -<br />
wie unter Angabe der rechneri -<br />
schen Zwischenschritte erläutert<br />
Februar 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 11