Leuchtend zeigt sich der Juni - Eigentümerjournal
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Leuchtend zeigt sich der Juni - Eigentümerjournal
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Die Fachzeitschrift für Haus-, Wohnungsund<br />
Grundeigentümer im Bergischen Land<br />
Eigentümer<br />
journal.<br />
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<strong>Juni</strong> 2011<br />
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6
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Grund eigentümer in und um Wuppertal auf allen Ebenen des politischen<br />
und gesellschaftlichen Lebens und geben Informationen zu allen Fragen<br />
rund um die Immobilie.<br />
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Bau und Sanierung beantworten wir o<strong>der</strong> unabhängige Spezialisten.<br />
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für Haus- und Grundbesitzer.<br />
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Inhalt<br />
A u s g a b e J u n i 2 0 1 1<br />
Aus’m Verein 1<br />
Neues aus’m Wuppertal<br />
Mitglie<strong>der</strong> werben 2<br />
Hohes Einsparpotenzial bei Haushaltsgeräten<br />
3<br />
Aufträge im Bauhauptgewerbe im<br />
März 2011: real + 2,1% zum Vorjahr<br />
3<br />
VPB rät: Pellets brau chen eigenen<br />
Lagerraum<br />
4<br />
Auf Temperaturkompensation achten! 4<br />
Von Fall zu Fall<br />
VPB rät: Mit Mängelrügen an den<br />
Liquidator wenden<br />
5<br />
Unklare Wegeverhältnisse im ländlichen<br />
Bereich<br />
6<br />
Bindung durch kaufmännisches Bestätigungsschreiben<br />
7<br />
Kündigung zwecks Gebäudeabriß 8<br />
Störung durch Lärm von Rollläden 8<br />
Nachbar gegen Altglassammelcontainer 8<br />
Mieterhöhung wegen Mo<strong>der</strong>nisierung 9<br />
Ausübung eines Geh- und Fahrrechts 9<br />
Videokamera vor <strong>der</strong> Wohnungstür 10<br />
Bürgermeisterunterschrift ohne Dienstsiegel<br />
10<br />
Haftung für Brandschaden im Mietobjekt 11<br />
Anspruch auf Entfernung kommunaler<br />
Wasser- und Kanalleitung vom Privatgrundstück<br />
12<br />
Mieter haftete für vom Sohn verursachten<br />
Schaden<br />
12<br />
Gut zu wissen<br />
Betriebskosten: Vorwegabzug bei<br />
Mischnutzung<br />
13<br />
Ausgleichsabgabe für Baumfällgenehmigung<br />
zum Bauen<br />
17<br />
Qualitätsmerkmale von Energiehändlern 20<br />
Was bleibt? Und für wie lange? 20<br />
Gesunde Kitas – starke Kin<strong>der</strong> 21<br />
Miete vom Sozialamt ? 22<br />
VPB erinnert an Nachrüstpflichten<br />
für Altbaukäufer!<br />
24<br />
Expertentipp: So packen Sie und Ihre<br />
Helfer beim Bauen richtig mit an<br />
25<br />
Im Sommer auch zur Kühlung geeignet 26<br />
Trend zum Gas-Wandheizkessel 26<br />
Deutschland als Solarland geeignet 27<br />
Aus’m Verein 29<br />
Pinnwand 30<br />
Impressum/ Beratungszeiten/Index 32<br />
A u s ’ m V e r e i n<br />
Vereinsmitteilung<br />
Am 07. <strong>Juni</strong> 2011 hat<br />
<strong>der</strong> erweiterte Vorstand<br />
den Vereinsregularien folgend,<br />
Herrn Uwe Ley<br />
zum 1. Vorsitzenden<br />
gewählt, nachdem zuvor sein<br />
Vorgänger, Herr Dr. Jürgen Krüger,<br />
das Amt nie<strong>der</strong>gelegt hat.<br />
Ihr Vorstand<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 1
2 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
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Hohes Einsparpotenzial bei Haushaltsgeräten<br />
EU-Label bietet Orientierung. Online-Datenbank <strong>der</strong> dena erleichtert<br />
den Gerätevergleich.<br />
Große Haushaltsgeräte wie Kühlschrank<br />
o<strong>der</strong> Wäschetrockner<br />
sind für rund 50 Prozent <strong>der</strong><br />
Stromkosten in privaten Haushalt -<br />
en verantwortlich. Wer alte Geräte<br />
gegen mo<strong>der</strong>ne, energieeffiziente<br />
Modelle austauscht, kann seine<br />
Kosten für Strom und Wasser<br />
deutlich senken: So bringt bereits<br />
<strong>der</strong> Austausch eines zehn Jahre<br />
alten Wäschetrockners gegen ein<br />
sparsames Modell eine Ersparnis<br />
von rund 100 Euro* pro Jahr.<br />
Werden darüber hinaus noch Geschirrspüler,<br />
Kühl- und Gefrierkombination<br />
und Waschmaschine<br />
ausgetauscht, steigt die Ersparnis<br />
auf rund 230 Euro** pro Jahr. Die<br />
Initiative EnergieEffizienz <strong>der</strong><br />
Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH (dena) unterstützt Verbraucher<br />
mit einer Online-Datenbank<br />
unter www.topgeraete.de<br />
beim Kauf energieeffizienter<br />
Haus haltsgeräte.<br />
In <strong>der</strong> kostenlosen Top-Geräte-<br />
Datenbank finden Verbraucher<br />
eine Auswahl <strong>der</strong> energieeffizien -<br />
testen Haushaltsgroßgeräte, die<br />
<strong>der</strong>zeit am Markt verfügbar sind.<br />
Der Online-Service enthält Anga -<br />
ben zu Leistungsmerkmalen,<br />
Stromverbrauch und jährlichen<br />
Stromkosten bei Nutzung <strong>der</strong> Ge -<br />
räte. Die Suchergebnisse können<br />
als Liste ausgegeben, ausgedruckt<br />
und als über<strong>sich</strong>tliche Einkaufshilfe<br />
für den Gang durch den<br />
Elek tromarkt genutzt werden.<br />
Orientierung beim Kauf neuer<br />
Geräte bietet Verbrauchern das<br />
EU-Label: Es <strong>zeigt</strong> auf einen<br />
Blick, wie energieeffizient ein<br />
elektrisches Gerät ist. Für Kühlund<br />
Gefriergeräte, Waschmaschi -<br />
nen und Geschirrspüler kann seit<br />
Ende 2010 das neue EU-Label mit<br />
<strong>der</strong> höchsten Energieeffizienzklasse<br />
A+++ verwendet werden.<br />
Das neue Label gilt auch für Fern -<br />
sehgeräte, dort steht zunächst die<br />
N e u e s a u s ’ m W u p p e r t a l<br />
Klasse A für höchste Energieeffi -<br />
zienz. Für Wäschetrockner, Elektrobacköfen,<br />
Raumklimageräte<br />
und Haushaltslampen gilt das La -<br />
bel in seiner bisherigen Form mit<br />
<strong>der</strong> höchsten Energieeffizienzklasse<br />
A. Mit <strong>der</strong> TopGeräte-Da -<br />
tenbank <strong>der</strong> dena können Verbraucher<br />
auf einen Blick den<br />
Stromverbrauch unterschiedlicher<br />
Modelle miteinan<strong>der</strong> vergleichen<br />
– und somit schnell und unkompliziert<br />
das sparsamste Modell am<br />
Markt finden. Weitere Informa tio -<br />
München, 27. Mai 2011(vz). Die<br />
Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe<br />
(Betriebe von Unterneh -<br />
men mit 20 und mehr tätigen Personen)<br />
sind im Vergleich zum<br />
März 2010 preisbereinigt um 2,1%<br />
gestiegen. Wie das Statistische<br />
Bundesamt (Destatis) in einer aktuellen<br />
Meldung mitteilt, nahm<br />
dabei die Baunachfrage im Hochbau<br />
um 5,8% zu, im Tiefbau da-<br />
nen rund um das Thema Strom -<br />
effi zienz im Haushalt unter<br />
www.stromeffizienz.de o<strong>der</strong> bei<br />
<strong>der</strong> kostenlosen Energie-Hotline:<br />
08000 736 734. Die Initiative EnergieEffizienz<br />
ist eine Kampagne<br />
<strong>der</strong> Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH (dena) und wird geför<strong>der</strong>t<br />
durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie.<br />
* Allen Berechnungen liegt ein Strompreis<br />
von 24 ct/kWh zu Grunde.<br />
** Ersparnis durch den Austausch eines Geschirrspülers:<br />
32 Euro; Kühl- und Gefrierkombination:<br />
47 Euro; Waschmaschine:<br />
51 Euro. Ersparnis ergibt <strong>sich</strong> aus dem<br />
Austausch typischer, zehn Jahre alter Mo -<br />
delle gegen energieeffiziente, mo<strong>der</strong> ne<br />
Modelle.<br />
Aufträge im Bauhauptgewerbe im März 2011:<br />
real + 2,1% zum Vorjahr<br />
gegen um 1,6% ab.<br />
Der Gesamtumsatz belief <strong>sich</strong> im<br />
März 2011 auf rund 6,6 Milliarden<br />
Euro und stieg damit gegenüber<br />
März 2010 um stolze 21,3%. Ende<br />
März 2011 waren in den Betrieben<br />
des Hoch- und Tiefbaus 702 000<br />
Personen tätig; das waren etwa 1<br />
200 Personen weniger als ein Jahr<br />
zuvor (- 0,2%).<br />
Noch massiver hingegen das Um -<br />
Die Bagger rollen wie<strong>der</strong>: Der Gesamtumsatz im Bauhauptgewerbe<br />
ist im ersten Quartal 2011 um 31,9 Protent im Vergleich zum Vorjahr<br />
gestiegen. Foto: Max Müller/Pixelio<br />
<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 3
4 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
N e u e s a u s ’ m W u p p e r t a l<br />
satzplus im ersten Quartal: In den<br />
ersten drei Monaten 2011 stiegen<br />
die Auftragseingänge des Bauhauptgewerbes<br />
preisbereinigt um<br />
3,5% gegenüber dem entspre -<br />
chenden Vorjahreszeitraum. Der<br />
Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes<br />
betrug im Zeitraum<br />
Januar bis März 2011 15,0 Milli -<br />
arden Euro und lag damit um<br />
31,9% über dem Niveau <strong>der</strong> ers -<br />
ten drei Monate 2010. Die Zahl<br />
<strong>der</strong> tätigen Personen ist in diesem<br />
Zeitraum um durchschnittlich<br />
1,5% gestiegen.<br />
Einen <strong>der</strong> Hauptgründe sieht Flo -<br />
rian Haas von <strong>der</strong> Schutzgemein -<br />
schaft für Baufinanzierende e.V.<br />
(München) in <strong>der</strong> vergleichsweise<br />
günstigen Witterungslage – das<br />
erste Quartal 2011 war wesentlich<br />
weniger von winterlichen Verhältnissen<br />
beeinflusst als das Vorjah -<br />
resquartal. So wurden im ersten<br />
Quartal 2011 mit 174,5 Millionen<br />
Stunden 30,7% mehr Stunden auf<br />
Baustellen gearbeitet als im entsprechenden<br />
Vorjahreszeitraum.<br />
Doch auch die Inflationsangst <strong>der</strong><br />
Deutschen spiegelt <strong>sich</strong> in diesem<br />
positiven Trend wi<strong>der</strong>, so Haas.<br />
„Die Angst vor einer massiven<br />
Entwertung des Euro lässt viele<br />
Menschen in Sachwerte flüchten –<br />
und damit natürlich auch in Im -<br />
mobilien.“<br />
Die aktuellen Zahlen beziehen <strong>sich</strong> auf<br />
eine aktuelle Pressemeldung (Nr.198)<br />
des Statistischen Bundesamtes<br />
Wiesbaden (Destatis) vom 24. Mai 2011.<br />
VPB rät: Pellets brau -<br />
chen eigenen Lagerraum<br />
BERLIN. Wer neu baut, <strong>der</strong> muss<br />
regenerative Energien einplanen.<br />
Daran erinnert <strong>der</strong> Verband Privater<br />
Bauherren (VPB). Ein Trend<br />
geht hin zum Heizen mit Holz-<br />
Pellets, Hackschnitzeln o<strong>der</strong><br />
Scheit holz. Neben den bekannten<br />
Vorzügen haben diese Brennstoffe<br />
auch einige Probleme, die Bau -<br />
her ren ins Kalkül ziehen sollten,<br />
erklärt <strong>der</strong> VPB: So sollten beispielsweise<br />
nur qualitativ hochwertige,<br />
trockene Pellets verwendet<br />
werden, denn nur sie<br />
bringen auch den gewünschten<br />
Wirkungsgrad.<br />
Feuchte Pellets, die beim Händler<br />
– o<strong>der</strong> auch beim Kunden zu<br />
Hause – falsch gelagert wurden,<br />
brennen schlecht und verschmut -<br />
zen die Heizungsanlage. Für Pel -<br />
letheizungen wird außerdem ein<br />
Lagerraum gebraucht. Wegen <strong>der</strong><br />
Brandgefahr und des Feinstaubs<br />
muss dieser Raum baulich abgeschlossen<br />
sein und bestimmte Be -<br />
dingungen erfüllen. Auch die Fra -<br />
Heizölkauf in <strong>der</strong> warmen Jahreszeit:<br />
Auf Temperaturkompensation achten!<br />
sup.- Viele Hausbesitzer nutzen<br />
den Sommer, um Heizöl nachzu -<br />
bestellen. Wenn kurzfristig keine<br />
kalten Füße drohen, bleibt<br />
schließ lich wesentlich mehr Zeit<br />
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ge, ob Pellets wirklich nachhaltig<br />
sind, interessiert viele Hausbesit -<br />
zer. Das hängt nach Erfahrung des<br />
VPB von mehreren Faktoren ab,<br />
etwa, ob die Pellets wirklich Abfallprodukte<br />
sind, o<strong>der</strong> woher sie<br />
kommen. Müssen Pellets aus dem<br />
Ausland angeliefert werden, dürf -<br />
te die Umweltbilanz erheblich<br />
schlechter ausfallen, als wenn sie<br />
aus dem Nachbarort kommen.<br />
Eine nachhaltige Alternative für<br />
waldreiche Regionen sind Scheitholzkessel<br />
und Kaminöfen. Auch<br />
hier sind die kurzen Wege maßgeblich<br />
für die Ökobilanz. Weitere<br />
Informationen unter www.vpb.de.<br />
Anbietervergleich. Allerdings ha -<br />
ben die hohen Temperaturen noch<br />
einen weiteren, ganz unmittelba -<br />
ren Einfluss auf das Heizöl. Und<br />
<strong>der</strong> hat ebenfalls etwas mit dem<br />
Preis zu tun, ist aber längst nicht
jedem Heizölkunden bekannt: Die<br />
Heizöl-Menge schwankt nämlich<br />
mit <strong>der</strong> Umgebungstemperatur,<br />
so wohl beim Transport als auch im<br />
Tank des Verbrauchers. Bei Hitze<br />
dehnt das Volumen <strong>sich</strong> aus, bei<br />
Kälte nimmt es dagegen ab. Das<br />
kann zur Folge haben, dass <strong>sich</strong><br />
die an einem warmen Tag bei <strong>der</strong><br />
Tankbefüllung gemessene Liter -<br />
zahl bereits nach kurzer Zeit im<br />
kühlen Kellertank verringert hat –<br />
obwohl noch gar nichts verbraucht<br />
wurde.<br />
Damit diese Volumen-Schwan -<br />
kung nicht zu Fehlabrechnungen<br />
führt, muss bei je<strong>der</strong> Rechnungsstellung<br />
eine so genannte Temperaturkompensation<br />
vorgenom -<br />
men werden. Das bedeutet, dass<br />
die Liefermenge grundsätzlich auf<br />
die Literzahl umgerechnet wird,<br />
die bei einer Heizöl-Temperatur<br />
von exakt 15 Grad Celsius vorhanden<br />
wäre. Nur so bleiben die<br />
Abrechnungen vergleichbar und<br />
<strong>der</strong> Kunde wird vor einer beson -<br />
<strong>der</strong>s verdeckten Form <strong>der</strong> Preiserhöhung<br />
geschützt. Verbrau -<br />
cherschützer empfehlen aller -<br />
dings, keine auf die Schnelle per<br />
Kugelschreiber vorgenommenen<br />
Umrechnungen zu akzeptieren.<br />
Die Überprüfung des Ergebnisses<br />
wäre für die meisten Laien viel zu<br />
kompliziert. Seriöse Heizölan bie -<br />
ter verfügen an ihren Fahrzeugen<br />
über automatisierte Temperatur -<br />
mengen-Umwerter, so dass die ermittelte<br />
Abgabemenge bei 15<br />
Grad auf dem Lieferbeleg mit ausgedruckt<br />
wird. Und wer einer<br />
elek tronischen o<strong>der</strong> mechani -<br />
schen Erfassung durch die Messanlage<br />
ebenfalls misstraut, <strong>der</strong><br />
sollte bei <strong>der</strong> Auswahl seines Lie -<br />
fe ranten auf das RAL-Gütezei -<br />
chen Energiehandel achten. Dann<br />
ist gewährleistet, dass Funktion<br />
und Eichung <strong>der</strong> Zähler-Ein rich -<br />
tungen inklusive <strong>der</strong> Umrechnungseinheit<br />
regelmäßig von unabhängigen<br />
Sachverständigen<br />
überprüft werden. Darüber hinaus<br />
bestätigt das Prädikat auch die<br />
BERLIN. Mängel zeigen <strong>sich</strong> beim<br />
Neubau oft spät. Deshalb hat <strong>der</strong><br />
Gesetzgeber privaten Bauherren<br />
eine Gewährleistungsfrist eingeräumt.<br />
Sie gilt, so erinnert <strong>der</strong><br />
Verband Privater Bauherren<br />
(VPB), fünf Jahre ab dem Moment<br />
<strong>der</strong> Bauabnahme. Nach so langer<br />
Zeit ist es manchmal schwer, die<br />
Firma, die für die Beseitigung des<br />
Mangels zuständig ist, wie<strong>der</strong>zu -<br />
fin den. Mitunter<br />
hat das<br />
Unter nehmen<br />
inzwischen so -<br />
gar seinen Betriebeingestellt,<br />
bei -<br />
spiels weise,<br />
weil <strong>der</strong> Chef<br />
<strong>sich</strong> zur Ruhe<br />
gesetzt und<br />
keinen Nachfolger<br />
gefun -<br />
den hat. Da<br />
die meisten<br />
Bauunter -<br />
nehmen als<br />
GmbH im<br />
Handelsre -<br />
gister eingetragen<br />
sind,<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
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Lie fer- und Warenqualität.<br />
VPB rät: Mit Mängelrügen an den Liquidator<br />
wenden<br />
bringt die Ein<strong>sich</strong>t ins Handelsregister<br />
auch schnell Klarheit.<br />
Steht dort <strong>der</strong> Vermerk „in<br />
Liquidation“, wickelt die Gesellschaft<br />
nur noch die laufenden Geschäftsvorfälle<br />
ab. Dazu wird ein<br />
Liquidator bestellt. An ihn sollten<br />
<strong>sich</strong> die Hausbesitzer mit ihren<br />
For<strong>der</strong>ungen halten.<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 5
6 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
Unklare Wegeverhältnisse<br />
im ländlichen Bereich<br />
Die in <strong>der</strong> freien Landschaft und<br />
im Wald vorhandenen Wege sind<br />
überwiegend nicht geplant,<br />
son<strong>der</strong>n im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun <strong>der</strong> -<br />
te aufgrund verschiedener Umstände<br />
entstanden. Es kam viel -<br />
leicht auf die Bewirtschaftung <strong>der</strong><br />
Flächen, die Verkehrsbezieh un -<br />
gen, die Eigentumsverhältnisse<br />
und die Topographie an. Über die<br />
Benutzungsverhältnisse konnte<br />
<strong>der</strong> Flächeneigentümer entschei -<br />
den, ohne dass allgemein solche<br />
Regelungen getroffen worden<br />
sind. Die Wege wurden schlechthin<br />
von den Interessierten be -<br />
nutzt.<br />
Inzwischen funktioniert diese<br />
Hand habung nicht mehr allge -<br />
mein. Generell hat <strong>der</strong> Eigentü -<br />
mer <strong>der</strong> Wegefläche die Befugnis,<br />
an<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> Wegebenutzung<br />
auszuschließen, soweit nicht beson<strong>der</strong>e<br />
Umstände vorliegen.<br />
Eindeutig ist die Rechtslage, wenn<br />
es <strong>sich</strong> um einen öffentlichen Weg<br />
im Sinne des Straßenrechts han -<br />
delt. Dies ist zu klären, wenn <strong>der</strong><br />
Eigentümer die Wegefläche<br />
sperrt, die Gemeinde aber errei -<br />
chen will, dass <strong>der</strong> Weg für die<br />
Allgemeinheit offen bleibt.<br />
Mit einem solchen Sachverhalt<br />
hat <strong>sich</strong> das Verwaltungsgericht<br />
Braunschweig im Urteil vom<br />
21.9.2010 – 6 A 111/09 – befasst.<br />
Als <strong>der</strong> Eigentümer die Wegeflä -<br />
che gesperrt hatte, behauptete die<br />
Gemeinde einfach, es würde <strong>sich</strong><br />
um einen öffentlichen Weg im<br />
Sinne des Straßenrechts handeln.<br />
Dies ist eindeutig <strong>der</strong> Fall, wenn<br />
<strong>der</strong> Weg irgendwann einmal nach<br />
dem Straßenrecht gewidmet wor -<br />
den ist, was allerdings nachge -<br />
wiesen werden muß. Ist die Gemeinde<br />
dazu nicht in <strong>der</strong> Lage,<br />
nützt es im allgemeinen nichts,<br />
generell zu behaupten, es wäre<br />
<strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> unvordenklichen<br />
Verjährung anzuwenden, d. h. <strong>der</strong><br />
Weg hätte schon seit Generatio -<br />
nen <strong>der</strong> Allgemeinheit zur Verfügung<br />
gestanden. Dies lasst <strong>sich</strong><br />
nicht nachweisen und ist dem<br />
gegenwärtigen Wegeeigentümer<br />
auch nicht schon vor Jahrzehnten<br />
zur Kenntnis gekommen.<br />
Erst recht kommt die Berufung auf<br />
den Gedanken <strong>der</strong> unvordenklichen<br />
Gewährung dann nicht in<br />
Betracht, wenn nach dem Landesstraßenrecht<br />
ein Bestandsverzeichnis<br />
angelegt worden ist. Nur<br />
Wege, die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> An -<br />
legung des Bestandsverzeichnis -<br />
ses bereits öffentlich-rechtlich<br />
waren o<strong>der</strong> in das Bestandsverzeichnis<br />
aufgenommen worden<br />
Schlüsseldienst<br />
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sind, sind öffentlich-rechtliche<br />
Wege. Ist ein Weg im Bestandsverzeichnis<br />
nicht zu finden, kann<br />
er nur durch ein Widmungsverfahren<br />
einen öffentlich-rechtli -<br />
chen Charakter erhalten.<br />
Das Recht, jeden Dritten von <strong>der</strong><br />
Benutzung eines Weges auszu -<br />
schließen, <strong>der</strong> auf einem Privatgrundstück<br />
liegt, kann allerdings<br />
in bestimmter Weise durch das<br />
Waldrecht und das Naturschutzrecht<br />
eingeschränkt sein. Diese<br />
beson<strong>der</strong>en Rechtsvorschriften<br />
gestatten es jedem, fremde<br />
Grundstücke, insbeson<strong>der</strong>e Wege,<br />
zur Erholung zu benutzen. Das<br />
Befahren eines Befahren eines<br />
solchen Weges kommt allerdings<br />
nur mit Fahrrä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Kran -<br />
kenfahrstühlen in Frage. Es ist allerdings<br />
immer wie<strong>der</strong> festzu -<br />
stellen, dass Wege trotz <strong>der</strong> entgegenstehenden<br />
Vorschriften des<br />
Waldrechts und des Naturschutzrechts<br />
vom Eigentümer gesperrt<br />
werden. Dies muß die Allgemein -<br />
heit nicht hinnehmen. Die zustän -<br />
dige Behörde kann eine solche<br />
Sperrung für den Fußgängerverkehr<br />
ohne weiteres aufheben.<br />
Darauf wird auch in dem bereits<br />
erwähnten Urteil des Verwal -<br />
tungs gerichts Braunschweig<br />
hingewiesen.<br />
RA Dr. Otto<br />
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Bindung durch kaufmännisches Bestätigungsschreiben<br />
Im Handelsverkehr ist vielfach<br />
nicht bekannt, welche Bedeutung<br />
ein sogenanntes kaufmännisches<br />
Bestätigungsschreiben hat. Es<br />
kann <strong>sich</strong> beispielsweise aus dem<br />
Protokoll über eine durchgeführte<br />
Besprechung ergeben. Erhält <strong>der</strong><br />
eine Teil zeitnah zur Verhandlung<br />
über den bereits abgeschlossenen<br />
Vertrag das darüber erstellte Protokoll<br />
und ist aus diesem die Abän<strong>der</strong>ung<br />
des Vertrages zu erken -<br />
nen, ist er in gleicher Weise verpflichtet,<br />
den Än<strong>der</strong>ungen zu wi -<br />
<strong>der</strong>sprechen, wie er es wäre, wenn<br />
er nach <strong>der</strong> Vertragsverhandlung<br />
ein kaufmännisches Bestätigungsschreiben<br />
über das Ergebnis <strong>der</strong><br />
Vertragsverhandlung erhalten hät -<br />
te. Er muß <strong>der</strong> Vereinbarung, die<br />
getroffen worden ist, nach den<br />
zum kaufmännischen Bestäti -<br />
gungs schreiben entwickelten<br />
Grundsätzen unverzüglich wi<strong>der</strong>-<br />
sprechen, um zu verhin<strong>der</strong>n, dass<br />
sein Schweigen wie eine nachträgliche<br />
stillschweigende Genehmi -<br />
gung behandelt wird und die Vereinbarung<br />
mit diesem Inhalt zustande<br />
kommt.<br />
Dem Grundsatz, dass im Handelsverkehr<br />
<strong>der</strong> Empfänger eines<br />
kaufmännischen Bestätigungsschreibens<br />
unverzüglich wi<strong>der</strong>sprechen<br />
muß, wenn er den Inhalt<br />
nicht gegen <strong>sich</strong> gelten lassen will,<br />
liegt ein Handelsbrauch zugrunde,<br />
<strong>der</strong> zwischenzeitlich zu Gewohnheitsrecht<br />
geworden ist und im<br />
persönlichen Anwendungsbereich<br />
nicht mehr auf Kaufleute beschränkt<br />
ist. Die Pflicht zum sofor -<br />
tigen Wi<strong>der</strong>spruch wird aus den im<br />
Handelsverkehr geltenden Gewohnheiten<br />
und Gebräuchen und<br />
auch aus den Grundsätzen von<br />
Treu und Glauben abgeleitet.<br />
Persönlich anwendbar sind die Re-<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
geln über das Schweigen auf ein<br />
kaufmännisches Bestätigungsschreiben<br />
auf Kaufleute, aber auch<br />
auf Personen, die wie ein Kauf -<br />
mann selbständig und in größerem<br />
Umfang am Rechtsverkehr teilnehmen,<br />
sowie Gemeinden und<br />
Behörden im fiskalischen Tätigkeitsbereich.<br />
Das Bestätigungsschreiben<br />
muß <strong>sich</strong> auf eine getroffene<br />
Absprache beziehen, also<br />
das Ergebnis <strong>der</strong> vorausgegan ge -<br />
nen Vertragsverhandlungen verbindlich<br />
festlegen. Das Bestäti -<br />
gungsschreiben muß in unmittelbarem<br />
zeitlichen Zusammenhang<br />
mit den Vertragsverhandlungen<br />
zugegangen sein. Es ist nur dann<br />
ohne Wirkung, wenn <strong>der</strong> Bestäti -<br />
gende <strong>sich</strong> so weit von dem Ergeb -<br />
nis <strong>der</strong> Verhandlungen abweicht,<br />
dass er vernünftigerweise nicht mit<br />
dem Einverständnis rechnen konnte.<br />
Ansonsten hat die wi<strong>der</strong> -<br />
spruchs lose Hinnahme des Schrei -<br />
bens die Wirkung, dass sein Inhalt<br />
als Vertragsinhalt gilt.<br />
<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 7
8 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
Diese Auffassung hat <strong>der</strong> Bundesgerichtshof<br />
im Urteil vom<br />
27.1.2011 – VII R 186/09 – vertreten.<br />
RA Dr. Otto<br />
Kündigung zwecks<br />
Gebäudeabriß<br />
Ein Wohnungsmietverhältnis kann<br />
vom Vermieter auch dann ge kün -<br />
digt werden, wenn er das Gebäu -<br />
de abreißen will, um an <strong>der</strong>selben<br />
Stelle einen Neubau zu errichten.<br />
Allerdings muß <strong>der</strong> Vermieter dem<br />
Mieter sein berechtigtes In teresse<br />
an <strong>der</strong> Beendigung des Mietverhältnisses<br />
ausreichend begründen.<br />
Dem Mieter soll nämlich zum<br />
frühestmöglichen Zeitpunkt<br />
Klarheit über seine Rechtsposition<br />
verschaffen und ihn dadurch in die<br />
Lage versetzt zu werden, recht -<br />
zeitig alles Erfor<strong>der</strong>liche zur<br />
Wahrung seiner Interessen zu veranlassen.<br />
Diesem Zweck wird im<br />
allgemeinen Genüge getan, wenn<br />
das Kündigungsschreiben den<br />
Kündigungsgrund so bezeichnet,<br />
dass er identifiziert und von an -<br />
<strong>der</strong>en Gründen unterschieden<br />
wer den kann.<br />
Diese Auffassung hat <strong>der</strong> Bundesgerichtshof<br />
im Urteil vom 9.2.2011<br />
– VIII ZR 155/10 – vertreten. In<br />
dem konkreten Fall hatte <strong>der</strong> Vermieter<br />
im Kündigungsschreiben<br />
angeführt, dass das Objekt gravie -<br />
rende, gebäudetechnische Män gel<br />
hatte. Auch waren die voraus<strong>sich</strong>tlichen<br />
Kosten einer Mo<strong>der</strong> ni -<br />
sierung angegeben worden; sie<br />
hätten fast genau soviel ausge -<br />
macht wie <strong>der</strong> kalkulierte Neu bau.<br />
Auch sprachen die angeführ t en<br />
städtebaulichen Gründe für eine<br />
Neuordnung <strong>der</strong> Wohnbe -<br />
dürfnisse.<br />
Bei einer Kündigung wegen eines<br />
geplanten Abrisses und Neubaus<br />
wird dem gesetzlichen Begrün -<br />
dungserfor<strong>der</strong>nis Genüge getan,<br />
wenn dem Mieter mitgeteilt wird,<br />
aus welchen Gründen <strong>der</strong> Vermieter<br />
die vorhandene Bausubstanz<br />
nicht für erhaltenswert hält<br />
und welche baulichen Maßnah -<br />
men er stattdessen plant. Es be darf<br />
zur Begründung einer Verwertungskündigung,<br />
keiner Vorlage<br />
von Wirtschaftlichkeitsbe -<br />
rechnungen, etwa einer „Sanie -<br />
rungsalternative“. Angemessen ist<br />
eine wirtschaftliche Verwertung<br />
dann, wenn sie von vernünftigen,<br />
nachvollziehbaren Erwägungen<br />
getragen wird. RA Dr. Otto<br />
Störung durch Lärm von<br />
Rollläden<br />
In einer Wohnungseigentumsan -<br />
lage waren Rollläden vorhanden,<br />
die den üblichen Betriebslärm verursachten.<br />
Einer <strong>der</strong> Woh -<br />
nungseigentümer war damit nicht<br />
einverstanden. Im Wege <strong>der</strong> Kla ge<br />
wollte er erreichen, dass ein<br />
an<strong>der</strong>er Wohnungseigentümer<br />
verpflichtet wurde, es zu unter -<br />
lassen, die Rollläden in <strong>der</strong> Zeit<br />
zwischen 22.00 und 6.00 Uhr zu<br />
betätigen. Der Miteigentümer, <strong>der</strong><br />
<strong>sich</strong> gestört fühlte, meinte, sein Eigentum<br />
würde beeinträchtigt, was<br />
er nicht hinnehmen müsse.<br />
Gemäß § 1004 Abs. 2 BGB ist ein<br />
solcher Anspruch aber ausge -<br />
schlossen, wenn <strong>der</strong> Eigentümer<br />
zur Duldung verpflichtet ist. So<br />
war es in dem konkreten Fall. Die<br />
Betätigung von Rollläden gehört<br />
zum normalen Gebrauch einer<br />
Wohnung. Es handelt <strong>sich</strong> um ein<br />
sozialübliches Verhalten. Es liegt<br />
auch in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache, dass<br />
die Rollläden gerade zur Nachtzeit<br />
benutzt werden; schließlich sollen<br />
sie die Räume zum Schlafen verdunkeln.<br />
Dem Benutzer einer<br />
Wohnung ist es auch nicht vorzuschreiben,<br />
um wie viel Uhr er<br />
seine Räume verdunkelt, denn die<br />
Beeinträchti gungen durch das Betätigen<br />
von Rollläden ist objektiv<br />
geringfügig. Auch wenn die Rollläden<br />
in dem fraglichen Falle<br />
möglicherweise störend waren,<br />
weil das Haus hellhörig war und<br />
die Rollläden aus Aluminium bestanden,<br />
erga ben <strong>sich</strong> nur geringfügige<br />
Beeinträchtigungen. Denn<br />
das Ge räusch war nur für die<br />
kurze Zeit <strong>der</strong> Betätigung <strong>der</strong> Rollläden<br />
zu hören. Diese Auffassung<br />
hat das Amtsgericht Düs seldorf im<br />
Urteil vom 29.11.2010 – 55 C<br />
7723/10 – vertreten. RA Dr. Otto<br />
Nachbar gegen Altglassammelcontainer<br />
(BVerwG, Beschl. v. 22.11.2010 –<br />
7 B 58.10)<br />
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Den Antrag auf Erteilung einer<br />
Baugenehmigung für die Aufstel -<br />
lung eines Altglassammelcon tai -<br />
ners ist stattzugeben, ohne dass<br />
ein Nachbar beanspruchen kann,<br />
dass vorher nach Alternativstandorten<br />
gesucht wird. (Nichtamtl.<br />
Leitsatz)<br />
Anmerkung:<br />
Als 18 m entfernt von einem<br />
Wohn gebäude Altglassammel con -<br />
tainer aufgestellt wurden, war <strong>der</strong><br />
Nachbar nicht einverstanden. Er<br />
machte geltend, dass die von <strong>der</strong><br />
Anlage ausgehenden Belästi gun -<br />
gen nicht hingenommen werden<br />
müssten. Nach dem Beschluß des<br />
Bundesverwaltungsgerichts konnte<br />
<strong>der</strong> Nachbar aber nicht verlan -<br />
gen, dass vorab hätte geprüft wer -<br />
den müssen, ob nicht besser geeignete<br />
Alternativstandorte zur Verfügung<br />
gestanden hätten. Es war<br />
eine Baugenehmigung erteilt wor -<br />
den; dabei war die Baugenehmi -<br />
gungsbehörde an die Prüfung des<br />
gestellten Bauantrages gebunden;<br />
sie konnte nicht verlangen, dass<br />
geprüft wurde, ob Alternativstandorte<br />
für die Altglassammelbehälter<br />
in Frage kamen. F. O.<br />
Mieterhöhung wegen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
Gemäß § 559 BGB kann <strong>der</strong> Vermieter<br />
nach baulichen Maßnah -<br />
men, die den Gebrauchswert <strong>der</strong><br />
Wohnung nachhaltig erhöhen, die<br />
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Einsparungen von Energie und<br />
Wasser bewirken, die Miete um<br />
jährlich 11% <strong>der</strong> für die Wohnung<br />
aufgewendeten Kosten erhöhen.<br />
Der Einbau eines Fahrstuhls er -<br />
höht den Gebrauchswert einer<br />
Woh nung, weil sie danach be -<br />
quemer zu erreichen ist, was <strong>sich</strong><br />
insbeson<strong>der</strong>e auf den Transport<br />
von Einkäufen und an<strong>der</strong>en Lasten<br />
auswirkt. Dem steht nicht entge -<br />
gen, dass <strong>der</strong> Mieter durch die<br />
Benutzung des Aufzugs nur etwa<br />
die Hälfte <strong>der</strong> Treppenstufen spart,<br />
die er zum Erreichen seiner Woh -<br />
nung im zweiten Stock überwin -<br />
den muß. Diese Auffassung hat <strong>der</strong><br />
Bundesgerichtshof im Urteil vom<br />
2.3.2011 – VIII ZR 164/10 – vertreten.<br />
Der Mieter, <strong>der</strong> die Mieterhöhung<br />
nicht zahlen wollte, hat -<br />
te noch geltend gemacht, <strong>der</strong> Vermieter<br />
hätte die gesetzlich festge -<br />
legten Formalien nicht eingehal -<br />
ten. Die gesetzliche Mitteilungspflicht<br />
dient dem Schutz des Mie -<br />
ters bei <strong>der</strong> Durchführung von Mo -<br />
<strong>der</strong> ni sierungsarbeiten. Zum einen<br />
soll ihm ein gewisser Zeitraum zu -<br />
ge billigt werden, <strong>sich</strong> auf die zu<br />
er wartenden Baumaßnahmen in<br />
seiner Wohnung einzustellen, zum<br />
an<strong>der</strong>en wird er durch das ge setz -<br />
liche Son<strong>der</strong>kündigungsrecht in<br />
die Lage versetzt, das Mietverhält -<br />
nis gegebenenfalls vor Beginn et -<br />
waiger Arbeiten und dem Wirk-<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
samwerden <strong>der</strong> Mieterhöhung zu<br />
beenden. Auch kann <strong>der</strong> Vermie -<br />
ter ohne ordnungsgemäße Ankün -<br />
digung Mo<strong>der</strong>nisierungsarbeiten<br />
in <strong>der</strong> Wohnung des Mieters nicht<br />
gegen dessen Willen durchsetzen.<br />
Zweck des Ankündigungserfor<strong>der</strong>nisses<br />
ist es jedoch nicht, die Be -<br />
fugnisse des Vermieters einzu -<br />
schränken. Die Interessen des<br />
Mieters werden ausreichend dadurch<br />
gewahrt, dass bei unterblie -<br />
bener Ankündigung die Mieter -<br />
höhung erst sechs Monate später<br />
wirksam wird. Nach <strong>der</strong> Auffas -<br />
sung des Bundesgerichtshofes<br />
kann <strong>der</strong> Vermieter die Mieter -<br />
höhung for<strong>der</strong>n, wenn die Mo<strong>der</strong> -<br />
nisierungsmaßnahme durchge -<br />
führt worden ist, <strong>der</strong> Vermieter den<br />
Mieter aber nicht den gesetzlichen<br />
Erfor<strong>der</strong>nissen entsprechend<br />
vorher informiert hat. RA Dr. Otto<br />
Ausübung eines<br />
Geh- und Fahrrechts<br />
Wenn <strong>der</strong> hintere Teil eines<br />
Grundstücks von <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Straße nur dadurch zu erreichen<br />
<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 9
10 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
ist, dass ein im Eigentum eines<br />
Dritten stehendes Grundstück be -<br />
nutzt wird, können die Nachbarn<br />
ein Geh- und Fahrrecht vereinba -<br />
ren, das im Grundbuch eingetra -<br />
gen wird. Trotzdem können <strong>sich</strong><br />
bei <strong>der</strong> Ausübung des Geh- und<br />
Fahrrechts später Probleme erge -<br />
ben.<br />
Mit einem solchen Sachverhalt hat<br />
<strong>sich</strong> das Oberlandesgericht Frankfurt/Main<br />
im Beschluß vom<br />
22.11.2010 – 19 W 59/10 – befasst.<br />
In dem konkreten Fall hatte <strong>der</strong> Eigentümer<br />
des Vor<strong>der</strong>grundstücks<br />
ein Tor angebracht, was zu Erschwernissen<br />
für den Hinterlieger<br />
geführt hatte. Jedoch musste <strong>der</strong><br />
Berechtigte wegen <strong>der</strong> ihm oblie -<br />
genden Verpflichtung zur scho -<br />
nenden Ausübung <strong>der</strong> Grunddienstbarkeit<br />
gewisse Erschwernisse<br />
bei <strong>der</strong>en Ausübung hin neh -<br />
men, soweit berechtigte Interessen<br />
des Verpflichtenden dies als angemessen<br />
erscheinen lassen. Dies<br />
war in dem konkreten Fall nicht<br />
zweifelhaft. Das Vor<strong>der</strong>grundstück<br />
wurde bewohnt; dort waren vier<br />
kleinere Kin<strong>der</strong> vorhanden. Zum<br />
Schutz dieser Kin<strong>der</strong> musste verhin<strong>der</strong>t<br />
werden, dass sie das<br />
Grundstück unbemerkt verließen.<br />
Das Tor war von dem Berechtigten<br />
je<strong>der</strong>zeit manuell zu öffnen. Das<br />
Tor führte nur zu einer gewissen<br />
Lästigkeit für den Berechtigten bei<br />
<strong>der</strong> Ausübung des Geh- und Fahrrechts.<br />
Diese Lästigkeit hinzu neh -<br />
men erschien als zumutbar im<br />
Rahmen <strong>der</strong> schonenden Aus-<br />
übung <strong>der</strong> Dienstbarkeit.<br />
Der Hinweis, das Tor wäre viel -<br />
leicht im Winter bei Schnee nur<br />
schwer zu öffnen, war unerheblich,<br />
denn <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>lieger hatte die<br />
Pflicht dafür zu sorgen, dass <strong>sich</strong><br />
das Tot ohne beson<strong>der</strong>e Erschwernisse<br />
öffnen ließ. Auch die For de -<br />
rung, das Tor so auszustatten, dass<br />
es elektrisch mit einer Fernbe die -<br />
nung geöffnet werden könne und<br />
weiter die For<strong>der</strong>ung, eine Klingelanlage<br />
mit Sprechverbindung von<br />
dem Tor zum Hinterliegergrundstück<br />
zu installieren, war nicht begründet.<br />
Das Geh- und Fahrrecht<br />
konnte auch ohne diese Ausstat -<br />
tung des Tores ausgeübt werden.<br />
RA Dr. Otto<br />
Videokamera vor <strong>der</strong><br />
Wohnungstür<br />
Ein Mieter hatte vor mehreren<br />
Jah ren eine Videokamera vor sei -<br />
ner Wohnungstür angebracht, was<br />
<strong>der</strong> Vermieter später nicht mehr<br />
dulden wollte. Er verlangte die<br />
Entfernung dieser Videokamera.<br />
Nach dem Urteil des Landgerichts<br />
Hamburg vom 2.12.2010 – 307 S<br />
73/10 – stellte die vor <strong>der</strong> Woh -<br />
nungstür des Mieters seit vielen<br />
Jahren angebrachte Videokamera<br />
keinen vertragswidrigen Gebrauch<br />
<strong>der</strong> Mietsache dar, so dass ein Beseitigungsanspruch<br />
des Vermieters<br />
nicht bestand. Es ist immer vom<br />
Einzelfall abhängig, ob durch eine<br />
angebrachte Überwachungsanlage<br />
Persönlichkeitsrechte Dritter be -<br />
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ein trächtigt werden. Die Instal -<br />
lierung einer Überwachungsan -<br />
lage auf einem privaten Grundstück<br />
ist dann nicht rechtswidrig,<br />
wenn objektiv feststeht, dass dadurch<br />
öffentliche und fremde private<br />
Flächen nicht erfasst werden,<br />
wenn eine solche Erfassung nur<br />
durch eine äußerlich wahrnehmbare<br />
technische Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Anlage möglich ist, und wenn<br />
auch sonst Rechte Dritter nicht be -<br />
einträchtigt werden. So war es in<br />
dem konkreten Fall nicht. Dass <strong>der</strong><br />
Vermieter schlechthin von einer<br />
„Weitwinkelvideokamera“ ausging,<br />
reichte nicht aus, weil er da -<br />
für keinen Beweis antreten konnte.<br />
Nach <strong>der</strong> dem Gericht eingereich -<br />
ten Herstellerbeschreibung war<br />
davon auszugehen, dass nur unmittelbar<br />
vor <strong>der</strong> Tür stehende<br />
Per sonen abgebildet und weiter<br />
entfernt stehende Personen im<br />
Hausflur nicht erfasst wurden.<br />
Durch die Anbringung einer <strong>der</strong>artigen<br />
Kamera wird <strong>der</strong> vertragsgemäße<br />
Mietgebrauch nicht überschritten.<br />
RA Dr. Otto<br />
Bürgermeisterunterschrift<br />
ohne Dienstsiegel<br />
Als es um den Abschluß eines be -<br />
deutsamen Mietvertrages ging,<br />
leistete <strong>der</strong> Bürgermeister für die<br />
Gemeinde als Mieter die Unterschrift.<br />
Er war <strong>der</strong> gesetzliche Vertreter<br />
<strong>der</strong> Gemeinde. Damit war<br />
ihm – unabhängig davon, ob es im<br />
Innenverhältnis an <strong>der</strong> erfor <strong>der</strong> -
lichen Beschlussfassung des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
fehlte o<strong>der</strong> <strong>sich</strong> <strong>der</strong><br />
Bürgermeister über diese sogar<br />
hinwegsetzte – im Außenverhältnis<br />
die alleinige, umfassende, unbeschränkte<br />
und nicht beschränkbare<br />
Vertretungsmacht für die Gemeinde<br />
eingeräumt. Demgemäß<br />
wurde die Gemeinde bei Abschluß<br />
des Mietvertrages wirksam durch<br />
ihren Bürgermeister vertreten.<br />
Jedoch war <strong>der</strong> Unterschrift des<br />
Bürgermeisters nicht ein Abdruck<br />
des Dienstsiegels beigefügt wor -<br />
den, was unschädlich war. Zwar<br />
hätte an und für <strong>sich</strong> <strong>der</strong> Mietvertrag<br />
nicht nur durch den Bür ger -<br />
meister unter Beifügung seiner<br />
Amtsbezeichnung unterzeichnet<br />
werden müssen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Un -<br />
terschrift hätte auch das Dienstsiegel<br />
beigefügt werden müssen,<br />
denn bei <strong>der</strong> auf Abschluß des<br />
Mietvertrages gerichteten, die Gemeinde<br />
verpflichtenden Erklärung<br />
handelte es <strong>sich</strong> nicht lediglich um<br />
eine Geschäft <strong>der</strong> laufenden Verwaltung.<br />
Darunter fallen Geschäfte,<br />
die in mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
regelmäßiger Wie<strong>der</strong>kehr vorkommen<br />
und zugleich nach Größe,<br />
Umfang <strong>der</strong> Verwaltungstätigkeit<br />
und Finanzkraft <strong>der</strong> beteiligten<br />
Gemeinde von sachlich weniger<br />
erheblicher Bedeutung sind. Diese<br />
Voraussetzungen lagen bei dem<br />
Mietvertrag, <strong>der</strong> die Gemeinde für<br />
die Dauer von zehn Jahren als<br />
Mieter band und als finanzielle<br />
Verpflichtungen in einer erhebli -<br />
chen Größenordnung nach <strong>sich</strong><br />
zog, nicht vor.<br />
Das bloße Fehlen des Dienstsiegels<br />
war jedoch im Ergebnis unschäd -<br />
lich. Nach <strong>der</strong> ständigen Rechtsprechung<br />
des Bundesgerichtshofes<br />
können die Formvorschriften<br />
<strong>der</strong> Gemeindeordnungen, die die<br />
Vertreter <strong>der</strong> Gemeinden beim Abschluß<br />
von Verträgen, insbeson -<br />
<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Abgabe von Verpflichtungserklärungen<br />
beachten<br />
müssen, mangels Zuständigkeit<br />
des Landesgesetzgebers nicht als<br />
bürgerlich- rechtliche Vorschriften<br />
über die Form von Rechtsvorschriften<br />
angesehen werden.<br />
Vielmehr handelt es <strong>sich</strong> um ma -<br />
terielle Vorschriften über die Beschränkung<br />
<strong>der</strong> Vertretungsmacht,<br />
die dem Schutz <strong>der</strong> öffentlichrechtlichen<br />
Körperschaften und<br />
ihrer Mitglie<strong>der</strong> vor den Folgen<br />
unbeachteter und übereilt abgegebener<br />
Verpflichtungserklä run -<br />
gen dienen. Die Landesgesetzgeber<br />
machen insoweit von ihrer<br />
Befugnis Gebrauch, die dem öf -<br />
fentlichen Recht zugehörige Orga -<br />
nisation <strong>der</strong> Gemeinde zu regeln<br />
und dabei zu bestimmen, in wel -<br />
cher Weise sie durch ihre Organe<br />
vertreten wird. Ist das Formerfor -<br />
<strong>der</strong>nis gewahrt, entfällt für den<br />
an<strong>der</strong>en Vertragsteil die Nachprüfung,<br />
ob das Handeln des Bür -<br />
germeisters im Innenverhältnis<br />
durch einen entsprechenden Be-<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
schluß des Gemein<strong>der</strong>ats gedeckt<br />
ist. Vielmehr bindet die Verpflich -<br />
tungserklärung des Bürgermeisters<br />
in diesen Fall auch dann, wenn er<br />
<strong>sich</strong> über Beschlüsse des Gemein -<br />
<strong>der</strong>ats hinwegsetzt o<strong>der</strong> gar davon<br />
absieht, ihn in einer dafür vorge -<br />
sehenen Angelegenheit zu beteiligen.<br />
Nur ganz ausnahmsweise kann<br />
<strong>sich</strong> <strong>der</strong> Vertragspartner einer Gemeinde<br />
darauf berufen, <strong>der</strong> Einwand<br />
<strong>der</strong> Unwirksamkeit <strong>der</strong> Verpflichtungserklärung<br />
wegen<br />
Nicht einhaltung <strong>der</strong> Formvorschriften<br />
<strong>der</strong> Gemeindeordnung<br />
verstoße gegen den Grundsatz <strong>der</strong><br />
unzulässigen Rechtsausübung.<br />
Zu diesem Ergebnis ist das Oberlandesgericht<br />
Saarland im Urteil<br />
vom 3.3.2011 – 8 U 262/10 – 70 gekommen.<br />
RA Dr. Otto<br />
Haftung für Brandschaden<br />
im Mietobjekt<br />
Wenn es in einem Mietobjekt zu<br />
einem Brand kommt und <strong>der</strong> Vermieter<br />
vom Mieter Schadensersatz<br />
verlangen will, trägt er grundsätzlich<br />
die Beweislast dafür, dass<br />
<strong>der</strong> Schaden im Obhuts- und Ge -<br />
fahrenbereich des Mieters durch<br />
den Mietgebrauch entstanden ist.<br />
Der Vermieter muß insbeson<strong>der</strong>e<br />
nachweisen, dass die Schadensursache<br />
nicht aus dem Verhalten<br />
eines Dritten herrührt, für den <strong>der</strong><br />
Mieter nicht haftet. Er muß gleich-<br />
<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 11
Der Eigentümer eines Grundstücks<br />
war nicht damit einverstanden,<br />
dass dort Kanalleitungen verlegt<br />
worden waren. Die Verlegung <strong>der</strong><br />
Kanäle diente <strong>der</strong> Erschließung<br />
angrenzen<strong>der</strong> Baugebiete. In <strong>der</strong><br />
unberechtigten Inanspruchnahme<br />
privater Grundstücke durch eine<br />
Kanalleitung liegt aber eine Eigen -<br />
tumsbeeinträchtigung, <strong>der</strong>en Beseitigung<br />
<strong>der</strong> Grundstückseigen -<br />
tümer verlangen kann. Grundlage<br />
dafür ist § 1004 BGB, <strong>der</strong> jegliche<br />
Beeinträchtigung des Eigentums<br />
erfasst, die zu dulden <strong>der</strong> Eigen -<br />
tümer nicht verpflichtet ist. Der<br />
dem Inhalt des Grundeigentums<br />
wi<strong>der</strong>sprechende Zustand begrün -<br />
det den Abwehranspruch.<br />
Die gesetzliche Regelung gilt auch<br />
für Wasserleitungen und <strong>der</strong>en<br />
Nebenanlagen.<br />
Der Bayerische Verwaltungsge -<br />
richtshof geht im Urteil vom<br />
29.11.2010 – 4 B 09. 2835 – noch<br />
auf § 902 BGB ein. Nach dieser Bestimmung<br />
kann <strong>der</strong> Eigentümer<br />
eines Grundstücks Einwirkungen<br />
nicht verbieten, die in einer sol -<br />
12 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
V o n F a l l z u F a l l<br />
sam an<strong>der</strong>e mögliche Ursachen<br />
ausschließen. Ein Anscheinsbe -<br />
weis kommt nur ausnahmsweise<br />
in Frage. Er kann <strong>sich</strong> nicht einfach<br />
auf die Ermittlungsergebnisse<br />
<strong>der</strong> Kriminalpolizei berufen,<br />
wenn <strong>der</strong> Mieter angibt, er hätte<br />
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das Haus verlassen, eine<br />
an<strong>der</strong>e Person wäre aber zurückgeblieben<br />
(Beschluß des Oberlandesgerichts<br />
Naumburg vom<br />
9.11.2010 – 1 W 56/10).<br />
RA Dr. Otto<br />
Anspruch auf Entfernung kommunaler Wasser- und<br />
Kanalleitung vom Privatgrundstück<br />
chen Höhe o<strong>der</strong> Tiefe vorgenom -<br />
men werden, dass er an <strong>der</strong> Ausschließung<br />
<strong>der</strong> Nutzung kein In -<br />
teresse hat. Das Verbietungsrecht<br />
könnte bei Versorgungsleitungen<br />
mithin nur dann entfallen, wenn<br />
diese so tief verlegt sind, dass <strong>der</strong><br />
Eigentümer an ihrer Entfernung<br />
kein schutzwürdiges Interesse ha -<br />
ben kann. Bei <strong>der</strong> Frage, ob <strong>der</strong> Eigentümer<br />
eine Einwirkung auf<br />
sein Grundstück verbieten kann,<br />
ist jedoch nicht nur die gegenwär -<br />
tige Nutzung maßgebend. Zu be -<br />
rück<strong>sich</strong>tigen sind vielmehr auch<br />
solche Umstände, die erst in Zukunft<br />
eine Behin<strong>der</strong>ung ergeben.<br />
In dem konkreten Fall lag die Was -<br />
Nachdem <strong>der</strong> Sohn eines Mieters<br />
die Tür einer benachbarten Woh -<br />
nung beschädigt hatte, veranlasste<br />
<strong>der</strong> Vermieter die Reparatur;<br />
er musste dafür 600 Euro aufwenden<br />
und verlangte in diesem<br />
Umfang vom Mieter Schadensersatz.<br />
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<strong>der</strong> Oberfläche des Grundstücks,<br />
was dem Eigentümer aber nicht<br />
die Befugnis nahm, <strong>sich</strong> auf sein<br />
entgegengesetztes Interesse zu<br />
berufen. Nach allgemeiner Erfah -<br />
rung kommt <strong>der</strong> räumliche Bereich<br />
bis zu 3 m Tiefe nämlich für eine<br />
bauliche o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitige Nutzung<br />
durch den Eigentümer in Betracht.<br />
Dies gilt auch dann, wenn<br />
das Grundstück im Außenbereich<br />
liegt, weil dort für Zwecke <strong>der</strong><br />
Landwirtschaft privilegiert zulässige<br />
Bauvorhaben in Betracht<br />
kommen. Ohnehin wollte <strong>der</strong><br />
Grundstückseigentümer die von<br />
<strong>der</strong> Wasserleitung beanspruchte<br />
Fläche als Wirtschaftsweg ausbauen.<br />
Dem Grundstückseigentümer<br />
konnte auch nicht <strong>der</strong> Einwand<br />
unzulässiger Rechtsausübung entgegenhalten<br />
werden, denn die Le -<br />
galisierung <strong>der</strong> rechtswidrig im<br />
Grundstück verlegten Leitung<br />
stand keineswegs unmittelbar bevor.<br />
RA Dr. Otto<br />
Mieter haftete für vom Sohn verursachten Schaden<br />
Aus dem Mietverhältnis ergibt<br />
<strong>sich</strong> nämlich die Nebenpflicht des<br />
Mie ters, die im Eigentum des Vermieters<br />
stehenden Einrichtungsgegenstände<br />
pfleglich zu behan -<br />
deln und nicht zu beschädigen.<br />
Dies gilt auch für Einrichtungsge -<br />
genstände, die nicht zu <strong>der</strong> vom
Mieter angemieteten Wohnung,<br />
son<strong>der</strong>n zu Nachbarwohnungen<br />
gehören. Im Rahmen des Mietvertrages<br />
hafte <strong>der</strong> Mieter auch für<br />
seine Familienangehörigen, so -<br />
weit diese die Mietsache mit sei -<br />
nem Wissen und Willen benutzen.<br />
Die Behauptung des Mieters, dass<br />
<strong>der</strong> Sohn bis zum Tage <strong>der</strong> Scha -<br />
denverursachung niemals auffällig<br />
gewesen wäre und er deshalb<br />
nicht mit einer Sachbeschädigung<br />
habe rechnen müssen, war ohne<br />
Bedeutung. Dem Mieter wird das<br />
Verschulden eines Mitbewohners<br />
zugerechnet.<br />
Der weitere Einwand des Mieters,<br />
dass <strong>der</strong> Schaden nicht in seiner<br />
Wohnung, son<strong>der</strong>n an einer Nachbarwohnung<br />
entstanden sei, war<br />
Die Mischnutzung eines Gebäu -<br />
des, also teils als Wohnraum, teils<br />
als Gewerberaum o<strong>der</strong> Garage,<br />
führt bisweilen zu Zwistigkeiten.<br />
Z.B. beim nicht über Zähler erfassbarem<br />
Wasserverbrauch, wenn im<br />
Wohnhaus noch ein Frisörgeschäft<br />
betrieben wird. In solchen Fä len<br />
verlangt die Rechtsprechung teilweise<br />
einen Vorwegabzug, also<br />
ein Herausrechnen <strong>der</strong> gewerblich<br />
bedingten Kosten.<br />
Damit so l eine unzumutbare<br />
Mehrbelastung <strong>der</strong> Wohnungsmietervermieden<br />
werden.<br />
1. Keine Mehrbelastung durch<br />
Gewerbenutzung<br />
Zwei BGH-Entscheidungen aus<br />
neuerer Zeit haben in dieser Fra -<br />
unwesentlich.<br />
Auch die Woh -<br />
nungseingangs -<br />
tür einer Nachbarwohnung<br />
steht im Eigentum<br />
des<br />
Vermieters.<br />
Der Vermieter<br />
musste für de -<br />
ren Reparatur<br />
Kosten aufwenden,<br />
so<br />
dass ihm ein<br />
entsprechen<strong>der</strong><br />
Schaden entstanden<br />
war<br />
(Urteil des Amtsgerichts München<br />
vom 25.3.2010 – 461 C 32968/09 –).<br />
RA Dr. Otto<br />
Betriebskosten: Vorwegabzug bei Mischnutzung<br />
von RA Frank-Georg Pfeifer, Düsseldorf<br />
ge eine gewisse Klarheit geschaf -<br />
fen.<br />
Im März 2006 hatte <strong>der</strong> BGH 1 erklärt,<br />
ein Vorwegabzug sei je den -<br />
falls dann nicht geboten, wenn<br />
die se Kosten – und das ist die<br />
wichtige Einschränkung – für den<br />
Wohnraummieter nicht zu ei ner<br />
ins Gewicht fallenden nen nens -<br />
werten Mehrbelastung füh ren.<br />
Der BGH betonte weiter, dass ge -<br />
wisse Ungenauigkeiten auch bei<br />
reiner Wohnnutzung unvermeid -<br />
lich seien.<br />
Unter dem 11.8.2010 2 hat <strong>der</strong> BGH<br />
sodann ausgeführt, ein Vorwegab -<br />
zug sei aus Billigkeitsgründen erfor<strong>der</strong>lich,<br />
wenn bei flächen bezo -<br />
gener Abrechnung die Gewerbe -<br />
nutzung zu einer erheblichen<br />
G u t z u w i s s e n<br />
Mehr belastung <strong>der</strong> Wohnungsmieter<br />
führe. Zur Abgrenzung<br />
heißt es, die Verpflichtung zum<br />
Vorwegabzug lasse <strong>sich</strong> we<strong>der</strong><br />
anhand einer Pauschalbetrach -<br />
tung feststellen noch anhand <strong>der</strong><br />
„in einem Betriebskostenspiegel<br />
ausgewiesenen Durchschnittskosten.“<br />
3 Maßgeblich seien die<br />
konkreten Gegebenheiten des<br />
Ge bäudes und die Art <strong>der</strong> ge -<br />
werblichen Nutzung. 4 Dies lenkt<br />
den Blick auf die mitunter stark<br />
voneinan<strong>der</strong> abweichende Instanzrechtsprechung.<br />
2. Maßgeblichkeit <strong>der</strong> Einzelumstände<br />
Der Erfor<strong>der</strong>lichkeit des Vorwegabzuges<br />
ist für den preisgebun -<br />
denen Wohnraum in § 20 Abs. 2<br />
S. 2 NMV 5 gesetzlich geregelt.<br />
Denn den Bestimmungen des<br />
<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 13
G u t z u w i s s e n<br />
Preisbindungsrechtes können „Anhaltspunkte<br />
entnommen werden.“ 6<br />
Hieraus folgt, dass <strong>der</strong> Vorwegab -<br />
zug für fast alle Betriebskostenarten<br />
gilt. 7 Praktisch wird dies namentlich<br />
bei <strong>der</strong> Grundsteuer, dem<br />
Wasserverbrauch und <strong>der</strong> Abwas -<br />
serentsorgung, den Aufzugskos -<br />
ten, <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung, <strong>der</strong><br />
Müllabfuhr, 8 den Ver<strong>sich</strong>erungsprämien<br />
9 und den Heizkosten. 10<br />
Die gewerbliche Nutzung kann –<br />
nicht: muss – zu einem höheren<br />
Betriebskostenanteil <strong>der</strong> Wohnraummieter<br />
führen.<br />
a) Entbehrlicher Vorwegabzug<br />
Bei von vornherein garnicht entstehenden<br />
Mehrkosten gibt es<br />
keinen Grund für einen Vorwegabzug.<br />
So, wenn gewerblich verursachte<br />
Müllkosten deshalb nicht<br />
in die Abrechnung <strong>der</strong> Wohnraummieter<br />
einfließen, weil <strong>der</strong><br />
Ge werbemüll über eigene abschließbare<br />
Mülltonnen des Ge -<br />
werberaummieters separat abgerechnet<br />
wird. 11 Das gilt glei cher -<br />
maßen, wenn die gewerblichen<br />
Kosten annäherungsweise denen<br />
einer Wohnraumnutzung entsprechen.<br />
12 Daher macht die<br />
gewerbliche Vermietung zum Betrieb<br />
eines Wohnheims den Vor-<br />
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14 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
wegabzug entbehrlich, da dies <strong>der</strong><br />
Wohnnutzung vergleichbar ist. 13<br />
Folgerichtig ist auch <strong>der</strong> Vorwegabzug<br />
innerhalb eines reinen<br />
Wohnhauses nicht erfor<strong>der</strong>lich; 14<br />
an<strong>der</strong>s kann es bei <strong>der</strong> Zusam -<br />
men fassung zweier Gebäude zu<br />
einer Bewirtschaftungseinheit<br />
sein. 15<br />
Ein Vorwegabzug muss jedoch so<br />
o<strong>der</strong> so erfolgen, wenn dies vereinbart<br />
ist; 16 was mangels Nachteil<br />
für den Wohnraummieter auch<br />
formularmäßig möglich ist.<br />
b) Nichtbetroffene Betriebskosten<br />
Bei einigen Betriebskostenarten<br />
scheint es zunächst plausibel, dass<br />
eine Gewerbenutzung auf ihre<br />
Höhe keinen Einfluss hat. So z.B.<br />
bei den Antennenbetriebskosten:<br />
Ob <strong>der</strong> Fernseher im Gewerbeo<strong>der</strong><br />
im Wohnraum genutzt wird,<br />
hat auf den Betriebsstrom <strong>der</strong> Antenne<br />
keinen Einfluss.<br />
Die Wartung <strong>der</strong> Blitzschutzanlage<br />
wird nicht dadurch teurer, dass im<br />
Haus neben den zwölf Wohnparteien<br />
noch ein kleines Textilgeschäft<br />
betrieben wird.<br />
Bedarf jedoch <strong>der</strong> Gewerbebetrieb<br />
wegen elektronischer Geräte,<br />
Com puter usw. einer höheren<br />
Blitzschutzklasse, dann ist eben<br />
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doch ein Vorwegabzug erfor<strong>der</strong> -<br />
lich.<br />
3. Vorwegabzug unter Gewer be -<br />
mietern<br />
Der Vorwegabzug gilt gleicher -<br />
maßen im Verhältnis <strong>der</strong> Gewerbe -<br />
raummieter untereinan<strong>der</strong>. So<br />
müssen bei einem beson<strong>der</strong>s hohe<br />
Kosten verursachenden Gewerbebetrieb<br />
dessen – höhere – Kosten<br />
vorweg herausgerechnet werden.<br />
So ist ein Vorwegabzug zwischen<br />
den Gewerbemietern erfor<strong>der</strong>lich,<br />
wenn in einem Gewerbekomplex<br />
ein Supermarkt und eine Pension<br />
betrieben werden. 17 Kein Vorwegabzug<br />
zwischen Gewerbemietern<br />
ist erfor<strong>der</strong>lich, wenn in einem<br />
Haus eine Obdachlosenpension<br />
und ein Kin<strong>der</strong>garten betrieben<br />
werden. 18<br />
4. Keine prozentualen Grenzwerte<br />
Da die Erheblichkeit einzelfallorientiert<br />
zu ermitteln ist, macht<br />
<strong>der</strong> BGH folgerichtig keine Zah -<br />
len- o<strong>der</strong> Prozentangaben. Die Abgrenzung<br />
zwischen „erheblich“<br />
und „unerheblich“ ist daher dem<br />
Tatrichter zugewiesen. Insoweit<br />
hat das LG Aachen die Grenze zur<br />
erheblichen Mehrbelastung bei<br />
drei Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten
gezogen. 19 Einen an<strong>der</strong>en Weg beschritt<br />
das LG Düsseldorf, als es<br />
nach Ausfall des Wasserzählers um<br />
den Wasserverbrauch einer im<br />
Wohnhaus befindlichen Gaststätte<br />
ging. 20 Hier wurde ein pauscha -<br />
lier ter Vorwegabzug von 25 % vorgenommen.<br />
5. Vorwegabzug nur bei vertretbarem<br />
Aufwand<br />
An<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Vermieter nur<br />
soweit zu einem Vorwegabzug<br />
verpflichtet, als dies möglich 21 o<strong>der</strong><br />
mit vertretbarem Aufwand machbar<br />
ist. 22<br />
So liegt es, wenn im Grundsteuerbescheid<br />
o<strong>der</strong> bei den Ver<strong>sich</strong>e -<br />
rungsprämien <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ge -<br />
werblichen Nutzung separat ausgewiesen<br />
wird. 23 Diese Trennung<br />
lässt <strong>sich</strong> dann problemlos in die<br />
Abrechnungen übernehmen. Der<br />
zusätzliche Aufwand für eine we -<br />
gen des Kundenverkehrs häufi ge -<br />
re Treppenhausreinigung kann<br />
etwa vom Reinigungsunternehmen<br />
separat ausgeworfen werden, not -<br />
falls kommt hier eine sachnahe<br />
Schätzung in Betracht. 24<br />
6. Keine absolute Verteilgerech -<br />
tigkeit<br />
An<strong>der</strong>erseits kann – je nach Ein -<br />
zelfall – <strong>der</strong> Kostenaufwand für die<br />
Trennung größer sein als <strong>der</strong> er -<br />
zielte Nutzen an Verteilgerechtigkeit.<br />
In diesem Fall würde ein Vorwegabzug<br />
mit dem – auch bei Ge -<br />
werberaum geltenden 25 – Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
des § 556<br />
Abs. 3 BGB kollidieren. So sieht<br />
das LG Braunschweig 26 den Vermieter<br />
nicht verpflichtet, die Betriebskosten<br />
durch „eine mathe -<br />
matisch exakte Kostenabgren -<br />
zung“ abzurechnen. Denn eine<br />
„absolute Verteilungsgerechtigkeit<br />
bei <strong>der</strong> Umlage von Betriebskosten<br />
wird vom Gesetz nicht gefor -<br />
<strong>der</strong>t.“ 27 Dies deckt <strong>sich</strong> mit <strong>der</strong><br />
griffigen Formulierung, 28 dass es<br />
bei den Betriebskosten keine<br />
„Pfennig 29 -Gerechtigkeit“ 30 geben<br />
könne.<br />
7. Praktikable und verständliche<br />
Abrechnung<br />
Kontrastreich <strong>zeigt</strong> <strong>sich</strong> die The -<br />
matik namentlich bei den Aufzugskosten.<br />
Die Besucher (z.B.<br />
einer Arztpraxis im zweiten Stock)<br />
nutzen den Fahrstuhl intensiver als<br />
ein Dachgeschossmieter, <strong>der</strong> als<br />
Montagearbeiter nur am Wochenende<br />
zu Hause ist. Ein Vorwegabzug<br />
ist aber nur möglich, wenn<br />
die Aufzugbenutzung erfasst wird.<br />
Denkbar wäre - nach eigener Einschätzung<br />
– ein Scheckkarten –<br />
o<strong>der</strong> Transpon<strong>der</strong>-System, 31 wel -<br />
ches per Lesegerät die Fahrten<br />
aufsummiert und für die Jahresabrechnung<br />
dem jeweiligen Mie -<br />
terhaushalt zuweist. Im allge mei -<br />
nen dürfte – über die oben zu 6.<br />
genannten Fälle hinaus – auch bei<br />
den Aufzugskosten im Regelfall<br />
eine Vorwegtrennung entfallen.<br />
Salomonisch das LG Berlin: 32<br />
Zugunsten <strong>der</strong> Wohnraummieter<br />
trete eine gewisse Kompensation<br />
dadurch ein, dass <strong>der</strong> Aufzug von<br />
den Kunden des Gewerbebetrie -<br />
bes vornehmlich werktags und<br />
tagsüber genutzt wird, während<br />
die Wohnraummieter den Aufzug<br />
zusätzlich in den Abendstunden<br />
und am Wochenende nutzen.<br />
Zu bedenken ist weiter, dass eine<br />
G u t z u w i s s e n<br />
Nutzung als Geschäftsraum 33 nicht<br />
stets mit höheren Betriebskosten<br />
einhergeht. So hat z.B. eine Woh -<br />
nung einen höheren Wasserverbrauch<br />
als eine Rechtsanwaltskanzlei.<br />
Praxistipp: Ist <strong>der</strong> Vorwegabzug<br />
aus objektiver Sicht 34 nicht<br />
prak tikabel 35 o<strong>der</strong> unwirtschaftlich,<br />
besteht keine Pflicht<br />
zum Vorwegabzug. Die Unwirtschaftlichkeit<br />
bzw. die fehlende<br />
Machbarkeit sollten freilich in<br />
<strong>der</strong> Abrechnung knapp er -<br />
läutert werden. 36 Sind nämlich<br />
dem Mieter die Hintergründe<br />
für einen unterlassenen Vorwegabzug<br />
nicht bekannt, kann<br />
bei ihm rasch die Vermutung<br />
aufkommen, zu Unrecht über<br />
Gebühr belastet zu werden. 37<br />
Die Darlegungs- und Beweis -<br />
last dafür, dass wegen unmöglicher<br />
bzw. unvertretbarer<br />
Trennung o<strong>der</strong> weitgehen<strong>der</strong><br />
Kostengleichheit kein Vorwegabzug<br />
erfolgt, liegt aber beim<br />
Vermieter. 38<br />
8. Unterbliebener Vorwegabzug<br />
Unterbleibt nun ein gebotener und<br />
machbarer Vorwegabzug, betrifft<br />
dies nur die materielle Richtigkeit<br />
<strong>der</strong> Abrechnung und führt deshalb<br />
nicht zur formellen Unwirksamkeit<br />
<strong>der</strong> Abrechnung insgesamt. 39<br />
a) Unschwer herausrechenbarer<br />
Fehler<br />
Ist also ein Fehler, in Form des<br />
unterlassenen Vorwegabzugs, unschwer<br />
40 herauszurechnen, ist die<br />
Abrechnung in dem betreffenden<br />
Punkt materiell fehlerhaft. Wenn<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 15
G u t z u w i s s e n<br />
beispielsweise nur bei <strong>der</strong> Grundsteuer<br />
<strong>der</strong> – konkret gebotene –<br />
Vorwegabzug unterlassen wurde,<br />
dann bleiben die übrigen Positio -<br />
nen <strong>der</strong> Abrechnungen fehlerfrei<br />
und wirksam. Die aus <strong>der</strong> Betriebskostenabrechnung<br />
resultierende<br />
Nachfor<strong>der</strong>ung wird also nur um<br />
den strittigen, fehlerhaften Posten<br />
gekürzt. 41<br />
Die sonstigen (nicht fehlerbe -<br />
troffenen) Abrechnungspos ten<br />
muss <strong>der</strong> Mieter also in <strong>der</strong> üblichen<br />
Weise nachzahlen.<br />
b) Durchgängig infizierte Abrechnung<br />
An<strong>der</strong>s ist es, wenn ein Fehler, <strong>der</strong><br />
fehlende Vorwegabzug, die Abrechnung<br />
durchgängig infiziert. 42<br />
Dann lässt <strong>sich</strong> in <strong>der</strong> Regel die infolge<br />
unterbliebener Vorwegtren -<br />
nung bewirkte materielle Fehlerhaftigkeit<br />
<strong>der</strong> Abrechnung nicht<br />
bereinigen, so dass die Abrechnung<br />
insgesamt materiell fehlerhaft<br />
wäre. 43 Es muss dann bei<br />
Wohnraum unter Beachtung <strong>der</strong><br />
Ausschlussfrist des § 556 Abs. 3<br />
Satz 3 BGB eine umfänglich korrigierte<br />
Abrechnung erstellt wer -<br />
den. Zwecks besserer Lesbarkeit<br />
und Verständlichkeit wird <strong>der</strong> Vermieter<br />
im Zweifel eine völlig neue<br />
Abrechnung erstellen.<br />
Praxistipp: Die Beweislast da -<br />
für, dass <strong>der</strong> Vermieter einen<br />
gebotenen Vorwegabzug un -<br />
terlassen hat, trifft den Mieter. 44<br />
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16 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
Gegebenenfalls muss <strong>der</strong> Vermieter<br />
dem Mieter aber Ein<strong>sich</strong>t<br />
in die Unterlagen gewäh -<br />
ren. 45<br />
9. Mitteilung an den Mieter<br />
Wurde ein Vorwegabzug vorge -<br />
nommen, muss <strong>der</strong> Vermieter dem<br />
Mieter in <strong>der</strong> Betriebskostenab -<br />
rechnung auch mitteilen, welche<br />
nichtumlegbaren (Teil-) Positionen<br />
er vorweg abgezogen hat. Denn<br />
<strong>der</strong> Mieter muss die gesamten Ansprüche<br />
des Vermieters nachprü -<br />
fen können, also auch darauf, ob<br />
ihm ein Guthaben zustehe. 46<br />
Daher ist <strong>der</strong> Vorwegabzug auch<br />
dann mitzuteilen, wenn <strong>der</strong> Mieter<br />
nach Ablauf <strong>der</strong> Ausschlussfrist<br />
des § 556 Abs. 3 BGB infolge <strong>der</strong><br />
Fallbeilwirkung nicht mehr mit<br />
einer Nachfor<strong>der</strong>ung rechnen<br />
muss. Unterbleibt diese Mitteilung,<br />
ist die Abrechnung formell unwirksam.<br />
47<br />
10. Vorverteilung bei den Heizkosten<br />
Ein Spezialfall ist die Vorverteilung<br />
bei den Heizkosten. Sie ist nach<br />
§ 5 Abs. 2 S. 1 und 2 HeizkostenV<br />
vorgeschrieben. So, wenn <strong>sich</strong> z.B.<br />
in einem Haus Wohnungen sowie<br />
ein Ladenlokal befinden und dabei<br />
die Beheizung des Ladenlokals<br />
über einen Wärmezähler erfasst<br />
wird, während die Wohnungen mit<br />
Heizkostenverteilern ausgestattet<br />
sind. Technisch erfolgt die Vorerfassung<br />
z.B. so, dass zwei mit je<br />
einem Wärmezähler ausgestattete<br />
Rohrstränge das vom Heizkessel<br />
kommende Wasser an die zwei<br />
Nutzergruppen weiterleiten. Innerhalb<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Nutzergruppe<br />
wird <strong>der</strong> durch die Wärmezähler<br />
pro Strang ermittelte Verbrauch<br />
durch Heizkostenverteiler o<strong>der</strong><br />
Wärmezähler verteilt.<br />
a) Keine Differenzrechnung<br />
Diese Pflicht zur Heizkosten-Vorerfassung<br />
kann nicht durch die<br />
Differenzmethode umgangen wer -<br />
den. 48 Dabei würde (unzulässigerweise)<br />
etwa die bezogene Fernwärme<br />
zunächst insgesamt von<br />
einem Haupt-Wärmezähler erfasst,<br />
<strong>der</strong> für das Geschäftslokal abgezweigte<br />
Anteil durch einen sepa -<br />
raten Wärmezähler. Der auf die<br />
Wohnungen entfallende Anteil<br />
würde hingegen aus <strong>der</strong> Differenz<br />
zwischen <strong>der</strong> Anzeige des Hauptund<br />
des Geschäftsraum-Wärme -<br />
zählers errechnet.<br />
Praxistipp: Nach An<strong>sich</strong>t des<br />
BGH ist die Differenzmethode<br />
bei Erfassung des Kalt-Wasserverbrauchs<br />
aber zulässig. 49<br />
b) Ermessensreduzierung auf Null<br />
In den Fällen des § 5 Abs. 2 S. 2<br />
HeizkostenV hat <strong>der</strong> Vermieter ein<br />
Ermessen, ob er eine Vorverteilung<br />
durchführen will. Dieses Ermessen<br />
kann <strong>sich</strong> zu einer entsprechenden<br />
Pflicht verdichten; 50 und zwar<br />
dann, wenn beispielsweise im<br />
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liegt. Desgleichen, wenn ein Dop -<br />
pelhaus nur über eine gemeinsa -<br />
me Fernwärmeübergabestation<br />
verfügt. Dann dürfen die Gesamtkosten<br />
nicht zu je ½ auf die die<br />
Doppelhaushälften umgelegt wer -<br />
den. 51<br />
Praxistipps für die Abrechnung:<br />
● Bei auch nur kleinen Anhaltspunkten<br />
für eine Mehrbe las -<br />
tung <strong>der</strong> Wohnungsmieter<br />
durch Gewerbenutzung sollte<br />
je nach den Einzelumständen<br />
eine Vorwegtrennung <strong>der</strong> Betriebskosten<br />
vorgenommen<br />
werden. Dies auch deshalb,<br />
weil dann bei später hinzu -<br />
kommen<strong>der</strong> gewerblicher<br />
Ver mietung <strong>der</strong> Vorwegab -<br />
zug nicht vergessen werden<br />
kann.<br />
● Soweit die Wärmekosten<br />
nach <strong>der</strong> HeizkostenV abzu -<br />
rechnen sind, besteht bei un -<br />
terlassener Vorverteilung das<br />
Risiko des 15- %-Abzugs<br />
nach § 12 HeizkostenV.<br />
● Die vom LG Aachen 52 ge zo -<br />
gene Erheblichkeitsgrenze<br />
von drei Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten<br />
wird als zu niedrig<br />
kritisiert. 53 Hier könnte im<br />
Wege <strong>der</strong> Gesetzesanalogie<br />
auf die in § 651a Abs. 5 Satz 2<br />
BGB enthaltene Gleichsetzung<br />
von „5 % und erheblich“<br />
zurückgegriffen wer -<br />
den. 54<br />
● Soweit ein Vorwegabzug geboten<br />
ist, sollte er buchhal -<br />
terisch von Beginn je<strong>der</strong> Abrechnungsperiode<br />
an in den<br />
Unterlagen geführt werden.<br />
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1 BGH, Urt. v. 8.3.2006 –MDR 2006, 802 =<br />
DWW 2006, 127 = WuM 2006, 200. Es<br />
ging um ein Wohngebäude mit fünf<br />
Gewerbebetrieben – darunter ein Job-<br />
Center und ein Internet-Café mit 30 Sitzplätzen.<br />
2 BGH, Urt. v. 11.8.2010 – VIII ZR 45/10<br />
(dort Randnummer 21), MDR 2010, 1102 =<br />
Grundeigentum 2010, 1261 = WuM 2010,<br />
627: In den ersten drei Stockwerken des<br />
Komplexes waren u.a. ein Lebensmittelgeschäft,<br />
eine Behörde, eine Gaststätte,<br />
sowie Praxen von Ärzten und<br />
Steuerberatern untergebracht.<br />
3 Was sinngemäß auch für Heizkostenspiegel<br />
gilt.<br />
4 BGH v. 11.8.2010, siehe Fußnote 2.<br />
5 Soweit die Bestimmungen u.a. <strong>der</strong> NMV<br />
noch gelten; zu dieser Frage Feßler, WuM<br />
2009, 90.<br />
6 BGH, Urt. v. 5.7.2006 – VIII ZR 220/05,<br />
MDR 2007, 204 = WuM 2006, 516.<br />
7 Vgl. AG Köln, Urt. v. 16.12.1993 – 208 C<br />
436/93, ZMR 1994, 336.<br />
8 Vgl. AG Hamburg, Urt. v. 15.8.2001 – 45<br />
C 35/01, WuM 2002, 265.<br />
9 LG Berlin, Urt. v. 17.6.1996 – 62 S 42/96,<br />
Mietermagazin (Berlin) 1996, 327; Urt. v.<br />
4.2.2002 – 67 S 185/01, Grundeigentum<br />
2002, 736: Die Liegenschaft war ohne Zuschlag<br />
für das Gewerbe ver<strong>sich</strong>ert.<br />
10 So schon LG Berlin, Urt. v. 4.12.1986 – 62<br />
S 87/86, Mietermagazin (Berlin) 1987,<br />
Nr. 3, 29: betraf ein mit Fußbodenheizung<br />
versorgtes Gebäude mit Mietwohnungen,<br />
Kino und Supermarkt. Vgl. weiter die<br />
Spezialregelung des § 5 Absiehe 2 HeizkostenV,<br />
dazu unten Nr. 10.<br />
11 AG Berlin-Mitte, Urt. v. 7.9.2005 – 5 C<br />
577/04,Grundeigentum 2005, 1253.<br />
12 AG Stollberg, Urt. v. 25.10.2001 – 3 C<br />
0659/01, ZMR 2002, 360. Ähnlich AG<br />
Osnabrück, Urt. v. 22.7.2004 – 6 C 121/04,<br />
WuM 2004, 668.<br />
13 BGH, Urt. v. 25.10.2006 – VIII ZR 251/05,<br />
MDR 2007, 455 =Grundeigentum 2006,<br />
1544 = Mietrecht kompakt 2007, 16 =<br />
NJW 2007, 211 = WuM 2006, 684.<br />
14 Sternel, Mietrecht aktuell, 4. Aufl. 2009,<br />
dort Randnummer V 223.<br />
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15 LG Köln, Urt. v. 25.6.2008 – 10 S 352/07,<br />
WuM 2009, 741.<br />
16 BGH v. 8.3.2006, siehe Fußnote 1., Leitsatz<br />
und dort Randnummer 16: „... soweit<br />
die Parteien nichts an<strong>der</strong>es vereinbart<br />
haben,... .“<br />
17 KG, Urt. v. 12.4.2001 – 8 U<br />
2143/99,Grundeigentum 2001, 850.<br />
18 LG Berlin, Urt. v. 4.6.2002 – 63 S<br />
266/01,Grundeigentum 2002, 1124.<br />
19 LG Aachen, Urt. v. 11.8.2006 – 5 S 68/06,<br />
WuM 2006, 615.<br />
20 LG Düsseldorf, Urt. v. 22.10.1998 – 21 S<br />
191/98, DWW 1999, 354.<br />
21 AG Stollberg, Urt. v. 25.10.2001 – 3 C<br />
0659/01, ZMR 2002, 360; AG Osnabrück,<br />
Urt. v. 22.7.2004 – 6 C 121/04, WuM 2004,<br />
668.<br />
22 Both in Herrlein/Kandelhard, Mietrecht,<br />
3. Aufl., § 556, II. 2.c) bb) (2), dort Randnummer<br />
28; M. Schmid, Handbuch <strong>der</strong><br />
Mietnebenkosten, 11. Aufl. 2009, dort<br />
Randnummer 4173b.<br />
23 AG Berlin-Mitte, Urt. v. 7.9.2005 – 5 C<br />
577/04,Grundeigentum 2005, 1253.<br />
24 Langenberg, Betriebskostenrecht <strong>der</strong><br />
Wohn- und Gewerberaummiete, 5. Aufl.<br />
2009, dort Randnummer F 87; vgl. auch<br />
LG Karlsruhe, Urt. v. 28.4.1995 – 9 S<br />
199/94, WuM 1996, 230.<br />
25 BGH, Urt. v. 27.1.2010 – XII ZR 22/07,<br />
MDR 2010, 496 = Mietrecht kompakt<br />
2010, 57; aber: keine analoge Anwendung<br />
<strong>der</strong> Ausschlussregelung des § 556 Absiehe<br />
3 Satz 3 BGB.<br />
26 LG Braunschweig, Urt. v. 5.11.2002 – 6 S<br />
62/02, ZMR 2003, 114.<br />
27 BGH, Urt. v. 6.10.2010 – VIII ZR 183/09<br />
(dort Randnummer 17), MDR 2010, 1373.<br />
28 OLG Schleswig, Rechtsentscheid v.<br />
4.10.1990 – 4 RE-Miet 1/88, DWW 1990,<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 17
G u t z u w i s s e n<br />
29 Vgl. aber AG Celle, Urt. v. 1.7.1983 – 13<br />
C 200/83, DWW 1990, 241: ausgeurteilt<br />
wurden 4 Pfennige einschließlich Zinsen.<br />
30 Heute: Cent-Gerechtigkeit.<br />
31 Solche Systeme werden z.B. unter dem<br />
Begriff Zutrittsmanagement angeboten;<br />
vgl. Liegenschaft aktuell, Heft 1/2011,<br />
Seite 24.<br />
32 LG Berlin, Urt. v. 29.7.1999 – 61 S<br />
513/98,Grundeigentum 1999, 1127.<br />
33 Z.B. bei einem Juwelier, vgl. AG<br />
Hamburg, Urt. v. 15.8.2001 – 45 C 35/01,<br />
WuM 2002, 265.<br />
34 Nicht aus reinen Gründen <strong>der</strong> Arbeitserleichterung.<br />
35 AG Stollberg, Urt. v. 25.10.2001 – 3 C<br />
0659/01, ZMR 2002, 360; AG Osnabrück,<br />
Urt. v. 22.7.2004 – 6 C 121/04, WuM<br />
2004, 668.<br />
36 Vgl. AG Köln, Urt. v. 18.2.2003 – 201 C<br />
537/02, ZMR 2003, 684: „... muss in <strong>der</strong><br />
Abrechnung selbst erläutert werden,<br />
weshalb eine Kostenverteilung nach<br />
einem einheitlichen Umlagemaßstab<br />
ohne Vorwegabzug angemessen sein<br />
soll.“ Weiter: LG Berlin, Urt. v. 2.2.2006 –<br />
67 S 345/05 (zu II.3.b) <strong>der</strong> Gründe,<br />
Mietermagazin (Berlin) 2007, 333 (369):<br />
Aus <strong>der</strong> Abrechnung war zu entnehmen,<br />
dass beide Gewerbebetriebe (Fahrradladen<br />
und Café) ihren Müll über eigene<br />
Gefäße entsorgten.<br />
37 Rips, Betriebskostenkommentar, 2. Aufl.,<br />
dort Randnummer 1902.<br />
38 LG Berlin, Urt. v. 4.12.1986 – 62 S 87/86,<br />
Mietermagazin (Berlin) 1987, Nr. 3, 29;<br />
AG Stollberg v. 25.10.2001, siehe Fußnote<br />
15, und AG Osnabrück v. 22.7.2004,<br />
siehe Fußnote 43.<br />
39 BGH v. 11.8.2010, siehe Fußnote 2, dort<br />
Randnummer 14.<br />
40 So schon BGH, Urt. v. 6.12.1989 – VIII ZR<br />
8/89, MDR 1990, 538 = DWW 1990, 46<br />
(48) mittl. Spalte.<br />
18 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
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41 BGH v. 11.8.2010, a.a.O.<br />
42 BGH v. 11.8.2010, a.a.O., dort Randnummer<br />
14.<br />
43 BGH, Urt. v. 14.2.2007 – VIII ZR 1/06,<br />
MDR 2007, 706 = DWW 2007,<br />
114 =Grundeigentum 2007, 438 =<br />
Mietermagazin (Berlin) 2007, 145 = WuM<br />
2007, 196; AG Potsdam, Urt. v. 17.7.2003<br />
– 24 C 550/02,Grundeigentum 2003,<br />
1084 = WuM 2003, 456.<br />
44 BGH v. 11.8.2010, siehe Fußnote 2, dort<br />
Randnummer 22, m.w.N.<br />
45 BGH v. 25.10.2006, siehe Fußnote 16.<br />
46 BGH, Urt. v. 14.2.2007 – VIII ZR 1/06,<br />
MDR 2007, 706 = DWW 2007,<br />
114 =Grundeigentum 2007, 438 =<br />
Mietermagazin (Berlin) 2007, 145 = WuM<br />
2007, 196.<br />
47 LG Berlin, Urt. v. 19.1.2010 – 63 S<br />
234/09,Grundeigentum 2010, 413.<br />
48 BGH, Urt. v. 16.7.2008 – VIII ZR 57/07, =<br />
MDR 2008, 1147.<br />
49 BGH, Urt. v. 25.11.2009 – VIII ZR 69/09,<br />
MDR 2010, 199 = Grundeigentum 2010,<br />
117.<br />
50 Vgl. ausführlich: Pfeifer, Die neue HeizkostenV,<br />
4. Aufl. 2010, § 5 Anm. 5, S. 72.<br />
51 AG Gelsenkirchen, Urt. v. 15.7.2008 – 3b<br />
C 84/08, WuM 2008, 726.<br />
52 LG Aachen, Urt. v. 11.8.2006 – 5 S 68/06,<br />
WuM 2006, 615.<br />
53 Lammel, Juris-Praxisreport-Mietrecht<br />
2/2007 Anm. 3: „Jedenfalls dürfte die<br />
3 %-Grenze ... zu niedrig sein.“<br />
54 So Beyer, NJW 2010, 1025, 1030,dort zu<br />
IV. 3.<br />
Ausgleichsabgabe für Baumfällgenehmigung<br />
zum Bauen<br />
Als ein Baugrundstück bebaut<br />
wer den sollte, ergab <strong>sich</strong>, dass zunächst<br />
eine Genehmigung für das<br />
Fällen von geschützten Bäumen<br />
eingeholt werden musste, die auf<br />
dem Baugrundstück standen. Die -<br />
se Baumfällgenehmigung wurde<br />
von <strong>der</strong> Baumschutzbehörde auch<br />
erteilt, <strong>der</strong> Antragsteller aber verpflichtet,<br />
eine Ausgleichsabgabe<br />
in Höhe von 3.600 zu zahlen. In<br />
<strong>der</strong> maßgeblichen Landesgesetz,<br />
das die Grundlage für die Baumschutzsatzung<br />
war, fehlte es für<br />
die Ausgleichsabgabe an einer<br />
Re gelung.<br />
Nach dem urteil des Oberverwaltungsgerichts<br />
Berlin-Branden -<br />
burg vom 10.2.2011 – 11 B 32.08 –<br />
kam es darauf nicht an. Es würde<br />
<strong>der</strong> Kompensationsgrundsatz gel -<br />
ten, d.h., wer einen geschützten<br />
Baum beseitigt, muß dafür eine<br />
Ausgleichsabgabe zahlen. Dabei<br />
würde es <strong>sich</strong> um ein grundle gen -<br />
des Prinzip des Naturschutzrechts<br />
handeln, d.h., eine Flexibilisie -<br />
rung des aus dem Bestandsschutz<br />
resultierenden Verschlechterungsverbots,<br />
das im Wege des Naturalausgleichs<br />
in Einklang gebracht<br />
werden müsse.<br />
Das Oberverwaltungsgericht hat<br />
dabei außer Acht gelassen, dass<br />
die Verpflichtung, geschützte<br />
Bäu me zu erhalten, lediglich In -<br />
halt und Schranken des Eigen -<br />
tums bestimmt, dem Eigentümer<br />
aber nicht die Befugnis nimmt, im<br />
Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen Bestim -<br />
(Fortsetzung auf Seite 20)<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 19
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mungen über das Grundstück zu<br />
verfügen. Für ein Baugrundstück<br />
gilt <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong> Baufreiheit,<br />
<strong>der</strong> <strong>sich</strong> aus <strong>der</strong> Eigentumsgaran -<br />
tie des Grundgesetzes ergibt. Die<br />
Grundrechte können jedoch nicht<br />
dadurch aufgehoben o<strong>der</strong> eingeschränkt<br />
werden, dass eine Gemeinde<br />
eine Baumschutzsatzung<br />
erlässt und die für die Bebauung<br />
eines Grundstücks notwendige<br />
Baumfällgenehmigung nur erteilt,<br />
wenn eine Ausgleichsabgabe ge -<br />
zahlt wird. Zur Verdeutlichung sei<br />
bemerkt, dass <strong>der</strong> Grundsatz <strong>der</strong><br />
Baufrei heit keine Grundlage ist,<br />
alle geschützten Bäume auf einem<br />
Baugrundstück zu beseitigen; dies<br />
kommt nur in Frage, soweit die<br />
Bäume ein Bauhin<strong>der</strong>nis darstel -<br />
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20 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
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diese Kriterien erfüllen? Manche<br />
Hausbesitzer vertrauen auf Nachbarschaftstipps,<br />
an<strong>der</strong>e auf Anzeigen<br />
o<strong>der</strong> Internet-Empfehlun -<br />
gen. Dies alles kann erfolgreich<br />
sein, sollte jedoch grundsätzlich<br />
von einer praktischen Verbrau -<br />
Was bleibt? Und für wie lange?<br />
Womit Menschen über den Tod hinaus wirken<br />
sup.- Geistiges Eigentum und<br />
künstlerische Urheberschaft sind<br />
wertvolle Rechtsgüter. Aber auch<br />
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die Rechte an einem litera -<br />
rischen Werk, einem Gemälde<br />
o<strong>der</strong> einer Komposition 70 Jahre<br />
nach dem Tod des Schöpfers. Danach<br />
steht es jedem frei, diese<br />
Werke nach Belieben zu verwer -<br />
ten, umzuarbeiten o<strong>der</strong> in ganz<br />
an<strong>der</strong>en Zusammenhängen einzusetzen.<br />
Die Laufzeit eines Pa -<br />
tentes endet in <strong>der</strong> Regel sogar<br />
schon viel früher: Bereits 20 Jahre<br />
nach erfolgter Anmeldung verliert<br />
ein Erfin<strong>der</strong> jeden Einfluss darauf,<br />
was mit seiner Entwicklung o<strong>der</strong><br />
seinem spezi -<br />
ellen Verfahren<br />
geschieht bzw.<br />
wer ab jetzt da-<br />
cherschutzmaßnahme begleitet<br />
werden: <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Zugehörigkeit<br />
eines Lieferanten zur<br />
Gütegemeinschaft Energiehandel.<br />
Alle Brennstoffanbieter, die dieses<br />
Qualitätskriterium durch das Füh -<br />
ren des RAL-Gütezeichen Energiehandel<br />
belegen können, müs -<br />
sen ihre Seriosität und den Standard<br />
ihrer Service-Leistungen<br />
immer wie<strong>der</strong> in umfangreichen<br />
Überprüfungen nachweisen.<br />
Nähere Informationen gibt es<br />
unter www.guetezeichen-energiehandel.de.<br />
mit Geld verdient. Die ursprünglichen<br />
Intentionen des Patent-Anmel<strong>der</strong>s<br />
werden von späteren<br />
Generationen möglicherweise ins<br />
Gegenteil verkehrt.<br />
Das kann einem Stiftungsgrün<strong>der</strong><br />
nicht passieren. Es gibt nämlich<br />
eigentlich nur eine Möglichkeit,<br />
den Erhalt persönlicher Ideen und<br />
Ideale bis weit in die Zukunft zu<br />
<strong>sich</strong>ern und sie gleichzeitig vor<br />
Verän<strong>der</strong>ung und Verfälschung zu<br />
bewahren: Im Gegensatz zu Pa -<br />
tenten o<strong>der</strong> Urheberrechten sind<br />
Stiftungen im Prinzip auf die<br />
Ewigkeit ausgerichtet. Wer zu<br />
Lebzeiten eine eigene Stiftung mit<br />
gemeinnützigen Zielen errichtet,<br />
<strong>der</strong> setzt damit ein unbefristetes,<br />
stets aus den Erträgen des Stif -<br />
tungskapitals finanziertes gesellschaftliches<br />
Engagement in Gang.<br />
Ob <strong>der</strong> medizinische Fortschritt,
<strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> Umwelt, die Bil -<br />
dung in Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> auch junge Nachwuchskünstler<br />
im Heimatort geför<strong>der</strong>t<br />
werden sollen: Der Stiftungsgrün -<br />
<strong>der</strong> setzt durch die Definition des<br />
Stiftungszwecks seine ganz indi -<br />
viduellen Akzente. Und dieser<br />
festgelegte Zweck, so ein wes ent -<br />
liches Merkmal aller Stiftungen,<br />
darf auch nach dem Tod des<br />
Grün<strong>der</strong>s nicht mehr abgewandelt<br />
werden.<br />
Die persönlichen Schwerpunkte<br />
und Wertvorstellungen können<br />
auf diese Weise für Jahrhun<strong>der</strong>te<br />
die Grundlage <strong>der</strong> gemeinnützigen<br />
Tätigkeit bilden.<br />
Gesunde Kitas – starke Kin<strong>der</strong><br />
sup.- Einen gesunden Lebensstil<br />
können Kin<strong>der</strong> schon in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
(Kitas) lernen.<br />
Vorraussetzung hierfür ist, dass im<br />
Alltag <strong>der</strong> Kitas Bildungsziele mit<br />
einem gesunden Lebensstil verknüpft<br />
werden. Dazu gehören ausgewogene,<br />
kindgerechte Ernäh -<br />
rung, vielseitige Bewegung, ausreichendeEntspannungsmöglichkeiten<br />
und <strong>der</strong> Gesundheitsdialog<br />
mit den Eltern. Diese vier Säulen<br />
stehen im Mittelpunkt des Pilotprojektes<br />
„Gesunde Kitas – starke<br />
Kin<strong>der</strong>“, das von <strong>der</strong> Plattform Ernährung<br />
und Bewegung (peb) an<br />
46 Kitas vor an<strong>der</strong>thalb Jahren mit<br />
Hilfe von peb-Coaches initiiert<br />
worden ist. Entsprechend des salu -<br />
Nähere<br />
Informationen<br />
zur Grün dung<br />
einer eigenen<br />
Stiftung können<br />
gegen einen<br />
rückadressierten<br />
und mit 1,45<br />
Euro fran -<br />
kierten DIN<br />
A 4-Briefumschlag<br />
bei<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Stiftungsagen tur angefor<strong>der</strong>t<br />
werden (Deutsche Stiftungsagentur,<br />
Gut Gnadental,<br />
Nixhütter Weg 85, 41468 Neuss,<br />
Die Sonne:<br />
Ihr neuer Stromlieferant!<br />
togenetischen Ansatzes hat peb<br />
dabei das Augenmerk nicht auf<br />
Krankheiten und Defizite <strong>der</strong> Kin -<br />
<strong>der</strong> gerichtet, son<strong>der</strong>n auf die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> gesund erhaltenden<br />
Faktoren. Die wissenschaftliche<br />
Überprüfung des Pilotprojektes hat<br />
ge<strong>zeigt</strong>, dass die Anregungen <strong>der</strong><br />
peb-Coaches durchgängig zu signifikanten<br />
Verbesserungen im Ki -<br />
ta-Alltag geführt haben. „Im Kita-<br />
Bereich können Präventionsmaßnahmen<br />
zur För<strong>der</strong>ung eines ge -<br />
sunden Lebensstils langfristige<br />
Wirkungen auf den gesamten Le -<br />
benslauf <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> entfalten,<br />
denn hier werden frühzeitig und<br />
unmittelbar Impulse für den Ernährungs-<br />
und Bewegungsalltag<br />
G u t z u w i s s e n<br />
Produzieren Sie mit einer Solar-Anlage Ihre eigene Energie!<br />
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www.stiftungs koope ra tion.de).<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Eltern gesetzt“,<br />
erläutert <strong>der</strong> Vorsitzende von peb,<br />
Prof. Aloys Berg. Wie wichtig die<br />
frühzeitige Weichenstellung für<br />
einen gesunden Lebensstil ist, zei -<br />
gen die Ergebnisse <strong>der</strong> KIGGs-<br />
Studie des Robert Koch-Instituts.<br />
Danach ist die Zahl <strong>der</strong> übergewichtigen<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />
in den letzten 15 Jahren um<br />
50 Prozent und die Zahl <strong>der</strong> Adi -<br />
pösen sogar um 100 Prozent gestiegen.<br />
Mit dem Pilotprojekt will<br />
peb, das europaweit größte Netzwerk<br />
zur Vorbeugung von Übergewicht<br />
bei Kids, einen Beitrag dazu<br />
leisten, diese Entwicklung zu stop -<br />
pen. Weitere Anregungen finden<br />
Interessierte unter www.ernaeh -<br />
rung-und-bewegung.de sowie<br />
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Ihr Recht steht bei uns im Mittelpunkt!<br />
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Freiberuflern als kompetente Ansprechpartner bei nahezu sämtlichen rechtlichen<br />
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Schwerpunktgebiete unserer anwaltlichen Tätigkeit sind das Miet- und Wohnungseigentumsrecht,<br />
das allgemeine Zivil- und Vertragsrecht, Familienrecht, Arbeitsrecht<br />
sowie die Verteidigung in Straf- und Bußgeldverfahren.<br />
Wir freuen uns, Sie als Mandanten kennenzulernen!<br />
Michael Andreas Michael<br />
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April 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 21
G u t z u w i s s e n<br />
Miete vom Sozialamt ?<br />
Wuppertal – Daten Arbeit und Wohnen<br />
Wuppertal gehört mit einer Arbeitslosigkeit<br />
von z.Z. 11,7% und<br />
knapp 16.000 von <strong>der</strong> ARGE (ab<br />
2011 „Jobcenter“ genannt) betreuten<br />
Personen (Stand März 2011,<br />
Quelle: Wuppertal.de, „Arbeitsmarktbericht“)<br />
<strong>sich</strong>erlich zu den<br />
Städten mit einem bundesweit<br />
überdurchschnittlich hohen Anteil<br />
von Sozialhilfeempfängern.<br />
Bei einem Leerstand von 4,8% aller<br />
Gebäude mit mehr als 3 Mietwohnungen(Wohnungsleerstandsanalyse<br />
2007 <strong>der</strong> Stadt Wuppertal) suchen<br />
viele Vermieter, insbeson<strong>der</strong>e<br />
diejenigen mit einfachen Wohnungen,<br />
verständlicherweise nach<br />
Möglichkeiten einer leichteren<br />
Vermietbarkeit.<br />
Vorbemerkung<br />
Der Verfasser hat in den letzten<br />
Jahren zahlreiche, in <strong>der</strong> letzten<br />
Zeit aber subjektiv immer positivere<br />
Erfahrungen mit dem Direkterhalt<br />
von Sozialmieten gemacht.<br />
Dies mag an <strong>der</strong> verbesserten Organisation<br />
<strong>der</strong> ARGE /Jobcenter<br />
nach Umstellung auf die damalige<br />
ARGE zu tun haben (siehe die noch<br />
stark negativen Erfahrungen des<br />
H+G Mitglieds Ute Nellen-Chini<br />
im <strong>Eigentümerjournal</strong> November<br />
2005), aber auch an einer mittlerweile<br />
hoher Anzahl von Eigenkontakten<br />
mit Mitarbeitern des Jobcenters<br />
liegen. Die Beratungspraxis<br />
bei Haus+Grund Elberfeld <strong>zeigt</strong><br />
immer noch sehr viele Problemfälle,<br />
die nach Einschätzung des Verfassers<br />
durch Beachtung einiger<br />
Punkte aber verringert bzw. auch<br />
ganz ausgeschlossen werden können.<br />
Kernpunkte sind hier entsprechend<br />
klare Regelung VOR Mietvertragsabschluss<br />
und entsprechen<strong>der</strong><br />
Kontakt zu den Mitarbeitern<br />
des Jobcenter und von diesen<br />
betreuten Mietern.<br />
Vom Jobcenter gezahlte Mieten<br />
Die vom Jobcenter gezahlte Nettokaltmiete<br />
beträgt in Wuppertal 4,85<br />
Euro/qm bei Wohnungen bis 90 qm<br />
und und entspricht damit zufälli-<br />
22 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
gerweise genau dem neuesten<br />
Mietpreisspiegel <strong>der</strong> Stadt Wuppertal<br />
vom 13.7.2010 für zwischen<br />
1949 und 1960 erbaute Wohnungen.<br />
Für größere Wohnungen zahlt<br />
das Jobcenter 4,50 Euro/qm (Mietpreisspiegel<br />
4,55 Euro/qm). Quelle:<br />
www.jobcenter.wuppertal.de/Leistung/Grund<strong>sich</strong>erung/UnterkunftUndHeizung)<br />
Vorteile <strong>der</strong> Vermietung ?<br />
Die Vermietung an Hartz IV-Empfänger<br />
bietet – bei Erteilung entsprechenden<br />
Vollmachten des<br />
Mieters an den Mieter - auf den auf<br />
dem ersten Blick einige Vorteile:<br />
– man erhält seine Miete über das<br />
Jobcenter sehr pünktlich schon<br />
am letzten Tag des Vormonats<br />
– aufwendige Einzelkontakte mit<br />
den Mietern können zumindest<br />
reduziert werden;<br />
– die Verantwortlichen <strong>der</strong> Jobcenter<br />
sind heute besser zu erreichen<br />
als je zuvor (i.d.R. Tel. am besten<br />
werktags außer mittwochs von<br />
8h00 – 10h00); Durchwahl und direkt<br />
E-mail-Adresse lassen <strong>sich</strong><br />
mittlerweile problemlos über<br />
„ARGE Wuppertal, Telefonverzeichnis“<br />
googlen)<br />
– relativ einfache Wohnungen sind<br />
für die meisten Sozialhilfeempfänger<br />
akzeptabel; aufwendige<br />
Renovierungen können daher<br />
oftmals entfallen bzw. verschoben<br />
werden<br />
Voraussetzungen für reibungslose<br />
ARGE-Zahlungen<br />
Aber ist dies wirklich alles so einfach?<br />
„Ja, aber“ lautet meine berufliche<br />
Erfahrung aus bisher ca.<br />
zwei Dutzend Fällen mit Beziehern<br />
öffentlicher Leistungen sowie Gesprächen<br />
mit an<strong>der</strong>en Eigentümern<br />
und Hausverwaltern.<br />
Wichtig ist, bestimmte Vereinbarungen<br />
(s.u. a) – d) ) mit dem Mieter<br />
bzw. dem Jobcenter bei bzw.<br />
VOR Abschluss des Mietvertrages<br />
vorliegen zu haben.<br />
Dabei gibt es „Berührungsängste“<br />
und psychologische Barrieren sowohl<br />
bei Vermietern als auch bei<br />
Mietern:<br />
Manche Vermieter trauen <strong>sich</strong><br />
nicht, von den Mietern diese Vollmachten<br />
einzufor<strong>der</strong>n, wohl aus<br />
dem falschen Gefühl heraus, dem<br />
Mieter Unzuverlässigkeit zu unterstellen.<br />
Dabei ist ein reibungsloser<br />
Ablauf eines Mietverhältnis im Sinne<br />
bei<strong>der</strong> Parteien. Der Vermieter<br />
sollte bei evtl. „Gewissensbissen“<br />
einfach anführen, dass dies eine<br />
For<strong>der</strong>ung ist, die <strong>sich</strong> aufgrund<br />
seiner ALLGEMEINEN Erfahrung,<br />
also Personen unabhängig vom aktuellen<br />
Mietinteressenten, bewährt<br />
hat. Es muss den Mietern klar gemacht<br />
werden, dass diese Abmachungen<br />
übliches Geschäftsgebaren<br />
sind, die vom jeweiligen Mieter<br />
unabhängig vereinbart werden.<br />
Zudem kann <strong>der</strong> Vermieter anführen,<br />
dass die Vorteile für den<br />
Mieter vielfältiger Natur sind:
– Vereinfachung des Ablaufes;<br />
Vermeidung von Doppelüberweisungen<br />
– Der Mieter hat die Sicherheit,<br />
dass ihm wegen evtl. sonst auftreten<strong>der</strong><br />
Zahlungsprobleme keine<br />
Kündigung o<strong>der</strong> Pfändung<br />
drohen wird<br />
– (ein evtl. als solcher empfundener<br />
„sozialer Makel“ würde nicht<br />
(zusätzlich) entstehen, da <strong>der</strong><br />
Mieter an das Jobcenter sowieso<br />
die entsprechende Mieterbescheinigung<br />
aushändigen muss<br />
Da ein Mieter nicht gezwungen<br />
werden kann, die u.a. Abtretungen<br />
/Vollmachten zu unterzeichnen,<br />
kommt es nach meiner Erfahrung<br />
darauf an<br />
– bei und vor Vertragsabschluss eine<br />
entspannte, vertrauliche Atmosphäre<br />
zu schaffen<br />
– die gegenseitigen Vorteile aufzuzeigen<br />
– ggf. auch in einem Dreier-Gespräch<br />
den zuständigen Mitarbeiter<br />
des Jobcenters mit einzubeziehen<br />
(auch diese haben ein<br />
Interesse an einer Vereinfachung<br />
<strong>der</strong> Abläufe!)<br />
Und wenn je<strong>der</strong> von uns schon bei<br />
einer so einfachen Sache wie einem<br />
Handy-Vertrag Abtretungen<br />
o<strong>der</strong> Einwilligungen zur Schufa-<br />
Nachfrage unterschreibt – warum<br />
sollte Ähnliches nicht auch bei einer<br />
so wichtigen Sache wie Mietverträge<br />
möglich sein ?<br />
Dabei sollten folgende Teile vereinbart<br />
werden:<br />
a) Abtretung <strong>der</strong> Mietzahlungen<br />
Die Nebenkostenvorauszahlungen<br />
sollten bei Vertragsabschluss unbedingt<br />
so hoch angesetzt werden,<br />
dass nicht mit einer Nachzahlung<br />
nach Ende des Abrechnungsjahres<br />
zu rechnen ist.<br />
Zudem ist ausdrücklich zu vereinbaren,<br />
dass die Mietzahlungen<br />
auch während <strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />
weiter laufen! Es muss also verhin<strong>der</strong>t<br />
werden, dass <strong>sich</strong> Ihr Mieter<br />
„über Nacht“ aus Ihrer Wohnung<br />
verabschiedet und ab dem nächsten<br />
Monat für eine an<strong>der</strong>e Wohnung<br />
zahlt. Dies ist insbeson<strong>der</strong>e<br />
wichtig, wenn das Mietverhältnis<br />
mit mehr als einer Person verein-<br />
bart wurde, von denen dann eine<br />
Person auszieht. Beide bzw. alle<br />
Mieter müssen gesamtschuldnerisch<br />
haften, damit Sie, <strong>der</strong> Vermieter,<br />
hier während <strong>der</strong> Kündigungsfrist<br />
eine angemessene neue Lösung<br />
suchen kann.<br />
Bei Übernahme eines bestehendes<br />
Mietverhältnisses sollte analog<br />
versucht werden, die Vollmacht zu<br />
erhalten, dass auch Nebenkostenzahlungen<br />
direkt auf das Konto des<br />
Vermieters angewiesen werden.<br />
Nichts ist frustrieren<strong>der</strong>, als wenn<br />
<strong>der</strong> Mieter mehrere hun<strong>der</strong>t Euro<br />
Nachzahlungen vom Jobcenter erhält,<br />
diese aber nicht weiterleitet<br />
und zweckentfremdet. De facto<br />
wird man dann auch mit großem<br />
Aufwand nicht in <strong>der</strong> Lage sein, das<br />
Geld von einem quasi mittellosen<br />
Mieter zu erhalten („Titel ohne<br />
Mittel“).<br />
b) „Frühwarnsystem“<br />
Um den Überblick und unverfälschte,<br />
zeitnahe Information über<br />
vom Jobcenter gezahlte Miete zu<br />
erhalten, empfiehlt es <strong>sich</strong>, <strong>sich</strong><br />
vom Vermieter seine Einwilligung<br />
des Direktkontaktes mit dem Jobcenter-Mitarbeiter<br />
ausstellen zu<br />
lassen: (Vollmacht gem. § 67 b SGB<br />
Sozialgesetzbuch X).<br />
c) Kaution<br />
Eine Sicherungszahlung bei Mietvertragsabschluss<br />
ist absolut üblich.<br />
Falls ein Mietinteresent diese<br />
Zahlung ablehnt o<strong>der</strong> behauptet,<br />
er können sie nicht zahlen, sollten<br />
beim Vermieter tausend Alarmglocken<br />
klingeln!<br />
Die ARGE /Jobcenter versucht seit<br />
geraumer Zeit bei Neuvermietung<br />
grundsätzlich keine Kaution mehr<br />
an den Vermieter auszuzahlen –<br />
vermutlich aus Gründen des Mittelabflusses<br />
(auf Neudeutsch: „cash<br />
flow“). Auf Nachfrage übernimmt<br />
das Jobcenter aber die Gewährleistung<br />
in Höhe von bis zu 3 Monatsmieten.<br />
Hier ist es dringend empfehlenswert,<br />
dass <strong>der</strong> Vermieter<br />
aber das Zustandekommen des<br />
Mietvertrages ganz klar vom Erhalt<br />
<strong>der</strong> Mieterkaution abhängig macht<br />
d.h., ggf. auch bereit ist, auf den<br />
Vertragsabschluss zu verzichten.<br />
Dann wird die ARGE auch i.d.R.<br />
G u t z u w i s s e n<br />
zahlen, zumindest, wenn keine<br />
vergleichbares Wohnungsangebot<br />
vorliegt.<br />
Da die Kaution verzinst werden<br />
muss, entstünde für das Jobcenter<br />
auch kein Nachteil bzw. nur in<br />
Höhe eines Zinsverlustes. Hier<br />
kann aber die vereinbarte Verzinsung<br />
durchaus höher liegen als die<br />
eines Sparbuches!<br />
Noch einmal: die Abtretungen/<br />
Vollmachten <strong>der</strong> Mieter sind freiwillig.<br />
Vieles hängt auch von <strong>der</strong><br />
Mitarbeit <strong>der</strong> Jobcenter-Mitarbeiter<br />
ab. Hierbei wie<strong>der</strong>um hängt es<br />
auch davon ab, wie Sie mit diesen<br />
Mitarbeitern kommunizieren. Hier<br />
hilft auch das Verständnis, dass die<br />
Arbeitsatmosphäre durch eine<br />
auch für dortige Mitarbeiter nicht<br />
immer überschaubare Fülle von<br />
Regelungen sowie einer hohen<br />
Fluktuation angespannt ist.<br />
Nehmen Sie <strong>sich</strong> Zeit, über /durch<br />
Ihren Mieter auch den Direktkontakt<br />
herzustellen (die Nennung <strong>der</strong><br />
sog. „BG-Nr.“ des Leistungsempfängers<br />
ist sehr hilfreich). Wenn es<br />
Ihnen gelingt, nicht nur zum Mieter,<br />
son<strong>der</strong>n auch zum Jobcenter-<br />
Mitarbeiter ein vertrauensvolles<br />
Verhältnis aufzubauen, profitieren<br />
alle drei Seiten. Ich selbst habe hier<br />
mit wachsen<strong>der</strong> – <strong>sich</strong>erlich nicht<br />
immer einfacher – Erfahrung immer<br />
positivere Erlebnisse gehabt.<br />
Jetzt würde mich (und <strong>sich</strong>erlich<br />
auch an<strong>der</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bei „Haus<br />
+ Grund“) interessieren, was Sie an<br />
Erfahrungen gemacht haben und<br />
welche Tipps Sie an<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n<br />
geben können!<br />
Meine Kontaktdaten finden Sie unten.<br />
Ich würde mich dafür einsetzen,<br />
dass Ihre Erfahrungen auch<br />
gebündelt in einem <strong>der</strong> nächsten<br />
„<strong>Eigentümerjournal</strong>e“ veröffentlicht<br />
werden! Vielen Dank für Ihren<br />
Beitrag!<br />
Volker.Ollesch@gmail.com ist Vermieter /<br />
Haus verwalter im Bezirk Arrenberg und<br />
betreut z.Z. ca. ein Dutzend Wohnungen, die<br />
von Beziehern öffentlicher Leistungen<br />
bewohnt wer den.<br />
(www.hausverwaltung-wupppertal.eu)<br />
(Anm. <strong>der</strong> Redaktion: Abtre tungs -<br />
erklärungen/Vollmachten können<br />
über die Geschäftsstelle angefor -<br />
<strong>der</strong>t werden.)<br />
April 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 23
„Der Kompromiss<br />
ist ein guter Schirm,<br />
aber ein schlechtes Dach.“<br />
Beim Dach<br />
keine Kompromisse<br />
G u t z u w i s s e n<br />
VPB erinnert an<br />
Nachrüstpflichten<br />
für Altbaukäufer!<br />
BERLIN. Wer neu baut, <strong>der</strong> muss<br />
hohe Energiestandards einhalten.<br />
Das verlangt die Energieeinsparverordnung<br />
EnEV. Auch wer ein<br />
altes Haus besitzt o<strong>der</strong> kauft,<br />
muss seine Immobilie unter Umständen<br />
nachrüsten.<br />
Diese Nachrüstpflichten betreffen<br />
vor allem Hausbesitzer, die ihr<br />
Haus erst nach dem 1. Februar<br />
2002 erworben haben. „Ältere<br />
Hausbesitzer, die schon seit Jahrzehnten<br />
in ihrer Immobilie<br />
wohnen, müssen ihre Immobilie<br />
nicht nachrüsten“, beruhigt<br />
24 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
James Russell Lowell<br />
MAGERDACH<br />
Händelerstraße 49<br />
42349 Wuppertal<br />
Telefon 0202 473243<br />
www.magerdach.de<br />
���������������������������� ����������������<br />
Thomas Weber, Bausachverstän -<br />
diger des Verbands Privater Bau -<br />
herren (VPB) und Leiter des VPB-<br />
Büros Fulda. „Sie werden vom<br />
Staat nicht zu Investitionen gezwungen<br />
und sollten <strong>sich</strong> auch<br />
kei ne aufdrängen lassen, etwa von<br />
geschäftstüchtigen Dämmstoffverkäufern<br />
an <strong>der</strong> Haustür.“<br />
Die in <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />
geregelten Nachrüstpflich ten<br />
betreffen alle Immobilienbesitzer,<br />
die ihren Altbau nach dem 1. Fe -<br />
bruar 2002 übernom men haben –<br />
und ihn auch selbst bewohnen. Sie<br />
müssen spätestens zwei Jahre<br />
nach dem Einzug alle zugängli -<br />
chen Warmwasserlei tungen und<br />
die dazugehörigen Armaturen<br />
dämmen. „Das ist eine sinnvolle<br />
und auch finanziell überschaubare<br />
Maßnahme. Geschickte Heimwer -<br />
ker können das selbst erledigen,<br />
sofern sie die vorgeschriebenen<br />
Bauelemente dazu verwenden“,<br />
erläutert Thomas Weber.<br />
Etwas komplexer ist die zweite<br />
Nachrüstpflicht. Sie betrifft auch<br />
die Althauskäufer, die ihre Im -<br />
mobilie erst kürzlich übernom men<br />
haben. In jedem Fall müssen sie<br />
bis Ende 2011 die jeweils obersten<br />
Geschossdecken dämmen. „Damit<br />
meint <strong>der</strong> Ge setzgeber die Decke,<br />
die be heizten von unbeheiztem<br />
Raum trennt. Normalerweise sind<br />
das die Decken zwischen dem bewohnten<br />
Obergeschoss und dem<br />
nicht ausgebauten Speicher“, konkretisiert<br />
Bausachverständiger<br />
Weber. „Die neue Däm mung darf<br />
einen bestim -<br />
mten<br />
Wärme -<br />
durchgangs -<br />
koeffi zienten<br />
nicht überschreiten.Hausbesitzer<br />
und<br />
Heimwerker<br />
sollten <strong>sich</strong> hier<br />
unbedingt beim<br />
Fachmann rückver<strong>sich</strong>ern,damit<br />
sie ausrei -<br />
chend dämmen. Sie haften näm -<br />
lich für die Einhaltung <strong>der</strong> Vorschriften.“<br />
Erneuert werden müssen in die -<br />
sem Jahr auch alle alten Heizun -<br />
gen, die vor dem 1. Oktober 1978<br />
eingebaut wurden. „Die Heizungssanierung<br />
schlägt zwar zunächst<br />
teuer zu Buche, ist aber in jedem<br />
Fall eine lohnende Sa nierung,<br />
denn die Heizungstechnik hat seit<br />
1978 enorme Fortschritte ge -<br />
macht“, gibt Bau her renberater<br />
Weber zu bedenken.<br />
Die Vorgaben <strong>der</strong> Energieeinsparung<br />
beachten müssen auch<br />
alle Altbaubesitzer, die ihre Im -<br />
mobilie umfassend sanieren o<strong>der</strong><br />
umbauen möchten. „Hausbesitzer<br />
sollten <strong>sich</strong> dabei gut beraten<br />
lassen“, empfiehlt Thomas Weber,<br />
„denn sie müssen nicht nur die<br />
Vorschriften um setzen, son<strong>der</strong>n<br />
dies auch je<strong>der</strong>zeit den Behörden<br />
gegenüber belegen können.“<br />
Dabei helfen die so genannten<br />
Unternehmererklärungen, in de -<br />
nen das ausführende Unterneh -<br />
men die Gesetzmäßigkeit <strong>der</strong><br />
Sanierung und Umbauten bescheinigt.<br />
„Lei<strong>der</strong> wissen viele<br />
Unternehmen noch gar nicht, dass<br />
sie zur Ausfertigung dieser Erklä -<br />
rungen verpflichtet sind“, räumt<br />
Bausachverständiger Weber ein.<br />
Der VPB rät deshalb, schon vor<br />
den Arbeiten einen unabhängigen<br />
Sachverständigen hinzuzuziehen,<br />
<strong>der</strong> alle vorgeschriebenen Pla -<br />
nungs- und Ausführungsschritte<br />
überwacht und koordiniert. „Dafür<br />
gibt <strong>der</strong> Staat sogar Geld. Hausbesitzer,<br />
die die Sanierung ihrer<br />
Immobilie vom qualifizierten Bau -<br />
sachverständigen begleiten lassen,<br />
bekommen bis zu 2.000 Euro<br />
dazu.“<br />
Weitere Informationen beim<br />
Verband Privater Bauherren (VPB)<br />
e.V., Bundesbüro,<br />
Chausseestraße 8, 10115 Berlin,<br />
Telefon 030 2789010,<br />
Fax: 030 27890111,<br />
E-Mail: info@vpb.de,<br />
Internet: ww.vpb.de.
Expertentipp: So packen Sie und Ihre Helfer beim<br />
Bauen richtig mit an<br />
„Wir wollen demnächst ein Haus<br />
bauen und selber mit anpacken.<br />
Auch viele unserer Freunde und<br />
Bekannten sind handwerklich begabt<br />
und möchten uns beim<br />
Bauen helfen. Was müssen wir beachten,<br />
wenn wir unsere Baukosten<br />
durch Eigenleistung<br />
senken wollen?“<br />
Dipl.-Ing. Marcel Quent, Bausachverständiger<br />
im Verein zur Qua -<br />
litäts-Controlle am Bau e.V.<br />
(VQC), erklärt, was Bauherren<br />
zum The ma Eigenleistung beim<br />
Bauen des eigenen Hauses wissen<br />
müssen.<br />
Sicherheit und Gewährleistung<br />
beim Hausbau vorher bedenken<br />
Viele Bauherren packen selbst<br />
beim Bauen und Mo<strong>der</strong>nisieren<br />
an, um dadurch ihre Baukosten zu<br />
senken. Wenn Sie als Bauherr sel -<br />
ber auf <strong>der</strong> Baustelle tätig werden,<br />
sind Sie auch für Ihre und für die<br />
Sicherheit Ihrer Helfer verantwortlich..<br />
Sie müssen die nötigen<br />
Schutzmaßnahmen treffen und die<br />
Baustelle ab<strong>sich</strong>ern. Außerdem<br />
müssen die Helfer, auch wenn sie<br />
unentgeltlich arbeiten, bei <strong>der</strong> Be -<br />
rufsgenossenschaft <strong>der</strong> Bauwirtschaft*<br />
(BG Bau) angemeldet<br />
werden. Denken Sie auch daran<br />
die richtigen Ver<strong>sich</strong>erungen abzuschließen,<br />
wie zum Beispiel<br />
eine Unfallver<strong>sich</strong>erung.<br />
Arbeitsleistung und Qualität beim<br />
Hausbau richtig einschätzen<br />
Es gibt einige Arbeiten, die Sie<br />
oh ne beson<strong>der</strong>e Kenntnisse, Fähigkeiten<br />
und teure<br />
Spezialwerkzeu ge selbst ausführen<br />
können. Überlegen Sie<br />
aber genau, was Sie <strong>sich</strong> und<br />
Ihren Helfern zumuten kön nen<br />
und ob es <strong>sich</strong> auch rentiert..<br />
Überschätzen Sie hier Ihre Mög -<br />
lichkeiten nicht. Ungelernte Arbeitskräfte<br />
verursachen unter Umständen<br />
zusätzliche Kosten und<br />
die Bauzeit verlängert <strong>sich</strong>. Wenn<br />
Sie Ihre Eigenleistung am Haus in<br />
<strong>der</strong> geplanten Zeit nicht fertig<br />
stellen können, müssen Sie teuer<br />
nachfinanzieren. Ein Beispiel:<br />
Würden Sie zum Beispiel die Trockenbauarbeiten<br />
selbst ausführen<br />
und im Durchschnitt drei Stunden<br />
pro Tag dafür erübrigen können,<br />
so wür den Sie für eine Arbeitsleistung,<br />
die ein gelernter Fachmann<br />
in fünf Tagen erbringt, rund 27<br />
Tage brauchen.<br />
Zudem arbeitet <strong>der</strong> Fachmann<br />
min destens doppelt so schnell wie<br />
ein Hobbyheimwerker und hat<br />
darüber hinaus auch mindestens<br />
acht Stunden täglich dafür Zeit.<br />
Wichtig ist auch die Qualität. Hier<br />
erreicht <strong>der</strong> Fachmann einen hö -<br />
heren Standard, was für die Haltbarkeit<br />
und Funktionalität Ihres<br />
Hauses von sehr hoher Bedeutung<br />
sein kann.<br />
Folgen für selbst verursachte<br />
Män gel am Haus muss Bauherr<br />
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selbst begleichen Verursachen Sie<br />
mit Ihren Eigenleistungen<br />
Mängel, so müssen Sie auch selbst<br />
dafür und für die Folgen<br />
bezahlen, denn auf die selber erbrachte<br />
Leistung er hält man keine<br />
Gewährleistung. Die Eigenleistung<br />
kann sogar die Gewährleistung**<br />
an Bauteilen erlöschen<br />
lassen, die Sie selbst gar nicht bearbeitet<br />
haben (zum Beispiel erlischt<br />
die Gewährleistung des<br />
Elektrikers ganz o<strong>der</strong> teilwei se,<br />
wenn Sie selbst einige zusätz liche<br />
Steckdosen einbauen). Die Ausführung<br />
bestimmter Arbeiten<br />
kommt auch einer Abnahme (Teilabnahme)<br />
von Gewerken gleich,<br />
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Rohr- und Kanalservice gehört ebenfalls zu<br />
unse rem Angebot. Wir bieten Ihnen alle Leistungen<br />
rund um die Dichtheits prüfung nach §61a<br />
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Kanal reparatur ohne Erd arbeiten. Darum: alles<br />
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April 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 25
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die durch die nachfolgenden Leistungen<br />
verdeckt o<strong>der</strong> überarbeitet<br />
werden.<br />
Verputzen Sie also beispielweise<br />
selbst eine Wand, dann bringen<br />
26 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
Sie damit zum Ausdruck, dass Sie<br />
mit <strong>der</strong> ausgeführten Qualität des<br />
Mauerwerks zufrieden sind.<br />
* www.bgbau.de<br />
** www.aktion-pro-eigenheim.de<br />
Multitalent Wärmepumpe:<br />
Im Sommer auch zur Kühlung geeignet<br />
sup.- Ange<strong>sich</strong>ts steigen<strong>der</strong><br />
Brennstoffpreise überlegen <strong>sich</strong><br />
immer mehr Hausbesitzer, statt<br />
einer herkömmlichen Heizung<br />
eine Wärmepumpe installieren zu<br />
lassen. Diese Geräte nutzen auf<br />
beson<strong>der</strong>s effiziente Weise die<br />
vorhandene Umgebungswärme,<br />
etwa aus dem Erdreich o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Luft. Selbst im Winter reichen die<br />
niedrigen Temperaturwerte dieser<br />
natürlichen Energie-Reserven aus,<br />
um von <strong>der</strong> raffinierten Wärmepumpentechnik<br />
auf ein<br />
höheres, für Raumheizung und<br />
Warmwasserbereitung nutzbares<br />
Niveau gehoben zu werden. Was<br />
aber immer noch viel zu wenig<br />
bekannt ist, selbst unter zufriedenen<br />
Wärmepumpen-<br />
Nutzern: Das technische Prinzip<br />
dieser Anlagen macht es möglich,<br />
dass sie im Sommer bei<br />
gewissermaßen umgedrehter<br />
Funktionsweise auch zur Kühlung<br />
<strong>der</strong> Wohnräume eingesetzt<br />
werden können.<br />
Die Planung eines Wärmepumpen-Systems<br />
mit Doppelfunktion<br />
zum Heizen und Kühlen<br />
lohnt <strong>sich</strong> beson<strong>der</strong>s bei<br />
Sole/Wasser-Wärmepumpen, die<br />
die Umweltwärme über<br />
Erdsonden aus dem Boden holen.<br />
Hier gibt es inzwischen innovative<br />
Geräte-Lösungen, die es erlauben,<br />
die Energie-Einsparpotenziale des<br />
Multitalents Wärmepumpe voll<br />
auszuschöpfen. So hat <strong>der</strong><br />
Systemanbieter Wolf Heiz- und<br />
Klimatechnik (Mainburg) seine<br />
umfangreiche Wärmepumpen-<br />
Baureihe jetzt um ein spezielles<br />
Kühlmodul ergänzt, das die sogenannte<br />
passive Kühlung be-<br />
So wird in Deutschland geheizt:<br />
Trend zum Gas-Wandheizkessel<br />
sup.- Deutschlands Hausbesitzer<br />
bevorzugen Gas als Wärmeenergie.<br />
Seit Jahren halten Anlagen<br />
mit zeitgemäßer Gasheiztechnik<br />
die Spitzenposition unter<br />
den neu installierten Heizungen.<br />
Vor allem die beson<strong>der</strong>s sparsamen<br />
Gas-Brennwertheizungen<br />
dominieren die aktuellen Neubauvorhaben<br />
und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen.<br />
Da die Energieträger<br />
Erdgas und Flüssiggas dies problemlos<br />
zulassen, entscheiden<br />
<strong>sich</strong> Gebäudeplaner zunehmend<br />
für die wandhängende Variante<br />
<strong>der</strong> Wärmeerzeugung. Ein Heizungskeller<br />
ist dann nicht mehr<br />
herrscht. Das bedeutet, dass <strong>der</strong><br />
strombetriebene Kompressor, <strong>der</strong><br />
beim Heizen zur Anhebung des<br />
Temperaturniveaus erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist, beim Kühlen im Sommer gar<br />
nicht aktiv werden muss. Es reicht<br />
völlig aus, die jetzt angenehm<br />
kühlen Temperaturen des Erdreichs<br />
über die große Wärme -<br />
tauscherfläche des Moduls auf das<br />
Gebäudeinnere zu übertragen.<br />
Auf diese Weise ist die Wärme -<br />
pumpe eine wesentlich kosten -<br />
günstigere und umweltfreund li -<br />
chere Kühlmethode als jede her -<br />
kömmliche Klimaanlage, die permanent<br />
Energie benötigt.<br />
Weitere Informationen zu dieser<br />
Technologie gibt es im Internet<br />
unter www.wolf-heiztech -<br />
nik.de.<br />
erfor<strong>der</strong>lich, das Gerät kann z. B.<br />
in Küche, Bad, Diele o<strong>der</strong> im<br />
Dachgeschoss montiert werden.<br />
Gas-Wandheizkessel kommen<br />
heute trotz äußerst kompakter<br />
Maße auf Höchstwerte bei Energieeffizienz<br />
und Wärmeleistung.<br />
Die Brennwerttechnik hat daran<br />
großen Anteil, denn sie erlaubt es,<br />
auch die so genannte latente Wärme<br />
aus den Abgasen für die Heizung<br />
zu nutzen.<br />
Im Jahr 2010 überschritt die Anzahl<br />
<strong>der</strong> wandhängenden Gas-<br />
Brennwertkessel nach Angaben<br />
des Bundesindustrieverbandes<br />
Deutschland Haus-, Energie- und
Umwelttechnik e. V. (BDH) erstmals<br />
die Hälfte aller verkauften<br />
Wärmeerzeuger: Mit einem Anteil<br />
von 51,7 Prozent war diese Ge rä -<br />
teart die mit Abstand beliebteste<br />
Heizungsvariante, die vor allem in<br />
neuen Ein- und Zweifamilien -<br />
häusern als technischer Standard<br />
gilt. Zählt man die bodenste hen -<br />
den Gas-Brennwertkessel und die<br />
so genannten Gas-Nie<strong>der</strong>tempe -<br />
raturgeräte hinzu, dann ist <strong>der</strong><br />
Energieträger Gas inzwischen für<br />
nahezu drei Viertel <strong>der</strong> häuslichen<br />
Wärmeversorgung zuständig.<br />
Einer <strong>der</strong> Gründe für diese Do mi -<br />
nanz ist <strong>sich</strong>erlich auch die gute<br />
Teamfähigkeit heutiger Gasheiz -<br />
kessel im Zusammenspiel mit weiteren<br />
aktuellen Wärmetechno lo -<br />
gien: Die Einbindung in ein Solarsystem<br />
o<strong>der</strong> z. B. Kombinationen<br />
mit Mini-Blockheizkraftwerken<br />
sind dank intelligenter Regelungssysteme<br />
kein Problem. Außerdem<br />
sind die aktuellen Gas-Wandge -<br />
räte flexibel hin<strong>sich</strong>tlich <strong>der</strong> Gassorte:<br />
Nahezu alle Modelle kön -<br />
nen wahlweise für den Betrieb mit<br />
Erdgas o<strong>der</strong> Flüssiggas eingestellt<br />
werden. So müssen auch Bau -<br />
herren in Wohngebieten abseits<br />
<strong>der</strong> Gasversorgungsnetze nicht<br />
mehr auf mo<strong>der</strong>ne Gasheiztechnik<br />
verzichten. Die mobile Energie<br />
Flüssiggas ist nämlich nicht auf<br />
Leitungen angewiesen, son<strong>der</strong>n<br />
lässt <strong>sich</strong> problemlos an jeden<br />
gewünschten Standort transportieren.<br />
sup.- Der größte Spar-Effekt beim<br />
häuslichen Heizen lässt <strong>sich</strong><br />
erzielen, wenn ein Teil <strong>der</strong><br />
benötigten Wärmeenergie zum<br />
Nulltarif bezogen wird. Das ist<br />
dort möglich, wo Solarkollektoren<br />
auf dem Dach die Kraft <strong>der</strong> Sonne<br />
einfangen. Diese Option gilt nicht<br />
nur für südliche Län<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
dank <strong>der</strong> technischen Entwicklung<br />
in <strong>der</strong> Solarthermie längst<br />
auch für Deutschland: Die jährliche<br />
Sonneneinstrahlung, die hier<br />
auf einen einzigen Quadratmeter<br />
trifft, entspricht im Durchschnitt<br />
<strong>der</strong> Energiemenge von 100 Litern<br />
Heizöl. Der technische Fortschritt<br />
hat zudem dazu geführt, dass<br />
mo<strong>der</strong>ne Solaranlagen die Wärmeerzeugung<br />
insgesamt entlasten<br />
– nicht wie noch vor einigen Jah -<br />
ren lediglich die<br />
Warmwasserbereitung.Leistungsstarke<br />
Kollektoren wie<br />
z. B. vom Sys -<br />
temanbieter<br />
Wolf Heiz- und<br />
Klimatechnik<br />
(Mainburg) lie -<br />
fern jährlich bis<br />
zu zwei Drittel<br />
<strong>der</strong> Energie für<br />
warmes Wasser<br />
und unterstützen<br />
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Ist mein Haus auch <strong>sich</strong>er? Mehrmals pro Tag – beim Verlassen<br />
<strong>der</strong> Wohnung o<strong>der</strong> abends – überprüfen die meisten von<br />
uns Türschloss und Fenster. Denn alle drei Minuten wird in<br />
Deutschland eingebrochen, oft einhergehend mit übler Verwüstung<br />
durch Vandalismus. Die Opfer leiden danach an Ängsten<br />
und chronischen Schlafstörungen. Die Vorstellung, dass<br />
<strong>der</strong> Täter bereits im Heim war, zerstört jede Geborgenheit, oft<br />
auf Jahre.<br />
Alarmanlagen gibt es wie Sand am Meer, sie alle versprechen Schutz. Auch Plagiate werden immer wie<strong>der</strong> angeboten. Aber die Einbruchsforschung<br />
<strong>zeigt</strong>, dass viele Produkte von Kriminellen leicht ausgetrickst werden können. Ein gewaltiger Fortschritt in <strong>der</strong> Sicherheitstechnik<br />
ist da das Bublitz®-Alarmgerät. Das Hightech-Gerät <strong>der</strong> neuen Generation überwacht rund um Uhr die komplette Objektaußenhaut,<br />
also alle Fenster und Außentüren. Diese Aufgabe übernimmt ein im Gerät integriertes hochempfindliches Sensorsystem. Wird eine<br />
Scheibe eingeschlagen bzw. ein Fenster o<strong>der</strong> eine Tür aufgehebelt, so verän<strong>der</strong>t <strong>sich</strong> nicht nur impulsartig <strong>der</strong> Luftdruck im Objekt, son<strong>der</strong>n<br />
gleichzeitig auch die immer vorhandene Schwingung des Luftvolumens, und zwar im unhörbaren Bereich von 1 bis 16 Hertz. Erst wenn<br />
das Gerät beide Verän<strong>der</strong>ungen in einer bestimmten Art und Ausprägung registriert, wird <strong>sich</strong>er Alarm ausgelöst ... und <strong>der</strong> Täter ist dann<br />
noch draußen.<br />
Der Clou: Da das Alarmgerät Bublitz® we<strong>der</strong> auf Gewitter, Vogelanflug, Überschallknall und ähnliche Umweltereignisse reagiert, ist es in<br />
hohem Maße fehlalarm<strong>sich</strong>er. Bewohner und Haustiere können <strong>sich</strong> bei aktiviertem Alarmgerät frei bewegen. Die Überwachung funktioniert<br />
zuverlässig über mehrere Etagen auf bis zu 1.000 Quadratmetern Nutzfläche. Da we<strong>der</strong> Kabel, Bewegungsmel<strong>der</strong>, Magnetkontakte<br />
noch Glasbruchsensoren erfor<strong>der</strong>lich sind und zusätzlich Montagearbeiten und hoher Wartungsaufwand entfallen, kann das Alarmgerät<br />
preisgünstig angeboten werden. Erweiterungen, wie z. B. ein automatisches Telefonwählgerät o<strong>der</strong> die Kopplung an die Rauch- und Brandmeldeanlage<br />
können je<strong>der</strong>zeit nachträglich vorgenommen werden. Dass mit dem Alarmgerät u. a. sensible Gebäude bis hin zu militärischen<br />
Einrichtungen ge<strong>sich</strong>ert werden, kann als Empfehlung gelten.<br />
Galileo (Tech-Check). Pro7: Keine ist so genial wie <strong>der</strong><br />
Bublitz Alarm B1…<br />
FAZ: Es war eine überzeugende Demonstration…<br />
DIE WELT: Gerät vertreibt ungebetene Gäste, bevor sie eindringen…<br />
Weitere Informationen und Beratung erhalten Sie von:<br />
Sicherheitstechnik Bublitz GmbH<br />
Richard-Strauss-Weg 46, 59320 Ennigerloh,<br />
Telefon 02524-928837 / Fax 02524-928853<br />
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<strong>Juni</strong> 2011 | <strong>Eigentümerjournal</strong> 31
32 <strong>Eigentümerjournal</strong> | <strong>Juni</strong> 2011<br />
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Mi. 9.00 - 12.30 Uhr<br />
Mo. + Do. 16.00 - 17.30 Uhr<br />
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Mo. + Do. 14.00 - 15.45 Uhr<br />
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im Monat 16.00 - 18.00 Uhr<br />
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jeden 2. und 4. Freitag<br />
im Monat 16.00 - 17.30 Uhr<br />
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Allianz-Vertretung Grote<br />
Langerfel<strong>der</strong> Str. 136<br />
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im Monat 15.30 - 17.00 Uhr<br />
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jeden 1. und 3. Dienstag<br />
im Monat 14.30 - 15.00 Uhr<br />
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Anschriften<br />
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Wuppertal und Umland,<br />
vormals Elberfeld von 1880 e.V.<br />
Dessauerstraße 3<br />
42119 Wuppertal<br />
fon 02 02 / 4 79 55-0<br />
fax 02 02 / 4 79 55-70<br />
email info@hausundgrundwtal.de<br />
web www.hausundgrundwtal.de<br />
Haus-, Wohnungs-<br />
und Grundeigentümerverein<br />
Langenberg e.V.<br />
Froweinplatz 6b<br />
42555 Velbert<br />
fon 02052 / 847 74<br />
fax 02052 / 847 74<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Haus & Grund Wuppertal u. Umland,<br />
vorm. Elberfeld von 1880 e.V.<br />
Redaktion<br />
Verantwortlich<br />
Der Vorstand<br />
Uwe Ley, 1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Heinz A Reinhardt, 2. Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Helge Zimmermann, Kassenwart<br />
Georg Rö<strong>der</strong>, Schriftführer<br />
Dessauerstraße 3, 42119 Wuppertal<br />
fon 0202 / 4 79 55-0 – fax 0202 / 4 79 55-70<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Andreas Wimmers<br />
Martin-Luther-Straße 15<br />
45525 Hattingen<br />
Telefon 02324/25822<br />
Telefax 02324/501311<br />
email andreas.wimmers@gmx.de<br />
Herstellung<br />
druckkonzept - Dienstleistungen rund um den Druck<br />
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Telefon 02 08 / 44 48 89 01<br />
Telefax 02 08 / 44 48 89 02<br />
email mail@druck-konzept.de<br />
Bezugspreis jährlich 42,00 €<br />
Auflage 7.000<br />
Namentlich o<strong>der</strong> mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben<br />
die Meinung des jeweiligen Ver fassers, nicht unbedingt<br />
die <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>.<br />
Eine Haftung für Beiträge, in denen Produkte von Firmen<br />
besprochen werden, wird nicht übernommen. Eine Garantie -<br />
erklärung für Produkte und Firmen ist daher nicht damit verbunden.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck von Texten und Textteilen<br />
sowie das Abspeichern auf elektronische Medien nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Immobilien sind unsere Spezialität!<br />
Deshalb sollten Sie uns<br />
– Ihr Haus anvertrauen, wenn Sie verkaufen wollen<br />
– Ihre Wohnung anvertrauen, wenn Sie vermieten wollen.<br />
Haus und Grund Wuppertal und Umland e. V., Tel. 0202/47955-0, Fax 0202/47955-70<br />
Preisindex für Lebenshaltung<br />
Bund, Verbraucherpreisindex Deutschland<br />
Basisjahr April 10 Mai 10 <strong>Juni</strong> 10 Juli 10 Aug. 10 Sept. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Jan. 11 Feb. 11 März 11 April 11<br />
2005 = 100 107,9 108,0 108,1 108,4 108,4 108,3 108,4 108,5 109,6 109,2 109,8 110,3 110,5<br />
Land, Verbraucherpreisindex NRW<br />
Basisjahr April 10 Mai 10 <strong>Juni</strong> 10 Juli 10 Aug. 10 Sept. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Jan. 11 Feb. 11 März 11 April 11<br />
1962 = 100 372,5 372,9 372,9 373,6 374,3 373,6 374,3 374,6 378,8 377,0 379,1 380,8 381,9<br />
1970 = 100 301.7 302,0 302,0 302,5 303,1 302,5 303,1 303,4 306,8 305,3 307,0 308,4 309,3<br />
1976 = 100 215,6 215,8 215,8 216,2 216,6 216,2 216,6 216,8 219,2 218,2 219,4 220,4 221,0<br />
1980 = 100 183,3 183,5 183,5 183,8 184,1 183,8 184,1 184,3 186,4 185,5 186,5 187,4 187,9<br />
1985 = 100 152,0 152,2 152,2 152,5 152,7 152,5 152,7 152,9 154,6 153,9 154,7 155,4 155,9<br />
1991 = 100 138,5 138,7 138,7 138,9 139,2 138,9 139,2 139,3 140,8 140,2 141,0 141,6 142,0<br />
1995 = 100 123,6 123,7 123,7 123,9 124,2 123,9 124,2 124,3 125,7 125,1 125,8 126,4 126,7<br />
2000 = 100 115,7 115,8 115,8 116,0 116,2 116,0 116,2 116,4 117,6 117,1 117,8 118,3 118,6<br />
2005 = 100 107,5 107,6 107,6 107,8 108,0 107,8 108,0 108,1 109,3 108,8 109,4 109,9 110,2<br />
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland<br />
Basisjahr April 10 Mai 10 <strong>Juni</strong> 10 Juli 10 Aug. 10 Sept. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Jan. 11 Feb. 11 März 11 April 11<br />
2005 = 100 108,2 108,3 108,3 108,6 108,7 108,5 108,6 108,7 110,0 109,4 110,1 110,8 –<br />
Harmonisierter europäischer Verbraucherpreisindex für die Staaten <strong>der</strong> europäischen Währungsunion (VPI-EWU)<br />
Basisjahr April 10 Mai 10 <strong>Juni</strong> 10 Juli 10 Aug. 10 Sept. 10 Okt. 10 Nov. 10 Dez. 10 Jan. 11 Feb. 11 März 11 April 11<br />
2005 = 100 109,90 110,05 110,06 109.68 109,91 110,13 110,52 110,65 111,33 110,56 111,02 112,53 –<br />
Daten für weiter zurückliegende Monate bitte bei Haus und Grund erfragen.<br />
HINWEIS: Bund und Land haben ihre Indexreihen per 01.01.2008 umgestellt. Veröffentlicht wird nur noch <strong>der</strong> jeweilige Verbraucherpreisindex mit dem Basisjahr 2005 =<br />
100. Daten für unterschiedliche Verbrauchergruppen wie den 4-Personen Arbeitnehmerhaushalt gibt es schon seit 2003 nicht mehr. Werte für frühere Basisjahre lassen<br />
<strong>sich</strong> – auf Bundesebene – nicht mehr zur Umrechnung ermitteln. Dies erfor<strong>der</strong>t in manchen Fällen eine Anpassung <strong>der</strong> vereinbarten Wert<strong>sich</strong>erungsklausel. Lassen Sie<br />
<strong>sich</strong> insoweit von den Juristen Ihrer Haus & Grund Geschäftsstelle beraten.
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Unter dem Mantel des Eigentümer<br />
Journals schleichen <strong>sich</strong> unseriöse Mitbewerber<br />
ein, die vor geben, für uns tätig<br />
zu sein! Die von Ihnen gewünschte Anzeige<br />
erscheint dann in einem Blättchen<br />
o<strong>der</strong> sie finden <strong>sich</strong> in Vertragsformularen<br />
wie<strong>der</strong>, in denen sie nicht<br />
werben wollten. Diese Rechnungen<br />
sollten Sie vermeiden!<br />
Für das Eigentümer Journal ist aus -<br />
schließ lich Herr Andreas Wimmers tätig!<br />
Wenn sie Zweifel haben, fragen Sie bitte<br />
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