Falsch verbunden ... - die antifa an der uni heidelberg
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Hamburger Verbindungen und ihre Dachverbände<br />
26<br />
ven und Neofaschisten ist ein Lehrstück<br />
darüber, dass politische Abgrenzungen<br />
unterhalb <strong>der</strong> Burschenschaftersolidarität<strong>an</strong>gesiedelt<br />
sind.<br />
Zudem berichtet ein ehemaliges<br />
Mitglied <strong>der</strong> Germ<strong>an</strong>ia-Königsberg<br />
im Jahre 1993 (LfV 1993) gegenüber<br />
<strong>der</strong> Presse von Göbbels-Reden,<br />
<strong>die</strong> nachts in voller Lautstärke<br />
durchs Haus dröhnten. Als <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>rende<br />
dagegen protestierte und<br />
sich weigerte, <strong>die</strong> russische Stadt<br />
Kaliningrad "Königsberg" zu nennen,<br />
wurde gegen ihn ein Antrag<br />
auf Ausschluss wegen "Unbrauchbarkeit"<br />
gestellt. Dem Stu<strong>die</strong>renden<br />
wurde vorgeworfen, "undeutsch"<br />
zu sein, und zum Abschied<br />
wurde ihm im Nazistil ein<br />
"Judenstern" <strong>an</strong> <strong>die</strong> Zimmertür gemalt.<br />
Die Burschenschaft wurde im Jahre<br />
1843 in <strong>der</strong> damals preußischen<br />
Stadt Königsberg gegründet, bevor<br />
sie nach dem 2. Weltkrieg im Jahre<br />
1950 unter gleichem Namen in<br />
Hamburg wie<strong>der</strong>begründet wurde.<br />
Und in <strong>der</strong> Tat können o<strong>der</strong> wollen<br />
sich <strong>die</strong> Burschenschafter nicht damit<br />
abfinden, dass Königsberg seit<br />
<strong>der</strong> Befreiung vom Faschismus Kaliningrad<br />
heißt und nicht mehr zum<br />
deutschen Territorium gehört.<br />
Nach dem Zusammenbruch <strong>der</strong><br />
Sowjet<strong>uni</strong>on vertraten zumindest<br />
einige von ihnen <strong>die</strong> Meinung, dass<br />
Kaliningrad eine deutsche Kolonie<br />
sein müsse. Auch <strong>der</strong> Dachverb<strong>an</strong>d<br />
DB hegt rev<strong>an</strong>chistische Ansprüche<br />
und beschloss bereits im Jahre<br />
1955 auf dem Burschentag in<br />
L<strong>an</strong>dau: "Wir werden uns niemals<br />
mit <strong>der</strong> Abtrennung deutschen<br />
L<strong>an</strong>des in Ost und West abfinden.<br />
Königsberg und Saarbrücken bleiben<br />
für uns deutsche Städte". Im<br />
Hause <strong>der</strong> Germ<strong>an</strong>ia-Königsberg<br />
wurde laut Aussage des oben zitierten<br />
Studenten auch in den<br />
1990ern vertreten, dass <strong>die</strong> deutschen<br />
Grenzen von 1937 auch<br />
heute noch <strong>die</strong> einzig völkerrechtlich<br />
richtigen seien.<br />
- Kooperationen mit dem<br />
rechten R<strong>an</strong>d<br />
Die Staats- und Wirtschaftspolitische<br />
Gesellschaft im<br />
Haus <strong>der</strong> Germ<strong>an</strong>ia Königsberg.<br />
Gegründet wurde <strong>die</strong> SWG von<br />
den ehemaligen NS-Funktionären<br />
Karl-Friedrich Grau, Arthur<br />
Mißbach und Hugo Wellems.<br />
Letzterer war bis zu seinem Tode<br />
1995 Vorsitzen<strong>der</strong> und<br />
konnte auf eine l<strong>an</strong>ge NS-Karriere<br />
zurückblicken: Mitglied<br />
<strong>der</strong> Legion Condor im sp<strong>an</strong>ischen<br />
Bürgerkrieg, Referent im<br />
Ministerium für Volksaufklärung<br />
und Propag<strong>an</strong>da sowie Leiter<br />
des Propag<strong>an</strong>daamtes in Kauen.<br />
In den 80er Jahren st<strong>an</strong>d<br />
Prof. Emil Schlee, Spitzenfunktionär<br />
<strong>der</strong> REP, als stellvertreten<strong>der</strong><br />
Vorsitzen<strong>der</strong> Wellems<br />
zur Seite. Nach dem Ableben<br />
von Wellems trat Brigadegeneral<br />
a. D. Reinhard Uhle-Wettler<br />
als Preuße und eingefleischter<br />
Militarist, <strong>der</strong> schon immer für<br />
eine Entlastung <strong>der</strong> deutschen<br />
Wehrmacht eintrat, in <strong>die</strong> vorgeebneten<br />
Pfade. Auch Herr<br />
Uhle-Wettler be<strong>die</strong>nt sich <strong>der</strong><br />
Auschwitz-Lüge: "Wir haben<br />
zwar bis heute - <strong>an</strong><strong>der</strong>s als für<br />
<strong>die</strong> Vertreibung und <strong>die</strong> Kriegsgef<strong>an</strong>genen<br />
- noch keine amtlichen<br />
Dokumente über den<br />
Massenmord <strong>an</strong> den Juden."<br />
Zudem referierte 1998 Fr<strong>an</strong>z<br />
Uhle-Wettler, <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> des<br />
SWG-Vorsitzenden und seit<br />
Jahren in <strong>der</strong> rechtsextremistischen<br />
Szene tätig, über seine<br />
"Ged<strong>an</strong>ken zur Traditionswürdigkeit<br />
<strong>der</strong> Wehrmacht". In seiner<br />
Funktion als Soldat brachte<br />
er es immerhin bis zum Komm<strong>an</strong>deur<br />
<strong>der</strong> NATO-Verteidigungsakademie<br />
in Rom. Doch<br />
in <strong>der</strong> Gesellschaft sind nicht<br />
nur alte und neue Nazis unterwegs.<br />
Es referieren und schreiben<br />
für <strong>die</strong> SWG auch eine Viel-<br />
Das Haus <strong>der</strong> Burschenschaft Germ<strong>an</strong>ia-Königsberg<br />
zahl "honoriger" Personen:<br />
Konservative Professoren, Diplomaten,<br />
Militärs, Wirtschaftsvertreter<br />
und Politiker wie<br />
- H<strong>an</strong>s Filbinger, ehemaliger<br />
NS-Marinerichter: "Was damals<br />
Recht war, k<strong>an</strong>n heute nicht<br />
Unrecht sein.", nach 1945<br />
Funktionär am rechten R<strong>an</strong>d<br />
<strong>der</strong> CDU und ehemaliger Ministerpräsident<br />
von Baden-Württemberg.<br />
- Wilfred v<strong>an</strong> Oven, ehemaliger<br />
Pressereferent von Josef Goebbels,<br />
<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Goebbels-Doku <strong>der</strong> ARD nichts<br />
bereut.<br />
- Paul Schmidt-Carell, eigentlich<br />
Paul Karl Schmitt, ehemaliger<br />
Pressesprecher von Hitlers<br />
Reichsaußenminister Ribben-