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Falsch verbunden ... - die antifa an der uni heidelberg

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Verbindung, Burschenschaft, L<strong>an</strong>dsm<strong>an</strong>nschaft, Corps - was ist was ?<br />

36<br />

Dokumentation:<br />

(Brief <strong>der</strong> ASten <strong>an</strong> <strong>die</strong> Abgeordneten <strong>der</strong> Bürgerschaft)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, 12.05.2003<br />

es geht um den Abgeordneten Christi<strong>an</strong> Br<strong>an</strong>des (Schill-Partei), <strong>der</strong> laut einem Bericht <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

Mitglied <strong>der</strong> schlagenden Burschenschaft "Germ<strong>an</strong>ia" ist, in <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> mittlerweile<br />

verbotenen FAP, seine politische "Karriere" startete. Die "Germ<strong>an</strong>ia Hamburg" ist dabei nicht irgendeine<br />

rechte studentische Verbindung, son<strong>der</strong>n eine rechtsextreme Org<strong>an</strong>isation, über <strong>die</strong> <strong>der</strong> Verfassungsschutz<br />

in einem internen Bericht bereits 1993 feststellte, dass sie "aus ihrer Ablehnung <strong>der</strong> Demokratie<br />

und ihrer Befürwortung des Führerprinzips" keinen Hehl mache.<br />

Dass sich dar<strong>an</strong> scheinbar nicht viel geän<strong>der</strong>t hat, unterstreicht <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> Anwohner auch im<br />

Jahre 2000 noch von Sieg-Heil-Rufen aus dem Germ<strong>an</strong>enhaus berichteten (Hamburger Abendblatt vom<br />

26.8.2000). Noch aktueller sind Plakate, mit denen <strong>die</strong> Germ<strong>an</strong>ia im verg<strong>an</strong>genen Monat auf dem Campus<br />

Werbung gemacht hat. Darauf wird u.a. <strong>die</strong> "Volksgemeinschaft" propagiert. Was damit gemeint ist,<br />

können Sie im Anh<strong>an</strong>g nachlesen.<br />

Wir sind <strong>der</strong> Ansicht, dass Personen aus solchen Kreisen in einem demokratischen L<strong>an</strong>desparlament<br />

nichts verloren haben und sind insbeson<strong>der</strong>e darüber entsetzt, dass mit Herrn Br<strong>an</strong>des ein Mitglied <strong>der</strong><br />

"Germ<strong>an</strong>ia" zurzeit eine wichtige Rolle in <strong>der</strong> Hamburger Hochschulpolitik spielen möchte und versucht,<br />

das Recht <strong>der</strong> Asten auf freie Meinungsäußerung einzuschränken. Wir gehen davon aus, dass unsere Einschätzung<br />

eigentlich auch Konsens in allen Fraktionen sein müsste.<br />

An <strong>die</strong> Abgeordneten <strong>der</strong> Schill-Partei:<br />

Wenn <strong>die</strong> Aussage Ihres Parteigrün<strong>der</strong>s, dass Mitglie<strong>der</strong> von rechtsextremen Org<strong>an</strong>isationen bei Ihnen<br />

"hochk<strong>an</strong>t rausfliegen" würden, nur <strong>an</strong>satzweise ernst gemeint sein sollte, k<strong>an</strong>n es nur eine logische Konsequenz<br />

geben: Herrn Br<strong>an</strong>des aus <strong>der</strong> Fraktion auszuschließen und zur Nie<strong>der</strong>legung seines M<strong>an</strong>dats<br />

aufzufor<strong>der</strong>n.<br />

Darüber hinaus würde es laut Germ<strong>an</strong>ia-Homepage "überhaupt nicht auffallen, wenn eines Morgens und<br />

g<strong>an</strong>z plötzlich eine Riesenkrake aus den Abwässerk<strong>an</strong>älen auftauchte, alle Gesamtkomplexe <strong>der</strong> Universität<br />

samt ihrer Studenten verschlänge und d<strong>an</strong>n wie<strong>der</strong> verschwände". Glauben Sie, dass jem<strong>an</strong>d, dessen<br />

Org<strong>an</strong>isation sich <strong>der</strong>art über <strong>die</strong> Hamburger Stu<strong>die</strong>renden äußert, wirklich <strong>die</strong> richtige Besetzung für das<br />

Amt eines "wissenschaftspolitischen Sprechers" ist?<br />

An <strong>die</strong> Abgeordneten von CDU und FDP:<br />

Wir denken, dass es unter demokratisch gesinnten Parteien Konsens sein dürfte, dass Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong>artiger<br />

Org<strong>an</strong>isationen in <strong>der</strong> Hamburger Bürgerschaft nichts zu suchen haben. Wir for<strong>der</strong>n sie auf, mit Christi<strong>an</strong><br />

Br<strong>an</strong>des nicht zu kooperieren und <strong>die</strong> Schill-Partei dazu zu bewegen, Herrn Br<strong>an</strong>des aus <strong>der</strong> Fraktion<br />

auszuschließen und zur Nie<strong>der</strong>legung seines M<strong>an</strong>dats aufzufor<strong>der</strong>n. Wer bei so etwas wegsieht, macht<br />

sich mitschuldig.<br />

An <strong>die</strong> Abgeordneten von SPD und GAL:<br />

Wir hoffen, Ihnen hiermit ein wenig Hintergrundwissen verschafft zu haben, damit Sie das politische Vorgehen<br />

von Christi<strong>an</strong> Br<strong>an</strong>des besser einschätzen können. Wir möchten Sie bitten, <strong>die</strong> sk<strong>an</strong>dalöse Tatsache,<br />

dass ein Mitglied einer als neofaschistisch eingestuften Burschenschaft wissenschaftspolitischer<br />

Sprecher einer Bürgerschaftsfraktion ist, öffentlich zu thematisieren. Falls Sie weitere Informationen benötigen,<br />

stehen wir Ihnen gerne je<strong>der</strong>zeit zur Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Weggen (AStA Uni Hamburg)<br />

Karisch (AStA <strong>der</strong> HAW)<br />

Rogalla (AStA <strong>der</strong> HWP)

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