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Rechtsprechung 5/03 - Trex

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296<br />

TREX<br />

5/ <strong>03</strong><br />

Art. 23 ff. OR und Art. 132a SchKG:<br />

Irrtum in Bezug auf die überbaubare Fläche eines<br />

durch Steigerung verwerteten Grundstücks<br />

Der Pfandgläubiger, der ein Grundstück an einer<br />

öffentlichen Steigerung erwirbt, kann den Zuschlag<br />

nicht unter Berufung auf einen Grundlagenirrtum im<br />

Sinne von Art. 24 Abs. 1 Ziff. 4 OR aufheben lassen,<br />

wenn die kleinere überbaubare Fläche durch eine im<br />

Lastenverzeichnis aufgenommene Bauverbotsdienstbarkeit<br />

begründet ist. ■<br />

(BGer., 11.2.<strong>03</strong>, BGE 129 III 363)<br />

Art. 23ss. CO et art. 132a LP: erreur sur<br />

la constructible d’un immeuble vendu aux enchères<br />

Le créancier gagiste qui acquiert un immeuble lors d’enchères<br />

publiques ne peut faire annuler l’adjudication<br />

pour erreur essentielle au sens de l’art. 24 al. 1 ch. 4 CO,<br />

si la réduction de la surface constructible est due à une<br />

servitude de non-bâtir inscrite à l’état des charges. ■<br />

(TF, 11.2.<strong>03</strong>, ATF 129 III 363)<br />

Art. 98 und Art. 108 OR: Ersatzvornahme<br />

im Mietrecht<br />

Lässt der Vermieter am Mietobjekt Ausbauarbeiten<br />

ausführen, zu deren Vornahme der Mieter vertraglich<br />

verpflichtet ist, kann er die aufgrund einer Ersatzvornahme<br />

nach Art. 98 OR entstandenen Baukosten<br />

zurückfordern. Allerdings setzt eine Ersatzvornahme<br />

eine richterlichte Ermächtigung voraus. Wurde diese<br />

nicht eingeholt, so kann der Vermieter die Kosten nur<br />

dann zurückfordern, wenn er dem Mieter vergeblich<br />

eine Nachfrist zur Ausführung der Arbeiten ansetzte<br />

oder wenn die Ansetzung einer Nachfrist im Sinne von<br />

Art. 108 OR unnötig war. Fehlt es an einer Fristenansetzung<br />

und war diese nötig, so kann der Vermieter seinen<br />

Rückforderungsanspruch nicht auf Geschäftsführung<br />

ohne Auftrag stützen. ■<br />

(Urteil des Mietgerichts 3.5.99, ZMP 1/<strong>03</strong>, S. 25, vorne Nr. 4, dort E. III.<br />

6. und 7.<br />

Art. 217 und 67 Abs. 1 OR: Bedingter Immobilienkauf;<br />

Verjährung des Bereicherungsanspruchs<br />

Ein mit einem Kaufsrecht verbundenes Verkaufsversprechen<br />

wurde im konkreten Fall als bedingter Immobilienverkauf<br />

qualifiziert. Leistungen, die aufgrund<br />

eines suspensiv bedingten Vertrages erbracht wurden,<br />

sind nach den Regeln über die ungerechtfertigte<br />

Bereicherung zurückzuerstatten, wenn die Bedingung<br />

RECHTSPRECHUNG / JURISPRUDENCE<br />

nicht eingetreten ist. Der Bereicherungsanspruch verjährt<br />

mit Ablauf eines Jahres, nachdem der Käufer von<br />

seinem Rückerstattungsanspruch Kenntnis erhalten<br />

hat. ■<br />

(BGer, 28.3.<strong>03</strong>, BGE 129 III 264)<br />

Art. 217 et art. 67 al. 1 CO: prescription de l’action<br />

en répétition de l’indu<br />

Promesse de vente d’un immeuble, assortie d’un droit<br />

d’emption, considérée en l’espèce comme une vente<br />

immobilière conditionnelle. Les prestations effectuées<br />

sur la base d’un contrat soumis à une condition suspensive<br />

qui ne s’est pas accomplie doivent être restituées<br />

conformément aux règles sur l’enrichissement<br />

illégitime. L’action en restitution de ces prestations se<br />

prescrit par un an à compter du jour où l’acheteur a eu<br />

connaissance de son droit de répétition. ■<br />

(TF, 28.3.<strong>03</strong>., ATF 129 III 264)<br />

Art. 253 OR: Begriff der Mietsache<br />

Damit Räumlichkeiten zur Mietsache gehören ist vorausgesetzt,<br />

dass diese dem Mieter zur Benutzung<br />

überlassen werden. Wenn der Restaurantmieter berechtigt<br />

und verpflichtet ist, bei Veranstaltungen in<br />

den sich im gleichen Gebäude befindlichen Sälen auf<br />

Wunsch der Veranstalter die Bewirtung zu übernehmen,<br />

ist diese Voraussetzung hinsichtlich der Säle nicht<br />

erfüllt. Die Säle gehören auch dann nicht zum Mietobjekt,<br />

wenn die Parteien neben einem Mindestmietzins<br />

auch eine Umsatzmiete abmachten, in welcher auch<br />

die Saalumsätze eingerechnet wurden. ■<br />

(Mietgericht ZH, 14.6.00, ZMP 1/<strong>03</strong> S. 2)<br />

Art. 259b lit. a und Art. 266g OR; Art. 2 Abs. 2 ZGB:<br />

Fristlose Kündigung bei Mängeln<br />

Die fristlose Kündigung wegen Mängeln geht der Kündigung<br />

aus wichtigen Gründen vor. Wiederholte Verschmutzungen<br />

des Schaufensters eines Modegeschäftes<br />

durch Benutzer einer benachbarten Bar (gleicher<br />

Vermieter) stellen einen schweren Mangel dar und berechtigen<br />

den Mieter des Ladens zu einer fristlosen<br />

Kündigung. Der Mieter darf mit dem Auszug einige<br />

Monate zuwarten, bis er ein Ersatzobjekt gefunden<br />

hat. Wenn der Vermieter mit der fristlosen Kündigung<br />

des Mieters nicht einverstanden ist, handelt er rechtsmissbräuchlich,<br />

wenn er dies dem Mieter erst nach seinem<br />

Auszug mitteilt. ■<br />

(Appellationsgericht Kt. TI, 1.3.02, mp 20<strong>03</strong>, S. 64)

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