Rechtsprechung 5/03 - Trex
Rechtsprechung 5/03 - Trex
Rechtsprechung 5/03 - Trex
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
288<br />
TREX<br />
5/ <strong>03</strong><br />
Art. 18 Abs. 1 i.V.m. Art. 40 und Art. 43 DBG,<br />
Art. 21 Abs 1 lit. a i.V.m. Art. 41 Abs. 2 BdBST: Zeitpunkt<br />
der Realisation von Liegenschaftsgewinnen<br />
Das Bundesgericht bestätigte erneut, dass Kapitalgewinne<br />
aus der Veräusserung von Geschäftsgrundstücken<br />
realisiert sind, wenn der Veräusserungsvertrag<br />
rechtsgültig abgeschlossen worden ist. In diesem Zeitpunkt<br />
sei die Begründung eines festen Rechtsanspruchs<br />
und damit der steuerrechtlich relevante Einkommenszufluss<br />
erfolgt. Es sei deshalb mit der Besteuerung<br />
des Liegenschaftsgewinns nicht bis zur Vertragserfüllung,<br />
d.h. bis zur Eintragung der Handänderung<br />
im Grundbuch, zuzuwarten. Mit den abweichenden<br />
Stellungnahmen in der Doktrin hat sich das Bundesgericht<br />
nicht auseinander gesetzt. ■<br />
(BGer., 31.3.<strong>03</strong>, StE 20<strong>03</strong> B 21.2 Nr. 17)<br />
Art. 34, Art. 35 WUB; Art. 63 Abs. 1 und<br />
Art. 64 Abs. 1 VwVG: Kalkulatorische Umsatzberechnung,<br />
Vorgehen der kantonalen Steuerverwaltung,<br />
Verfahrenskosten, Parteientschädigung<br />
Anlässlich einer Kontrolle stellte die ESTV fest, dass die<br />
in der Buchhaltung ausgewiesenen Bruttogewinne<br />
über den ganzen Kontrollzeitraum hinweg weit unter<br />
den Erfahrungswerten der ESTV lagen, ohne dass der<br />
Steuerpflichtige dies hätte begründen können. Die<br />
ESTV sah sich deshalb gezwungen, die tatsächlich erzielten<br />
Umsätze nach pflichtgemässem Ermessen zu<br />
schätzen. Hierzu ermittelte sie zunächst die im Betrieb<br />
des Steuerpflichtigen angewandten Zuschläge auf<br />
Material und produktiven Löhnen und berechnete<br />
anschliessend die Nettoumsätze. Auf der Differenz zu<br />
den verbuchten Nettoumsätzen belastete sie die Steuer<br />
nach. Der Steuerpflichtige machte geltend, die sehr<br />
niedrigen Bruttogewinne ergäben sich aus der besonderen<br />
Situation (Emmental, viele Landwirte als Kunden,<br />
Familienbetrieb, geringer Verrechnungslohn).<br />
Vor der SRK wiederholte er die in der Einsprache gemachten<br />
Argumente und reichte Unterlagen («Lohnbücher»)<br />
ein, die weder anlässlich der Kontrolle noch<br />
im Einspracheverfahren vorgelegen hatten. Gestützt<br />
auf diese Unterlagen beantragte die ESTV in der Duplik,<br />
die Steuernachforderung um Fr. xxx gutzuheissen,<br />
im Übrigen aber abzuweisen.<br />
Der Beschwerdeführer konnte mit dem Argument, sein<br />
Betrieb sei ein Spezialfall, nicht durchdringen. Wie die<br />
Erfahrungszahlen der ESTV zeigen würden, hätten<br />
auch Betriebe aus der gleichen Gegend und mit ebenfalls<br />
sehr niedrigen Verrechnungslöhnen deutlich<br />
höhere Bruttogewinne erzielt als der Beschwerdefüh-<br />
RECHTSPRECHUNG / JURISPRUDENCE<br />
rer. Die Abweichung des Bruttogewinns von x% zum<br />
bei ländlichen Betrieben im Durchschnitt ermittelten<br />
Wert von y% habe die ESTV verpflichtet, eine Umsatzschätzung<br />
vorzunehmen. Die kalkulatorische Umsatzberechnung<br />
basiere zudem auf Zahlen, die dem Betrieb<br />
des Beschwerdeführers entnommen worden seien<br />
und welche damit die individuellen Verhältnisse<br />
berücksichtigten. Die Veranlagung der kantonalen<br />
Steuerbehörde sei für die ESTV bezüglich der Warenumsatzsteuer<br />
nicht massgeblich. ■<br />
(Eidgenössischen Steuerrekurskommission SRK, 7.5.<strong>03</strong>,<br />
http://www.estv.admin.ch/data/mwst/d/urteile/srk/0705<strong>03</strong>.pdf,<br />
Jusletter, 25.8.20<strong>03</strong>)<br />
Art. 34, art. 35 AchA; art. 63 al. 1 et art. 64 al. 1 PA:<br />
Evaluation du chiffre d’affaires servant de base de<br />
calcul, intervention de l’administration fiscale cantonale,<br />
frais de procédure, indemnité allouée aux parties<br />
A l’occasion d’un contrôle dans l’entreprise du contribuable,<br />
l’AFC a constaté que le bénéfice brut ressortant<br />
de la comptabilité était beaucoup trop faible par<br />
rapport à ceux ressortant des chiffres d’expérience<br />
pour l’ensemble de la période contrôlée et sans que<br />
rien ne puisse l’expliquer. L’AFC s’est par conséquent<br />
vue contrainte de procéder à l’évaluation des chiffres<br />
d’affaires réalisés, dans les limites de son pouvoir d’appréciation.<br />
Pour cela, elle a tout d’abord déterminé les<br />
majorations appliquées dans l’entreprise de l’assujetti<br />
sur les matières et les salaires productifs, et calculé ensuite<br />
le chiffre d’affaires net. Elle a repris l’impôt sur la<br />
différence avec les chiffres d’affaires nets comptabilisés.<br />
L’assujetti a fait valoir que les bénéfices bruts très<br />
faibles sont le résultat d’une situation particulière (Emmental,<br />
de nombreux agriculteurs comme clients, entreprise<br />
familiale, tarif horaire faible). Devant la CRC il<br />
a repris les arguments avancés dans la réclamation et<br />
fourni des documents («livres de salaires»), qui n’ont<br />
été présentés ni au cours du contrôle, ni au cours de la<br />
procédure de réclamation. Sur la base de ces documents,<br />
l’AFC a proposé dans sa duplique d’admettre le<br />
montant d’impôt de Fr. xxx, et de refuser le reste. La<br />
CRC admet le recours dans le sens de la proposition de<br />
l’AFC.<br />
Le recourant n’a pas réussi à faire admettre que son<br />
entreprise serait un cas spécial. Selon les chiffres d’expérience<br />
de l’AFC, des entreprises de la même région et<br />
également avec des tarifs horaire très bas auraient<br />
réalisé des bénéfices bruts sensiblement plus élevés<br />
que ceux du recourant. Avec un bénéfice brut de x%<br />
pour le recourant et une valeur moyenne se situant à<br />
y% pour des entreprises sises à la campagne, l’AFC a