Erinnerungsgang - Ev.-luth. Kirchengemeinde Osternburg
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NAH DRAN Nr. 5 2010<br />
KREYENBRÜCK<br />
ST.-JOHANNES-KIRCHE<br />
Abschied aus Kreyenbrück<br />
Nach zwölf Jahren verabschiedet sich Pastor Christian Lühder aus der Gemeinde<br />
Sind es wirklich schon über<br />
zwölf Jahre? Am 1. Mai 1998<br />
habe ich die Pfarrstelle an der<br />
St.-Johannes-Kirche angetreten.<br />
Und genau genommen sind es<br />
sogar noch mehr: von 1994 bis<br />
1996 habe ich auch schon mein<br />
Vikariat hier in Kreyenbrück<br />
verbracht. So konnte ich die<br />
Kontakte zu den Schulen und in<br />
der Gemeinde schnell wieder<br />
aufnehmen.<br />
Bald fühlte ich mich hier<br />
wohl. Viele Menschen waren ja<br />
hier schon lange aktiv und gestalteten<br />
auf vielfältige Weise<br />
eine lebendige <strong>Kirchengemeinde</strong>.<br />
Gerne habe ich mich hier<br />
hereinbegeben und mitgestaltet.<br />
Ich denke gerne an die vielen<br />
Begegnungen mit den alten<br />
Menschen in den Seniorenheimen.<br />
Z.B. erzähle ich immer<br />
wieder gerne von Frau Humke,<br />
die zwei Jahrhundertwechsel erlebt<br />
hatte. Sie – und viele anderen<br />
– konnten echt vom Leben<br />
und einem verrücktem Jahrhundert<br />
erzählen!<br />
Und die Kinder, die neugierig<br />
unsere Kirche erforschen;<br />
die Jugendlichen, die mit ihrer<br />
Lebendigkeit unsere Kirche<br />
manchmal aufmischen; die Kirchenältesten,<br />
die mit ihren vielfältigen<br />
Gaben unsere Gemeinde<br />
verantwortungsvoll leiten<br />
und gestalten; und die verschiedenen<br />
Mitarbeitenden, die unserer<br />
Gemeinde ein freundliches<br />
und vertrautes Gesicht geben.<br />
Alle diese Menschen habe ich<br />
als große Bereicherung empfun-<br />
Pastor Christian Lühder wird<br />
Studentenseelsorger in Oldenburg.<br />
den. In dieses Geflecht habe ich<br />
mich als Pfarrer gerne eingefügt.<br />
Sehr dankbar bin ich dafür,<br />
dass ich mich im Kollegium der<br />
<strong>Osternburg</strong>er Pfarrerinnen und<br />
Pfarrer gut aufgehoben fühlte:<br />
ein wirklich ganz besonderes<br />
und wertvolles Team über Jahrzehnte<br />
und über viele Wechsel<br />
hinweg. Ebenso empfand ich<br />
den Gemeindekirchenrat und<br />
die Kirchenältesten in unserem<br />
Bezirk als Halt auch in schweren<br />
Zeiten.<br />
Und richtig schön fand ich es<br />
immer, mit dem Fahrrad durch<br />
die Strassen zu fahren und so<br />
viele Menschen zu treffen. Diese<br />
vielfältigen Begegnungen in<br />
ganz unterschiedlichen Zusammenhängen<br />
waren mir ein Geschenk.<br />
Und diese unterschiedlichen<br />
Menschen miteinander in<br />
Kontakt zu bringen, machte mir<br />
Freude. Viel ist da unserem<br />
StadtTeilTreff zu verdanken:<br />
Hier kamen die verschiedensten<br />
Menschen zusammen und jeden<br />
Dienstag saß ich einfach bei einem<br />
Kaffee dazwischen. Und<br />
dann diskutierte man plötzlich:<br />
Was ist eigentlich der höchste<br />
christliche Feiertag: Weihnachten<br />
oder Ostern? Und dann traf<br />
man sich wieder auch im Gottesdienst<br />
oder beim Gemeindefest<br />
oder auch bei der Beerdigung.<br />
Und durch den „Arbeitskreis<br />
Kreyenbrück“ konnte ich<br />
Kirche mit allen anderen Einrichtungen<br />
in Kontakt bringen<br />
und vernetzen helfen.<br />
Verknüpft habe ich auch sehr<br />
gerne etwas anderes: Kirche<br />
und Jazz. Viele – vielleicht nicht<br />
so bekannte, aber geniale - Musiker<br />
und Musikerinnen haben<br />
unsere St.-Johannes-Kirche zum<br />
Swingen gebracht. Mein Herz<br />
ging mir auf, wenn immer mal<br />
wieder ein großartiger alter<br />
Choral liebevoll-frech verjazzt<br />
wurde. Auch hier verbindet<br />
Kirche … .<br />
Ja, es sind jetzt tatsächlich<br />
schon über zwölf Jahre. Jahre<br />
mit so vielen Begegnungen und<br />
Erlebnissen: eine reich gefüllte<br />
Zeit, für die ich dankbar bin.<br />
Nun gehe ich weiter. Mit ein<br />
wenig Abschiedsschmerz. Mit<br />
neuer Lust an neuen, ganz anderen<br />
Aufgaben. Und ich gehe<br />
weiter mit großem Dank an alle<br />
Menschen hier in Kreyenbrück!<br />
Ihr Christian Lühder<br />
JOHANNA<br />
Also: Was der Luther kann,<br />
das kann ich auch! Ich schreib<br />
jetzt auch mal 95 Thesen!<br />
Zunächst an die „Obrigkeit“.<br />
These 1: Verteilt den Reichtum<br />
gerechter. Und dann an die<br />
„Feldherren aller Nationen“ die<br />
These 2: Macht Schwerter zu<br />
Pflugscharen! Und dann These<br />
3: Achtet auf eure Mitgeschöpfe<br />
und die Natur. An wen richte<br />
ich die? Hhmmm...<br />
Und dann vielleicht noch<br />
eine an die Kirche: Öffnet noch<br />
mehr eure Türen.<br />
Zu dumm nur, dass man an<br />
unsere Tür gar keine The-sen<br />
annageln kann. Die ist nämlich<br />
aus Gusseisen. Deswegen<br />
habe ich jetzt hier mal angefangen,<br />
die 95 Thesen von<br />
heute hier aufzuschreiben.<br />
Und: Welche These würdest<br />
Du gerne heute mal<br />
„anschlagen“?<br />
Mir reformatorischen Gruß,<br />
Eure Johanna<br />
Adventlicher<br />
Ohrenschmaus<br />
Am 1. Advent, 28. November,<br />
ist um 18 Uhr in der St.-Johannes-Kirche<br />
ein adventliches<br />
Konzert für Trompete<br />
und Orgel zu hören. Die<br />
Trompete spielt <strong>Ev</strong>geney<br />
Yatzuk, der vielen aus der<br />
Gemeinde schon von Konzerten<br />
bekannt ist.<br />
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