Ausgabe 03 2011

Intensivstation – Triathletin – Triathlonveranstalterin
Mein Name ist Claudia Freitag und ich bin 41 Jahre
alt. Seit acht Jahren wohne ich mit meinen
zwei Söhnen in Königstein und seit 16 Jahren
bin ich selbstständig in der Werbe- und Marketingbranche
tätig.
Im August 2009 wurde ich schwer krank. Eine nicht erkannte
Lungenentzündung wurde mir fast zum Verhängnis,
denn ich war kurz vor Koma und Beatmungsgerät, als
ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Ergebnis: Zwei
Wochen Intensivstation und ein halbes Jahr Rekonvaleszenz.
Im Januar 2010 habe ich nach 6-wöchiger REHA
langsam wieder begonnen zu arbeiten.
Ich war schlapp, hatte mein Höchstgewicht von 87 Kilo
und war traumatisiert durch diese Erfahrung. Als alleinerziehende
Mutter von zwei Söhnen war ich motiviert das
alles wieder in den Griff zu bekommen, aber das Gefühl,
fast gestorben zu sein und irgendwie krank zu sein, war
immer noch da.
Im Juni 2010 lernte ich auf einer Party Stephan Rehm kennen,
der sich mir als Triathlet vorstellte. Und welch ein
Zufall: Wir waren fast Nachbarn. Also traf ich mich zwei
Tage später morgens um 6 Uhr mit ihm zum Laufen. Um
bei der Wahrheit zu bleiben - es war mehr Gehen als Laufen.
Aller Anfang ist schwer.
Schnell wurden weitere Lauft ermine vereinbart und auch
durchgeführt. Stephan Rehm, Triathlet-Ironman Finisher
2008 und in Vorbereitung für die olympische Distanz*
beim Frankfurt City Triathlon am 5. September 2010, gab
mir Tipps und nahm sich meiner geduldig an. Nachdem
einige Freunde erfahren hatten, dass ich mit dem Laufen
begonnen habe, überredeten sie mich, dass auch ich an
diesem Triathlon im September 2010 teilnehmen sollte
und zwar an der „kleinen” Jedermann Distanz*.
Für mich als nicht sportliche 41-jährige und immer noch
traumatisierte Ex-Kranke war auch das eine Herausforderung.
Nach kurzem Überlegen, ob ich Agentur, Kin-
der und tägliches Training schaff en würde, sagte ich zu!
RTL Hessen begleitete diese Story und so wurde aus der
Geschichte nicht nur eine Lauf-Story, sondern auch eine
Love-Story (...natürlich mit meinem Trainer Stephan
Rehm) und eine Geschäft s-Idee. Während eines Kurzurlaubes
auf Sylt kurz vor meinem ersten Triathlon, besuchte
mich Stephan eines morgens überraschend, um zu überprüfen,
ob ich auch weiterhin fl eißig für meine Triathlon-
Premiere trainiere. Und während wir so am Laufen auf
dem Deich waren, fragte er mich: „Sag mal, gibt es eigentlich
einen Triathlon auf Sylt?“ Doch dazu später...
In der Zwischenzeit hatte ich 26 Kilo abgenommen, mit
bewusster Ernährung und natürlich viel Sport. Ich fühlte
mich rundum gut, gesund und fi t (und bin es heute noch).
Am 5. September ging es nun los. Mein 1. Triathlon! Die
Nacht zuvor konnte ich kaum schlafen, aber ich hatte ja
einen erfahrenen IRONMAN an meiner Seite. Morgens
um 6 Uhr war Treff punkt am Langener Waldsee und um 8
32 33
Uhr erfolgte dann der Startschuss. RTL war wieder dabei
und interviewte mich, als ich aus dem Wasser kam und in
der Wechselzone auf mein Rad stieg. Als ich dann nach 1
Stunde und 17 Minuten ins Ziel lief und mich meine Kinder
und Stephan in Empfang nahmen, war klar, ich hatte
es geschafft und das bestimmt nicht zum letzten Mal.
Aus der Faszination Triathlon und unserem Sylt-Urlaub
wurde eine Geschäft sidee. Auf Sylt einen Triathlon zu veranstalten,
das war das Ziel für 2011. Die wunderschöne
Landschaft dort hatte einen Triathlon verdient.
Recherchen, Firmenname gesucht (BALBOA GmbH),
Marketing aufgebaut, Genehmigungen eingeholt und ab
15. Januar konnte man sich anmelden zum 1. SYLT TRI-
ATHLON.
Wir waren überzeugt, dass der boomende Trendsport Triathlon
(20% Zuwachsrate pro Jahr) und Sylt eine ideale
Kombination sind, Garant für eine erfolgreiche Veranstaltung.