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Tierkomfort, Beispiele aus der Praxis - Schweizer Tierschutz STS

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60–80 mm dickes Unterdach <strong>aus</strong> Holz,<br />

verzichten. Dies verhin<strong>der</strong>t im Winter zudem,<br />

dass sich am Dach Kondenswasser<br />

bildet. Auch Grossraumventilatoren, eine<br />

Ost-West-Ausrichtung des Stalles und das<br />

Vorhandensein von Schattenspen<strong>der</strong>n<br />

können die Hitzebelastung <strong>der</strong> Kühe im<br />

Sommer verringern und zu <strong>der</strong>en Wohlbefinden<br />

beitragen.<br />

Ungestört fressen<br />

Weidende Kühe stören einan<strong>der</strong> beim<br />

Fressen kaum, denn sie haben viel Platz<br />

und können einan<strong>der</strong> <strong>aus</strong>weichen. An<strong>der</strong>s<br />

am Fressplatz im Stall, wo die Kühe dicht<br />

nebeneinan<strong>der</strong> stehen müssen. Dabei unterschreiten<br />

sie die angeborene Individualdistanz,<br />

welche sie normalerweise<br />

zueinan<strong>der</strong> einhalten. Manch rangtiefe<br />

Kuh würde sich deshalb gerne einen an<strong>der</strong>en,<br />

entfernteren Platz <strong>aus</strong>suchen, wenn<br />

sie dazu die Möglichkeit hätte. Zu einem<br />

gewissen Masse kann sie das tun, wenn<br />

es mehr Fressplätze als Tiere hat. Selbstfangfressgitter<br />

verhin<strong>der</strong>n, dass ranghohe<br />

Kühe die rangnie<strong>der</strong>en vom Fressplatz<br />

verdrängen.<br />

Wenn es am Hals <strong>der</strong> Kühe Druckstellen<br />

gibt, ist mit dem Fressgitter o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Futtervorlage etwas nicht in Ordnung.<br />

Es könnte vorstehende Kanten geben,<br />

das Nackenrohr könnte zu tief eingestellt<br />

sein, o<strong>der</strong> die Tiere können das<br />

Futter nicht gut erreichen. Der Krippenboden<br />

sollte mindestens 15 cm höher sein<br />

als die Standfläche <strong>der</strong> Kühe und das Futter<br />

möglichst nahe am Fressgitter liegen.<br />

Automatisierte Futter-Vorschiebebalken<br />

sowie aufziehbare Krippenrän<strong>der</strong> können<br />

da hilfreich sein, wo die Arbeitskraft limitiert<br />

ist.<br />

Schräggitter eignen sich schlecht für<br />

Kühe mit Hörnern, da die Kühe den Kopf<br />

stark abwinkeln müssen, um ins Fressgitter<br />

«ein- und <strong>aus</strong>zufädeln». Im Palisadengitter,<br />

auch Schwedengitter genannt,<br />

müssen sie nur den Kopf etwas anheben,<br />

und schon sind die Hörner über dem Gitter.<br />

Eine Kuh trinkt in <strong>der</strong> Regel etwa ein<br />

bis zwei Minuten lang und nimmt dabei<br />

SCHWEIZER TIERSCHUTZ <strong>STS</strong><br />

abb. 7: das palisadengitter, auch schwedengitter genannt, eignet sich auch für behornte Kühe.<br />

zwischen 10 und 30 Liter Wasser auf. Der<br />

Wassernachfluss im Becken sollte daher<br />

mindestens 10 bis 15 Liter je Minute betragen.<br />

Am besten eignet sich die Trogtränke<br />

mit grossem Wasservorrat. Kühe<br />

bevorzugen temperiertes Wasser um<br />

15 °C. Ist das Wasser kälter als 6 °C, nehmen<br />

sie es nur noch ungern auf. Das kalte<br />

Wasser entzieht ihnen nicht nur Energie,<br />

son<strong>der</strong>n es kann unter Umständen auch<br />

zum Aufblähen, zu Kolik und Durchfall<br />

führen. Beheizbare Tränken verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass das Wasser im Winter gefriert, und<br />

stellen einen <strong>aus</strong>reichenden Wasserkonsum<br />

und die gewohnte Milchproduktion<br />

sicher.<br />

abb. 8: Kühe trinken bis zu 30 liter Wasser<br />

in <strong>der</strong> Minute und bevorzugen temperiertes<br />

Wasser.<br />

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