50Jahre - Fliegergruppe Traunstein
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Wie alles begann<br />
Baby – Ziellandung<br />
Unsere flugbegeisterten Gründungsmitglieder<br />
Ottmar Aicher, Walter Langmayer und<br />
Adolf Wiedl haben am Ende des Krieges<br />
sechs „GrunauBabys“Übungssegelflugzeuge<br />
„organisiert“ und in der Tierzuchthalle Traun <br />
stein im Dachgeschoss versteckt. Zwei davon<br />
wurden von der Hausmeisterin „ausgeschlachtet“.<br />
Sie brach Rippen heraus zum<br />
Anschüren des Ofens.<br />
Ein „Baby“ bekommen die Rosenheimer. Je eins<br />
bekamen Kufstein, Schwaz und Innsbruck.<br />
Per Handschlag wurde mit dem 1. Vorstand der<br />
Kufsteiner, Senator Simmer, (Simmerringe)<br />
vereinbart, dass ein „Baby“ an <strong>Traunstein</strong><br />
zurückgegeben wird, sobald die Fliegerei in<br />
Deutschland wieder erlaubt ist.<br />
Als es so weit war, weigerten sich die Kufsteiner<br />
das „Baby“ zurückzugeben, da die beiden<br />
anderen mittlerweile zu Bruch gegangen<br />
waren. Es gab einen heftigen Streit zwischen<br />
Adolf Wiedl und Senator Simmer, in dem<br />
Adolf Wiedl Herrn Simmer Lüge und Wortbruch<br />
vorwarf und ob denn sein Handschlag<br />
keine Gültigkeit hätte. Herr Simmer, ein ehrenwerter<br />
vornehmer Herr, willigte daraufhin<br />
ein, das „Baby“ zurückzugeben.<br />
Dies wollten aber die Kufsteiner Flieger nicht<br />
hinnehmen, so legten sie vor dem Abtransport<br />
ein Nagelbrett vor die Räder des Anhängers.<br />
Die <strong>Traunstein</strong>er fuhren dennoch mit<br />
platten Reifen einige Kilometer, bevor sie jemanden<br />
fanden, der ihnen die Reifen flickte.<br />
Hierbei wurde auch noch das “rotweißrote“<br />
Leitwerk überklebt.<br />
In der Vorahnung, dass die Kufsteiner die<br />
Grenzer an den Zollstationen Kufstein und<br />
SachrangWildbichl über den Transport eines<br />
“gestohlenen“ Segelflugzeugs informieren<br />
könnten (Papiere gab es ja nicht), entschlossen<br />
sie sich, über Unken zu fahren. Die Grenzer<br />
der Zollstation Unken, den Überlieferungen<br />
nach hatten sie reichlich dem Alkohol gefrönt,<br />
durchsuchten das „Baby“ gewissenhaft<br />
nach Schmuggelgut, sämtliche Handlochdeckel<br />
mussten geöffnet werden. Nachdem<br />
aber nichts gefunden wurde, durften die<br />
<strong>Traunstein</strong>er weiterfahren.<br />
Dass das Segelflugzeug geschmuggelt wurde,<br />
merkten sie gottlob nicht.<br />
So kam unser Baby IIb D1033 wieder zurück<br />
nach Bayern.<br />
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