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50Jahre - Fliegergruppe Traunstein

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erlebt und aufgeschrieben<br />

von Martin Müller<br />

Wenn ich früher in einer Fliegerzeitschrift<br />

vom Barron­Hilton­Cup gelesen habe, konnte<br />

ich mir nicht vorstellen, jemals selbst dort<br />

hinzukommen. Es war für mich einfach ein<br />

nicht erfüllbarer Wunschtraum. Wie ich<br />

dann aber doch noch in die USA gekommen<br />

bin und mein Traum wahr geworden ist, das<br />

ging so:<br />

Das Fliegen wurde mir eigentlich schon mit<br />

in die Wiege gelegt, denn mein Opa flog<br />

schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Grunau<br />

Segelflugzeuge, hier hat auch Hanna Reitsch<br />

das Fliegen gelernt und mein Opa kannte sie<br />

von damals. Die Dame ist deshalb erwähnenswert,<br />

denn durch Hanna Reitsch kam<br />

auch Barron Hilton zur Segelfliegerei. Mein<br />

Papa fing ab 1969 bei der <strong>Fliegergruppe</strong><br />

<strong>Traunstein</strong> an zu fliegen, ein Jahr vor meiner<br />

Geburt.<br />

Ich selbst lernte ab 1987 bei der DASSU in<br />

Unterwössen das Fliegen, seitdem bin ich<br />

auch Mitglied der <strong>Fliegergruppe</strong> <strong>Traunstein</strong>.<br />

Der Segler, den ich fliege, ist eine SB5; mein<br />

Papa hat ihn von 1972 ­ 74 mit seinem Vereinskameraden<br />

Heinz Lindlmaier zusammen in<br />

über 3000 Arbeitsstunden in einer <strong>Traunstein</strong>er<br />

Werkstatt bei Walter Langmayer selbst<br />

gebaut.<br />

Das Segelflugzeug, mittlerweile schon ein<br />

Oldtimer, besteht aus Kiefernleisten, Birkensperrholz<br />

und ist noch mit Stoff bespannt.<br />

Die Instrumentierung jedoch ist sehr modern,<br />

18<br />

Zu Besuch bei Barron Hilton,<br />

dem Opa von Paris Hilton<br />

Der SB5-Flügel im Rohbau.<br />

Der kleinere der beiden jungen Männer ist Martin<br />

mit GPS­Endanflugrechner und Pocket PC im<br />

Verbund, Funk, Sauerstoff und einem Antikollisionswarngerät<br />

(Flarm).<br />

Mit dem Streckenflug begann ich dann Anfang<br />

der 90er Jahre zusammen mit meinem<br />

Freund Marco Stadter. Die richtig großen<br />

Strecken gelangen mir aber erst ab 2006. Damals<br />

wurde mir zum ersten Mal bewusst,<br />

dass ich eine Chance auf den Barron­Hilton­<br />

Cup haben könnte, wenn mir ein sehr großer<br />

Flug gelingt. Der BHC wurde im Zwei­Jahres­Rhythmus<br />

weltweit ausgetragen. Von jedem<br />

Kontinent wurden Sieger ermittelt, die<br />

alle eine Einladung zu Barron Hilton auf seine<br />

Ranch in Nord Nevada, USA bekamen.<br />

Eine Woche lang konnte man dort alles erleben,<br />

was das Fliegerherz begehrt. Das letzte<br />

Mal wurde der Wettbewerb 2007­2008 ausgetragen,<br />

und ich hatte das Glück, noch dabei<br />

zu sein.<br />

Um eine Chance auf den BHC zu haben,<br />

muss man von Unterwössen aus ein großes<br />

Dreieck auf die Alpensüdseite fliegen, dessen<br />

drei Schenkel zusammen über 750 km ergeben,<br />

um dem Regelwerk zu entsprechen. Am<br />

12. Mai 2008 war ich dann schon gut ausgeschlafen<br />

um 6:30 Uhr am Flugplatz, um den<br />

großen Flug zu wagen. So ein Vorhaben kann<br />

nur gelingen, wenn viele kleine und große<br />

Details zusammenspielen. Das Flugzeug und<br />

die Instrumente müssen in tadellosem Zustand<br />

sein, das Wetter muss alpennordseitig<br />

wie ­südseitig sehr gut sein, man selbst muss<br />

den Kopf frei von allen Problemen haben und<br />

sich für einen 10 Stundenflug fit und konzentrationsstark<br />

genug fühlen. Geplant ist

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